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Aktion des Umweltinstituts MünchenPetition gegen Bauern-Lobbyist Felßner als Agrarminister

Laut Umweltschützer haben mehr als 30.000 Menschen gegen die Kandidatur von Günther Felßner protestiert. Er stehe für die Interessen der Agrarindustrie.

Einer der Anführer der Bauernproteste: Günther Felßner (CSU), Präsident des Bayerischen Bauernverbands Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Berlin taz | Umweltschützer haben eine Online-Petition gegen die mögliche Ernennung des Bauernverbandsfunktionärs Günther Felßner zum Bundesagrarminister gestartet. Nach zwei Tagen hätten bereits „mehr als 30.000 Menschen“ unterzeichnet, teilte das Umweltinstitut München am Freitag mit. Felßner ist Präsident des Bayerischen Bauernverbands und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands. „Er steht für eine Politik, die die Interessen der Agrarindustrie über Umwelt- und Verbraucherschutz stellt“, so das Umweltinstitut.

„Felßner leugnet wissenschaftliche Erkenntnisse zu negativen Auswirkungen von Pestiziden auf die Artenvielfalt und zur Klimawirkung von Fleischkonsum“, ergänzte die Organisation. Auf dem CSU-Parteitag Anfang Februar habe er wissenschaftliche Fakten zum Arten- und Klimaschutz infrage gestellt und erklärt, die Reduktion der Nutztierhaltung sei eine „Sackgasse“. Bei einer Demonstration in Erding 2023 habe er aufgerufen, „Fleisch für das Klima zu essen“. Der CSU-Politiker sei zudem als einer der Anführer der Bauernproteste mit der Drohung aufgefallen, „das Land lahmzulegen“. Darüber hinaus sei Felßner 2018 zu einer Geldstrafe wegen Boden- und Gewässerverunreinigung verurteilt worden, weil er über längere Zeit Silagesickersäfte von seinem Hof in ein benachbartes Wasserschutzgebiet abgelaufen lassen habe.

„Der nächste Agrarminister muss die Interessen der gesamten Gesellschaft vertreten und die drängenden ökologischen und sozialen Herausforderungen in der Landwirtschaft anpacken“, sagte Fabian Holzheid, politischer Geschäftsführer des Umweltinstituts. „Günther Felßner ist einer der ranghöchsten Lobbyisten der Agrarindustrie und ignoriert zudem wissenschaftliche Fakten. Er steht für eine veraltete Agrarpolitik, für mehr Höfesterben, mehr Monokulturen und Schäden an Klima und Artenvielfalt. Die Verhandlungsführer der Koalitionsgespräche müssen hier ganz klar die Notbremse ziehen und das Landwirtschaftsministerium mit einer geeigneteren Person besetzen.“

Der Bayerische Bauernverband verwies auf taz-Anfrage darauf, dass Günther Felßner den Nürnberger Nachrichten zu ähnlichen Vorwürfen bereits im Januar gesagt habe: „Diese Kritik war erwartbar, sie kam nahezu reflexartig. Dabei lag mir schon immer daran, dass der Bauernverband nicht nur Lobby der Landwirte ist.“ Die Organisation solle „eine Denkfabrik für alle sein“.

Felßner stehe für die bäuerliche Landwirtschaft ein, ergänzte der Bauernverband. Das zeige zum Beispiel sein Einsatz für den Erhalt der „Anbinde- bzw. Kombinationshaltung“. Bei dieser Haltungsform werden Tiere dauerhaft etwa mit Ketten oder Metallrahmen fixiert. Eine von der Ampelregierung vorgeschlagene Verschärfung des Tierschutzgesetzes in diesem Punkt hätte „insbesondere kleine Betriebe“ betroffen, so der Verband.

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53 Kommentare

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  • Ich bezweifle, dass es wirklich eine große Rolle spielt, wer denn da dem Ministerium vorsteht. Es ist eher die 2. und 3. Reihe in den Ministerien, die Entscheidungen treffen und die Politik machen. Wir hatten Bänker als Gesundheitsminister, Wehrdienstverweigerer als Verteidigungsminister. Der noch amtierende Landwirtschaftsminister ist Erzieher. Hat auch nix geholfen. Und Juristen können sowieso alles. Von den Politikern ganz ohne Ausbildung ganz zu schweigen. Also auf einen Ahnungslosen mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an.

  • taz: *Darüber hinaus sei Felßner 2018 zu einer Geldstrafe wegen Boden- und Gewässerverunreinigung verurteilt worden, weil er über längere Zeit Silagesickersäfte von seinem Hof in ein benachbartes Wasserschutzgebiet abgelaufen lassen habe.*

    Stellt man sich nicht so einen guten CSU-Bundesagrarminister vor?

    In einem Land wo ein ehemaliger BlackRock-Lobbyist Bundeskanzler werden kann, da ist doch sicherlich für einen Bauern-Lobbyisten als Bundesagrarminister auch noch Platz – oder? Und nur weil Günther Felßner in ein benachbartes Wasserschutzgebiet einmal Silagesickersäfte "günstig entsorgt hat", muss man doch nicht gleich den ersten Stein werfen.

    Tja, solche Leute gehen heute in die Politik und werden sogar noch gewählt. Im Grunde kann man den Natur- und Klimaschutz in Deutschland vergessen, oder glaubt tatsächlich noch jemand, dass es mit der CDU/CSU/SPD-Koalition unter Merz jetzt besser wird?

    • @Ricky-13:

      Ach, was - mit Alexander Dobrindt im Hintergrund - dem spaßigen Gesellen - ach ne' Spezi nennt man sich ja bei den Bavariaranern, solls doch klappen mit dem Felßner. Da war doch mal watt mit Abgasskandal 2015 - lang ist es her...da griff Dobrindt doch mal fix - als Amtsinhaber des Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur - ein, um eine Musterfeststellungsklage für Verbraucher zu blockieren, welches schon zwischen Justiz-,Finanz-,Umwelt- und Verkehrsministerium weitgehend abgestimmt war, da strich er einfach im Dezember 2015 den Passus zur deutschen Sammelklage ersatzlos. Ade mit dem Verbraucherschutz. & was war noch mit der Maut 2018 / 19 😉 So geht Demokratie....🤣😂😅🤣😂

  • Die Landwirtschaft gehört reformiert und umgebaut - nicht zum Schaden der Bauern sondern um ihnen bzw. ihren Hoferben auch in 30 Jahren noch ein Wirtschaften zu ermöglichen. Gleichzeitig müssen die Subventionen so umgelenkt werden, dass sie der Gesellschaft/ dem Steuerzahler nutzen und nicht noch zusätzlich schaden wie derzeit.



    40% des EU-Haushalts fließen jährlich in Agrarsubventionen. Im Agrarsektor arbeiten dabei nur 2% der Beschäftigten.



    Zu den größten Subventionsempfängern gehören nicht nur Großbauern wie Herr Rukwied sondern im Besonderen Agrarholdings oder auch ALDI Nord.



    Unser Trinkwasser ist zunehmend nitratbelastet und muss (kosten)aufwändig aufbereitet werden.



    Wir verzeichnen auf unseren Ackerflächen durch falsche Bewirtschaftung einen starken Verlust von Humus (siehe Thünen Report64)



    Wir hatten 75% Insektenschwund in den letzten 30 Jahren.



    Vom Tierleid ganz zu schweigen.



    Wir füttern also ein System mit immensen Subventionen, dass uns dann noch zusätzliche Folgekosten und -schäden beschert. Reformen sind hier mit den Herren Rukwied und Felßner nicht zu erwarten, denn sie sind Profiteure des gegenwärtigen Systems.

    • @ZLXA:

      Konservative, das sagt schon der Name, treten hierzulande nicht an, um irgendwas zukunftsfähig zu machen. Denn das goutiert der Wähler nicht soweit, daß einem daraus Machtoptionen erwachsen. Da läßt man lieber alles beim Alten. Bis es dann - absehbar - den Bach runter geht, hat das Volk längst vergessen, daß Seehofer, Dobrindt, Scheuer oder Spahn im Bund am Ruder waren und sucht die Schuld bei anderen.

    • @ZLXA:

      Das wird dann interessant, denn dann müsste man zu den familiengeführten Betrieben zurückkehren, was quasi zur Enteignung von Agrarindustriebetrieben und Verpächtern führen müsste, denn die wollen ja weiter Gewinne machen. Ansonsten müsste ja auch sichergestellt sein, dass die jeweils nächste Generation den Betrieb weiterführt, was dann wieder in einen Eingriff in die individuelle Freiheit* der Berufswahl bedeuten würde.



      Man muss sich erstmal von romantisierenden Vorstellungen über die Landwirtschaft lösen, das ist ein ganz normaler Wirtschaftszweig, und auch dem Familienbetrieben muss es um Gewinn gehen, sonst können die auch nicht leben, wie der erzielt werden kann ohne Umwelt und Verbraucher zu schädigen und die Landwirte zu überlastet, darüber muss man reden. Gerade Felßner und Rukwied, die für Lobbyismus und maximalen Profit stehen, verbreiten überall die Mär vom familiengeführten Kleinbetrieb, obwohl sie deren Interessen garnicht vertreten.

      *) mein Uropa und sein Bruder konnten sich vor 1900 auch aus den Zwängen eines kleinbäuerlichen Betriebs befreien in dem sie sich andere Berufe gesucht haben (und Leergeld zahlen mussten), da sie nämlich auch "Hektar erheiraten" sollten.

      • @Axel Schäfer:

        "... das ist ein ganz normaler HOCHSUBVENTIONIERTER Wirtschaftszweig, ..." ;)



        Geht auch anders, bei nano/3sat war die Tage ein Bericht über nen alten Bauernhof, der durch ne SoLaWi betrieben wurde und die Genoss*innen mit ihren monatlichen Abschlägen für ihr Lebensmittelkontingent ne solide Finanzierung ermöglichen.

  • Die CSU hat schon oft ein geschicktes Händchen bewiesen und treffsicher den Bock zum Gärtner gemacht.

    • @HarBuer:

      Kann man nicht sagen. Soweit es um "Bayern zuerst" gegangen sein sollte, dürften die Erwartungen vielleicht nicht haushoch übertroffen, aber doch erfüllt worden sein. Angerichtete Schäden wurden dagegen bundesweit sozialisiert, also alles im grünen Bereich.

  • Das zeigt doch überdeutlich das Ungleichgewicht in den politischen Strukturen.



    Auf der anderen Seite spart es den Interessensverbänden natürlich eine Menge Geld.



    Denn wenn die Lobbiisten gleich auf den Ministersesseln sitzen braucht man die ja nicht sebst zu bezahlen.

    Also eine klassische Win-Win-Situation

    • @Bolzkopf:

      Nicht zwangsläufig: innen.hessen.de/ue...-nebentaetigkeiten



      Die Mitglieder der Hessischen Landesregierung (als Beispiel) müssen zwar den Ertrag der Nebentätigkeiten an den Dienstherrn abführen, aber da auch nicht alles. Außerdem meine ich mich zu erinnern, daß bei Skandalen im Umkreis solcher Leute mitunter auch mal Familienangehörige ins Gerede gekommen seien.

      • @dtx:

        👍👍 Freunde sollen auch oft ganz interessiert sein...🤣

  • Silagesikerwasser- da haben die Umweltaktivisten jedes Krümelchen mit missionarischem Anti-Fleischeseifer zusammengetragen, was sie so finden konnten. Damit erzeugen sie nicht nur ein Bild der Kleingeisterei, es macht sie auch wenig glaubwürdig.

    Zudem Wissenschaft als ultima ratio in Sachen Fleisch anzuführen, ist schlichtweg falsch. Die Wissenschaft differenziert da schon etwas und führt den CO2-Kreislauf an, bei dem Tiere natürlich CO2 auch speichern, nicht nur emittieren.

    Trotzdem: Ich war drauf und dran den Aufruf zu unterschreiben, weil ich nicht gegen Fleischproduktion bin, wohl aber gegen die Art der Viehhaltung, wie sie in Deutschland überwiegend betrieben wird. Für die steht Felßner, da haben die Aktivisten recht. In ihrer Petition überziehen sie aber und schießen sich selbst ins Knie.

    • @rakader:

      Zitat: "Silagesikerwasser- da haben die Umweltaktivisten jedes Krümelchen mit missionarischem Anti-Fleischeseifer zusammengetragen, was sie so finden konnten. Damit erzeugen sie nicht nur ein Bild der Kleingeisterei, es macht sie auch wenig glaubwürdig."

      Dummerweise hat er das mehrfach abgezogen und ist dafür auch rechtskräftig verurteilt worden. Und auch sonst scheinen er und Markus (mit dieser Personalie) sich an Donald ein Beispiel zu nehmen. Fehlt nur noch, daß er am Tag nach der Vereidigung vier Füntel seiner Leute per Twitter-Nachricht fristlos entläßt.

  • Umweltverbände wollen jetzt schon mitreden werden Minister einer Regierung wird. Geht's noch ?

    • @Filou:

      So etwas nennt man a) Meinungsfreiheit b) Vorsicht c) Interesse am Wohlergehen der Allgemeinheit d) Verantwortungsbewusstsein und e) DRINGEND NÖTIG weil die Lobbyverbände einen gigantischen Vorsprung haben. So einfach ist das.

    • @Filou:

      Ja, es geht noch. Weil die Nominierung einfach ein Affront gegen alles ist, was man im Politikbetrieb als Mindestmaß an Anstand vorausgesetzt hat. Felßner ist - auch noch einschlägig - verurteilt. Selbst wenn er sich den Besuch bei Gericht durch permanentes Falschparken und nicht in seiner Eigenschaft als Landwirt verdient hätte, wäre der eigentlich Grund genug für den Rücktritt. So wird es ziemlich egal sein, ob er in seiner Zeit als Minister was anstellt und wenn ja, was - solange er nur schnell genug Freigänger würde, gäbe es für Merz keinen Grund, ihn rauszuwerfen.

      • @dtx:

        Anstand, Moral sind keine politischen Kategorien, da wandelbar und dem Zeitgeist unterworfen. Das wissen wir seit Henry Kissinger. Mit Anstand und Moral hantieren Populisten wie die AfD und Sahra Wagenknecht. Deswegen sag ich "Vorsicht".



        Was Sie vermutlich meinen, ist Ethik. Die ist in der Tat anders als "Moral" kodifiziert und folgt klaren Grundsätzen. Z.B. darf keiner Minister werden, der mit einem Jahr und mehr strafrechtlich verurteilt wurde.

        • @rakader:

          Die mit 90 TS die Kotzgrenze "nicht vorbestraft" ausreizende Ahndung war wohl ein *tusch* Kuhhandel.

          • @Hugo:

            Ich dachte nur Rechte raunen. Kein guter Stil in einer Debatte.

            • @rakader:

              Stil? Debatte? *lol* Des erklär ma dem Maggus und dem Fritz und dem Günther (theoretisch vorbestaft).



              Raunen ist irgendwie was anderes als ne Bewertung einer Folge von Gerichtsentscheidungen bei nem öffentlich einsehbarem Medium, mal so am Rande.

  • Der verlinkte NDR-Beitrag ist aber auch wirklich schlecht. Natürlich brauchen wir Pflanzenschutz. Menschenschutz nennt man Medikament. Pflanzenschutz ist dann irgendwie immer unsachlich "Pestizid". Wie will man sonst Ernten absichern und 10 Mrd Menschen ernähren?



    Und neben den Flächen, auf denen gute Lebensmittel erzeugt werden, brauchen wir natürlich auch Flächen, die für den Artenschutz genutzt/gemanagt werden. Auf der gleichen Fläche geht das nicht. Die Zielkonflikte sind zu groß.

    Gute Erklärungen finden sich als Buch und Youtube-Vortrag von Prof Kunz. Er geht von Schmetterlingen und Vögeln aus, aber das lässt sich übertragen.

    • @Otto Mohl:

      Komplett ohne jegliche Pflanzenschutzmittel könnte es knapp werden.

      Wenn wir aber die Ernährung der Vielen als Oberziel hätten, würden wir weitgehend von Tierfutter auf Gemüse umstellen und angebliche Biofuels weitgehend sein lassen (weitgehend schreibe ich, weil es auch Flächen gibt, die nur für Wiese geeignet sind, aber das sind eher Ausnahmen hierzulande). Und nicht guten Boden mit Straßen und Einfamilienhäusern zusiegeln oder gar mit Braunkohlebaggern guten Bördeboden verabschieden.



      Und achtsamer mit Lebensmitteln umgehen. Warum könnte man nicht Brot vor vor einer halben Woche noch essen etc.?

      Dann sollte schon genug Raum bleiben, um biologische Nahrungsketten weitgehend intakt zu lassen.

      • @Janix:

        29 % der gesamten Landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland sind Grünland, also vielmehr als eine Ausnahme hierzulande.

        • @Günter Witte:

          Ich präzisiere: Auf schrägen Wiesen im Allgäu oder im Mittelgebirge bzw. bei sehr mäßiger Qualität kann auch mal Vieh grasen oder das Heu eingefahren werden oder Biogasabfälle gesammelt. Ob das für alle 28,5 % gilt, kann ich nicht beurteilen. Wir bauen dabei ja gerne genau die fruchtbaren Ackerböden um die Städte mit Einfamilienhäusern zu.

          Obstwiesen oder Traubenhänge sind schon sinnvoller, die meine ich nicht. Obst und Gemüse wird in Deutschland auf gerade mal gut einem Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut. Nimmt man die Kartoffeln dazu sind es 2,8 Prozent.

          Ich attackiere die Verschwendung auf den _ackertauglichen Flächen für Viehfutter und/oder angebliche Biofuels. Sie nennen die fast 30 %, die eigentlich hierfür zuständig sein sollten.

          • @Janix:

            siehe meine Antwort auf @Francesco, gleich unterhalb, da sind alle ihre Anliegen beantwortet.

    • @Otto Mohl:

      Wir müssen aber keine Lebensmittel für den Export produzieren. Und ein viel zu großer Anteil der Flächen dient dem Anbau von Energiepflanzen für die Biogasproduktion.

      • @Francesco:

        2024 hat Deutschland für 21,5 Milliarden mehr Landwirtschaftliche Produkte Importiert als Exportiert. lebensmittelpraxis...r-als-importe.html



        Es geht nur deshalb ein so großer Teil der Produktion in Biogasanlagen weil er sich da für den Erzeuger besser rechnet. Es ist die Deutsche Geiz ist geil Mentalität bei Lebensmittel, das Lebensmittel weniger wert sind als Rohstoffe zur Stromgewinnung.

        • @Günter Witte:

          Es sind vielleicht auch die Subventionen für Mais-Unfug, und die sind da, um das Märchen vom reichlich verfügbaren Biokraftstoff für Verbrennerautos und -heizungen weiterzulügen.

          Gutes Biogas ist aus echten Abfällen, Grasschnitt und folglich knapp. Schauen Sie da immer ins Kleingedruckte, wenn Sie auf Biogas umsteigen.

          • @Janix:

            Da nicht einzelne Pflanzen im Anbau gefördert werden sondern es die Ausgleichzahlungen pro Hektar gibt sind ihre Argumente hinfällig. Wenn jetzt Landwirte für ihre Produkte bei einer Biogasanlage oder als Futter für Tiere mehr Erwirtschaften als direkt für Lebensmittel, WARUM sollten sie es dann nicht machen ?? Das es diese Situation gibt ist aber nicht die Schuld der Landwirte sondern der Gesetzgebung die dies ermöglicht.

  • Für Söder hat der Mohr schon seine Schuldigkeit getan. Die Freien Wähler kleingehalten. Abgesichert hat Söder den Herren ja auch nicht mit einem Mandat, damit der jederzeit erpressbar bleibt.



    Söder hat sich zwar weit aus dem Fenster gelehnt ("gesetzt"), aber das hat ihn sonst auch nie gestört.

    Der Minister soll ansonsten nicht für und nicht gegen Bauern sein, sondern für uns alle, uns Verbraucher, Bauern und Nicht-Bauern, für die Bundesrepublik.

    • @Janix:

      Wer das wirklich wollte, würde nicht beides auf den selben Schreibtisch packen.

  • Mit den "Fakten", die er über Landwirtschaft und Umwelt versprüht, outet er sich als gelehriger Trump-Schüler.

  • Ein Landwirt als Minister für Landwirtschaft, jetzt ist also schon Fachkompetenz schädlich. Mit ein bisschen suchen im Internet kann man über jeden jetzigen und zukünftigen Minister Aussagen finden die ihn diskreditieren.



    WARUM starte Umweltverbände jetzt eine Petition gegen Felßner ? weil sie ihn für nicht fähig halten oder weil sie Angst um ihre Pfründe haben ? Gleich zu beginn seiner Ministerarbeit hat Özdemir 8 Umweltlobbyisten eingestellt ( www.agrarheute.com...-lobbyisten-599712 ), welche dann die Politische Ausrichtung des Ministeriums bestimmt haben. Zum Dank erhielten dann verschiedene NGO über 20 Millionen Euro in den drei Jahren aus dem Ministerium ( www.agrarheute.com...erderte-wen-632061 ). Da bricht jetzt natürlich die Angst aus das dieser Geldstrom versiegen könnte.

    • @Günter Witte:

      Beim Lesen des ersten Satzes glaubte ich noch, eine Satire vor mir zu haben.



      Spätestens bei der 'Suggestivfrage'



      ("[...] oder weil sie [in Wahrheit doch] Angst um ihre Pfründe haben?") ist mir aber klar geworden, dass hier die von Jost Maurin angeführten Sachverhalte einfach ignoriert werden, um Zuflucht bei billiger Unterstellung und haltloser Diffamierung von NGOs zu suchen.



      (In meinen Augen ist das schon ein Fall für die Netiquette.)

    • @Günter Witte:

      Sowohl die bisherigen Aussagen Felßners zu z. B. tierquälerischer Anbindehaltung wie auch sein nachgewiesener Verstoß gegen Umweltschutzgesetze disqualifiziern ihn als Minister. Die notwendigen Reformen in der Landwirtschaft dürften aber sowieso nicht die Erwartung der CSU in ihn sein, eher schon die übliche größtmögliche Verschiebung von Bundesmitteln in Richtung Bayern.

      • @Flix:

        Bayern hat die meisten Landwirtschaftlichen Betriebe, Bayern hat die meisten Bio-Betriebe, Bayern hat die kleinteiligste Landwirtschaft, da ist es nur logisch das da auch mehr Geld hinfließt, aber halt zu den Betrieben und nicht zu den NGO.

        • @Günter Witte:

          Nichts geht halt über Bayern, Bayern hat sogar einen König - zwar zur Zeit noch nur gefühlt, aber das zählt.



          Und der hält sich oinen Hofnorren.

    • @Günter Witte:

      Heißt das im Umkehrschluss, dass Inkompetenz für ein Ministeramt unbedingt Voraussetzung sein muss?



      Die "Kompetenz", die ich von Feißner wahrgenommen habe, ist so greifbar lobbyfinanziert, wie es bisher in dieser Fachrichtung nicht mal Rukwied rübergebracht hat.

      • @Erfahrungssammler:

        Die Kompetenz besteht darin, bei einer rechtskräftigen Verurteilung möglichst einen Eindruck von Reue und Einsicht möglichst zu vermeiden: taz.de/Wer-wird-La...minister/!6060542/

  • Nanu? Wurde nicht groß von einer "Schattenstruktur" der NGOs geraunt, die sich in den Ministerien "wie Kraken" breitmachen?

    Und jetzt soll's einer von einer NGO werden? Wie jetzt?

  • Und hier gehts zu besagter Petition:



    umweltinstitut.org...nister-verhindern/

    • @Andreas V.:

      Vielen Dank

    • @Andreas V.:

      Danke für den Link

    • @Andreas V.:

      & noch ein Link für Demokraten 🫠

      www.openpetition.de/vetorecht

      • @Alex_der_Wunderer:

        Alex, weil Sie den Link so streuen: Es würde die Verantwortlichkeit der Gewählten in unserer Demokratieform (repräsentativ) m.E. ungut verwischen, es würde organisationsstarken Gruppen (Bild, INSM, ...) noch mehr Vorteile bieten, ...



        Plebiszitäre Elemente meiner Meinung nur in Ecken ohne Regierungswechsel (Schweiz, Bayern).



        Nebenpunkt Ende.

        • @Janix:

          Mehr Mitbestimmung der Wähler in politischen Sachfragen und bei politischen Entscheidungen, könnte aber auch eine Blickschärfung und verantwortungsvollere Abwegungen bei politischen



          Entscheidungen unserer Volksvertreter zur Folge haben.



          Sicherlich ist auch eine gewisse, mögliche Beeinflussung der Bürger durch Medien gegeben - ist es zur Zeit aber auch. Zumindest würde eine direkte Einflußnahme durch die Bürger, krasse Entgleisungen der Volksvertreter entgegenwirken können.

  • Die Kröte muss man erstmal schlucken, dass nun ein CSU geführtes Agrarministerium von dem Mann angeleitet wird, der alle Fakten des Artensterbens durch industrielle Landwirtschaft ignoriert und gar leugnet und der aus Bayern stammt, dem Bundesland mit den meisten Biolandwirtschaften.



    Aber Klöckner und Schmidt waren auch nicht besser. Die sogenannte Reform der Landwirtschaft war ein Gewinnspiel für die Betriebe aus der industriellen Produktion mit Glyphosat und Großraumtechnik.

  • Hier der Link zur Petition:

    umweltinstitut.org...nister-verhindern/

    • @Anidni :

      👍👍 schon dabei 😉 🌻