piwik no script img

Debatte Pädophilie und ProstitutionDie Würde der Sexarbeiterinnen

Alice Schwarzer nutzt die gegenwärtige Debatte aus, um Prostitution erneut zu kriminalisieren. Dabei argumentiert sie mit verkapptem Rassismus.

Prostituierte sind gleich Opfer? Nein, sagt die Prostituiertenorganisation. Bild: dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

71 Kommentare

 / 
  • MH
    Mal hinterfragt

    @Sabine

    Bitte was? Inwiefern war Alice Schwarzer eine Koryphäe der Emanzipationsbewegung? Zugegeben ich beschäftige mich nicht sehr lange mit der Emanzipation, aber wenn ich mir schon den Wikipedia-Artikel von Frau Scharzer lese, kann ich bei ihr nur folgende "Errungenschaften" entnehmen:

     

    - Streitgespräch, weil eine Frau es mal wagte zu sagen, dass auch Männer durch die Frauen unterdrückt werden

    - gescheiterte Versuch Ponografie abzuschaffen (als ob es von Frauen nie konsumiert wird...)

    - eine einseitige Sicht zu Sadomasochismus

    - die kläglichen Versuche Prostitution abzuschaffen

    Und ganz aktuell: die Steuerhinterziehung.

     

    Natürlich ist nicht alles was sie getan hat von grundauf Schlecht, es gibt sogar Punkte die wirklich gut sind (Bsp.: "Vermenschlichung der Geschlechter")Allerdings fragt man sich ob sie diese guten Dinge auch ernst, geschweige selbst richtig verstanden hat.

     

    So gesehen hat sich nur rechtzeitig vor die Kamera gestellt. Etwas herausragendes getan für die Frauen hat sie anscheinend nichts.

    Gerne können sie mich aufklären in dem Bereich.

  • K
    Kommentarleserin

    Der Artikel steht gerade in dem Feld "Meistkommentiert" auf Platz 1. Nanu?

     

    Ich seh das Feld gern an um zu erfahren, wo etwas in den Kommentaren los ist. Um wenns passt, meinen Senf dazuzugeben. Platz 1 gesehen, nachgesehen. Der neueste Kommentar aktuell stammt aber vom November vergangenen Jahres!

     

    Die Argumente in den Kommentaren finde ich ja lesenswert, denn in die Diskussion kann mensch nach Durchlesen höher einsteigen. Los ist dann aber mal kaum etwas. Es sei denn, die sind Kommentare sind alle anonym und anlässlich des Wochenendes nicht freigeschaltet, das würde ich verstehen.

     

    Schönes Wochenende allerseits!

  • R
    RLS

    Keine Frage, Prostitution sollte nicht verharmlost werden.

    Aber die Wurzel der Prostitution ist die Armut.

    Alice Schwarzer ist so viel wie ich weiß, Wählerin der CDU eine Partei die dass Christentum heuchelt, und sich gegen eine Umverteilung des Reichtums stemmt. Die ärmere Flüchtlinge nicht aufnehmen will, und keine Ideen entwickelt wie man Armut bekämpfen kann, weil sie dieses auch nicht wollen. Diese Leute möchten damit protzen, dass es ihnen besser geht.

    Ihre Unterzeichner gehören zum Grossteil auch zu dieser Elitären Klasse.

    Wenn Frau Schwarzer Prostitution bekämpfen will, muss sie selbst damit anfangen.

    Sie sollte über Ghandis Satz nachdenken:

    Auf dieser Welt gibt es genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

    Wenn sie danach lebt, und danach eine Partei wählt, wird sie Prostitution, Kriege, Drogenabhängigkeit, Kriminalität eindämmen.

    Nicht verhindern, aber verringern.

    Sie und ihre Unterzeichner müssen nur andere auch eine Chance geben, am Reichtum dieser Erde teilzuhaben.

    Oder wie Thoreau gesagt hätte:

    Ich kann nicht jedes Unrecht verhindern,

    aber ich muss nicht daran teilnehmen.

     

    Aber ich gebe ihr Recht, Zuhälterei muss unter Strafe gestellt werden.

    Wenn eine Frau in diesem Job arbeitet, um leben zu können, trägt die ganze Gesellschaft die Schuld, die solch ein asoziales System trägt,

    dass es jemanden erlaubt Milliardär zu sein,

    und tausend andere leben in ärmsten Verhältnissen.

    Liebe Alice Schwarzer, sie tragen die gleiche Schuld wie der Freier.

  • CS
    carolina susina

    Was für ein Artikel! Schon wieder ergreift die taz Partei für Prostitution und versucht uns allen das Märchen von der selbstbewußt-unverklemmten "Sexarbeiterin" zu erzählen, die freiwillig, ja geradezu begeistert der Prostitution nachgeht. Was für ein grandioser Schwachsinn! Prostitution ist und bleibt nichts anderes als die Reduktion menschlicher Beziehungen auf bloße Warenförmigkeit die aufgrund des steilen Machtgefälles nichts anderes ist als übelste Ausbeutung. Das alles trifft übrigens uneingeschränkt auch ohne die Anwendung körperlicher Gewalt zu. Die strukturelle Gewalt, die ausgeübt wird, ist vollkommen ausreichend um die Prostitution wie von mir oben dargestellt zu kennzeichnen. Der Vergleich mit den "Gastarbeitern" zieht leider auch nicht die Wurst vom Brot: ArbeitsmigrantInnen kamen nach D, weil sie für sich u. ihre Kinder ein besseres Leben erhofften, nicht, weil sie um ihr nacktes Überleben ringen mussten. Aus dieser vergleichsweise weniger prekären Situation heraus ist es denn auch überhaupt nicht verwunderlich, daß die ArbeitsmigrantInnen der 60er, 70er etc zwar am Fließband etc sehr hart arbeiteten und auch ausgebeutet wurden, aber sich eben nicht prostituierten. Prostitution, der Verkauf des eigenen Körpers, der eigenen Intimität, ist wohl die intensivste und grausamste Form der Ausbeutung. Und zum Thema Pädophilie: da gibt es schon einen klaren Zusammenhang: nicht wenige der ach so freien und selbstbestimmten "SexarbeiterInnen" haben sexualisierte Gewalt bereits als Kinder erlebt.

  • L
    Leserin

    Ich finde die Kritik an Alice Schwarzer berechtigt - schließlich birgt die Vermischung von Pädophilie mit Prostitution große Gefahren mit sich, die schon anderswo kritisiert wurden. Auch muss die Entscheidung von erwachsenen Frauen, als Sexarbeiter_innen zu arbeiten, respektiert werden. Es kann nicht sein, dass hier im Namen des Feminismus gegen diese Frauen agiert wird.

    Es muss auch endlich die Unterscheidung zwischen Menschenhandel und Prostitution gemacht werden. Denn auch Sex ist nicht per definitionem eine Vergewaltigung.

    http://menschenhandelheute.net/2013/09/01/alice-schwarzer-und-sabine-constabel-polarisieren-die-debatte-um-prostitution/

    • @Leserin:

      Die Liberalisierung der Prostitution in Deutschland ist unleugbar damit verbunden, dass es sich für Schlepper lohnt, Frauen aus dem Osten hierher zu organisieren. Solange Gallionsfiguren der Zuhälterszene wie Berethin oder Rudloff offen proklamieren können, nicht überprüfen zu können oder gar wollen, dass in ihren Puffs keine Zwangsprostituierten arbeiten, schaffen ihre Angebote eine Nachfrage nach Prostituierten, egal, ob diese freiwillig oder unfreiwillig tätig sind.

      Die FKK-Clubs sind Absatzmarkt für Zwangsprostituierte - Punkt.

  • E
    Entschleunigter

    Frau Schwarzer hat immer noch nicht begriffen, daß es Frauen gibt, die weniger verklemmt sind als sie selbst.

    • @Entschleunigter:

      @Entschleunigter: Diese einem sehr einfachen Gemüt entsprungen zu sein scheinenden Betrachtungsweise ist ebenso alt wie falsch. Die unverklemmten Frauen sind dann wohl die in Ihrer Verwandschaft, die der Prostitution nachgeben?

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @Entschleunigter:

      Volltreffer!

  • R
    Ruhender

    Frau Schwarzers Thesen sind schon seit Jahrzehnten obsolet. Auch ich bin zur Arbeit gezwungen, oder glauben Sie etwa, ich vergeude gerne meine Lebenszeit in einem Büro? Es kann halt nicht jeder eine hetzerische Zeitschrift herausgeben und sich davon die Taschen füllen. Ich denke mal, wer bei der Emma arbeitet und Frau Schwarzer widerspricht, dürfte es auch nicht ganz leicht haben.

    • @Ruhender:

      @Ruhender Sie tun mir unendlich leid dafür, dass Sie in einem Büro arbeiten müssen - ich habe einen Tipp: gehen Sie doch auf den Strich, jeden Tag neue Leute, viel Abwechslung, man sieht was von der Welt (naja, bestimmte Teile vornehmlich).

    • A
      Aufgewachter
      @Ruhender:

      Und werden sie auch gezwungen die Geschlechtskrankheiten ihres Chefs und ihrer Kunden zu teilen? In ihrem Büro? Werden sie auch gezwungen die Kinder ihres Chefs und ihrer Kunden abzutreiben oder auszutragen? Werden Sie auch von ihrem Chef und ihren Kunden geschlagen, mißhandelt, bedroht? Und wenn Sie das anzeigen würden, würde dann ihr Chef auch freigesprochen werden? (so wie es gerade wieder in Hamburg passiert ist).

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @Ruhender:

      Stimme voll zu!

  • G
    Gast

    Ich weiss auch nicht wo diese Verprostituiereung der Welt noch hinführt. Für das Frauenbild ist es verheerend. Aner wahrscheinlich begreife ich die neue Distanz die man zu sich selbst hat nicht.

  • F
    Frauke

    Es gibt doch mittlerweile so viele Zeuginnen, die aussagen, dass sie von klein auf an zur Prostitution gezwungen wurden und das sogar oft für hochrangige Männer. Das Problem ist,dass deren Frauen emotional so an die Männer gebunden sind und daher bei den Misshandlungen zugucken und das ist mittlerweile jeder Bürgerin klar. Das Spiel ist aus! Die Frauen müssen auch Farbe bekennen, ansonsten haben sie die Masse der Frauen gegen sich!

  • K
    Klara

    Danke an

    eine Leserin,

    Fridolin,

    Torsten,

    Mrsatchmo,

    Frieda,

    Karla..

     

    Es ist schon erstaunlich wie blind die TAZ zu den Grünen im Wahlkampf steht.

    Kritische Artikel über grüne ProstituiertenPolitik und grüne Vergangenheitsbewältigung werden nicht veröffentlicht.

     

    Ihr schadet damit nur der kritischen grünen Basis.

  • EL
    Eine Leserin

    Juanita Henning ist eine zutiefst zu hinterfragende Frau.

     

    Man findet ihren Namen auch bei der Organisation schleuser.net die "Vorurteile gegenüber Menschenhändlern bekämpfen" wollen.

     

    http://www.schleuser.net/de/p6_1.php

     

    2009 trat sie für die "Rechte" der Prostituierten auf Flat-Rate-Bordelle (!) ein. Wenn es wirklich ein paar Prozent freiwillige Prostituierte gibt, dann ist das sicher das allererste was sie wollen.(Ironie) Wird da nich sehr deutlich, wen Henning wirklich vertritt?

     

    2009 schaltete Henning Anzeigen im Wert von 25.000 Euro in der SZ.

    http://www.emma.de/news-artikel-seiten/kritik-an-prostitution-wird-von-taz-nicht-veroeffentlicht/

     

    Sie scheint über Unmengen von Geldsummen zu verfügen, die nur aus dem Zuhälter- und Bordellbetreibermileu kommen können,denn Prostituierte verdienen in Deutschland längs nicht mehr so gut.

     

    So blind kann das Wunschdenken nicht sein, einer solchen Person Vertrauen zu schenken.

     

    Und dass in der TAZ (!) dieser Artikel abgedruckt wird, aber der einer erfahrenenen Sozialarbeiterin, die es qua Beruf wissen muss und im Gegensatz zu Henning keine Millionen schwere Lobby hat, die ihre "Meinung beeinflussen könnte", nicht abgedruckt wird, das ist einfach ein Skandal.

    • G
      gastname
      @Eine Leserin:

      Frau Constabel, sind Sie es?

      Denn hier wird ja auch nichts weiter gemacht, als Frau Henning weiter zu denunzieren. Wenn man sich den Link ansieht, der hier angegeben wurde, kommt man auf einen Vortrag von Frau Henning, die auf kritische Art und Weise die Begriffe „Frauenhandel“ und „Menschenhandel“ herleitet. Sie verdeutlicht, dass die beiden Begriffe zum einen keine empirische (also wissenschaftlich abgesicherte) Grundlage haben und arbeitet die Begriffe als ein politisches Instrument der EU gegen weitere Zuwanderung heraus.

      Auch die Bezugname auf EMMA als Beweis dafür, dass Frau Henning für „25000 Euro“ Anzeigen habe schalten lassen, ist wahrlich keine rechercherische Glanzleistung – ebenso wie die Behauptung Frau Henning oder die dahinterstehende Organisation Dona Carmen würde über „Unmengen von Geldsummen“ verfügen. Dahinter stehe wohl „eine Millionen schwere Lobby“. Welche denn? Die Sexarbeiter_innenlobby? Die Freierlobby? Die Pornolobby? Die Zigarettenlobby? Oder gar die Frischfleischlobby? Hanebüchener Unsinn!

      Zu sagen, dass Frau Constabel „es qua Beruf wissen muss“, würde ja – auf einen anderen Bereich übertragen – bedeuten, dass ein rechtsradikaler Politiker „es ja qua Beruf wissen muss“, dass es Rassenunterschiede und eine überlegene Rasse gäbe! Wie lächerlich dann diese Argumentation wird – nicht?

      Hören Sie doch einfach auf, die Sexarbeiter_innen mit Ihrem weißen Mittelstands-Geschwätz zu bevormunden!

      • EL
        Eine Leserin
        @gastname:

        Welche Lobby gemeint ist? Die Lobby der Bordellbetreiber und Zuhälter. Oder meinen Sie, jetzt, da in der Branche Milliarden (siehe SPIEGEL) verdient werden, werden die nicht verteidigt?

         

        Zuwanderung also. Sie wissen sicher, dass eingeschleuste Prostituierte auch dann, wenn sie gezwungen wurden, ausgewiesen werden, oder? Wirkliche Zuwanderung und Aufenthaltsgenehmigung haben nichts mit Prostitution zu tun. Die Möglichkeit, hier einzuwandern, vergrößert sich nicht für eine eingeschleppte Frau. So lange sie hier leben, sind sie ohne oder mit falschem Pass Entrechtete, die keinen Zugang zu den Vorteilen des deutschen Staates haben. Vollkommen abhängig von den Menschen, die sie hergebracht haben. Wenn man sich für die Zuwanderungspolitik der EU interessiert, warum beginnt man sein Engagement nicht direkt bei Aufenthaltsgenehmigungen und Einbürgerung? Bei dem Gewähren von Rechten? Wissenschaftliche Arbeiten sind in letzter Zeit in Verruf gerraten. Was würde passieren, wenn man Hennings Arbeit nachträglich untersuchen würde?

         

        Der Vergleich des rechtsradikalen Politikers und eines / einer Sozialarbeiter_in hinkt viel zu sehr. Sozialarbeitern und Polizeibeamten (und inzwischen auch Journalisten) wird von Frau Henning schon die Wahrnehmung abgesprochen, während diese einfach nur beschreiben, was sie in ihrem Beruf über Jahre erlebt (oder auch recherchiert) haben. Das sind die verschiedensten Menschen und zwei (drei) sehr unterschiedliche Berufe.

        • G
          gastname
          @Eine Leserin:

          Doch – Sie sind es!

          Lesen Sie sich bitte diesen Artikel durch, in dem klar hervorgeht, dass die Autor_innen des Spiegel sehr schlampig gearbeitet haben: http://menschenhandelheute.net/2013/05/28/bordell-deutschland-journalismus-auf-lucke/

          Zuwanderung: Es ist in der Tat nahezu unmöglich, dass Menschen ohne Pass hier einen geregelten Aufenthalt oder Leistungen erhalten. Aber ich bitte Sie – selbst wenn jemand einen Pass hat, aber nicht Besitzer_in eines EU-Staaten-Passes ist, hat die Person hier keine Chance. Ob nun verschleppt oder aus einem Kriegsgebiet geflüchtet.

          Zu Ihrer Kritik, dass sich Frau Henning nicht für Migrationspolitik einsetzt: Demnach könnte man ja auch fragen, warum sich eine Frau Schwarzer oder eine Frau Constabel sich nicht für die Bekämpfung von Armut in den von ihnen genannten Ländern oder gegen die Roma-Feindlichkeit engagieren.

          Wenn Sie meinen, dass Frau Henning den Sozialarbeiter_innen, Polizist_innen und Journalist_innen deren Erfahrungen abspricht, warum geschieht dies im Gegenzug mit ihren Erfahrungen? Ist Ihnen nicht bekannt, dass die Organisation Dona Carmen, wie Frau Constabel auch, Unterstützung für Prostituierte anbietet und dass Frau Henning selbst Sozialarbeiterin ist? http://www.donacarmen.de/?page_id=9 Des Weiteren bezieht sich die Autorin des obigen Artikels auf die polizeiliche Kriminalstatistik – mehr Polizei und Polizeierfahrungen gehen nicht!

          Was von Ihrer Antwort bleibt, ist letztlich, dass Sie stärker daran interessiert sind, andere Menschen zu denunzieren und weniger dafür, sich eingängig mit Ihren eigenen Klischees und Vorurteilen auseinanderzusetzen und sich wirklich für die Personen einsetzen, für die Sie meinen, sprechen zu müssen.

          Hier noch eine Vorlesung des Soziologen Graham Scambler, der in London in einer groß angelegten Studie über die Beweggründe migrierten Prostituierten. Ich bin mir sicher, Sie werden überrascht sein! http://www.youtube.com/watch?v=MavoAMaUB1k

          • EL
            Eine Leserin
            @gastname:

            Nein, ich bin nicht Frau Constabel. Abr sind Sie Frau Henning?

            Ja, die Statistik kommt von der Polizei, die *selbst* meint, dass ihr Fälle durch die Lappen gehen seit 2002. Wenn die Stichprobe sich verändert hat, weil die Kripo keine Handhabe mehr hat: was haben die Daten für eine Grundlage?

            Menschenhandelheute.de ist neben DC die zweite Seite, die die Ideologie vertritt, man könne Menschenhandel von Prostitution trennen. Selbst Holland, wo 40 Jahre früher legalisiert wurde als hier, glaubt das nicht mehr & geht zum schwedische Modell.

            Henning schreibt nicht über Erfahrungen, sondern über Interpretationen der Erfahrungen von anderen. Fallschilderungen habe ich bei ihr nicht finden können. Es sprcht ihr auch niemand die Wahrnehmung ab, weil sie ihre Erfahrungen selten einfach schildert. Auf welche konkreten Fälle von Prostitutierten beziehen sie sich denn?

            "Ich lese nur: Prostitutionsgegner hier, Razzien da, alle böse, denn es gibt nur eine richtige Art, die Dinge zu sehen" :-)

            DC lehnt Razzien ab & arbeitet nicht mit der Polizei zusammen. siehe Internetseite. Was sollen DC zufolge die Frauen machen, die gezwungen werden?

            Sich in ihr Schicksal fügen & endlich zu den "richtigen" Frauen werden, die Prostitution genießen? Wenn Henning Hureninteressen mit Bordellinteressen vermengt & ihre Maßstäbe (Prostitution ist für keine Frau ein Problem) auf alle Fälle verallgemeinert...ist sie dan eine Hilfe für die Mädchen?

            Welche Prostituierten arbeiten denn bei DC? Ich seh nur Henning, die sich nie prositutiert hat & ihre Ideologie vertritt. Wenn sich Henning ihre eigenen Thesen glaubt, warum prostituierte sie sich nie selbst? Ihrer Meinung nach ist das schießlich ein toller Beruf, an dem für niemanden etwas nichts auszusetzen ist & der auf jeden Fall verteidigt werden muss.

            Über Mängel in der Einwanderungspolitik können wir uns gerne unterhalten. Aber das hat m.E. nichts mit Prostitution zu tun.

            • G
              Gastname
              @Eine Leserin:

              Es scheint mir, als dass Sie sich nicht wirklich für das Thema interessieren – Sie scheinen sich ja geradezu zu weigern, die Komplexität des Themas nachvollziehen zu wollen! Da man mit Ihnen nicht fachlich diskutieren kann, beende ich nun meine Diskussion mit Ihnen.

              Ich wünsche Ihnen alles Gute!

              • @Gastname:

                @Gastname

                Eine Leserin hat sämtliche Ihrer Argumente aufgegriffen, dazu Stichhaltiges Entkräftendes gesagt und viele weitere Neue genannt, die die Aussagen von DC bzw. Jualina Hennig schwächen. Sie hingegen, haben darauf nichts anderen zu erwidern als das Gespräch zu beenden - schwaches Bild.

  • F
    Fridolin
  • T
    torsten

    Sie schreiben: "Am 22. August wird die Sozialarbeiterin Sabine Constabel in der taz den Beitrag von Dona Carmen erwidern."

     

    Wenn Sie schon einen derart schlecht recherchierten Artikel von Dona Carmen hier veröffentlichen, kann die Antwort von Frau Constabel nicht so schlecht sein, dass sie dieser Seiten nicht würdig ist. Die Antwort möchte ich auch auf den taz-Seiten lesen!

     

    Sonst müssen eben alle hier rüber klicken:

    http://www.emma.de/news-artikel-seiten/kritik-an-prostitution-wird-von-taz-nicht-veroeffentlicht/

  • G
    gäste

    zum glück bleibt uns der populistische text von frau constabel erspart!!! DANKE TAZ!!!

  • M
    MrSatchmoo

    Da die TAZ anscheinend die Antwort von Frau Constabel auf diesen unsäglichen Text nicht veröffentlichen will, hier der Link:

    http://www.emma.de/news-artikel-seiten/kritik-an-prostitution-wird-von-taz-nicht-veroeffentlicht/

  • F
    Frieda

    „…nur 32 Täter im Falle von „Zuhälterei“ und 117 Täter im Falle von „Menschenhandel“….

    Dies sind vielleicht die offiziellen statistischen Zahlen über ein kriminelles Mileu, in dem Frauen unterdrück und teilweise wie Sklaven ihrer Freiheit beraubt werden. Und selbst wenn diese Zahlen stimmten, ist das jeweilige "nur" eine nicht hinnehmbare Relativierung von Menschenrechtsverletzungen. Zudem wird über A. Schwarzer behauptet, sie entmündige die Prostituierten, dabei ist die Emma eine Zeitschrift, die zu diesem wichtigen Thema informiert- entmündigt werden die Prostituierten durch unsere Gesellschaft, in der ihre Not kein Gehör findet, kaum kritische Diskurse stattfinden, sie keine Perspektive für ein anderes Leben haben und es gewaltbereite Männer gibt, die nicht an das Schicksal der Person denken, deren Dienste sie kaufen.

    Ich empfehle die Dokumentration:Ketten im Kopf http://www.youtube.com/watch?v=K9TJewRcTu0

  • F
    Frank

    Und glauben Sie, dass heute noch eine Frau in Osteuropa so naiv ist anzunehmen, dass man in Deutschland mit Servieren oder Putzen mehrere tausend Euro im Monat verdienen kann?

  • K
    Karla

    Hier ein videoclip, der das Thema Prostitution (ein Beruf wie jeder andere) mal mit vertauschten Geschlechtern behandelt:

     

    http://vimeo.com/29131913

    • @Karla:

      Voll krass!

  • Alice schreibt auch für BILD ... was kann man da auch anderes erwarten.

  • C
    cp

    "Die Argumentation mit der Polizeistatistik ist mithin ziemlich hanebüchen."

     

    Warum? Weil Sie der Politik glauben, dass nur nicht genügend kontrolliert wird, was aber

     

    1. gar nicht stimmt - es gibt jede Menge an Razzien und sonstigen Kontrollen

     

    2. verschleiert, dass bei den Kontrollen kaum etwas gefunden wird

     

    3. verschleiert, dass die Mehrzahl der Fälle nicht polizeilich ermittelt wurde, sondern von den Frauen selbst oder dritten Personen angezeigt wurde.

  • C
    cp

    Ich stimme zu, dass sicher die überwiegende Mehrheit der Prostituierten nicht den Job so soll findet, sondern der Job nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit darstellt. Nur ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit was anderes als ein Zwang; Milliarden von Menschen arbeiten rein aus wirtschaftlicher Notwendigkeit in einem Job, den sie nur ungern ausüben.

    • @cp:

      Die Frage ist dann aber: sind alle die Frauen, die aus wirtschaftlichen Zwängen in der Prostitution arbeiten, freiwillig in dem Bereich tätig? Eine einfache Frage macht kar, worum es geht: würde jedermann mit diesen Frauen Sex haben können, wenn es den finanziellen Aspekt nicht gäbe?

      Eben.

  • C
    cp

    @Gast

     

    Warum soll es nicht richtig sein, die Zahlen aus der Kriminalstatistik zu bemühen, insbesondere da die Statistik nicht nur die Anzahl der Verurteilungen enthält, sondern auch die Gesamtanzahl der Fälle, in denen wegen des Verdachts von Menschenhandel/Zwangsprostitution ermittelt wurde? Klar gibt es eine Dunkelziffer, aber wenn selbst bei den zahlreich durchgeführten Kontrollen kaum etwas gefunden wird, dann halte ich das durchaus für ein Indiz, dass die Anzahl der Fälle gar nicht so hoch ist.

  • C
    cp

    @Anamolie

    Warum glauben Sie, dass die Interna aus Stuttgart die Realität besonders genau wiedergeben? Frau Constabel arbeitet bei einer Anlaufstelle für Prostituierte mit Problemen, welche Prostituierte sollen denn dorthin kommen, wenn nicht genau die mit Problemen?

    • @cp:

      Und diese Frage gibt dann das Recht, die dort tatsächlich sich anhäufenden Probleme als nicht relevant vom Tisch zu wischen, weil es ja anderer Frauen gibt, die diese Probleme nicht haben? Merkwürdige Logik.

  • Frau Schwarzer ist nunmal gezwungen sich ständig über Dinge auszulassen, von denen sie keine Ahnung hat - damit "verdient" sie schließlich ihr Geld.

    Dass ihr das mitunter auch Vergnügen bereitet, ist dabei eher zweitrangig.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Keine Pädophilie, kein Menschenhandel, keine Zwangsprostitution mehr? Die Welt ist echt schlecht. Die selbsternannten Kinderschützer und Frauenrechtler haben keine Daseinsberechtigung mehr. Tut doch alle etwas nützliches, z. B. Minenfelder räumen.

  • M
    miri

    Oh ja klar, es gibt kaum noch Zuhälterei und kaum noch Ausbeutung. Daher sind auch die meisten Prostituierten äußerst wohlhabend, fahren teure Schlitten und residieren in angesehenen Wohnbezirken. Oder?

  • E
    elzi

    Klaro, Prostitution ein Beruf wie jeder andere. Wenn Frau Carmen eine Tochter hat, und diese eines Tages kommt und sagt: "Mutti, Mathe ist zu schwer zum Studieren, ich möchte Prostituierte werden", was wird sie ihr dann sagen? Super, Mädel,nimm Unterricht bei Papa?

    • R
      Ruhender
      @elzi:

      Viele Prostituierte sind intelligenter, als Sie es zu sein scheinen.

  • FV
    Freund von Wissenschaft

    Endlich eine Stimme in dem einseitigen Medienrummel zu diesem Thema, die wirklich die Interessen der Betroffenen vertritt!!!

    Wie Alice Schwarzer mit ihrem Bückling Sabine Constabel moralisierend und absolut unfeministisch mit dem Thema umgehen, ist erschreckend und menschenverachtend. Und ja: Beide argumentieren in den Medien rassistisch, denn sie sprechen immer nur von Roma-Frauen aus Rumänien oder Bulgarien, zeichnen von ihnen ein Bild, das sie nicht nur äußerst naiv, sondern auch schlichtweg dumm erscheinen lässt. Schließlich fallen sie auf Versprechungen, wie den des Kellner_innenjobs, rein und fungieren lediglich als "Geldautomat", wie es Sabine Constabel so schön sagt. Wo sind die Frauen aus Asien, Südamerika oder den afrikanischen Ländern?

    Wer wahres Interesse an den Themen Migration und Sexarbeit hat, sollte sich diesen Artiel zu Gemüte führen: http://edoc.hu-berlin.de/miscellanies/netzwerkmira-38541/201/PDF/201.pdf

  • Irgendwie muss doch schon klar sein, dass Menschen ohne ein Bedingungsloses Grundeinkommen immer einem verdeckten Zwangs unterliegen.

    Die Argumentation mit der Polizeistatistik ist mithin ziemlich hanebüchen.

    Andererseits betrifft das Problem natürlich nicht nur Ausländer oder in bestimmten Branchen tätige Menschen, sondern letztlich alle.

    Jedenfalls würde die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens die Diskussion über Prostitution auf eine ganz andere Grundlage stellen...

    • @Eric Manneschmidt:

      und aus genau diesem (und ähnlichen Gründen) wird es in Deutschländ nie soweit kommen.

  • Um Gottes Willen, was hat sich der Autor bei diesem Artikel gedacht?

    Ich bin geschockt über so viel Ignoranz. So etwas möchte ich in Der TAZ nicht lesen.

    Dunkelziffer, Polizeiberichte- alles ignorieren?

    Nein Danke!

  • G
    gast

    ich finds ziemlich gutgläubig, einfach irgendwelche zahlen aus der polizeistatistik als fakten darzustellen.

     

    ich vertrau zwar dem spiegel nicht besonders, aber in dieser frage hat er doch die aussagekraft dieser zahlen (... "nur eine einzige Person als Täter im Falle von 'Ausbeutung von Prostituierten' verurteilt"...) zur diskussion gestellt: http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2013-22.html

     

    im übrigen ist es grob fahrlässig, das wort rassismus in diesem zusammenhang zu benutzen.

  • Weiterlesen:

     

    “Kinderprostitution” und “Zwangsprostitution”: Eine kleine Medienkritik

     

    Zwangsprostitution: Wer nie in die Prostitution wollte, “prostituiert sich” nicht sondern wird zu gewerblichen Zwecken massenvergewaltigt.

     

    http://menschenhandelheute.net/2013/07/23/kinderprostitution-und-zwangsprostitution-eine-kleine-medienkritik/

    • 5G
      577 (Profil gelöscht)
      @Matthias Lehmann:

      Stimmt!!!

      So hart das Wort "Zwangsprostitution" auch ist,es ist letztlich ein Euphemismus für eine Massenvergewaltigung

  • C
    Caya

    Interessant, dass alle internationalen Organisationen, die sich mit dem Thema des Human Trafficking beschäftigen, irren. Es gibt also gar keinen Menschenhandel, oder die gehen immer an Deutschland vorbei??? Sehr, sehr interessant...Toll, demnächst wird noch behauptet, hier gäbe es keinen Drogenhandel, keine Schwarzarbeit und keine Korruption. Das sind immer die anderen.-->ist das vielleicht rassistisch?

     

    Wie Anamolie bemerkt, sind die ehemaligen Zwangsprostituierten jetzt "angestellt". Unter welchen Bedingungen lässt sich nur erahnen.

     

    Man/frau kann auch absichtlich alles falsch verstehen, so wie Dona Carmen Alice einfach nicht verstehen will.

    Wer sich gegen Zwangsprostitution einsetzt, hat nicht zwangsläufig etwas gegen die Damen, die dieses Gewerbe freiwillig ausüben. Aber Dona Carmen wird hoffentlich nicht verleugnen, dass sich dieses Gewerbe gewandelt hat und zu einer Industire geworden ist, in der besonders der weibliche Körper nicht nur Ware, sondern Massenware geworden ist, wobei zwangsläufig auch Ausschuss vorkommt. Es ist also die radikalste Form der Entmenschlichung, die wir da vorfinden.

    Es ist aber nachwievor kein normaler Beruf und ich glaube, nein, ich bin überzeugt, dass auch die Prostituierten sich wünschen, wenn sie Kinder haben, dass diese einen anderen Beruf ausüben werden.

     

    --Prostitution ist und wird kein normaler Beruf. Wir sollten nicht diesen Beruf verkünstelt als normal bezeichnen. Allerdings sollten wir alle anerkennen, dass es MENSCHLICHE WESEN mit Würde sind, die diesen Beruf ausübewn.Dafür sollte man sich einsetzen

    Mir ist auch schleierhaft, warum dieser Beitrag unter die Rubrik "Pädophilie und Prostitution" geraten konnte.

  • X
    xxx

    sehr erschreckend undiferenzierter Beitrag der taz. ich bin anderes von dieser sonst so abwegenden zeitung gewohnt!

  • KS
    Kurt Schieler

    Der Zusammenhang ist nicht von der Hand zu weisen. Es geht um Macht. Bei der Prostitution und beim Kindersex.

    • KG
      Kein Gast
      @Kurt Schieler:

      Ich bezweifle ganz stark, dass Opfer Pädophiler von ihren Peinigern als Fische, die ihnen ins Netz gehen, sprechen.

      Für Freier ist diese Bezeichnung gängig.

      Um "Macht" geht es immer.

      Nenne sie doch ein paar Tätigkeiten/ Handlungen, bei denen es nicht im weitesten Sinne um "Macht" geht.

  • PD
    Ph. Dieschbourg

    Das erinnert fatal an die Diskussion über Zwangsheiraten. Auch damals wurde Alice Schwarzer Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen, bis man feststellen musste: "Nanu? Sie hat ja doch Recht."

  • W
    Widerspruch

    Klar mögen Schwarzers Ansichten und Argumentationsweisen teilweise ziemlich anachronistisch sein, ihr aber Rassismus zu unterstellen ist schon extrem platt. Wie soll man diese schwurbelige Argumentation hier verstehen? Weil sie die Motivationen armer Menschen in anderen Ländern verkennt, ist sie eine Rassistin? Das müsste konsequenterweise doch wohl bedeuten, dass jede Fehleinschätzung von Menschen aufgrund ihrer geographischen Herkunft oder ihres kulturellen Backgrounds als Rassismus zu werten ist. Solche Fehleinschätzungen aber finden sich in wirklich jeder Gesellschaft auf dem Globus und ich wage zu behaupten schon zu allen Zeiten.

    In finde den andauernden Trend zur inflationären Verwendung und Aufweichung des Rassismusbegriffs wirklich zum Kotzen. Erstens weil es sehr unfair und bösartig ist, Leuten fälschlich Rassismus zu unterstellen. Und zweitens weil der Begriff längerfristig seine Schärfe verliert, wenn jeder launig damit um sich schmeißt, und die Gefahr besteht, dass tatsächlicher Rassismus, m. E. eines der schlimmsten Übel menschlicher Gesellschaft, in seiner ganzen Tragweite überhaupt nicht mehr angemessen wahrgenommen wird.

  • A
    Arne

    Erstmal Danke für diese Erwiderung. Glücklicherweise bin ich nicht zu Hause und lese zur Zeit nur die onlineseiten hier, so dass mir die TAZ nicht angewidert aus der Hand fallen konnte, als ich hier die BILD-Werberin Schwarzer lesen musste.

    Meine Kenntnisse über die heutige Situation in der Prostitution sind zu gering, als dass ich so fachlich gut hätte argumentieren können wie die hiesige Autorin, Frau Carmen. Ich danke Ihnen hiermit für diese Infos, Frau Carmen.

    Beachten sollten wir jedoch, dass hier eine Debatte aufflammt, die nicht zu unterschätzen ist, wie der Werdegang auch der Grünen stattfand. Damals waren Personen aus dem kleinbürgerlichen Millieu, das von konservativen Elternhäusern geprägt war, dabei, die sich mittlerweile in den meisten Debatten durchgesetzt haben und nicht die Freiheit des Individuums verbessern wollten, sondern neue Religionen mit all ihren Repressionen schaffen wollten, ganz so wie sie es im Elternhaus gelernt hatten. Was in der Debatte über Pädophilie völlig verloren gegangen ist, war das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Sexualität. (Was nicht, wie Amendt richtig festgestellt hat, dass es ein Recht von Erwachsenen auf die Sexualität der Kinder gibt, ebensowenig wie es ein Recht von Freiern auf die Sexualität jeglicher Prostituierten gibt.) Geblieben sind bei den Grünen und deren Anhängseln nur die konservative Einstellung, dass der Mensch geregelt werden muss.

    Ich halte btw eine strikte Altersgrenze ohne individuelle Entsheidungen nicht für geeignet, aus diesen die Möglichkeiten der sexuellen Selbstbestimmung (natürlich samt ihrer Folgen) abzuleiten. Dies gilt auch für Menschen, die sich entscheiden, in der Prostitution zu arbeiten.

  • M
    Malice

    Alice langweilt. (Sie hat übrigens schon immer simpel, platt und rassistisch argumentiert).

  • S
    Sinon

    @Anamolie: Und worauf fußen Ihre Aussagen?

    "Wenn polizeilich bekannte Fälle aufgedeckt wurden, dann dürfte das die Spitze des Eisbergs sein" - Belege? Zumindest handfeste Hinweise?

    "wenn auch Papiere und Bekundungen [...] völlig in Ordnung scheinen, kann man häufig von Zwang ausgehen." - Warum?

    Was ich da rauslese ist: "Mir scheinen die Daten nicht in mein Weltbild zu passen. Beweise habe ich nicht, aber ein Bauchgefühl und "Milieu- Wissen", das eine Vertreterin von Dona Carmen nicht hat."

    Der Artikel enthält Fakten (die man zweifellos in Frage stellen darf), Ihr Beitrag hingegen enthält nur Vermutungen und Unterstellungen, für die Sie keine empirische Grundlage liefern - genau wie Frau Schwarzer. Damit tun sie genau das selbe, was in diesem Artikel kritisiert wird und die Argumentation Bewegt sich auf dem Niveau "Ja! Nein! Doch!".

  • Feministen mögen Prostitution nicht. Vollkommen unabhängig von Zwangsprostitution oder so. Es geht Feministinnen darum das man nicht für Geld mit Frauen schlafen kann weil das gegen deren Begrifflichkeit der "Ehre des Geschlechtes" geht. Prostituierte sind in Ihren Augen Verräterinnen. Oder um es zu kaschieren, werden als Opfer umdeklariert. Natürlich gibt es auch Zwangsprostitution. Es gibt aber auch die die es Toll finden den Stundenlohn der dem eines Arztes entspricht abzugreifen, anstatt ein vielfaches Aushilfsweise zu arbeiten.

    • S
      Susanna
      @Tim Leuther:

      "Feministinnen mögen Prostitution nicht," ist eine so schlichte und unwahre Behauptung als würde man sagen "Frauen lieben Blumen." Wie einfach und langweilig manche Leute sich die Welt gestalten, treibt mir immer wieder ein Gähnen ins Gesicht.

      • @Susanna:

        Ich hab aber keine Lust meinen Text mit sprachkorrektlichen füllwörtern wie "viele" "die meißten" etc. zu füllen.

         

        PS: Ich schrieb Feministen. Nicht Feministinnen. Damit schließe ich ausdrücklich männliche Feministen mit ein.

  • N
    NikN

    Der Vorwurf gegenüber Dona Carmen, das Milieu nicht zu kennen, ist absurd, da sich der Verein nun größtenteils aus Prostituierten betrieben wird.

     

    Es stimmt aber, dass die polizeilichen Kriminalstatistiken mit Vorsicht zu genießen sind. Das geht hier aber in beide Richtungen, da die Statistik nicht den zughörigen Gerichtsprozess miterfasst. Zumindest vor einigen Jahren führten auch die im Artikel genannten mutmaßlichen Delikte fast nie zu Verurteilungen.

  • S
    Sabine

    Frau Schwarzer hat völlig Recht.

    Un diese unsere Gesellschaft verkommt auch mit Hilfe der Linken immer mehr zu einer anarchistischen Gesellschaft.

     

    In Ägypten werden neunjährige Mädchen zwangsverheiratet. Nie was davon gehört?

     

    Es ist zum Kotzen, was sich die taz erlaubt, und es ist frauenfeindlich.

     

    Frau Schwarzer war in den 1980er Jahren die Koryphäe der Emanzipationsbewegung.

    Heute werden Menschen wie sie niedergemacht und sogar mit der rechten Ecke in Verbindung gebracht.

    Tatsache ist aber, dass nicht die Konservativen und ehemals Vorreiter der Emanzipation hinterwälderich sind, sondern die Linken haben sich zum ultralinken Spektrum entwickelt.

    Demnächst wird wohl auch noch Sex mit Tieren gesellschaftlich gestattet sein.

     

    Na taz, ob Sie meinen Kommentar wohl veröffentlichen? Oder muss der Maulkorb wieder herhalten, den wir schon so gut kennen?

  • Die Zahl der Zwangsprostituierten wird wohl nicht bei 90 % liegen, aber gewiss nicht im Promille-Bereich. Wenn polizeilich bekannte Fälle aufgedeckt wurden, dann dürfte das die Spitze des Eisbergs sein, denn wenn auch Papiere und Bekundungen der "angestellten" Osteuropäerinnen und anderer völlig in Ordnung scheinen, kann man häufig von Zwang ausgehen.

    Es lässt sich zwar gut der Schwarzer ans Bein pinkeln, aber nicht so offiziell- statistisch naiv.

    Glaubt denn einer, dass eine Natascha, die mit dem Versprechen Kellnerin zu werden,nach Deutschland gelockt wurde und sich aber horizontal betätigen MUSS, bei einer Razzia ihren freien Willen bekundet.

    Ein bisl mehr Milieu- Wissen kann man schon erwarten. Würden die Strizzis taz lesen, sie hätten vor diesem Artikel eine tiefe Verbeugung gemacht. Hier wird offen ein massenhafter Missstand herunter gespielt.

  • 5G
    577 (Profil gelöscht)

    Ich habe noch nie die Dienste einer Prostituierten in Anspruch genommen, aber ich danke Ihnen trotzdem für diesen Artikel!

    Ich finde die permanente und totale Abstempelung sämtlicher Protistuierter als Opfer als sehr frauenfeindlich- da mag sich Frau Schwarzer noch so aufplustern!

  • KG
    Kein Gast

    Ich würde Frau Schwarzer gerne mal den Zwang/ die Notwendigkeit der Armut als Begründung für männliche Überrepräsentation in der Kriminalstatisk anführen sehen, anstatt das Pferd immer von hinten aufzuzäumen.

  • G
    grünerdauerträumer

    der bundestagspressedienst gab vor ein paar tagen bekannt,auf ne anfrage der partei DIE LINKE ,

    daß 2008 ca 2000 sexarbeiter/innen

    schlapp 1,8 mio steuern abgeführt haben.

     

    man schätzt die gesamtzahl im land auf 400 000

     

     

    man ,man ,man

     

    das kriminelle milieu hat die branche immer noch fest im griff

  • BILD-Girl Alice lässt alles mit sich machen:

     

    http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/BILDGirl-Schwarzer-karte.jpg

    • S
      SchluckWasser
      @Volker Birk:

      Was genau hat das mit dem Thema zu tun? Ein bisschen Alice-Schwarzer-Bashing, wo die Autorin dieses Artikels schon damit angefangen hat? Ich als feministisch eingestellte Frau fühle mich dadurch ziemlich verarscht und keinen Deut ernst genommen.

      Vielen Dank für diesen überaus...ähm..."hilfreichen" Kommentar.