piwik no script img

Kommentar Proteste in FrankreichPeinliche rote Schals

Rudolf Balmer
Kommentar von Rudolf Balmer

Die „foulards rouges“ wollen den Gelbwesten etwas entgegensetzen. Doch es kamen so wenige, dass sogar der Präsident sich distanzierte.

Kämpfen wie ein Stier? Der Rückhalt, den Macron am Sonntag erhalten hat, ist dramatisch mager Foto: AP

S tatt gelber Westen marschierten am Sonntag rote Schals durch Paris – zur Unterstützung von Präsident Emmanuel Macron. Der Vergleich mit einer anderen bewegten Episode der französischen Geschichte ist weder zufällig noch willkürlich: Wenn am Ende Januar 2019 französische Bürgerinnen und Bürger für Ruhe und Ordnung und zur Verteidigung der Institutionen der Republik auf die Straßen gehen, denken viele unwillkürlich an an 30. Mai 1968. An diesem historischen Tag demonstrierten ein paar hunderttausend Menschen zur Unterstützung von Präsident Charles de Gaulle. Dieser taktische Geniestreich der bürgerlichen Rechten war das Ende der Studentenrevolte und der politischen Krise.

Von einer solchen Wende dank einer Mobilisierung seiner eigenen Anhänger kann Präsident Macron heute nur träumen. Eine Schar von Unerschrockenen haben zwar versucht, ein „Remake“ zu organisieren. Doch der Flop war so unvermeidlich, dass sich die Partei des Präsidenten im Voraus auf Distanz zu diesen „foulards rouges“ – den „Roten Schals“ – gegangen war. Trotz aller Publicity in den Medien, die eine Flutwelle der bürgerlichen Empörung über die Gewalt der „gilets jaunes“ – der Gelbwesten – erwarten ließ, kamen nur ein paar tausend mit roten Halstüchern, um den bedrohten Rechtsstaat zu verteidigen.

Auf jeden Fall waren das viel weniger „foulards rouges“ als jeweils die „gilets jaunes“, die jeden Samstag demonstrieren. Damit wird das Kräftemessen oder die vermeintliche Machtdemonstration kontraproduktiv. Besonders peinlich dabei ist es, dass die Organisatoren den eigentlichen Zweck der Aktion verheimlichen wollten. Denn selbstverständlich ging es nicht bloß um eine allgemeine prinzipielle Frage der Demokratie und der Ablehnung der Gewalt, sondern um eine direkte Erwiderung auf die Gelbwesten. Diese fordern den Rücktritt von Präsident Macron. Der Rückhalt, den er im Gegenzug am Sonntag von Sympathisanten mit roten Schals erhalten hat, ist dramatisch mager. Weil er damit rechnen musste, hatte er diese Initiative selber gar nicht erst gebilligt. Ausbaden muss er die Niederlage trotzdem.

Er will die Kraftprobe mit der Protestbewegung ohnehin nicht auf der Straße gewinnen, sondern auf seinem Terrain: Debatten über Fragen, die er formuliert. Noch immer will er so Zeit gewinnen, in der Hoffnung, dass die öffentliche Meinung vielleicht doch noch gegen die „gilets jaunes“ und zu seinen Gunsten kippt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Rudolf Balmer
Auslandskorrespondent Frankreich
Frankreich-Korrespondent der taz seit 2009, schreibt aus Paris über Politik, Wirtschaft, Umweltfragen und Gesellschaft. Gelegentlich auch für „Die Presse“ (Wien) und die „Neue Zürcher Zeitung“.
Mehr zum Thema

53 Kommentare

 / 
  • Mich wundert wirklich wie - fast reflexartig - die Gelbwesten-Bewegung von vielen Kommentatoren regelrecht verklärt wird. Oft noch in der Kombination mit dem Bedauern, dass wir Deutschen zu verschnarcht sind, um so etwas Tolles auf die Beine zu stellen.



    Damit das klar ist: ich finde es wichtig, dass die offensichtlich vorhandenen Probleme angegangen werden. Dafür sollte sich die Gelbwesten-Bewegung jetzt organisieren /strukturieren.



    Denn: ihr bisheriger Blumenstrauß an - sich z.T. auch widersprechenden - Wünschen lässt sich mit keiner Politik umsetzen. Sich dem Politikprozess zu verweigern und einfach darauf zu bestehen, dass die eigenen Wünsche erfüllt werden, weil "die da oben" ja eh nur Marionetten der Großfinanz (oder so ähnlich) sind, ist in der Begründung falsch und insgesamt nicht demokratisch. Aber: die Mitglieder der Gelbwesten, die sich jetzt tatsächlich organisieren und sich bei der Europawahl zur Wahl stellen wollen, bekommen Morddrohungen aus den eigenen Reihen. Von den zahlreichen gewählten Abgeordneten, die seit Beginn der Bewegung bedroht wurden/werden mal gar nicht zu reden. Das ist noch weniger demokratisch und ganz bestimmt kein Grund die Gelbwesten zu verklären. Tatsächlich macht das Angst!



    Übrigens: die Grundprobleme, die das Leben für einen Teil der Franzosen schwer machen, sind alt und haben nichts mit Macron zu tun. Und: In Frankreich wird relativ viel in Richtung niedrigere Einkommen umverteilt - mt der Kehrseite einer sehr hohen Steuerbelastung, gegen die die Gelbwesten (u.a.) demonstrieren.

    • @Dietlinde Quack:

      "...haben nichts mit Macron zu tun. Und: In Frankreich wird relativ viel in Richtung niedrigere Einkommen umverteilt ..."

      Haben Sie die letzten Monate überhaupt irgendetwas mitbekommen???

      • @MontNimba:

        Ja, ich habe tatsächlich sehr viel live vor Ort in Frankreich mitbekommen - auf dem Land. Und ich habe dort seit dem 17. November 2018 viel mit Französ/innen zu dem Thema diskutiert.

  • Ein angenehm zu lesender, zu verstehender und einleuchtender Kommentar von Rudolf Balmer, danke dafür.

    Wenn ich mir die Kommentare in den Meinungsforen durchlese fällt mir auf, dass der älteste Hundetrick der Welt immer noch prima funktioniert.

    Jeder hat eine Meinung, keiner eine Idee und am Ende wird aufeinander losgegangen, jedenfalls sind das meine Eindrücke aus den vergangenen zwölf Monaten in denen ich selber Kommentare schreibe.

    Geändert hat sich in dem vergangenen Jahr jedenfalls nichts. Die Farben des Regenbogen sind so vielfältig, dass sich daraus ganze Kollektionen von "Warnwesten" herstellen lassen. Ich bevorzuge die durchsichtige Variante, ist es doch keine Frage des Gewand oder gar der Farbe des Schals.

    Abgesehen davon, dass uns die Schlaumeier und Besserwisser die sich hinter bedeutungsschwangeren Pseudonymen verstecken, uns keinen Schritt weiterbringen, geschweige denn dass sie dazu bereit sind selber Farbe zu bekennen, hat sich bisher Nichts in Bezug auf das auf die Gemeinschaft bezogene Denken und Handeln der deutschen Linken zum Nutzen des Gemeinwohl getan.

    Was für eine Verschwendung an individuellen, kreativen, schöpferischen Fähigkeiten die den politischen Eliten die unangefochten die Macht über uns ausüben herzlich willkommen sind.

    Bevor wir uns also weiterhin in sinnlose Stöckchen suchereien verlieren könnten wir uns zumindestens theoretisch einen öffentlichen gesamteuropäischen Debattenraum verschaffen in dem wir dann gemeinsam nach den besten Lösungen suchen.

    Wenn wir uns jedoch weiterhin nicht in der Lage sehen, das Mensch sein im anderen zu erkennen und uns mit seinen Problemen solidarisch zu erklären, werden wir aus reiner Klugscheißerei, die Gelbwesten, Greta Thunberg und all die mutigen Mitarbeiterinnen der Redaktionen der öffentlich rechtlichen wie der privaten Medien im Regen stehen lassen und das unsägliche gegen die Wand reden und beten wird uns bis zum drohenden Kollaps unserer Umwelt-, Sozial- und Bildungspolitik begleiten.

    • @Frank Mögling:

      Linke orientieren sich- normalerweise- an Vernunft und das das Vernünftigste ist ist zwar eindeutig, aber nicht bekannt.



      Deshalb müssen Linke mehr diskutieren und Positionen ausloten.



      Konservative sagen einfach: na, wenn der Chef das sagt.. oder: ja, so wie immer. Nazis konsturieren sich sich eine Welt, ind er die vernünftige Lösung immer sehr offensichtlich und greifbar ist, Umweltpolitiker verbieten hier und da etwas, da kann man ein wenig darüber sprechen, was man als erstes verbietet, Arbeitsparteien gibt es momentan keine großen.

      Es ist also ein bisschen auch Natur der Sache, das Linke kontroverse diskutieren, denn das Vernünftigste zu indetifizieren ist nicht so leicht und alle andere Lager orietieren sich an irgendwelchen irrationel Leitbildern, die zu allem Möglichen führen können, aber Eintracht bringen können.



      Der theoretische Rahmen sollte also sein, das Vernünftigste zu tun...

  • 9G
    93779 (Profil gelöscht)

    Sie kamen nicht? Irgendjemand muss ja arbeiten, um den Sozialstaat zu finanzieren. Ich finde das nicht peinlich.

    • @93779 (Profil gelöscht):

      Am Sonntag? Lassen Sie mich raten, Öffnungszeiten rund um die Uhr und keine garantierten Erholungstage sind für Sie Wirtschaftsimpulse.

  • Wertloser Artikel. - Desinformation pur . Es waren ca. 10500 und ihre Stimme zählen ... Und vor allem zählt der Inhalt ! - 'Die Demonstranten zogen mit Spruchbändern wie „Stopp der Gewalt!“ oder „Stopp, es reicht!“ vom Platz der Nation zum Platz der Bastille. Den „Rotschals“ hatten sich auch etliche Abgeordnete der Regierungspartei La République en marche (LREM) angeschlossen. Mehr als 50 Abgeordnete aus der Regierungspartei sind in den vergangenen Wochen bedroht worden und erlitten Sachbeschädigungen an ihren Abgeordnetenbüros oder Privatwohnungen. ... Der LREM-Abgeordnete Sylvain Maillard sagte, die Proteste der „Gelbwesten“ müssten jetzt aufhören. Es sei an der Zeit, sich an der von Präsident Emmanuel Macron angestoßenen nationalen Debatte zu beteiligen. ... Die Regierungspartei LREM rief nicht dazu auf, die Demonstration der „Rotschals“ zu unterstützen. Der LREM-Vorsitzende Stanislas Guérini begründete dies damit, dass er auf den Erfolg der nationalen Debatte hoffe. Es solle alles vermieden werden, das Land noch weiter zu spalten.'



    www.faz.net/aktuel...alle-16011324.html

    • @Christoph :

      Wertvoller Artikel - Information pur

      Zitat von @CHRISTOPH. „Wertloser Artikel. - Desinformation pur.“

      Au contraire. Ein sehr wertvoller Artikel - Information pur, ganz im Gegensatz zu den unentwegt LREM-frommen Berichten der Pariser Korrespondentin der FAZ, auf die sich Christoph hier ergeben bezieht. Vor allem der Vergleich mit dem Massenaufmarsch des bürgerlichen Frankreichs der Beaux Quartiers vom 30. Mai 1968 zur Unterstützung de Gaulles auf den Champs-Elysées drängt sich zwangsläufig auf. Daran gemessen war die BoBo-Replik der Roten Halstücher letzten Sonntag in der Tat ein klägliches Unterfangen. Da hat Rudolf Balmer sehr recht. Denen ging es damit übrigens keinesfalls nur um die Gewaltexzesse der „casseurs professionels“ (Innenminister Castaner) am Rande der ursprünglich sehr friedlich verlaufenen Proteste, sondern gegen die Substanz der Gelbwesten-Forderungen, wie zahlreiche „Foulards rouges“ in Interviews offenherzig und freimütig in unverhohlener sozialer Herablassung bekundeten. (Quellen: LCP, "Marianne", Atlantico)

    • @Christoph :

      "Wertloser Artikel. - Desinformation pur."

      Da scheint der Autor ja getroffen zu haben.

      "Die Regierungspartei LREM rief nicht dazu auf, die Demonstration der „Rotschals“ zu unterstützen."

      Lustig. Und vorher zählen Sie auf, wer alles von der LREM dabei war. Die Sache ist zu durchsichtig. Damit täuscht man nur die ganz gläubigen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Zu ihrem Schlusssatz: aber auch nur dann, wenn man Glaube als Gegensatz zu WISSEN versteht - was nicht zwangsläufig sein muss.

        Für mich habe ich die Fragestellung durch den Satz aufgelöst: ich glaube nur, was ich weiß. ^^

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ich präzisiere mal.

          Unter als ganz gläubig bezeichne ich Menschen, die glauben, ohne zu wissen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Christoph :

      Na, dann werde ich mal ein wenig zur nötigen Versachlichung beitragen.

      Herr Guérini meint, "es solle alles vermieden werden, das Land noch weiter zu spalten." Nur: wie bekommt er das damit zusammen, einer Regierung Macron anzugehören, die genau diese Spaltung betreibt? Verstehe ich nicht. Ein Beispiel für eine besondere Form der Arbeitsteilung - oder aus dem Lehrbuch der Psychopathologie?

      Mein ungebetener Rat an Herrn Guérini: erst mal unter vier Augen mit Herrn Macron reden. Danach wieder vor die Presse treten. Der zweite Schritt vor dem ersten taugt nie etwas. Eiserne Regel der Arbeit mit Suchtkranken.

      Was den - vermeintlichen - Inhalt angeht (ein kognitives Vakuum hat keinen): es war war noch nie Zeichen großer Regierungskunst (kommt von Können), von Anderen etwas zu fordern. Bei sich selbst anfangen heißt die Devise.

      Erst mal Vaclav Hável lesen. FAZ als Quelle ist geschenkt ... zu teuer.

    • @Christoph :

      Yep, alles aus einem Guss: ein Typ, der der LREM nahe steht, ruft die Rotschals ins Leben, LREM-Abgeordnete beteiligen sich und verkünden den Gelbwesten, von denen bislang mindestens 16 aufgrund von Polizeigewalt jeweils ein Auge und min. 4 jeweils eine Hand verloren haben, dass Demonstrationen auch ohne Gewalt möglich seien.



      Ist schon klar: für die Regierung zu demonstrieren ist offensichtlich das Gleiche, wie gegen sie zu sein. Und Sachschäden sind offensichtlich das Gleiche wie Verstümmelungen.



      Und natürlich ist die "grand débat" das Ziel, wenn der Chef die Fragen und die möglichen Antworten vorgibt und bestimmte Themen als sakrosankt erklärt.

  • "Édouard Louis, Schriftsteller: "Als ich die Gelbwesten-Bewegung zum ersten Mal sah, erkannte ich sofort die Gesichter, die Körper, die Menschen wieder, die ich aus meiner Heimat kenne. Leute, die sagen: Ich kann meine Miete nicht mehr bezahlen. Ich kann mir nicht mehr jeden Tag was zu essen leisten. Nach zwanzig Tagen habe ich für den Rest des Monats nichts mehr zu essen. Leute, die sagen, ich kann meinen Kindern nichts zu Weihnachten schenken."

    "Die Elite der französischen Gesellschaft wurde völlig überrascht von der Revolte der Gelbwesten. Präsident Macron machte die Menschen selbst verantwortlich für Armut und Arbeitslosigkeit, sprach von "Faulpelzen". Mittlerweile sucht er den Dialog, doch zwischen den Eliten in Paris und der Lebensrealität in der Provinz liegen Welten."

    "Extreme Parteien versuchen die Bewegung zu vereinnahmen

    Die Bewegung der Gelbwesten begann mit Protesten gegen eine Erhöhung der Benzinsteuer. In der Provinz wählen viele den rechtsradikalen Front National. Und tatsächlich versuchten extreme Parteien von rechts, aber auch von links, die Bewegung für sich zu vereinnahmen. Bisher hat die sich erfolgreich dagegen gewehrt. Trotzdem werfen ihr viele vor, mit ihrem Bürgerzorn die Sache der Rechten zu vertreten.

    "Die Frage ist nicht: Gibt es in dieser Bewegung Rassismus und Homophobie? Selbstverständlich gibt es das bei den Gelbwesten", sagt Édouard Louis. "Wie überall sonst auch. Aber warum spricht man nur darüber, wenn es um die Arbeiterklasse geht? Man will die Leute zum Schweigen bringen. Man will über die eigentlich wichtige Frage nicht sprechen, nämlich was Menschen dazu bringt, rassistisch und homophob zu sein?"

    Quelle: www.daserste.de/in...rankreich-100.html

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..." Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt"?



    Und wie sieht die Realität aus?



    Ich habe eher den Eindruck, in Deutschland geht alle "Staatsgewalt" von Wirtschaft und Industrie aus, aber garantiert nicht von den Menschen, in diesem Lande.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Das könnte daran liegen, dass das des Pudels wahrer Kern ist...

    • @81331 (Profil gelöscht):

      es ist ein denkfehler macht und gewalt gleichzusetzen.



      dieser denkfehler hat in deutschland tradition und es ist keine gute.



      das konservative juristendeutsch -in dem auch das aus der nachkriegszeit stammende grundgesetz für die brd formuliert ist,setzt diese ungute tradition zumindest auf der sprachlichen ebene bis heute fort.



      den inhalt des grundgesetzes haben die drei westlichen siegermächte vorgegeben die keine so lange geschichte der politischen unfreiheit haben wie deutschland . darum ist er weniger zu kritisieren als seine konservative juristensprache die an schlechten deutschen gewohnheiten festhält



      .



      in schweden heisst das was vom volke ausgeht "öffentliche macht "



      das ist die richtige übersetzung des begriffes "pouvoir public"

      "staatsgewalt" oder "staatliche gewalt " ist ein übersetzungsfehler aus dem der reaktionäre ungeist spricht der in deutschland schon zur zeit der gründung dieses staates geherrscht hat.

      ansonsten haben Sie weitgehend recht.die verhältnisse in deutschland und vielen anderen kapitalistischen ländern sind eher plutokratisch als demokratisch.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Komisch, dabei gibt es doch Parteien, in denen ganz normale Menschen Politik machen und zur Wahl stellen können. Und dann gibt es Wahlen. Da hat der DAX-Konzernchef genauso viele Stimmen wie die Hartz-IV-Empfängerin...

      Will sagen: Die Staatsgewalt geht ABER SOWAS VON vom Volke aus in diesem Land. Wenn im Volk die Mehrheit wirklich so einen abweichenden Willen von dem hätte, was die Staatsgewalt tut, dann fänden sich garantiert Menschen, die sie wählen könnte, um diesen abweichenden Willen durchzusetzen.

      Ihre Logik "Die Demokratie produziert nicht die Ergebnisse, die das Volk wollen würde, wenn es richtig (also so wie ich) dächte, also funktioniert die Demokratie nicht." ist keine. Es gibt in Wahrheit nur relativ Wenige, die sich so schlecht behandelt und fremdbestimmt fühlen, dass sie wirklich mal was an ihrem Wahlverhalten ändern (und die von denen sind Viele wohl eher rechts). Die meisten möchten gerne den Rücken weiter genau so gewaschen bekommen, wie die Politik das macht, aber vielleicht mit ein bißchen weniger Nasswerden. Also nölen sie rum, wählen aber doch wieder die, mit denen sie bisher - subjektiv - gar nicht so schlecht gefahren sind. Das IST funktionierende Demokratie. Das Gegenstück "Demokratie funktioniert nur, wenn Alle wollen, was ICH für richtig halte, weil ICH am besten weiß was gut dür Alle ist!" ist das genaue Gegenteil.

      • @Normalo:

        Die Leute hatten SPD und CDU geglaubt, als die gesagt haben: Es geht nicht anders, Ihr müsst den Gürtel enger schnallen - dann wächst die Wirtschaft wieder! Und gutmütig haben sie den Gürtel enger geschnallt und festgestellt, dass nur die anderen fett geworden sind! Seitdem stehen die beiden Parteien unter einem sinkenden Stern, merkwürdig... Demokratie funktioniert manchmal mit Verzögerung!

        • @EricB:

          "Demokratie funktioniert manchmal mit Verzögerung!"

          Genau genommen tut sie das nicht nur manchmal sondern recht regelmäßig.

          Das ist einer ihrer größten Vorteile, weil es vor Schnellschüssen bewahrt. Der Gegentrend schwappt schon wieder in die andere Richtung - z. B. in Form einer boomenden grünen Partei, die bis auf die Klamotten auch nicht mehr ist als eine auf den Trichter mit der Umwelt gekommene CDU oder SPD. Jedenfalls sammelt sie da am meisten Stimmen, wo sie genau so eine Politk macht.

          Und was den Speckansatz betrifft: Sie irren. Der ist nicht nur bei den Anderen. Die Gürtel sind bei einer deutlichen Mehrheit seitdem wieder ein paar Löcher weiter geworden, und das ist sehr vielen Menschen auch bewusst (wie auch dass das Geld eben NICHT bloß aus dem Automaten kommt...). Genau deshalb lassen sie ja so viel zu und reagieren nicht sofort auf jedes unwohle Gefühl der Fremdbestimmung durch "die Wirtschaft".

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Naja, wenn in irgendeinem Land, dessen Regierung Deutschland bzw. seinen Verbündeten nicht genehm ist, ein paar tausend Leute protestieren, wird ja auch gerne von unseren Politikern und den anhängigen Medien bereits der "freiwillige" Rücktritt der dortigen Regierung gefordert.

      Die Gelbwesten in Frankreich sind nun mal auch inhaltlich ein anderes Kaliber als bei uns PEGIDA und andere "Merkel muss weg!"-Deppen, da helfen auch die Delegitimierungsversuche als Rechtspopulisten nichts.

      • @Khaled Chaabouté:

        Es hinterlässt doch durchaus einen Nachgeschmack, die Menge an blau-weiß-roten Fahnen gesehen zu haben und immer wieder die Bekundung zur Liebe zum großen Frankreich, dem Stifter der abendländischen Demokratie zu vernehmen, also zu Frankreichs glorreicher Geschichte und kulturellen Erhabenheit, die jetzt von Macron beschmutzt wird. Über die Banlieus wird nicht soviel geredet oder die Nachwehen, die der Kolonialismus hinterlassen hat. Ich frage mich auch, wieviele Gelbwestenpatrioten vor zweieinhalb Jahren bei den "Manif pour tous"- Veranstaltungen mit protestiert haben oder umgekehrt.



        Das einzige Argument, dass mir zur Entkräftigung dieser Wahrnehmung und meiner Deutung einfällt ist, dass die Deutschen ein gezwungenes Verhältnis zum Nationalstolz, zur Flagge und zum Patriotismus haben.



        Aber upps, da fällt mir ein, aus welchem Lager hierzulande solche Argumente für einen "gesunden" Nationalismus und Patriotismus kommen.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...peinlich? Ja, das Logo, der Stier, sieht aus, wie von 'Red Bull' ; )



    Und ich dachte immer, Mateschitz kauft sich nur Sportmannschaften... und keine Regierungen?!

  • 9G
    97684 (Profil gelöscht)

    Die öffentliche Meinung wird schon in Macrons Richtung kippen.

    Den Massen braucht man nur ein anderen Popanz aufbauen. Schon beten sie den an.



    "Rote Schals war vielleicht ein Flop aber man hat ja Zeit genug.....

    Oder man sucht ein paar Exponenent*innen der gilets sauber, gibt in 2, 3 Forderungen nach, dreht sie um und, kuckst du wohl, ist alles beim Alten mit -vielleicht- anderen Namen.



    Man hst auf Macrons Seite, besser auf Selten des herrschenden SYSTEMS genügend Psychologen und Kommunikationswissenschaftlerinnen am Start als das es nicht genauso passiert.

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @97684 (Profil gelöscht):

      Ergänzung



      Oder man kriminalisiert einzelne Ecponenten, die man glaubt nicht umdrehen zu können.



      Das geht dann so: Eine grosse Zeitung titelt:



      "Ermittlungen gegen Monsieur X wegen..."



      Suchen Sie sich mal aus, was da stehen könnte, um eine Sympathie ganz schnell kippen zu lassen.

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @97684 (Profil gelöscht):

      Korrektur des elenden automatischen



      Schreibprogramms:



      Es muss heißen " giltets jaunes "

  • Mon dieu ! Der Plebs geht auf die Strasse, macht Randale, fodert den Kopf des Königs und die Deutschen verstehen wieder nur Bahnhof. In Frankreich ist das Teil das normalen politischen Diskurses und wird jedem Schulkind mit dem Singen der Marseillaise eingebläut.

    "Aux armes, citoyens,



    Formez vos bataillons,



    Marchons, marchons!



    Qu’un sang impur



    Abreuve nos sillons !"

    Das muss man nicht toll finden, ist aber erstmal kulturell tradiertes Fakt.

  • na recht viel peinlicher als die Gelbwestenbewegung kann ja wohl kaum etwas sein...oder ist etwa "Macron Demission" einfallsreicher als "Merkel-muss-weg"? Vielleicht gibt es ja noch Leute, die auf vernünftige Art Probleme lösen wollen und nicht wie kleine Kinder Maximalforderungen in die Gegen plärren...

    • @Tom Berger:

      Wirklich peinlich und zum Fremdschämen ist der deutsche Besserwisser, der genau weiß, was gut für die Franzosen ist. Obwohl er von Demokratie keine Ahnung hat, höchstens eine sehr eingeschränkte Vorstellung davon.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Tom Berger:

      Das Prinzip der Demonstration als Mittel des politischen Ausdrucks haben Sie nicht verstanden, scheint mir.

      Nunja.

      "In Deutschland kann es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müsste."

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @970 (Profil gelöscht):

        Ich bin davon überzeugt, dass jemand, der so schreibt wie Herr Berger, keine Revolution will - ob mit oder ohne Rasen. Auch das ist erlaubt. Wenn er denn das ein oder andere Argument lieferte, statt zu entwerten ("kleine Kinder") und denunzieren ("plärren").

        P. s. Kleine Kinder in einem gewissen Alter können ganz schön helle sein - in dunklen Zeiten von unschätzbarem Vorteil.

    • @Tom Berger:

      1. Merkel muss ja auch weg



      2. Macron ebenfalls



      3. haben die Gelbwesten eine Menge vernünftiger inhalticher Forderungen, die die Regierung nicht erfüllen will, weswegen ein Regierungswechsel dann also unvermeidbar wäre.

      Die Franzosen beweisen dem Rest Europas, das aus Ihnen Demokratie keiner richtig versteht, da diese nunmal vorsieht die Macht des Volkes auch durchzusetzen, statt sich den ganzen Rotzen gefallen zu lassen und schönzureden. Das ist die deutsche (CDU-)Paradedisziplin

      • @RealDiogenes:

        Welche "vernünftigen inhaltnichen" Forderungen haben die Gelbwesten denn genau?



        Und seit wann sind 80.000 Demonstranten "die Franzosen"?



        Fragen über Fragen.

      • @RealDiogenes:

        Naja... eigentlich sieht man bei den Franzosen eher, dass sie unfähig für eine Konsensdemokratie sind. Nicht wegen der Demonstrationen selbst, die wären an sich in Ordnung, sondern wegen der Mentalität, die da überall durchschimmert.

        Sobald ihre politische Seite die Mehrheit hat, sind sie absolute Unterstützer des Systems. Hat sie das nicht, handelt es sich um eine persönliche Beleidigung und Unterdrückung.

        • @sart:

          Lustig. Deutsche belehren die Franzosen über Demokratie... :-)

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich belehre niemanden. Ich informiere mich und sehe Leute, für die das Hauptproblem ist, dass ihre politische Seite bei der Wahl nicht gewonnen hat.

            Wenn Sie das in geistig überkommene Kategorien wie Nationalitäten einordnen wollen, nur zu. Auf diesem kleingeistigen Niveau treibe ich mich alleridngs nicht herum.

            • @sart:

              Dann sind Proteste gegen die Regierung illegitim?

              Wir haben einen Präsidenten, der große Teile der Bevölkerung verspottet und wie Dreck behandelt. Dagegen darf man nicht auf die Straße gehen?

              "Ich belehre niemanden."

              Natürlich tun Sie das. Genau wie Ihre Vorredner.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Ich sage nicht, dass die Proteste selbst illegitim sind, sondern dass die dahinterstehende Mentalität demokratieverachtend und eher geeignet für ein Bürgerkriegsland sind.

                Demosntrationen und Proteste: Ja. Aber nicht mit dieser widerlichen Arroganz von Leuten, die sich durch eine unliebsame Wahl persönlich angegriffen fühlen.

                Es gibt einen Unterschied, ob einem die politische Entwicklung nicht passt und man deswegen demonstriert, oder ob das eigentliche Problem ist, dass man nicht fähig ist, eine demokratische Wahl zu akzeptieren, nur weil die eigene Seite verloren hat.

                Und das dringt bei den meisten Aussagen nunmal durch.

                Wenn Sie das als Belehrung ansehen: Bitte. Interessiert mich herzlich wenig, bestätigt lediglich meinen Eindruck.

                • @sart:

                  "Es gibt einen Unterschied, ob einem die politische Entwicklung nicht passt und man deswegen demonstriert, oder ob das eigentliche Problem ist, dass man nicht fähig ist, eine demokratische Wahl zu akzeptieren, nur weil die eigene Seite verloren hat."

                  Sie Demonstrationen richten sich gegen ganz konkrete politische Maßnahmen der Regierung. Also gegen die politische Entwicklung. Das ändern auch Ihre Unterstellungen nicht.

                  Aber wie gesagt. SIE wissen ja, wie sich die Franzosen gefälligst zu verhalten haben.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Wer nicht für die Gelbwesten ist, wird als Kollaborateur bezeichnet und bewusst mit den Kollaborateuren zur Zeit der deutschen Besatzung auf eine Stufe gestellt.

                    Da können Sie mit ihren Relativierungen daherkommen, wie sie wollen, ein demokratischer Geist ist da nicht zu sehen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich habe ohnehin den Eindruck, dass sich eine neue Generation besser wissender Deutscher entwickelt, die in der Tat den Anspruch hat, dass nur am deutschen Wesen die Welt genesen kann. Die haben nichts verstanden von Selbstbestimmung und Demokratie und pochen auf die Einhaltung von Spielregeln, die das Volk im Zweifelsfall stets entmündigen.

            • @Rolf B.:

              Ich weiß nicht was daran besserwisserisch sein soll.

              Davon abgesehen sehe ich hier keine Deutschen, die "den Franzosen" etwas über Demokratie beibringen wollen. Die meisten Franzosen haben ja Macron gewählt und greifen auch nicht zu gewalttäigen Mitteln, um das Wahlergebnis zu revidiern. Es sind nur einige Deppen, die glauben, weil sie wütend sind und ein paar tausend Mitstreiter gefunden haben, seien sie auf einem "das Volk", das bestimmen darf, wann und wie es über das Personal in der politischen Spitze entscheidet.

              Letztlich versucht aber nur der Schwanz, mit dem Hund zu wackeln, merkt nicht, dass er gar nicht der Hund ist, und versucht dann, Mehrheit durch Gewalt zu ersetzen. Man muss kein bigotter Besserwisser sein, um diesen Leuten mangelndes demkratisches Verständnis zu attestieren. Man muss auch ganz sicher kein Deutscher sein, um das zu tun. Aber vielleicht haben wir Deutschen die etwas lebendigere Erinnerung daran, dass es nicht immer Gutes bedeutet, wenn eine entschlossene, kleidungsmäßig besonders gekennzeichnete Minderheit sich "im Namen des Volkes" zum Herrn über Leben und Tod der Herrschenden wie auch der Mehrheit aufschwingt...

              • 9G
                970 (Profil gelöscht)
                @Normalo:

                www.google.de/amp/...aren-Wahlsieg.html

                Vielleicht bringt‘s ja was?

                • @970 (Profil gelöscht):

                  Es ist in einer pluralistischen Gesellschaft kaum möglich, dass wirklich 65% einen Kandidaten wählen, weil sie ihn für DAS Geschenk des Himmels halten. Insofern gibt es den "perfekten" Wahlsieg wohl nur in der Fiktion (z. B. solche Fiktionen, wie sie Putin & Co. produzieren...).

                  Aber gegen 65% der abgegebenen Stimmen muss erstmal jemand anstinken. So sehr man dieses demokratische Mandat auch schwachreden mag, die Gelbwesten haben sicher keines, das auch nur annähernd so stark wäre. Wäre der erste Wahlgang anders ausgegangen (hätten nicht so viele von ihnen für Le Pen gestimmt, oder mehr statt zuhause zu bleiben vielleicht für Melenchon...) - wer weiß? Aber so ist die Wahl halt ausgegangen, und damit zivil umzugehen, gehört eben AUCH zu der Verantwortung, die die Demokratie jedem einzelnen Teil des Souveräns auferlegt.

                  • @Normalo:

                    "Aber so ist die Wahl halt ausgegangen (...)" (Normalo)



                    Jaja, das ist schon richtig. Nur: das darf doch aber trotzdem nicht bedeuten dass der Wahlsieger nun für die Zeitdauer der Legislatur anstellen darf was immer er will. Macron ist von ca. der Hälfte der Wahlberechtigten zum Präsidenten der Republik gewählt worden. Die Wahl eines Tyrannen fand dagegen nie statt.

                    • @LittleRedRooster:

                      Ich denke, dass Jene, die mit derart gewalttätigen Mitteln versuchen, ihre politischen Wünsche durchzusetzen, der Tyrannei grundsätzlich mal wesentlich näher stehen.

                      Macron hat ein recht solides demokratisches Mandat erhalten, in dessen Rahmen er schalten und walten DARF. Die Grenze ist sicher eher die Verfassung als die Toleranzschwelle Jener, die im Zweifel von vorneherein gegen ihn waren. Wenn er deren Rechte verletzt, gehört er zurückgepfiffen. Wenn Sie aber einfach nur anderer Meinung sind als er und nicht ertragen können, dass er nunmal in zwei Wahlgängen jeweils die meisten Stimmen errungen hat, dann stehen ihnen die Mittel der Meinungsäußerung zur Verfügung. Umsturz und Gewalt gehören nicht dazu.

        • @sart:

          Also wurde ein Begriffe geprägt"Kosnensdemokratie" um ein System zu beschrieben, dass dem Volk die Macht gibt, solange es sie nicht ausübt, sehr sinnig.



          Wenn einem was nicht passt, weshalb sollte ich das dann auch unterstützen. Ihr kommentar verdeutlich/ ergänzt meine These als sie zu widerlegen.



          Wenn sich das Volk etwas gefallen lässt dass es nicht will, so versagt in dem Moment schon das demokratische Prinzip...

          • @RealDiogenes:

            Ich sage nirgends, dass man es unterstützen muss, wenn einem was nicht passt.

            Aber in einer Demokratie muss man zumindest grundsätzlich bereit sein zu akzeptieren, dass die eigene Seite Wahlen verliert und es deswegen nicht immer so läuft wie es einem passt.

            Nochmal, denn das scheint ja schwer zu verstehen zu sein: Man muss nicht zustimmen. Man muss nicht unterstützen. Man darf bzw. soll sogar öffentlich dagegen sprechen und auch demonstrieren. Aber alles mit dem Bewusstsein, dass die andere Seite durchaus eine Daseinsberechtigung hat. Und das geht jetzt speziell den Gelbwestlern so gänzlich ab.

            Ich kann durchaus gegen die Politik der Regierung sein, ohne ihre Besetzung als persönlichen Affront zu empfinden, nur weil nicht die für mich richtige Partei die Wahlen gewonnen hat.

            Wer das nicht kann, darf gerne irgendwo Bürgerkrieg spielen, denn zu mehr ist man ansonsten geistig letztlich nicht fähig.

            • @sart:

              Ja das klingt sinnig, wären die Kräfte denn gelich verteilt- aber das sind sie nicht. Eine Demokratie, die mit Gerechtigkeit nichts am Hut hat ist schlichtweg unbrauchbar.



              Denn was wir durch Gewaltenteilung erreichen wollen, ist eine einigermaßen gerechte Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten innerhalb des Gesellschaft.



              Die" Demokratie" hat keine einegbaute Existenzberechtigung, sie soll dem Volk dienen.

              Klar, ist es einfacher, wenn man den ganzen Tag Dreck fressen muss sich einzureden er würde gut schmecken, abe rdie weniger feigen verlangen richtige Nahrung...

            • @sart:

              Manchmal ist die Frage auch, ob man bis zur nächsten Wahl warten muss, wenn die gewählte Regierung Gesetze macht, die das eigene Leben zerstören.