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Angriff auf den IranWeil Israel es kann

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Warum greift Israel genau jetzt den Iran an? Ganz einfach: Irans Verbündete sind so geschwächt, dass die Gegenreaktion überschaubar bleiben wird.

Rauchschwaden über Teheran nach dem israelischen Luftangriff vom 14. Juni Foto: Khoshiran/imago

D ie acht F16-Kampfflugzeuge flogen etwa 1.100 Kilometer bis zu ihrem Ziel. Sie blieben unerkannt. Die Piloten sprachen arabisch. Der Angriff begann um 17.31 Uhr Ortszeit und dauerte zwei Minuten. Danach war der Atomreaktor Ossirak für immer unbrauchbar.

Die Bombardierung der Nuklearanlage geschah nicht in diesen Tagen, sondern vor fast genau 44 Jahren, am 7. Juni 1981. Das Ziel der israelischen Luftwaffe war damals ein im Bau befindliches Atomkraftwerk im Irak Saddam Husseins, von dem Israel behauptete, es könne Material zur Herstellung einer Atombombe produzieren. Der UN-Sicherheitsrat verurteilt das Vorgehen Israels „als einen Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen und die Normen des internationalen Verhaltens“. Israel nannte die Bombardierung einen Akt „präventiver Selbstverteidigung“.

Der Angriff auf Ossirak mag heute weitgehend vergessen sein. Doch das damalige Vorgehen Israels macht deutlich, dass man im Zweifel internationales Recht geringer wertet als die Sicherheit des Staates. Das Muster des Angriffs auf den Iran in diesen Tagen entspricht dem von 1981, nur ist der Gegner militärisch ungleich stärker als 1981 und sind die Ziele Israels viel weiter gesteckt. Damals versicherte Saddam Hussein, es ginge beim irakischen Atomprogramm nur um eine friedliche Nutzung der Kernenergie. Heute betonen Vertreter des Iran, sie planten keineswegs den Bau von Atomsprengköpfen. An beiden Aussagen bestanden Zweifel, auch von Seiten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO.

Warum hat Israel gerade jetzt den Iran angegriffen? Die Antwort ist einfach: weil Israel es kann. Nach jahrelangen Debatten über einen solchen Krieg in Jerusalem haben sich die Parameter in der Folge des Massakers der Hamas vom 7. Oktober 2023 dramatisch zugunsten Israels verschoben. Die libanesische Hisbollah ist extrem geschwächt, Syriens Diktator Assad aus dem Land gejagt, die Hamas am Boden: Die Möglichkeiten dieser wichtigen Verbündeten des Iran sind so gering wie seit Jahrzehnten. Und auch das Regime in Teheran selbst hatte schon zuvor deutlich an Schlagkraft verloren. Zugleich regiert in den USA ein Präsident, der die Politik der Regierung Netanjahu mit Wohlwollen betrachtet.

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Völkerrechtlich mindestens umstritten

Der Iran steht nach israelischen Erklärungen kurz vor dem Bau einer Atombombe. Ob das ­tatsächlich stimmt, lässt sich nicht überprüfen. Zugleich zählt der Wunsch nach einer ­Vernichtung Israels zur Staatsräson des Regimes. Beides zusammen genommen wird in Jerusalem als Grund dafür benannt, präventiv einen Krieg begonnen zu haben. Ob das völkerrechtlich ­zulässig ist, ist mindestens umstritten.

Kommt es jetzt also zum immer wieder beschworenen Flächenbrand im Nahen Osten? Daran bestehen erhebliche Zweifel. Wer sollte dem Iran denn beistehen? Die Huthi im Jemen mögen Raketen gen Tel Aviv schicken, aber militärisch bedeutend sind sie deshalb nicht. Die Hisbollah ist zerschlagen, die Hamas versteckt sich in Tunneln. Große Teile der arabischen Welt haben zwar pflichtschuldig gegen Israels Krieg protestiert. Doch eine Schwächung des Iran ist auch in ihrem Interesse, allen voran in dem Saudi-Arabiens, das sich als Regionalmacht die Verantwortung mit Israel über die Region teilen könnte.

Diese Vorstellung einer saudisch-israelischen Hegemonie im Nahen Osten entspricht den Wünschen der US-Regierung. Sie würde der Region eine Chance zu friedlicheren Verhältnissen geben. Zugleich wären die Palästinenser die Verlierer einer solchen Machtteilung und ihre Interessen auf Dauer marginalisiert. Ob es es jemals zu einer saudisch-israelischen Konstellation kommt, ist so unsicher wie ein Regenguss in der Wüste.

Ein Krieg ist hässlich, blutig, mörderisch. Immer. Egal, wer ihn führt, egal, wo. Die Zahl der zivilen Opfer in Israel scheint nach den ersten Tagen größer zu sein als befürchtet, die der Iraner bleibt unklar. Aber was heißt gering – zehn Tote, hundert oder tausend? Wenn eine Gesellschaft die Zahl der eigenen Opfer als unverhältnismäßig hoch betrachtet, gerät die eigene Regierung rasch unter Zugzwang. Die Reaktion kann dann das sein, was man „unverhältnismäßig“ nennt – noch zehnmal mehr Tote, nun aber auf der „feindlichen“ Seite. Es hat schon genügend Konflikte gegeben, die, als zeitlich und örtlich begrenzter Waffengang geplant, zu großen Todesfallen wurden und am Ende keinen Sieger mehr kannten. Dieses Risiko birgt auch dieser Krieg, zumal es Israel nicht bei einer Bombardierung der iranischen Atomanlagen belässt, sondern militärische Infrastruktur wie hohe Militärs ins Visier nimmt.

Das Regime wird so nicht fallen

Tod und Zerstörung in Teheran wie Tel Aviv kommen nicht ganz überraschend. Kriege zu führen, anstatt mühsame Diplomatie zu betreiben, ist der Trend im 21. Jahrhundert. Der Meister in diesem Spiel heißt Wladimir Putin, der den Krieg nicht nur in die Ukraine gebracht hat, sondern auch schon nach Tschetschenien, Georgien und Moldau. Der Hamas ist es gelungen, mit ihrem Terroranschlag am 7. Oktober einen Krieg ­gegen die eigene Bevölkerung zu provozieren. Von all den Kriegen in Sudan, Libyen oder im Kongo ­redet schon kaum jemand mehr.

Israels Premier Netanjahu hat die iranische Bevölkerung dazu aufgerufen, das eigene Regime zu stürzen. Das ist ein schöner Traum. 2003 war das erklärte Ziel von US-Präsident George W. Bush ein Regimewechsel in Bagdad und die Demokratisierung des Landes. Saddam Hussein wurde gestürzt. Von Demokratie ist bis heute weniger die Rede.

Es spricht wenig dafür, dass der Krieg Israels das iranische Regime so weit destabilisiert, dass es fällt. Noch dazu schwächt Netanjahu die Position der iranischen Opposition. Indem er zum Widerstand gegen die Mullahs aufruft gibt er dem Regime erneuten Anlass, alle Regimegegner als zio­nistische Agenten zu diffamieren. Das Eintreten für Demokratie und Humanität in Teheran wird noch gefährlicher als zuvor.

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taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
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22 Kommentare

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  • Ein in weiten Teilen verständiger und differenzierter Kommentar.

  • "Diese Vorstellung einer saudisch-israelischen Hegemonie im Nahen Osten entspricht den Wünschen der US-Regierung. Sie würde der Region eine Chance zu friedlicheren Verhältnissen geben. Zugleich wären die Palästinenser die Verlierer einer solchen Machtteilung und ihre Interessen auf Dauer marginalisiert. "



    Die Frage ist, was wollen die anderen Ländern in der Region. Wenn die USA sich was wünschen, müssten sie sich dort ja massiv engagieren, was ja eher nicht passieren wird. Iran egal unter welcher Führung wird sich bedanken von saudischen Diktatoren bevormundet zu werden. Der Beliebtheitsgrad der Saudis ist in der Nachbarschaft ja ungefähr im Bereich von Fusspilz.

  • Für Israels Angriff auf Iran waren die Voraussetzung, wie beschrieben, wohl nie so günstig. Dass es dabei nur um die Sicherheit Israels, die Stabilität in der Region und den Kampf gegen ein terroristisches Regime gehe, ist zumindest einseitig gedacht.

    Die zionistische Bewegung war darauf ausgerichtet, den Lebensraum für einen jüdischen Staat notfalls mit Gewalt zu erobern. Zeil war die Errichtung eines jüdischen Nationalstaats an, der sich über beide Seiten des Jordans erstreckte. Der Widerstand der ansässigen Bewohner, die britische Kontrollmacht und die int’l Gemeinschaft sorgten dafür, dass der Traum erst beschränkt blieb und dann auf die Zweistaatenlösung hinauslief. Nun ist offensichtlich, dass in der aktuellen israelischen Regierung die mitbestimmen, die ein Israel „from the river to the sea“ ohne palästinensische Nachbarn anstreben. Die Unterstützer, allen voran Deutschland, müssen sich fragen, ob sie nicht nur eine Verschiebung des Unrechts begünstigt haben: Zum europäischen Antisemitismus ist ein arabisch-islamischer hinzugekommen. Was man bei Putin verurteilt, bei Trump befürchtet, lässt man der Regierung Netanjahus durchgehen: die Fortsetzung kolonialer Landnahme.

  • Der Artikel bringt es auf den Punkt. In Wahrheit wünschen sich viel mehr Verantwortliche weit über die Region hinaus dem israelischen Abenteuer Erfolg. Schon aus Eigeninteresse gegenüber den Zielen der schiitischen Revolutionsexporteure.

  • "Kriege zu führen, anstatt mühsame Diplomatie zu betreiben, ist der Trend im 21. Jahrhundert"

    War im 20 Jahrhundert nicht wesentlich anders. Zu Zeiten des Kalten Krieges haben die beiden Weltmächte zahlreiche Stellvertreterkriege auf drei Kontinenten finanziert.

    Der Unterschied besteht darin, dass nach dem Ende des Kalten Krieges zahlreiche innerstaatliche Konflikte aufbrachen. Beginnend mit dem Jugoslawienkrieg. Das führte u.a. dazu das die Kriege internationaler wurden, da mehr externe Partner in unterschiedlicher Art und Weise in die Konflikte involviert waren.

    Die Kriege sind dadurch komplexer geworden, was eben auch diplomatische Lösungen erschwert, da zuviele nationale und internationale Interessen für eine Beilegung Berücksichtigung finden müssen.

  • Darf ich mal fragen, wie es denn zu einem Regimewechsel im Iran kommen soll? Also wenn die militärische Intervention Israels nicht hilft, Handelseinschränkungen direkt an die Bevölkerung weitergegeben werden und die UN eher mit Resolutionen gegen Israel beschäftigt ist… was tun?



    Mal wieder einfach nichts, könnte ja das falsche sein und die massenhafte Ermordung von Menschen im Iran ist ja auch erst dann relevant, wenn man Israel eine Teilschuld geben kann. Davor… naja besser als… ja besser als was?

  • "Weil Israel es kann."

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    Weil Israel es muss.

    Soll es warten bis der Teheraner Klerus Israel die Bombe auf den Kopf schmeißt?



    Müssen ja nicht gleich zehn Bomben, die grade in der Mache sind, auf einmal sein, vielleicht ist die eine, die nötig ist um Israel auszulöschen, ja schon seit Jahren fertig. Schließlich hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bereits seit Jahren davor gewarnt, dass eine ganze Reihe von Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden.

    Nach der "Endlösung der Judenfrage" in Deutschland betreibt Iran "Die Endlösung der Judenfrage 2.0".

    Bundeszentrale für politische Bildung: "Den Antisemitismus des iranischen Regimes kennzeichnen drei Kernelemente: die traditionelle Judenfeindschaft, die Leugnung und Relativierung des Holocaust sowie Vernichtungsdrohungen gegenüber Israel."

    Den eliminatorischen Antizionismus des iranischen Klerus, sprich Antisemitismus, kann weder die Welt und schon gar nicht Israel zulassen.

    Sehr empfehlenswerter Beitrag:



    "Der Antisemitismus des iranischen Regimes:



    Antijudaismus – Holocaustleugnung – Israelhass

    www.bpb.de/themen/...ranischen-regimes/

  • Einerseits: Im Gegensatz zu Saddams Irak sind jetzt Massenvernichtungswaffen nicht erfunden, kurz vor der Fertigstellung.



    Deshalb Präventivkrieg ?

    Denn andererseits hat hier schon jemand 200 Nukes, sogar auf U-Booten. Vergeltung wäre sogar bei völliger Vernichtung zugesichert.

    • @Plain Jane:

      Es ist halt auch ein Problem, dass in der Vergangenheit nicht undreist gelogen wurde… z.B. 2003 („… MVW innerhalb von 90 Minuten einsatzbereit“) oder sehr zurechtgebogen, z.B. 2001, als von 19 Attentätern zwar kein einziger aus Afghanistan stammte (15 jedoch aus Saudi-Arabien) allerdings dann die Begründung lautete: „Bin Laden… Drahtzieher… Taliban haben ihm Zuflucht gewährt…“ oder auch 2011 „Gaddafi… lybisches Volk… Freiheit … wohl auch Einsatz von MVW…“). Mittlerweile steht ein frz. Ex-Präsident im dringenden Verdacht, recht kurz zuvor noch zig Millionen Wahlkampfhilfe von Muammar al G bekommen zu haben, aber wer wird denn so nachtragend sein, ne. Und Syriens Assad war - gleichfalls bis kurz vor 2011 - durchaus geschätzt, zumal für die Folterkooperation mit der CIA im Rahmen des „war on terror“. Und warum schreibe ich so viel und so whataboutistisch? Weil es jedes Mal wieder aufs Neue heißt „Das früher mag gelogen gewesen sein, jetzt ist es ehrlich wahr!“ (Wenn überhaupt, zumeist nicht einmal das).

    • @Plain Jane:

      Yeah Vergeltung. Es geht ums Überleben, nicht um etwaige Rache. Das sind fanatische Gotteskrieger. Außerdem ist das konventionelle Raketenprogramm des Iran auch alles andere als harmlos.

      • @QuantumRider:

        Vergeltung ist eine Kategorie der Militärstrategen, die keinen tröstet, die ich aber einbrachte, weil unser Überleben von dieser Führungen Szenarienplanung abhängt. So lange die Führungen vom Einsatz von Nukes abgeschreckt waren, erfolgte seit 1945 kein Einsatz, vorbehaltlich defensiver Missverständnisse innerhalb der Vorwarnzeiten. Wacklig genug, und wird immer wackliger mit der Proliferation, ganz klar. Mehr Hitzköpfe, mehr Missverständnisse, zumal, wenn Raketen in der Region so oft fliegen, dass keiner weiss, was oben draufgeschraubt wurde.

    • @Plain Jane:

      Die persische Zivilisation würde nach einem Atomkrieg wohl weiterbestehen.

      Aber ob der Staat Israel einen Atomschlag auf Tel Aviv übersteht?

  • Der Artikel bringt es in vielen Aussagen auf den Punkt.

    Eine Aussage jedoch ist zu kritisieren bzw zu ungenau: Während der Artikel richtigerweise die Todesfällen in Israel mit Zahlen wieder gibt werden die Zahlen aus dem Iran unterschlagen.



    Hier hätte ich mir mehr Gleichheit gewünscht.

    Auch stimme ich nicht zu über folgende Aussage "Völkerrechtlich mindestens umstritten".

    Der Angriff auf den Iran bezog sich nicht nur auf Militärische Ziele sondern auch auf Atomwissenschaftler in deren priven Wohnungen / Mehrfamilienhäuser.



    Unabhängig ob diese jetzt damit arbeiten oder nicht: Solange diese nicht dem Militär angehören sind sie als Zivilisten anzuerkennen.

    • @Keine Sonne:

      Also wer am Bau von Atomwaffen arbeitet, für ein Regime das einem anderen Staat seit mehr als 4 Jahrzehenten mit Auslöschung droht ist legitimes Ziel, egal ob er beim Militär direkt angestellt ist oder nicht.

      • @QuantumRider:

        Sagt wer? Sie?



        Oder Israel?

        Das Völkerrecht ist da sehr deutlich, aber es ist schön das zu wissen, wie Sie dieses höchst Gut welches nach dem 2. Weltkrieg entstanden ist auslegen.

        Nach Ihrer Meinung wären alle Wissenschaftler in jedem Land ein legitimen Ziel nur weil die Regierung droht.

        Ganz Spitz gesagt wären dann ja für Sie wohl auch z.B. Amerikanische Atomwissenschaftler ein legetimes Ziel sein, weil die Regierung ja auch etliche Länder bedrohen.

        Ist es natürlich nicht, wie Sie mir jetzt wahrscheinlich zu stimmen.

        Aber es ist schön das zu wissen, wie Sie Völkerrecht auslegen so lange es nach wahrscheinlich Ihrer Ansicht "die richtigen" trifft.

      • @QuantumRider:

        Man merkt aber auch, dass z.B. die ganzen Drohnenexekutionen mit Urheberschaft von Obama irgendwie immer stillschweigend akzeptiert bis offen gutgeheißen wurden. Das scheint das Privileg der überlegenen Technik bzw. auch der sog. „Ersten Welt“ zu sein, auch zivile Leben in weniger entwickelten Staaten sind offenbar weniger wert (zusätzliche Strafe für das Dasein unter einem ‚Regime‘).

      • @QuantumRider:

        Nein, wie kommen Sie darauf? Die gezielte Ermordung von Wissenschaftlern ist ein Kriegsverbrechen, genau wie Angriffe auf Krankenhäuser und Fernsehsender. Die privaten Gewaltphantasien einzelner Foristen machen eklatante Völkerrechtsverstöße noch lange nicht legal.

      • @QuantumRider:

        Gefühltes Recht?

    • @Keine Sonne:

      Ein Atomwissenschaftler, der für das iranische Regime an der Entwicklung von Nuklearwaffen arbeitet, ist kein neutraler Zivilist, sondern ein aktiver Teil der militärischen Infrastruktur. Wer unter dem Schutzmantel der Wissenschaft dazu beiträgt, eine Atombombe zu bauen - mit dem erklärten Ziel, Israel auszulöschen -, verwirkt den Schutzstatus, den das humanitäre Völkerrecht eigentlich Zivilpersonen einräumt.

      Artikel 51 Abs. 3 des Zusatzprotokolls I zu den Genfer Konventionen ist da eindeutig: Zivilisten verlieren ihren Schutz, "sofern und solange sie unmittelbar an Feindseligkeiten teilnehmen". Und wer Waffen baut, mit denen ein Staat wie der Iran andere Länder bedroht, nimmt unmittelbar an diesen Feindseligkeiten teil - auch wenn er keinen Uniformrock trägt.

      Der Schutz des Völkerrechts darf nicht zum Schutzschild für diejenigen werden, die Massenvernichtungswaffen gegen andere Völker vorbereiten.

      Solche Akteure ins Zentrum eines präzisen militärischen Schlages zu nehmen, ist nicht nur völkerrechtlich vertretbar, sondern - angesichts der iranischen Drohkulisse - auch notwendig und legitim.

  • Der Angriff Israels ist klar völkerrechtswidrig. Das gilt es zumindest scharf zu verurteilen. Im Iran sterben unschuldige Menschen, die sich vielleicht vieles wünschen, aber bestimmt nicht durch israelisches Militär umgebracht zu werden. Mein Mitgefühl gilt den unschuldigen Menschen im Iran, im Gaza und Westjordanland, im Libanon, in Syrien und auch den unschuldigen Menschen in Israel.

  • Der Iran steckt doch am Ende hinter dem Masskaker vom 7. Oktober. Der Iran unterstützt die Hisbollah und sorgt dafür, das der Hamas immer wieder neue Köpfe nachwachsen. Das erklärte Ziel des Irans ist es, Israel auszulöschen. Daran lässt das iranische Regime ja keinen Zweifel.

    Ich finde den Angriff Israels auf den Iran ziemlich logisch nachvollziehbar. Man hat wohl bemerkt, das es nicht viel bringt, die Hamas und die Hisbollah zu bekämpfen, wenn der Geldfluss und die Waffenlieferungen aus Teheran nicht unterbrochen werden.

    Natürlich geht das iranische Regime nun brutal auf die Oppositionellen los, nur ist das im Iran halt nichts neues. Hätte es auch nur im Ansatz eine ähnliche zivilgesellschaftliche westliche Unterstützung für die Regimegegner des Irans vor ein paar Jahren gegeben, wie sie die Palästinenser erhalten, dann sehe die Lage vielleicht ganz anders aus- möglicherweise wäre der 7. Oktober nie passiert.

    Der Angriff Israels ist jedenfalls nicht Schuld daran, das nun das Mullah-Regime gegen Oppositionelle vorgeht

    • @R. Mc'Novgorod:

      Dahinter stecken oder davon gewusst haben.



      Ohne Beweise ist es nichts wert und zeugt von selbst Justiz.



      Man ist Ankläger und Richter.

      "Der Angriff ist nachvollziehbar."



      Ist er, auf einer Seite.



      Richtig ist es dennoch nicht.



      Egal wie man es dreht und wendet:



      Israel (die Regierung) hat einen Angriffskrieg eröffnet.

      Das wäre so als ob eine Person eine andere verprügelt nur weil dieser ihn verbal bedroht hat.

      Das Israel nichts für die Unterdrückung der Opposition kann braucht man nicht groß zu sagen. Das es aber nicht hilft was Israel macht (wie die Geschichte in Iran zeigt) jedoch auch nicht.

      Sie wie viele andere schieben alles auf den 07.10. Jedoch haben wir eine Schwelle überschritten welche mit diesem Datum nichts zu tun hat und wenn dann nur sehr weitläufig.

      PS. Zur Klärung: Israel = Regierung Israel



      Iran = Regierung Iran. Bewohner/innen sind nicht gemeint.