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+++ Die USA unter Trump +++Mike Huckabee als Botschafter in Israel bestätigt

US-Senat bestätigt evangelikalen Annexionsfreund als Botschafter in Israel. Trump lässt die Justiz wegen „Hochverrats“ gegen Kritiker ermitteln.

Mike Huckabee im Westjordanland bei der Ecksteinlegung für eine neue Siedlung, 2018 Foto: Oded Balilty/ap/dpa

Siedler-Unterstützer Huckabee wird Israel-Botschafter

Der US-Senat hat den konservativen Hardliner Mike Huckabee als neuen US-Botschafter in Israel bestätigt. Der langjährige Unterstützer der jüdischen Siedlerbewegung im Westjordanland wurde am Mittwoch mit einer Mehrheit von 53 zu 46 Stimmen größtenteils entlang der Parteilinien bestätigt – lediglich der demokratische Senator John Fetterman stimmte für den Republikaner. Huckabee verteidigte sich bei der Anhörung gegen den Vorwurf, er unterstütze die Vertreibung der Palästinenser aus dem Gebiet, das seit 1967 völkerrechtswidrig von Israel besetzt wird.

Der evangelikale Baptist und ehemalige Gouverneur von Arkansas hatte 2017 beim Besuch einer jüdischen Siedlung im Westjordanland gesagt, „so etwas wie eine Besetzung“ gebe es dort nicht. Es gebe nur „Judää und Samaria“, auf das Israel einen „Rechtsanspruch“ habe, hatte Huckabee unter Verwendung der biblischen Namen für das Palästinensergebiet hinzugefügt.

Er habe damit „niemals, niemals“ sagen wollen, dass dies bedeute, dass die Palästinenser das Westjordanland verlassen müssten, sagte Huckabee bei der Befragung durch den demokratischen Senator Chris Van Hollen im Senat. „Ich habe mich nur auf das biblische Mandat bezogen, das in die Zeit Abrahams vor 3.500 Jahren zurückreicht“, fügte er hinzu.

Der 69-Jährige beteuerte zudem, dass er sich den Anordnungen von Präsident Donald Trump beugen und als Botschafter nicht entsprechend seiner eigenen politischen Überzeugungen handeln werde.

Trump hatte mit der Nominierung von Huckabee als Botschafter in Israel Hoffnungen bei Verfechtern der Annexion des Westjordanlands durch Israel geweckt, die etwa durch den rechtsextremen Minister an der israelischen Regierung beteiligt sind. Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump einen Plan vorgestellt, der eine israelische Annexion von rund 30 Prozent des Gebietes des Westjordanlands vorsieht.

Huckabee übernimmt den Botschafterposten in angesichts des Krieges im Gazastreifen besonders angespannten Zeiten. Israel hatte seine massiven Angriffe auf das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Palästinensergebiet Mitte März nach einer Waffenruhe wieder aufgenommen. Im Zuge des nach dem Hamas-Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgebrochenen Gaza-Krieges hat auch die Gewalt im Westjordanland wieder zugenommen. (afp)

Trump droht Iran vor Atom-Gesprächen

Vor Gesprächen über das iranische Atomprogramm hat US-Präsident Donald Trump Teheran für den Fall eines Scheiterns erneut mit einem militärischen Vorgehen gedroht. Ein solches Vorgehen sei „absolut“ möglich, sollten die Gespräche nicht zu einer Einigung führen, sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. „Wenn es das Militär erfordert, werden wir das Militär einsetzen“, fügte er hinzu und betonte, Israel werde in einem solchen Fall „die Führung übernehmen“.

Laut dem US-Präsidenten sollen am Samstag im Oman Gespräche über ein neues Atomabkommen mit dem Iran stattfinden. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, Irans Außenminister Abbas Araghtschi werde dort „indirekte Gespräche“ mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff führen. Bei indirekten Verhandlungen ist in der Regel ein Vermittler zwischengeschaltet, der getrennt voneinander stattfindende Gespräche mit beiden Seiten führt.

Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, an Atomwaffen zu bauen. Teheran bestreitet dies. 2015 hatte der Iran mit dem Westen ein Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah. Während der ersten Präsidentschaft Trumps zogen sich die USA jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens scheiterten seither.

Trump hatte sich seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus offen für einen Dialog mit Teheran über das iranische Atomprogramm gezeigt, zugleich aber mit einem militärischen Vorgehen gedroht, sollte es keine Einigung geben. (afp)

„Antisemitische Aktivitäten“ von Migranten im Visier

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will Einwanderern, denen „antisemitische Aktivitäten“ im Netz vorgeworfen werden, Hilfsleistungen streichen. Die US-Einwanderungsbehörde USCIS wird damit beginnen, die Social-Media-Aktivitäten von Einwanderern zu überprüfen, einschließlich derer, die eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung beantragen, ausländischer Studenten und Personen, die mit Bildungseinrichtungen verbunden sind, die „mit antisemitischen Aktivitäten in Verbindung stehen“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde am Mittwoch. Die neue Richtlinie tritt den Angaben zufolge sofort in Kraft.

Die Behörde erklärte, dass sie bei der Beurteilung von Anträgen auf Leistungen Inhalte in sozialen Medien, die auf die Befürwortung, Unterstützung und Förderung von antisemitischem Terrorismus oder anderen antisemitischen Aktivitäten hindeuten, als negativen Faktor betrachten wird. In der Ankündigung wurde nicht ausgeführt, was genau unter „antisemitische Aktivitäten“ fällt und für welche Bildungseinrichtungen die Richtlinie gilt.

Die Mitteilung folgte auf einen entsprechenden Vorstoß des Ministeriums für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten im vergangenen Monat. Der Vorschlag schlug bei Kritikern Alarm, da er die Reichweite der Regierung bei der Überwachung sozialer Medien auf Personen auszuweiten scheint, die bereits überprüft wurden und sich legal in den USA aufhalten – und nicht nur Personen betrifft, die einen Antrag auf Einreise in das Land stellen. Die Überwachung sozialer Medien durch die Einwanderungsbehörden ist in den USA seit über einem Jahrzehnt Praxis.

Trumps Regierung hat auch ein härteres Vorgehen gegen Antisemitismus im akademischen Umfeld versprochen. In diesem Zuge sind mehrere Ermittlungen an Hochschulen eingeleitet worden, mehrere Studenten, denen Verbindungen zu propalästinensischen Protesten nachgesagt wurden, wurden festgenommen oder abgeschoben.

Trump lässt gegen Kritiker ermitteln

US-Präsident Donald Trump hat per Dekret Ermittlungen gegen zwei Regierungsmitglieder während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) angeordnet. Einem ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums für Innere Sicherheit, Miles Taylor, warf Trump am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten im Weißen Haus vor, „Hochverrat“ begangen zu haben. Der Präsident entzog Taylor und dem ehemaligen Leiter der Bundesbehörde für Cybersicherheit, Christopher Krebs, zudem ihre Sicherheitsfreigaben.

Taylor hatte im Jahr 2018, als er noch für die US-Regierung arbeitete, in einem anonymen Artikel in der Zeitung New York Times Trumps „halbgare, schlecht informierte und manchmal rücksichtslose Entscheidungen“ kritisiert. Er verließ später seinen Posten und schrieb unter seinem echten Namen das Buch „A Warning“ (Deutsch: „Eine Warnung“) über die Trump-Regierung.

Bei der Unterzeichnung des Dekrets für die Aufnahme von Ermittlungen gegen Taylor bezeichnete Trump dessen Veröffentlichungen als „Spionage“. Taylor erklärte daraufhin im Onlinedienst X, Widerspruch sei nicht gesetzeswidrig und schon gar nicht verräterisch. „Amerika befindet sich auf einem dunklen Pfad“, fügte er hinzu.

Krebs war von Trump im November 2020 entlassen worden, nachdem er in einem Bericht erklärt hatte, es gäbe keine glaubwürdigen Beweise für Wahlbetrug bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020, die Trump gegen den späteren US-Präsidenten Joe Biden verloren hatte. Beim Unterzeichnen des Dekrets für die Aufnahme von Ermittlungen gegen Krebs erklärte Trump: „Wir werden herausfinden, ob es eine sichere Wahl war oder nicht und wenn nicht, wird er einen großen Preis zahlen müssen“. (afp)

Trump hebt Beschränkung für Duschköpfe auf

US-Präsident Donald Trump hat eine Vorschrift, die den Wasserdurchfluss für Duschköpfe begrenzt, erneut aufgehoben. Bereits in seiner ersten Amtszeit ordnete Trump an, dass die Beschränkungen für Duschköpfe gelockert werden, eine Maßnahme, die der ehemalige Präsident Joe Biden wieder rückgängig machte. Nun will Trump das Wasser wieder stärker fließen lassen. „Ich dusche gerne und pflege mein schönes Haar“, sagte Trump am Mittwoch bei der Unterzeichnung einer Anordnung im Weißen Haus. „Ich muss 15 Minuten unter der Dusche stehen, bis es nass wird. Es kommt heraus, tropft, tropft, tropft. Es ist lächerlich.“

Die von ihm unterzeichnete Exekutivanordnung fordert ein sofortiges Ende der Wassersparstandards, die die Literanzahl pro Minute begrenzt, die durch Duschköpfe und andere Geräte wie Geschirrspüler oder Waschmaschinen fließt. „Am Ende wäscht man sich fünfmal so lange die Hände, es ist also das gleiche Wasser“, argumentierte Trump. „Nicht länger werden Duschköpfe schwach und wertlos sein“, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses.

Sowohl Biden als auch der ehemalige Präsident Barack Obama hatten Beschränkungen für den Wasserdurchfluss von Duschköpfen und anderen Geräten eingeführt. Die Normen sollten dafür sorgen, dass Geschirrspüler, Duschköpfe oder Waschmaschinen weniger Energie und Wasser verbrauchen.

Nach Angaben der Environmental Protection Agency entfallen etwa 20 Prozent des täglichen Wasserverbrauchs einer US-amerikanischen Durchschnittsfamilie auf das Duschen. Wassersparende Duschköpfe sparen auch Energie, da die Erwärmung des Wassers etwa ein Fünftel des Energieverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts ausmacht. (ap)

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35 Kommentare

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  • Es braucht dringend eine Schwachsinn- Durchflussbegrenzung für Donald Dumb !

  • "Er habe damit „niemals, niemals“ sagen wollen, dass dies bedeute, dass die Palästinenser das Westjordanland verlassen müssten"- kommt von dem gleichen Mann der 2017 bei einer Konferenz sagte: "there is no such thing as a Palestinian". Wenn man die Existenz eines Volkes leugnet, kann man sie ja nicht vertreiben?! Alle diejenigen die christliche Zionisten/ Evangelicals für Freunde Israels halten, haben scheinbar nie gelesen an was die glauben und das sich unter ihnen auch ein Haufen Rechtsradikale, White Supremacists und Antisemiten tümmeln, genau wie in der Republikanischen Partei. jewdicious.substac...hristian-a-jew-and



    Ein Politiker der sich offen für Völkerrechtsbruch einsetzt, sollte sowieso kein Amt inne haben.

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    Damit nicht genug: Trump nominierte Amer Ghalib als US-Botschafter in Kuwait. Ghalib, ein Mitglied der Democrats, wohl bemerkt, war seit 2021 Bürgermeister in Hamtramck. Ebenjene 28.000-Seelenstadt in Michigan ist die erste US-Stadt, die sich offiziell für BDS-Maßnahmen gegen Israel ausspricht. Bereits 2015 hatte der multikulturelle Stadtrat einstimmig entschieden, die LGBTQ-Regenbogenflagge vom Rathhaus zu entfernen.

    Im Wahlkampf 2024 verhalf der Democrat Ghalib den Republikaner Trump in Michigan zu arabisch-amerikanischen Wählern. Ghalib war also ausdrücklich gegen Kamala Harris und lobte Trump und die MAGA-ideologie. Er hat auch einen Post online gelikt, die Juden als Affen dargestellt hat. Seine Belohnung: ein Botschafterposten unter Trump.

    Viele amerikanische Juden feiern zwar Mike Huckabee, sind aber von Trumps Nominierung für Kuwait schwer enttäuscht. Und irgendwie nicht überrascht. Gut 78 % der jüdischen Wählenden in den USA haben eigentlich Kamala Harris ihre Stimmen gegeben.

    Aus täglichen Telefongesprächen mit pro-israelischen US-Juden weiß ich, dass sie in Trump eine angeblich konsequente, aber keine kohärente Politik zum Schutz Israels sehen.

    • @Michaela Dudley:

      "Viele amerikanische Juden feiern zwar Mike Huckabee, sind aber von Trumps Nominierung für Kuwait schwer enttäuscht."

      Zum ersten Teil Ihres Satzes kein kritisches Wort von Ihnen. Warum nicht?



      Sie wissen schon, woran Evangelikale wie Huckabee glauben, wenn sie von Israel reden? An Armageddon und das Erscheinen Jesus' als dem Messias aller (Juden und Christen) und den Beginn eines "Tausendjährigen Reichs".

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Klabauta:

        Erzkonservative christliche Ansprüche auf Judäa und Samaria basieren ja auf der biblischen Überzeugung, Gott habe dieses Land dem Volk Israel versprochen. Diese wörtliche Exegese sieht die moderne Staatsgründung Israels als Erfüllung biblischer Prophezeiungen und unterstützt daher die israelische Souveränität über diese Gebiete, die als historisches Kernland Israels betrachtet werden.

        Muslimische Ansprüche auf Judäa und Samaria darauf stützen sich ebenfalls auf Überlieferungen, die buchstabengetreu ausgelegt werden und die Anwesenheit der Juden ablehnen.

        Das erklärt, warum auch moderate Juden, ob in den USA oder Israel, bereit sind, geopolitisch auf eine unheilige Allianz mit den Erzkonservativen einzugehen.

        Weshalb macht dieses Bündnis den Fundamentalismus der islamischen weniger besorgniserregend?

        • @Michaela Dudley:

          Das ist Unsinn: die palästinensischen Ansprüche auf das WJL Gründen nicht in religiöser Überlieferung, sondern schlicht und ergreifend darin, dass sie dort leben (und schon vor der Gründung Israels dort gelebt haben) und folglich nicht einfach verschwinden müssen, weil ihre Anwesenheit biblischen Mythen zuwider läuft. Es gibt hier keine Äquivalenz: Israel hat ein Existenzrecht in seinen jetzigen Grenzen, kein Expansionsrecht, dass das WJL miteinschließt.

          • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
            @O.F.:

            Wie würde sich eine derartige Exegese auf die großflächig durch den Islam eroberten Gebiete Afrikas, wo Arabisch gar keine indigene Sprache war? In Judäa und Samaria lebten Juden immerhin vor den Palästinensern.

            Ein weiteres Argument für Israels legitime Präsenz und historische Verbindung speziell zu Jerusalem lässt sich aus der Tatsache ableiten, dass sich dort Synagogen in unmittelbarer Nähe zu Moscheen befinden. Diese räumliche Nähe über Jahrhunderte hinweg zeugt von einer tief verwurzelten, wenn auch oft konfliktbeladenen, Koexistenz verschiedener Religionen und Kulturen in der Stadt. Die physische Präsenz jüdischer Gebetsstätten in Jerusalem, teilweise vor der Errichtung moderner Moscheen, unterstreicht die lange und kontinuierliche jüdische Verbindung zu dieser heiligen Stätte.

            • @Michaela Dudley:

              Sie können die islamische Expansion im Frühmittelalter nicht mit der gegenwärtigen israelischen Siedlungspolitik vergleichen. Erstere ist ein (in dieser Zeit übrigens keineswegs singuläres) historisches Phänomen, das genauso wenig revidierbar ist wie die angelsächsische Invasion in England, zweites eine gegenwärtige gewaltsame Expansion, deren Illegalität gerade erst wieder von internationalen Gerichten bestätigt wurde. Dass Sie selbst in biblische Diktion verfallen, macht das ganze nicht besser. Das WJL gehört den Menschen, die heute dort leben und das sind nun einmal die Palästinenser. Die Bibel ist keine Legitimation für ethnische Säuberungen (historisches Halbwissen auch nicht).

              • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
                @O.F.:

                „Die Bibel ist keine Legitimation für ethnische Säuberungen.“

                Aha, und was ist der Aufruf zur Intifada, wenn nicht ein Appell zur ethnischen Säuberung. Vom Fluss bis zum Meer ginge es nach den wüsten Wunschträumen der „Free-Palestine-Community“, und so hätte jene Gruppierung keinen Platz für jüdische Menschen. Um das wahrzunehmen, müsste man nicht mal eine Bibelexegese machen, sondern einfach die Gründungscharta der Hamas lesen.

                Wer es partout ablehnt, die Lage aus Sicht der Holocaust-Überlebenden und deren Kinder zu betrachten, kann es nicht verstehen. Wer gleichzeitig die 1.500 Jahre lange Geschichts des arabischen Sklavenhandels in Afrika bagatellisiert und die 500 Jahre Geschichte des europäischen transaltantischen Sklavenhandels als anprangert, will es nicht verstehen.

        • @Michaela Dudley:

          Ihnen ist aber durchaus bewusst das diese biblische Prophezeihung nicht in einem friedlichen Miteinander zwische Christen und Juden endet, sondern quasi im Völkermord aller Juden und für einige Auserwählte die Konvertierung? Das hat absolut nicht mit israelischer Souveränität über diese Gebiete zu tun geschweige denn mit dem Schutz jüdischen Lebens, sondern die Wiederbesiedlung von Judäa und Samaria durch das jüdische Volk dient lediglich als Mittel zum Zweck. Das dies nur möglich ist, indem man zuvor die palästinensische Bevölkerung gewaltsam vertreibt, sollte moralisch ja wohl auch schon eine Unterstützung oder Zusammenarbeit mit Evangelicals bzw. christlichen Zionisten ausschließen. Und das blendet ja auch schon aus das sich in dieser Gruppe der christlichen Rechten auch absolute Antisemiten tümmeln, Rechtsradikale, White Supremacists, etc. Aber vielleicht erfüllt ja auch dieser fragwürdige Zusammenschluß von israelischen Rechten/ jüdischen Rechten mit christlichen Rechten und mittlerweile auch rechten europäischen Parteien ein Mittel zum Zweck und da scheint man auch über die Mittel hinwegzusehen.

          • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
            @Momo Bar:

            Ich blende nicht aus, dass antisemtische christliche Rechte mit Israel liebäugeln. Ganz im Gegenteil: Ich warne davor. Das ändert aber nichts daran, dass aus israelischer Sicht eine Allianz mit nicht-fundamentalistischen Christen ein starker geopolitischer Garant für die Sicherheit ist.

            Judäaa und Samaria einer Sammlung antidemokratischer Strömungen zu überlassen, die bis heute auf die Auslöschung des jüdischen Staates pochen, wäre unverantwortlich.

            Zwar entschuldigt das nicht jedwedes Versäumnis oder jedwede Überschreitung seitens Israels in den Gebieten, noch rechtfertig es ein zielloses Sitzenbleiben aad infinitum ohne Aussichten für die besetzten Völker. Aber ein palästinensischer Staat im WJL würde Israel seiner strategischen Tiefe berauben, die es im Falle eines Angriffs zur Verteidigung benötigt. Die Distanz zwischen der grünen Linie (der Waffenstillstandslinie von 1949) und Israels Küstenebene ist teils nur etwa 15 km breit.

            Auffällig ist zudem, dass es palästinensische Pläne für die Selbstdemokratisierung nicht gibt. Frauen, LGBTQ-, Bürgerrechte überhaupt sind keine Priorität. Israel für eine benachbarte Antidemokratie zu opfern, wäre tragisch.

        • @Michaela Dudley:

          "Weshalb macht dieses Bündnis den Fundamentalismus der islamischen weniger besorgniserregend?"

          Habe ich das irgendwo behauptet? Meine Frage bezog sich darauf, dass in Ihrem Denken ein blinder Fleck zu sein scheint, was sich in Ihrer Antwort auf meine Einlassung dazu bestätigt.

          "Das erklärt, warum auch moderate Juden, ob in den USA oder Israel, bereit sind, geopolitisch auf eine unheilige Allianz mit den Erzkonservativen einzugehen."

          Das bedeutet, dass sie entweder zu nützlichen Idioten der evangelikalen Ideologie sind oder aber, dass sie sich sehenden Auges damit gemein machen, weil sie - zumindest vorerst - mit den eigenen Zielen übereinstimmt. Das nennt man dann Komplizenschaft. Beide Optionen sind wenig schmeichelhaft, und was mir fehlt ist, dass Sie das kritisieren.

          Ich würde von Ihnen als queerer Aktivistin erwarten, dass Sie nicht nur islamistische, sondern auch orthodox-nationalreligiöse und evangelikale Fanatiker gleichermaßen kritisieren und die Gefahr benennen, die von ihren Ideologien ausgeht.

          • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
            @Klabauta:

            PS dazu: Jene pro-palästinensischen Akteur:innen, die sich dazu aufriefen Kamala Harris nicht zu wählen und sogar für Trump zu stimmen, sind definitiv MAGA-Komplizinnen.

          • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
            @Klabauta:

            Ist das nun wirklich erst gemeint? Bitte, wan und wo haben christliche Fundamentalisten in den letzten Jahren ein Nachbarland überfallen, 1.200 Nichtkombattanten ermordert, Frauen massenhaft vergewaltigt und Hunderte Menschen von Säuglingen bis Senioren nach Hause verschleppt?

            Dieser Reflex, alles auszugleichen, alles zu relativieren, führt zu einer Normierung des Hasses und dem gegenseitigen Aufrechenen.

            Warum kann und will man nicht realisieren, dass der Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 den grausamsten Massenmordanschlag auf Juden seit der Schoha war. Weshalb muss es ein Aber geben?

            Und nochmals: In den USA haben 78 % der wählenden Juden Kamala Harris ihre Stimmen gegeben. Trotz Vorbehalte, was die Sicherheit Israels betrifft. 78 %. Im Grunde genommen gab es nur eine demographische Gruppe, die sich für Kamala Harris noch deutlicher aussprach: Schwarze Frauen mit 92 %.

            In Anbetracht dessen machen sie sich die viele moderaten Juden nicht zu Komplizinnen Trumps. Aber sie erkennen in den Republikanern wenigstens die Bereitschaft, Tacheles mit den Terroristen zu reden.

  • Judäa und Samaria als biblisches Mandat hab ich als guter Christ noch gelernt. Aber niemals, niemals war irgendwo und irgendwann die Rede von Haifa, Jaffa und Gaza.

    • @Weees:

      Ohjeh, Judäa und Canaan. Dabei vergisst der Mann die Philister. Jaffa und Gaza gab es auch schon zu biblischen Zeiten.

  • Wenn Huckabee meint, der zionistische Anspruch auf Judäa und Samaria sei niemals mit dem Gedanken der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung verknüpft, kann man dann dieser prima die Verantwortung in die Schuhe schieben, wenn genau das nicht klappt.



    Bzw. man kann den Palästinensern „eliminatorischen Vernichtungswillen“ gegen die Juden vorwerfen, weil sie sich wehren und nicht als Parias oder Bürger zweiter Klasse in einer Apartheid-Zone neben jüdischen Siedlernationalisten leben wollen.



    Und wer sich derart störrisch resp. feindselig verhält, verdient es eben, von dort vertrieben zu werden.



    Leider scheint das Kalkül dank tatkräftiger US-Unterstützung aufzugehen.

    • @Abdurchdiemitte:

      Hamas usw. haben jeden Versuch linker Regierungen, Frieden zu machen, verhindert. Jedes Nachgeben Israels wurde als Sieg im Kampf gegen Israel verstanden.



      Revanchismus wurde zur Volks- Raison für alle Palästinenser befohlen.



      Tja, jetzt ist die Chance vertan, jetzt sind Rechtsradikale _auch_ in Israel an der Macht. Aus der schlechten Situation kommen die Palästinenser so bald nicht mehr raus.

    • @Abdurchdiemitte:

      "eliminatorischen Vernichtungswillen“ gegen die Juden vorwerfen, weil sie sich wehren"

      Dies ist klar antisemitisch, wo wird denn dieser eleminatorische Vernichtungswelle unterstellt? Im Rahmen des 7. Oktobers. Damit tut Abdurchdiemitte so, als wäre der Völkermord den Hamas und andere am 7. Oktober durchgeführt haben lediglich ein "sich wehren", statt eines der grausamsten Verbrechen gegen die Menschheit im Speziellen gegen jüdische Menschen und als mit ihnen kooperierend zugeschriebenen.

      • @ToSten23:

        Ich habe doch überhaupt nicht vom 7. Oktober gesprochen - zu diesem barbarischen Verbrechen der Hamas habe ich in anderen Kommentaren unmissverständlich Stellung bezogen.



        In dem HIER vorliegenden Kontext - der Unterstützung völkisch-nationalistischer israelischer Siedlergruppen durch rechte evangelikale Organisationen aus den Staaten im WJL - sprach ich davon, dass Palästinensern eliminatorische Vernichtungsabsichten gegen jüdische Siedler unterstellt werden, die tagtäglich deren Übergriffe und Schikanen erdulden und die sich mit weitaus unterlegenen Mitteln dagegen zur Wehr setzen.



        Ob meine Formulierung in dem Zusammenhang angemessen oder in der Sache richtig war, sollen andere beurteilen. Da bin ich durchaus kritikfähig, wenn ich übers Ziel hinausgeschossen sein sollte.



        Aber wo da der mir unterstellte Antisemitismus liegen soll, ist schon extrem begründungsbedürftig. In meinen Ohren klingt die Unterstellung eher wie üble Nachrede und Denunziation. Und davon haben wir schon genug in diesem Land, insbesondere aus der extrem rechten Ecke.

  • "... „Ich dusche gerne und pflege mein schönes Haar“, sagte Trump ..."



    Das sind Fake News - oder?



    Oder handelt es hier um eine Aussage der Präsidenten der USA?



    Harmlos. Pubertäre, maskuline Menschen treiben andere Dinge unter der Dusche.



    Aber du sollst deinen Samen usw. usf.



    Was ein ...

    • @LeKikerikrit:

      Make shower heads great again.

  • Der Trump-Schwachsinn lässt mich Nachts aus meinen süßesten Träumen aufschrecken.



    Das kann doch alles nicht wahr sein



    I am the President of the United Staats of Ameica.



    OK



    Ist es daher meine Pflicht, mich wie ein Idiot zu verhalten?

  • Wenn die Verbraucher nur wassersparende Duschköpfe kaufen, dann erledigt sich das von allein.

    Ich als Verbraucher achte darauf, dort zu sparen wo es leicht möglich ist. Und da ist wirklich eine einfache Lösung, um zu sparen.

    Begreifen die Menschen wirklich nicht, dass sie es sind, die die Mehrkosten des höheren Wasserverbrauchs zahlen müssen?

    • @Gnutellabrot Merz:

      Es geht doch hier nicht um Sie und mich, sondern um amerikanische Verbraucher. Viel und rücksichtslos zu verbrauchen, ist für Amerikaner nichts Negatives oder Falsches, sondern ein Zeichen für Wohlstand und Erfolg und absolut positiv besetzt. Dudenhöfer hat doch erst vor wenigen Tagen festgestellt: "Du kannst hier kein Auto verkaufen mit acht Zylindern und 15 Litern Verbrauch." In Amerika verkaufen sich solche Autos aber sehr gut. Das gilt auch für Wasser.



      www.spiegel.de/wir...-ab62-c8ddaabfa625

      • @Günter Picart:

        " ... In Amerika verkaufen sich solche Autos aber sehr gut. "



        Und deshalb muss man sich in USA auch keine Sorgen um europäische Luxus-Marken machen.



        Eher so: "Was, Du kannst Dir keinen Porsche mehr leisten?".

      • @Günter Picart:

        Genau. Sogar "Marken-Wasser".

  • Zitat aus dem Artikel: Senator Chris Van Hollen im Senat. „Ich habe mich nur auf das biblische Mandat bezogen, das in die Zeit Abrahams vor 3500 Jahren zurückreicht“



    So so! Das ist interessant, vor allem wenn man das auf die indigene Bevölkerung in ganz Amerika bezieht. Demnach hätten die Weißen dort nix verloren und müssen raus. Azteken, Inkas, Apachen, Kiowas, Cherokee, Natchez und viele, viele mehr könnten dann endlich ihr eigenes Land wieder übernehmen, das ihnen geraubt wurde und wird.

    • @Perkele:

      Es ist sogar nach schlimmer: offenkundig kann man in den USA biblische Erzählungen als historische Tatsachenberichte darstellen, ohne sich dem öffentlichen Gelächter preiszugeben: das Äquivalent dazu wäre ein britischer Botschafter, der sich auf König Artus beruft. Wären die Konsequenzen nicht so tragisch, wäre das fast komisch…

    • @Perkele:

      "Chris Van Hollen im Senat. „Ich habe mich nur auf das biblische Mandat bezogen, das in die Zeit Abrahams vor 3500 Jahren zurückreicht“



      So so! Das ist interessant, vor allem wenn man das auf die indigene Bevölkerung in ganz Amerika bezieht."



      Von denen steht nichts in der Bibel. Das zählt nicht.

      • @Encantado:

        Nun ja. Da der biblische Gott für ALLE Menschen zuständig sein soll, dürfte Dein Argument in die Leere laufen. ;-:

    • @Perkele:

      Das gilt natürlich nur für solche Fragestellungen, bei denen die derzeitige Regierung einen Vorteil hat. Niemals gilt es, wenn es zu ihrem Nachteil ist. Do as I say, not as I do.

    • @Perkele:

      Grundsätzlich richtig, aber Sie unterschätzen den Stellenwert der Bibel für schriftorientierte amerikanische Christen. Die Landnahme in Amerika ist in deren Empfinden durch die biblische Landnahme modellhaft vorgezeichnet. Wenn sie dann eine biblisch fundierte Aktualisierung der Landnahme in Israel/Palästina befürworten, ist das für sie kein Widerspruch, weil sie beides (die Landnahme in Israel und die weiße Besiedlung Nordamerikas) für einen göttlich vorgezeichneten Plan halten.

      • @Günter Picart:

        Ja das ist richtig. Doch die israelischen und /oder amerikanischen Fanatiker sind allemal eine Minderheit. Leute, die rational denken, fair und nicht voller Selbstüberschätzung sind, die haben kein Verständnis für solche überzogenen Märchenerzählungen.

        • @Perkele:

          "Leute, die rational denken, fair und nicht voller Selbstüberschätzung sind, die haben kein Verständnis für solche überzogenen Märchenerzählungen."



          Aber irgendwie tickt eine US-amerikanische Mehrheit, nach unseren "europäisch aufgeklärten" Maßstäben, doch nicht sooo abgeklärt.



          Es lässt sich Trumpf's Erfolg kaum anders erklären.