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Alterssicherungsbericht der RegierungWer arm ist, wird im Alter ärmer

Das Arbeitsministerium warnt Geringverdiener davor, sich auf die gesetzliche Rente zu verlassen. Beamte müssen sich keine Sorgen machen.

Reicht die Rente? Foto: dpa

BERLIN taz/afp/dpa | Beamte können sich freuen: Sie brauchen keine Angst vor Altersarmut zu haben. Das geht aus dem Entwurf des „Alterssicherungsberichts 2016“ hervor, den das Bundesarbeitsministerium gerade in die Ressortabstimmung gegeben hat. Danach beträgt das „überdurchschnittliche Alterseinkommen“ für pensionierte Beamte durchschnittlich 2.300 Euro netto.

Für diejenigen, die keine Pension, sondern nur eine Rente zu erwarten haben, sieht es weniger gülden aus. Das Versorgungsniveau im Alter werde ohne „zusätzliche Altersvorsorge in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen“, heißt es in dem Bericht, der voraussichtlich Ende November im Kabinett beraten und beschlossen wird.

Besonders düstere Aussichten haben Geringverdiener: „Wird in diesem Einkommensbereich nicht zusätzlich für das Alter vorgesorgt, steigt das Risiko der Bedürftigkeit im Alter stark an.“ Wovon die Betroffenen die Vorsorge bezahlen sollen, verrät das Dokument nicht. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat angekündigt, im Laufe des kommenden Monats ein umfassendes Konzept zur Altersicherung vorzulegen.

Den Alterssicherungsbericht erstellt das Bundesarbeitsministerium alle vier Jahre. Aus dem aktuellen Entwurf geht hervor, dass die gesetzliche Rente immer noch die größte Bedeutung für die Versorgung älterer Menschen hat. 2015 erhielten 90 Prozent der Menschen über 65 Jahre eine Versichertenrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung.

Es sei „Zynismus pur, wenn die Bundesregierung die Bürger vor den Folgen ihrer eigenen Politik warnt, statt endlich zu handeln“, kritisierte die Linkspartei-Vorsitzende Katja Kipping. Der Verweis auf private Altersvorsorge sei „eine politische Bankrotterklärung“.

Männer bekommen 600 Euro mehr

Als „dramatisch“ bezeichnete Kipping überdies die im Alterssicherungsbericht festgestellten beträchtlichen Einkommensunterschiede. So haben Männer mit einem Alterseinkommen von netto durchschnittlich gut 1.700 Euro fast 600 Euro mehr als Frauen. Notwendig sei „eine solidarische Rentenversicherung, in die alle einzahlen, auch Manager und Einkommensmillionäre“. Außerdem müsse eine Mindestrente in Höhe von 1.050 Euro eingeführt werden.

Frauen haben durchschnittlich 600 Euro weniger Alterseinkommen als Männer

„Wenn Altersarmut droht – und hier ist die Analyse des Alterssicherungsberichts richtig – muss die Politik handeln, um das zu verhindern“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Die Lücken, die durch das sinkende Niveau in der gesetzlichen Rentenversicherung gerissen würden, könnten gerade Geringverdiener nicht über private Altersvorsorge ausgleichen. Buntenbach forderte einen Kurswechsel zur Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung.

Die Rente wird auch eines der Themen auf dem an diesem Donnerstag beginnenden Sozialstaatskongress der IG Metall in Berlin sein. Bereits im Juli hatte die Gewerkschaft ein eigenes Konzept für den „Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung“ vorgelegt. Für Freitag hat auch Andrea Nahles ihr Kommen zugesagt.

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82 Kommentare

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  • Leider wird die Demographie-Leier und die quasireligiöse Verehrung des Generationenvertrages auch von vielen Linken weitgehend unreflektiert heruntergebetet. Es wird vielleicht noch um ein paar Prozente gefeilscht, um den sozialen Anschein zu wahren, aber das dahinterliegende Systen nicht hinterfragt.

  • Rechnungen und Gedanken von Gerd Bosbach zu den künftigen Renten:

     

    "Warum wird diese simple Rechnung von all den Politikern bei ihren Prognosen ignoriert? Weil die Rechnung eines voraussetzt: Der Produktivitätsfortschritt müsste anteilig auch an die Arbeitenden ausbezahlt werden. Nur so könnte das Geld auch bei den Sozialversicherungen landen. Und das ist der Knackpunkt. Eine Teilnahme der Löhne am Produktivitätsfortschritt wird bewusst nicht mitgedacht.

     

    Und so ist es kein Wunder, dass mehr Ältere zu Einbußen bei Löhnen und Renten führen. Aber das ist kein naturgegebenes Demografie-Gesetz – sondern eine gewollte Umverteilung zu Gunsten der Unternehmer, die den Gewinn des technischen Fortschritts komplett alleine einheimsen. Und darüber soll wohl nicht gesprochen werden. Deshalb die ständige Demografie-Leier.

     

    Das glauben Sie nicht? Dann greifen Sie selbst zum Taschenrechner. Oder gucken noch einmal zurück ins letzte Jahrhundert, als der Produktivitätsfortschritt zum großen Teil auch ausbezahlt wurde. Das hat eine wahre Leistungsexplosion erzeugt: Der Wohlstand der Arbeitnehmer wuchs. Die verdreifachte Zahl von Rentnern wurde immer besser versorgt. Und trotzdem mussten die Arbeitnehmer immer weniger arbeiten."

    http://www.deutschlandradiokultur.de/produktivitaet-schlaegt-demografie.1005.de.html?dram:article_id=225987

    • @Hanne:

      Ja, den link hatte @Jaroslaw schon gepostet und den fand ich auch sehr interessant.

      Was heiß das aber für die weitere Diskussion?

      Rückt die Kohle raus, also aus den erwirtschafteten Überschüssen der gesteigerten Produktivität? Nein, das wäre mir zu einfach.

      Ein großer Teil des Produktivitätssteigerung ist ein Resultat von Investitionenm die ausschließlich aus den Gewinnen finanziert werden können.

       

      Was wir brauchen ist eine Teilnahme der breiten Bevölkerung am Kapital. Entweder durch verpflichtende Einzahlung in einen Bürgerfonds der sich an Kapitalgesellschaften oder einen Rentenfonds (in den Teile der Rentenbeiträge einfließen müssen) der sich ebenfalls an den großen oder kleinens AGs, Startups... beteiligt.

       

      Leider ist das bei uns in DE nicht möglich da die Angst oder das UNverständnis zu diesen Themen zu groß ist. Kapital ist Teufelszeug.. so irgendwie.

       

      Das dadurch langfristige multiple Effekte möglich sind scheint ncht diskutierbar. Bei direkten Beteiligungen an UNternehmen wären viele relevanten Entscheidungen betreff Umwelt- und Industriepolitik oder auch Finanzpolitik VORHER beeinflussbar.

       

      Kapitalismus von ganz unten. Aktien und Unternehmensanteile kaufen , unmittelbar oder mittelbar muss ein gesamtpolitisches Ziel werden. Tatsächliche Mitsprache von Anfang an und dann am Erfolg beteiligt sein ebenso.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Tom Farmer:

        "Was wir brauchen ist eine Teilnahme der breiten Bevölkerung am Kapital. Entweder durch verpflichtende Einzahlung in einen Bürgerfonds der sich an Kapitalgesellschaften oder einen Rentenfonds (in den Teile der Rentenbeiträge einfließen müssen) der sich ebenfalls an den großen oder kleinens AGs, Startups... beteiligt."

         

        Abgesehen von den persönlichen ökonomischen Umständen bei ca. 30% der Bevölkerung bekommen Sie mit der stärkeren Umschichtung hin zu Kapital-/Investitionsgedeckten Alterssicherung folgende Problematik:

         

        1. Sicherheit der Investitionen - mag sein, dass in den letzten 50 JAhren die Aktien (DowJones) 6% rentiert haben, aber wer sagt, dass es so bleibt (letzte 10 JAhre: -2,9%). 20-30-jährige Durststrecke bedeutet dann Investitions-GAU für eine Generation.

         

        2. Zu viel Geld vs. zu wenige Renditemöglichkeiten - kann man schon heute "bewundern".

         

        3. Drosselung des Konsums (der eigentliche Antrieb der Wirtschaft) - dito.

         

        Große gesamtgesellschaftliche Aufgaben, und dazu gehören Sozialversicherungen, funktionieren am besten "Von der linken in die rechte Tasche".

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Ich bin schon längere Zeit dieser von mir dargestellten Meinung, dass es zu wenig ist nur für jemanden zu arbeiten, sondern sich an dem Zusatznutzen der eigenen Arbeit ebenso zu beteiligen, nämlich an der jeweiligen Firma.

           

          Herr Bosbachs Meinung und die Herleitung über die letzten hundert Jahre unterstreicht die Wirksamkeit.

           

          Es ist letztlich recht einfach: Je höher die Sicherheit, desto geringer die Chance:

          Eigenkapitalverzindung 5-8 %

          Fremdkapitalverzinsung 1 - 4 %

          Eigene Arbeit, 0 %; letztlich auch ein Kredit an den Chef in der Hoffnung für seine vorab geleistete Arbeit auch Geld zu bekommen.

          Im Umkehrschluss: Im Falle einer Insolvenz: Gehälter und Sozialverischerungsbeiträge stehen stets im ersten Rang... die Aktionäre, also das Eigenkapital letztrangig.

           

          Wir sollten also nicht klagen, dass die Bosse die Produktivität für sich behalten aber sich selbst nicht daran teilhaben wollen. Das ist für mnich nicht logisch. Dass der von mir skizzierte Weh der richitge istlässt sich auch daran ablesen, das bei derlei Vorschlägen die Wirtschaft derlei Gedanken IMMER und sofort ablehnt. Die wissen genau warum.

           

          Neben-Hauptargument ist aber auch das Mitspracherecht als Kapitalgeber bei Firmenentscheidungen mitzureden. So könnten sozial unverträgliche Geschäftspraktiken früher verhindert werden; Bankenkrise wäre bei kritischen oder fähigen Aufsichtsgremien ggf. so nicht gekommen. usw.usf.

  • Kann das einen wundern?

    J a , weil sie es jetzt hochoffiziell selber schreiben: Die Reform der Rente plus die Arbeitsmarktreformen und Hartz-IV führen direkt zu einer Verarmung von armen oder zeitweise arbeitslosen Menschen in der Rente und dagegen hilft eigentlich n i c h t s und betreffen könnte es bis zu 12 Millionen Menschen, kommt darauf an, wie man rechnet.

     

    Aber das war das politische Ziel - hiermit wollte doe Sozialdemokraten ganz dick punkten und erhielt auch massives Lob aus vielen Medien (nicht von der taz, aber z.B.vom Spiegel, der Schröder als Siegfried den Drachentöter auf die Titelseite brachte).

     

    Nun entpuppt sich die Agenda-Politik als Fiasko: Wer will schon seinen 72-jährigen Onkel helfen, weil der Staat versagt hat, oder seinen Eltern Monat für Monat mit €400 helfen, weil sie längere Zeit arbeitslos waren?

     

    Das will niemand und das wird die SPD deswegen immer deutlicher merken, wie wenig beliebt ihre sozialpolitische Philosophie ist.

    Und na klar, die Kerngruppe der SPD-Ortsvereine und SPD-Funktionäre bilden Beamte - die hat man geschont. Sonst hätte man sich ja selber ins Bein geschnitten.

  • Wenn es soweit ist , werden die Reicheren mit den Armen teilen.

    • @Christiana:

      Da haben Sie aber die Rechnung ohne den Menschen gemacht. Außerdem ist dieses "soweit" längst erreicht.

  • Jetzt bin ich völlig von der Rolle, ich dachte immer die Rente wäre genau so hoch wie mein letztes Bruttoeinkommen und würde tarifliche angepasst. Jeder Renter wird "ärmer", das liegt in der Natur der Rentenversicherung.

  • Schon Rainald Grebe wusste es, gegen Alterarmut hilft nur Grundbesitz.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Solange man nicht selber drin wohnt,... eine ziemlich gute Idee.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Grundbesitz ist doch nicht gleich Wohnung. Es gibt - immer noch - unbebaute Grundstücke und Gewerbebauten. Jetzt ganz schnell zugreifen - bevor es andere tun!

        • @Rainer B.:

          Hätte ich - wie früher bei Monopoly - schon lange gemacht, auch gerne als bescheidenes Wohneigentum, aber wovon?

           

          Raten tue ich das auch allen, aber Eigenanteil und entsprechende Kreditfähigkeit muss in D schon gegeben sein.

           

          Wenn ich daran denke, was ich all die Jahre schon an Miete (ohne BK) gezahlt habe und dennoch morgen auf der Straße sitzen kann...

          • @Hanne:

            Warum so mutlos? Wahrscheinlich haben Sie nur die falsche Bank.

        • @Rainer B.:

          OK, ich nehm' die Badstraße und die Turmstraße und bau' auch direkt 2 Hotels!

          ;-)

          • @Jürgen Decker:

            Nur keine falsche Bescheidenheit. Sie könnten doch viel mehr. Sprechen Sie mal mit Ihrer Frau darüber, die sieht das sicher genauso.

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @Rainer B.:

          Jetzt kaufen ist Wahnsinn und Gewerbebauten sind nichts für Anfänger.

          Wenn die nächste Krise kommt fange ich mit Wohnungen an und wage mich dann irgendwann mal weiter vor zum aufteilen,... immer schön Eins nach dem Anderen.

          • @33523 (Profil gelöscht):

            Im Gegenteil! Wohnungen sind nichts für Anfänger, weil Mieter sich ständig einbilden, sie hätten hier als solche besondere Rechte. Da müssen Sie auch schon mal über Leichen gehen und gute Kontakte ins Kleingarten- und Rausschmeißermilieu pflegen.

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Das liegt nunmal in der Natur der Sache. Die Rente ist quasi immer niedriger als das Durchschnitts-Gehalt, bei allen. Hier klingt das immer so als sei das eine böswillige Verschwörung gegen die Armen.

     

    Eine Mindestrente ist nicht finanzierbar. Auch nicht wenn man alle in die Rentenversicherung zwingt. Schon jetzt werden 93 Milliarden aus Steuereinnahmen für die Bezuschussung der Renten ausgegeben. Das sind über 25% des Bundeshaushaltes.

     

    Darüber kann man sich natürlich in Jammern ergehen aber das ist die Realität.

    Bei der Demografie kann man nicht weiter machen wie bisher.

    Hoffen kann man höchstens darauf das sich das in einer Generation mit einer Angleichung des Verhältnisses zwischen Jung und Alt wieder kompensieren lässt.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      "Eine Mindestrente ist nicht finanzierbar. "

      - doch! Keine Milliarden in Rüstung und Bespitzelung und keine Steuererleichterungen für Konzerne ... und schon geht's

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Arthur Dent:

        Steuererleichterungen werden nicht (maßgeblich) vom deutschen Staat gewährt, sondern durch internationales Recht erschlichen. Von daher kann Deutschland da nicht im Alleingang aufräumen.

         

        Für den Verteidigungsetat wurden 2016 etwa 34 Milliarden eingeplant. Das sind weniger als 10% dessen was für die Rente (372 Milliarden, davon 93 Milliarden aus Steuergeldern) an Kosten verursacht. Selbst wenn man 1/3 des Verteidigungsetats (11,3 Milliarden) kürzt ist das nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

         

        Das Innenministerium, also die Spitzel, bekommt insgesamt nur knapp 8 Milliarden. Das ist im Verlgeich zum Rentensystem auch nicht grade viel.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      "Eine Mindestrente ist nicht finanzierbar."

       

      Das sollte sich der Staat aber nochmal sehr gut überlegen, ob er bei dieser These bleiben möchte.

       

      Viele arme Menschen kosten aufgrund der Folgen auch viel Geld bzw. weniger Steuereinnahmen. Und wie weiter unten schon erwähnt wurde, werden aus armen Menschen oft aus Überlebensdrang zwangsweise "Kriminelle" oder zumindest sehr freie Menschen, weil sie nichts mehr zu verlieren haben.

       

      Ich plädiere auch für die Entkrampfung des "geht nicht" in Richtung: Schauen wir mal, was es an Alternativen gäbe.

       

      Mindestlohn sollte übrigens auch nicht gehen, gab es aber schon in anderen EU-Ländern. Genauso gibt es in anderen EU-Ländern auch schon gesetzliche Mindestrenten.

       

      Und dann gibt es ja auch noch den Gedanken des Bedingungslosen Grundeinkommens... Dann wären die Menschen auch frei(er).

      • @Hanne:

        Ich würde noch ein Argument ergänzen: Die Binnenwirtschaft würde mit Massenverarmung von Alten Menschen deutlich leiden - heute geben alte Leute noch viel Geld aus, das fällt dann weg - also eine Art Teufelskreis gegen die Wirtschaft - ähnlich, wie dies bereits durch den Niedriglohnsektor geschieht - die Dinge hängen systemisch zusammen.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Hanne:

        Was heißt hier den überlegen?

        Arme Menschen verursachen natürlich imense Kosten aber es ist ja nicht so das der Staat aktiv darauf hinarbeitet besonders viele Menschen in die Armut zu treiben. Das Gegenteil ist der Fall. Aus den bereits genannten gründen und aus vielen weiteren. Das Problem ist viel eher das der Staat nicht die Macht hat die Armut dieser Menschen zu beenden.

        Eine Ende findet Armut nur durch ein ordentliches Einkommen. Das kann nicht staatlich verschrieben werden. Der Staat kann betroffenen allenfalls durch Hilfe bei der Fortbildung helfen. Das passiert nicht in ausreichendem Umfang und vor allem oft nicht in den richtigen Bereichen aber das würde vermutlich auch nicht alle Probleme lösen.

         

        Um es nochmal zu konkretisieren: Geht nicht durch Transferleistungen.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          "... dass der Staat nicht die Macht hat die Armut dieser Menschen zu beenden." - Glauben Sie eigentlich das, was Sie schreiben? Das ist eine ehrliche Frage. WIR als Gesellschaft und als Staat haben ganz sicher die Möglichkeit unser Zusammenleben zu gestalten und zu verbessern - es kann nicht ihr Ernst sein, das in Frage zu stellen - das glaub ich nicht. Ihre Ideen und Argumente könnte man getrost unwidersprochen stehen lassen, wenn dieses Denken nicht zu solch unmenschlichen Folgen für Menschen mit geringem Verdienst wären - wegen dieser Folgenschwere möchte ich Sie bitten, ihre Argumente und Informationen erst genau zu überprüfen, bevor Sie damit solchen Schaden und Schmerz anrichten.

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @Georg Marder:

            Innerhalb der Gesellschaft gibt es verschiedene Gruppen die unterschiedliche, oft entgegengesetzte, Interessen haben. Entsprechend wird es keine einseitige Entwicklungen geben und entsprechend unterscheidet sich von Person zu Person auch die Vorstellung davon was Fortschritt ist. Das ist der konkrete Konflikt zwischen Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten. Die Frage ist nicht ob Veränderung, sondern wie.

             

            Aber jetzt mal zum Konkreten Fall. Die Rente ist letztlich zu 100% von wirtschaftlichen Faktoren abhängig. Der Staat macht für die Wirtschaft aber nur die Spielregeln, ist selber aber nur ein kleiner Spieler.

            Unter diesen Regeln ist die Situation zustande gekommen in der wir uns grade befinden. Man kann diese Regeln ändern aber dabei darf man eben nie vergessen das es nicht nur eine Interessensgruppe gibt und das autoritäre Politik, wie direkte Umverteilung oder Enteignungen bei vielen nicht gut ankommen und auf Lange sicht für Alle nachteilig sind.

             

            Die Folgen dessen was ich beschreibe sind ohne Frage für die betroffenen Menschen schwer zu ertragen. Aber das ich das sage ist nicht der Grund dafür das es so ist.

            Der Grund dafür sind politische Verfehlungen, persönliche Verfehlungen, in vielen Fällen auch Pech oder andere Dinge die sich nicht einplanen lassen.

            • @33523 (Profil gelöscht):

              An Bildung und auch Fortbildung mangelt es allerdings bei vielen Betroffenen nicht. Meinen Sie das mit "persönlichen Verfehlungen"?

               

              Wenn man den Menschen mit "Pech" - wie sie es schreiben - nicht wenigstens versucht, wieder mit ins gesellschaftliche Boot zu holen, dann geschieht auf lange Sicht das, was keiner möchte: Die "Vererbung" solcher "Pechsträhnen", um es mal mit ihren Worten auszudrücken. Bis es dann heißt: Na, die sind eben so, da sind sie selbst dran schuld.

               

              Beispielhaft können Sie das z.B. bei den über Jahrzehnte bis zu Jahrhunderten wie auch immer ausgeschlossenen und "sanktionierten" Roma sehen. Wer immer ausgeschlossen wird, keine Wohnung mieten darf/kann und nicht arbeiten darf/kann, kann es irgendwann auch nicht mehr bzw. viele der Kinder und Kindeskinder.

              • 3G
                33523 (Profil gelöscht)
                @Hanne:

                "An Bildung und auch Fortbildung mangelt es allerdings bei vielen Betroffenen nicht."

                 

                Das ist schlichtweg nicht wahr. Es gibt einen evidenten Zusammenhang zwischen schlechter Bildung und schlechtem Einkommen.

                 

                "Meinen Sie das mit "persönlichen Verfehlungen"?"

                 

                Ich meine damit Süchte, ausuferndes Übergewicht, sehenden Auges in einem Beruf verweilen den es bald nicht mehr geben wird,... es gibt da viele Möglichkeiten. Das mag Ihnen nicht klar sein aber nicht jeder schlecht verdient ist ein Opfer der Umstände.

                 

                "wenigstens versucht, wieder mit ins gesellschaftliche Boot zu holen"

                 

                Dazu gibt es bereits 1001 Programme und Staatliche Bemühungen. Viele von denen schießen, wie gesagt, am Ziel vorbei aber es gibt sie. Das Problem an der Sache ist eben nur das der Staat niemandem einen guten Job verschreiben kann. Da ist Eigeninitiative gefordert. Von daher sind die Möglichkeiten des Staates hier eben begrenzt.

                 

                "Jahrhunderten wie auch immer ausgeschlossenen und "sanktionierten" Roma sehen."

                 

                Sorry aber das ist einfach nur Unfug. Arbeitslosigkeit ist keine Diskriminierung und mit dieser auch nicht zu vergleichen.

                • @33523 (Profil gelöscht):

                  Sorry, aber Ihren bisher letzte Antwort finde ich ungeheuerlichen und gefährlichen "Unfug".

                   

                  Sie können einfach keine Erfahrung und keinen Kontakt zu Menschen haben, die versuchen mit und ohne 1001 Programme auf den Arbeitsmarkt zu kommen. An die "1001" Programme kommt man entweder nicht dran oder man wird - wie meist - in sinnlose Weiterbildungen geschickt, z.B. Umgang mit Excel, auch wenn man das bereits bestens beherrscht.

                   

                  Außerdem ist das Thema Inklusion auch in den Jobcentern noch nicht angekommen.

                   

                  Und doch: Arbeitslosigkeit kann durchaus zu Diskriminierung führen, genauso übrigens wie "Übergewicht".

                   

                  Ihrer Meinung nach ist das ja alles selbst verschuldet...

                   

                  P.S.: Ich spreche von Menschen, die versuchen alles dafür zu tun, aus der Situation raus zu kommen und nicht von denen, die man sich gemeinhin gerne so vorstellt (z.B. auf dem Sofa liegend und saufend).

                  • 3G
                    33523 (Profil gelöscht)
                    @Hanne:

                    "...in sinnlose Weiterbildungen geschickt, z.B. Umgang mit Excel, auch wenn man das bereits bestens beherrscht."

                     

                    In der aktuellen Form bin ich auch kein Freund von staatlich finanzierten Lehrgängen. Das könnte man besser machen, aber ich sehe da momentan keine Intentionen in eine positive Richtung.

                     

                    Das ich diese Menschen nicht kenne ist schlichtweg falsch. Nicht selten frage ich mich hier wie viele der Kommentatoren die genre freizügig mit Sozialleistungen um sich werfen wollen wirklich schonmal direkt was für Menschen getan haben die hilfe brauchen.

                    Das führt nämlich in der Regel dazu das einem die Romantik, die viele hier an den Tag legen abhanden kommt. Ich helfe momentan einem Syrischen Flüchtling bei der Auseinandersetzung mit den Behörden und habe nebst anderen auch einen geflüchteten als Auszubildenden.

                    Über Jahre habe ich mir in dem Institutut in dem ich gearbeitet habe angesehen wie alle 6 Monate eine Gruppe Harz4-Empfänger bei uns ins Arbeitsleben wiedereingegliedert werden sollte.

                    Da waren immer zwei oder drei dabei die echt motiviert waren und die anderen 17 sind regelmäßig zu spät gekommen, haben nicht aufgepasst, haben Studentinnin belästigt und haben nach kaltem Rauch und Bier gestunken. Das war einfach eine Vertane Chance, da die echt gute Aussichten gehabt hätten Arbeit zu bekommen aber die meisten wollten einfach nicht.

                     

                    "Ihrer Meinung nach ist das ja alles selbst verschuldet..."

                     

                    Das ist eine haltlose Unterstellung. Das ist Ihre Vorstellung von mir. Sie halten mich scheinbar für den Prototypen eines kaltherzigen kapitalisten aber der bin ich nicht und den gibt es in Wahrheit auch kaum. Ich suche nur nach Lösungen die wirklich funktionieren und immer mehr Sozialleistungen sind keine Lösung sondern nur ein überdecken von Symptomen. Das führt am Ende nicht zu einer Gesellschaft in der es den Menschen wirklich besser geht.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @33523 (Profil gelöscht):

      "Bei der Demografie kann man nicht weiter machen wie bisher."

       

      "Bisher" bedeuted, dass man für einen immer größer werdenden Teil der Bevölkerung seit Jahren/Jahrzehnten eine relativ konstanten Anteil am BIP verwendet:

      http://www.seniorenaufstand.de/wp-content/uploads/2015/05/anteilskurven03.jpg

       

      Das hat 2 Konsequenzen:

       

      1. Für den immer kleiner werdenden Rest bleibt mehr BIP-Anteil pro Kopf. Für die meisten natürlich nur rein hypothetisch, aber das ist auch eine ökonomisch-politisch gewollte Entwicklung.

       

      2. Rentner verarmen.

       

      Jetzt kann man natürlich die Demographie bemühen und mit diesem Pinsel düsterste Schwarzmalerei betreiben, um Privatvorsorge anzukurbeln. Zu deren Nachteilen wurde schon genug gesagt.

       

      Warum sollte sich eine Leistungsfähige Volkswirtschaft für einen 20,30,40%igen Teil der Bevölkerung nicht einen anständigen (> 1/2-BIP-Anteil) Lebensunterhalt leisten können?

      Leistungsfähig sind wir genug (http://www.deutschlandradiokultur.de/produktivitaet-schlaegt-demografie.1005.de.html?dram:article_id=225987).

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @10236 (Profil gelöscht):

        "...eine relativ konstanten Anteil am BIP verwendet"

         

        Das BIP ist als Maßstab in diesem Fall ungeeignet.

        Immer weniger Menschen schaffen immer mehr. Das ist vor allem der Technik zu veranken. (Wie sie ja selber argumentieren)

        Wie viel in die Rentenkasse eingezahlt wird ist aber nicht von der Gesamtproduktivität abhängig sondern von den gezahlten Gehältern. Die Gesamtsumme der Gehälter sinkt natürlich wenn es weniger Arbeitnehmer gibt. Entsprechend sinkt auch die Summe dessen was in die Rentenkasse eingezahlt wird.

        Damit ist auch die Frage beantwortet warum der weiter unten referenzierte Artikel nichts weiter als Wunschdenken ist. Produktivität bedeutet eben nicht gleich mehr Geld in der Rentenkasse.

         

        Wer an den Gewinnen eines Unternehmens und nicht für seine Zeit bezahlt werden will der soll doch bitte Aktien dieses Unternehmens kaufen oder im Akkord arbeiten. An anderer Stelle wird ja auch darauf bestanden das Lohnarbeit ein Tausch von Arbeitszeit gegen Geld ist und kein Tausch von Leistung gegen Geld.

         

        Rentner müssen nicht verarmen. Der Großteil der Deutschen ist nicht armutsgefährdet und kann sehrwohl vorsorgen.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          "Rentner müssen nicht verarmen. Der Großteil der Deutschen ist nicht armutsgefährdet und kann sehrwohl vorsorgen."

           

          Ach ja? Von welcher Generation sprechen Sie?

           

          Und ich bin schon auch der Meinung, dass die Renten der AN an die Produktivität gekoppelt werden sollten, dann klappt das mit den Renten - zumindest für gesunde und erfolgreiche AN - auch.

          http://www.sueddeutsche.de/politik/2.220/demographische-horroszenarien-warum-wir-positiv-in-die-zukunft-blicken-koennen-1.1248564

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @Hanne:

            "Ach ja? Von welcher Generation sprechen Sie?"

             

            Von der jetzigen natürlich. Der Großteil der Bevölkerung ist in der Lage vorzusorgen, tut es aber oft nicht oder falsch. Fragen Sie mal einen Anlageberater wie schwer es ist den durchschnittlichen Duetschen zu einer Vernünftigen Anlage zu überreden. Da muss man erstmal gegen über Generationen weitergegebenes Unwissen und falsche Annahmen ankämpfen.

             

            Wer versucht mit dem Sparbuch vorzusorgen der wird am Ende natürlich nicht viel zu Lachen haben. Dafür hat er dann aber die Freiheit gehabt sich nie mit seinen Finanzen beschäftigen haben zu müssen.

             

            "Und ich bin schon auch der Meinung, dass die Renten der AN an die Produktivität gekoppelt werden sollten, dann klappt das mit den Renten - zumindest für gesunde und erfolgreiche AN - auch."

             

            Solange dann auch die Entlohnung der Mitarbeiter zu 100% nach der Leistung und nicht nach der im Unternehmen verbrachten Zeit erfolgt könnte ich damit leben.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @33523 (Profil gelöscht):

          "Wie viel in die Rentenkasse eingezahlt wird ist aber nicht von der Gesamtproduktivität abhängig sondern von den gezahlten Gehältern."

           

          Wie Sie schon selber geschrieben haben, beträgt Steuerzuschuss zu der GRV ca. 90 Mrd. Somit werden ca. 30% der Ausgaben schon jetzt steuerlich finanziert. Was spricht da gegen eine Weiterentwicklung? Konzepte gibt es genug.

           

          "Rentner müssen nicht verarmen. Der Großteil der Deutschen ist nicht armutsgefährdet und kann sehrwohl vorsorgen."

           

          Abgesehen von den Investitionsproblematik (wo ist die Rendite?) der privaten Vorsorge, wäre dies makrowirtschaftlich nicht gerade von Vorteil:

          http://www.querschuesse.de/wp-content/uploads/2015/01/A1530.jpg

          (Online-Umsätze sind in der Einzelhandelsstatistik schon enthalten).

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @10236 (Profil gelöscht):

            "Was spricht da gegen eine Weiterentwicklung? Konzepte gibt es genug."

             

            Dagegen spricht das dem Staat nicht mehr Geld zur verfügung steht als er grade ausgibt. Jedes Konzept das auf weiteren Schulden basiert macht die Lage auf lange Sicht nur noch schlimmer.

            Gegen weitere Erhöhungen der Zahlungen in die Rentenkasse spricht jedes gesunde Gerechtigkeitsgefühl. Warum soll diese Generation mehr zahlen und dann selbser weniger bekommen? Das lässt sich kaum vermitteln!

             

            "wo ist die Rendite?"

             

            Für den interessierten Investor gibt es mehr als genug Möglichkeiten anzulegen. Ich habe das hier schon ein paar mal durchgekaut. Kaufen Sie ETF, verleihen Sie Geld oder vermieten Sie Immobilien.

             

            Die Statistik macht den Knick auf den Punkt zur Wiedervereinigung. Mit der Wiedervereinigung haben sich ebenfalls die deutschen Staatsschulden innerhalb kürzester Zeit verdoppelt, die Arbeitslosenquote nicht ganz aber fast.

            Politisch gesehen war das ne tolle Nummer. Wirtschaftlich gesehen war/ist es ein Desaster!

            • @33523 (Profil gelöscht):

              "Gegen weitere Erhöhungen der Zahlungen in die Rentenkasse spricht jedes gesunde Gerechtigkeitsgefühl. Warum soll diese Generation mehr zahlen und dann selbser weniger bekommen? Das lässt sich kaum vermitteln!"

               

              kein Problem, es wird jedes Jahr genug vererbt. Eine vernünftige Erbschaftssteuer würde genügend Kapital zur Verfügung stellen um den steuerfinanzierten Anteil der Rente deutlich zu erhöhen - völlig ohne die junge Genration zu belasten.

              • 3G
                33523 (Profil gelöscht)
                @Grisch:

                Es werden momentan etwa 100 Milliarden pro Jahr vererbt. Davon sind ~50% Immobilien und anderes Sachvermögen, der Rest ist in irgendwelchen Geldwerten. Die Geldwerte ließen sich problemlos besteuern. Eine Steuer auf Häuser und andere Sachwerte sind für den Erben potentiell eine große Belastung, wenn er die Sache beahlten will.

                 

                Tun wir mal so als wäre das kein Problem und nehmen 1/3 aller Erbschaften als Steuer, dann wäre das Rentensystem immer noch 62 Milliarden davon entfernt sich selber tragen zu können.

            • 1G
              10236 (Profil gelöscht)
              @33523 (Profil gelöscht):

              "Jedes Konzept das auf weiteren Schulden basiert macht die Lage auf lange Sicht nur noch schlimmer."

               

              Man könnte sich auch ausnahmsweise wieder der Einnahmeseite widmen...

               

              "Für den interessierten Investor gibt es mehr als genug Möglichkeiten anzulegen. Ich habe das hier schon ein paar mal durchgekaut. Kaufen Sie ETF, verleihen Sie Geld oder vermieten Sie Immobilien."

               

              Wie Sie selber schreiben, gilt das für den interessierten Investor. Sollte jetzt eine gewaltige Masse an Alterssicherungsinvestitionen in den Markt fließen, sieht es schon anders aus. Die Konsequenzen aus zu viel Sparen/Geld und zu wenig Konsum, kann man zinstechnisch schon heute bewundern.

              • 3G
                33523 (Profil gelöscht)
                @10236 (Profil gelöscht):

                "Man könnte sich auch ausnahmsweise wieder der Einnahmeseite widmen..."

                 

                Nun das wird schwer. Ich weiß Sie hassen das Argument aber: Wenn man es übertreibt dann brechen die Einnahmen auf lange sicht Weg. In Deutschland ist es für Unternehmen besser als in vielen anderen EU-Ländern. Wenn man diese Differenz aber wegrationalisiert dann bekommt man eben Probleme mit Abwanderung. Von daher ist diese Seite begrenzt.

                 

                Was ich gerne sehen würde wäre die Streichung von Subventionen. Die gehen mir massiv gegen den Strich und nützen oft nur sehr wenigen Personen.

                 

                "Sollte jetzt eine gewaltige Masse an Alterssicherungsinvestitionen in den Markt fließen, sieht es schon anders aus."

                 

                Immobilien und Kredite würde man auf diese Art und Weise kaputt machen. Das stimmt. ETF würden international weiter finanzieren, wenn "nur" alle Deutschen sie kaufen.

                Werden aber natürlich nicht alle machen. Viel zu tief sitzt das Misstrauen und das "Wissen" darum das Aktien Teufelszeug sind!

                 

                "Die Konsequenzen aus zu viel Sparen/Geld und zu wenig Konsum, kann man zinstechnisch schon heute bewundern."

                 

                Schon ulkig das grade Sie sich über geringe Renditen beschweren. Die sind maßgeblich das Resultat der Notenbank-Politik. Und muss wegen den Pleite-Staaten betrieben werden. Die mögen Sie doch gerne, oder nicht?

        • @33523 (Profil gelöscht):

          Sie haben eindeutig den Artikel nicht richtig gelesen. Denn da drin steht, dass eben gerade die, die im Niedriglohnbereich tätig sind, von Altersarmut betroffen sind und deshalb vorsorgen müssten (was Ihnen aber logischerweise nicht möglich ist.) Dass der Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnbereich immer größer wird, entgeht Ihnen natürlich. Und wenn immer mehr Menschen immer weniger Geld zur Verfügung haben, macht sich das natürlich auch irgendwann gesamtwirtschaftlich bemerkbar. Aber solche Fakten gehen auch an Ihnen vorbei. Sie sind halt das Sprachrohr der neoliberalen Wirtschaft. Was solls.

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @Ute Krakowski:

            "Sie haben eindeutig den Artikel nicht richtig gelesen."

             

            Der Artikel enthält keine Fakten die mir bisher unbekannt waren. Von daher gibt es keinen Grund irgendwas zu überdenken.

            Und übringends: Nicht einer Meinung mit Ihnen zu sein ist nicht das Gleiche wie etwas nicht richtig gelesen oder verstanden zu haben. ;)

             

            Sie zählen hier allemöglichen Punkte über Verhältnisse auf die Ihnen gegen den Strich gehen und erwarten scheinbar das allein die Nennung dieser Punkte dazu führt das man auf einmal Ihrer Meinung ist.

            So funktioniert das aber nicht und interessant als ihre Punkte wären ja ohnehin die Frage wie es überhaupt dazu gekommen ist und wer etwas davon hat. Und wenn ihre Antwort auf all das dann wieder "neoliberale Wirtschaft" ist dann machen Sie es sich mit ihrer Kritik deutlich zu einfach.

            • @33523 (Profil gelöscht):

              "... die im Niedriglohnbereich tätig sind, von Altersarmut betroffen sind und deshalb vorsorgen müssten (was Ihnen aber logischerweise nicht möglich ist.) "

               

              Keine Lust gehabt, konkret darauf zu antworten?

              • 3G
                33523 (Profil gelöscht)
                @H.G.S.:

                Nicht wirklich. Hat allerdings eher mit Frau Krakowsku zu tun als mit der Frage. Sie lässt hier gerne Ihre Demagogie vom Stapel und beantwortet selber nie auch nur eine Frage.

                 

                Aber wenn sie es unbedingt haben wollen:

                 

                Das ist nichts was nur den Niedriglohnsektor betrifft. Das ist ein Mechanismus der auf alle gleich angewandt wird, es gibt hier also keine besondere Diskriminierung von Menschen die in diesem Sektor arbeiten.

                Das eigentliche Problem für diese Menschen ist eben auch nicht das Rentensystem sondern die Arbeit in diesem Sektor. Wie man dsa beheben kann ist eine ganz andere Frage und eine mit der man sich hier nicht gerne auseinandersetzt. In den meisten Fällen fehlt einfach eine angemessene Qualifizierung, in anderen ein Markt auf dem gearbeitet werden kann. Wie man es dreht und wendet: Es sind immer die Betroffenen die etwas ändern müssen um aus ihrer Lage zu entkommen. Dabei sollte man ihnen helfen!

                • @33523 (Profil gelöscht):

                  "Im Niedriglohnbereich ist es massiv unmöglich, Altersvorsorge anzusparen."

                  Das war die Ausgangsfrage.

                   

                  Sie nun, machen also nicht die Lohnzahler sondern die Lohnempfänger dafür verantwortlich.

                  Mmh-, Ihre Argumente lassen irritierenderweise den Schluss zu, wenn es genug besser "Qualifizierte" gäbe, gebe es keinen Niedriglohnbereich mehr? Wenn also z.B. ein Dr. Phil. Kisten stapelte, würde der somit besser bezahlt werden können als ein z.B. Schulversager?

                  • 3G
                    33523 (Profil gelöscht)
                    @H.G.S.:

                    Es ist nicht der Arbeitgeber und nicht der Arbeitnehmer verantwortlich dafür was für ein Gehalt in einer Branche gezahlt wird. Relevant ist wie viele Menschen die gefragte Leistung erbringen können, wie viele bereit sind sie zu erbringen, wie groß der Gewinn durch die Leistung ist und wie viel von der Leistung verlangt wird. Nennt sich Preisbildung.

                     

                    "Wenn also z.B. ein Dr. Phil. Kisten stapelte, würde der somit besser bezahlt werden können als ein z.B. Schulversager?"

                     

                    Das ist ein typischer Denkfehler. Man wird nicht für seine Ausbildung bezahlt sondern für das was man sinnvoll anwenden kann. Entsprechend wird ein kisten stapelnder Philosoph natürlich nicht besser bezahlt als ein Kisten stapelnder Sonderschüler der genauso effizient ist.

                     

                    In einem Land wie Deutschland müsste der Niedriglohnsektor schlichtweg reduziert werden, indem man die Menschen fortbildet und ihnen andere Jobs vermittelt. Leider gibt es viele Interessensgruppen die sich für den Erhalt jeglicher Jobs einsetzen und die Menschen dazu anhalten sich ja nicht anderweitig umzusehen.

                    • @33523 (Profil gelöscht):

                      Okay.-Ein gewisser, ständiger Bevölkerungsanteil im Niedriglohnbereich steckt also auch in Ihren Ausführungen. Um den gehts. Diese Leute haben nichts um vorzusorgen. Das z.B. Riestern, für Leute mit gutem Einkommen wunderbar erfreulich einen zusätzlichen Renten vorteil ermöglicht, finde ich nicht an und für sich schlecht; aber irreführend.

                      • 3G
                        33523 (Profil gelöscht)
                        @H.G.S.:

                        Das es diesen Anteil gibt das ist unstrittig aber relative Armut gibt es eben per Definition in jeder Gesellschaft in der es keinen Einheitslohn gibt.

                        Es gibt keine Möglichkeit diesen Anteil abzuschaffen. Wir leben in einem Land in dem dieser Anteil sogar noch relativ klein ist. Haben wir vor allem dem 2. Weltkrieg zu verdanken. Das war quasi ein Reset für die Vermögen und Einkommen.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      "... ist nicht finanzierbar ..." - es sind diese Dogmen, und diese Unbeweglichkeit im Denken und diese unreflektierte Übernahme von Begriffen aus der Steinzeit, die eine Lösung des Problems so schwierig machen. In der Praxis führt das zu einer Kaltherzigkeit und einer Gewalt gegenüber anderen Menschen, die ich nicht nur für zynisch, sondern für bösartig halte.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Georg Marder:

        "es sind diese Dogmen..."

         

        Wer in einem Land lebt in dem es tatsächlich Armut gibt und am Tag nur 0,50€ zum Leben hat der weiß das die 0,50€ die eine Schale Reis kostet kein Dogma ist sondern harte Realität.

        Viele Menschen hier verstehen das nicht und verstehen auch wirtschaftliche Abläufe nicht. Sie scheinen zu dieser Gruppe von Menschen zu gehören.

         

        "führt das zu einer Kaltherzigkeit und einer Gewalt gegenüber anderen Menschen"

         

        Auch wenn immer noch Menschen einen gewaltsamen Tod sterben gab es in der Menschheitsgeschichte keine Zeit in der weniger Menschen das Opfer von Gewalt geworden sind als die Zeit in der wir leben. Entsprechend steht Ihre These auf ziemlich wackeligen Beinen.

         

        "die ich nicht nur für zynisch, sondern für bösartig halte."

         

        Ich mache mich nicht über arme Menschen lustig und ich will ihnen nichts böses, ich sage den Träumern nur das ihre einfachen Lösungsansätze nicht funktionieren werden.

        Und bösartig,... meine Güte. Da spricht wohl der Ideologe aus ihnen der jeden Angriff auf sein Weltbild als einen Angriff auf seine Person versteht. Vielleicht sollten Sie ihr eigenes Weltbild mal etwas flexibilisieren, bevor Sie hier Wutreden schwingen.

         

        Nehmen Sie sich ein Beispiel an @Jaroslaw Majchrzyk: Der ist auch sehr standhaft was seine Ansichten angeht aber dabei immer recht höflich und sachlich.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @33523 (Profil gelöscht):

          "Nehmen Sie sich ein Beispiel an @Jaroslaw Majchrzyk: Der ist auch sehr standhaft was seine Ansichten angeht aber dabei immer recht höflich und sachlich."

           

          Danke. Im Bewusstsein der eigenen Unfehlbarkeit kann man nicht anders.

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @10236 (Profil gelöscht):

            Und der Humor ist Ihnen auch noch nicht abhanden gekommen! ;)

  • Immer spricht man von Altersarmut bei den Rentnern, nie werden die reichen Beamten-Pensionäre erwähnt. Ungleichheit in Deutschland, auch bei der Bezahlung der Angestellten und der Beamten.

     

    Der Minister nimmt den Bischof am Arm: Halt du sie dumm, ich mach sie arm!

  • Um es mal ganz banal zu sagen:

     

    Solange die große Mehrheit der Wähler immer wieder bei den Parteien das Kreuzchen macht, die uns das eingebrockt haben, wird sich an diesem Skandal auch nicht ändern. Mit jeder Stimme für diejenigen, die den Arbeitsmarkt und die Sozialversicherungssysteme so perfide "reformiert" haben, reiht man sich in die Herde der "allerdümmsten Kälber ein, die....".

  • Meinen Vorredner_innen stimme ich auf jeden Fall zu.

     

    Mein Gedanke: Bald sind wir "Griechenland"

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @Hanne:

      Sie sollten dringen mal ein paar andere Medien als die taz lesen.

      Wenn man sich auf dieses Blatt beschränkt hat man schnell das Gefühl das die Revolution kurz bevorsteht und das es dem durchschnittlichen Deutschen nicht besser geht als einem armen Bauern in Nordkorea.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Sorry, aber ich sehe leider gar keine "Revolution" in Deutschland bevorstehen. Das "System" Hartz IV und Folgen "funktioniert" doch prächtig.

         

        Ich gehe eher davon aus, dass Deutschland als Staat sich irgendwann gezwungen sieht, die jetzt noch zukünftigen Massenprobleme, die dann Realität sind, anders zu lösen, als sich die wenigsten jetzt noch vorstellen können.

         

        Und btw: Jedes Bundesland weiß doch heute schon, wieviel Pensionen in spätestens 20 Jahren anfallen werden. Es sind Zahlen, die will niemand hören und überdenken, weil es für diese Ausgaben schlicht keine entsprechenden Einnahmen geben wird. Die Pensionen sind meines Erachtens auch nicht sicher. Allerdings müssen Beamte aus ihrem Einkommen nicht was abgeben, was sowieso zu nichts führt (gesetzl. RV). Sie haben einfach mehr netto und oft sogar auch mehr Grundgehalt. Am Ende werden viele als alte, kranke Menschen nicht mehr viel bekommen.

    • @Hanne:

      Gute Idee! Man sollte die ganze Bevölkerung verbeamten. Dann gäbe es zumindestens nicht diese Dikrepanzen bei der Rente

      • @Rudolf Fissner:

        Das nennt man dann einfach "Bedingungsloses Grundeinkommen".

  • "Bereits im Juli hatte die Gewerkschaft ein eigenes Konzept für den „Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung“ vorgelegt."

     

    Aller haben gute Lobbyisten: Beamte, Selbständige, Abgeordnete - und damit kein Problem mit der Alterssicherung.

     

    Nur die Arbeitnehmer sind die Dummen. Sie bezahlen mit ihren Steuern die Pensionen der Beamten mit.

     

    Es herrscht Verteilungskampf. Die demographische Lücke in der GRV muss genauso wie die Beamtenpensionen aus Steuermitteln getragen werden.

     

    In diesem Verteilungskampf haben sich die Arbeitnehmer unzweuifelhaft von den anderen beteiligten Interessengruppen über den Tisch ziehen lassen.

     

    Das ist in erster Linie Versagen der Gewerkschaften als - schlechte - Interessenvertreter der Arbeitnehmer.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      Selbstständige die nicht in die Rentenkasse einzahlen müssen sind selber für ihre Alterssicherung verantwortlich. Von daher kann man wohl kaum behaupten das es diesen durch Lobbyismus besonders gut gehen würde.

      Die Rente die man als Selbststndiger erhält ist ausschließlich davon abhängig wie viel man sich entschieden hat einzuzahlen und wie viel man einzahlen kann. Der einzige definitive Vorteil den man hat ist Wahlfreiheit bei der Art der Anlageform.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        "Der einzige definitive Vorteil den man hat ist Wahlfreiheit bei der Art der Anlageform."

         

        Dieser Vorteil ist aber bares Geld wert. Als Pflichtversicherter in der GRV erhalten Sie rechnerisch/statistisch weniger ausbezahlt als Sie einbezahlt haben.

         

        Berufsständische Versorgungswerke rechnen mit 3,5% Rendite, die sie zur Zeit knapp erwirtschaften.

         

        D.h. die 19% Rentenbeitrag werden bei der Krankenschwester in der GRV gar nicht, beim Krankenhausarzt im Versorgungswerk mit 3,5% verzinst. Das ist ein feudalähnliches System.

         

        Der schlecht verdienende Selbständige zahlt gar nichts ein und bekommt über Sozialleistungen nahezu so viel, wie ein GRV-Mindestrentner.

         

        Der gut verdienende Selbständige bestimmt die Höhe seiner Rendite im Fall geschickter Geldanlage selbst.

  • es gibt kein verfassungsrechtlich geschütztes recht auf wohlstand im alter.

    • @adagiobarber:

      WOHLSTAND??? Welchen Artikel haben Sie gelesen? Es geht um Altersarmut - das ist menschliche Not im Alter. Oder meinen Sie, dass Menschen im Alter kein Anrecht haben, auf ein notfreies Leben, selbst wenn nebenan Menschen in Saus und Braus leben?

    • @adagiobarber:

      Danke für diesen menschenverachtenden Kommentar. Besser könnte man die Ignoranz von Selbstständigen und Beamten eigentlich nicht formulieren. Der Fakt, dass Sie eine Altersversorgung von 1000 Euro als Wohlstand bezeichnen, lässt schon erkennen, wessen Geistes Kind Sie sind.

      Anscheinend gibt es wohl ein geschütztes Recht für Beamte, sich selbst abzusichern, während für alle anderen ständig nur Einschränkungen gefordert werden. NATÜRLICH gehen Beamte weiterhin auch mit 63 in Rente während für alle anderen schon eine Erweiterung von 67(!) auf 70 überlegt wird. Auch im Bereich der KV ist dieses Bessermenschentum mittlerweile sichtbar. So werden sämtliche Verschärfungen der ges. KV von Personen beschlossen die allesamt Privat versichert sind, und ganz merkwürdigerweise sind alle Privaten KVs auch von diesen Verschärfungen ausgeschlossen.

    • @adagiobarber:

      Irgendwas falsch verstanden? Wer lesen kann erkennt , dass es hier unzweifelhaft nicht um Wohlstand geht, sondern darum ein halbwegs menschenwürdiges Dasein im Alter fristen zu können.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Die Rente wird auch eines der Themen auf dem an diesem Donnerstag beginnenden Sozialstaatskongress der IG Metall in Berlin sein. Bereits im Juli hatte die Gewerkschaft ein eigenes Konzept für den „Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung“ vorgelegt. Für Freitag hat auch Andrea Nahles ihr Kommen zugesagt."

     

    Nahles? Wollte sie nicht gerade die Betriebsrente ankurbeln? Betriebsrente (eher Entgeltumwandlung), die nur Beitragszusage und keine Rendite garantiert, Betriebsrente, deren Beiträge die gesetzliche Rente der Betroffenen mindern und durch die Erhöhung der Sparquote die Konsumkraft weiter schmälert (http://www.querschuesse.de/wp-content/uploads/2014/07/1a215.jpg)?

    Denkbar schlechter Gast. Möglicherweise aber wollen die Gewerkschaftsbosse das Gleiche, schließlich war es einer aus ihren Reihen dessen Namensschild das Versagen der privaten Altersvorsorge ziert.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Und da fällt mir noch ein Gedanke ein: Die Gewerkschaften haben m.E. vor allem die Gewerkschaftsmitglieder und die tarifgebundenen Mitarbeiter als Klientel im Sinne - fragt sich, ob da nicht systematisch die Niedrigverdiener schlechter behandelt werden. M.E. ist die Rente mit 63 eine Gewerkschaftsidee, die sie mit ihrem starken Einfluss auf die SPD durchgesetzt hat und die vor allem ihrer Kernklientel genutzt hat. Da sollte man einen wachen differenzierten Blick behalten, bei dem was die Gewerkschaften so sagen.

      • @Georg Marder:

        Jeder in organisierten Strukturen (somit auch in Demokratien) hat sein Klientel im Auge! Die Währung lautet Wahlstimme oder Mitgliedschaft.

         

        Hint-unter fallen daher alle die weder Mitglied noch Wähler sind:

        Also Menschen ohne dt. Pass und Wahlrecht sowie unorganisierte wie z.B. Leiharbeiter.

        Und zu diesen Problemen liest man auch von Links nichts, außer Lippenbekenntnissen.

        • @Tom Farmer:

          HEUTE ist das so, dass alle NUR Klientelpolitik machen - aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann mal ein Wertekonsens in den Fokus rückt, bei der der Mensch an sich, kraft seiner bloßen Existenz, Gegenstand und Ziel der Politik wird. Ich glaube an so was wie Bewusstseins-Evolution - sonst könnte ich mir gleich die Kugel geben :-)

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Die Gewerkschaften haben sich auch für die m.E. wirklich sinnlose Rente mit 63 eingesetzt (sinnlos, im Sinne von nicht die wichtigste Aufgabe, wenn man die Altersarmut angehen mag).

  • Altersarmut, schön und gut, was machen denn die Invaliden? Sind Jahre lag Krank, werden frühzeitig in Altersrente geschickt, haben nur sehr geringe Zuverdienst Möglichkeiten, falls sie überhaupt noch halbwegs gerade Laufen oder stehen können. Haben sich bis zum Krüppel abgeschuftet und dann "Nach mir die Sintflut"

    Es fehlen dann auch die Jahre in denen man sich Selbstversichern hätte können, denn damals war noch keine Rede von schlecht gefüllter Rentenkasse.

    " Die Renten sind sicher" nicht wahr her Blüm?

    Bin gespannt, ob ich mir 'nen Aldi - Karton oder doch 'nen Miele leisten kann, so unter der Weserbrücke mit 65

    • @urbuerger:

      Heute heißt das Erwerbsminderungsrente, sprich Rente aufgrund von einer teilweisen oder vollen Erwerbsminderung.

       

      Je früher mensch dort hin kommt, desto niedriger fällt diese Rente aus, desto weniger kann man auch abzugslos hinzuverdienen, desto ärmer auch im Alter. Es ist ein harter, schleichender Abstiegsprozess fast ohne Möglichkeit auf Anstieg. Einmal ausgesondert, immer ausgesondert. Alternativ werden auch chronisch Kranke gerne in Rehas gequält, nach denen es dem FÜR den Arbeitsmarkt Rehabilitierten oft noch schlechter geht als zuvor, Rente wird dennoch oft nicht bewilligt. Also immer weiter Schikanen im Jobcenter.

       

      Also Pest oder Cholera, wenn man gesundheitlich stark eingeschränkt ist.

    • @urbuerger:

      Ich stimme Ihnen zu - das Thema Altersarmut und der Umgang damit sind nur eines von vielen Symptomen kritikwürdigen Vorgehens - aber hier ist ein Hebel, weil das so viele betrifft. Meine Hoffnung ist, dass das zu einer grundsätzlichen Wertediskussion führt und dann können andere Themen, wie Invalidenrente etc. anders gesehen und behandelt werden.

  • Selbstverständlich haben Niedrigverdiener ein Problem mit Altersarmut, denn viele landen erst im Niedriglohnsektor, nachedem sich ihre ursprünglich vernünftig bezahlten Jobs verloren haben, um durch untertariflich arbeitende Leiharbeiter, Ein-Euro-Jobber etc. ersetzt wurden und in Hartz IV gelandet sind.

    Hartz IV gibt es aber erst, nachdem private Altersvorsorge vorzeitig ausgezahlt und "abgelebt" wurde sowie alle anderen Rücklagen aufgebraucht sind.

    Private Altersvorsorge wird so zur Makulatur und zwar ganz gewollt vom Gesetzgeber aus.

    Man kann sich doch so viel besser als Elite fühlen, wenn möglichst viele Menschen unter einem im Dreck liegen...

  • Ja, die Armen muss man mal ordentlich warnen. Und wenn das alles nix hilft, gibt´s eben selbstgebackenen Kuchen, wenn das Brot alle ist.

    • @lions:

      Manche Mitbürger sind sich selbst für selbstgebackenen Kuchen für Obdachlose zu fein.

      • @Rudolf Fissner:

        Maria A. die Nette, alias Andrea N. meinte doch, die u.a. Obdachlosen brächten den Kuchen sicher auch selbst gebacken.

  • Ich kann Frau Kipping nur zustimmen - es ist Zynismus pur, wenn die Politik vor den Folgen ihrer eigenen Politik warnt - Niedriglohnsektor schaffen - Rentenleistungen kürzen und Pensionen unberührt lassen - Politiker die sich selber satte Alterspensionen gewähren und die Bevölkerung in die Altersarmut schickt ...

    Der Armutssicherungsbericht sollte nicht mit unmöglichen Forderungen daherkommen und Niedrigverdienern Angst machen, sondern sollte bei der Politik dringlich eine machbare Lösung des Problems anmahnen - dafür werden diese Leute bezahlt. Das Ausland zeigt uns, dass es Lösungen gibt, wenn man die vielen deutschen Dogmen mal in Frage stellt und Konzepte erarbeitet, die auch die Pensionen der Politiker und der Beamten mit berücksichtigen!

    • @Georg Marder:

      Politikerbashing ist immer auch Augenwischerei. Politiker können in der freien Wirtschaft wesentlich mehr verdienen bei oftmals wesentlich geringerer Arbeitszeit.

       

      Es ist eher eine Front der Geringverdiener gg. die der Vielverdiener.