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+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Israel bombardiert Rafah

Allen Warnungen zum Trotz attackiert das Militär die Stadt im Süden des Gazastreifens. Gazas Gesundheitsbehörde meldet 28.000 Tote seit Kriegsbeginn.

Ein palästinensisches Kind begutachtet die Schäden und Trümmer der zerstörten Häuser nach israelischen Luftangriffen

Bislang intensivste Angriffe auf Rafah

Israels Armee hat Augenzeugen zufolge trotz internationaler Warnungen Ziele in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens angegriffen. Bei Angriffen aus der Luft auf zwei Häuser sollen am Samstag mehr als 20 Menschen getötet worden sein, hieß es aus medizinischen Kreisen. Auch der Bürgermeister der Stadt im Süden des Küstengebiets, Mohammed al-Sufi, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Opferzahl.

Israelische Soldaten bombardierten außerdem ein Fahrzeug der Hamas und töteten dabei drei Personen, darunter den Chef des Polizeigeheimdienstes der Islamistenorganisation sowie dessen Stellvertreter, wie es am Samstag aus Polizeikreisen und von Augenzeugen hieß. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär äußerte sich zunächst nicht konkret. Die Armee halte sich bei ihren Einsätzen an das Völkerrecht und treffe Vorkehrungen, um den Schaden für die Zivilbevölkerung gering zu halten, teilte sie auf Anfrage lediglich mit.

Es waren nicht die ersten Berichte über Angriffe auf Ziele in der Stadt nahe der Grenze zu Ägypten. In der vergangenen Wochen hatte das israelische Militär dort Augenzeugen zufolge häufiger Stellungen von Hamas-Mitgliedern attackiert. Den Angaben nach waren die Angriffe am Samstag aber die bislang intensivsten. Rafah ist der einzige Ort im gesamten Küstenstreifen, in dem die Hamas noch die Kontrolle ausübt. (dpa)

Warnungen vor dramatischen Folgen einer Offensive in Rafah

Angesichts der israelischen Pläne für eine Offensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen mehren sich die Warnungen vor den dramatischen Folgen für die mehr als eine Million dort gestrandeten Flüchtlinge. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nannte die drohenden Angriffe am Samstag im Onlinedienst X (vormals Twitter) eine „humanitäre Katastrophe mit Ansage“. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) erklärte, es gäbe für die Zivilbevölkerung keinen sicheren Ort mehr. Derweil berichteten Augenzeugen von erneuten Luftangriffen auf die völlig überfüllte Stadt.

Die Not in Rafah sei „schon jetzt unfassbar“, erklärte Außenministerin Baerbock. 1,3 Millionen Menschen hätten dort auf engsten Raum Schutz vor den Kämpfen gesucht und könnten sich „nicht in Luft auflösen“. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas warnte vor einer „Katastrophe und einem Massaker“, das zum Tod von zehntausenden Menschen führen könnte.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seine Armee am Freitag angewiesen, einen „kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone“ der Hamas in Rafah vorzulegen. Es sei „unmöglich, das Kriegsziel zu erreichen“, wenn vier Hamas-Stellungen in der Stadt im Süden des Palästinensergebiets belassen würden, argumentierte er.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die geplante Offensive und nannte sie eine „eklatante Verletzung aller roten Linien“. Auch Saudi-Arabien warnte vor einer „humanitären Katastrophe“ und forderte ein Eingreifen des UN-Sicherheitsrats. Das Königreich lehne den Angriff kategorisch ab und verurteile die „Zwangsdeportation“ der Menschen, hieß es in einer von staatlichen Medien verbreiteten Erklärung des Außenministeriums. (afp)

Zwei Tote bei Luftangriff im Libanon

Im Libanon sind bei einem Luftangriff zwei Menschen getötet worden. Der mutmaßlich israelische Angriff erfolgte etwa 30 Kilometer südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut in einer mehrheitlich sunnitischen Region, wie Sicherheitskreise am Samstag erklärten. Laut Augenzeugen war ein Auto Ziel des Drohnenangriffs in dem Nachbarland nördlich von Israel. Bei den Toten soll es sich um zwei unbeteiligte Zivilisten handeln.

Es war zunächst unklar, wem der Angriff galt. Zwei Fahrzeuginsassen sollen schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden sein, berichteten gut informierte Kreise im Libanon. Sowohl die schiitische Hisbollah als auch die Palästinenserorganisation Hamas dementierten, dass bei dem Angriff Mitglieder getroffen worden seien. Laut dem libanesischen Sender Al-Majadin handelte es sich um einen Anschlagsversuch auf einen palästinensischen Funktionär.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. (dpa)

Mehr als 28.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde 28.064 Menschen seit Kriegsbeginn getötet worden. Zudem gebe es 67.611 Verletzte, teilt die der radikal-islamischen Hamas unterstellte Behörde weiter mit.

Syrien hat einem Medienbericht zufolge zum zweiten Mal innerhalb 24 Stunden israelische Raketen abgeschossen. Unter Berufung auf eine militärische Quelle meldet die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana, die Luftangriffe seien aus Richtung der besetzten Golanhöhen erfolgt und hätten „einige materielle Verluste“ verursacht. Die Raketen seien auf das Umland von Damaskus gerichtet gewesen. Syrien verzichtete jedoch darauf, Israel ausdrücklich die Verantwortung zuzuschreiben. Das israelische Militär erklärt, es kommentiere keine Berichte in ausländischen Medien. (rtr)

Baerbock: Offensive wäre „humanitäre Katastrophe mit Ansage“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat vor den möglichen Folgen einer israelischen Offensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. „Eine Offensive der israelischen Armee auf Rafah wäre eine humanitäre Katastrophe mit Ansage“, schrieb Baerbock am Samstag im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Sie kündigte zudem eine weitere Reise nach Israel an.

Die Not in Rafah sei „schon jetzt unfassbar“, erklärte Baerbock. 1,3 Millionen Menschen hätten dort auf engsten Raum Schutz vor den Kämpfen gesucht. „Die Menschen in Gaza können sich nicht in Luft auflösen“, betonte Baerbock.

„Israel muss sich gegen den Hamas-Terror verteidigen, aber dabei das Leid der Zivilbevölkerung größtmöglich lindern“, schrieb die Außenministerin. Es sei eine weitere Feuerpause nötig, auch um die Freilassung weiterer Hamas-Geiseln zu erreichen.

„Den Weg dahin werde ich nächste Woche erneut in Israel besprechen“, fügte Baerbock hinzu. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Ministerin werde Mitte kommender Woche nach Israel reisen. (afp)

Syrisches Militär meldet israelische Luftangriffe bei Damaskus

Israelische Luftangriffe haben nach Angaben des syrischen Militärs vom Samstag mehrere Orte am Rand der syrischen Hauptstadt Damaskus getroffen. Die Angriffe seien aus der Richtung der israelisch besetzten Golanhöhen gekommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf einen nicht genannten Militärvertreter. Dabei seien „einige materielle Verluste“ entstanden. Ob es Opfer gab, war zunächst nicht bekannt. Aus Israel lag vorerst keine Stellungnahme vor.

Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, einer der Angriffe habe ein Wohngebäude westlich der Hauptstadt getroffen. Möglicherweise seien dabei „Personen nicht-syrischer Nationalität“ getötet worden. Der israelische Angriff vom Samstag sei mutmaßlich der zehnte auf syrisches Gebiet seit Anfang des Jahres gewesen.

Bei mutmaßlichen israelischen Angriffen in Syrien wurden in der Vergangenheit hochrangige Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde und verbündeter Gruppen getötet. Im Dezember wurde bei einem Angriff auf ein Stadtviertel von Damaskus der ranghohe General der paramilitärischen iranischen Revolutionsgarde Sejed-Rasi Mussawi getötet. Er diente als langjähriger Militärberater der syrischen Regierung. (ap)

Angriff auf Nasser-Krankenhaus in Chan Junis

In Chan Junis, dem aktuellen Fokus der israelischen Bodenoffensive, eröffneten Soldaten nach Angaben eines Sprechers des der Hamas unterstehenden Gesundheitsministeriums das Feuer auf das Nasser-Krankenhaus, die größte Klinik der Gegend. Wegen des intensiven Beschusses könne sich das medizinische Personal nicht mehr zwischen den einzelnen Gebäuden des Krankenhauses bewegen, sagte Sprecher Aschraf al-Kidra. In der Klinik befänden sich 300 medizinische Mitarbeitende, 450 Patienten und 10.000 Vertriebene, die dort Schutz gesucht haben. (ap)

Netanjahu weist Militär an, Evakuierungsplan auszuarbeiten

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte nach eigenen Angaben vom Freitagabend das Militär angewiesen, einen Plan zur Evakuierung der Bevölkerung von Rafah auszuarbeiten. Netanjahu sagte, in Rafah sei ein umfassender Militäreinsatz erforderlich. Er habe Sicherheitsvertreter aufgefordert, einen Plan vorzulegen, der die Evakuierung von Hunderttausenden Zivilisten aus der Stadt und eine Militäroperation zur Zerschlagung der verbliebenen militanten Hamas-Einheiten vorsehe. Israel gibt an, Rafah sei die letzte verbliebene Hochburg der militant-islamistischen Hamas. (ap)

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43 Kommentare

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  • Vielleicht bin ich im falschen Film, aber ich sehe in Gaza viele tote Kinder, Frauen - sind das Terroristen. Terror übt doch eindeutig Israel aus. Vielleicht wird man sich in ein paar Jahren fragen, wie konnte man diesen Genozid zulassen. Als Genozid stufen es die meisten Nationen in der UN auch ein. Warum nicht Deutschland. Ich meine Antisemitismus betreibt Israel mit seinem "Krieg" gegen die Bevölkerung und nicht diejenigen, die das Morden verurteilen. Bitte schaut euch die Bilder an, die mutige Journalisten täglich in die Welt senden und dann urteilt noch mal. Wir dürfen eine Ausrottung der Bevölkerung in Palästina nicht hinnehmen. Auch die taz sollte - alleine aus humanistischen Gründen - etwas mutiger und ausgewogener berichten. Danke.

  • Sieht so das "Recht auf Verteidigung" aus?

    So wird Israel das Land mit seinen Menschen nicht befrieden.



    Es tut mir wirklich leid, aber ich kann diese Argumentation nicht mehr nachvollziehen.

    • @Tom Lehner:

      Wenn es so NICHT aussieht, wie dann - wohlgemerkt gegen einen völlig hemmungslosen und weiterhin aggressiv agierenden und die eigene Bevölkerung als Schutzschild missbrauchenden Feind?

  • Bei aller Kritik an dem völlig überzogenem Vorgehen des israelischen Militärs.



    Wieso gibt die Hamas nicht alle Geiseln frei und kapituliert, um so den Palästinensern in Gaza weiteres Leid zu ersparen.



    Ein sinnloses Massaker an Israelis aus blankem Judenhass tritt die schlimmste Katastrophe für Gaza los.



    Ich denke die Hamas würde ähnliche Massaker in Israel immer wiederholen, sollte sich ihnen die Gelegenheit ergeben.



    Der Hamas geht und ging es nie um die Menschen in Gaza.

    • @DocSnyder:

      "Wieso gibt die Hamas nicht alle Geiseln frei und kapituliert, um so den Palästinensern in Gaza weiteres Leid zu ersparen."

      Das Argument les ich zur Zeit ständig, aber es wird einfach nicht sinnvoller. Die Antwort gibst du ja auch schon selbst. Wenn es der Hamas nie um die Menschen ging, warum sollten sie dann kapitulieren?



      Aber nur weil die Hamas ein menschenverachtender Haufen Terroristen ist, entschuldigt es eben nicht jedes Vorgehen den IDF.



      Und die Aufrufe zur Schonung der Zivilbevölkerung richten sich natürlich in erster Linie an Israel. Da man davon ausgeht, dort mit den Vertretern einer demokratischen Regierung zu sprechen und natürlich auch weil sie über ganz andere militärischen Möglichkeiten verfügen. Wann hat denn je ein Appell an Terroristen, noch dazu an Dschihadisten, irgendeine positive Reaktion hervorgebracht?

      • @Deep South:

        Ihr Argument bzw. Schlussfolgerung ist überzeugend und dem ist tatsächlich nichts hinzuzufügen.



        Ich wollte durch meinen Post vielleicht auch indirekt nur das ausdrücken, was Sie genau auf den Punkt gebracht haben.

        • @DocSnyder:

          Okay sorry, dann hatte ichs falsch verstanden.

  • Ein sehr umfassender Artikel. Dafür, dass die Hamas und vom Libanon aus die Hisbollah Israel weiterhin mit Raketen beschießen, war wohl kein Platz mehr.

  • @GNUTELLABROT MERZ

    Ziemlich einseitig, was Sie da sagen.

  • Katastrophe!

  • Furchtbar. Die israelische Regierung hat scheinbar jegliches Maß verloren.

    • @tomás zerolo:

      Ziemlich einseitig, was Sie da schreiben.

  • Natürlich werden jetzt alle wieder fordern, es müsse einen sofortigen Waffenstillstand geben.

    Nur wird die Hamas keinen Waffenstillstand mitmachen. Warum auch, jeder Tote im Gazastreifen ist der Hamas willkommen. Diese menschenverachtenden Terroristen werden weiter dafür sorgen, dass Menschen im Gazastreifen sterben.

    Kein Land dieser Welt würde nach einem Terroranschlag wie am 07.10.2023 anders handeln als Israel. Erst wenn die Terroristen nicht mehr im Gazastreifen aktiv sind, kann es Frieden geben.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Danke, Sie sprechen mir aus dem Herzen! Die absolut fanatische Verblendung der Hamas opfert kaltblütig die eigene Zivilbevölkerung…zwei Tage vor dem 13.Februar komme ich nicht umhin an Dresden 1945 zu denken, auch dort wäre der damaligen Bevölkerung durch eine lediglich drei Monate frühere Kapitulation viel Leid erspart geblieben…

    • @Gnutellabrot Merz:

      'Kein Land dieser Welt würde nach einem Terroranschlag wie am 07.10.2023 anders handeln als Israel. Erst wenn die Terroristen nicht mehr im Gazastreifen aktiv sind, kann es Frieden geben'

      Na, das ist ja mal eine steile These. Mag sein, dass das ihre Meinung ist, meine ist es sicher nicht.

      Glauben Sie ernsthaft, dass weitere Tote, weiteres Leid Israel Frieden bringt? Ich nicht.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Na, dann würde ich zu gern mal hören, wie andere Länder ihrer Meinung nach reagieren würden. Die Fahne einrollen und die Hamas artig fragen, ob sie ihnen beim Packen hilft??

    • @Gnutellabrot Merz:

      Na na.. Ihre Rhetorik ist ja sehr altbacken und hitzig... wie wärs, mal Gedanken christlicher Nächstenliebe und notwendigkeit zu Dialog einzuflechten? Anstatt der antik/provinziellen Logik beider Seiten(!), des Alten Testaments: Auge um Auge, Zahn um Zahn... zu frönen? Die Nerven all der Wehrpflichtigen in der IDF, als auch die geschundene Zivilgesellschaften GAZA's, all die getöteten 'Schuldigen' und die gemordeten unschuldigen Familien, Kinder... die Nerven liegen blank!!! Die Zivilgesellschaft wird militarisiert,



      Diplomatie wird lächerlich, alle reden von Krieg!!

      • @vergessene Liebe:

        Stöhn! Ich glaube Ihnen mindestens ein Mal erklärt zu haben, dass es sich bei dem"Auge um Auge,....."-Spruch als "Beweis" für "jüdische Rachsucht" um eine christliche Hetzlüge handelt.



        Also, dann eben nochmal: www.juedische-allg...telle-eines-auges/



        Und nochmal und nochmal und nochmal.

        • @Henriette Bimmelbahn:

          ?... war passend (!) gemeint, um auf die militante Kompromisslosigkeit, die Abwesenheit humaner Solidarität im Sinne der UNO... hinzuweisen! War so nicht als Beweis 'jüdischer Rachsucht" ihrer Interpretation definiert!



          Rhetorik hin und her... in Rafah wird heute gestorben weil politische Dickköpfe es so wollen... mehr Trauer, mehr Hass..



          mehr tote Kinder... 😢

      • @vergessene Liebe:

        Ok, Alles schön mit kategorischen Imperativen aufgeladen - weitestgehend solchen, die aus einer christlich geprägten Ethik stammen. Gute Christenmenschen zu sein, dürfte aber nicht zu den guten Vorsätzen der Beteiligten für 2024 stehen - wenig auf der israelischen Seite, aber ERST RECHT nicht auf der palästinensischen. Ergo bin ich neugierig: Mit wem sollte denn Israel so einen menschenfreundlichen Dialog führen?

        • @Normalo:

          Nun nun... Ich habe allgemein human, säkulär (im Sinne der UNO)



          formuliert..um der religiösen Verbrämung und der Provinzialität... und deren Hass und Gewalt etwas friedliches



          entgegenzusetzen... nennen Sie es evtl als ein "Votum für den Aufrechten Gang" 🙂

          • @vergessene Liebe:

            Haben Sie - außer dass der Wertekanon der UN eben weitgehend vom christlichen Abendland geschrieben wurde. "Nächstenliebe" z. B. findet man kaum einer Quelle, die ihre Ethik nicht letztlich aufs neue Testament zurückführt.

            Aber viel mehr als Spitzfindigkeiten um die Nichtreligiosität Ihrer Ausführungen würde mich eine Antwort auf meine Frage interessieren: Dialog klingt gut - aber mit wem???

            • @Normalo:

              Lesen sie bitte und Denken! Der Wertekanon der UNO ist 'universell' und metaphysisch human, metareligiös und im kategorischen Imperativ (kurz:das Beste für Alle..) gemeint, Kriege und Genozid zu verhindern.



              Leider ist die UNO oft blockiert und handlungsunf#hig, und dann geschehen eben grausame Massaker wie hamas, IDF,Gaza🙄

  • "... einen „kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone“ der Hamas in Rafah vorzulegen."

    Wenn man ca. 150 Schiffe, Jachten, Hubschrauberträger und Flugzeugträger zusammen bekommen könnte, wäre eine Unterbringung auf den Schiffen möglich, wenn "man" sich erst einmal auf Frauen, weibliche Kinder, männliche Kinder bis 14, kranke, alte, verletzte und behinderte Menschen beschränkt. Vielleicht auch noch ein paar U-Boote. Das müsste doch zu schaffen sein, wenn wir alle zusammenhalten.

    Falls ich den Artikel richtig verstehe, ist es nicht möglich, Frauen, weibliche Kinder, männliche Kinder bis 14, kranke, alte, verletzte und behinderte Menschen jetzt in den Norden zu lassen?

    "Es sei „unmöglich, das Kriegsziel zu erreichen“, wenn vier Hamas-Stellungen in der Stadt im Süden des Palästinensergebiets belassen würden, argumentierte er."

    Nicht nur das Kriegsziel wäre nicht zu erreichen; furchtbar ist, auch ein wie immer und mit wem auch immer gestaltetes Friedensziel in Gaza, hat/hätte keinerlei Chance mit der Hamas und dem Festhalten der GAZA-Bevölkerung an den Hamas-Zielen.

    • @*Sabine*:

      Der Norden ist eine zerstörte Einöde mit noch schlechterem humanitärem Zugang....

      • @EinHistoriker:

        Ich ging davon aus, dass man funktionierende Zeltstädte für den Übergang bis Kriegsende fast überall aufbauen kann.



        Das mit dem schlechteren humanitären Zugang kann ich nicht einschätzen, da ich dachte, die Lieferungen kommen von Zypern? Aber sicherlich geht es über Ägypten einfacher.

        • @*Sabine*:

          Hat Gaza inzwischen einen Hafen? Und ist der benutzbar? Erlaubt Israel Importe über israelische Häfen und den Kontrollpunkt Eres?

          • @Francesco:

            Da (die?) Hilfsschiffe aus Zypern kommen, geht es vielleicht mit mobilen Landebrücken.

            Gaza hat meines Wissens nach keinen Hafen; der mit Israel gemeinsam betriebene Flughafen wurde im Rahmen der zweiten Intifada zerstört.

            "Erlaubt Israel Importe über israelische Häfen und den Kontrollpunkt Eres?"



            Darüber wird, wie ich annehme, gegenwärtig gesprochen, obwohl ich mobile Landebrücken besser finde. So lange die palästinensische/Hamas-Seite noch Geiseln hat, finde ich, wäre es eine unnötige Provokation Hilfsmittel für die Geiselnehmer-Seite über Israel zu liefern. Da gabe es auch bereits Konflikte.

          • @Francesco:

            Soweit ich sehe ist das genau Teil des in Auftrag gegebenen Evakuierungsplanes. Bedenken Sie, es geht um Rettung von Menschenleben.

    • @*Sabine*:

      Die zeitweilige Unterbringung der Zivilisten auf See, bis die restlichen vier Hamas-Bataillone entweder kapitulieren - dazu könnte das öffentliche Wiederholen der Angriffspläne durch Israel gedacht sein - oder besiegt werden, scheint mir eine sehr gute Idee.

      • @Henriette Bimmelbahn:

        Hallo?? > 1Mio Menschen?

        Das ist absurd. Bitte seid mal bisserl realitätsnäher.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Korrektur: "gut" statt "geht". Ein Tippfehler, Bitte um Entschuldigung.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Genau deshalb habe ich gegoogelt, wieviel Platz auf welchen Schiffen etc. ist, wieviele dieser Schiffe es gibt, in wessen Besitz sie sind.

          Auch wenn man nur die Häfte der von mir benannten vulnerablen Menschen auf See unterbringen kann, entspannt sich die Situation für die anderen Bewohner in Gaza.

          Ich finde Ihre Rückmeldung geht, fände es aber besser, wenn Sie etwas konkreter argumentieren würden, wie ich es ja auch versuche zu tun.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Es geht darum Menschen aus einem Kampfgeschehen in Sicherheit zu bringen! Hallo!!

          • @Henriette Bimmelbahn:

            Sie können nicht eine Millionen Menschen auf Schiffe verbringen und humanitär versorgen das ist logistisch nicht machbar, sie bräuchten nahezu alle Schiffe auf Erden.

            • @Machiavelli:

              Ich hatte nicht an alle Menschen in Rafach gedacht - auch ein Teil der Bewohner und dorthin Geflüchteten könnten so vom Räubernest weg - , meine aber, dass wir durch das, nun ja, spezielle Verhalten Ägyptens an alle, wirklich alle Optionen denken müssen, um Menschen zu retten. Inzwischen wissen wir, dass sich Israel für Zeltstädte in der Nähe einsetzt. Allerdings hat sich Israel auch an die UN mit der Bitte um Hilfe gewandt. Das lässt mich Schlimmes befürchten, die UN hat bisher eine sehr unheilvolle Rolle in dem Konflikt gespielt.

            • @Machiavelli:

              Ein Beispiel:



              Es gibt 51 Flugzeugträger, auf die unter "normalen" Umständen ca. 7.500 Personen passen. In so einer Notsituation vielleicht 10.000. Da wären dann schon einmal 510.000 Menschen auf See statt an Land.

              Es gibt ca. 300 Kreuzfahrtschiffe, manche davon befördern unter normen Umständen bis zu 7.000 Passagiere plus Personal ...

              So ganz absurd finde ich meine Idee also nicht, weil ja nicht alle Rafah-Bewohner auf die Schiffte müssten.

  • Ich habs heute morgens schon geschrieben: wenn jetzt auch noch Rafah bombardiert wird, eine Stadt, in der mehr als 1 Mio Menschen zusammengepfercht sind, weil ihre Wohnungen / Häuser / Städte anderswo in Gaza schon zerstört, und sie aus ihren Orten vertrieben wurden, drohen massiv weitere Opferzahlen, weiterer Hass und letztlich eine weitere Vertreibung palestinensischer Menschen.

    Ägypten steht in diese Situation massiv unter Druck, seine Grenze nach Gaza zu öffnen, die Konzentration von Geflüchteten in Rafah ist ja ein offensichtliches Ergebnis der bisherigen 'von Nord nach Süd vorarbeiten'-Strategie der IDF und spielt den Rechten in der israelischen Regierung in die Hände.

    Die Hamas wird dadurch nicht 'zerstört' werden, die Ablehnung und letztlich Militanz ggü Israel, unter dem Namen Hamas oder was auch immer, eher gestärkt.

    Und dass Baerbock nun endlich mal den Mund aufmacht - nachdem die USA das vorgemacht hat, fühlt sie sich vermutlich sicher - hilft auch nix mehr nach dem einseitigen Ja Ja Ja der vergangenen Monate.

    Waffenruhe, sofort, Geiseln freilassen.

    Und weil das ja jetzt sofort kommt: klar wäre es das beste, wenn die Hamas aufgeben würde.

    Aber ehrlich: wenn die das eben nicht tun, müssen deswegen massenhaft weitere Menschen sterben? Zumal die Situation für Israel langfristig nicht sicherer werden wird, wenn die nächste Generation von Hamas oder was auch immer -Terroristen nun ihre Mütter, Väter, Brüder und Schwestern sterben sehen wird....

    • @EffeJoSiebenZwo:

      Was mittel bis langfristig gebraucht wird ist eine vernünftige Perspektive für die Menschen.

      Ich meine nicht mal eine nationale sondern in erster Linie wirtschaftliche Perspektive.

      Das würde den Nährboden der Terroristen nehmen.

      • @sociajizzm:

        Solange die Menschen politisch machtlos sind, wird eine wirtschaftliche Perspektive nicht viel nützen. Und solange das israelischen Militär nach belieben palästinensische Infrastruktur zerstört und Ein- und Ausfuhr von Gütern beschränkt, gibt es auch keine wirtschaftliche Perspektive.

    • @EffeJoSiebenZwo:

      "Und dass Baerbock nun endlich mal den Mund aufmacht..."

      Unsere Aussenministerin hat schon länger Klartext gesprochen und die Israelis zur Mäßigung aufgefordert.

    • @EffeJoSiebenZwo:

      Ihre Zeilen sprechen mir aus der Seele. Spätestens jetzt müsste ein Aufschrei auch durch Europa und Deutschland gehen. Das dies nicht geschieht, zeigt eindrücklich, dass offenbar nicht alle Menschen gleich sind. Eine Katastrophe (die es längst schon ist) mit Ansage..

    • @EffeJoSiebenZwo:

      Danke für einen ENDLICH MAL sinnvollen, unverzerrten und der Wahrheit entsprechenden Kommentar.



      Ich schließe mich dem zu 100% an.