Alpha-Gal-Syndrom: Fleischallergie nach Zeckenstich

In den USA wurde seit 2010 bei mehr als 100.000 Menschen eine Fleischallergie festgestellt. Auslöser soll der Stich der Lone-Star-Zecke sein.

Lone-Star-Zecke

Die Lone-Star-Zecke soll der Auslöser der Allergie sein Foto: Brian Cassella/Zuma Press/imago

NEW YORK ap | Immer mehr Menschen in den USA entwickeln eine Allergie gegen rotes Fleisch. Ein am Donnerstag vom Center for Disease Control and Prevention veröffentlichter Bericht spricht von mehr als 100.000 Menschen, bei denen die Allergie seit 2010 nachgewiesen wurde. Auslöser sind demnach Bisse einer bestimmten Zeckenart.

Die Forscher gehen davon aus, dass sogar bis zu 450.000 Amerikaner von der Allergie betroffen seien könnten, ohne es zu wissen. Damit wäre sie die zehnthäufigste Nahrungsmittelallergie in den USA, sagte Scott Commins, Forscher der Universität von North Carolina und Mitverfasser des Berichts.

Es gebe keine bestätigten Todesfälle im Zusammenhang mit der Allergie. Patienten hätten die Symptome aber als erschreckend beschrieben. Dazu zählen Nesselsucht, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, starke Bauchschmerzen, Atembeschwerden, Schwindel sowie Schwellungen der Lippen, des Rachens, der Zunge oder der Augenlider. Die Reaktionen treten erst Stunden nach dem Fleischverzehr auf.

Die als Alpha-Gal-Syndrom bezeichnete Reaktion tritt auf, wenn eine durch einen Zeckenstich infizierte Person Rind-, Schweine-, Wild- oder anderes Fleisch von Säugetieren isst oder Milch zu sich nimmt. Es wird nicht durch einen Keim verursacht, sondern durch einen Zucker, Alpha-Gal, der in Fleisch enthalten ist – und in Zeckenspeichel. Wenn der Zucker über die Haut in den Körper gelangt, löst er eine Immunreaktion aus und kann zu einer schweren allergischen Reaktion führen.

Forscher bringen die Allergie mit der Lone-Star-Zecke in Verbindung, die überwiegend im Nordosten und im Süden der USA verbreitet ist. Den Experten zufolge könnte die Zahl der Fälle gestiegen sein, weil sich die Zecken in andere Regionen ausbreiten.

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