Urteil nach Witz über Trump-Attentat: „El Hotzo“ darf Satire
Dem Satiriker „El Hotzo“ wurde Billigung von Straftaten vorgeworfen wegen Witzen über das Attentat auf Donald Trump. Das Gericht spricht ihn frei.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe in Höhe von 6.000 Euro gefordert. Hotz war vorgeworfen worden, das versuchte Attentat auf den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump am 14. Juli 2024 auf der Plattform X in mehreren Beiträgen gebilligt zu haben.
Der Satiriker postete nach dem Attentat sinngemäß, was „der letzte Bus“ und Trump gemeinsam hätten. Er gab sich selbst die Antwort: „leider knapp verpasst“. Im Anschluss kommentierte er noch darunter, er finde es „absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben“.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hatte vorab die Einstellung des Verfahrens gefordert: „Dass darüber jetzt ein Gericht verhandelt und dem Satiriker schlimmstenfalls eine Haftstrafe droht, ist völlig überzogen“, hatte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster kritisiert.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) beendete kurz nach den Posts die Zusammenarbeit mit Hotz, der die Sendung „Theoretisch cool“ auf Radio Fritz moderiert hatte. Die Äußerungen seien „mit den Werten, für die der RBB einsteht, nicht vereinbar“.
Bei dem Attentat auf Trump im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania wurde der 79-Jährige durch einen Schuss leicht am Ohr verletzt, ein Zuschauer wurde getötet. Der 20-jährige Täter wurde erschossen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Deutschlands Haltung zu Gaza
Ein Ende des Krieges zu fordern, ist nicht kompliziert
Neue Oper für Hamburg
Kein Applaus für Klaus Michael Kühne
Weniger Arbeitslosengeld für Ältere
Neoliberal und unwirksam
Vicky Leandros schmeißt Weidel raus
Noch keine Heldinnentat
DFB-Team vor dem EM-Halbfinale
Tugendhaft deutsch
Budget des Umweltministeriums
Atommüll bleibt finanziell eine Ewigkeitslast