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Pegida in Dresden„Das erinnert an 1992“

Die Zivilgesellschaft muss den Teilnehmern der Demos vermitteln, dass das Zusammenleben mit „Anderen“ sie nicht bedroht, sagt Simone Rafael.

Verblen... Geblendete Patrioten Bild: dpa
Patricia Hecht
Interview von Patricia Hecht

taz: Frau Rafael, am Montag haben sich in Dresden rund 5.500 Menschen bei Minusgraden versammelt, um „gegen die Islamisierung des Abendlandes“ zu demonstrieren. Wie erklären Sie sich diesen Zulauf?

Simone Rafael: Das ist keine große Überraschung. Die Angst um das „Abendland“ und vor den „Anderen“, die die Organisatoren für sich reklamieren, ist ein klassisch rechtspopulistischer und rechtsextremer Topos. Im Netz wird der von Parteien und Bewegungen seit Jahren verwendet.

Aber warum wird das gerade jetzt so massiv sichtbar?

Die Hogesa-Demo in Köln war eine Art Initialzündung dafür. Dort gab es zwar kein großes Programm und wenig Redebeiträge – es ging eher um ein gewaltorientiertes Gemeinschaftserlebnis. Aber es war eine Frage der Zeit, bis sich einige Leute das nutzbar machen würden. Das ist jetzt in Dresden passiert.

Vordergründig ging es gegen die „Islamisierung“, was die Veranstaltung bis ins bürgerliche Spektrum hinein anschlussfähig macht. Aber worum geht es tatsächlich?

Erst mal wird gesagt: Wir sind keine Rassisten, wir machen uns nur Sorgen. Da wird der Anschein besorgter Bürger gewahrt, der absolut anschlussfähig auch für diejenigen ist, die etwa nicht auf eine Veranstaltung der NPD gehen würden. Dennoch geht es um klassisch rechte Themen: Es wird ein Bedrohungsszenario gezeichnet gegenüber Flüchtlingen und Ausländern – angeblich aus Angst um die eigene Meinungsfreiheit.

Nach dem Motto: Das wird man ja wohl noch sagen dürfen?

Ja. Und sobald Kritik an den Parolen geübt wird, wird das als Beleg dafür genutzt, dass Demokratie und Freiheit angegriffen werden. Das ist natürlich Quatsch: Es geht nur um die Freiheit der eigenen Bezugsgruppe. Ein klassisch rechtspopulistischer Schachzug ist dabei, dass Migranten als Kronzeugen aufgerufen werden: Dadurch, dass sich etwa der Dresdner Organisator Lutz Bachmann darauf beruft, dass sein Trauzeuge Migrant ist, macht er Dinge sagbar, die für ihn sonst weniger leicht sagbar wären. Schließlich liegt in den Veranstaltungen durchaus ein Gemeinschaftserlebnis: Den meisten ist klar, dass sie etwas vertreten, das nicht der Mehrheitsmeinung entspricht. Da tut es gut, sich inmitten von vielen dem eigenen Standpunkt zu versichern.

Im Interview: Simone Rafael

geboren 1974, ist Journalistin und betreut für die gemeinnützige Amadeu Antonio Stiftung das Internetportal netz-gegen-nazis.de. Außerdem entwickelt sie Konzepte gegen Rechtsextremismus und für eine demokratische Kultur im Internet.

Bundesweit gibt es mehrere Strömungen: „Friedensmahnwachen“, Hogesa, Pegida. Was ist ihre Schnittmenge?

Es ist das aufgeladene Wutbürgertum, aus dem all diese Veranstaltungen entspringen. Darüber hinaus unterscheiden sie sich in Nuancen. Die „Mahnwachen“ bedienen sich weniger bei den Themen Islam und Flüchtlinge, sondern eher in der verschwörungstheoretischen Ecke und im Antisemitismus. Bei den Demos gegen Asylheime, der Hogesa oder Pegida ist es ein rassistisches Milieu, das ins Bürgertum hineinreicht. In Berlin-Marzahn-Hellersdorf, wo vorgestern 800 Leute auf der Straße waren, haben auch NPD und Kameradschaftsszene mobilisiert und das lokale Potenzial der Anwohner vor Ort genutzt – also auch deren Ängste.

Woher kommen diese Ängste?

Sie sind vollkommen irreal. In Sachsen etwa sind 0,1 Prozent der Bürger Muslime, und kriminelle Flüchtlinge spielen keine Rolle. Aber die Argumentation in Medien und Politik, die rassistische Stereotype wiederholt und diese Ängste schürt, zieht sich quer durch die Gesellschaft. Dieses Jahr war Horst Seehofer der Erste, der sagte, er fürchte Armutszuwanderung – das erinnert stark an „Das Boot ist voll“ von 1992. Und der sächsische Innenminister reagierte auf die Pegida, indem er sagte: Dann müsse jetzt eben eine Task-Force gegen kriminelle Flüchtlinge gebildet werden. Durch die Wiederholung solcher Stereotype werden Ängste geprägt und verstärkt.

Was kann man gegen Pegida und andere rechte Demos tun?

Gegenveranstaltungen sind sehr wichtig, schon allein, um den TeilnehmerInnen nicht das Gefühl zu geben, dass sie in der Mehrheit wären und die Zivilgesellschaft schweigt. Zudem ist es auch auf politischer Ebene sinnvoll, sich dagegen auszusprechen.

Aber auch, wenn letztlich beides dazu führen würde, dass solche Veranstaltungen keinen großen Zulauf mehr bekommen, heißt das nicht, dass das Gedankengut dahinter verschwindet. So schwer es also auch ist: Wir müssen versuchen, den Leuten ihre Ängste zu nehmen. Ihnen zu vermitteln, dass ein Miteinander eine Bereicherung ist – und Menschen, die „anders“ leben, kein Angriff auf das, was ihnen wichtig ist.

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74 Kommentare

 / 
  • Wenig überraschend, geht es um Rassismus und Kulturchauvinismus bei Vertretern der “Pediga”. Das kann man hier in Form von Äusserungen von Beteiligten nachlesen:

     

    http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-TP-Forum-von-pi-unterwandert-oder-was/forum-289056/msg-26171847/read/

     

    kurz:

     

    http://alturl.com/z833e

  • ich wandle mal etwas ab:

    lieber August steig hernieder

    und regiere Sachsen wieder,

    laß in diesen miesen zeiten

    auch mal Stanislaw Tillich reiten.

  • Ich frage mich,wie die vielen Kommentatoren in diesem Forum darauf kommen, jeder der Muslim ist, wäre auch gläubig.

    Wann wart ihr(falls christen) denn das letzte Mal in der Kirche?(Weihnachten zählt nicht)

    • @pippilotta_viktualia:

      Jeder, der alle Anhänger einer Religion in einen Sack steckt hat dabei die immer selbe Intention. Und dabei ist es vollkommen irrelevant, ob gerade über "die Juden" fabuliert wird, oder "die Muslime" bzw. "den Islam"

      • @Kaboom:

        Ach nee, mit diesem Argument wäre die Kritik irgendeiner Weltanschauung ja unzulässig, da die Anhänger alle verschieden sind.Auch in Staaten wie Saudi-Arabien oder Nordkorea sind die meisten Einwohner sehr nett und umgänglich. Ich nehme mir trotzdem das Recht, die dort herrschende (oder zur Herrschaft benutzte) Ideologie zu kritisieren.

  • Schön das Gerhard Rodé uns mal die Weltsicht der Pedigas erklärt. Verschwörungen und Halbwissen von unterschiedlichen Wahrheitswebseiten zusammen gestümpert und schon habe ich meine islamische Bedrohung des Abendlandes konstruiert. Traurig...

    • @Dhimitry:

      Auf welche meiner Aussagen beziehen Sie sich eigentlich? Geht es auch etwas konkreter mit Argumenten statt Beschimpfungen?

  • Ich lese immer "Ängste" und "Sorgen". Was für ein Quatsch - da stellt man die Rassistzen praktisch noch als Opfer dar.

     

    Da könnte man genau so gut sagen: "Ja, die Deutschen hatten damals halt Angst vor den Juden und niemand hat ihnen ihre Ängste genommen, weil es noch keine Soziologen gab, die ihnen gesagt haben, daß ihre Ängste irrational sind."

     

    Hass ist es, was diese Leute umtreibt. Wölfe im Schafspelz sind das, nicht Kaninchen.

     

    Ja, es braucht die Nazikeule, weil sonst offenbar nur um den heißen Brei gelabert wird.

    • @Dudel Karl:

      Wut und Angst liegen ja sehr nah beeinander. Wusste schon Justus Jonas!

  • Die Moderation: Kommentar entfernt.
    • @Gerhard Rodé:

      Immer diese lächerliche Legende mensch könne nicht über den Islam diskutieren. Worüber redet denn dieses Land Tag und Nacht?

       

      Wer immer nur die selben Phrasen reproduziert, der ist anscheinend richtig bei Pediga. Langsam wird die ewig gleiche Platte langweilig...

    • @Gerhard Rodé:

      Wissen Sie, Sie befördern hier Klischees, die sie aufgrund des IS usw. verständlicherweise beschäftigen. Aber ich kann ihnen garantieren, in dem Städtle wo ich herkomme 280 000 Einwohner über 40% Migrationshintergrund, davon wohl um die 20% Muslime, wird niemand geköpft und es gibt auch keine Leute die mit dem Säbel hinter den Büschen stehen und drauf warten. Was Leute wie Sie machen, ist die Stimmung unglaublich anzuheizen. Alle Muslime die ich kenne, verachten das was mit IS und Co passiert. Und sie fühlen sich von Leuten wie Ihnen unter Druck gesetzt, missverstanden und in die Ecke gedrängt und unter Generalverdacht gesetzt. Nun kennt man sich in meinem Städtle und da gibt´s keine Probleme...Ich habe Verständnis, dass man aufgrund der Berichte Angst hat. Aber vielleicht reden Sie überhaupt einmal mit Muslimen darüber, wie die das alles sehen usw. Das Selbe kann ich übrigens auch über Russen sagen, von denen es bei uns auch sehr viele gibt - da ist es genauso dass der ganze Mist der diesbezüglich in den Medien verbreitet wird die Stimmung aufheizt.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Es geht bei uns sicherlich nicht um IS und das Köpfen unschuldiger Menschen. In diesem Zusammenhang ist es allerdings seltsam, dass die Mohammed-Karikaturen tausende von Muslimen auf die Straße brachten, die Gräueltaten des IS im Namen des Islam aber Massenproteste auslösten.

        Wenn Sie sagen, daß Muslime sich durch Leute wie mich "missverstanden, unter Druck gesetzt und in die Ecke gedrängt" fühlen, kann ich nur antworten: ich denke, Koran und Scharia nicht mißzuverstehen, sondern genauso, wie er in vielen islamischen Ländern praktiziert wird. Und Umfragen in europäischen Ländern belegen, dass sehr viele Muslime ihren Glauben und den Koran über die Verfassung stellen. Nicht ich stelle die Muslime in die Ecke, sondern sie sich selbst mit dem Festhalten an menschenfeindlicher und verfassungswidriger Ideologie.

        • @Gerhard Rodé:

          "In diesem Zusammenhang ist es allerdings seltsam, dass die Mohammed-Karikaturen tausende von Muslimen auf die Straße brachten, die Gräueltaten des IS im Namen des Islam aber Massenproteste auslösten."

           

          Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte: Es sind ausschließlich zur Zeit Muslime, die gegen den IS kämpfen. Und zwar unter Einsatz ihres Lebens.

          Meinen Sie, irgend ein feiges Rumgerenne in Dresden tut da mehr gegen? Um es mal so auszudrücken. Gäbe es in Dresden weniger Memmen, die nur rumrennen können und würden die alle so kämpfen wie die Kurden oder die Iraker oder die syrische Opposition, dann wäre der IS kein Problem mehr.

          Das fordert aber Einsatz und nicht einmal die Woche dumme Sprüche klopfen.

          • @Age Krüger:

            "Gäbe es in Dresden weniger Memmen, die nur rumrennen können und würden die alle so kämpfen wie die Kurden..." Schlagen Sie den Dresdnern im Ernst vor, sich Waffen zu besorgen und damit nach Syrien zu reisen? Und wenn nicht, sind es "Memmen"?

            • @Gerhard Rodé:

              Sie sagen doch, dass es keine Muslime gäbe, die etwas gegen den IS unternehmen?

               

              Soll ich statt Memmen besser "Belanglose Schwätzer" benutzen, die auch noch lügen. Wenn Sie was gegen den IS unternehmen wollen, rennen Sie nicht wie Doofe durch die Gegend, sondern unterstützen die Menschen, die wirklich was machen anstatt nur dumme Sprüche zu klopfen.

               

              Zumindest zeigen Sie dadurch, dass Ihre Argumentation völlig belanglos ist.

              • @Age Krüger:

                Waffen und Kämpfer gibt es genug in der Region, da wären ein paar bewaffnete Dresdner (was eh ein unrealistischer Gedanke ist) ziemlich fehl am Platz.

                 

                Die dahinterstehenden Macht- und Interessenstrukturen finde ich wichtiger. Zum Beispiel, dass aus Katar die IS massiv finanziell unterstützt wurde und gleichzeitig das geplante muslimische Zentrum in München weitgehend von Katar finanziert werden soll. Oder die seit Jahren betriebene Destabilisierung der gesamten Region durch die USA mit dem immer gleichen Argument, Demokratie und Menschenrechte dort hin zu bringen. Welche aber nie ankommen - stattdessen Waffen, Opfer und Flüchtlinge zuhauf, weit genug von allen amerikanischen Grenzen entfernt. Da werden zynische Machtspiele betrieben, Türkei eingeschlossen. Ich bin für die Aufnahme notleidender Flüchtlingsfamilien aus dieser Region und würde die zur Verfügung stehenden Kapazitäten gern dafür genutzt wissen.

        • @Gerhard Rodé:

          " ich denke, Koran und Scharia nicht mißzuverstehen, sondern genauso, wie er in vielen islamischen Ländern praktiziert wird."

          Und woher hast Du dieses Wissen? on der Rückseite der Müsli-Box?

           

          "Und Umfragen in europäischen Ländern belegen, dass sehr viele Muslime ihren Glauben und den Koran über die Verfassung stellen. "

          Quelle?

           

          "Nicht ich stelle die Muslime in die Ecke, sondern sie sich selbst mit dem Festhalten an menschenfeindlicher und verfassungswidriger Ideologie"

          Alle 1,5 Milliarden Muslime weltweit? fundamentale, liberale, kulturelle usw. Muslime genauso wie auch Anhänger des Pop-Islam? Und alle Christen denken wie Rachelle Shannon?!

          • @Badshah Khan:

            Quellen? Billigung oder zumindest Sympathien für den islamischen Staat gibt es bei 20-30% der befragten

            jungen Männer.

            http://www.thetimes.co.uk/tto/news/uk/article4253271.ece

            http://www.icmresearch.com/media-centre/press/isis-poll-for-rossiya-segodnya

            http://www.newsweek.com/16-french-citizens-support-isis-poll-finds-266795

            http://nos.nl/artikel/720394-turkse-jongeren-syrieganger-held.html

            Oder schauen Sie mal in die sozialen Medien, bsp. Todenhöfer auf Facebook. Diese Kommentare triefen nur so vor Hass. Klassiker: Girlies im Selfie mit Schmollmund und Flüchen gegen Israel auf den Lippen.

            • @dotfucation:

              "20-30% der befragten jungen Männer. "

               

              man beachte:

              1. Männer, nicht notwendigerweise Muslime

              2. Link 1: "One in seven young British adults has “warm feelings” towards Islamic State, according to a poll." (=14%)

              3. Link 2: "The poll revealed that overall 2% and 7% say they are very favourable and somewhat favourable towards ISIS"

              4. Link 3: "The poll of European attitudes towards the group, carried out by ICM for Russian news agency Rossiya Segodnya, revealed that 16% of French citizens have a positive opinion of ISIS"

              5. Link 5: "Van de jonge Marokkaanse Nederlanders vindt 18 procent Syrië-gangers helden en het merendeel keurt geweld tegen niet- of andersgelovigen af."

               

              Wie Du auf 20-30% kommst, musst Du mir mal erklären. Einzig die türkischstämmgen Niederländer sin über 20%. Bedauerswert finde ich, dass in keinem der Links beschrieben wurde, wie Sympathie mit IS (bzw. mit Leuten, die sich dem IS anschließen) in den einzelnen Erhebungen operationalisiert wurde (Anzahl, Inhalt und Trennschärfe der Items). Denn die Zahlen erscheinen mir - auch wenn sie Deiner Mär von 20-30% nicht annäherend nahekommen-, doch zu hoch (Link 2 ausgenommen).

            • @dotfucation:

              "20-30% der befragten jungen Männer. "

               

              man beachte:

              1. Männer, nicht notwendigerweise Muslime

              2. Link 1: "One in seven young British adults has “warm feelings” towards Islamic State, according to a poll." (=14%)

              3. Link 2: "The poll revealed that overall 2% and 7% say they are very favourable and somewhat favourable towards ISIS"

              4. Link 3: "The poll of European attitudes towards the group, carried out by ICM for Russian news agency Rossiya Segodnya, revealed that 16% of French citizens have a positive opinion of ISIS"

              5. Link 5: "Van de jonge Marokkaanse Nederlanders vindt 18 procent Syrië-gangers helden en het merendeel keurt geweld tegen niet- of andersgelovigen af."

               

              Wie Du auf 20-30% kommst, musst Du mir mal erklären. Einzig die türkischstämmgen Niederländer sin über 20%. Bedauerswert finde ich, dass in keinem der Links beschrieben wurde, wie Sympathie mit IS (bzw. mit Leuten, die sich dem IS anschließen) in den einzelnen Erhebungen operationalisiert wurde (Anzahl, Inhalt und Trennschärfe der Items). Denn die Zahlen erscheinen mir - auch wenn sie Deiner Mär von 20-30% nicht annäherend nahekommen-, doch zu hoch (Link 2 ausgenommen).

            • @dotfucation:

              Sicherlich gibt es da total schlimme Sachen. Sowohl hier und da in Kommentarbereichen als auch kranke Sachen wie IS und Co. Die gibt es aber auf allen Seiten, auch der westlichen. Aber macht es einen Sinn wenn wir uns jetzt alle gegenseitig beschuldigen und jeden prinzipiell in eine "du böse"-Ecke treiben? Ich glaub nicht dass das deeskaliert.

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                Vor der Therapie kommt erst mal die Diagnose. Wenn man sich da schon belügt, wird's abwegig.

                • @dotfucation:

                  Die Diagnose, ja. Gilt aber auch für den mächtigen Feuerspeienden, der stets kleine Drachen anstiftet um sich als Feuerwehrmann in Szene zu setzen... Leider ist das keine so niedliche Story wie mit Grisu https://www.youtube.com/watch?v=QK5KgkSxYao Ne, ne, zur Therapie gehören alle Beteiligten. Blöd nur, wenn der große feuerspeiende Drache jenseits des großen Teiches selbst die Sitzung führt...

        • @Gerhard Rodé:

          Wie viele von Ihnen wurden getötet? Und Sie fühlen sich bedroht... Wie viele Hunderttausende von "denen" wurden getötet? + Abu Ghraib usw. Verstehen Sie? "Die" fühlen sich auch bedroht!

           

          Durch diese Stigmatisierung seit 9/11 haben manche überhaupt erst angefangen überhaupt mal den Koran zu lesen. Die weitere Stigmatisierung führte/führt auch zu Trotzverhalten: gerade mit Fleiß Kopftuch tragen. Diese vollkranken Sachen laufen aber in den Ländern im Middle East ab nicht hier. Durch das Gefühl der Bedrohung erlangten die Radikalen Oberwasser und verdrängten die Gemäßigten. Es gibt nicht "den Moslem", da die sich ja untereinander teils nicht anerkennen. Daher ist es auch so eine Sache mit gemeinschaftlichen Erklärungen. Und genauso wie niemand sagt Scheiterhaufen seien christlich so wenig ist der IS für viele muslimisch. Von der politischen Dimension, wo die Waffen herkommen usw. gar nicht zu sprechen - glauben Sie nur nicht, dass die alle doof sind.

    • @Gerhard Rodé:

      Das mag ja in Sachsen so sein, weil die dort auch nie was anderes kennengelernt haben als Intoleranz, absoluten Machtanspruch und Befürwortung von Gewalt.

      Hier in Niedersachsen gibt es das nicht wie in den meisten Teilen Westdeutschlands.

       

      Da müssen eben die Sachsen erstmal selber toleranter werden, dann wird evtl. sich das auch auf die Mijranten dort auswirken.

      In einer so atheistischen Umgebung wie Sachsen sind ja auch keinerlei ethische Grundlagen für die Menschen erkennbar.

      • @Age Krüger:

        Lieber Herr Krüger,

         

        ihr blanker Hass bezüglich der sächsischen Bevölkerung ist ja enorm! Wurden Sie als Kind vielleicht auf sächsisch gehänselt? Hat Ihnen vielleicht ein Sachse die Freundin ausgespannt? Oder wollten Sie in Ihrem tiefsten Innern schon immer mal Sachse sein, also ein richtiger, nicht bloß so ein niederer?

         

        Ihre Kommentare sind zumindest so stark von einem persönlichen Groll überlagert, dass es schon groteske Blüten treibt.

         

        Lesen Sie doch mal, am Beispiel von Fornax oder Roi oder vielen anderen hier, wie erwachsene, gebildete und und einen Konsens suchende Menschen diskutieren.

         

        Sie hauen einfach immer nur drauf, mit den wahnwitzigsten Behauptungen und einer Verbissenheit, die jeden Pegida-Prediger vor Neid erblassen lassen würde.

         

        "... Weil DIE [...] in Sachsen [...] NIE was anderes kennengelernt haben als Intoleranz, absoluten Machtanspruch und Befürwortung von Gewalt" ohne "ethische Grundlagen für die Menschen".

         

        Regelrechte Steinzeitmenschen, diese Sachsen.

         

        Natürlich ist Niedersachsen das Paradies! Da wird dann wohl die sächsische Intelligenz der Gegenwart nach Niedersachsen abwandern müssen ...

         

        Bis bald, Herr Krüger! ,-)

        • @Knarrpanti:

          Fangen wir mal hiermit an:

           

          Ich bin Sachse, allerdngs Ursachse bzw. korrekt wissenschaftlich ausgedrückt Altsachse, lebe im Ursiedlungsgebiet der Sachsen, in Niedersachsen, das seit Zeiten Heinrich des Löwens in Niedersachsen und Westfalen aufgeteilt wurde afair. Ob man nun nach einer tausendjährigen Trennung den Satz "Wir sind ein Volk!" noch rechtferitigen kann, lasse ich mal dahin gestellt.

           

          Und wie @Badshah Khan schon richtig feststellte, bin ich der deutschen Sprache noch so mächtig, dass ich das ein oder andere rhetorische Mittel anwenden kann, um bestimmte Sachverhalte klar zu machen.

           

          Wenn also jemand behauptet, der sächsische Innenminister handele korrekt, wenn er eine Sondereinheit für Asylkriminalität aufstellt, dann muss auch die Frage erlaubt sein, warum dies gerade in Sachsen notwendig sein soll. Letztendlich behauptet derjenige, dass in Sachsen mehr Kriminalität besteht wie in anderen Bundesländern. Nur ist sich derjenige, der diese Forderungen aufstellt, offenbar sich nicht bewusst, dass er damit das Bundesland Sachsen als krimineller darstellt wie andere. Diesem Bewusstseinsprozeß zu fördern, sind imo rhetorische Mittel erlaubt.

           

          Und dass sie die Beiträge von Fornax, die ich auch manchmal sehr zustimmend zur Kenntnis nehme, als erwachsen und gebildete Konsenssuche bezeichnen, werde ich demnächst evtl. bei anderen Debatten mal dem ihm widersprechenden Diskussionspartner mitteilen. Da können Sie ja dann konsensbildend eingreifen.

           

          Merke, was der (nieder-)sächsische Bildungsbürger noch weiß: Um die Gesamtaussage eines Beitrages zu erfassen, ist nicht nur der Inhalt maßgebend, sondern auch die Form, wenn man den Gehalt erfassen will.

        • @Knarrpanti:

          Was AGE KRÜGER hier macht, ist es RODE mt gleicher Münze heimzuzahlen, also auf Pauschalvorwürfe mit Pauschalvorwürfen zu antworten. Setzen Sie sich lieber mit RODEs "Beitrag" auseinandersetzen anstatt sich immer in Ihrer Rolle als Sachse beleidigt zu fühlen.

      • @Age Krüger:

        Ihre pauschalen Bemerkungen über Sachsen sind wohl eher als Provokation gedacht, oder meinen Sie das ernst? Und dass in einer atheistischen Umgebung keinerlei ethische Grundlagen erkennbar wären, ist ein fundamental-religiöser Unsinn. Soziales Miteinander bedarf keiner organisierten Religiosität, die übrigens in der Vergangenheit Menschen oft genug gegeneinander aufgehetzt hat.

        • @Gerhard Rodé:

          Dann beantworten Sie doch einfach die Frage, warum Sie meinen, dass in Sachsen im Gegensatz zu anderen Ländern eine Sondereinheit für bestimmte Kriminalität geschaffen werden soll.

           

          Sie behaupten doch, dass das für Sachsen notwenfig wäre. Sie scheinen doch davon auszugehen, wie wohl auch diese Pegida-Leute, dass in Sachsen Probleme herrschen, die in anderen Bundesländern nicht existieren.

          • @Age Krüger:

            Da verwechseln Sie was, denn ich habe mich gar nicht zur dieser Polizei-Sondereinheit in Sachsen geäußert, über die ich fast nichts weiß.

        • @Gerhard Rodé:

          "Ihre pauschalen Bemerkungen über Sachsen sind wohl eher als Provokation gedacht, oder meinen Sie das ernst?"

           

          Zu lustig! Ein Typ, der hirnlose Pauschalurteile über "den" Islam von sich gibt, regt sich über pauschale Bemerkungen über Sachsen auf. Unreflektierter geht es nicht!!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Rodé:

      nein,es ist absolut paranoid auf europäischer ebene anzunehmen das es in 10 jahren eine scharia oder ähnliches geben könnte.

      welcher "islam" steht für die von ihnen zugesprochenen attribute?

      sie behaupten es gäbe keinen sekulären islam?-dabei sehe ich jeden tag sekuläre muslime die an ramadan ein bischen fasten und ansonsten ihr leben so ähnlich leben wie alle anderen auch.global betrachtet ist der islamismus ein problem,aber in europa doch nicht.

      5 prozent der deutschen bevölkerung sind muslime,davon ein verschwindend geringer prozentsatz religiöse fanatiker.befürchten sie wirklich einen untergang des abendlandes?

      das problem sind nachwievor die medien die selten mal einen atheisten mit muslimischen wurzeln oder einen sekulären muslim zu wort kommen lassen.ständig werden irgendwelche burkafrauen und bärtige exoten vor die kamera gezerrt und ein schreckenszenario entworfen.

       

      ganz nebenbei:so zivilisatorische errungeschaften wie gleichberechtigung der frau haben die linken(nicht die partei) erkämpft.

      diese ganzen konsevativ rechten haben in den neunzigern vergewaltigung in der ehe noch für richtig empfunden.

      ich könnte noch eine menge historische beispiele nennen(wahlrecht in der schweiz usw.)

       

      und jetzt stellen sich genau diese leute hin und schwadronieren über frauenunterdrückung???

      eine frauenunterdrückung dich AUCH immer biblisch begründet wurde und in der kath. kirche immer noch wird?

      diese leute verteidigen neuerdings frauenrechte?-darauf muss man erstmal kommen...

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Sicherlich wird in 10 Jahren nicht die Scharia unsere Rechtsordnung abgelöst haben. In 10 Jahren werden auch nicht Neonazis die Macht übernommen haben. Trotzdem ist es richtig, gegen den Einzug der Scharia wie gegen Neonazis rechtzeitig den Mund aufzumachen.

         

        Als erstes werden in Großstadtvierteln mit überwiegend muslimischer Bevölkerung einzelne Teile der Scharia de facto durchgesetzt: kein öffentliches Essen im Ramadan, Kopftuch sonst Freiwild, Aggression gegen Juden etc. Die Anfänge sind doch schon gemacht.

         

        Wenn Sie so allergisch auf das früher von der Kirche propagierte Frauenbild reagieren - was ich absolut verstehe - wie können Sie da das Frauenbild des Islam heute tolerieren, das die Frau noch extremer trifft?

         

        Ihre Klischees "links" vs. "rechts" treffen hier wohl eher nicht zu, oder denken Sie wirklich, dass Pakistan/Saudi Arabien / Iran etc. vs. Frankreich, England, Kanada, Deutschland ... durch ein links/rechts-Schema und nicht durch Islam vs. europäische Aufklärung charakterisiert sind?

        • @Gerhard Rodé:

          "durch Islam vs. europäische Aufklärung charakterisiert"

           

          dazu stellvertretend Bielefeldt:

          "Wer die Aufklärung zur Grenzmarkierung im Kulturkampf gegen Muslime einsetzt, verkehrt den Anspruch der Aufklärung ins Gegenteil, indem er daraus einen Vorwand für Selbstgerechtigkeit und mentale Abschottung macht. Navid

          Kermani entlarvt die kränkende Arroganz, die aus einer solchen Haltung spricht, mit dem ihm eigenen Sarkasmus: „… wenn ich meine Frau nicht schlage und meine Tochter nicht zwangsverheirate und abends im Eigelstein keine Selbstmordattentate

          begehe, dann liegt es nur daran, dass ihr mich erzogen habt im Geiste der Toleranz und Aufklärung, gereinigt von meiner fundamentalistischen

          Tradition …“ (taz, 20.11.04).

          Auch die Verengung der Aufklärung zu einem exklusiven Erbe des Westens, das lediglich gegen Bedrohungen von außen zu verteidigen sei, verstößt gegen den

          Geist der Aufklärung, den Kant in seinem berühmten Traktat als „Ausgang des

          Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ bestimmt hat (1784: 35).

          So verstanden ist Aufklärung eine unabgeschlossene individuelle und gesellschaftliche Lerngeschichte, in der es Fortschritte und Rückschritte geben mag, aber eben keine absolute Dichotomie zwischen einem Endstadium der Post-Aufklärung und

          einem Nullpunkt angeblicher Nicht-Aufklärung. Und auch wenn es im Prozess des Ausgangs aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit sicherlich unterschiedliche

          Stadien gibt, lassen diese sich nicht pauschal auf kulturelle Großräume – „den Westen“ und „den Islam“ – projizieren und einander entgegensetzen."

           

          Geist der Aufklärung, den Kant in seinem berühmten Traktat als „Ausgang des

          Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ bestimmt hat (1784: 35).

          So verstanden ist Aufklärung eine unabgeschlossene individuelle und gesellschaft

          • @Badshah Khan:

            Upps, etwas mit copy&paste durcheinander gegangen. Das bitte zu entschuldigen.

        • D
          D.J.
          @Gerhard Rodé:

          Ich sehe das etwas anders. Natürlich ist die Scharia zutiefst rechts. Wenn wir links verstehen als Kampf um Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, sexueller Neigung, Vermögen (siehe Möglichkeit des Freikaufs bei Mord). Sie ist nicht im biologischen Sinn rassistisch, aber das war z.B. der Franco-Faschismus auch nicht. Und ein Zakat (nur zur Untersützung von Muslimen gedacht) macht noch nichts Sozialstaatsähnliches.

          • @D.J.:

            Wenn Sie die Scharia "rechts" nennen, ist es allerdings seltsam, dass bevorzugt und in allen europäischen Ländern Islamkritik "rechts" verortet ist, während sich "links" dazu nur Schweigen hören lässt.

        • @Gerhard Rodé:

          "Als erstes werden in Großstadtvierteln mit überwiegend muslimischer Bevölkerung einzelne Teile der Scharia de facto durchgesetzt: kein öffentliches Essen im Ramadan, Kopftuch sonst Freiwild, Aggression gegen Juden etc. Die Anfänge sind doch schon gemacht."

           

          Wo haben Sie denn diesen Unsinn her? So was ist höchstens auf paranoiden Webseiten die Regel...

        • @Gerhard Rodé:

          "Aufklärung"

          Ich kenne auch noch Nathan der Weiße. Zwar ein alter Schinken und naja, war nicht meine Lieblinglektüre früher...aber ich muss sagen: die Ringparabel. So ein bisschen davon täte unserer Gesellschaft gut. Eigentlich ist das wieder aktuell, aber aus der Mode gekommen. Wobei manche Entwicklung in der islamischen Welt den ein oder anderen sicher daran zweifeln lassen. Aber gibt das nicht Hiffnung?

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            "So lad ich über tausend Jahre sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen."

             

            Wer´s glaubt wird seelig. Ich glaub´s nicht.

            • @H-G.-S:

              "Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht dort. Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden. Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden. Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht. Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens. Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden."

               

              Dschelal ed-Din Rumi

               

              (1207 - 1273), auch Mevlana Dschelaluddin Rumi, persischer Mystiker und Dichter, Begründer des Sufismus, stiftete den Derwischorden der Mewlewije

               

              Wenn schon, dann doch so...Kein Mensch wird ohne Herz geboren...

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                Hört sich versöhnlich an ;-)

                 

                Obwohl:

                "Man soll sein Herz festhalten; denn lässt man es gehn, wie bald geht Einem da der Kopf durch."

                 

                (Was ja andererseits auch durchaus bestätigt, dass man ein Herz hat ;-)

  • "sich etwa der Dresdner Organisator Lutz Bachmann darauf beruft, dass sein Trauzeuge Migrant ist"

     

    Das sagt nicht viel aus. Noah Sow listet in ihrem Buch "Deutschland Schwarz Weiß" einige wirklich dumme Sprüche, von ihr natrürlich entsprechend kommentiert und einer dieser dummen Sprüche lautet: „Ich kann gar kein Rassist sein, ich habe eine Schwarze Ehefrau /

    Schwarze Kinder.“

    Sie bringt es in ihrem Statement sehr schön auf den Punkt, warum das nämlich so ziemlich der dümmste Spruch von allen ist.

    http://deutschlandschwarzweiss.de/liste_dummer_sprueche.html

     

    TEST: Weißsein im Selbstversuch

    http://deutschlandschwarzweiss.de/test_selbstversuch.html

     

    Nachhilfe im Weißsein

    http://deutschlandschwarzweiss.de/nachhilfe_im_weisssein.html

  • Um das Phänomen zu verstehen, reicht es nicht, es durch willkürliche Zahlen zu verwischen (Zitat: "In Sachsen etwa sind 0,1 Prozent der Bürger Muslime, und kriminelle Flüchtlinge spielen keine Rolle.") Dem wäre entgegen zu stellen, dass im Jahr 2013 20 % der deutschen Volksgenossen Migrationshintergrund hatten (siehe Statistisches Bundesamt).

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Genosse Rudolf Starosta:

      Es gilt der Zuzug seit 1949 und zwar auch für "...in Deutschland geborene Deutsche ..., sei es als Kinder von Spätaussiedlern". Folgerichtig auch die Spätaussiedler nach 1949. Die dürften zhlenmäßig doch die stärkste Gruppe ausmachen und die große Mehrheit ist nach einiger Zeit von den "Mehrgenerationendeutschen" kaum zu unterscheiden. Somit ist die Zahl 20% sehr irreführend, weil die besagte Gruppe nicht dem gängigen Migrantenbild entspricht.

    • @Genosse Rudolf Starosta:

      http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/newsletter/148820/migrantenanteil-in-deutschen-grossstaedten-waechst

       

      "Die Zahlen basieren auf dem Mikrozensus. Insgesamt leben in Deutschland derzeit rund 16 Mio. Personen mit Migrationshintergrund. Dies entspricht einem Anteil von 19,5 % an der Gesamtbevölkerung (vgl. Ausgabe 8/12, 8/11, 7/10)." In Großstädten ist der Migrantenanteil deutlich höher." - wie gesagt nicht in DD und L (siehe unten!)

       

      "In absoluten Zahlen leben am meisten Zuwanderer und ihre Nachkommen in Berlin (861.800), München (532.000) und Hamburg (482.000). Prozentual ist ihr Anteil in Frankfurt/Main (43 %), Stuttgart (38 %) und Nürnberg (37 %) am höchsten. In stark von Einwanderung geprägten Stadtteilen, wie etwa München Milbertshofen – Am Hart, Berlin-Neukölln (Ortsteil), oder dem Frankfurter Gallus-Viertel liegt der Anteil bei mindestens 50 %."

  • Teil II.

     

    Zu: Deutschlands Kapitalfaschismus heute! - "Faschismuskeule" ?

     

    {...}

     

    Eine Ausnahme bildeten die deutschen Kommunisten und wenige andere politische und weltanschauliche Minderheiten im antifaschistischen und antikapitalistischen Befreiungskampf -- von 1933 bis 1945. Sie leisteten den entscheidensten antifaschistischen Widerstand. Erfolglos! Endgültig politisch liquidiert wurden die (vormals) organisierten Kommunisten 1956 in Westdeutschland (Verbot und Verfolgung der KPD-Mitglieder/innen) und bei der ökonomischen und gesellschaftspolitischen Wende der großen ostdeutschen Bevölkerungsmehrheit (1989/90) und der Nachwende im vereinten imperialistischen Deutschland (soziale und politische Ausgrenzung und Berufsverbote -- durch BND-BfV-Staatsschutz und deren Gauck-Birthler-Jahn-BStU-Hilfswilligenbehörde).

     

    Zu Dresden und Co.:

     

    Wir haben heute, -- in ungebrochener historischer Folge --, eine moderne (modifizierte) kapitalfaschistische und imperialistische Gesellschaftsordnung in der Bundesrepublik Deutschland -- 2014 --

    • @Reinhold Schramm:

      Haha, aus der Titanic?

  • Deutschlands Kapitalfaschismus heute! -- "Faschismuskeule" ?

     

    [Teil I. von II.]

     

    Anmerkung: Der Rassismus hielt Deutschlands Kapitalfaschisten nicht davon ab, ein imperialistisches, geopolitisches und militärisches Bündnis mit Japan einzugehen.

     

    Dresden und Co.: Wie ist so etwas heute noch möglich?

     

    Eine mögliche Antwort: Der historische Kapitalfaschismus von 1933 bis 1945, getragen von der übergroßen "Volksgemeinschaft", aus allen sozioökonomischen Schichten und Klassen -- in der deutschen Klassengesellschaft, wurde nicht von der deutschen Bevölkerung überwunden. Selbst nach der militärischen Niederlage bei Stalingrad, kam es nicht zu einer Wende in der Bewusstseinslage und Handlungsweise der Bevölkerungsmehrheit, auch nicht beim führenden Militärkorps. Es kam zu einer Ausweitung der imperialistischen Aggression und Vernichtungspolitik in Europa (Inhaftierungs- und Vernichtungseinrichtungen vor und nach Kriegsbeginn: Ahrensbök, Bad Sulza, Brandenburg an der Havel, Buchenau, Columbia-Haus, Dachau, Schutzhaftlager Welzheim, Zigeunerlager Marzahn, {...}, Sobibor, Treblinka, Theresienstadt, KZ Auschwitz-Birkenau etc.), an der sich die große Mehrheit der werktätigen Erwachsenen-Bevölkerung, einschließlich die Mehrheit der Deutschen der vormals (- vor 1933) sozialdemokratischen Arbeiterklasse und Beamtenschaft, aktiv beteiligte.

     

    [Forts.: Teil II.]

  • Das klingt doch gerade genau nach dem, was die Leute nicht mehr hören können:

     

    "Ihnen zu vermitteln, dass ein Miteinander eine Bereicherung ist – und Menschen, die „anders“ leben, kein Angriff auf das, was ihnen wichtig ist."

     

    WIR müssen DENEN zeigen, was sie zu empfinden haben. Was gut für sie ist. Wenigstens sagt sie nicht, wie die Politschranzen, "die Menschen...". Das klingt immer creepy.

    • @ioannis:

      Man muss eben lernen, dass man nicht alles sagen kann.

      Wir Westdeutschen wissen seit 1989, dass es alles andere als eine Bereicherung für uns war, dass heute Sachsen u.a. Länder zur BRD gehören.

      Nur haben wir eben so viel Benehmen gelernt, dass wir das aus Rücksichtnahme auf die nicht so offen sagen.

      • @Age Krüger:

        Sie sollten lieber schreiben: "Wir westdeutschen Linken..."

         

        Das scheint allerdings auch nicht wenige westdeutsche Linke davon abzuhalten, jene Nachfolgepartei zu wählen, deren Vorgänger man in Sachsen vor 1989 40 Jahre lang zwangsläufig als Regierung hatte.

    • @ioannis:

      Das Wort "Bereicherung" im Zusammenspiel mit "Kultur" ist so sexy, daß da keiner darum herum kommt.

  • Taz und Frau Rafael spielen sich in dem Artikel nur gegenseitig den Ball zu. Völlig voreingenommen werden gleich noch die Montagsdemos in den gleichen Topf geworfen. Ja, ja alles Antisemiten und Verschwörungstheoretiker. Historische "Verschwörungen" wie der Bombenanschlag in Bologna oder das Oktoberfestattentat sind existieren nicht. Gut, glauben wir alles was Medien und Politik uns berichten. Danke TAZ, dass Du mich aufklärst.

    • @Peter Bond:

      "Danke TAZ, dass Du mich aufklärst."

       

      Dann lies doch ein anderes Blatt, wo Deine bevorzugte Wahrheit drinsteht.

    • @Peter Bond:

      Der eine oder andere wird sich noch daran erinnern, was das letzte Mal passierte, als die selbsternannten Liberalen meinten, aktiv werden zu müssen. Stichwort Rostock- Lichtenhagen oder Hoyerswerda.

    • @Peter Bond:

      Sehr geehrter Herr Bond,

       

      da Sie die Mahnwachen hier verteidigen, erlaube ich mir, Sie als offensichtlichen Kenner dieser Bewegung direkt zu fragen: Wenn Sie sich alle einig darüber sind, dass die Medien, und zwar alle bis auf KenFM, RebelUnion und Compact, tendenziös, gelenkt, und in Wirklichkeit bloß die Propagandaabteilungen der NATO sind: Wäre es dann nicht an der Zeit, durch konkrete Aktionen die wahren Kriegstreiber zu konfrontieren? Ist es nicht eine unkluge Zeit- und Kraftverschwendung, sich lediglich auf die Meinungsmachenden zu fokussieren, wo doch Ihre eigentlichen Gegener, nämlich Militärbündnisse, Waffenproduzenten und Atommächte (ja, auch Russland) völlig unbehelligt bleiben? Und zweitens: Wenn alle Medien gegen Sie arbeiten, wie wollen Sie dann sicher stellen, dass Ihr Engagement, oder die angekündigte Demo, tatsächlich einen Politikwechsel herbeiführt? Einen lauschig-warmen Friedenswinter wünsche ich ganz unvoreingenommen!

      • @Comandanta Ramona:

        Sie haben doch im Prinzip recht. Nur passiert diese Konfrontation bereits. Nur werden die Kriegstreiber Politik, Lobby, Waffenindustrie etc. von unseren Medien hofiert und Kritik schnell in eine bestimmte Ecke gedrängt. Zu 68er Zeiten links, heute rechts.

        • @Peter Bond:

          Die 68er WAREN links. Und diese Leute heute SIND rechts.

          • @Kaboom:

            Selbst Hitler hat ja anfangs noch vom Frieden schwadroniert, als habe ihn die Heilsarmee geschickt.

  • Das "Wir" der Simone Rafael scheint mir nicht sehr viel sinnvoller zu sein als das der "aufgeladene[n] Wutbürger". Es hört sich gut an, umgeht allerdings den Kern des Problems weiträumig und wird vermutlich wieder dazu führen, dass sich niemand angesprochen fühlt.

     

    "Das Gedankengut" hinter der Dresdener "Montagsdemo" wird natürlich nicht verschwinden mit dem öffentlichen Auftritt der Ver...- äh: Geblendeten. Es wird nur etwas unsichtbarer. Wer mag, kann sich darauf was einbilden. Wer allerdings ein wenig weiter denkt als bis zum eignen Heldennabel, der wird hinter dem vermeintlichen Sieg ein noch viel größeres Problem erkennen. "Den Leuten ihre Ängste zu nehmen", wird nämlich schlicht unmöglich bleiben, so lange diese Gesellschaft noch ein ohnmächtiges "Unten" braucht, damit es ein (fast) allmächtiges "Oben" geben kann. Und wenn der druck auch noch von Links kommt und nicht bloß von oben, dann wird der Frust noch größer als zuvor. Und außerdem geht er nur noch mehr zu Lasten der aller Schwächsten.

     

    Leute wie Horst Seehofer oder der sächsische Innenminister wissen das zumindest tief im Bauch. Deswegen versuchen sie, den Frust der eigenhändig Abgehängten unter ihren potentiellen Wählern so zu kanalisieren, dass er ihnen selber möglichst wenig schadet. Wer aus einer Massendemo das gute Gefühl mitnimmt, er wäre zwar schwächer als "die da oben" aber immer noch stärker als die 0,1% muslimische Mit-"Bürger", der muckt nach "Oben" weniger leicht auf. Selbst dann noch, wenn seine persönliche Existenz "von oben" viel stärker bedroht ist als von "unten". Dass ein großer Teil der Medien das blöde Spiel im Sinne seiner Auflage mitmacht, ist im Übrigen eine ausgemachte Sauerei.