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Pro & Contra Martin Schulz' WahlkampfSind Flüchtlinge das richtige Thema?

Anna Lehmann
Johanna Roth
Kommentar von Anna Lehmann und Johanna Roth

Hat Schulz und mit ihm die Sozialdemokratie mit der Flüchtlingsfrage das richtige Wahlkampfthema gewählt? Zwei Positionen.

Geht es Schulz um das Leid der Geflüchteten – oder nur um den Wahlkampf der SPD? Foto: dpa

U nser künftiger Umgang mit Menschen, die aus anderen Ländern fliehen, ist ein Thema, über das niemand schweigen kann: Es sterben Menschen, weil Europa nichts auf die Kette bekommt, und das muss aufhören. Aber wem nützt es, wenn Martin Schulz das gerade jetzt im Wahlkampf aufgreift? Hat er – ethisch und taktisch – das richtige Thema gewählt?

***

Ja, es ist nur redlich, über dieses Großthema zu sprechen

Das Thema sei ja da, antwortete Martin Schulz auf die Frage, ob er Flüchtlinge jetzt zum Hauptwahlkampfthema der SPD machen wolle. Recht hat er. Die Bewohner der italienischen Küstenstädte, in denen seit Januar über 93.000 Menschen an Land gingen, können das bestätigen.

Lasst uns in Deutschland über Flüchtlinge reden. Lasst uns auch über die zwei Frauen und acht Männer unbekannter Herkunft nicht schweigen, die am 29. Mai ertrunken im Mittelmeer trieben. Oder über das Baby, das ohne Namen bleibt, weil es am 28. Juni noch auf einem Rettungsboot starb. 2.360 Tote und im Mittelmeer Vermisste regis­triert die Internationale Organisation für Migration seit Januar.

Noch bekommen wir jenseits der Alpen kaum etwas davon mit, dass sich die zentrale Mittelmeerroute zum neuen Hauptweg nach Europa entwickelt – doch in den nächsten vier Jahren wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch unser Thema werden.

Bei über 65 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, angesichts von Bürgerkriegen und Klimawandel, von Epidemien, Hunger und Dürre muss man für diese Voraussage kein Hellseher sein. Es ist also nur redlich, dass sich ein Kanzlerkandidat eines künftigen Großthemas annimmt, dass er das Schicksal von Menschen thematisiert, die Angela Merkel in ihrem „Uns geht es gut“-Gesumse geflissentlich übergeht, und dass er versucht, Antworten zu geben. Man kann darüber streiten, ob Schulz den richtigen Ton getroffen hat oder ob es die richtigen Antworten sind.

Streiten aber soll man. Es kann doch gerade für Linke keine Option sein, aus wahlkampftaktischen Überlegungen zu Flucht und Migration zu schweigen, nur weil rechte Parteien aus den aufflackernden Abwehrreflexen ihr Wählerpotenzial rekrutieren. Feige und verlogen wäre das.

Statt Schulz zu fragen, ob er noch bei Sinnen ist, muss man ihn fragen: Wie kann Italien geholfen werden? Wie sieht eine menschenwürdige europäische Flüchtlings- und Einwanderungspolitik aus?

Was wäre denn dabei, wenn Deutschland Italien ein Kontingent von 5.000 Flüchtlingen abnähme? Oder die Quote von 500 Flüchtlingen, die jährlich über das UN-Flüchtlingswerk auf sicheren Wegen nach Deutschland gelangen, verzehnfacht? Wenn er nicht nur als Merkel-Mäkler wahrgenommen werden will, sollte Schulz sich bei dem Thema noch viel weiter vorwagen. Anna Lehmann

***

Nein, es geht ihm nur darum, Merkel schlecht zu machen

Martin Schulz war in der Vergangenheit nie um deutliche, auch unbequeme Worte verlegen – gerade in Fragen der Moral. Jetzt dreht er ab in Richtung Populismus. Ginge es ihm hauptsächlich um das Schicksal der im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlinge, hätte er sich in Bild am Sonntag wohl kaum mit erhobenem Zeigefinger distanziert von „gut gemeinten humanitären Gründen“, die Angela Merkel dazu bewogen hätten, 2015 „die Grenzen zu öffnen“.

Letzteres hat sie nicht, sie hat sie vielmehr nicht geschlossen, aber das ist fast schon egal angesichts der falschen Fakten, die Schulz im selben Atemzug nennt: 2015 seien „weitgehend unkontrolliert“ über eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Es waren aber nur 890.000.

Die Kombination aus düsteren Prophezeiungen und übertriebenen Flüchtlingszahlen ist klassisches AfD-Niveau – und eines sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten unwürdig. Zumal die SPD Merkels Flüchtlingspolitik gut und gerne mitgetragen hat, von „Wir schaffen das“ bis Asylpaket I und II. Seehofers Obergrenze ging beiden zu weit. Aber ist es nicht genau eine solche, die Schulz indirekt meint, wenn er fordert, dass Deutschland nun von der Flüchtlingsverteilung ausgenommen werden solle?

Unklar ist ohnehin, wen er eigentlich ansprechen will. Die berühmten Abgehängten, also potenzielle AfD-Wähler, die dann denken sollen: Die SPD wird ja doch noch vernünftig, wähl ich lieber die? Das hat schon bei Sigmar Gabriel nicht funktioniert.

Merkel aus heiterem Himmel für ihre Flüchtlingspolitik, vor allem aber für das Fehlen von Solidarität in der EU anzugreifen, ist schon ziemlich grotesk. „Eine Situation wie 2015 würden wir nicht mehr verkraften, auch politisch nicht“ – Schulz’ Äußerung im „Tagesthemen“-Interview zeigt, dass es ihm offenbar nur darum geht, Merkel schlechtzumachen. Und das ist so schlicht wie erfahrungsgemäß vergebens, zumal von der anderen Seite CSU-Chef Seehofer die Kanzlerin in genau demselben Tenor in die Zange nimmt.

Eine sachliche Debatte täte dem Thema gut, denn mit einem hat Schulz ja recht: Es sterben Menschen, weil Europa nichts auf die Kette bekommt, und das muss aufhören. Aber zumindest für diesen Kandidaten ist Flüchtlingspolitik das falsche Wahlkampfthema. Die größte Freude daran wird nicht die SPD haben, sondern leider die AfD. Johanna Roth

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
Johanna Roth
Redakteurin Meinung
taz-Redakteurin im Ressort Meinung+Diskussion. Davor: Deutsche Journalistenschule, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag, Literatur- und Politikstudium in Bamberg, Paris und Berlin, längerer Aufenthalt in Istanbul. Schreibt am liebsten über Innenpolitik und Abseitiges.
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29 Kommentare

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  • Nachtrag zur Flüchtlings- und Wirtschaftspolitik in der EU.

     

    Gerechte Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika müssen her!

     

    Nicht Neokolonialismus und Rohstoffimperialismus mit den Staaten Afrikas. Es bedarf gleichberechtigte Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Afrika. Dies umfasst auch angemessene Preise für afrikanische Rohstoffe und Bodenschätze. Auch die Entwicklung einer unabhängigen afrikanischen Wirtschaft und den Aufbau eines eigenständigen Sozial- und Gesundheitssystems, Bildungs- und Berufsausbildungssystems.

     

    Info.-Empfehlung:

     

    Der "Bonner Aufruf" wurde im September 2008 von einem Initiativkreis veröffentlicht und anschließend von Unterzeichnern unterstützt. Er wurde durch den im März 2009 veröffentlichten "Bonner Aufruf Plus" erweitert und vertieft.

     

    "Eine andere Entwicklungspolitik!"

     

    Nach einem halben Jahrhundert personeller und finanzieller Entwicklungshilfe für Afrika stellen wir fest, dass unsere Politik versagt hat. Die Ergebnisse sind weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

     

    Wenn wir in einem weiteren halben Jahrhundert nicht vor einer ähnlichen Situation wie heute stehen wollen, muss der Kurs der Entwicklungshilfe radikal geändert werden.

    September 2008 «

     

    Vgl. http://www.bonner-aufruf.eu/?seite=aufruf

  • In Italien sind seit Januar 2017 93.000 Flüchtlinge angekommen und in Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2017 mehr als 90.000 Asylsuchende registriert.

     

    Für meine Begriffe ist Deutschland damit immer noch heftigst an der Aufnahme von Asylsuchenden beteiligt. Wie lange soll Deutschland noch die Feuerwehr in Europa spielen und all jene aufnehmen, die kein anderer Mitgliedsstaat aufnehmen mag?

  • Mit dem Thema Flüchtlinge sind 2 wichtigste Gesetze unseres Landes in aller Munde gekommen, nämlich der Artikel 1 und der Artikel 20 Grundgesetz. Vor allem unsere Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel hat sehr oft davon gesprochen. Von diesen Gesetzen können alle Menschen in unserem Land nur profitieren. Politiker müssen das nur richtig erklären.

     

    Leider haben rechtskonservative Politiker (vor allem von der AfD) bestimmte Teile der Bevölkerung besser davon überzeugen können, dass Flüchtlinge mit sozialen Nachteilen für die Meisten verbunden sind. Und das stimmt aber überhaupt nicht.

     

    Flüchtlingskriese und Hilfe für Flüchtlinge ist eine große Chance für die Bevölkerung Deutschlands. Denn jeder kann sich wieder auf seine Würde berufen. Für viele Menschen ist die in die Vergessenheit geraten. Und mehreren Bevölkerungsgruppen wurde von unterschiedlichen Behörden in den letzten Jahren gar gesagt, dass das Grundgesetz für sie nicht gelte, was natürlich nicht stimmt.

  • Die Flüchtlinge, die ihr Fluchtziel Deutschland erreicht haben, sind nicht das eigentliche politische Problem. Die in den Krisen- und Kriegsregionen unfreiwillig verbliebenen Menschen, mehrere hundert Millionen Menschen, darum müsste sich eine verantwortungsvolle sozialdemokratische Politik vorrangig kümmern. Von konservativen Parteien sind hier kaum Lösungsansätze zu erwarten. Auch wenn der konservative Minister für Entwicklungshilfe hier durchaus richtige theoretische Denk- und Handlungsansätze schon lieferte.

     

    Eine verantwortungsvolle und auf die nähere Zukunft gerichtete sozialdemokratische Politik müsste die Gesellschaft auf die notwendige Umgestaltung der inneren Wirtschaftstätigkeit und der äußeren Wirtschafts- und Handelsbeziehungen vorbereiten. Um dies dann aber auch gegen alle konservativen Widerstände der Wirtschafts- und Monopolverbände, der führenden Unternehmen, der Großbanken, der Wirtschafts- und Handelskonzerne, mit Hauptzentralen und Niederlassungen in Deutschland, nachhaltig durchzusetzen.

     

    Ohne gleichberechtigte Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, ohne Einstellung der geo- und militärpolitischen, wirtschafts-imperialistischen Ausrichtung der Wirtschafts-, Wohlstands-, Konsum- und Reichtumsmetropolen, einschließlich Deutschlands, gibt es für die Hinterbliebenen, in den sozioökonomischen Schwellen- und Entwicklungsländern, keinen Grund für einen weiteren Verbleib in den sozioökonomischen Armuts- und Rohstoffregionen. Zumal es auch keine nennenswerte sozialrevolutionäre und weltliche Befreiungsbewegung in den armen Staaten, Ländern und Regionen gibt.

     

    Die rechtssozialdemokratische Politik führt zu keiner Eindämmung der Fluchtgründe, sie dient allenfalls der ideologischen Kosmetik und zur Verschleierung der berechtigten Fluchtgründe!

     

    Die Politik der SPD ist nur kurzfristig auf ein Wahlergebnis ausgerichtet, so wie bei allen anderen konservativ-bürgerlichen Parteien auch.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      "[...] sozialdemokratische Politik müsste die Gesellschaft auf die notwendige Umgestaltung der inneren Wirtschaftstätigkeit und der äußeren Wirtschafts- und Handelsbeziehungen vorbereiten. Um dies dann aber auch gegen alle konservativen Widerstände der Wirtschafts- und Monopolverbände, der führenden Unternehmen, der Großbanken, der Wirtschafts- und Handelskonzerne, mit Hauptzentralen und Niederlassungen in Deutschland, nachhaltig durchzusetzen."

       

      Und abenso gegen den Widerstand der Mehrheit der Bevölkerung.

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Es müsste mit massiver Aufklärung über ökonomische Zusammenhänge erfolgen! Wenn aber nicht, dann müssen die Menschen, vor allem die abhängig Beschäftigten, damit rechnen: Millionen Menschen werden in den kommenden Jahren einen/ihren Zugang zu den Wohlstands-, Reichtums- und Konsummetropolen suchen und finden!

         

        Da die Bevölkerung in den Wirtschaftsmetropolen auch nicht dazu bereit ist, eine Umverteilung von ökonomisch "oben" nach sozial "unten" durchzusetzen, werden die unteren sozialen Schichten der Gesellschaft auch die kommenden Veränderungen sozial (wirtschaftlich) zu spüren bekommen. Die Wohlhabenden und Reichen in der BRD, haben die gesamte Staatsgewalt auf ihrer Seite und können sich sehr gut den anstehenden Herausforderungen entziehen.

         

        Unter diesen Bedingungen wird der Nationalismus und Rassismus in Deutschland und Europa noch weiter zunehmen!

         

        Es bedarf aber der gesellschaftspolitischen Aufklärung und der freiwilligen Bereitschaft zur Umverteilung und zu gerechten Wirtschafts- und Handelsbeziehungen -auf gleicher Augenhöhe- mit Afrika u.a.m.

    • @Reinhold Schramm:

      " mehrere hundert Millionen Menschen, darum müsste sich eine verantwortungsvolle sozialdemokratische Politik vorrangig kümmern."

       

      Das wäre Neokolonialismus und ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Es hat im vergleichsweise überschaubaren Afghanistan nicht geklappt und wird auch anderswo nichts verbessern.

       

      Da ist Merkelsche Nichtpolitik vorzugswürdiger als "Verantwortung-für-alles-Politik".

      • @A. Müllermilch:

        Lesen Sie bitte nochmals meine Ausführungen weiter oben!

         

        Es bedarf einer wirtschaftspolitischen Umwälzung in Deutschland und Wirtschafts- und Handelsbeziehungen u.a. mit Afrika, - auf der Basis der Gleichberechtigung!

         

        Das hat nichts mit "Neokolonialismus" zu tun! Es beinhaltet gerechte, gleichberechtigte Wirtschaftsbeziehungen mit den Ländern und Regionen Afrikas. Also, keinen billigen Export und Import von afrikanischen Bodenschätzen und Rohstoffen in die europäischen Wirtschafts- und Konsummetropolen, sondern auch gerechte Preise dafür! Aber auch damit die Entwicklung eines eigenständigen afrikanischen Wirtschafts-, Bildungs-, Ausbildungs- und Sozialsystems! Zugleich aber auch die Schaffung der Grundlagen einer eigenständigen afrikanischen Industrie, - für die hochwertige und weltmarktfähige Verarbeitung der afrikanischen Bodenschätze und anderen Rohstoffe, vor allem vor Ort!

         

        Also, alles andere als "Neokolonialismus" und Imperialismus! Alles Voraussetzungen für die afrikanische Unabhängigkeit und die überfällige ökonomische, ökologische und soziale (eigenständige) Entwicklung!

  • „Sind Flüchtlinge das richtige Thema?“

     

    Aus politischer Sicht ist dieses und jedes andere Thema „richtig“, wenn es Wählerstimmen erwarten lässt. Insbesondere, wenn die politische Konkurrenz aus ideologischen Gründen lieber die Finger davon lässt. Die Kunst des Wahlkämpfers besteht darin, dieser taktischen Entscheidung einen ethischen Anstrich zu geben.

     

    Martin Schulz unterscheidet sich insofern nicht von allen anderen Wahlkämpfern!

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Wie verzweifelt müssen die Sozis sein, wenn sie jetzt schon einen AfD machen.

  • Also, mich interessieren schon all die Themen, die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern können. Ich möchte wissen, wie die einzelnen Parteien die Migration bewerten, wie daraus sich ergebende Fragen der inneren Sicherheit beurteilt werden bis hin zu banalen Dingen wie die Unterrichtung von unbegleiteten jungen Migranten und Schaffen von Wohnraum, wenn der Familiennachzug beginnt. Die Thematik ist zu wichtig, um sie der AfD zu überlassen.

    Deshalb: Danke Herr Schulz, auch wenn es nicht ganz uneigennützig geschieht. Aber es ist halt Wahlkampf.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Hans-Georg Breuer:

      Das sehe ich auch so und dies mit der AfD gleichzusetzen, zeigt von Naivität und Scheuklappen.

      Das Thema wird uns weiterhin beschäftigen und ich glaube nicht, dass es einfache Lösungen gibt.

      Schulz wird es auch nicht lösen, wollen? können?

      Aber darüber reden muss möglich sein.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Seehofer forderte eine Obergrenze von 200.000 Flüchtlingen im Jahr. Damit dürfte er die migrationsfreundlichste Position außer der Linkspartei besetzen. Keine Obergrenze meint derzeit bei SPD und CDU nichts anderes als möglichst alles zu tun, dass keiner es nach Deutschland schafft. Schulzes populistische Wende ist ein so dürftiger Move, dass er sich wie ein offenes Buch darüber liest, was für eine Panik bei den Wahlkämpfern in der Kampa herrscht.

  • Der Grund für diese Thema ist doch nicht, dass man auf Seiten der SPD meint eine Lösung oder gar eine bessere Lösung für das Thema zu haben.

    Nach den G20 Ausschreitungen war die AfD auf niedrigem Level stabilisiert - damit ist Rot-Rot-Grün unwahrscheinlich. Jetzt muss die AfD so stark gemacht werden, dass auch Schwarz-Geld oder Jamaika-Koalitionen keine Mehrheit haben. Damit kann die SPD an der Macht bleiben.

    • @Mikki:

      Genau wie von Ihnen beschrieben wird der vermutliche Einzug der AfD in den Bundestag eben doch die deutsche Politik durcheinanderbringen, nicht weil es eine realistische Chance auf Regierungsbeteiligung gäbe, sondern weil nach dem Ausschluss-Prinzip nur eine Koalition zustande kommen kann, an der nur zwei Parteien beteiligt sind, nämlich eine große Koalition. Alle anderen Varianten benötigen mindestens 3 Parteien, wobei mir keine Koalition einfallen würde, die es schafft, inhaltlich die Differenzen von 3 Parteien langfristig zu überbrücken.

  • Die SPD kann nur dann auf eine GroKo hoffen wenn es eine starke AfD gibt. Ohne AfD gibt es SchwarzGelb.

    Natürlich muss der Martin da solche Themen hochholen, die Leute wählen ja dann meistens doch das Original und schon darf die SPD weiter mit an der Regierung sein.

  • Die CDU/CSU tritt mit Altersarmut, Investorenschutz, Massenüberwachung, Klimawandel, Turbokapitalismus, Hungerlöhnen and Gentrifizierung im Wahlkampf an und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands sieht keine anderen Angriffspunkte als die Flüchtlingskrise - ist dass jetzt verlogen oder inkompetent?

  • Was für eine Frage. In dieser Legislaturperiode hat die Flüchtlingsfrage die Gesellschaft tief gespalten. In der kommenden Legislaturperiode wird es wahrscheinlich nicht anders aussehen. Aus diesem Grund muss es auch im Wahlkampf thematisiert werden. Das Verschweigen von allen Seiten lässt nichts Gutes erahnen und zeigt die Schwäche aller demokratischen Parteien.

  • "Es sterben Menschen, weil Europa nichts auf die Kette bekommt, und das muss aufhören."

     

    Es sterben Menschen, weil Afrika nichts auf die Kette bekommt, und da kann Europa nichts machen.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      Das stimmt und stimmt wieder nicht.

      Es gibt Korruption, Menschenrechtsverletzungen, Diktaturen.

      Ich bin auch der Meinung, das müssen die jeweiligen Völker selbst lösen.

       

      Fakt ist aber auch, dass unser Wohlstand auf Kosten der armen Länder geht, wir dort Ausbeutung betreiben, auch durch unseren Export und die Gier nach den dortigen Rohstoffen.

      Damit schliesst sich der Kreis wieder.

      Es wäre angebracht, wenn die dort lebenden Menschen beiden Systemen die rote Karte zeigen würden und aktiv etwas tun würden, für mehr Demokratie und Frieden.

      • @39167 (Profil gelöscht):

        "unser Wohlstand auf Kosten der armen Länder"

         

        Wir exportieren z.B. unsere Schlachtabfälle als humanitäre Lebensmittelhilfe. Das schafft bei uns Arbeitsplätze und vernichtet soche in der Dritten Welt.

         

        Aber auch das ist ein Problem der Entwicklungsländer, die sich gegen Ausbeutung durch Industiestaaten u.a. mittels Freihandel zur Wehr setzen müssten.

         

        Die Entscheidung was gut ist und was schlecht ist, kann nicht von Europäern für Afrikaner getroffen werden.

         

        Aus dem Westen kommt für Afrika nichts Gutes.

    • @A. Müllermilch:

      ...weil Afrika nichts auf die Kette bekomm(en soll). Ah doch,... immer genug Munition auf die Maschinengewehrkette.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      ...was war das jetzt? 'Die Gurke des Tages'?

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        ....die Wahrheit und nichts als die Wahrheit?

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Stimmt. Das ist ihr Kommentar wirklich.

  • immwieder betont schulz dass er in seiner zeit in der eu mit dem thema flüchtlinge intensiv bechäftigt war man fagt sich unwillkürlich was er in all den jahren so getrieben hat

  • Allein dass das Thema in den Wahlkampf kommt zeigt doch, dass es in der Sacharbeit mangelt sowie er als EU-Mann und SPD-Vorsitzender versagt hat.

    Die Leute nehmen ihm nie ab die CDU damit unter Druck setzen zu wollen.

    Hilflos; ein Abgesang kann angestimmt werden.

    • @Tom Farmer:

      Als EU-Mann versagte er. Opportunist eben. Und als Parteivorsitzender ist er genau so unfähig wie Gabriel.

      Gabriel war von Beginn der GroKo an untragbar, konnte sich allzu lange stützen auf Menschen wie Martin Schulz. In meinem Beruf hatte ich immer Kontakt mit Menschen aus der ganzen Welt - machte mich jedoch nie abhängig von eigenen Meinungen.