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Kommentar ImmobilienkonzerneEine Rendite namens Miete

Die Mieten steigen weiter, die Gewinne der Immobilienkonzerne ebenso. Ein Ende ist nicht abzusehen. Nun muss der Staat eingreifen.

Sogar hier steigen die Mieten Foto: dpa

Die großen Immobilienkonzerne sind begeistert. Sie können ihren Aktionären explodierende Gewinne melden. Denn die Mieteinnahmen legen deutlich zu – und gleichzeitig steigt auch der Vermögenswert der Häuser. Es ist keine Seltenheit, dass sich der Jahresgewinn eines Immobilienkonzerns 2016 glatt verdoppelt hat.

Für viele Mieter hingegen sind die Zeiten wenig erfreulich. Denn sie finanzieren die Gewinne der Immobilienkonzerne. Zuletzt stiegen die Wohnungsmieten im Durchschnitt um 1,5 Prozent pro Jahr, wobei „im Durchschnitt“ das entscheidende Wort ist. Bei Neubezug oder in Ballungsgebieten können die Mietsteigerungen weit höher liegen.

Ein Ende ist nicht abzusehen. Erfreut prognostizieren die Immobilienkonzerne, dass ihre Gewinne auch in den nächsten Jahren stark zunehmen dürften. Wichtig ist dabei der spekulative Kreisverkehr, der von den Mieten zu den Immobilienpreisen und zurück zu den Mieten führt.

Auf Dauer können Immobilienpreise nämlich nur steigen, wenn auch die Mieten zulegen. Denn die Mieten sind die „Rendite“ eines Hauses – und definieren damit seinen Wert. Würden die Mieten plötzlich stagnieren, könnten auch Immobilien nicht mehr teurer werden. Die Konzerne hätten sich verspekuliert. Was gestern wie ein gesundes Investment aussah, wäre heute nur noch eine Finanzblase.

Die Mieter sind erpressbar. Sie müssen irgendwo wohnen – was sie zum idealen Opfer von Spekulationsgeschäften macht. Besonders betroffen sind Familien mit mehreren Kindern, arme Rentner und Niedrigverdiener, die inzwischen oft die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufwenden müssen.

Immobilien sind kein klassischer „Markt“, denn die Mieter sind wehrlos. Der Staat muss daher eingreifen und selbst Wohnungen bauen. Sonst bleibt es dabei, dass kleine Mieter für die großen Gewinne der Immobilienkonzerne sorgen.

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57 Kommentare

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  • Wenn ich mir den Berliner Mitspiegel ansehe, kann die Lage gar nicht so schlimm sein. Da bei der Erstellung nur Neuvermietungen berücksichtigt werden dürfen, dieser nach wissenschaftlichen Regeln erstellt wird und vom Senat abgenickt worden ist, ist eine Aktualität gewähleistet.

    • @DiMa:

      Meinen Sie von den Lobbyisten im Senat "abgenickt worden" sind?

  • Der Artikel ist nicht schlecht. Besitz und Eigentum sind in unseren Gesellschaften getrennt. Sozialistische Politik wäre es, diese Trennung aufzuheben. Dass dies eben nicht durch Staatseigentum geschehen kann, haben die unseligen Experimente in Russland und den Folgestaaten gezeigt. Also wie wär’s mit folgendem:

    Neue Mietverträge werden nur noch als Mietkauf möglich und die alten entsprechend umgewandelt. Voraussetzung: Erwerb von Grund und Boden und Immobilien ist nur noch für den Eigenbedarf physischer Personen inklusive Ersatz der augenblicklich genutzten Immobilie gestattet und damit die wohlhabende Klientel ruhig gestellt wird, ist der Besitz und Mietkauf oder Kauf einer Ferienwohnung gestattet…

    Wenn man vor der Erörterung einer solchen Reform die Freizügigkeit des Kapitalverkehrs statt des Personenverkehrs entsprechend aufheben würde, würde das wohl sicher zu einem Abschwellen der Immobilienbasen führen und den Wohnraum bezahlbar machen, wenn Gemeinden und Kommunen den Neubau mit sehr langfristigen niedrig verzinslichen Darlehen fördern würde…

  • "Baugenossenschaft" oder Immobilienkonzern?

     

    Nur ein Blick auf die “Genossenschaft“ im Kapitalismus,

     

    zum Beispiel: bbg - Berliner Baugenossenschaft e.G.

    (Zentrale und Vorstand in Berlin Zehlendorf, Pacelliallee 3, 14195 Berlin)

     

    Angebote in Berlin Karlshorst:

     

    • Dachgeschosswohnung mit großzügiger Rundum-Terrasse:

     

    Wohnungsnummer: 119/116/167

    Dauernutzungsgebühr: 1546.94 Euro,

    Wohnfläche: 106,69 m²,

    Anzahl Räume: 3,00

    = 14,50 Euro/qm

    (Regener Str.1, 10318 Berlin)

     

    • Dachgeschosswohnung mit großer Rundum-Terrasse:

     

    Wohnungsnummer: 119/115/158

    Dauernutzungsgebühr: 1606.1 Euro

    Wohnfläche: 123,61 m²

    Anzahl Räume: 4,00

    = 13 Euro/qm

    (Patersdorfer Str. 15, 10318 Berlin

     

    • Dachgeschosswohnung mit ca. großer Rundum-Terrasse:

     

    Wohnungsnummer: 119/110/104

    Dauernutzungsgebühr: 1729.71 Euro

    Wohnfläche: 123,61 m²

    Anzahl Räume: 4,00

    = 14 Euro/qm

    (Regener Str. 60, 10318 Berlin)

    usw.

     

    “Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt,

    wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld?“

    • @Reinhold Schramm:

      Also Genossenschaften und ihre Vorstände leben in der gleichen Stadt wie die Spekulanten und Immobilienbesitzer - die sind nicht aus der alternativen Szene.

       

      Es kommt aber schon auf die Zusammensetzung der demokratischen Räte in den Genossenschaften an. Steigen die Mieten in einem bestimmten Gebiet steigen auch irgendwann die Nutzungsgebühren für die Genossenschaftswohnungen, allerdings gibt es viel Buntes. Diesen Beispielen könnte man auch einiges entegegen setzen.

       

      Genossenschaftswohnungen alleine würden aber das Problem sowieso nicht lösen, weil es schon städtischer, sozialer Wohnungsbauunternehmen bedarf, um eine Stadt sozial auf dem Mietmarkt wenigstens etwas auszugleichen. Wird das nicht gemacht, dann geht's los mit der Ausgrenzung und dem Rauswurf von Mietern, die nicht viel Geld haben.

      • @Andreas_2020:

        So ist es! Die west-berliner Vorstände führen über die Jahrzehnte ihr Eigenleben und sorgen für ihre Wahlmänner und -frauen, so auch in ihren geschlossenen Veranstaltungen. Die Mehrzahl der Mieter beteiligt sich nicht an Wahlen und ist schon froh, wenn sich die Miete nicht allzusehr erhöht. Zudem werden sie am Planungsgeschehen, so z. B. auch für Eigentumswohnungen, die sie selbst niemals finanzieren könnten, auch nicht beteiligt. So führen auch "Baugenossenschaften", wie Immobilien- und Aktienunternehmen, ihr Eigenleben.

  • Wie wahr! In Hamburg lobt sich die regierende SPD für ihre Wohnungsbaupolitik: Von 100 Prozent Neubauten sind gute 33 Prozent sozialer Wohnungsbau.

     

    Tatsächlich fallen privat gebaute Wohnungen gerade aus der Sozialbindung raus, d.h. in Hamburg sinkt der Bestand an Sozialwohnungen sehr stark, während das Angebot zum Kauf und zu teuren Mieten steigt. Folge: Arme Menschen und Durchschnittverdiener können immer weniger eine normale Wohnung mieten.

     

    Die Folge ist auch, dass viele Hamburger in Schleswig Holstein und Niedersachsen mieten müssen. Das Beispiel Hamburg ist symptomatisch, weil Wohngeld nur gezahlt wird, wenn eine Familie oder eine Person sehr wenig Geld hat und kein ALG-II (H4) beantragen kann, wirkt dieses Instrument gar nicht mehr

     

    Und das bedeutet = Der Staat schützt hier Durchschnittsverdiener nicht mehr, sondern die können und sollen ausgepresst werden. Und das werden sie auch.

     

    Wer sich den Parkplatz einer Polizeiwache in Hamburg ansieht, entdeckt dort Kennzeichen bis nach Mecklenburg und Brandenburg. Die Züge nach Hamburg sind morgens so voll, man traut seinen Augen nicht.

     

    Und alles richtet mehr Schaden an, als es irgendjemanden gut tun würde - eine Stadt, die nur noch Spekulanten und Wohlhabenden gehört, ist gescheitert. Vielleicht wird es in Berlin noch ein paar Jahre länger dauern, aber der Staat müsste längst aktiv werden. Die Bundesländer müssten mit dem Bund zusammen viel energischer in den Bau von Sozialwohnungen einsteigen und dies auf intelligente Art und Weise.

    • @Andreas_2020:

      Du kannst auch andersrum rangehen: gut bezahlte Jobs in der Provinz ermöglichen. Warum wollen denn alle nach Hamburg oder Berlin? Wegen der guten Luft? Wegen des Kulturangebotes, das man 1x im Monat schafft zu nutzen? Ich denke, die Menschen würden auch gerne in den kleineren Städten leben, wenn man da arbeiten kann. Lingen war so ein Beispiel, Sitz von Preussag. War toll.

      • @Energiefuchs:

        Nein, da hast Du mich falsch verstanden, es gibt viele, die sofort nach Lüchow-Danneberg oder Nordfriesland ziehen würden, hätten sie beruflich die Möglichkeit dazu. Sie würden 30 oder 40 Prozent ihres Gehalts sparen oder eben anders nutzen können, zum Beispiel für ein Haus mit Garten. Ich habe nur Zweifel, dass es sich politisch machen liesse. Aber es stimmt schon, warum kann eine Bundesbehörde nicht vor den Stadttoren Berlins angesiedelt werden? Leider hat man anders entschieden.

  • Die Lösung liegt auf der Hand:

     

    Einen lokalen "Fight Club" gründen und die Liebsten zum Finale Einladen!

     

    Das traurige dabei ist, dass die obige Lösung noch der Realität am nächsten ist.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Wenn ich das hier so lese, Artikel und Kommentare, dann liegt die

    Lösung doch auf der Hand:

     

    Die Hypothekenzinsen liegen Dank EZB ja nahe null. Also Bauland kaufen, Haus bauen und ohne Mühe -selbst mietfrei- von den Mieteinnahmen leben...

     

    Wenn mit Wohnraum ganz easy völlig unangemessene Erträge erzielt werden können & der Hypozins ja extrem niedrig liegt: ergreife die Chance!

    • @82732 (Profil gelöscht):

      Überzeugen Sie mal eine Bank, dass ein Geringverdiener oder sogar ein HartzIV-Bezieher einen Kredit von ihr bekommt, um Eigentum zu erwerben.

       

      Abgesehen davon, dass dies für einen Arbeitslosen, der Hartz bekommt, sowieso nicht erlaubt ist. Die ganzen Rentner kommen für die Banken auch nicht in Frage, sofern sie nicht sowieso Armutsrentner sind.

       

      Maximal wäre dies eine Maßnahme, die auch der Staat übernehmen könnte, Hausbauprämien zusätzlich auch für ärmere Bevölkerungsschichten zur Verfügung zu stellen mitsamt Krediten.

      • 8G
        82732 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        In der Tat: Manch einer mag Probleme haben eine Bank zu überzeugen.

         

        Der Punkt ist aber:

        1)

        Wenn man wirklich -wie im Artikel suggeriert- risikolos, einfach, völlig überzogen Rendite machen kann, dann sollte sich doch jemand finden, der Geld auftreibt (bspw. von null-Zins geplagten Sparern) und diese risikolose, einfache Chance mitnimmt und zusätzliche Wohnungen baut.

         

        2)

        Im Grunde:

        Wenn Haareschneiden 150 Euro kosten würde, kann ich

        a) rumjammern, auf die bösen Friseure schimpfen und staatliche Eingriffe fordern oder

        b) Friseur werden, es für viel billiger anbieten & und -wenn das alles do einfach ist- mir dabei immer eine goldene Nase verdienen.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @82732 (Profil gelöscht):

          "Manch einer"? Ist ja beeindruckend, wie sehr Sie überhaupt nicht auf die Argumente Ihres Vorkommentators eingehen und nur nochmals Ihren Slogan ablassen. So überzeugen Sie niemanden. Denn die Einwände von AGE KRÜGER bleiben weiterhin berechtigt!

          Sie gehen überhaupt nicht ein auf:

          1. Eigenkapital

          2. Einkommen

          3. Preise

          4. Lage

          ...

          Jeder vierte Beschäftige in Deutschland arbeitet im Niedriglohnsektor, daher wird diese Gruppe kaum über das nötige Eigenkapital und Gehalt verfügen, um überhaupt den notwendigen Kredit zu erhalten, um sich in einem Ballungszentrum oder in der Nähe davon die mittlerweile sehr hohen Kaufpreise leisten zu können. Daher ist Ihre Argumentationskette von einer Gleichgültigkeit geprägt, die unbeschreiblich ...

        • @82732 (Profil gelöscht):

          Man kann neu aber nicht für 5 Euro Kaltmiete bauen. Geht nicht mehr, die Bauauflagen sind einfach da. Sie kommen immer bei mind. 10 Euro raus, wenn man das investierte Geld in 15-20 Jahren wieder rein haben will. Die Rendite macht man mit schon abgeschriebenen Altbaubeständen.

        • @82732 (Profil gelöscht):

          Da ist eben das Problem, dass die Gesellschaft schon zu weit auseinander dividiert ist und für viele in schlechten Arbeitsverhältnissen oder für viele ältere Arbeitslose kaum noch soziales Leben möglich ist. Jüngere Arbeitnehmer können noch was ansparen und soweit der Arbeitgeber sowas noch zahlt über VL-Leistungen.

          Um dort zu vermitteln, denke ich eben, sollte der Staat eingreifen und den Menschen, die eine halbwegs erträgliche Verzinsung ihres Vermögens wollen ohne auf Risikopapiere zurückzugreifen, Schatzbriefe anbieten, die dann von denjenigen, die ein eigenes Häuschen brauchen, unkompliziert angenommen werden können.

          Der Staat kann dabei sogar noch Gewinn machen. Bei Hartz-Beziehern oder bei Geringverdienern und Rentner, die aufstocken müssen, übernimmt er ja die Mietzahlungen zum Teil. Würde er dieses Geld zahlen, damit derjenige Wohneigentum erwirbt, dann fallen die Zahlungen irgendwann mal wieder weg. Unabhängig davon, dass der Staat offiziell Eigentümer der Immobilie bleibt, bis das Geld, dass er dem Leistungsempfänger gezahlt hat, wieder eingegangen ist.

          • 8G
            82732 (Profil gelöscht)
            @Age Krüger:

            und @ENERGIEFUCHS:

            Dann kommen wir dem Kern des Problems und einer Einigung ja näher:

             

            a) Bauauflagen, Energiesanierung, etc. machen zu Tariflöhnen bezahltes Bauen für "5 Euro kalt" unmöglich. Es kostet einfach mehr.

            b) Es gibt Leute (Hartz4, Rentner,..) die sich das, was es wirklich kostet, also 5 Euro und mehr kaum leisten können.

            => Dann ist der Kern des Problems nicht, das Wohnen überteuert wäre -es kostet eben mehr als 5 Euro kalt- sondern dass es Lösungen braucht für Leute, die wenig Einkommen haben.

             

            Ich bin nur nicht sicher, ob es der Staat selbst ein sollte, der Wohnungen baut.

            Da geht dann die Entrauchungsanlage nicht, es wird exorbitant teurer als budgetiert und der Vermietungstermin wird immer weiter in die Zukunft geschoben... Risiko grosser Misswirtschaft...

            => Besser wäre sicher, mehr von denen, die sich eigentlich Wohneigentum leisten können -bspw. weil sie einen sicheren Job im öffentlichen Dienst haben- dazu zu animieren zu bauen und sich endlich aus der Miete zu verabschieden.

            Dann werden auch wieder Mietwohnungen frei, die Nachfrage fällt, Leerstand und Mieten stagnieren/sinken.

            • @82732 (Profil gelöscht):

              Die Unterschiede zwischen Ballungsräumen und den anderen Städten sind riesig. Ganz oben das Beispiel: 120 qm, 14 Euro/qm. In der sächsischen Provinz: 7 Euro/qm. Aber ehrlich? Wozu so eine große Wohnung? Das ist Luxus.

              Man sollte die Leute nicht zwingen zu bauen, die ökologischen Folgen der Eigenheimsiedlungen am Stadtrand sind desaströs. Ich würde den anderen Weg gehen: Bundes- und Landesbehörden in kleinere Städte, die Leute ziehen hinterher.

          • @Age Krüger:

            Aber selbst heute, bei den Niedrigzinsen, geht das Modell nicht auf. Sie verschulden sich für eine Eigentumswohnung für 20 Jahre. Da reicht der kleinste Schicksalsschlag und sie sind überschuldet. (Scheidung, Unterhalt, Kündigung, Krankheit). Manchmal habe ich das Gefühl, dass das auch "politisch gewollt" ist. Wer kein Eigentum hat, kann der Arbeit jederzeit hinterherziehen. Gut man könnte auch verkaufen......

  • Ein Statement wie aus der Mottenkiste!

    Mal völllig unerwähnt bleibend, dass es mal wieder die öffentliche Hand war, bestimmt durch unfähige Politiker (die mit Geld aber so was von gar nicht umgehen können), die ganze 10.000 Wohnungen zur Sanierung der Kassen verkauft hat, zu denkbar schlechten Zeitpunkten; wie z.B. Dresden.

    Dann noch sehend, dass nun genau nach den Politikern gerufen wird die nun wieder zu Höchstpreisen, da die Konjunktur eben brummt, den Wohnungsbau voranbringen soll.

    Bedauernd feststellen, dass viele Wohnungen leerstehen (allein in unsere Straße mir allenfalls 15 Wohungen vier Stück) weil keiner mehr Bock hat sich mit Leuten rumzuschlagen, die die Miete prellen und die Wohnungen versiffen bzw.

     

    Da ist es halt wieder mal saubequem gegen das "Kapital" zu schreiben.... wahrscheinlich auf einem Apple Notebook via Cisco Router und Intel Chips und Starbucks Kaffee (Fair trade) vor sich stehend, deren Eigenapitalrenditen jenseits der 20 % liegen...

     

    Ich bin letztlich mit allen Inhalten und Zielen einverstanden... aber so beißreflexig, so gehts einfach nicht!

  • Berlin wird Hauptstadt der Obdachlosen!

     

    20.000 Menschen ohne Wohnung!

    http://www.n-tv.de/panorama/Berlin-wird-Hauptstadt-der-Obdachlosen-article19626697.html

     

    Wie lange wollen wir noch warten? Ist die Würde dieser Menschen unantastbar noch? Warum machen Immobilieneigentümer in unserem Land alles was sie wollen? Strafen und Sanktionen gegenüber Immobilienkonzernen könnten verhängt werden!

  • Wir sind ein Land der Sozialen Marktwirtschaft. Was momentan die Immobiliengesellschaften anstellen ist von einem Sozialstaat weit entfernt. Die Politik muss schnell handeln. Die soziale Verdrängung hat ihren Höhepunkt erreicht und bald bricht die Volkswirtschaft Deutschland zusammen. Die Verarmung zumindest der Hälfte der Gesellschaft geht mit immer größeren Schritten voran. Bald werden wir bestimmt mehr von dem Deutschen Widerstand sehen, denn wir werden mit Sicherheit viel mehr an Protesten wie in der Rigaer Straße haben.

  • Der Staat muss vor allem jetzt handeln und nicht mittelfristige Projekte planen mit denen er zur Konkurrenz für die Unternehmen werden könnte, denn erfahrungsgemäß wird das nie passieren.

     

    Der einzige Weg ist jetzt die Fehler der 00er Jahre zu korrigieren und die Privatisierungen rückgängig zu machen.

     

    Enteignungen sind schließlich nicht nur implizit Grundgesetzeskonform da Eigentum nach Art. 14 (2) verpflichtet und zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll, sondern der Verfassungsgeber hat dem Gesetzgeber mit Art. 14 (3) auch das konkrete Mittel der Enteignung qua Gesetz dazu gegeben diesen Zustand herbei zu führen, wenn es notwendig ist. Dies sollte hier klar ersichtlich sein.

     

    So hopp hopp, fucking Schulz, wenn du Kanzler werden willst, sorge dafür dass deine Partei vorher richtig macht, was sie in den letzten 20 Jahren versaut hat. R2G hat schließlich eine Stimme Mehrheit.

     

    Danach kannst du gerne Verwalter des Wechsels werden.

     

    Allerdings muss dafür auch vorher noch der ALG II Satz auf die 650 € angehoben werden, die es laut Peter Hartz von vornherein hätten sein sollen und zwar rückwirkend seit Einführung!

  • Die Mieterqoute ist in D relativ hoch, da ist also eine Menge zu holen und die Lobby ist stark.

    Und ohne jetzt sozialistisch daherkommen zu wollen: Wohnraum und Nahrungsmittel haben an der Börse nichts verloren! Damit zu spekulieren ist nicht im Sinne des Erfinders.

  • ja, der Staat muss eingreifen, aber nicht mit einer unwirksamen Schuldenbremse, sondern wie früher sozialer Wohnungsbau etwa oder die Folgen von Nullzinspolitik oder Umverteilung von unten nach oben, dadurch haben Reiche viel Geld, das nicht in den Konsum (Nachfrage) sondern in spekulative Investments (Betongold) fliesst , dazu noch krisenanfällig, Blasen, die irgendwann platzen..... im Moment zerstört die unregulierte Marktwirtschaft sich selbst mit sozialer Verelendung als Aussicht

    • @Michael Kroker:

      Also massiv nach unten manipulierte Zinsen durch eine staatlichkontrollierte Zentralbank, als wirken einer unregulierten Marktwirtschaft zu verkaufen ist schon mehr als dreist.

  • 2G
    25726 (Profil gelöscht)

    Typisch sozialistische Denke: Der Staat muß eingreifen. Wie denn bitte ?

     

    Troll,Troll, Trollala...

    • @25726 (Profil gelöscht):

      willst Du nicht lieber im Sandkasten spielen?

      • @Wuff:

        Oder zumindest den Artikel lesen?

         

        Steht doch da. Indem er selbst Wohnungen baut.

         

        So einfach ist das.

  • 6G
    64938 (Profil gelöscht)

    Der Staat hat doch bereits eingegriffen:

    Die von allen Parteien verabschiedete Schuldenbremse hat sicherlich auch einen großen Anteil daran, das Länder, Städte und Gemeinden in den vergangenen Jahren massenhaft Wohneigentum an Immobilenkonzerne verkauft haben, um ihre Haushalte zu sanieren.

    Dazu kommt, das der soziale Wohnungsbau ja praktisch nicht mehr existiert und immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung fallen.

    Verschärft wird die Situation ebenfalls dadurch, das neugebaute Sozialwohnungen nun auch Flüchtlingen zugute kommen müssen.

     

    Aber eine Überraschung ist das alles ja nun wirklich nicht.

    Das wäre nochmal ein Betätigungsfeld für den neuen Robin Hood der SPD!

    • @64938 (Profil gelöscht):

      Wer ist der Robin Hood der SPD? Soweit ich weiß, war Robin Hood ein Rebell im Wald, nicht im Rathaus oder Establishment.

  • Der soziale Wohnungsbau wurde drastisch gekürzt, jedes Jahr verlieren zehntausende Wohnungen den Sozialstatus. Jetzt die Immobiliengesellschaften als die Schuldigen zu deklarieren ist billig. Diese haben ja nie behauptet es ginge nicht um Gewinne, ihre Aktionäre erwarten auch eine lohnende Anlage.

    • @Frank Stippel:

      Die lieben Aktionäre. Wenn man dazu gehört, dann möchte man eine persönlich leistungslose hohe Dividende, natürlich abzüglich der Steuer, falls man diese nicht schon rechtzeitig in die Schweiz verlagert hat.

      • @Reinhold Schramm:

        Wieso leistungslos, die Aktien kriegt man doch nicht geschenkt? Aktien sind Unternehmensanteile - oder ist das jetzt auch irgendwie ungerecht?

        • @Frank Stippel:

          Schauen Sie doch nur auf die Aktien der Quandt-Familie. Eine Frucht der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Insbesondere auch vor 1945.

           

          Außerdem gehe ich davon aus, dass Sie das nicht behaupten würden: Die Dividenden in der Immobilienbranche -in Millionenhöhe- wären ein Ergebnis der persönlichen Arbeitsleistung und selbständigen Wertschöpfung der Aktionär_innen. Oder etwa doch?

  • Es gäbe noch mehr Möglichkeiten, steuernd einzugreifen: z. B. mit einer Bodenwertabgabe nach österreichischem Vorbild. Dort wird ein spekulatives Nichtbauen besteuert. Oder noch besser mit dem in D seit ungefähr 1947 (!) diskutierten Bodenwertausgleich, immerhin in Brasilien mal eingeführt.

    Nicht nur Immobilien sind markfern, der Boden ist es erst recht.

    • @Lars G:

      Und der Boden ist endlich. So global gesehen. Ein zukunftsfähiges Modell für Boden wäre z.B. die Abkehr vom Eigentum an Boden zugunsten der Möglichkeit der Erbpacht. Dann kann man aller 50 Jahre mal schauen, ob es anders laufen sollte....

  • * * * - ) “Die Mieter sind erpressbar. Sie müssen irgendwo wohnen ...“

     

    Danke Frau Herrmann für diesen erneut an der Wirklichkeit orientierten Beitrag.

     

    Es gibt gegen die Willkür und Mobbingmethoden der Wohnungsunternehmen, einschließlich der Vetternwirtschaft vereinzelter Baugenossenschaften, gegen Mieter auf dem deutschen Wohnungsmarkt keinen Schutz durch die staatliche Justiz, aber auch nicht durch den -händegebundenen und angepassten- sozialdemokratischen Berliner Mieterverein!

     

    “Mieterhöhungsverlangen zum 01.01.2016 gem. § 558 n.F. BGB“:

     

    “Die monatliche Erhöhung bezogen auf die bisherige Nettokaltmiete beträgt 12,70 %.“

     

    Und: “An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass der VS der Genossenschaft beschlossen hat, auf die Mieterhöhungen bei Mitgliedern, die Schönheitsreparaturen selbst tragen, im diesem Kalenderjahr zu verzichten.“

     

    Aus persönlicher und jahrelanger Erfahrung kann ich nicht nur behaupten, sondern auch umfangreich mit Aufzeichnungen und erhaltenen Unterlagen nachweisen und belegen, die Infamie und Verleumdung, die Methodik unberechtigter wiederholter Abmahnungen und der Androhungen der Kündigung -selbst gegen Mieter die die Einhaltung der Hausordnung durch Mieter und Mitarbeiter der Hausverwaltung fordern- kennt keine moralischen Grenzen mehr. Dabei bedienen sich die Mitarbeiter der ungezügelten Verdrehung bzw. des Kopfstands beim Sachverhalt. Sind sie sich doch bei ihren Methoden der Fürsprache und Rückendeckung durch die Behörden und Justiz vollkommen sicher. Was die Erfahrung damit als abhängiger Mieter auch bestätigt.

     

    Es gibt im Konflikt -auch mit dem selbstherrlichen Vorstand und der Verwaltung der Berliner Baugenossenschaft- keinen rechtlichen Schutz für unbescholtene Bürger und Mieter!

    • 8G
      82732 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Irgendwie erscheint mir das jetzt seltsam:

       

      Die Berliner Baugenossenschaft (http://www.bbg-eg.de) ist doch wohl eine Genossenschaft (!), im Besitz der Bewohner/Genossen und damit wohl kaum der ultimative Auswuchs eines Raubtierkapitalismus.

       

      Dann ist es evtl. einfach so, dass auch die Hausmeister, Genossenschaftsangestellten etc. tariflich bezahlt werden wollen, die Müllgebühren gestiegen sind und auch Dinge wie Handwerkerrechnungen bei Reparaturen teurer werden...

       

      Keine Frage, steigende Mieten können arg belasten, aber vielleicht ist es hier nicht der "böse Kapitalist" sondern einfach wirtschaftliche Realität wenn selbst für eine Genossenschaft Dinge (Löhne etc.) Geld kosten....

  • Und trotzdem ist die Wohnfläche pro Kopf in Deutschland gestiegen und gestiegen. Ökologisch?

    • @Energiefuchs:

      Wo gestiegen? Auch bei den Armen? Oder bei den Wohlhabenden und Vermögenden? (!)

      • @Reinhold Schramm:

        Im Durchschnitt. 2015: 47 qm. 1965: 22 qm. Weil das alles so ein Problem ist, waren die Wohngebäude die meisten Jahre im 20. Jahrhundert zwangsbewirtschaftet. Das heißt, der Vermieter konnte eigentlich nicht machen, was er wollte. Seid alle frei wählen können und wollen, wo sie wohnen und Entfernungen beim Pendeln keine Rolle mehr spielen, hat sich "Wohnen" verteuert. Angeblich liegt der Anteil an den Gesamtausgaben des verfügbaren Einkommens seit Jahren bei ca. 35 %.

        • @Energiefuchs:

          Wo liegt eigentlich das Problem? Sie wollen doch wohl nicht, das der Vermieter mit den abhängigen Mietern machen kann was er will?

          • @Reinhold Schramm:

            Energiefuchs liegt da völlig richtig, doch wie könnte man es bewerkstelligen, den Wohnraumanspruch einzudämmen. Da muss eine Steuer her. Bspw 25qm/P bleiben steuerfrei, für jeden mehr - besteuern. Da muss was passieren, denn die Wohnraumbeheizung ist der größte Posten des CO2- Ausstoßes..

            • @lions:

              Früher, also vor meinem Früher, ganz früher (ich meine mal 60er), wurde noch nicht die ganze Wohnung beheizt. Zu teuer! Jede Dämmmaßnahme hat nun dazu geführt, dass mehr Raum auf höhere Temperaturen geheizt wird. Ein sogenannter Rebound-Effekt, wenn man jetzt mal nur die Primärenergie anschaut. Mir ist schon klar, dass Komfort seinen individuellen Wert hat.

              • @Energiefuchs:

                Das ist das gleiche Dilemma mit der Entwicklung von Automotoren hinsichtlich Effizienz. Der Verbrauch pro PS ist gesunken und die Leistung wurde auch entsprechend der Gewichtszunahme gleichsam erhöht.

                Hier muss staatlich grenzsetzend interveniert werden, denn die Wirtschaft und auch im Gro der Verbraucher sind offensichtlich nicht in der Lage, sich darin zu mäßigen.

                Ich halte im übrigem Besteuerung solchen Konsumverhaltens für sozialer als bspw ENEV, wenn eine Steuerfreigrenze eingezogen würde. So radikal müsste grüne Politik heute aussehen, damit nicht das passiert, was die Grünen tendenziell gerade ins Aus führt.

                • @lions:

                  Ja, so ist das.

  • Typisch sozialistische Denke: Der Staat muß eingreifen. Wie denn bitte ? Wenn man die Mieten deckelt, wird das Bauen von Mietwohnungen an einem gewissen Punkt wirtschaftlich uninteressant und es wird dann eben einfach nichts mehr gebaut. Wenn der Staat etws für seine Bürger tun will, dann soll er massenhaft Wohnungen bauen. Ging früher ja auch. Ach noch was: Es ist ja möglicherweise auf lange Sicht nicht verkehrt, Dämmung zu installieren, hochwertige (und teure) Isolierfenster zu verbauen, Spezialheizungen zu installieren, die mit drei Scheiben Knäckebrot pro Woche auskommen usw., aber das macht das Bauen eben auch sehr, sehr, sehr teuer. Übrigens: Die meisten Krankenschwestern und Frisörinnen im Lande fahren kein Hybridauto mit Spezialmotorabschaltung und weiteren Spar-Firlefanz, sondern einen uralten, ziemlich rostigen Diesel-Golf. Preisfrage: Warum denn bloß ? Genau. Tusch, Trommelbwirbel, richtige Antwort: Keine Knete hat die Grete. Deswegen hat sie auch nur eine miese eineinhalb-Zimmer-Bude etwas weiter draußen. Wenn der Staat noch etwas für "die Menschen draußen im Lande (das hört sich immer so nach Zoo an)" tun will, dann soll er sie anständig bezahlen.

    • @Thomas Schöffel:

      "Wenn der Staat etws für seine Bürger tun will, dann soll er massenhaft Wohnungen bauen. Ging früher ja auch"

      Haben Sie den letzten Absatz des Artikels gelesen?

    • @Thomas Schöffel:

      Mit Verlaub, aber sozialer Wohnungsbau ist "sozialistische Denke", und im Grunde nicht verkehrt. Man darf sich halt nicht zu Plattenbau-Trabantenstädten hinreißen lassen.

       

      Die hier geforderten Verbote, Regulierungen und das von Ihnen thematisierte Priorisieren von Energieeffizienz über die Bedürfnisse der Menschen - das ist "Grüne" Denke der Sorte, die man zur Zeit (und hoffentlich mit Erfolg) versucht, hintanzustellen.

    • @Thomas Schöffel:

      Das Klima wollen doch auch alle retten, also befolgt brav die ENEV.

    • @Thomas Schöffel:

      Der Staat kann nicht bezahlen. Er könnte einen Mindestlohn festlegen.

      • @Energiefuchs:

        Wir haben bereits einen Mindestlohn. Für Leute, die in MV arbeiten, ist das auskömmlich, wenn Sie in München wohnen, ist das armselig. Ich schlage vor, Mindestlöhne je nach Gebiet festzulegen. Es gibt ja auch Tarifgebiete und -löhne. Die Gewerkschaften sollten diese Lohngebiete festlegen. Aber ich ahne: Vermutlich stürzt sich keiner auf den Vorteil, aber alle auf die Nachteile.

        • @Thomas Schöffel:

          Was hindert die Menschen ihren Lebensmittelpunkt nach MV oder Sachsen-Anhalt zu verlegen? Da kann man noch was reißen, man kann der Erste sein, man kann Kunst, Kultur, Ideologien unter die Menschen bringen.

          • @Energiefuchs:

            Fernab vom politischen Zentrum? Da lacht das Herz der Wirtschaftslobbyisten und deren Parlamentsparteien!

            • @Reinhold Schramm:

              Die haben dort auch Breitband und Funknetz. Sind wirklich 80 Mio Menschen politisch derart aktiv, dass sie im politischen Zentrum (welches eigentlich? Berlin? München? Frankfurt? Hamburg?) leben müssen? Es gibt in Deutschland 77 Städte mit über 100.000 Einwohnern.

              • @Energiefuchs:

                Und wo sind die Arbeitsplätze? Und wie funktioniert der Nah- und Fernverkehr? Zurück auf die Straße? Ihr Herz für die Automobilindustrie und den Straßenbau?