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Kommentar Kopftuchurteil von BerlinAusweitung der Kampfzone

Heide Oestreich
Kommentar von Heide Oestreich

Das Kopftuch kann politisch sein – aber auch Ausdruck eines religiösen Selbstbewusstseins. Welche Art von Islam möchte Berlin beheimaten?

Das Neutralitätsgesetz trifft keine Christen – und übrigens auch keine muslimischen Männer Foto: dpa

Ist doch klar, was die wollen!“, weiß die Journalistin nebenan: „Die Islamisierung unserer Schulen!“ Da ist er wieder, der Kampf der Zivilisationen, am Rande eines Arbeitsgerichtsprozesses. Das Kopftuch polarisiert wieder: Wer Berlin als religiöse Kampfzone sieht – wie die Journalistin –, dem gefiel dann wohl auch der Spruch des Berliner Arbeitsgerichts.

Es sollte entscheiden, ob das Land Berlin eine angehende Grundschullehrerin mit Kopftuch diskriminiert, weil es sie nicht eingestellt hat. Das Bundesverfassungsgericht erlaubt seit seinem Urteil vom Januar 2015 diese Benachteiligung nur, wenn eine konkrete Gefahr für den Schulfrieden vorliegt oder wenn die Schule in einem sehr mit Religionskonflikten belasteten Gebiet liegt.

Das Arbeitsgericht hat nun philosophiert, dass ja ganz Berlin so ein Gebiet sein könnte, weshalb das Berliner Neutralitätsgesetz, das LehrerInnen alle religiösen Bekundungen verbietet, gerechtfertigt sein könnte.

Ganz Berlin eine Kampfzone? Und löst man religiöse Konflikte an Schulen, indem man bestimmte Mitglieder aus der Schule verbannt? Das Kopftuch kann zwar die Flagge des politischen Islam sein, wie es so schön griffig heißt. Es kann aber auch Ausdruck eines religiösen Selbstbewusstseins sein. Den Mühen dieser Unterscheidung braucht man sich mit dem Neutralitätsgesetz nicht auszusetzen.

Für die Integration wäre sie aber wichtig: Welche Art von Islam möchte Berlin beheimaten und welche nicht? Darf man auch als religiöse Muslimin den Staat repräsentieren – wie es auch religiöse Christen in Berlin selbstverständlich dürfen?

Das Neutralitätsgesetz trifft eben keine Christen und übrigens auch keine muslimischen Männer – die etwa unter den Terrorwerbern deutlich häufiger vorkommen dürften als Frauen. Es trifft nur religiöse muslimische Frauen. Eine von ihnen dürfte nun Geld für die nächste Instanz sparen. Es ist zu hoffen, dass die dann Berlin nicht als eine einzige Kampfzone betrachtet.

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Heide Oestreich
Inlandsredakteurin
Jahrgang 1968, ist seit langem Redakteurin für Geschlechterpolitik in der taz und im kulturradio vom RBB. Von ihr erschien unter anderem das Buch „Der Kopftuchstreit. Das Abendland und ein Quadratmeter Islam“. 2009 wurde sie mit dem Preis „Der lange Atem“ des Journalistenverbands Berlin Brandenburg für die Berichterstattung über Geschlechterstereotype ausgezeichnet.
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89 Kommentare

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  • "Und löst man religiöse Konflikte an Schulen, indem man bestimmte Mitglieder aus der Schule verbannt?"

     

    Falsche Frage!

    Die Frau darf an Grundschulen unterrichten. Sie darf nur keine religiösen Symbole mitbringen. Sie darf auch nicht im Unterricht alle 5 Minuten beten oder immer mitten im Unterricht um 10:00 zum Gottesdienst in die Kirche gehen oder nackig vor der Klasse unterrichten - selbst dann nicht, wenn sie glaubt, eine Religion würde es ihr vorschreiben.

     

    Und ich halte auch eine Person, der irgendwelche religiöse Regeln so sehr viel wichtiger als der Beruf sind, für so religiös-fundamentalistisch, dass sie für die Erziehung von Kindern ungeeignet ist.

    • @Immanuel:

      was schlagen Sie als gegenmaßnahme vor?

      zwangssterilisierung von *kopftuchmädchen*?

      • @christine rölke-sommer:

        Was haben Sie denn für wirre Gedanken, Christine Rölke-Sommer?!?

        • @Immanuel:

          zu den Ihrigen

          "Und ich halte auch eine Person, der irgendwelche religiöse Regeln so sehr viel wichtiger als der Beruf sind, für so religiös-fundamentalistisch, dass sie für die Erziehung von Kindern ungeeignet ist."

          passende.

  • Ich finde diese ganze Diskussion etwas schief.

    Eigentlich ist es eine ganz einfache Entscheidung: Haben religiöse Einflüsse etwas in einem freien & humanistischen Bildungssystem verloren? Egal welcher Religion!

     

    Wenn man sich für religöse Einflüsse entscheidet, dann dürfen alle ihre Symbole tragen, was natürlich dem Freiheits- und Unabhängigkeitsideal zuwieder läuft.

    Wenn man sich dafür entscheidet dürfen KEINE religiösen Symbole in der Schule getragen werden. (Das würde auch den Tannenbaum und den Adventskranz einschließen)

    Ich persönlich würde die zweite Alternative wählen, da ich eine unabhängige Bildung bevorzuge.

    Um jetzt den Bogen zum Artikelthema zu kriegen, kann diese Frau ihr Kopftuch privat natürlich weiter tragen, aber wenn eine religiöse Ansicht so tief sitzt, dass man es nicht in der Schule absetzten kann, glaube ich auch nicht, dass diese Person humanistische Bildung in ausreichendem Maße weitergeben kann.

     

    [Dementsprechend dürfen Schulen natürlich auch keine Konzernwerbung mehr zulassen, aber das ist ein anderes Thema]

  • seltsam... für mich ist das kopftuch & co keineswegs das erkennbare zeichen einer religion, sondern immer nur ein ausdruck der fremdbestimmung.

  • "hat sich eigentlich schon mal der eine+andere pappnas gefragt aus welchem kühlen grund tichel-tragende jüdinnen sich mit den *kopftuchmädchen* solidarisieren?"

     

    Welchen Erkenntnisgewinn hätte ich als Pappnase denn Ihrer Meinung nach, wenn ich mir diese Frage stelle?

     

    Unbehoste Lehrer werden vermutlich in keinem Fall in den Staatsdienst übernommen - unabhängig davon, ob sie durch Vorhautverlust indoktrinierend wirken oder nicht.

    • @Marzipan:

      luschtisch!

      die sog. intakte vorhaut indoktriniert nicht? nie und nimmer nicht?

      • @christine rölke-sommer:

        Liebe Frau Rölke-Sommer, haben Sie eigentlich schon mal mitgekriegt, dass so fast alle Amis über 30 und auch so ziemlich alle Afrikaner "Vorhautlose" sind, unabhängig davon ob Jude, Moslem oder Christ? Nun, zugegeben, auch Afrikaner könnten eventuell Probleme haben in den deutschen Staatsdienst übernommen zu werden. Aber das liegt dann sicher nicht an der fehlenden Vorhaut.

    • @Marzipan:

      Zumal mein lübscher Bruder gar nicht

      Niederegger oder Streit - heißt - & er

      Sicher nicht & auch gar nicht - öh

      Mosaischen Glaubens - nö - nö -

      Sondern - ein praktizierender

      ex-Phimose-ist - ist;)

      Mist!

      • @Lowandorder:

        Hihi, Sie mal wieder! Immer den rechten Vers parat!

  • & nochens Frau Oestreich - a.E. ~>

     

    "....Das Neutralitätsgesetz trifft eben keine Christen und übrigens auch keine muslimischen Männer – die etwa unter den Terrorwerbern deutlich häufiger vorkommen dürften als Frauen. Es trifft nur religiöse muslimische Frauen. Eine von ihnen dürfte nun Geld für die nächste Instanz sparen. Es ist zu hoffen, dass die dann Berlin nicht als eine einzige Kampfzone betrachtet."

     

    Mal abgesehen von dem letzten Satz -

    Da ist ja offen erkennbar - der fromme Wunsch Mutter des Gedankens - das -

    Schonn sehr heftig. Ja.

    Aber im übrigen - & insgesamt - Christian Semler ist ja & schmerzhaft für die taz wie deren Leser -

    Schon & für länger tot. Aber -

    Der hätte Ihnen diese ganze Sentenz schon handwerklich nicht durchgehen lassen. Sie ist von vorn bis hinten schlichter Unsinn.

    Was m.E. einfach daran liegt -

    Daß Ihnen das erforderliche Handwerkszeug für Gesetzes- wie Verfassungsinterpretation fehlt &

    Sie sich ein Ergebnis nach

    Ihrem Gusto - Ihrer vorgefaßten Meinung - mit Verlaub -

    Zusammenfrickeln.

    • @Lowandorder:

      im unterschied zu Ihnen hätte Semler die broschüre (senatsverwaltung für integration, arbeit+soziales) "mit kopftuch außen vor?" zu den auswirkungen des berliner neutralitätsgesetzes gekannt - und gewußt, dass in Berlin bei einigen unternehmen mittlerweile (seit über zehn jahren) auch die tätigkeit der kassiererin/kellnerin als hoheitliche gilt.

      weshalb von Semler das Ihrige zu handwerk+person nicht zu lesen gewesen wäre.

  • "Und löst man religiöse Konflikte an Schulen, indem man bestimmte Mitglieder aus der Schule verbannt? "

     

    Nein, aber man löst den Konflikt am ehesten, indem man religiöse Symbole generell aus den Schulen hält. Oder eben alle gleich behandelt. Dann kommen die Kreuze wieder an die Wände und der siebenarmige Leuchter darf natürlich auch nicht fehlen.

    • @NurMalSo:

      ... und der Spruch über dem Eingang zur Schule nicht zu vergessen: "Gottlos glücklich".

  • Meine Meinung:

    Wer sich als Zuwanderer so von einem Kreuz gestört fühlt soll sich doch ein Land und ein Bildungssystem suchen wo eben keine christliche Tradition hat.

    Und wer unbedingt als Lehrerin ein Kopftücher tragen will kann das auch gern in einem Land tun wo das Kopftücher so normal angesehen wird wie bei uns der Pfarrer oder die Nonne.

     

    Ich halte weder von Religion noch von Kirche arg viel - wem aber die Liberalität fehlt zu akzeptieren dass wir eine christlich Tradition haben und folglich eben Manche Wert drauf legen diese christlich Tradition auch zu zeigen soll bitte wieder gehen.

     

    Ich für meinen Teil kann auch drauf verzichten aber ich halte die absolute Neutralität für falsch.

    Wir haben sowohl die 68er Bewegung, das Wirtschaftswunder und den "Wohlstand für Alle" erlebt.

    Alles zu Zeiten als der kirchliche Einfluss noch viel zu groß war und das Kreuz im Klassenzimmer eine Selbstverständlichkeit.

     

    Ich sehe deswegen kein Grund das zu ändern.

    Ich ich zweifele weiter daran dass jemand der sich dadurch "unterdrückt" fühlt ein Weltbild besitzt, dass ihn/sie/es zum Lehrerix eignet.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Thomas_Ba_Wü: "Meine Meinung:

      Wer sich als Zuwanderer so von einem Kreuz gestört fühlt soll sich doch ein Land und ein Bildungssystem suchen wo eben keine christliche Tradition hat."

       

      Ich bin Deutscher und fühle mich als Deutscher von Kreuzen, Kopftüchern und christlichen Traditionen (Inquisition, Homophobie, Kinderquälerei, Frauendiskriminierung etc. pp.) gestört!!!

       

      Wo soll ich - nach Ihrer Meinung - hin???

       

      Ich habe keine "christliche Tradition" (Inquisition, Homophobie, Kinderquälerei, Frauendiskriminierung etc. pp.), sondern eine humanistische Tradition, die auch gegen diese antidemokratische "christliche Tradition" (Inquisition, Homophobie, Kinderquälerei, Frauendiskriminierung etc. pp.)gerichtete ist.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Ich hoffe für Sie, Sie wohnen auch in Bayern oder Ba-Wü, dann ist das ja auch kein Problem, wenn Sie so an ihren religiösen Darstellungen hängen. Aber verschonen Sie die Berliner damit.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Thomas_Ba_Wü:

      "... Alles zu Zeiten als der kirchliche Einfluss noch viel zu groß war und das Kreuz im Klassenzimmer eine Selbstverständlichkeit."

      Wieso "war"? Gucken Sie mal den Bildungsplan für BaWü an. Welches Fach nimmt den breitesten Raum ein?

      Waren Sie schon mal im Marienhospital? Da hängt in jedem Krankenzimmer ein Kruzifix, als verkehrten dort nur Katholiken.

      Mich als nicht mehr ganz jungen Schwaben stört das gewaltig, da hört meine "Liberalität" einfach auf.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      -?- "wem die Liberalität fehlt zu akzeptieren dass wir eine christlich Tradition haben und folglich eben Manche Wert drauf legen diese christlich Tradition auch zu zeigen soll bitte wieder gehen." -?-

      -----

      Ich bin in der xxx Generation hier geboren, und habe xxx Kinder, und wir wünschen uns nichts sehnlicher, als dass dieses ganze christlich-jüdische Geschwirrl und Geschwurbel und überhaupt grundlegend religiös begründete, ungesunde "Unbehagen in der Kultur" Verursachende, hier endlich mal hochkant hinaus geworfen würde. -Auf den Misthaufen der Geschichte nämlich.

  • "Ausdruck eines religiösen Selbstbewusstseins". Echt? Man wünscht sich langsam aber doch, dass solche "Unterscheidungen" etwas weniger oft bei im weitesten Sinn muslimischen (Geschlechter-) Politiken ansetzen, sondern sich wieder mehr bei etwas wichtigeren gesellschaftlichen Problemen.

  • Als Ausdruck des politischen Islam ist das Kopftuch selbst Ausdruck von Diskriminierung. Die Trägerinnen hingegen werden im Kontext keineswegs diskriminiert.

  • Das aller dreisteste Religionsgedöns in Deutschland ist, dieser ständig wiederkehrende, muffige Mahnruf, sich bewusst machen zu sollen, man lebe hier in einer christlich-jüdischen Tradition. Das wollen aber z.B. ich und viele Andere, die sich dazu auch hier im Kommentariat immer wieder mal äußern, auf gar keinen Fall.- Öh- kann man also bitte, diesbezügliche öffentlichen Äußerungen nicht endlich mal verbieten?! Muß Religion denn ständig, immer so drangsalierend auftreten??

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @H.G.S.:

      " ... kann man also bitte, diesbezügliche öffentlichen Äußerungen nicht endlich mal verbieten?! Muß Religion denn ständig, immer so drangsalierend auftreten??"

       

      Nein, "Verbieten" verbietet sich.

       

      Nein, Religion sollte ausnahmslos reine Privatsache sein.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Schon klar!- Mein Reden: Religion ist Privatsache.

         

        Aber hier spielt ja das Oberthema "Verbot" eine Rolle (wenn auch partiell) weil das Kopftuch als Ausdruck des Bekenntnis, angeblich auf jedenfalls viele Christen, anstößig wirke. Ich persönlich kann überall, mit dem Anblick gut leben. Und darum: Wenn schon denn schon, sollen sich alle Bekennenden gefälligst zurückhalten. Nur weil es eine mehr mehr als weniger aufgezwungene Traditionsgeschichte gibt, muss man sich von einigen hier nicht sagen lassen, man habe nunmal damit zu leben.

        • @H.G.S.:

          hm, ich hab den Eindruck Sie messen mit zweierlei Maß.

          • @Waage69:

            Ich weise in aller Bescheidenheit darauf hin, dass Ihr Vorwurf (?) exactement das Kernwesen von Religion ausmacht!-

            Interessant.

    • @H.G.S.:

      Allerdings, das nervt mich auch am meisten.

       

      Zur Präsentation religiöser Symbole in Schulen (und anderen öffentlichen Einrichtungen) hat LOWANDORDER unten schon alles gesagt.

  • Interessant... und muss ich mal in euer Archiv gehen, um zu schauen, ob die Prozesse um die Kreuze in Bayern von euch genauso gewichtet worden sind? Und die Frage nach dem "welche Art von Islam möchte" kann ich euch auch beantworten.... gar keine Art von Islam zumindestens wenn es um Schulen geht... keine Art von Islam und auch keine Art von Christlichen Missionaren . Mir geht die durch unsere Mitbürger ausgelöste stärkere Gewichtung von Religion mehr und mehr auf den Keks. Ich brauche weder mehr Islam noch mehr Christentum in den Schulen... ach wie weit sind uns da doch die Franzosen voraus.

  • Ganz Berlin eine Kampfzone?

     

    Da wäre vielleicht auch anzumerken, dass das BVG mit seinem ziemlich schwammigen Urteil solche Kampfzonen geschaffen hat.

  • Kampfzone?

     

    Mal ganz banal.

    In meiner Penne wurden durchaus unternommene Versuche von

    Lehrern - religiöse aber auch politische Präferenzen durch kleine "Radaddelchen" - zu demonstrieren rigoros unterbunden. Sei es durch den Direx, Kollegen oder durch süffisante Fragen von Schülern. Wie genau auch immer - es verschwanden alsbald Kreuzchen an Kettchen oder Revers ebenso wie Stecknadeln dort mit roten oder schwarzen Köpfchen

    (grün - war noch nicht;).

    Das war sozusagen Standard - & haben alle - auch im Nachhinein als angemessen & "voll in Ordnung" empfunden.

    (Den Dresscode - SD/SS-Mantelkopie in grün gab's leider auch.)

    Anders gewendet - im Hohen Norden gab's so was nicht - wäre ich später auch nie auf die Idee gekommen, meine Kinder in eine Schule mit Nönnekes zu schicken.

    Sind solche Zeichen Ausdruck religiöser oder politischer Präferenzen haben sie bei Lehrern in einer öffentlichen Schule ebensowenig zu suchen - wie Kreuze in Klassenzimmern. Das sind schlicht keine "Kampfzonen" - haben sie nicht zu sein. Sind sie das aber zu recht nicht - sind derartige Zeichen nicht Ausdruck religiöser oder politischer Präferenzen - dann haben im Ergebnis derartige Prozesse keine Grundlage.

    Einige Reli-Lehrer - waren nebenamtlich als Paster "unterwegs"

    Die sind dann auch nicht anschließend mit der Soutane im Unterricht erschienen - sondern haben die im Fahrradkörbchen gelassen!

    Warum all das bei Kopftüchern von Muslimas als Lehrerinnen anders sein soll - ist mir bisher nicht eingängig!

    • @Lowandorder:

      Sie erinnern mich immer wieder an den AG-richter, der mich tröstend wissen ließ, mein anwalt komme bestimmt noch.

      nach meiner unberobten entgegnung, der sei ich selbst, war ruhe im saal, beim berobten richter wie den beschlipsten kollegen.

      • @christine rölke-sommer:

        Versenkt.

         

        Chapeau!

      • @christine rölke-sommer:

        Sorry - Gnädigste - Der Alptraum

        Ihrer schlaflosen Nächte - ;))

        Der Zahn - sei Ihnen - gern gezogen -;))

        Fürsorgerin Balin-Roter-Wedding -

        Frau Dr. nat.oek C. - rechte Hand von

        Ernst Lemmer/Balin - Bäuerinnen ff

        Ärtztinnen etc - kurz - No Chance! & -

        Die Hälfte Richterratschläger - Frauen!

        • @Lowandorder:

          nein, sondern so lustig wie die erinnerung an die von Masada aus gesehen über Jordanien aufgehende sonne schön.

          ansonsten: immer erst mal die eigene kleider-un-ordnung klären, wallah!

          • @christine rölke-sommer:

            Schön - aber - gern denn doch nochens -

             

            Letzteres - klärte meine Älteste schon in jungen Jahren ~> band der Pulloverrichter sich den (einzigen;) Sitzungsschlips zum einzigen Jackett - & Der immer locker offenen grünspakigen (exFrauen)Robe in 3.Generation -;)) - ja Da patschte sie in die Hände & krähte Prustend los ->

            "Na - haste dich wieder verkleidet!";))

            Im übrigen wurde ab meiner 20jährigen Zugehörigkeit zum VG Köln dort 1:1 eingstellt!

            kurz - Vergessen Sie ihrs! -

            Besser is das!;))

            kurz - Überlassen wir die - bekannten Holzwege den Slotijs Trawnjis - oder wie die verquast-fugenbreiten - ;)

            Des Grauens noch so heißen;))

            Danke.

            • @Lowandorder:

              in einer gesellschaft, in der ein vertrottelter prof einer 22-jährigen erklärt, für den erfolgreichen abschluß des jurastudiums sei sie schon zu alt, vergeß ich das lieber nicht - die mittlerweile mit prädikat 29-jährige volljuristin hat's jedenfalls nicht vergessen. sondern begriffen, dass trottels jede! gelegenheit nutzen, die gleichheit ihrer besorgten eier zu behaupten.

              git schabbes noch!

              • @christine rölke-sommer:

                na zäh sans schonn;)

                Aber - sorry - was hab ich! damit zu tun¿ - da das ja ihr - look up - Ausgangsmemento di Lamento;)

                &Ist es nicht ein Fortschritt¿! ~>

                Kriegsrichter Prof. Erich Schwinge

                Uni Mbg/Lahn - erklärte noch 68 -

                Einer Weggefährtin vorm Hörsaal -

                "Was wollen Sie den hier - Strafrecht

                Ist nichts für Frauen!" & verlangte

                Bei Rückgabe einer der besten Klausuren - "Das können Sie nicht geschrieben haben!" - eine Schriftprobe;))

                Was Charlotte - die clever mit C. … unterschrieben hatte - hohnlächelnd tat. Berufsverbot - war später - vor

                Ministerialjob;)) - es gilt -

                "Der Stein - der gegen

                das Wasser steht - sieht ernst aus."

                (ps 22¿ vs 23;)) & nochens ->

                Viele schöne Sonnenuntergänge;))

                • @Lowandorder:

                  ist es nicht erstaunsam, wie mann sich dem früher verachteten kriegsrichter anverwandelt?

                  in der unfähigkeit, der-die-das andere jenseits der eingeübten freund-feind-erklärungen lesen+verstehen zu lernen.

                   

                  die muslima mit tuch ist eben kein "paster". oder glauben Sie, sie leitete als mathelehrerin jede rechenaufgabe mit der fatiha ein?

                   

                  offenkundig ja.

                  weshalb Sie sonnenaufgang mit untergang verwechseln.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Och nö. - Wie platt ist das denn!

                    Hab zwar abgelehnt - bei dem Herrn zu hören oder gar nen Schein zu machen - aber was solls.

                    Vermutlich Fremdbestäubung¿;()

                    Wenn der Reli-Lehrer in einer Öffentlichen Schule im Unterricht

                    sein Bäffchen oder 'n Kreuz trägt - isser dort nich Paster - aber er trägt unzulässigerweise ein religiöses Symbol - das ist mit dem Tuch der Mathe-Lehrerin - für die es ja auch nach Ihnen ein religiöses Symbol ist - nicht anders.

                    Zu "sol lucet omnibus" - dem alten Spiel - hat Heinrich Heine passendes gesagt. Dachte nicht - daß diese Eule der Athene nachgetragen werden sollte.

                    Hiermit geschehen;)

                    Gern. Dannichfür.

                    • @Lowandorder:

                      heiliges schwein!

                      als reli-lehrerin darf sie, republikweit.

                      und: was heißt da *darf*?

                      aus sicht so manches nicht-muslim muß sie - weil sonst sein welt-, frauen+körperbild schaden nähme.

                       

                      da hilft nur eins: mal kräftig im ober+unterstübchen durchlüften!

                      • @christine rölke-sommer:

                        schön wenn frauman weiß - wovon se redet - gute Verrichtung;) &

                        von den schweinderln - nehm ich das

                        in der mitten - das mit den hosenträgern

                        • @Lowandorder:

                          vom heiligen tier der göttlichen dürfen Sie ruhig mehr nehmen.

                          es möge nützen!

                          • @christine rölke-sommer:

                            Mit's Göttliche hab ichs ja nicht so -

                            Aber schön zu wissen - daß gleich auch für Sie wieder die Sonne aufgeht - "Prosit - Wohl bekomm es euch!" W.B.;)

    • @Lowandorder:

      Danke mal wieder, Sie können es einfach immer so schön klar auf den Punkt bringen!

      • @Artur Möff:

        ;)) - ich werds @THEA weitergeben;))

        • @Lowandorder:

          @THEA hat redigiert?

          Kann se gut!

          • @Waage69:

            ;) - solange ich nicht

            Auf ihr Geheiß hin auf/in

            Hamburg-Ochsenzoll einfahren muß -

            Ist mir alles recht;))

  • http://www.lagis-hessen.de/de/imagepopup/s3/sn/bd/id/1-050

     

    soviel zum thema kopftuch.

    was die burka betrifft so fällt die sowieso unters vermummungverbot.

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Oder auch: Mimimimimimi

  • hat sich eigentlich schon mal der eine+andere pappnas gefragt aus welchem kühlen grund tichel-tragende jüdinnen sich mit den *kopftuchmädchen* solidarisieren?

    offenkundig nicht.

     

    im übrigen hätt ich das berliner neutralitätsgesetz gern um nicht offen sichtbare zeichen erweitert.

    ich will nämlich jedem mann ub die hose gucken können - um mir dann gedanken zu machen, welche indoktrination wohl von penis mit/ohne vorhaut ausgeht. auch und gerade in schule, gericht und bei der pop!stolizei!

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      "Ist das ein religiöses Bekenntnis oder Ihre Freude, mich zu sehen?" Stifler's Mom wills heute aber janz jenau wissen.

       

      Übrigens: auch Frauen werden manchmal beschnitten. Den Gender-Angle können Se sich also sparen.

    • @christine rölke-sommer:

      "tichel-tragende jüdinnen" - ich nehm an, Sie meinen damit Jüdinnen mit Kopftuch?

      Komisch nur, warum machen die nicht so ein Gewese um ihren "Kopfschmuck", wie desgleichen heutzutage auch Nonnen in der Öffentlichkeit ohne ihre Tracht rumlaufen. ??

      • @Artur Möff:

        Und was den penis mit oder ohne vorhaut angeht: die kann der Mann wohl schlecht mal wieder eben so annähen für den Auftritt in der Schule, ist deshalb wohl ein bißchen weit hergeholt. Während so ein Kopftuch schon mal eben abgenommen werden kann. Oder stirbt die Frau an dieser Operation?

        • @Artur Möff:

          stirbt der Papua, wenn er den penisköcher, der tuareg, wenn er den kopf+gesichtsschleier abnimmt?

          nein und doch.

          • @christine rölke-sommer:

            [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

            • @Tom Tailor:

              ach? Sie haben was gegen penisköcher?

              dann müssen Sie moslem sein.

              *grinz*

          • @christine rölke-sommer:

            Schwer sich vorzustellen, dass der Papua mit dem Penisköcher oder der Tuareg mit Kopf+Gesichtsschleier hier mit dem Ansinnen auftauchen, als Lehrer in den deutschen Schuldienst einzutreten. Zu solcher Berufswahl sind wohl einige Jährchen des Studiums hier im Lande nötig, in der Zeit haben sowohl Papua wie Tuareg sich sicher an die deutschen Gebräuche gewöhnt.

            • @Artur Möff:

              "deutsche Gebräuche" ;-))))

               

              Breitbeing dastehen und dabei regelmäßig in der Nase popeln und sich am Sack kratzen.

    • @christine rölke-sommer:

      Na, Sie haben ja eigenwillige Phantasien ...

       

      Solange Religion und deren Zeichen das Bedürfnis nach Spiritualität erfüllt, ist doch nichts dagegen zu sagen. Das Kopftuch ist jedoch kein spirituelles Symbol, sondern dient der besonderen Abschirmung der Frau ...

       

      Die Unterhose sollte jedoch auch aus anderen Gründen besser an bleiben.

      • @TazTiz:

        Na, Sie haben ja eigenwillige Phantasien ...

    • @christine rölke-sommer:

      Wenn ich ehrlich bin und es mal subjektiv betrachten darf, halte ich das Kopftuch auch ästhetisch gesehen immer für eine gewisse Zumutung.

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Was soll denn dieses Reduktion des Gesetzes auf diesen Fall bitte? Es ist ja nicht so das nur Muslime davon betroffen sind, es sind alle Religionen davon betroffen.

     

    Geklagt hat eine Muslimische Frau. Das Bedeutet aber nicht das dieses Gesetz und dessen Umsetzung sich gezielt gegen Muslime richtet. Es richtet sich gegen Religiöse Indoktrinierung von Kindern im Grundschulalter.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Ist das Tragen eines Kreuzes auch verboten? Ich kenne das Gesetz leider nicht genug, um das zu beurteilen. Für mich ist das aber eine sehr wichtige Frage.

       

      Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum ein Kleidungsstück eine Indoktrinierung darstellen soll. Wichtig ist doch, wie die Trägerin im Unterricht handelt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja, soweit ich weiß ist das sichtbare Tragen eines Kreuzes auch verboten (für Lehrer*innen), wie ja auch keine Kreuze oder andere religiösen Symbole in den Schulzimmern hängen dürfen. (in Berlin) Unter diesem Aspekt empfinde ich das Urteil auch nachvollziehbar.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Religiöse Indoktrination macht sich nicht an einem Fetzen Stoff fest.

      • @Rudolf Fissner:

        Es geht weniger um religiöse Indoktrination sondern vielmehr um ein gewisses Neutralitätsgebot der Schulen, was religiöse Symbole angeht.

  • relevant scheint mir die tatsache, dass mit dem islamischen kopftuch eine weltanschauliche haltung transportiert wird.

     

    wenn öffentlich bedienstete beständig durch deutlich sichtbare symbole für weltanschauliche ideen (z.b. kapitalismus, marxismus, CDU, SPD, AFD, atheismus, die katholische kirche, islam etc.) sympathie zeigten, würden sie wohl nicht als neutrale repräsentanten des staates wahrgenommen werden.

     

    privat darf jeder gerne seine weltanschauung sichtbar mit sich herumtragen. im öffentlichen dienst haben sichtbare weltanschauliche kundgebungen allerdings keinen platz.

  • Gefühlt an den Beiträgen - ist die TAZ eine klerikale Zeitung.

     

    Wo bleibt der humanistische Ansatz?

     

    Leben frei von Religion.

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    So ein Schmarrn. Natuerlich trifft das Neutralitaetsgesetz auch Christen - wenn sie eben ihr Christentum offen darstellen. Ich kann mir nicht Jesus am Kreuz auf die Stirn taetowieren und dann erwarten, vom Staat als Lehrer beschaeftigt zu werden.

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Ich wüsste nicht, dass mit diesem Gesetz bislang auch nur einem einzigen Christen die Beschäftigung im Staatsdienst verweigert wurde -- und ich habe schon einige Lehrer getroffen, die bspw. sichtbar ein Kreuz an einer Kette um den Hals trugen. Entweder es gilt wirklich gleiches Recht für alle (dann müssten aber sämtliche Sonderrechte für die Kirchen abgeschafft werden) oder wir leben mit sichtbaren Glaubensbekenntnissen. Solange niemand seine/ihre Schüler_innen missioniert, sollte eine Demokratie das aushalten.

      • 1G
        12294 (Profil gelöscht)
        @Joris:

        Lesen Sie Lowandorder!

  • Warum die TAZ dem "religiösen Selbstbewusstsein" so sehr das Wort redet, wird mir immer ein Rätsel sein. Nichts braucht die Welt weniger, als Religiosität.

    • @Tom Tailor:

      sic!

  • "Das Arbeitsgericht hat nun philosophiert, dass ja ganz Berlin so ein Gebiet sein könnte, weshalb das Berliner Neutralitätsgesetz, das LehrerInnen alle religiösen Bekundungen verbietet, gerechtfertigt sein könnte."

     

    Hm. Und was ist mit den ReligionslehrerInnen? Die sind meiner Erfahrung nach meist recht inbrünstig dabei, geben ihren Kindern Namen wie Noah oder Abel, tragen ein Kruzifix sichtbar am Hals und halten sich auch sonst nicht groß zurück mit ihren alltagstauglichen Lobpreisungen des Herrn.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      In Berlin ist Religionsunterricht afaik rein freiwillig und das Schulfach "Ethik" ist verpflichtend.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Religion ist auch ein Fach, in dem halt Religion vermittelt wird. In Berlin übrigens ganz freiwillig.

  • Wie wärs damit : In den Fünfzigern trugen viele Frauen in unserem Land auch noch Kopftücher. Der Hintergrund dafür war weitestgehend ein anderer als der Glaube. Im laufe der emazipation verschwand das Kopftuch. Gebt den Islamischen Frauen doch Zeit ! Umso weniger darüber philosphiert und diskutiert wird warum jemand ein Kopftuch trägt oder nicht umso mehr werden sich die Ladies und deren Familien auch integriert fühlen und irgendwann das Tuch von ganz alleine zu Hause lassen . Schützt das weibliche Geschlecht gebt es selbsbewustsein und Respekt ! Die ist meiner Meinung auch der Schlüssel dafür das radikale Denken ganz normaler Muslime zu mindern ! Es dauert nun mal Generationen um frei zu werden.... Nur wer Freiheit und Respekt vorlebt wird das gleiche zurückbekommen . Ein Erzwungenes Freiheitsschema bringt nix....

    • 1G
      12671 (Profil gelöscht)
      @Bodo Klimmek:

      Generell gebe ich Ihnen Recht. Aber Ihr Vorschlag macht hier keinen Sinn. Denn wäre das Tragen des Tuches Ausdruck von gelebter Freiheit, würden weitaus weniger Menschen ein solches tragen.

       

      Es wird aber als Ausdruck des politischen Einforderns muslimischer Kultur getragen. Und mit der Betonung der fremdartigen Kultur grenzen sich vor allem die Türkinnen (es sind nicht die Irakerinnen!) von den deutschen Frauen und Männern ab.

       

      Damit können die Deutschen die Muslime noch so integrieren wollen, es wird ihnen nicht gelingen. Denn die Muslime grenzen sich von sich aus ab.

      Herr Klimmek, überlegen Sie, ob Sie die Freiheit vor die Kultur setzen wollen, in die es gilt zu integrieren. In die Freiheit selber kann man nicht integrieren.

       

      Und zu unserer Kulturhistorie gehört, dass sich die Frauen ihre Rechte mühsam erkämpfen mussten. Die Suffragetten griffen gar zur Gewalt, weil die Männer von ihrer Vorherrschaft nicht von alleine ließen. Hätten die Suffragetten ihren Männern – gemäß Ihrem Vorschlag - alle Zeit und Freiheit gegeben, stünden sie noch heute bedeppert da.

      Das politische Tragen des Kopftuches ist daher ein Schlag ins Gesicht der Frauenrechte in Westeuropas Kultur.

      • @12671 (Profil gelöscht):

        Sie schreiben u.a.

        "... Denn wäre das Tragen des Tuches Ausdruck von gelebter Freiheit, würden weitaus weniger Menschen ein solches tragen. "

         

        Entsprechendes kann ich im kommentierten Beitrag von Herrn Klimmek aber nicht erkennen. Nach seiner Aussage ist (mit Ihren Worten) das "tragen Lassen des Tuches Ausdruck von gelebter Freiheit", nicht das Tragen. Das ist zwar nur ein einziges Wort, macht jedoch in dieser Debatte eine differenzierte Sichtweise aus, die bemüht ist, sich zwischen jeweils radikaleren Ansichten zu behaupten.

        • 1G
          12671 (Profil gelöscht)
          @MontNimba:

          Genau wie viele deutsche Männer in einer Weise gezwungen sind, auf der Arbeit einen Schlips zu tragen, wird muslimischen Frauen in Deutschland nur allzu oft ein Kopftuch zugewiesen.

           

          Wären wir alle freie Menschen, würden auch so viele Menschen nicht Jeans tragen. Die meist subtil transportierte Botschaft lautet: Trage den Schlips. Trage das Kopftuch. Es wird von Dir erwartet, denn dann entsprichst Du den Erwartungen des Meinungsbildners.

           

          Echte Freiheit ist - auch in der Natur - immer diverser, und nicht unisono wie z. B. die Gelb/Schwarz-Kutten der Fans von Borussia Dortmund. Im letzteren Sinne sind Kopftücher Kopf-Kutten.

    • @Bodo Klimmek:

      Leider verbreitet der Islam seine Lehre sehr aggressiv, so dass die geringen Frauenrechte der Landfrauen mit Kopftuch in den 50iger Jahren gut zum Frauenbild des Islam passt. Auch der geringe Einfluss der Frauen auf die Familienplanung ist zu erwaehnen.

    • @Bodo Klimmek:

      Das Kopftuch z.B. in den Fuffzigern, auf dem Land bei älteren Frauen bis in die 80er, wurde aber nur draußen getragen und im Haus selbstverständlich abgemacht. Indoor werden ja normalerweise alle Kopfbedeckungen abgesetzt, seien es Hüte, Basebalkappen, Pudelmützen oder sonstwas. Wissen ja heute auch nicht mehr alle.

       

      Das Problem ist doch das die Grundschullehrerin Vorbildfunktion hat für die islamischen Grundschülerinnen - so oder so.

       

      "Trag doch auch ein Kopftuch, deine Lehrerin trägt ja auch eins..." wäre ein denkbarer Satz in einem islamischen Elternhaus.

      • @Waage69:

        Falsch!

         

        Frauen durften immer ihre Hüte und sonstigen Kopfbedeckungen auch innerhalb eines Raumes tragen, nur Männer mussten sie ablegen. Ein Ritter, der in friedlicher Absicht kam,. nahm seinen Helm ab. Frauen hatten keine Helme.

        • @Age Krüger:

          ... und wenn sie einen hatten, haben (hätten) sie sie auch abgenommen. Aber das war ja weit vor unserer Zeit, als es auch noch echte Kleidervorschriften gab, und die wollen wir ja heute nicht mehr, oder?

          Übrigens durften Frauen in der Kirche ihr Kopftuch auf aufbehalten. Aber Kirche ist schließlich keine Schule, das wollen wir doch auch nicht, oder?

          • @Artur Möff:

            Frauen durften und dürfen im Ggs. zu Männern ihre Kopfbedeckung innerhalb von Räumlichkeiten aufbehalten, Herr von und zu @Knigge.

          • @Artur Möff:

            KA, ob man auf Kleidungsvorschriften verzichten kann. Manchmal geht es mir schon ein bisschen auf den Senkel, wenn ich in einem guten Restaurant Leute mit ärmelosen T.Shirts und kurzen Turnhosen da sitzen sehe. Wäre in London schon eine Unmöglichkeit.

             

            Soll jede Schule selber entscheiden, ob auch sie Kleidungsvorschriften vorgeben will.

  • Deutschland ist kein religiöser Staat. Religion ist und bleibt Privatsache.

    Wer jedoch die Religion aus dem privaten Kreis nach außen trägt, darf weder für den Staat, noch für eine straatliche Organisation arbeiten.

    Hiervon ausgenommen sind selbstredend Würdenträger: Pastoren/Prister, Nonnen und Imame.

    • @Steuergruppe:

      Das heißt, wer als Christ stets eine Kette mit einem Kreuz um den Hals trägt darf nicht für staatliche Stellen arbeiten?

      Oder wo beginnt das "Nach außen tragen"? In meinen Augen doch nicht beim erkennbaren Glaubensbekenntnis sondern dort, wo jemand in entsprechender Position (und dazu gehören Schulen) das Neutralitätsgebot insofern verletzt, als dass andere gezielt beeinflusst werden. Das kann im Übrigen auch passieren, ohne dass jemand sichtbare Zeichen trägt. Überzeugungen -- religiöse oder atheistische, politisch, soziale -- haben alle und wer als Lehrer oder Lehrerin arbeitet steht in der Verantwortung die Balance zwischen Neutralität und Authentizität zu halten. Ob das gelingen kann, ist nicht vorab an einem Stück Stoff auszumachen.

       

      Und es wäre im Übrigen ganz wunderbar, wäre Deutschland kein religiöser Staat, aber die zahllosen Sonderrechte für christliche Kirchen (Arbeitsrecht, Tanzverbot an kirchlichen Trauertagen, staatliche Bekenntnisschulen in NRW, jährliche Staatsleistungen von fast 500 Millionen Euro als Entschädigung für Enteignungen durch Napoleon...).

       

      Nein, mit der Neutralität könnte wirklich erst einmal der Staat anfangen.