piwik no script img

AfD-naher Youtuber ClownsweltRechter Clown lässt Maske fallen

Lange missachtete der Betreiber des Rechts-außen-Blogs Clownswelt die gesetzliche Impressumspflicht. Jetzt hat er seinen vollen Namen veröffentlicht.

Wer dahintersteckt, können jetzt alle nachlesen Foto: screenshot: youtube@clownswelt

Berlin taz | Der jahrelang anonyme Betreiber des AfD-nahen Youtube-Kanals Clownswelt mit mehr als 450.000 Abonnenten hat nun seinen vollen Namen veröffentlicht. Marc-Philipp Längert heißt der Rechts-außen-Influencer, der sich hinter einem Clowns-Avatar versteckt. Das geht aus einem Impressum hervor, das diese Woche auf dem Kanal erschienen ist.

Zuvor hatte Clownswelt die Impressumspflicht nicht erfüllt. Das ZDF-„Magazin Royale“ von Jan Böhmermann nannte am 9. Mai den Vornamen des Verantwortlichen. Die Zeit veröffentlichte zusätzlich das Initial seines Nachnamens.

Liefert Längert in seinem Impressum nun alle Informationen, die der Öffentlichkeit nach deutscher Gesetzeslage zustehen? „Der Anbieter bedient sich hierbei eines Adressenservices, um seine Anschrift nicht preisgeben zu müssen“, teilte die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen der taz auf Anfrage mit. Diese Lösung sei zulässig, weil auch dorthin zum Beispiel Ladungen eines Gerichts zugestellt werden können. Auf Längerts Youtube-Kanal Ketzerkirche war ebenfalls das Impressum zu sehen.

„Im Übrigen ist das Impressum jedoch unvollständig. Diesbezügliche Maßnahmen werden derzeit geprüft“, erklärte die Behörde, die für die Durchsetzung der Impressumspflicht für elektronische Medien aus NRW zuständig ist. Längert lebt laut ZDF und Zeit in dem Bundesland, während der in seinen Impressen genannte Adressenservice in Baden-Württemberg sitzt.

Impressum immer noch unvollständig

„Grundsätzlich muss ein Impressum neben einer E-Mail-Adresse einen zweiten elektronischen Kontaktweg, etwa eine Telefonnummer, enthalten“, ergänzte die Anstalt. Zudem sei die zuständige Aufsichtsbehörde anzugeben. Beides fehlte zumindest bis Freitagmittag in den Impressen.

Die Behörde sieht sich aber nicht imstande, den Anbieter für die jahrelange Missachtung der Impressumspflicht zu bestrafen. Eigentlich seien solche Verstöße nach dem Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) Ordnungswidrigkeiten, die mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld geahndet werden könnten. Längert ließ eine der Bitte der taz um Stellungnahme bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

„Der Landesanstalt für Medien NRW fehlt derzeit allerdings die Zuständigkeit für die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten nach dem DDG, da das hier relevante Telemedienzuständigkeitsgesetz NRW noch auf das nicht mehr bestehende Telemediengesetz verweist.“ Eine diesbezügliche Gesetzesänderung habe die Anstalt bereits „beim Gesetzgeber angeregt und soll nun wohl auch umgesetzt werden.“

Wer anonym ist, kann nicht verklagt werden

Ein Impressum ist nötig, damit zum Beispiel bei Falschbehauptungen, Verleumdungen oder Beleidigungen die Opfer gegen den Verantwortlichen rechtlich vorgehen können. Deshalb müssen fast alle Betreiber von Internetseiten den Nutzern bestimmte Angaben über ihre Identität machen, die im Digitale-Dienste-Gesetz und im Medienstaatsvertrag geregelt sind.

Die Impressumspflicht diene auch dazu, dass Besucher der Seiten überprüfen können, „ob es sich um eine seriöse, glaubwürdige Quelle handelt“, erklären die Landesmedienanstalten. „Diese Transparenz ist besonders wichtig, wenn es um Nachrichten- und Informationsseiten geht, die der Meinungsbildung dienen.“

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob Sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Doch Clownswelt und Ketzerkirche, die 2021 beziehungsweise 2009 gegründet wurden, haben diese Pflicht lange ignoriert. Dabei sind sie gerade in rechten Kreisen sehr einflussreich: Sie haben insgesamt mehr als eine halbe Million Abonnenten und gehören zu den reichweitenstärksten Kanälen der Szene.

Nachdem Zeit und ZDF Teile von Längerts Namen und sein Bundesland geoutet hatten, fragte die taz bei der zuständigen Landesmedienanstalt NRW und bei Youtube wegen der fehlenden Angaben an. Wenig später erschienen die Impressen. Bei dem Telegram-Kanal Clownswelt und dem X-Account Ketzerkirche dagegen fehlte immer noch ein Impressum.

In seinen Videos äußert sich Längert immer wieder positiv über die AfD, die laut einem Gutachten des Bundesamts für Verfassungsschutz als rechtsextremistisch einzustufen ist. Oft nimmt er gleiche oder ähnliche Positionen wie die Partei zu Themen wie Migration, Gendern oder dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein.

Handynummer von „Zeit“-Autor veröffentlicht

Böhmermann zitierte den Influencer mit der misogynen Behauptung, „dass Frauen auf natürliche Art und Weise mehr zu Unterwerfung tendieren als Männer.“ Der Satiriker wies darauf hin, dass zum Beispiel der extrem rechte Thüringer AfD-Chef Björn Höcke einen Beitrag von Clownswelt als „schöne Richtigstellung“ von Vorwürfen gegen ihn verlinkt habe. Auch auf der Website der AfD Thüringen wurde dann für das „Aufklärungsvideo“ des Influencers geworben.

Laut Zeit machte sich der Influencer auch über den Körper der Grünenpolitikerin Ricarda Lang lustig und beleidigte die Klimaaktivistin Greta Thunberg als „zurückgeblieben“. Der offizielle X-Kanal der AfD bezeichnete das „alternative Medium“ Clownswelt als „unverzichtbar“.

Die Zeit warf ihm „Hass und Hetze“ vor. Er verstecke sich hinter dem Bild eines Clowns mit roter Nase und Laserschwert. Der Name Clownswelt spiele darauf an, dass Rechtsextreme die Welt so darstellen wollen, als würden demokratische Politik und Medien von Clowns gemacht.

Längert hatte seine Anonymität damit gerechtfertigt, dass Linke Andersdenkenden „in dieser Republik“ das Auto anzünden oder den „Schädel einschlagen“ würden. Ein Fall, bei dem ein rechtsextremer Journalist wegen seiner Tätigkeit ermordet worden wäre, ist bisher allerdings nicht bekannt.

Es gibt rechtliche Möglichkeiten, der Impressumspflicht nachzukommen, ohne seinen eigenen Namen zu nennen – zum Beispiel über die Angabe einer Firma, für die jemand anders verantwortlich ist.

Unterstützer von Längert sind im Übrigen nicht zimperlich, wenn es um persönliche Informationen anderer geht: Sie schreckten nicht davor zurück, zum Beispiel die Handynummer des Zeit-Autors und angebliche Passwörter von ihm zu veröffentlichen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

33 Kommentare

 / 
  • Was ist das eigentlich fuer ein seltsames Wort; "doxxing"?

  • Schon gut, dass sich einige Nazis nicht mehr anonym verstecken dürfen. Dank an Böhmermann.



    PS: das mit der Anonymität kann die F.D.P. auch gut.

  • Dieses Rumreiten auf der Adresse und der Impressumspflicht ist ein bisschen peinlich, wo doch jede zweite linke Institution in Berlin im gleichen Haus den Briefkasten hat...

  • Irgendwie befremdlich, dass hier so viele die deregulierten sog. sozialen Medien und den dortigen Umgang scheinbar als normal empfinden und auch noch verteidigen.



    Wenn ich mal was auf Youtube suche (i.d.R. Tutorials) dann betrachte ich es schon mit Sorge, was dort für ein Müll verbreitet wird wobei schon einiges strafbewehrt sein dürfte. Auch haßerfüllte Threads von irgendwelchen Trollen auch bei absolut sachlichen Tutorials, die sich meist ins faschistische aufschaukeln finde ich befremdlich. Scheinbar ist es Mode geworden der braunen Suppe beim brodeln zu zu sehen und gegen jeden vorzugehen der anregt die Temperatur runter zu regeln oder gar den Topf auszuschütten.

    • @Axel Schäfer:

      YouTube möchte dagegen nichts machen und TikTok (Social-Media-Plattform) hat sogar den Kabarettisten Christoph Sieber rausgekickt, weil er etwas gegen die AfD vorgebracht hat.

      ***Sieber - Bei TikTok gesperrt*** www.youtube.com/shorts/hNdmsLLPGPY

  • Das Beharren aus Anonymität und Pseudonymität als höchste Menschenrechte gehört normalerweise zum Markenkern der Linken aller Schattierungen und Doxing wird, wenn es Linke "Aktivisten" trifft auch in dieser Zeitung stets als schlimmes Verbrechen angeprangert. Schon seltsam, wie sich die Bewertungen verschieben, wenn Aktionen die Seite wechseln.

  • Doxxing von Antifa: Super Sache, Aufklärungsarbeit, Stärkung gegen Rechts



    Doxxing von Böhmermann: Geht ja garnicht, Sollen lieber andere machen, Bärendienst erwiesen.

    Finde ich schade, dass viele Linke offenbar Böhmermann zum neuen Buhmann erklären wollen. :(

    • @Troll Eulenspiegel:

      Böhmermanns Reichweite als TV-Entertainer erstreckt sich deutschlandweit. Durch sein Doxxing hat er leider indirekt Werbung für diesen rechten Influencer gemacht, der nun auf YouTube unzählige neue Anhänger gewinnt.



      Manchmal kann eine Intervention auch das Gegenteil bewirken und die Problematik noch verschärfen.

  • Die Frage ist: bekommt Böhmermann was von dem Kuchen? Offensichtlich bewirkt er durch seine eher unlustige und eher traurige Sendung im schlechtesten Fall, dass die rechte Szene gepusht wird.

  • "Unterstützer von L. sind im Übrigen nicht zimperlich, wenn es um persönliche Informationen anderer geht: Sie schreckten nicht davor zurück, zum Beispiel die Handynummer des Zeit-Autors und angebliche Passwörter von ihm zu veröffentlichen."

    Ja, wenn man gemeinschaftlich jemanden doxt, dann doxt der zurück, und es fällt mir schwer, das schärfer zu verurteilen als das ursprüngliche Doxing. Wenn man so eine Tür aufmacht, darf man sich nicht beschweren, wenn Andere hindurchgehen.

    • @Agarack:

      Sich über etwas beschweren und es selbst genauso machen ist wahnsinnig erwachsen.



      Davon abgesehen, dass die Nennung eines Vornamens in Verbindung mit einem Bundesland nicht unbedingt die Anonymität nimmt. Zudem der Herr diese Daten schon seit 15 Jahren hätte öffentlich machen müssen.



      Ich verstehe das Geschrei nicht.

      • @Freundlicher:

        "Zudem der Herr diese Daten schon seit 15 Jahren hätte öffentlich machen müssen."



        Ich zitiere mal den Artikel:



        "Es gibt rechtliche Möglichkeiten, der Impressumspflicht nachzukommen, ohne seinen eigenen Namen zu nennen – zum Beispiel über die Angabe einer Firma, für die jemand anders verantwortlich ist."

        Und nur, um das noch mal klarzustellen: Wenn man feststellt, dass jemand eine Ordnungswidrigkeit begeht, hat man das Recht, diesen Vorgang zu melden, aber nicht das Recht, jemanden zu doxen. Das ist eigentlich wirklich nicht schwer zu verstehen.

        "Davon abgesehen, dass die Nennung eines Vornamens in Verbindung mit einem Bundesland nicht unbedingt die Anonymität nimmt."



        Wenn Sie wirklich glauben, dass die Angabe: "Es handelt sich um Marc-Philipp L. aus XY, der in einer Metalband Gitarre spielt und ein Lehramtsstudium abgebrochen hat" nicht ausreicht, um alle weiteren Daten herauszufinden, sind Sie, offen gesagt, etwas naiv. Ich habe am Montag z.B. den Nachnamen innerhalb von 20 Sekunden gefunden. Wenn ein Arzt dieses Level an Information über einen Patienten herausgäbe, würde er wegen Verstößen gegen die Schweigepflicht belangt, und das völlig zu Recht.

        • @Agarack:

          So einen rechten Dreck und dessen Betreiber braucht niemand in Schutz nehmen , es sei denn man hängt dieser Ideologie an . Die Zeit für Verständnis der Nazis ist vobei

    • @Agarack:

      Den Artikel nicht gelesen? Es gibt eine Impressumspflicht. Dieser ist der Nazi nicht nachgekommen. Das hat nix mit doxing zu tun. Abgesehen davon, der Mann ist eine Person des öffentlichen Lebens, welche regelmäßig politische Meinungen gegenüber einem großen Publikum kundtut. Da kann er auch nicht auf Anonymität hoffen. Seinen Namen zu veröffentlichen hat auch nix mit doxing zu tun.

      • @Okti:

        Es gibt auch hier Autoren, welche unter Pseudonym schreiben.

        Manches erscheint auch subjektiv gefärbt, beziehungsweise selektiv in der Auswahl der Fakten.

        Sollten also Pseudonym generell verboten werden in Medien, da sie ihre Meinung einem breiten Publikum kundtun?

        Und zur Impressumspflicht.... Der Name muss dort nicht zwangsläufig angegeben werden, weshalb er anonym bleiben gekonnt hätte selbst mit Impressum.

        • @Hitchhiker:

          Verboten? Nein, wieso? Aber es gibt auch kein Recht auf Pseudonym-Wahrung.



          Doxing umschreibt die bösartige Veröffentlichung privater Informationen. Die Nennung des gekürzten Namens einer öffentlichen Person, welche sich im politischen Diskurs engagiert, fällt wohl kaum in diesen Bereich.

      • @Okti:

        Liebe*r Okti,



        der Vorwurf, einen Artikel nicht gelesen zu haben, ist etwas ulkig, wenn ich diesen zitiere.

        Aber abgesehen davon: Ja, es gibt eine Impressumspflicht. Das bedeutet, es ist eine Ordnungswidrigkeit, kein Impressum zu haben. Es bedeutet nicht, dass jedermann dann berechtigt ist, persönliche Informationen zu der Person, die dies tut, einfach zu veröffentlichen. Das ist eigentlich kein komplexes Konzept.

        Aber selbst, wenn ich akzeptieren würde, dass es rechtlich in Ordnung ginge, was Böhmermann tat: Ich sehe nicht, wie man dies moralisch akzeptieren kann. Denn die Konsequenzen sind praktisch ausschließlich negativ - Clownswelt hat hunderttausende neue Abonnenten und Millionen (!) an Views (siehe Socialblade), seine Band, die ihn rausgeschmissen hat, wird von Rechten bedroht, und er sieht sich bestätigt in seinem Verfolgungsnarrativ.

        • @Agarack:

          Ihr Vorwurf war, dass Böhmermann doxing betrieben hat und das ist so nicht richtig. Den Namen einer öffentlichen Person (nicht mal vollständig) zu nennen ist noch kein doxing. Hätte Böhmermann die restlichen privaten Informationen, welche er offensichtlich besitzt, veröffentlicht, sähe die Sache etwas anders aus.



          Ob das jetzt klug war oder moralisch okay ist eine andere Diskussion.

  • Mit dieser Doxxing-Aktion macht Böhmermann diesen rechten Influencer zu einem Märtyrer bei den Rechtsextremen, ein Klima der Angst entsteht, wo jeder gedoxxt werden könnte, wenn einer wie JB vom Mainstream das auch machen kann.

    Tja, und so wandern noch mehr Wechselwähler*innen in die Richtung der rechtsextremen AfD.

    Ganz großes Kino, Böhmermann, es war Bärendienst vom Feinsten für die Demokratie.

    • @Ice-T:

      Das Narrativ des Märtyrers ist ein Scheinmärchen der Rechten und entspricht nicht den Tatsachen . Aber schon klar deine Intentionen verdeckt für Nazis Partei zu ergreifen . Das klappt hier nicht aber bestimmt bei der Springerpresse und deren Klientel . Ansonsten Danke Böhmermann für die Aufklärung .

    • @Ice-T:

      Ich würde mich sehr wundern wenn Menschen jetzt plötzlich eine Rechtskurve einschlagen aufgrund einer Sendung und eines Artikels. Mir stellt sich eher die Frage weshalb es so viele Menschen an Extremen ihr Leben ausrichten obwohl kein Extremismus, ob rechts oder links, etwas für den Grossteil der Bevölkerung tut, im Gegenteil.

    • @Ice-T:

      Das sehe ich ganz genauso. Ich bin auch etwas befremdet über die trotzig vielfach wiederholte Nennung des Namens des betreffenden Influencers in diesem Artikel.

  • Ich will niemanden verteidigen doch mit



    "Ein Fall, bei dem ein rechtsextremer Journalist wegen seiner Tätigkeit ermordet worden wäre, ist bisher allerdings nicht bekannt."

    zu argumentieren finde ich schwach im dem Artikel, ihm die (vielleicht berechtigte Furcht) wegzunehmen.

    U.a. wurde letztes Jahr wurde Michael Stürzenberger angegriffen und hat überlebt weil ein Polizist eingegriffen hat, der verstorben ist dabei.

    Nur weil Leute nicht tot sind, kann man ihn (egal wie man seine Politische Richtung mag oder nicht), die Furcht nicht weg reden.

    Das macht man doch auch nicht auf der anderen politischen Seite, oder anderen Gruppen und vor alle Dingen lässt es den Tot des Polizisten hinten hinunterfallen weil ja "Bis jetzt nichts passiert ist."

    • @Wayko:

      Daß Michael Stürzenberger wohl "schon immer* nichtanonym unterwegs ist und bei ner öffentlichen Kundgebung angegriffen wurde lassen wir hinten hinunterfallen?!? Die Kritik an der zitierten Aussage ist richtig, die Begründung schwach.

  • Zweischneidiges Schwert, er ist nicht mehr anonym, hat aber dafür seine Reichweite verdoppelt. Im Magazin Royale vor 6 Tagen war noch von 227.000 Abonnenten die Rede, scheint also eher eine Werbe- denn Abschreckungswirkung gehabt zu haben.

  • Wenn das mal kein Phyrrussieg ist.

    Vor der Enthüllung durch Böhmermann und ZEIT hatte dieser Youtuber 200.000 Follower, jetzt mehr als doppelt so viele.

    Und damit mehr Verdienst, mehr Einfluss, mehr Erfolg.

    • @Jim Hawkins:

      Follower allein bringen kein Geld, sondern die Werbeclips vor den Videos. Mehr Klicks, mehr Geld. Lieferando ist schon mal raus nachdem sie erfuhren was Clownswelt ist. Wie viele Unternehmen werden Wert darauf legen das ihre Werbung vor rechter Propaganda geschaltet wird? Der Kanal ist dank der negativen publicity für Werbeeinnahmen verbrannt.

  • Der Vollständigkeit halber sollte man erwähnen, dass die Clownswelt-Abonnentenzahl seit dem Doxxing durch Zeit/Böhmermann mit 450.000+ auf das Doppelte gestiegen ist. Wieso, weshalb, warum möge jeder selbst überdenken.

  • Ja, jetzt verdient er auch richtig Geld. Der hat jetzt 452000 Abos . Der Böhmermannbeitrag von Clownie wurde bis jetzt schon 1,2 Milionen mal aufgerufen und 40000 mal kommmentiert. Das ist alles bares Geld.

    Heer Böhmermann hat das Gegenteil erreicht von dem was er vorhatte.

    • @Martin Sauer:

      Geld gibt es nicht für Follower sondern für die Werbung vor den Clips. Welche Firma will nach der negativen publicity dort noch werben? Die werden vorher einfach keine Ahnung gehabt haben was Clownswelt ist. Das haben Böhmermann und die Zeit geändert. Zumindest Werbeeinnahmen kann der Typ jetzt vergessen.

  • Die Impressumspflicht ist natürlich eindeutig.

    Wobei interessant ist, in wie vielen Fitness-, Momfluencer-, Heimwerker- und anderen Kanälen das Impressum fehlt oder, Gott bewahre, unvollständig ist.



    Eine wichtigere Frage betrifft die ZDF-Sendung.

    Es gab bereits Staatsanwaltschaften, die die Zusammenstellung von Namen und, sagen wir, "umstrittenen" Aussagen der Personen als Feindeslisten im Sinne des noch recht jungen § 126a StGB angesehen haben. (M.W. haben sich keine Gerichte dieser Sicht angeschlossen.)



    Spannend wäre jetzt zu erfahren, ob sie dass beim Böhmermann-Beitrag genauso sehen, oder ob sie von Ihrer Haltung abgerückt sind.

    • @Frauke Z:

      Die Fitness/Mom usw. Kanäle wurden seit Jahren von Abmahnungsanwälten drangsaliert. Wäre schön wenn diese Anwälte sich an ‚grössere‘ Kanäle trauen würden, da ist jedoch anwaltliche Gegenwehr zu erwarten.

    • @Frauke Z:

      Welchen Namen hat denn ZDF-Royal veröffentlicht???