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Aktion gegen verkehrswidriges ParkenRücksichtslose Rowdys

AutofahrerInnen ignorieren massenhaft Halte- und Parkverbote. Der Verkehrsminister will das teurer machen. Doch es bräuchte drastischere Maßnahmen.

Parkrowdys sehen ihr Handeln nicht als Vergehen, sondern als Lappalie Foto: dpa

Berlin taz | Die Bilanz der Berliner Polizei nach ihrer Aktion gegen verkehrswidriges Halten und Parken ist ernüchternd: „Ein spürbares Unrechtsbewusstsein war kaum wahrzunehmen.“ Übersetzt heißt das: Viele AutofahrerInnen sind an einer friedlichen Koexistenz mit anderen NutzerInnen des öffentlichen Raums nicht interessiert. Rücksichts- und gedankenlos stellen sie ihre Karren irgendwo ab und finden, dass sich RadfahrerInnen und andere VerkehrsteilnehmerInnen mal nicht so darüber aufregen sollen – auch wenn ihr Pkw oder Lkw zu einer mindestens ärgerlichen und nicht selten auch gefährlichen Barriere wird.

Bei der Aktion, die die Berliner Polizei gemeinsam mit Ordnungsämtern und den Berliner Verkehrsbetrieben gestartet hatte, ging es vor allem um das Halten und Abstellen von Fahrzeugen auf Radwegen, Busspuren und in der zweiten Reihe – also mitten auf der Straße. Ein Massendelikt: Innerhalb von fünf Tagen wurden 6.484 Verstöße erfasst.

Die OrdnungshüterInnen versuchten es mit Appellen: „In gut 1.100 Gesprächen wurden die Betroffenen für die aus ihrem Verhalten resultierenden Folgen für andere sensibilisiert und ihnen die Rechtslage aufgezeigt“, teilt die Berliner Polizei nach Abschluss der Aktion mit. Dabei durfte die Rechtslage die ParkrüpelInnen kaum beeindrucken. Wer erwischt wird, muss nur ein Bußgeld zwischen 15 und 35 Euro zahlen.

Entsprechend waren die Reaktionen der Gestellten. Parkrowdys sehen ihr Handeln nicht als Vergehen, sondern als Lappalie. „Das festgestellte Fehlverhalten wurde durch die Betroffenen unter Verweis auf das nur kurzfristige Abstellen des Fahrzeugs und die allgemeine Parkplatznot sehr häufig bagatellisiert und verharmlost“, heißt es in der Erklärung der Berliner Polizei. Das spiegelt eine leider viel zu verbreitete Haltung.

„Wirksame Bußgelder“

Die Gefahren, die von Autos ausgehen, werden in Deutschland systematisch heruntergespielt. Mehr als 3.000 Verkehrstote im Jahr werden von vielen MeinungsmacherInnen in Politik und Gesellschaft als unausweichliche Notwendigkeit hingenommen. Bei dieser Haltung ist es kein Wunder, dass ein Tempolimit auf Autobahnen oder eine Regelgeschwindigkeit von Tempo 30 in Städten, wie es etwa der Fahrradclub ADFC fordert, keine Aussicht auf Durchsetzung haben – noch.

Denn langsam ändert sich etwas. Das gilt selbst für den autofreundlichen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der sich neuerdings gerne auch als „Radminister“ bezeichnet. Noch in diesem Jahr will er eine fahrradfreundliche Novellierung der Straßenverkehrsordnung auf den Weg bringen.

Immerhin: Er will ein generelles Halteverbot auf Radschutzstreifen an Straßen einführen. Bislang dürfen Autos dort bis zu drei Minuten halten. Außerdem soll es künftig „wirksame Bußgelder“ für das unerlaubte Parken auf Schutzstreifen und in der zweiten Reihe geben. Noch hat Scheuer keine konkreten Zahlen genannt. Der CDU-Radverkehrsexperte im Bundestag, Gero Storjohann, hat eine Hausnummer ins Gespräch gebracht: 100 Euro.

Ob das reicht, um Parkrowdys zur Räson zu bringen? Dafür sind eher drastische Maßnahmen erforderlich: rigoroses Abschleppen, Strafen in vierstelliger Höhe, und wer regelmäßig andere gefährdend parkt, sollte genauso wie jene, die notorisch zu schnell fahren, den Führerschein abgeben müssen. Alternativ könnte ein allgemeines Fahr- und Parkverbot in Städten – mit Ausnahmen etwa für Menschen mit Handicap – ­helfen.

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49 Kommentare

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  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Wenn die Polizei schreibt: „In gut 1.100 Gesprächen wurden die Betroffenen für die aus ihrem Verhalten resultierenden Folgen für andere sensibilisiert und ihnen die Rechtslage aufgezeigt“, dann sehe ich darin den Anfang einer Täter-Opfer-Umkehr. Die wirklich Betroffenen sind nach dem gängigen Gebrauch des Wortes doch gerade diejenigen, die unter den Folgen zu leiden haben. Diejenigen, die die Polizei hier "Betroffene" nennt, werden üblicherweise "Verkehrssünder" genannt. Wem der religiöse Bezug, wie mir, da nicht gefällt kann auch wahlweise Worte wie "Rowdies", "rücksichtslose Egoisten" oder "Täter" verwenden.

  • Das ist das Entscheidende:



    @Uranus, 13.06.2019, 04:01: "dass es kein Recht auf Auto gibt, dass es viel zu viele Autos gibt, dass durch sie auch die Klimakrise befeuert wird und insgesamt Ökosysteme, Gesundheit und Menschen und Tiere gefährdet werden".



    So isses. Deswegen setze ich mich dafür ein, dass die "schwächste" Verkehrsteilnehmer*in (Fußgänger*in) die größten Rechte bekommen soll (immer Vorfahrt|"Vorgang" vor allen anderen Verkehrsteilnehmer*innen). Habe ich an anderer Stelle schon mal ausführlicher beschrieben…



    www.taz.de/Mobilit...bb_message_3797066

  • Radfahrer sind für mich die schlimmeren Rowdys.

    • @Mr. Ziegfeld:

      "Radfahrer sind für mich die schlimmeren Rowdys."



      Tja, das legt nahe, dass Sie einer von diesen SUV-Fahrern sein könnten, die glauben, durch diese "Waffe" vor allem und jedem geschützt zu sein – und vor allem die Vorfahrt im Auto eingebaut zu haben.



      Die Schwächsten müssen den größten Schutz und die größten Rechte genießen – so geht m. E. Verkehr heutzutage.



      Btw. wo steht eigentlich, dass Radfahrer langsam fahren müssen? Die haben's auch eilig, nur eben umweltfreundlich und ohne Knautschzone…

    • 9G
      90618 (Profil gelöscht)
      @Mr. Ziegfeld:

      Mr. Ziegfeld

      Fahrradfahrer sind auf jeden Fall die schlimmeren Rowdies. Sie sind für viel mehr Tote und Schwerverletzte verantwortlich als Autofahrer. Kein Wunder, daß Terroristen nicht mit Autos in Menschenmengen rasen, sondern auf Hollandrädern.

    • 9G
      90618 (Profil gelöscht)
      @Mr. Ziegfeld:

      Mr. Ziegfeld

      Fahrradfahrer sind auf jeden Fall die schlimmeren Rowdies. Sie sind für viel mehr Tote und Schwerverletzte verantwortlich als Autofahrer. Kein Wunder, daß Terroristen nicht mit Autos in Menschenmengen rasen, sondern auf Hollandrädern.

    • @Mr. Ziegfeld:

      Jo, mit den 0,2 PS und maximal 30 km/h werden diese zur echten Gefahr für 200-PS- SUV`s. Schlimm.



      Da haben Sie richtig Recht !

      • @Traverso:

        ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Wenn in Leipzig ein orientierungsloser Mensch auf dem 5-spurigen Ring spazierengeht, nennt Herr Loepki von der Polizei das im Einklang mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch "Gefährdung des Straßenverkehrs". Die LVZ schreibt wie zumeist so auch in diesem Fall von ihm ab und setzt das Zitat aus der Polizeimeldung groß in die Schlagzeile. Vom Sozialismus lernen heißt fürs Leben lernen.

  • Als Auto- und Radfahrer und Fußgänger kann ich immer wieder nur empfehlen: Einfach mal einen Perspektivwechsel vornehmen und sei es als Beifahrer,



    z.B. im LKW . Es erweitert das Wissen - und Verstehenspektrum ungemein.



    Und vielleicht auch mal ein bisschen mehr Toleranz.



    @Pirmasenser



    Einfach die B ußgeldmodelle anderer Länder als Beispiel nehmen.



    Einkommensabhängige Bußgelder ab bestimmten Grenzen.

    • 9G
      90618 (Profil gelöscht)
      @Waldo:

      Einkommensabhängige Bußgelder sind in Berlin-Kreuzberg oder Neukölln keine gute Idee. Einige sehr aggressive Autofahrer in Luxuskarossen kassieren H.IV, müßten also kaum etwas zahlen.

      Ich empfehle stattdessen temporäre Konfiskation der Kisten. 31 km/h in der 30er Zone? Karre 1 Tag weg usw.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @90618 (Profil gelöscht):

        Da gehen SIe aber davon aus, dass die Bußgelder niedrig sind. Dann wären sie bei Gutverdiener erst recht wirkungslos. Es könnte aber auch so realisiert werden, dass die Bußgelder einfach für alle unangenehm hoch sind. Falsch parken für ein halbes Monatseinkommen? Bei der bestehenden Zahl der Autos müssten dann aber auch jede Menge Parkhäuser gebaut werden. Ich kann in manchen Vierteln Leipzig sogar nachvollziehen, dass alles zugeparkt ist und auch um jede Kurve herum die Autos stehen. Es gibt einfach keine Alternative dazu. Politikversagen.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Waldo:

      "Einkommensabhängige Bußgelder" das wäre ein Traum, dazu noch lebenslanger Führerscheinentzug für die schlimmsten Verkehrsünder (180 in der Innenstadt etc.)

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Als ich noch jung, schlank und böse war, hatte ich auf dem Rad gelegentlich einen Notfallhammer dabei.

    War der Radstreifen blockiert, machte es bumms und einen erklärenden Bekenner-Aufkleber gab es auch noch dazu und weiter ging es.

    Das trifft sie in Mark und Seele. Und die Getroffenen blockieren nie wieder einen Radstreifen.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      "die Getroffenen blockieren nie wieder einen Radstreifen."

      Woher wissen Sie das?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Radwege gibts hier zwar und sind für mich meist Umwege; da Provinz ist eher das relevant:



      "Beim Vorbeifahren an einspurigen Fahrzeugen wie Fahrrädern oder Motorrädern ist ein Seitenabstand von mind. 1,5 Metern einzuhalten."



      Kostet theoretisch 30 Eier.



      Mir ist leider noch nix eingefallen, wie ich zur Verkehrserziehung beitrage ohne mich mehr als nötig selber zu gefährden, da reichen schon die in Schwanzlänge ( www.youtube.com/watch?v=XruGr031ua0 ) vorbeiheizenden Kfz.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Und: Was ist von der Aufzählung geblieben? Das "und"?

      Und von welchen Jahren in MR berichten der Herr mit dem Notfallhammer? Ich ging bislang davon aus, ein Notfallhammer sei im Notfall einzusetzen - aber nicht dafür, einen Notfall herbeizuführen.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Ja, ziemlich genau das "und" ist geblieben.

        Wir dachten wir stehen über dem Gesetz und verfuhren nach der Regel:

        "Pisst Du an meine Wand, pisse ich an deine."

        Letztendlich war es aber nur ein Pissen in den Wind:

        "And I still can hear him sayin'



        You're all just pissin'



        In the wind



        You don't know it but you are"

        Sagt einer der Götter im musikalischen Olymp:

        www.youtube.com/watch?v=1LTiKJlB62g

        Und was den Kampf gegen das Gesetz angeht, der ist so ausgegangen:

        www.youtube.com/watch?v=AL8chWFuM-s

        Schön wars trotzdem.

        Ach ja, 80er-Jahre waren die Notfallhammer-Dekade. Und noch so manch andere.

  • Klar, der Herr minister hat das Problem nicht, denn er läßt seinen Chauffeur ggf. ein paar Male um den Block fahren.

  • Das ist ja gutgemeint von Herrn Autominister Scheuer, Fehlverhalten ein bisschen teurer zu machen.



    Nur meist wird ja gar nicht kontrolliert: Ausrede: Personalmangel bei der Polizei.



    Und viele, die sich luxuriöse Wagen leisten, in Hamburg wimmelt es nur so von SUV´s, denen ist eine eventuelle Strafgebühr "scheißegal".



    Es hilft nur eins: Autos raus aus der Stadt. Kopenhagen, Oslo, Amsterdam usw. machen es vor. Die Lebensqualität steigt massiv ( auch für dann ehemalige Autofahrer ).



    Aber die Angst vor der Automobillobby läßt Politiker weiter zittern.



    Der Autoindustrie ist es schlichtweg egal daß Autos im Stau stehen, in zweiter und dritter Reihe parken, auf Fahrradwegen stehen, Fußgänger und Radfahrer mit ihren ein bis zwei Tonnen Gewicht und 100 PS aufwärts im engen städtischen Raum gefährden.



    Hauptsache Autos verkaufen. Nichts anderes zählt.



    Was Stätde angeht sind wir eine Diktatur der Automobillobby.



    Luftverschmutzung, Verkehrsopfer, Verschwendung von öffentlichem Raum, Klimaschutz, Resourcenverknappung: Den Autofetischisten, deren Autolobby in Wirtschaft und Politik, denen ist das alles scheinbar völlig egal. Nur so erklärt sich die festgestellte Gleichgültigkeit derer gegenüber groben Ordnungswiedrigkeiten.

    • @Traverso:

      Sie treffen den Sachverhalt.



      Man nennt das Auto allerdings auch Buergerkaefig. Und sie geben auch noch viel Geld dafür aus.

  • Manchmal ist ein Tagesticket für Parken teurer als das allerorten gleichhohe Bußgeld nach StVO....

  • Ich erlebe hier (Stadtrandlage, Rhein-Main-Raum) die negativen Folgen der ungebremsten Lust auf SUV (und andere, normale) Fahrzeuge. Neben den Anwohnern, die hier parken (am liebsten vor der Tür - 3 Minuten Laufen ist ja unzumutbar!), sind da auch noch Lieferwagen oä, bei denen die Eigentümer-Firmen die Autos ihren Mitarbeitern nach Hause mitgeben, um auf dem Firmengelände Platz für Anderes zu haben...



    Der Platz reicht nicht, und es wird alles zugeparkt!

  • Das Problem wird bleiben, so lange Parken auf legalen Parkplaetzen uneingeschraenkt und kostenlos moeglich ist, bzw. fuer Anwohner zu einer Minigebuehr.



    Ohne freie Parkplaetze (bei Lademoeglichkeiten ueber Nacht) kann auch Elektromobilitaet in der Grossstadt nicht funktionieren.

  • Die Lieferdienste mit Kleintransportern koennten entweder ganz zu verbrecherischen Organisationen erklaert werden ..., oder der Parkraum wird insgesamt so bewirtschaftet, dass es alle 50 Meter freie Parkplaetze gibt, auf denen ein Lieeferdienst dann eben (natuerlich nicht kostenlos) halten kann.

    Vielerorts wuerde es ausreichen, wenn jeder Anwohner mit Hauptwohnsitz maximal1,50 Strassenlaenge zum Gratis-Anwohnerparken beanspruchen kann. Reicht zum Abstellen eines Minicars. Der Rest koennte dann ueber Auktionen oder nach Umweltvertraeglichkeit des Fahrzeugs bewirtschaftet werden. Der Platz reicht nun mal nicht fuer 5 Meter lange Dieselautos fuer alle. Andere staedtische Steuern koennen dafuer abgeschafft werden, z.B. die auf die Miete umgelegte Grundsteuer, die ja ohnehin automatisch zum Jahresende wegfallen koennte.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Es kommt ja sehr schön heraus, dass Einsicht und positives soziales Verhalten keine Kernkompetenzen von VerkehrsteilnehmerInnen sind. Das ist jetzt nicht wirklich neu. Wenig neu ist auch, dass praktisch alle Verkehrsführungen in mittleren und großen Städten seit den 60-iger Jahren autokonform geplant und gebaut wurden. Im Grunde bis heute. 50 Jahre Urbanität lassen sich doch nicht mit Strafen, Gebühren oder ein paar aufgemalten Radwegen „umbauen“. Es fehlt doch weiterhin der politische Wille an mobiler Veränderung. Denn: Tempo 30 km/h in geschlossenen Ortschaften, außer FußgängerInnen aller Verkehr auf die Strasse, ggf. Innenstadtmaut, ÖPNV-Vorrang, etc. - das wären doch die Schritte, deren „Namen nicht genannt werden dürfen“. Und: Reviertiere sind niemals freundlich, wenn Eindringlinge kommen!

  • Ich bin dafür. Und gleich auch all die Radfahrer abkassieren, die sich regelwidrig verhalten.

    • @Wellmann Juergen:

      Na, das musste ja mal wieder einer sagen und dann geht die ganze jahrelange nutzlose Debatte wieder los. Sehr konstruktiv, fürwahr.

      • @Konrad Ohneland:

        Leider hat Wellmann Jürgen Recht.

      • @Konrad Ohneland:

        Das kann gar nicht oft genug gesagt werden.

  • Parken in der zweiten Reihe mit eingeschalteter Warnblinkanlage war in meinem Viertel eine Seuche. Das Ordnungsamt völlig überfordert oder wollte das nicht sehen. Aber wozu gibt es Smartphones. Bilder gemacht und an die Bußgeldstelle geschickt, mit einigen auch gesprochen. Jetzt hat sich die Lage wesentlich verbessert.

  • Wohne in einer Innenstadtlage!



    .



    Wenn ich an Tag, Abends durch meine Straße gehen, komme ich ohne Mühe bei 500m auf 1.000 Euro "Parkeinnahmen"!



    .



    In Kreuzungen, auf Radwegen, in 2. Reihe usw. alles kein Thema, denn "Wo soll ich denn mein Auto abstellen?"



    .



    Das es Anwohnern gelingt, nach 10-20 Minuten einen Platz zu finden, mit dem Nachteil, dass man dann 10 Minuten laufen muss... so was geht gar nicht!



    .



    Mal Politessen in Zentrum gefragt:



    .



    Ja ist denen bekannt,! Doch der OB ist gegen Überstunden in den Randbezirken, um " die Bürger nicht zu verärgern!"



    .



    Selten so "asoziale Verhaltensmuster" im Straßenverkehr erlebt, wie in den letzten 10 Jahren. Gleich ob im ruhenden oder fließenden Verkehr!



    .



    Nun ja, die StVO ist wohl eine unverbindliche Empfehlung, ähnlich der 10 Geboten! :-(



    .



    Langsam werde ich (Kampf-Pazifist) aggressiv, wenn ich diese "Spielregelverstöße" jeden Tag immer wieder ungeahndet erleben muss!



    .



    Hi, B.E.Scheuerte, Du gefährdest Menschenleben! Durch NICHTS-Tun!



    .



    Massiv brummig Sikasuu

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    die gefährdung anderer durch zugeparkte wege in kreuzungsbereichen und zugeparkte fuß- sowie radwege ist den meisten autofahrern nicht bewusst.



    mangels wechsel des blickwinkels im alltag helfen dagegen vermutlich tatsächlich nur drakonische strafen. 100 € sind zu wenig für ein gefährdetes menschenleben.

  • Bei den Parkvergehen wird eines gerne vergessen: die abgesenkte Bordsteinkante.



    Uninteressant? Fragen Sie mal einen Rollstuhlfahrer, der darauf angewiesen ist...

    • @Mainzerin:

      Dito! Ebenso geht es Menschen mit Gehbeeinträchtigung oder schwacher Konstitution, die dann nicht oder nur eingeschränkt den Fußgänger*innenübergang nutzen können. Ähnlich wie es Frau Kirschgrün schildert, versperren so parkende Autofahrer*innen zudem die Sicht auf die Straße. Insbesondere Kinder können die Straßensituation kaum einsehen, müssen durch die Lücken der Autos und werden so riskanten Situation ausgesetzt.



      Darüberhinaus - wann begreifen die Autofahrer*innen (insbesondere in den Städten), dass es kein Recht auf Auto gibt, dass es viel zu viele Autos gibt, dass durch sie auch die Klimakrise befeuert wird und insgesamt Ökosysteme, Gesundheit und Menschen und Tiere gefährdet werden?

  • Find ich gut. Findet die Autorin es auch gut, mit der gleichen „rigorosen“ Härte gegen Radler (es handelt sich ja auch hier meist um Typen) vorzugehen, die der - häufigen - Auffassung sind, bei der Jagd auf Fußgänger handele es sich um eine „Lappalie“? Also: vierstellig, Fahrrad einziehen, Führerschein (falls vorhanden) weg? Das würde mich jetzt doch mal interessieren. Und das ist kein Whataboutismus: Es geht hier nämlich im Kern um eine sehr verbreitete, überwiegend männliche Mentalität, die im öffentlichen Raum das Recht des Stärkeren praktiziert. Egal ob im Auto, auf dem Fahrrad oder - demnächst - mittels E-Roller..,

    • @max:

      Machen wir ein wenig Physik.

      Nehmen wir an, der potenzielle Schaden ist vom Impuls des Fahrzeugs abhängig (legen wir die kinetische Energie zugrunde, dann fällt das noch mehr zuungunsten des Autos aus).

      Legen wir (gnädigerweise) das Gewicht eines Autos mit 1000kg zugrunde, und eine typische Höchstgeschwindigkeit von 50km/h (13.9 m/s) so ergibt sich ein Impuls von 13900 kg*m/s. Bei einem Fahrrad (100kg)) mit (rasanten) 25km/h sind das 694 kg*m/s.

      Ein Faktor 20. Wenn das Verhältnis der Strafen sich in diesem Rahmen bewegen, bin ich dabei.

      • @tomás zerolo:

        Das heißt dann, dass stehende Autos, die verkehrsbehindert auf Fuß- und Radwegen parken, bekommen überhaupt keine Strafen???

        Wenn mich meine physikalischen Kenntnisse nicht trügen, dürfte bei parkenden Autos ein recht geringer Impuls vorliegen.

        • @Age Krüger:

          Netter Versuch :-)

          Mein Vorschlag war eher, das Strafmass mit der potenziellen Gefahr, die vom Fahrzeugtyp ausgeht, zu modulieren. Vielleicht auch mit einer Extra-Klasse für SUVs?

          Nicht von der aktuellen Geschwindigkeit.

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @max:

      Dieser Feststellung hier:



      "Es geht hier nämlich im Kern um eine sehr verbreitete, überwiegend männliche Mentalität, die im öffentlichen Raum das Recht des Stärkeren praktiziert."



      schließe ich mich an. Dieses gockelige Sich-Spreizen und Raumgreifen mit latenter Drohgebärde hat zugenommen mit negativen Konsequenzen für alle, die ganze Stimmung auf der Straße. Fußgänger sind solchen Gehwegradlern gegenüber resigniert in der Defensive, von Radfahrern gegenüber Falschparkern zu schweigen. Traurig.

  • "selbst für den autofreundlichen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)" ist zwar richtig, aber nicht ganz. Er ist bereits der Dritte von der Bayern CSU mit dem Freude am Fahren Slogan. Regelmäßig fahren große Audis, Daimlers und BMWs sehr rowdyhaft und parken entsprechend, ohne Rücksicht auf Verluste und Unrechtsbewusstsein. Regelmäßiges aufheulen Lassen des Motors muss man sich als Fahrradfahrer anhören, wenn man mal, verkehrsbedingt, 10 Sekunden zu spät überholt werden konnte. Scheuer ist genau wie seine Vorgänger um Aktionismus bemüht, ohne seiner Gesamtverantwortung gerecht zu werden. Im Übrigen: Die Kommunen teilen nur ungerne Strafzettel aus, die Politiker, auch die kommunalen, wollen schließlich wieder gewählt werden. Andererseits: Silberstreif am Horizont: CDU-AKK sorgt gerade für einen CDU-Abstieg, in Stuttgart stellen die Grünen die Mehrheit im Stadtparlament der 2-Auto-Werke-Metropole mit (noch) marginalem Fahrradverkehr.

  • "…rigoroses Abschleppen, Strafen in vierstelliger Höhe, und wer regelmäßig andere gefährdend parkt, sollte genauso wie jene, die notorisch zu schnell fahren, den Führerschein abgeben müssen. Alternativ könnte ein allgemeines Fahr- und Parkverbot in Städten – mit Ausnahmen etwa für Menschen mit Handicap – ­helfen."



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    Da bin ich dabei. Erst heute war ich in voller Fahrt gezwungen, um einen LKW herum vom Radweg auf die Fahrbahn ausweichen, der Gehweg war auch zugeparkt, die Stelle erst kurz vorher einsehbar (zugeparkter Seitenstreifen – geht's noch?!). Da unsere Fahrt-Richtung "grün" hatte, hätte mich ein Auto beinahe voll erwischt.



    Nicht lustig das.



    🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲 🚲



    Als ich selbst noch Autofahrer*in war, musste ich auch laufen und dort parken, wo es einen Parkplatz gab. Ich verstehe nicht, was es daran nicht zu verstehen ist.



    Ein Parkplatz ist ein Parkplatz ist ein Parkplatz – und zwar auch und gerade für "drei" Minuten, die meistens oft mindestens 10 Minuten lang sind.



    Und für alle, die sich für wichtiger als andere Menschen halten, hier zum Mitschreiben:



    Ein Radweg ist ein Radweg.



    Autofahrer = Mensch, Radfahrer = nichts, nada, niente. Arrogantes Pack, was anders fällt mir dazu nicht mehr ein.



    Und frauman wird niemals einen Menschen mit Behinderung auf einem Radweg oder auf dem Gehweg parken|stehen|warten sehen. Vielleicht mal drüber nachdenken, ihr Schw…zersatz-Autofahrer.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Ein Radweg ist ein Radweg."



      Ich pflichte bei. Und ich eränze: Ein Fußweg ist ein Fußweg. Radfahrer haben dort aber auch gar nichts verloren.

      • @Wellmann Juergen:

        Da gebe ich Ihnen (fast) Recht…



        Wenn ich auf den Fußgängerweg MUSS, weil's anders eben nicht geht (Radweg dicht), haben bei mir IMMER die Fußgänger Vorfahrt. Immer. Ich kann mich ja nicht in Luft auflösen, und lieber als Fahrbahn ist mir der Fußweg dann schon…

        • @Frau Kirschgrün:

          War mir klar, das Recht für Radfahrer dann doch nicht gilt. Ist eben ganz was anderes, als ein Autofahrer. Lach. Schon mal was von Absteigen und Schieben gehört?

          • @Wellmann Juergen:

            So lange ich niemanden gefährde, erschrecke oder belästige?! Ich fahr' ja ganz langsam.



            Was ist daran soo schlimm?!



            ^^Ach so, das Prinzip! Ja, das ist natürlich was anderes!^^

  • 8G
    80537 (Profil gelöscht)

    100 Euro halte ich für die meisten Autofahrer für das passende Bußgeld. Am besten wäre eine Kopplung des Bußgelds an den Hubraum. Das würde dann gleich noch eine Klimakomponente ins Spiel bringen.

    Oder noch besser würde gleich der Klimaschaden bei der Kfz-Steuer und einer möglichen Bußgeldkategorie berücksichtigt.

    Das würde mehr ändern als nette Appelle und wäre noch sozial verträglich. Ein Geringverdiener mit einem Hyundai I10 wird von 20 Euro härter getroffen als ein Anwalt mit Geländewagen, der einen 100er löhnen soll.

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @80537 (Profil gelöscht):

      Ganz guter Ansatz!

    • @80537 (Profil gelöscht):

      Sehr schöne Idee!



      ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️