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Angriffe auf Hisbollah- und Hamas-FührerEin Spiel ohne Grenzen

Nach dem gezielten Doppelschlag Israels droht eine weitere Eskalation in Nahost. Es zeigt sich, dass in der Region alles mit allem zusammenhängt.

Teheran, 31. Juli: Iraner trauern um Hanijeh. Eine Lenkrakete traf um 2 Uhr Ortszeit das Haus, in dem sich der Hamas-Chef aufhielt Foto: Vahid Salemi/ap

Beirut taz | Möchte man die Ereignisse der Nacht vom Dienstag und die frühen Morgenstunden am Mittwoch zusammenfassen, könnte man im Fußball-Jargon resümieren: 2:0 für den israelischen Premier Benjamin Netanjahu. Am Abend schlug die israelische Armee in Beirut zu, um Fuad Schukr zu treffen, einen der wichtigsten militärischen Führer der Hisbollah. Schukr saß im sogenannten Dschihad-Rat der Hisbollah, dem höchsten militärischem Gremium – dort werden die relevanten militärstrategischen Entscheidungen der Organisation gefällt. Dann, in den Morgenstunden, die „außergerichtliche Tötung“ des politischen Führers der Hamas Ismael Hanijeh in Teheran: ein Angriff, der den vorherigen Militärschlag noch in den Schatten stellt.

Ob Netanjahu damit für mehr Sicherheit für Israel gesorgt hat, ist zweifelhaft. Das Spiel ist noch nicht abgepfiffen, um im Bild zu bleiben. Sowohl die Hisbollah als auch die Hamas haben eine Antwort angekündigt. Je nachdem, wie diese ausfällt, wird sich zeigen, ob die gezielten Tötungen in der Nacht den Beginn einer weiteren Eskalation in der Nahostregion darstellen.

Schließlich haben auch die Huthis im Jemen und der Iran, der alle drei Organisationen sponsert und auf dessen Boden der Anschlag gegen Hanijeh stattgefunden hat, ihrerseits Reaktionen angekündigt. Diese müssen nicht unbedingt in den nächsten Stunden und Tagen folgen.

Klar ist, dass vor allem die Hamas nach dem Tod ihres Anführers Hanijeh in einem Schockzustand ist. Viel Spielraum um zu reagieren, hat sie nicht, da sie sich angesichts der israelischen Offensive im Gazastreifen in einem existenziellen Kampf befindet. Allerdings beschränkt sich der Einfluss der Hamas nicht auf den Gazastreifen.

Die Hamas als Ideologie wird sich nicht besiegen lassen

Möglich ist, dass sie wieder zu einem Mittel greift, mit dem sie Anfang der 2000er Jahre in Erscheinung trat, und es innerhalb Israels wieder Anschläge geben wird. Darüber hinaus ist nicht nur die Hamas, sondern sind auch viele Palästinenser über Israels Vorgehen wütend. Diese Wut könnte sich in Unruhen im Westjordanland oder in Ostjerusalem entladen. Und das sind nur die kurzfristigen Folgen dieser einen Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Alle Akteure denken darüber hinaus langfristig und strategisch.

Für die Hamas wird sich wenig ändern. Bereits vor 20 Jahren hat Israel den damaligen politischen Führer und Gründer der Organisation, Scheich Jassin, kurz nach seiner Befreiung aus israelischer Haft mitten in Gaza ermordet. Der Hamas hat das schon damals keinen nachhaltigen Schlag versetzt. Der nun ermordete Hanijeh wurde Nachfolger von Scheich Jassin – und genauso wird sich auch für ihn wieder ein Nachfolger finden. Die Hamas als Organisation und als islamistisch gefärbte Ideologie ist in den 1980er Jahren als Reaktion auf die israelische Besatzung des Gazastreifens, der Westbank und Ostjerusalems entstanden. Es wird sie so lange geben, wie die Bedingungen fortbestehen, die ihre Existenz begründet haben.

Paradoxerweise könnte die Ermordung Hanijehs zu einem Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen führen. Netanjahu hat immer wieder verkündet, sein Kriegsziel sei ein totaler Sieg über die Hamas und deren Zerstörung. Zwar war dieses Ziel nie realistisch: Wo auch immer die israelische Armee sich in Gaza zurückzieht, taucht die Hamas wieder auf. Dazu befördern die vielen Toten nur neuen Hass.

Doch nun hat Netanjahu den dringend benötigten Erfolg, der ihm trotz der Zerstörung weiter Teile des Gazastreifens bisher verwehrt wurde. Er könnte Hanijehs Tod als erfolgreiche Antwort Israels auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober darstellen und den Krieg in Gaza gesichtswahrend beenden. Das größte Problem dabei ist: Netanjahu brauchte Hanijeh vor allem für einen Deal, um die verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen zu befreien.

Kurzfristig wird die Hamas ihre Position verhärten

Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, der Premierminister von Katar, der bisher immer als Vermittler zwischen Israel und der Hamas aufgetreten ist, hat das vielleicht am deutlichsten ausgedrückt: „Wie kann man auf den Erfolg von Vermittlungen hoffen, wenn eine Seite den Verhandlungsführer der anderen Seite einfach tötet?“, fragt er. Die Hamas wird nun zumindest kurzfristig ihre Position verhärten und sich wahrscheinlich aus allen Verhandlungen zurückziehen. Aber am Ende steht auch die Hamas unter Druck, den Krieg zu beenden.

Die größte Gefahr liegt darin, dass die Lage in den nächsten Tagen und Wochen an allen Fronten so eskaliert, dass ein Punkt erreicht wird, an dem sich das alles nicht mehr eindämmen lässt und es kein Zurück mehr gibt. Denn nun steht die nächste Runde an. Der Hisbollah-Militärstratege Fuad Schukr war streng genommen ein militärisches Ziel. Damit hat sich Israel noch an die ungeschriebenen Regeln gehalten, die seit dem Ende des Libanonkriegs zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee gelten: Ein militärisches Ziel für ein militärische Ziel. Natürlich kamen auf beiden Seiten in den vergangenen Jahren immer wieder Zivilisten zu Schaden, wie bei dem Angriff am vorigen Samstag auf das Dorf Madschdal Schams, bei dem zwölf Kinder starben. Aber das waren bisher die Ausnahmen, die die Regel bestätigten.

Als Antwort auf den Schlag in Beirut hätte die Hisbollah wahrscheinlich ebenfalls ein militärisches Ziel tief in Israel ins Visier genommen. Die militärischen Fähigkeiten dazu hat sie. Doch mit der Ermordung Hanijehs ändert sich die Kalkulation. In ihrem Selbstverständnis ist die Hisbollah ein Teil der „Achse des Widerstands“ gegen Israel, und damit eng mit der Hamas verbunden. Das wird nun auch in die militärische Antwort einfließen. Eines haben die beiden Militärschläge gegen die Hisbollah in Beirut und gegen die Hamas in Teheran wieder einmal mehr als deutlich gemacht: Im Nahen Osten hängt alles mit allem zusammen. Und genau darin steckt jetzt die enorme Eskalationsgefahr.

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38 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Eigentlich ist das alles höchst albern, aber eben auch dramatisch.



    Wie sich Menschen für einen Quatsch einspannen lassen und ihr Leben aufs Spiel setzen, ist schon bemerkenswert.

    Religion ist was es immer war, ein Paket mit Explosivkraft. Für Nichts ...für Garnichts.



    Es gibt keinen einzigen Beweis für die Existenz eines Gottes.

  • Ich bin überrascht, mit welcher Gewaltbereitschaft und Gewaltfantasie sich die pro-israelischen Kommentatoren hier zu Wort melden. Nicht nur, dass die zehntausenden unschuldigen Opfer des Krieges nicht einmal erwähnt werden, sondern auch, dass völkerrechtswidrige politische Attentate und Morde für völlig legitim erklärt werden, zeugt davon, dass auf allen Seiten die Barbarei den Ton angibt und Vernunft und Menschlichkeit längst gestorben sind.



    Eine sehr beunruhigende und traurige Situation.

  • „Wie kann man auf den Erfolg von Vermittlungen hoffen, wenn eine Seite den Verhandlungsführer der anderen Seite einfach tötet“

    So ist es. Die Ermordung Hanijehs dient weder den Geiseln noch Israel, sondern allein Netanjahu, der keinerlei Interesse an der Deeskalation des Konfliktes hat. Und darin ist er sich auf verquere Art und Weise einig mit seinen Feinden.

  • Es zeigt das Israel offensichtlich kein Interesse an Friedensverhandlungen hat, leider werden so die Geiseln auf beiden Zeiten sicher nicht befreit.

  • Während die ermordeten sicher widerliche Typen waren...der Westen sieht sich immer als Hüter des Völkerrechts. Einen Menschen durch Militärschlag in einem Drittstaat zu töten ist, glaube ich, nicht mit Völkerrecht vereinbar. Das war schon mit dem iranischen General in Damaskus so. Der Westen macht sich also mal wieder unglaubwürdig. Motto: "Ein Völkerrecht für uns, eines für die anderen".



    Und ich fürchte, die Hamas hat eine ganz einfache Möglichkeit zu reagieren: Sie könnte eine Geisel umbringen.

  • Wenn man jetzt sieht wer da im Iran für die Hamas demonstriert, also alte Männer, Regimelinge und wenige verstrahlte jüngere Leute, merkt man, dass die Mehrheit der Iraner nicht hinter ihrem Regime steht.



    Die soziale Not ist groß im Iran und das Regime finanziert u.a. Hamas und Hisbollah. Der normale iranische Bürger wird sich jetzt vielleicht fragen, was er davon hat wenn seine korrupte Regierung gegen Israel kämpft.

  • "Es zeigt sich, dass in der Region alles mit allem zusammenhängt." Präziser: auf einen Angriff auf Israel folgt als Reaktion ein zielgerichteter Gegenschlag Israels.

  • "Möglich ist, dass sie wieder zu einem Mittel greift, mit dem sie Anfang der 2000er Jahre in Erscheinung trat, und es innerhalb Israels wieder Anschläge geben wird."

    Wer die Terror Attentate die Hamas Mitglieder diese Woche in Israel ignoriert, den 7. Oktober ignoriert und auf die frühen 2000er verweist dessen Hamas ist nicht die Hamas die jetzt schon exterminatorisch unterwegs ist.

    Kein Wunder also, dass sie viel sanfter eingeschätzt wird als sie ist.

    Was wir brauchen sind nicht Verteidigungen der Hamas, sondern palästinensische Akteure die bereit sind dem Terror zu entsagen, diese brauchen auch keine Angst zu haben gezielt von Israel umgebracht zu werden, allerdings sehr wohl von Hamas, PIJ usw. umgebracht zu werden.

  • “ Es wird sie so lange geben, wie die Bedingungen fortbestehen, die ihre Existenz begründet haben.” Das erklärte Ziel ist die Auslöschung des Staates Israel. Hier von Besetzung der Westbank etc. als Zustand zu schreiben, den man beenden müsse, ist eine unglaubliche Verharmlosung der Hamas.

  • Ein bisschen abseits vom Thema... aber es ist schon interessant, welche Fähigkeiten das israelische Militär hat.

    • @Benzo:

      Die Drohne muss nicht von israelischem Territorium gestartet sein, oder?

    • @Benzo:

      Ohne Israels Fähigkeiten schmälern zu wollen - wenn dir (Iran) dein Präsident in einem völlig überalterten, vom Klassenfeind erbauten Hubschrauber abstürzt, weil du nichts besseres zur Hand hast - dann braucht es wenig Phantasie sich vorzustellen, wie weit es mit der iranischen Luftabwehr wirklich her ist... 🫢



      Die militärischen Fähigkeiten und Kapazitäten des Iran werden, warum auch immer, heillos überschätzt.



      Ich meine, die setzen seit Jahrzehnten quasi alles daran irgendwie Nuklearmacht zu werden und sind gefühlt keine zwei Schritte vorangekommen - wenn man sich, nur zum Vergleich, mal vor Augen ruft, was Nordkorea in der gleichen Zeit mit ihren äußerst limitierten Ressourcen hinbekommen hat, dann kann man die 'Leistung' des Iran diesbezüglich gar nicht gering genug schätzen 🤷‍♂️



      Nur weil der Iran regelmäßig mit Geld, Sprengstoff und ein paar Leerrohren (das ist ein bewusst sarkastische Übertreibung meinerseits) Hamas und Hisbollah am Leben erhält, ist er kein militärisches Schwergewicht.



      ...auch die 'Qualität' und 'Erfolge' der iranischen Drohnen, welche Russland im Ukrainekrieg massenhaft einsetzt, lassen tief blicken...

    • @Benzo:

      Solche präzisen Schläge im nahen Osten kann nur Israel ausführen.



      Zudem hat der Iran gezeigt wie schwach er ist, wenn der Erzfeind mitten im Herzen des Landes den ranghöchsten Hamas Funktionär direkt nach Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten eliminieren kann.



      Das war auch eine Botschaft nach dem Motto „Ihr seid nirgendwo sicher“. Einige werden jetzt noch schlechter schlafen können.



      Letztendlich war Hanija nur ein sehr reicher Anführer einer Terrorganisation.

  • Netanyahu handelt gegen die Interessen seines Staats, seiner Menschen und gegen Recht. Auch wenn Israel das ständig macht, kann man nicht einfach töten, im Ausland sogar, wenn man Lust darauf verspürt.



    Mit wem kann er Frieden schließen, wenn er sie alle meuchelt?



    Wer keinen Frieden will, kann auch zurücktreten.



    Israel hat diese Regierung nicht verdient (so wie Gaza die Hamas nicht, bevor das jemand noch einwerfen will).

  • Sicher hängt in dieser Region alles zusammen.

    Der Superkleber heißt Judenhass.

    Vom Iran geschürt und immer wieder Kerosin in die Flammen gegossen.

    Chameini hat grade seine Lieblingslektüre "Die Protokoller der Weisen von Zion" in eine fünfzigteilige Dokuserie umsetzen lassen.

    Die "Protokolle" hat auch schon Khomeini geliebt. So Hitler.

    Der jüdische Staat wird zur Ablenkung von Elend und Frustrationen in der arabischen Welt: «Die Ablehnung Israels ist das stärkste Aphrodisiakum der Muslime», sagte der marokkanische König HassanII. Dieser war selbst konservativer Muslim, doch der judenhass der Araber war für ihn Blödsinn. Er hat jahrzehntelang darum gekämpft, dass Israel und die arabischen Länder zusammenarbeiten. Für sein Land konnte er das erreichen, für die anderen Länder nicht.

    Der implantierte Antisemitismus ist zu groß.

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    » Für die Hamas wird sich wenig ändern. Bereits vor 20 Jahren hat Israel den damaligen politischen Führer und Gründer der Organisation, Scheich Jassin, kurz nach seiner Befreiung aus israelischer Haft mitten in Gaza ERMORDET (Hervorhebung hinzugefügt). Der Hamas hat das schon damals keinen nachhaltigen Schlag versetzt. Der nun ERMORDETE (Hervorhebung hinzugefügt) Hanijeh wurde Nachfolger von Scheich Jassin [...] Paradoxerweise könnte die ERMORDUNG (Hervorhebung hinzugefügt) Hanijehs zu einem Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen führen. «

    Die gezielte Tötung eines gegnerischen Führers, der z.B. wie Scheich Jassin zum Angriff auf Israel ausruft, ist nicht Mord. Denn der Scheich war nachweislich kein unschuldiger Zivilist, sondern ein maßgeblicher Kombattant in einem asymmetrischen Krieg. Der Fall unterscheidet sich von einem willkürlichen Mord, der Z.B. nach einem Streit in einer Billardhalle stattfindet.

    Übrigens die Formulierung „nach seiner ,Befreiung’ aus israelischer Haft …“ ist irreführend und klingt wie eine palästinensische Kommandoaktion. Jassin wurde Oktober 1997 von Netanyahu (auf Druck Jordaniens) aus der Haft entlassen.

  • Super Artikel—danke!

  • Ist es nicht vielmehr so: Wenige Tage nach dem Anschlag auf den Golanhöhen ist Israel in der Lage zwei hochrangige Terroristen gezielt zu eliminieren. Einen sogar im fernen Teheran!



    Das scheint also vorher auch schon jederzeit möglich gewesen. Warum wurde das also nicht gemacht, wenn das doch jetzt ggf. im Netanjahuschen Sinne ein großer Erfolg sei? Gibt es eine Strategie? Ich befürchte, nein!

  • Egal, welche Seite betrachtet wird. Netanjahu braucht den Krieg mit den Ländern außerhalb Israels, um nicht strafrechtlich verfolgbar zu werden. Die Hisbollah ebenso. Eine unlösbare Situation. Es muss von außen international ein Frieden organisiert werden. Das Leid ist unendlich seit Jahrzehnten!

    • @Knuth W.:

      Es ist naiv anzunehmen, dass im Nahen Osten ein Frieden zwischen dem Iran vor allem aber mit den Palies zustande kommen kann. Von aussen schon gar nicht. Wenn man anfängt den Islam mehr als eine radikal, faschistische Ideologie zu betrachten, dann wird der Hass auf Israel bzw. alles jüdischem erklärbar (nicht legitimiert). Erst in dem Moment wo der Islam die Ideologie der weltweiten, Gewalt anwenden Dominanz aufgibt, könnte es diesen Frieden geben. Bis dahin wird sich Israel (militärisch) verteidigen müssen.

    • @Knuth W.:

      "Es muss von außen international ein Frieden organisiert werden."



      Wer soll das tun, wie und warum? Was hat sich in den letzen 70 Jahren geändert, dass das auf einmal Aussicht auf Erfolg hat?

    • @Knuth W.:

      Kein Staatschef könnte nach einem Massacker wie dem 7.10. Ohne eine militärische Antwort einfach zur Tagesordnung übergehen.

      Netanjahu braucht sein Amt, um sich der Strafverfolgung zu entziehen.

      Einen Krieg braucht er nicht.

      Die Hisbollah braucht die Konfrontation, aber nicht den Krieg.

      Ihr Geschäftsmodell funktionierte auch ohne offenen Krieg recht gut.

      Die Hamas hat die Büchse der Pandora geöffnet.

      Von außen kann kein Frieden dort organisiert werden.

      Das Massacker vom 7.10. hatte zum Ziel, eine sich anbahnende Befriedung zu unterminieren.

      Die iranischen Raketen und deren Abfang haben gezeigt, wie gut die Beziehungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn auf politischer Ebene bereits sind.

      Nicht mal die arabischen Nachbarstaaten bekommen die palästinensischen Extremisten in den Griff.

      Der Frieden kann nur aus der Region kommen.

    • @Knuth W.:

      "Es muss von außen international ein Frieden organisiert werden."



      Die UNO könnte z. B. eine Zwei-Staaten-Lösung entwerfen. Das kann sie ja gut.

  • "In ihrem Selbstverständnis ist die Hisbollah ein Teil der „Achse des Widerstands“ gegen Israel, und damit eng mit der Hamas verbunden."

    Die "Achse des Widerstands" richtet sich nicht nur gegen Israel, sondern den Westen allgemein. "Antiwestlich" wird sogar noch vor "antiisraelisch" genannt.

    Quelle Wikipedia:



    "Die „Achse des Widerstands“ ist eine seit 2004 von pro-iranischen Publizisten verwendete Bezeichnung für ein primär antiwestlich und antiisraelisch ausgerichtetes lockeres Bündnis von sowohl sunnitischen als auch schiitischen Kräften in arabischen Ländern unter der Führung der iranischen Regierung."

    • @*Sabine*:

      Ähm prüfe Deine Quellen. Das sind Beschreibungen von Fatima Al-Kassab "www.npr.org/2023/1...e-hezbollah-israel"



      In dem auch klar wird, dass es gerade KEINE gesteigerte antiwestliche Ausprägung gibt. Sondern wie immer wieder Israel dem westen gleichgesetzt, da durch die damaligen Ereignisse, der Westen maßgeblich die Staatsbildung beeinflußte, und bis heute beeinflußt.

      Ihr Versuch dem Bündnis nun eine stärkere antiwestliche statt antiisraelische Konotation zu geben, ist somit vergeblichst auf dem Holzweg. Insbesondere da es dieses Selbstbildnis dieser "formalen Gruppe" eben nicht gibt. Wie Sie es zumindest suggerieren wollen.