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Anton Hofreiter und seine Grünen„Niemand hat Angst vor der Mitte“

Witze über Grüne? Bitte nicht! Hü und hott in der Grünen-Führung? Keine Spur! Vor dem Bundesparteitag wirkt der Fraktionschef angespannt.

Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen: Anton Hofreiter. Bild: dpa

taz: Herr Hofreiter, haben Sie als linker Grüner Angst vor der Mitte der Gesellschaft?

Anton Hofreiter: Niemand bei den Grünen hat Angst vor der Mitte der Gesellschaft. Ich finde es toll, wie sich die Gesellschaft in den letzten Jahren verändert hat. Daran waren wir Grüne so stark beteiligt wie wenige Parteien in den letzten 20 Jahren.

Ist das nicht eine Autosuggestion, dass die Grünen so viel verändert haben?

Überhaupt nicht. Wenn Sie an Atomausstieg, Gleichberechtigung der Frau, Umgang mit Homosexualität und anderes denken, da haben wir stark eingewirkt. Aber es bleibt noch viel zu tun.

Die Sorge, die Grünen hätten noch zu viel Angst vor der Gesellschaft und bräuchten mehr Mut zum Mainstream, wurde von Ihren hessischen Freunden in einem Parteitagsantrag geäußert. Sehen Sie sich selbst als Teil des Mainstreams?

Was ist für Sie Mainstream? Die Mehrheitsmeinung oder die Position, die möglichst wenig aneckt? Grüne haben dazu beigetragen, dass Minderheitsmeinungen Mehrheiten erhalten, insofern haben wir Grüne einen Mainstream geprägt. Aber es gibt Bereiche, in denen weiterhin massive Veränderungen notwendig sind und wir als progressive Partei im Konflikt mit dem sogenannten Mainstream bleiben. Denken Sie an das undemokratische Freihandelsabkommen TTIP, an Kohlekraftwerke, an Massentierhaltung.

Vielleicht können wir zur Auflockerung einen Witz an Ihnen testen?

Bitte nicht …

Im Interview: Anton "Toni" Hofreiter

Der 44-Jährige leitet zusammen mit Katrin Göring-Eckardt die grüne Fraktion im Bundestag. Nach der Bundestagwahl 2013, bei der die Grünen schlechter abgeschnitten hatten als erwartet, wählten ihn die Grünen-Abgeordneten mit großer Mehrheit an die Fraktionsspitze. Sein Vorgänger auf dieser Position war Jürgen Trittin.

Der gebürtige Münchner ist promovierter Biologe. Vor seinem Wechsel an die Fraktionsspitze war er Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Hofreiter zählt zum linken Parteiflügel. In der Presse kam er häufig schlecht weg, die Fraktion aber schätzt seinen neuen Führungsstil.

Warten Sie ab. Er kommt aus dem Grünen-Milieu und kursiert seit der OB-Wahl in Tübingen. Was ist der Unterschied zwischen Jürgen Trittin und Boris Palmer?

Oje. Die beiden haben es Ihnen angetan.

54 Prozent. Ist da ein Körnchen Wahrheit drin?

Nein. Kommunalwahlen und Bundestagswahlen lassen sich schwerlich vergleichen. Ich komme selbst aus einem Landkreis, wo sich eine grüne Bürgermeisterkandidatin gegen einen respektablen CSU-Kandidaten mit 70 Prozent durchgesetzt hat.

Auch eine Reala?

Ach, diese Flügelgeschichten spielen in Bayern keine große Rolle. Sie könnten ja genauso gut sagen: Alle Bundestagsabgeordneten sollten es so machen wie Hans-Christian Ströbele, dann würden sie auch direkt gewählt. Das ist genauso albern.

Haben Sie manchmal Angst vor Ihrem Vorgänger Trittin?

Das ist eine groteske Frage.

Der Parteitag

Ein gutes Jahr nach der Bundestagswahl treffen sich die Grünen von Freitag bis Sonntag zum Bundesparteitag in Hamburg. Für Diskussionen sorgt im Vorfeld ein Antrag hessischer Realos, die der Bundespartei eine überholte Verkämpftheit attestieren und mehr Mut zum Mainstream fordern. Ob und in welcher Form die Strategiedebatte beim Parteitag ausgetragen wird, darüber wurde gestern noch verhandelt.

Auf der Tagesordnung stehen außerdem eine Aussprache zur Flüchtlingspolitik mit Parteichefin Simone Peter und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, eine Debatte zur Außenpolitik und die Pädophilie-Studie des Göttinger Forschers Franz Walter.

Warum ist die grotesk?

Weil es totaler Quatsch ist.

Seit Trittin Baden-Württemberg als grünes Waziristan bezeichnet hat, den Rückzugsort der Taliban, haben Sie kein Wort darüber verloren, ob Sie das angemessen fanden.

Es ist ab und zu klug, nicht jede Scheindebatte zu kommentieren und damit noch höherzuhängen.

Ist das Ihre Führungsstrategie: nicht zu allem Unsinn auch etwas zu sagen?

Ich sage etwas zu den relevanten Themen. Sehen Sie, ich war zu der Zeit in New York und habe mit dem Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz über Auswege aus der Eurokrise gesprochen. Wenn dann so etwas kommt, denkt man sich: Ach Gott, haben wir keine anderen Probleme. Ich erwarte aber, dass wir grundsätzlich gut mit- und übereinander reden.

Bei dem permanenten Hü und Hott der Grünen-Führung – sollte Ihre Zurückhaltung da nicht stilbildend sein?

Meine Kofraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, der Fraktionsvorstand und ich arbeiten sehr gut zusammen. Da kann ich kein Hü und Hott erkennen.

Und an der Parteispitze?

Ich würde Diskussionen um Fragen wie Außenpolitik oder Militäreinsätze nicht überbewerten, das ist bei uns traditionell so. Die müssen wir austragen.

Aber die Parteivorsitzenden schicken ihre Bodentruppen doch häufig verbal gegeneinander los.

Bestimmte inhaltliche Auseinandersetzungen gehören einfach zu einer Neuaufstellung. Das muss man viel gelassener sehen.

Sie sehen alles gelassen?

Ich bemühe mich. Uns Grünen wird ja vorgeworfen, wir würden uns immer über alles aufregen.

Auf einer Skala von 1 bis 10, wie gut funktioniert die Fraktionsspitze?

Wenn 10 positiv ist, dann 9,5.

Und die Parteispitze.

10.

Guter Witz. Der Parteitag ist jedenfalls komplett darauf ausgerichtet, wieder den Eindruck von Harmonie und Ruhe zu verbreiten. Richtig?

Der Parteitag ist darauf ausgerichtet, inhaltliche Fragen zu bearbeiten.

Wirklich?

Wir diskutieren Außenpolitik, Massentierhaltung, Flucht und Asyl – und zwar nicht im Rückblick, sondern perspektivisch. Das sind drei zentrale Probleme der Zeit. Dazu kommt die Debatte zur Freiheit.

Eigentlich sollte es keine Richtungsdebatte beim Parteitag geben, nun haben einige Länder sie doch reingetragen. Was spricht überhaupt dagegen?

Es spricht nichts gegen eine Strategiedebatte, nur haben wir diese bereits geführt. Wir haben nach der Wahl eine Fehleranalyse gemacht, im Oktober 2013 beim Bundesparteitag und im Mai 2014 beim Länderrat Beschlüsse dazu gefasst. Der Antrag aus Hessen, auf den Sie anspielen, fügt dem nichts Neues hinzu. Zum einen behauptet der Antrag, die Grundsatzdebatte sei nicht geführt. Das ist falsch. Und er malt die Situation zu schwarz. Als ich Fraktionsvorsitzender geworden bin, hätte ich nie erwartet …

dass die Grünen jetzt bei 9 Prozent stehen …

… dass wir bei der Europawahl zweistellig abschneiden, die Kommunalwahlen gut bestehen und weiter in allen 16 Landtagen vertreten sind.

Sind Sie zu bescheiden?

Ich will nicht irre Erwartungen, sondern gute Ergebnisse. Und die Ergebnisse sind nicht schlecht.

Dass die Wahlkampf-Fehleranalyse bereits abgeschlossen ist, haben Sie exklusiv.

Ich glaube eher, Sie haben die eben genannten Debatten und Beschlüsse verpasst. Die Grünen haben sich auf eine Strategie der Eigenständigkeit geeinigt, rücken die Ökologie wieder stärker ins Zentrum, verbinden sie mit Gerechtigkeit. Wir zielen auf eine nachhaltige Wirtschaftspolitik und diskutieren Themen, die im Trend liegen – beispielsweise Zeitsouveränität und eine Agrarwende für gesundes Essen.

Sind Sie dafür, dass die Grünen 2017 mit Steuererhöhungen in den Wahlkampf ziehen?

Da haben wir einen klaren Zeitplan für die einzelnen Steuerthemen. Ein zentrales Problem des letzten Wahlkampfs war, dass unser Steuerkonzept zweieinhalb Jahre vor der Wahl festgeklopft wurde und sich die ökonomische Situation dann geändert hat. Diesen Fehler werden wir nicht wiederholen.

Sie haben aber doch auch Ihre Wählerschaft falsch eingeschätzt.

Zum Teil wurden die Wähler falsch eingeschätzt, ja. Aber mit dem Rückblick ist jetzt langsam mal Schluss. Wir wollen die Grünen als Zukunftspartei profilieren.

Und wie? Haben Sie konkrete Beispiele?

Nachhaltige Mobilität, Bildung, ökologischer Umbau der Industrie, ökologische Finanzreform. Gerechte Handelsordnung statt dem aktuell geplanten TTIP.

Was, wenn grüne Länder am Ende TTIP unterm Strich positiv bewerten?

Grüne in Bund und Ländern werden die Verhandlungen gemeinsam begleiten. Uns allen ist klar, dass das Handelsabkommen völlig anders gestaltet werden muss.

Sie sehen die Grünen als progressive Kraft. Die Mehrheit der Gesellschaft will aber doch gar keine progressive Politik …

Die Mehrheit der Gesellschaft wollte vor ein paar Jahrzehnten keine Gleichberechtigung für Frauen und Homosexuelle, keinen Atomausstieg und keine doppelte Staatsbürgerschaft. Interessant, dass man die taz daran erinnern muss. Andere Mehrheiten sind möglich. Es gibt auch heute Bedarf für progressive Politik.

Aber doch nicht bei den Wählern. Beruht der Erfolg der baden-württembergischen Grünen nicht auf dem Versprechen, behutsam den Status quo zu moderieren?

Nein, der Erfolg der baden-württembergischen Grünen besteht darin, die Realität zu verändern. Nehmen Sie den Streit um den Nationalpark Schwarzwald, die Kämpfe von Umweltminister Franz Untersteller um Windräder oder den Streit über den Bildungsplan für sexuelle Vielfalt. Da geht es doch nicht um Verteidigung des Status quo, das ist progressive Politik.

Das urgrüne Lager findet das viel zu wenig.

Man wünscht sich immer mehr. Aber die Behauptung, die baden-württembergischen Grünen veränderten nichts, ist eine Diffamierung.

Die neue grüne Unabhängigkeit heißt, womöglich mit CSU-Kollegen in einem Kabinett zu arbeiten. Ist das für Sie persönlich eine positive Vorstellung?

Das ist keine politische Kategorie. Die SPD ist übrigens auch keine einfache Partei. Natürlich hilft es, wenn man mit den Leuten klarkommt, aber darum geht es nicht. Ich mache Politik, um die Realität im positiven Sinne zu verbessern. Nicht, um mich gut zu fühlen.

Das klingt sehr naturwissenschaftlich.

Ich bin Naturwissenschaftler.

Nicht mal bei CSU-Verkehrsminister Alexander Dobrindt irgendwelche Befindlichkeiten?

Bei Herrn Dobrindt kommen schon Befindlichkeiten auf, aber die sind inhaltlicher Natur, weil Herr Dobrindt sich als unfähiger Verkehrsminister erweist. Verkehrspolitik war mein Fachthema. Der Bereich ist wichtig für Klimaschutz, Gerechtigkeit, Chancengleichheit, und es ärgert mich, dass das Ressort seit Jahren verramscht wird an Politiker, die keine Ahnung haben oder sich für das Thema überhaupt nicht interessieren.

Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann hat die Grünen soeben als Wirtschaftspartei neu positioniert. Gut so?

Ich hätte vielleicht nicht den Begriff der „klassischen“ Wirtschaftspartei gewählt, aber was Winfried Kretschmann dazu gesagt hat, kann ich in vielem unterschreiben.

Die Grünen sind also jetzt eine Wirtschaftspartei?

Die Grünen sind im Zentrum eine ökologische Partei. Und wer die Wirtschaft ökologisch umbauen will, muss sich natürlich damit auskennen. Mit Teilen der Wirtschaft arbeiten wir gut zusammen. Mit anderen Teilen sind wir in einem intensiven Dialog, etwa Autoindustrie und Maschinenbau. Und dann gibt es Bereiche, mit denen sind wir im Konflikt - etwa die Bereiche, die Braun- und Steinkohle weiter fördern wollen.

Teile der Grünen lehnen die Idee der Wirtschaftspartei ab.

Wir lehnen die Idee einer Klientelpartei für Unternehmensverbände oder einer bloßen Steuersenkungspartei ab. Das hat auch Winfried Kretschmann klar gemacht. Im Grunde ist diese Debatte, schon vor vielen Jahren entschieden worden, spätestens zu rot-grünen Zeiten.

Bei Ihnen ist alles immer schon längst entschieden.

Das ist doch gar nicht so kompliziert. Natürlich gab es vor der letzten Bundestagswahl zum Teil einen falschen Sound. Aber zentral ist für uns die ökologische und soziale Transformation der Wirtschaft durchzusetzen, um Probleme wie Klimaschutz, Artensterben, Verschmutzung des Grundwassers in den Griff zu bekommen.

Müssen die Grünen nicht eine Wirtschaftspartei sein, wenn sie die ökologische Transformation Ernst meinen?

Wer die ökologische Transformation ernst meint, weiß dass sie nur funktioniert, wenn es gerecht zugeht und wenn sie nicht wirtschaftlichen Wohlstand zerstört. Das heisst noch lange nicht dass man nach der Pfeife von Unternehmensverbänden oder Gewerkschaften tanzt. Wir sind kein verlängerter Arm irgendwelcher Lobbys.

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100 Kommentare

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  • Oettingers Sprüchekalender? Damit dürfen Sie gerne bei einschlafen.

  • Respekt wie dieser Hofreiter eine Salve von heftigen und zum Teil polemischen Fragen geduldig erträgt und mit einer Engelsgeduld beantwortet.

     

    Wenn mir jemand so gekommen wäre, hätte ich wohl nicht so cool und sanft reagiert, sondern hätte dem Fragesteller genauso frech geantwortet. .

     

    Andererseits kann man dem Fragesteller wohl auch nicht böse sein, es ist schließlich der Job von Journalisten Politiker auch mal aus der Reserve zu holen. Es hätte aber wirklich nicht gleich ein durchgehender Kollisionskurs bei den Fragen sein müssen. Wenn man merkt, dass man damit nichts erreicht, hätte man auf einen sachlicheren Kurs umschalten müssen und so sicher mehr Informationen erhalten, als mit diesen andauernden Sticheleien.

  • Ich finde diese Fragen etwas sonderbar. Der Mann rechtfertigt sich pausenlos, aber ihm werden die Fragen auch grundsätzlich so gestellt, als hätte er was zuverbergen oder zu befürchten.

     

    Die Grünen sind m.M. in Gefahr sich mit dem Establishment so einzulassen, dass sie zu Schoßhündchen werden. Die Fragen nach der 'wirtschaftsnähe' spielen darauf an - konkret wird's aber nicht, genauso wie die Antworten.

     

    Die Grünen in Hamburg sind z.B. traditionell stark, aber auch immer weiter nach Rechts - zu CDU und SPD gerückt. In vielen Stadtteilen sind sie kaum mit Menschen, Köpfen und Ideen vertreten. Hamburg ist eine Hochburg der Partei.

     

    Mir scheint es schon so, als ob die Grünen sich schwer damit tun, außerhalb des SPD-Dunstkreises eine mutige Politik für Alternativen zu schaffen. Dazu kommt, dass 1980 die Hauptprobleme Frieden, Ökologie und Liberalität in Deutschland waren.

    2014 ist Deutschland vor allem sozial, regional, kulturell und wirtschaftlich tief gespalten.

     

    Diese Spaltung kommt nicht nur aus der Wirtschaft, sondern sie kommt auch von SPD und Union, die sich als alternativlose Dauerregierungen gerieren, die an fehlerhaften Konzepten festhalten und damit Massenarmut schaffen. Das ist in dieser Form neu und darauf reagieren die Grünen zu zögerlich.

     

    Früher explodierten die Grünen ja regelrecht vor Alternativität und Angriffslust, heute hat das System sie schon gedeckelt und dazu kommen eher verwaschene Ideen.

    -> Also ich sehe viel Arbeit, wenn's mit der Theorie und Praxis nicht weit auseinander gehen soll...

  • 8G
    88862 (Profil gelöscht)

    Vielen Dank. lieber Anton Hofreiter, dass Sie wieder einmal klar gemacht haben, dass es bei den Grünen nicht um politische Spielchen geht, sondern um politische Inhalte, die für die Menschheit wichtig und teilweise überlebenswichtig sind!

    • @88862 (Profil gelöscht):

      Die Grünen haben politisch doch längst abgewirtschaftet. Ökokapitalismus funktioniert nicht

  • Witzig finde ich links neben dem Interview im "Kasten" über Hofreiter den Satz "In der Presse kam er häufig schlecht weg,[...]". Liebe taz, in diesem Interview kommt er jedenfalls sehr gut weg.

    • @Ralf Engelhard:

      Die taz ist da ja völlig neutral. Nur bei dem entsetzlichen Unrecht, das täglich durch die Linken verursacht werden könnte, bezieht man Position.

  • 38 bescheuerte Fragen kompetent und fundiert beantwortet ohne lang herumzulabern. Diese Leistung dürfte Guiness-Buch verdächtig sein.

    Hut ab Anton Hofreiter, dass Sie sich auf diesen Karneval eingelassen haben.

    • @Grisch:

      Glauben Sie auch noch an den Weihnachtsmann, wenn Sie schon glauben, dass nach dem Desaster von Trittin Hofreiter das Interview so gegeben hat ohne vorher abzusprechen was gefragt wird und es ausdrücklich zu autorisieren?

      • @Age Krüger:

        Dass im Nachhinein Print-Interviews vom Interviewten autorisiert werden müssen ist üblich. Nicht nur bei Hofreiter, nicht nur bei den Grünen, auch nicht nur in der Politik, sondern eigentlich bei allen Personen und Gruppierungen öffentlichen Interesses. Das betrifft jedes niedergeschriebene Interview, dass Sie lesen (fast) ausnahmelos.

         

        Das ändert aber nichts daran, dass die Fragestellungen des Journalisten oft pseudo-provozierend klingen und Herr Hofreiter Sie wirklich souverän beantwortet hat, da hat grisch Recht.

         

        Das macht Hofreiter übrigens so auch in Fernsehinterviews, die nicht nachbearbeitet / auotirisiert werden können, weil live.

    • @Grisch:

      Dabei muss man als Politiker ja eigentlich immer nur die Fragen beantworten, die man selber aufgeworfen hat.

  • Um es mal mit den nachdenklich stimmenden Worten eines der größten Europäer der Neuzeit zusammenzufassen:

    "Heute ist der 24. Dezember; viele Ältere werden dieses Datum nicht vergessen haben." (Günter Oettinger)

    • @Rainer B.:

      We are all in se same boat. Weil es westlich von Pariss keine Menschen mehr gibt, sondern nur noch Kühe und Atlantik. And we shudd not forgät sät Filbinger was in se restistanz.

      • @Dudel Karl:

        "Filbinger in the resistance" Solche hirn-hoole Witzchen können nur von "pseudolinks" kommen. Nicht ein mal die traditionellen Klo-Frerrarifahrer-Linksraser sind sich für solche Witzchen mit dem Nationalsozialismus zu blöde.

          • @Dudel Karl:

            Dass Filbinger in dieser Diskussion genauso wenig verloren hat wie Attilla der Hühnerkönig, der Wetterbericht oder Asterix und Obelix, ist ihnen bekannt. Das war mit "Witzchen mit dem Nationalsozialismus" gemeint.

            • @Arcy Shtoink:

              Seltsam! An Beiträge von anderen legen Sie deutlich andere Maßstäbe an, als an Ihre eigenen.

              • @Rainer B.:

                Er weiß wohl, daß man von den Rechten halt auch nicht so viel erwarten darf. Da kann man doch mal ein Auge zudrücken, vielleicht auch bei sich selber.

        • @Arcy Shtoink:

          Sie verwechseln da schon wieder was. Kein "pseudolinkes Witzchen", sondern es war durchaus ernst gemeint von Oettinger, als er in der Trauerrede zu Filbingers Begräbnis sagte: "Anders als in einigen Nachrufen zu lesen, gilt es festzuhalten: Hans Filbinger war kein Nationalsozialist. Im Gegenteil: Er war ein Gegner des NS-Regimes...." So werden hier Kriegsverbrecher posthum zu Widerstandskämpfern verklärt.

    • @Rainer B.:

      ... wohl eher ein Klospruch der "DIE LINKE"

      • @Arcy Shtoink:

        Nö, ist ein original Oettinger!

        • @Rainer B.:

          alles Klar ein echter Oettinger ! Coole Analyse!

          • @Arcy Shtoink:

            Sie tun Ihrer Partei nicht Gutes. Jetzt aber den grünen Schlafanzug gepackt und...

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              mein Haus, mein Schlafanzug, meine Partei. Coole Analyse! Und Sie sind NSA-Checker und wissen Bescheid wer wo in welcher Partei ist. Sind sie der Marketingabteilung von der "DIE PARTEI" entsprungen?

          • @Arcy Shtoink:

            Nur ein Zitat von Oettinger, keine Analyse.

            • @Rainer B.:

              ach so. Nichts substantielles also ;-)

              • @Arcy Shtoink:

                Wie wär's mal mit Lesen? Manche Frage erübrigt sich danach schon.

  • "Die Mehrheit der Gesellschaft wollte vor ein paar Jahrzehnten keine Gleichberechtigung für Frauen und Homosexuelle, keinen Atomausstieg und keine doppelte Staatsbürgerschaft. Interessant, dass man die taz daran erinnern muss."

     

    An diesem Punkt verlässt Hofreiter völlig der Blick auf die Realität. Es gibt zwar parlamentarische Mehrheiten für die o,g, Sachen, aber ob die wirklich in der Gesellschaft verankert sind, kann er als Profipolitiker wohl überhaupt nicht mehr beurteilen.Der Wind muss sich nur sehr geringfügig drehen und Gleichberechtigung für Homosexuelle und Frauen ist auch wieder Schnee von gestern, was mit dem Atomausstieg schon einmal passiert ist. Daran sieht man schön, woran Profipolitiker scheitern. Sie verwechseln parlamentarische Mehrheiten mit gesellschaftlichen. Das kommt daher, weil sie eben nur noch mit Parlamentariern, Lobbyisten und Parteisoldaten zu tun haben.

     

    Ob es heute wirklich Mehrheiten dafür gibt, dass Soldaten der Bundeswehr im Ausland sterben und töten oder dass Menschen im Müll suchen müssen, um über die Runden zu kommen oder trotz Arbeit kaum leben können und für alle anderen Widerlichkeiten, für die Die Grünen die Verantwortung haben, wage ich zu bezweifeln.

    • @Age Krüger:

      Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen...

       

      Hier mal ein paar Anmerkungen zu Ihrer "Realität":

      Es gibt seit vielen Jahren eine Mehrheit für den Atomausstieg in der deutschen Bevölkerung, lediglich die parlamentarische Mehrheit diesbezüglich ändert sich immer mal wieder unter CDU Regierungen. Wenn hier jemand was verwechselt, dann also Sie.

       

      Im Übrigen ist die Grüne Partei noch am ehesten in der Lage sich von Lobbyinteressen zu distanzieren und vertritt tatsächlich die Interessen der deutschen Bürger.

       

      Und zum Thema Verantwortung: auch hier sind die Grünen vorbildlich, weil tatsächlich langfristig orientiert.

       

      Wenn Sie allerdings einer Partei, die seit 9 Jahren keiner Bundesregierung mehr angehört hat, die Verantwortung "für alle Widerlichkeiten" die Ihnen so in den Sinn kommen, in die Schuhe schieben wollen, dann zeugt das doch von einem sehr speziellen "Realitätssinn".

      • @Grisch:

        Okay, seit 9 Jahren haben die Grünen nix mehr mit der Regierung zu tun. Also kann man nun Ihrer Argumentation nach wirklich nicht sagen, dass die Grünen irgendetwas mit dem Atomausstieg zu tun gehabt hätten, richtig?

        Das war alleine das Werk der CDUCSUFDP. Dann wissen Atomkraftgegner ja, wenn sie wählen müssen. Gemäß Ihrer Logik.

        Desweiteren war mein Argument, dass eben keinerlei Nutzen von einem Atomausstieg nur eines Staates ausgeht. Ich sehe da auch keine Bemühungen der Grünen, dafür eine weitere internationale Akzeptanz zu schaffen.

         

        Und ansonsten werfe ich den Grünen nur die Politik vor, die sie in ihrer Regierungszeit gemacht haben und deren Folgen heute zu spüren sind. Ich denke, dass auch die LINKE, wenn sie sich nicht radikal verändert hätte seit Zeiten der SED, nicht unbedingt die Chance erhalten sollte, sofort wieder eine DDR zu errichten. Auch die NSDAP dürfte nach 69 Jahren Nichtbeteilligung an einer Bundesregierung nicht unbedingt eine zweite Chance benötigen, um zu zeigen, dass sie es jetzt besser kann.

        • @Age Krüger:

          Sie werfen den Grünen alles Mögliche vor was Ihnen gerade so in den Sinn kommt, obs stimmt oder nicht ist ihnen doch völlig egal, erst mal drauflosgepoltert, Ahnungslos nach Krüger Art.

           

          Und nun mal wieder eine Richtigstellung Ihrer Falschmeldungen:

           

          Der Atomausstieg wurde unter Rot/Grün beschlossen (im Juni 2000). CDUCSUFDP haben diesen Beschluss zunächst rückgängig gemacht (Oktober 2010), um dann ein paar Monate später (Juni 2011) eine 180 Grad Wende zu vollziehen und plötzlich doch wieder - aus wahltaktischen Gründen den Atomausstieg zu mimen - seither wird die Energiewende von diesen Parteien sabotiert wo es nur geht.

           

          Im Übrigen empfehle ich Ihnen einfach mal "Atomausstieg" in Wikipedia einzugeben, dann werden Sie sehen was sie sonst noch für einen Blödsinn zu diesem Thema geschrieben haben.

    • @Age Krüger:

      Die Mehrheit der Gesellschaft wollte auch keine Bundeswehr im Kosovo und keine Agenda 2010. Hat der schöne Toni wohl schon vergessen, das.

    • @Age Krüger:

      "Gleichberechtigung für Frauen..."

       

      Da blendet Hofreiter eh aus das sich andere dem Thema, neben dem Frauenwahlrecht ein paar Jahrzehnte vorher längst widmeten, als die Grünen noch nicht einmal eine Idee waren.

       

      "Wirtschaftlich und sozial stellen die Frauen der ausbeutenden Klassen keine selbständige Schicht der Bevölkerung dar. Sie üben bloß die soziale Funktion als Werkzeuge der natürlichen Fortpflanzung für die herrschenden Klassen aus. Hingegen sind die Frauen des Proletariats wirtschaftlich selbständig, sie sind für die Gesellschaft produktiv tätig so gut wie die Männer. Nicht in dem Sinne, daß sie dem Manne durch häusliche Arbeit helfen, mit dem kargen Lohn das tägliche Dasein der Familie zu fristen und Kinder zu erziehen."

       

      Rosa Luxenburg 1912

      http://www.mlwerke.de/lu/lua.htm

       

      Sicher ist es richtig und wichtig für die von Hofreiter genannten Werte einzustehen. Aber eine grüne Erfindung ist das nicht, eher ein andocken an klassische linke Werte die die Partei mit Rechstsdrall immer mehr vergisst.

       

      Oder: "Sie schlugen vor, alternative Modelle auszuprobieren, die mehr soziale Gleichheit der Geschlechter garantieren würden. Damals wurde die gesamte Gesetzgebung neu formuliert, wodurch es nicht nur zu einem viel liberaleren Strafgesetzbuch kam, was Scheidung und Abtreibung betrifft, auch Homosexualität wurde entkriminalisiert. Das gab es, zu dieser Zeit, sonst fast nirgendwo im Westen."

      http://www.queer.de/detail.php?article_id=22601

       

      Was mit dem Schlächter Satlin, einstigen Priesterseminarist dann allerdings wieder vernichtet wurde.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Wie wäre es mit einer erneuten Umfirmierung des Parteinamens "DIE LINKE"?

         

        Mittlerweile haben sie ja schon fast alles erfunden was es so an leckeren und wenig leckeren politischen Bonbönchen so gibt: Den Kommunismus, den Sozialismus (alles an sich gerissen), DIE LINKE (die schreiende Großschreibung spricht für sich), den demokratischen Sozialismus (von der SPD geklaut), den realen Sozialismus, den Stalinismus und nun dichten Sie denen auch noch die Erfindung des Feminismus an.

         

        Bei einer Neufirmirung wäre ich daher für PSF (Partei des sozialistischen Feminismus) bei der

        • @Arcy Shtoink:

          Ich hab der Partei Die Linke überhaupt gar nichts angedichtet. Ich habe Rosa Luxenburg zitiert und an die Agenda der Sozialisten anfang des 20 Jhd. erinnert. Im Übrigen kommt die SPD auch aus dieser Tradition, nicht wahr, bzw. ist sie die eigentliche Mutter... Desweiteren habe ich einen interessanten Artikel der Himosexuellenzeitung Queer zitiert, wo auf die Gleichberechtigung der Geschlechter und Homosexuellenrechte eingegangen wird.

           

          Sie haben das Problem, dass sie mit Ihrem Tunnelblick alles A) stalinistisch verorten, wenn es um Sozialismus geht B) nicht kapieren, dass die klassischen Sozialisten eben damals auch Ideen verfolgten über die wir heute immer noch sprechen.

           

          Sie haben nicht verstanden, wie ich das auf Hofreiter bezog, weil sie nun gleich immer rot sehen und bei dem Wort Sozialismus immer gleich aufschrecken. Dabei sind Sie hier auf einer sog. linken Zeitung und man sollte sich dann schon auch mit klassischem sozialistischen Denken firm machen um seine eigene Agenda zu finden...Zudem vergessen Sie dass es in den Reihen der Grünen z.B. durchaus trotzkistische Bestrebungen gab und teils noch gibt.

           

          Wenn sie beim Wort Sozialismus oder Texten daran immer gleich eine Mauer mit Stacheldraht sehen oder die Partei Die Linke, ist das ihr Problem und wird der Historie nicht gerecht. Vernünftig diskutieren lässt sich so aber nicht.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Tunnelblick? Die Grünen haben diese Tradition ebenfalls. Nur ohne Stalin SED und so. "DIE LINKE" die so schreiend in Großbuchstaben meint alles Linke zu assimilieren zu müssen wie ein Borg Kollektiv ist nicht "die" Linke.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Im Übrigen heißt das Reden über sozialistische Ideen noch lange nicht dass man überhaupt selbst Sozialist ist oder sich als einer fühlt. Mag sein dass Sie Bücher lesen, Ideen aufsaugen und dann automatisch so sind - bei mir ist das nicht so.

        • @Arcy Shtoink:

          Ohne die LINKE hätte es sicherlich auch keine Wiedervereinigung gegeben - ROFL

          • @Grisch:

            Ich hab die Partei Die Linke mit keinem Wort erwähnt. Das ist das Problem von so Menschen die Parteisoldaten sind. Das bin ich nicht. Ich habe Ihre Partei, die Grünen im Übrigen so oft in Vergangenheit gewählt , dass es noch lange bräuchte durch ankreuzen eines Wahlzettels Gleichstand mit den Linken (gleich oft) herzustellen. Ich hab die Grünen lange Zeit verteidigt. Und ich könnte das jeder Zeit wieder tun, wenn ich wollte. Ich will aber nicht, weil mir der Kurs nicht mehr gefällt und mir auch nicht mehr gefallen wird. Ansonsten hab ich keine Lust hier ständig für irgendwelche Parteien einzutreten, weil irgendwelche olivgrünen Parteisoldaten hier permanent ihren Tunnelblick auffahren und ihre geliebte Partei mit strammen Worten ins Spiel bringen müssen. Steckst alle in einen Sack, haust drauf, erwischt immer den Richtigen...gilt für alle Parteien. Sie brauchen wohl noch eine Weile zu verstehen wie ich das meine...

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Stalin anstatt Satlin...

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Ob die von Hofreiter vorgebrachten Werte wirklich verwicklicht sind, habe ich noch gar nicht genauer betrachtet.

          Ich bin da kein Experte, aber afair ist Armut bei Frauen immer noch stärker verbreitet wie bei Männern, insbesondere Altersarmut. Die verschwommene Realitätswahrnehmung sieht man auch bei Forderungen, dass mehr Frauen in Aufsichtsräte sollen anstatt Quoten für ältere Mitarbeiter zu fordern, die gerade stark von der Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind.

           

          Beim Atomausstieg muss man sagen, dass er national wenig Wirkung zeigen kann, wenn z.B. in Tschechien sogar noch Reaktoren ohne Containement weiter laufen. Da darf dann der deutsche Stromverbraucher (natürlich nur der Kleinverbraucher) mehr blechen, damit er dann aus dem Ausland verstrahlt wird. Eine europaweite Regelung hat ein deutscher Energiekommisar nie ins Spiel gebracht.

          Ob die Gleichberechtigung von Homosexuellen in allen Kreisen der Gesellschaft funktioniert, z.B. in Familien, die aus Migranten bestehen, wage ich auch zu bezweifeln. Und die doppelte Staatsbürgerschaft (deren Sinn mir sowieso nie besonders klar war) ist afaik auch nicht jedem möglich.

           

          Insofern ist auch das nur Gelabere, was die Grünen angeblich erreicht haben.

          • @Age Krüger:

            Die Linke, der beste Freund der Atom und Kohleindustrie!

            • @Arcy Shtoink:

              Was hat n Herr Krüger über die Linke gesagt? Vielleicht ruhen Sie sich mal aus und verstehen so nach und nach, dass das Reden über Systeme, Politik allgemein, politische Entwicklungen, Geschichte usw. nicht automatisch bedeutet, wie wohl bei Ihnen selbst, irgend ein Parteienstatement abzugeben. Das machen die Politiker, das ist deren Job und sie können sich davon nicht befreien, wie Sie scheints, was den Blick mitunter versperrt. Und wenn ich was gegen die Grünen sage, kann es auch sein dass ich vielleicht die ÖDP oder einer Tierschutzpartei wähle - was ich nicht tuhe, aber da halt nicht so ideologisch vernebelt bin wie Sie scheints.

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                Das mit der Wiedervereinigung war ein Witz!

                 

                Im Übrigen würde Ihnen etwas mehr Humor und Gelassenheit gut zu Gesicht stehen.

                • @Grisch:

                  ja toller Humor, jetzt nicht Sie, aber diese Klogedödel in jeder Diskussion von ihrem womöglichen Kompagnon.

                • @Grisch:

                  Ja, denn leider gab es außer der LINKEN nur die Grünen, die gegen den Einheitsvertrag gestimmt haben.

                   

                  Es ist eine der Sachen, die man den Grünen 1990 noch hoch anrechnen muss, dass sie sich gegen diese Wiedervereinigung ausgesprochen haben.

                  Allerdings hatten sie ab 2009 die Möglichkeit, die schlimmsten Folgen irgendwie zu verändern und haben das Gegenteil getan.

                  Ich sage allerdings auch, dass ich bei der LINKEN kaum Ansätze sehe, wie sie diesen Mist wieder rückgängig machen kann.

                  • @Age Krüger:

                    Die Grünen haben sich 1990 Abschied von der Zweistaatlichkeitsposition genommen und gegen den Einigungsvertrag in der seinerzeitigen Form gestimmt. Das ist ein völlig unterschiedliches paar Schuhe.

          • @Age Krüger:

            Ich bin mir da nicht so sicher ob es in naher Zukunft (ein paar Generationen) überhaupt in der Breite noch eine Rolle spielt ob als Mann oder Frau von Armut betroffen. In D profitieren viele noch von dem was die Eltern in den Nachkriegszeiten erwirtschaften konnten. Es gab viel mehr Jobsicherheit, oder besser gesagt Arbeitssicherheit (wer sprach schon von Jobs). Heute überall Zeitverträge und Kick von heut auf morgen nicht unüblich usw. Die Masse kann nicht das aufbauen, wie die Generation davor und so wird sich, schätze ich bei der Masse eine größere Mittellosigkeit einstellen und kommende Generationen nicht so, wenn überhaupt von dem profitieren was Eltern und Co aufbauten. Mit der sozialen Marktwirtschaft konnte man gut leben. Ist aber wohl ein Auslaufmodell zwecks Gewinnstreben, Vernetzung und Modellangleiche (TTIP etc) zu Gunsten der Großunternehmen die zukünftig gegen Staaten klagen werden - wie auch dieser US-Investor, der Argentinien nahe zum Bankrott führte z.B. Ob Gleichberechtigung bei Frauen realisiert, bin ich mir nicht sicher. Hat auch viel mit der Prägung im Kopf zu tun, auch religiös bedingt, die auch in Bezug auf Homosexualität, im kollektiven Gedächtnis verankert ist, auch wer sich selbst als Atheist wähnt, ist davon betroffen, das sich Gedankenrichtungen (was falsch/richtig) in Jahrhunderten manifestierten und uns immer noch beeinflussen, bei aller gewünschten Avantgarde - gilt für islmamische Räume noch viel stärker.

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Sie scheinen ja ein Freund der 50'er zu sein! Auch ein Elvis Fan?

              • @Arcy Shtoink:

                ich schätze das Leute wie Sie an ihrem eigenen Ast sägen, auf dem sie sitzen. Wer solch einen Bockmist quatscht mit dem werde ich mich sicherlich nicht über meine Musiksammlung unterhalten

                 

                Halligallischnackiwacki-Gagagagag, ist auf jeden Fall nicht meins, Elvis aber auch nicht

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Wirtschaftspartei sind die doch schon lange.

    Eine ganz normale FDP halt.

  • Hofreiter als linker Grüner? Links sitzt bei den Grünen außer dem guten alten Ströbele nur noch Hofreiters Scheitel.

    • @Dudel Karl:

      Was hätten Sie links denn lieber: einen ex SED Parteivorsitzenden ? Der wäre wahrscheinlich ein wahrlich linker Linker, ein LINKER, vielleicht sogar "AM LINKESTEN!"

      • @Arcy Shtoink:

        Man könnte fast meinen, Sie hätten neuerdings was gegen ex SED Parteivorsitzende.

        • @Rainer B.:

          Mir kommt´s auch fast so vor. Wenn man nicht wüßte, daß er die FDJ-Bundeskanzlerin so prima findet, könnte man es fast glauben...

    • @Dudel Karl:

      "By the greens goes it again around the sausage." (frei nach Oettinger)

      • @Rainer B.:

        So why talk sey always around se hot mash?

        • @Dudel Karl:

          Green stays green, there help no pills!

        • @Dudel Karl:

          The devil will sey do!

          • @Rainer B.:

            Ei sink sär ar sörti sausand sdars on sä skei, somteims Ei ask meiself, ähm Ei wonda, if Ei alon in sä uniwers.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Wer die ökologische Transformation ernst meint, weiß dass sie nur funktioniert, wenn es gerecht zugeht und wenn sie nicht wirtschaftlichen Wohlstand zerstört."

     

    Das heißt doch nur: Ich will so bleiben wie ich bin, und nach mir die Sintflut!?

    • @688 (Profil gelöscht):

      Das heißt lediglich dass mans den Ökofaschismus/Ökokommunismus, den so manche Rechte und Linke wollen für eine Sackgasse hält. Zum eine weil es undemokratsich ist zum anderen weil ein populistisches Trugbild ist. Die Germs kriegen immer noch einen Rappel wenn sie in Wohngebieten 30 fahren müssen. Dass ist eine Tatsache mit der sich parteien auseinandersetzen müssen.

       

      Ich sehe es aber genauso ölschwarz wie Sie. Allerdings nicht als eine Flut. Der Saft wird in 30 Jahren raus sein. Aber dass wird seitens "grün" / Wissenschaft / Politik schon seit jahrzehneten beschriebe.

  • Eine qualitativ hochwertige sozial-ökonomisch-ökologische Kreislaufwirtschaft ist in der "Sozialen Marktwirtschaft" der "Sozialpartner", der objektiv herrschenden Finanz- und Monopolbourgeoisie, im Bourgeoissozialismus harmonischer (deutsch-grüner) Prägung, ausgeschlossen!

    • @Reinhold Schramm:

      Ja wohl! Stillgestanden!

  • Die Grünen (...) rücken die Ökologie wieder stärker ins Zentrum, verbinden sie mit Gerechtigkeit. Wir zielen auf eine nachhaltige Wirtschaftspolitik und diskutieren Themen, die im Trend liegen – beispielsweise Zeitsouveränität und eine Agrarwende für gesundes Essen."

     

    Früher hieß es mal "ökologisch, sozial, basisdemokratisch, gewaltfrei".

    Das waren Zeiten ...

    • @Max Mutzke:

      jaa früher ... als es den Atomausstieg noch nicht gab, die Landschaft noch nicht mit Windrädetrn zugepflastert war .... man sollte ins kohlebraune Brandenburg ziehen. Da sieht die "DIE LINKE" zu, dass alles kohleschön schmutzig wie früher bleibt.

      • @Arcy Shtoink:

        ohne die Verdienste der Grünen beim Atomausstieg zu schmälern: es war eine gesellschaftliche Entwicklung, die auch im Zuge Tschernobyls, damals für alle ein russisches Kraftwerk, heute in Besitz der Wolfsangelklitsche alias Ukraine, ihren Lauf nahm. Wie man vor Angst mit dem Geigerzähler herumlatschte hab ich durchaus noch in Erinnerung.

         

        Solche Köpfe fehlen aber heute bei den Grünen, oder sie sterben aus (Ströbele). Eine Partei völlig dem Mainstream unterworfen, nennt sich auch Realpolitik und macht sich bemerkbar wenn man beim Thema Fracking mit dem Wolfsangel geht.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          ja schon klar ... das hätte Mutti auch alleine geschafft.

          • @Arcy Shtoink:

            Ich hab schon ein Basf-Test-Genmaisfeld mitbesetzt als Sie noch Ihren FDJ-Kursus absolvierten. Ich kenne Ihre geliebten Nasen ganz gut.

      • @Arcy Shtoink:

        Sie reagieren doch sonst nicht so allergisch auf bräunliche Verfärbungen?

        • @Dudel Karl:

          Bin halt kinderlieb. Nicht Karl-Peterchen Du sollst doch nicht immer den Finger in den Popo stecken!

  • Auch "beteiligt" bei der Anhebung der parlamentarischen leistungslosen Bezüge?

     

    Noch in Erinnerung: die "Alternative Liste" in Berlin. Heute ein (westberliner) Teil der Oliv-Bündnis-Grünen.

     

    Die damalige Diskussion über ein Parlamentseinkommen und/bzw. einen Arbeitslohn für hauptamtliche Vollzeit-Mitarbeiter: mtl. 2.000 DM und für jedes Kind zusätzlich 400/500 DM.

     

    Das monatliche parlamentarische Einkommen sollte sich an einem auskömmlichen Facharbeiterlohn (im Kapitalismus?) in den 1980er Jahren orientieren!

     

    Inzwischen wurden alle alten guten Grundsätze, auf die Gleichwertigkeit der lohnabhängig erwerbstätigen Frauen und Männer, gründlich über Bord geworfen!

     

    Frage: Wo sind sie geblieben, die "Alternativen" zum Kapitalismus?

    • @Reinhold Schramm:

      Im Orkus der Geschichte, 1989 kurz vor dem Ruin abgeschafft.

      • @Arcy Shtoink:

        Die DDR war ruiniert worden von denselben Leuten, die sich seit 89/90 daran machen, die BRD zu ruinieren.

      • @Arcy Shtoink:

        Sie werden dem Superkapitalismus wie er sich formiert scheints auch noch einen lutschen....

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Weder Supekaptitalisten noch Superdoofen. da können Sie einen drauf lassen!

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          @Arcy...

           

          Die New World Order Münze scheints zum täglichen Gebet gen Westen ausgerichtet :-) http://www.momssilvershop.com/new_world_order.php

           

          die Welt besteht eben nur aus 10 Teilen, nicht war. Nr. 1 hat Sonderstatus, alles klar...

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Hallo Fornax, könnten Sie sich bemühen ihre Assoziationsblaster so weit aufzubereiten, dass der Artikelzusammenhang oder zu mindestens der Zusammenhang zu vorangegangenen einigermaßen durchschaubar ist. Auch Linkrätsel, in der Die Antwort auf die unsichtbare Frage in externen Artikeln verborgen ist, helfen nicht weiter.

      • @Arcy Shtoink:

        Och, China ist, was Export anbelangt eigentlich etwas produktiver wie die BRD.

         

        Und alle Staaten mit gut ausgebauten Sozialsystemen auch. (Norwegen, Dänemark, Niederlande, Island sogar trotz kapitalistisch bedingter Fast-Staats-Pleite).

        • @Age Krüger:

          "China ist, was Export anbelangt eigentlich etwas produktiver wie die BRD."

           

          Was für ein Quatsch! wo haben Sie das denn her???

        • @Age Krüger:

          Ok! ? War aber nirgendwo ein Thema. China meine ich. Aber nebenbei: Der Mond ist auch ganz schön groß

          • @Arcy Shtoink:

            Doch, es war eine Antwort von Ihnen und zwar sagten Sie auf die Frage von Reinhold Schramm "Frage: Wo sind sie geblieben, die "Alternativen" zum Kapitalismus?" folgendes: "ARCY SHTOINK

            gestern, 11:48

            @REINHOLD SCHRAMM Im Orkus der Geschichte, 1989 kurz vor dem Ruin abgeschafft."

             

            Und dazu ist das die Antwort, dass es eben noch Systeme gibt, die sich weniger an dem jetzigen Kapitalismus orientieren, sondern weitaus planwirtschaftlicher handeln und erfolgreicher sind als rein marktwirtschaftliche Systeme wie die, die die Staaten übernommen haben, die 1989 die Planwirtschaft haben fallen lassen.

             

            Das ist btw der Anfang dieser Postings hier und von gestern. Ich gebe ja zu, da es hier keine Baumdarstellung gibt, sondern nur Listen, es manchmal schwer fällt, zu sehen, wann ein Posting abgeschickt wurde, aber um es mal mit Ihren Art zu sagen:

            Übrigens: Man kann auch bei kleinen Bildschirmen mit etwas mehr Scrollen den Überblick behalten oder es gibt auch Hirnleistungstraining, wenn man so schnell vergisst, was man am Tag vorher schrieb und auf was man wie antwortete.

            "

  • Hofreiter windet sich bei den meisten Fragen mit Politkersprech und allerlei Ausweichfloskeln - und offenbar weiß er das und wirkt deswegen irgendwie gereizt. Hoffnungsvoll ist das jedenfalls nicht, was er da ableifert, und auch nicht, was er von den Chancen und Inhalten seiner Partei hält. Das macht ihn wieder zum Realisten im besten Sinne...

    • @ioannis:

      Eventuell liegt dieses Politikersprech und die Gereiztheit aber daran, dass keine wirklicheen inhaltlichen Fragen zu "Atomausstieg", Massentierhaltung, Gleichberechtigung, Sexualkundeunterricht gestellt wurden.

       

      Von Herrn Unfried hätte ich mir da eine zielführendere Fragestellung gewünscht, ich war daher in der zweiten Hälfte immer wieder versucht den Text nur noch zu überfliegen und musste mich zu genauem Lesen zwingen und war von diesem Penginterview am Ende wohl ebenso genervt wie der Befragte...

      • @Waage69:

        Absolut meine Meinung! Das Interview ist daneben weil pseudojournalistisch, da die FragestellerIn keine Antworten sondern in der eigenen Meinung über die Grünen bestätigt werden wollen.

  • Gut ist daß sich was ändert, schlecht ist daß nichts passieren wird. Wie das? Es ist bereits was passiert (Hartz IV) und es hat sich was verändert - nämlich nichts.

  • Herr Hofhopser schafft es keine einzige inhaltliche Aussage zu machen - immerehin ist er so ehrlich, zuzugeben, dass er mit Herrn Stiglitz gesprochen habe - von Diskussion also keine Spur, sondern nur Gerede...

    Dabei hätte er allässlich der angeblichen Pädophilielastigkeit der Grünen und deren Bewältigung durchaus offensiv kritisieren können, dass sich Frau von der Leyen nach dem Kindermachen damit beschäftigt, sich an Kinder heranzumachen, um sie nicht nur zur Verteidigung am Hindukusch zu verführen...

  • Anton Hofreiter wirkt nicht angespannt, sondern pariert gut auf die teils merkwürdigen teils frechen Fragen, die mir als Leserin unangenehm sind. Was soll eigentlich dieses Grünen bashing der taz? Der Richtungsstreit bei den Grünen ist doch nicht neu und wird durch die Regierungsbeteiligung in den Ländern krass auf die Probe gestellt, da wird jede/r zum Realo, wenn er oder sie mal mitgestalten kann... Die Zeiten sind komplex, schwarz weiss Denken und simple Antworten der Politik sind sowas von out! Da sind mir Urgruene echt schnuppe. Klare Haltung zu drängenden Themen einzufordern, das hätte ich im Interview erwartet, leider Fehlanzeige.

  • Die Grünen sollten laut Kretschmann „eine neue klassische Wirtschaftspartei“ abgeben ... Mit Hofreiter und (vor allem) Göring-Eckardt klappt diese Art Selbstmord ganz gewiss.

     

    Tschüss. Grüne. Verräter.

    • @Index:

      Verräter, ein neurotisches Wort. Kerndeutsche Prinzipientreue kann natürlich jede Revision, jedes Überdenken von für die Ewigkeit festgezimmerten Überzeugungen nur als Verrat empfinden. Lieber kastelt man sich echtholzfurniert ein, stolz auf seine ideologische Unbeugsamkeit. Aus eigener Beschränktheit und Korinthenkackerei noch eine Tugend machen, säkularisierte Kirchentugend der Glaubensfestigkeit im neuen Gewand.

      • @dotfucation:

        Sehr schön ausgedrückt!

        Hängt leider mit einem Problem zusammen, das der Linken seit den Tagen Rousseaus anhängt. Wer für die gute Sache kämpft, ist natürlich immer auch der moralisch Bessere. Deshalb ist jede Meinungsänderung oder Kompromissbereitschaft Ausdruck moralischer Verkommenheit oder eben Verrat an der guten Sache. Daher auch dieser moralinsaure, selbstgerechte und übellaunige Tonfall, der bei allen echten Linken ja schon zur zweiten Natur geworden ist.

        • @Schalamow:

          "Wer für die gute Sache kämpft, ist natürlich immer auch der moralisch Bessere."

          Das zielt in die richtige Richtung: Wenn Weltanschauung (bestimmender) Teil der eingebildeten Persönlichkeit wird, dann ist Revision ja gleichbedeutend mit Selbstaufgabe.

    • D
      D.J.
      @Index:

      "Verräter"

       

      Warum sehr Linke häufig so persönlich und melodramatisch werden müssen.

      Meine Erfahrung: Oft auch im Privaten eher mürrisch und unzufrieden.

  • Wenn alle Bundestagsabgeordneten wie Hans-Christian Ströbele direkt gewählt wären, dann ginge es im Bundestag sicher nicht mehr so albern zu wie jetzt.

     

    "Uns allen ist klar, dass das Handelsabkommen völlig anders gestaltet werden muss."

    Zunächst einmal müsste man doch mal klären, wer ein solches Abkommen wozu überhaupt braucht, dann müsste man offen über die Inhalte diskutieren und dann könnte man ggf. auch darüber abstimmen. So wie das hier bislang läuft, sollte man nicht so tun, als handelte es sich um ein geordnetes rechtsstaatliches Gesetzgebungsverfahren.

  • Ich finde diese Frage nach der "Wirtschaftspartei" irgendwie nicht zielführend. Hofreiter hat gesagt, dass die Ökologie im Mittelpunkt steht, dabei sollen u.a. soziale, aber auch wirtschaftliche Fragen geklärt werden. Man könnte also genauso fragen, ob die Grünen eine soziale Partei seien... oder worauf wollten Geisler und Unfried hinaus?

    • @vøid:

      Die wollten wohl erstmal Ordnung stiften, die der eigenen Verwirrung ähnlicher kommt.