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Journalismus in der KrisePöbelportale und Pfennigfuchser

Ambros Waibel

Kommentar von

Ambros Waibel

Brauchen wir Journalismus noch? Ist seine Krise hausgemacht oder investoren­getrieben? Auf Sachlichkeit zu verzichten, muss man sich jedenfalls erst mal leisten können.

Als Papier noch nicht elektrisch war: Bahnhofswartesaal im Deutschland der 1930er Jahre Foto: Henning Nolte/United Archives/imago

H Heftchentag“ ist eine der Wortschöpfungen von Wiglaf Droste, die schon zur Zeit ihrer Entstehung, vor einem Vierteljahrhundert, einen leicht melancholisch anwehten.

Zumindest was eines der Heftchen angeht, die einen regelmäßig freitags bestimmt und beschwingt zum Kiosk wandern ließen, war dieses Jahr Schluss: Die Konkret erscheint von angekündigten Sonderausgaben abgesehen von Januar an nur noch als E-Paper.

„Nur noch“ ist dabei schon ernst zu nehmen, nicht nur weil Freunde um die gedruckte Konkret trauern, sondern weil uns ja auch selbst hier in der taz noch nicht immer klar ist, ob wir nun bei unserer Arbeit von online only, online first oder online exclusive sprechen wollen, auch wenn sich das bei uns auf die Wahl zwischen E-Paper-Ausgabe und eben reiner Onlineveröffentlichung auf taz.de bezieht.

Seitenwenden, Zeitenwenden – sie können Hoffnung stiften, aber auch Untergangstimmung erzeugen. Vor elf Jahren schrieb der italienische Autor Marco d’Eramo in der taz: „So viele Berufe die Moderne überhaupt erst hervorgebracht hat, so viele hat sie auch wieder zerstört.“ D’Eramo erinnert an die Telegrafisten, die erste globale Kommunikationselite, aber auch an Dinge, die zwar näher liegen, aber nicht minder vergessen sind: Oder wie wollen Sie ihrem Kind erklären, dass man früher einen „Film“ in eine „Kamera“ – echt jetzt, wer braucht so ein single function device!? – „einlegen“ und die ganze Sache dann auch noch „entwickeln“ musste? Das klingt wirklich nach einem Dunkelkammerjahrhundert!

Das Logo der taz: Weißer Schriftzung t a z und weiße Tatze auf rotem Grund.
taz debatte

Die taz ist eine unabhängige, linke und meinungsstarke Tageszeitung. In unseren Kommentaren, Essays und Debattentexten streiten wir seit der Gründung der taz im Jahr 1979. Oft können und wollen wir uns nicht auf eine Meinung einigen. Deshalb finden sich hier teils komplett gegenläufige Positionen – allesamt Teil des sehr breiten, linken Meinungsspektrums.

Also – ist vielleicht am Ende alles doch besser geworden? Kann nicht ein journalistisches Qualitätsportal wie Übermedien im Januar schon seinen zehnten Geburtstag feiern? Und sind, um den Blick auf einen europäischen Nachbarn zu weiten, zwar in Italien Traditionsblätter wie La Repubblica und La Stampa in der Krise, während sich gleichzeitig aber neue, engagierter Aufklärung verpflichtete Internetmedien etabliert haben wie Il Post oder Valigia Blu?

„Flood the Zone with Shit“

Wenn wir von Krise sprechen wollen, müssen wir sie definieren. Die Süddeutsche Zeitung etwa hat keine Krise als journalistisches Produkt – im Gegenteil: Qualität, Zuspruch und auch die Zahlen stimmen, sie stimmen bloß nicht für den Investor, ein „schlimmer Pfennigfuchser“, wie es in der taz hieß. Und die auf den Markt geworfenen italienischen Zeitungen scheinen für einen der möglichen Käufer sogar eher eine Last zu sein, wirklich interessiert ist er nur an den (mehr) Rendite versprechenden Radios, die dem Paket beiliegen.

„Die Ursprungssituation ist die, dass es eine gesellschaftliche Institution gibt, die im Namen der Sachlichkeit gegründet ist. Das ist der Journalismus“, hat Diedrich Diederichsen vor zwei Jahren in einem Band zum Thema „Literarischer Journalismus“ geschrieben; und es lohnt sich, auch jenseits der inzwischen halb vergessenen Affäre Claas Relotius – die mit diesem Schlagwort in ihrem Ausmaß ganz unzureichend und insofern nicht ganz fair betitelt ist –, auf diese Aussage zurückzukommen.

Denn es ist ja eben die Unsachlichkeit, die einem ganz anderen Teil journalistischen Engagements derzeit als vielversprechendes Betätigungs- und Geschäftsfeld erscheint, oft finanziert von Personen, die die Disruption, also die „radikale Umwälzung oder Veränderung bisheriger Verhältnisse“, anstreben, wie der Soziologe Steffen Mau schrieb.

Eine hektische, links- wie rechtspopulistische, ost- wie westsentimentale Kampf- und Gesinnungspresse feiert Wiederauferstehung – mal wieder: Denn Medien sind nicht zuletzt als Wohlfühl- und Bestätigungsräume gegründet worden. Möglicherweise nimmt dieser Trend zur meckernden Muffigkeit in einer Epoche, in der der Wahrheit auch immer etwas Katastrophisches anhaftet, sogar zu. „Der Lachende / Hat die furchtbare Nachricht / Nur noch nicht empfangen“ – wann seit dem fernen 1939, als Bertolt Brecht diese Verse veröffentlichte, wären sie aktueller gewesen?

Wer sich weiter der wirklichen Welt aussetzen will, wer, wie etwa Menschen, deren Wohnsitze vom steigenden Meeresspiegel bedroht sind, auf exakte Informationen zum Selbstschutz gar nicht verzichten kann – der muss in der gegenwärtigen Medienwelt einiges an Dumpfheit und Gemeinheit beiseiteschieben, um zum Ziel zu gelangen: „Flood the Zone with Shit“ ist die Parole der Pöbelportale.

Wer die Masche einmal durchschaut hat, wird darauf nicht auf Dauer reinfallen. Und Trost nicht im Ressentiment suchen, sondern in der Zuversicht darauf, was Menschen bewegen können, solange sie sich ihre Menschlichkeit als zentralen Wert bewahren.

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Ambros Waibel
taz2-Redakteur
Geboren 1968 in München, seit 2008 Redakteur der taz. Er arbeitet im Ressort taz2: Gesellschaft&Medien und schreibt insbesondere über Italien, Bayern, Antike, Organisierte Kriminalität und Schöne Literatur.
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22 Kommentare

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  • Medien sind an sich an extrem wichtiges Gut für eine Demokratie, damit die Menschen informiert sind. Leider sind inzwischen alle Blätter durch die Bank weg Klientel-Blätter und Sachverhalte werden absolut einseitig beleuchtet. Deswegen glaube ich inzwischen kaum noch, was in der Zeitung steht. Nicht, weil ich an „die LügenPresse“ denke, sondern weil es für mich schlicht schlechte Journalismus ist, der einseitig arbeitet und nicht tiefgründig recherchiert. Klixk-Bait.

    Ein schönes Beispiel sind die Beiträge zu „Anette W“ und der ungerechten Behandlung der Mutter. Keiner hat sich scheinbar einmal bemüht, das Urteil zu lesen oder mit der Gegenseite zu reden, sondern nur mit den Aktivisten um die Frau.



    Dadurch wird der gesamte Sachverhalt falsch dargestellt. In der taz sind mehrere Artikel dazu.



    Wenn man für feminisms eintritt und ungerecht behandelte Mütter zeigen will, sollte man eine suchen, die kooperativ ist und sich nichts hat zuschulden kommen lassen wie u.a. den hier sehr kooperativen Vater nachweislich schlecht zu machen.



    Nur ein Beispiel von viele . Nur wenn’s in einfachen Fällen nicht funktioniert, wie gut ist die Berichtserstattung ansonsten!?



    Da habe ich meine Zweifel

  • Um die Frage "Brauchen wir Journalismus noch?" zu beantworten: Ja, brauchen wir. Vielleicht mehr denn je. Aber wir brauchen echten Journalismus, nicht solchen, der copy-and-paste von Agenturmeldungen und Twitter-Nachrichten bereits für Journalismus hält. Was wir dagegen nicht brauchen. ist Journalismus, der meint, erziehen oder eine bestimmte "Haltung" transportieren zu müssen. Wenn ich für ein journalistisches Medium bezahle, dann suche ich Information, nicht Indoktrination (egal von welcher Seite). Leider gibt es das auch bei ehemals renommierten Blättern immer weniger.

  • Engagierte Journalisten sind notwendig, damit eine Demokratie funktionieren kann. Ohne gewisse Gegengewichte kann ein Land nicht frei sein, aber wenn Medien mehr und mehr zu Umsonstplattformen werden, wenn es immer billiger und billiger werden soll, wer soll dannn recherchieren und schreiben. Wer hat dann wenigstens eine Redaktion, die ihn stützt, die hinter ihnen steht?



    Das ist das Problem unserer Zeit, dass viele Medien den Sprung in die Online-Welt nur halb schaffen und dort mit einem blauen Auge ankommen. Der Journalist, der wirklich bereit ist, im Zweifel gegen eine Regierung, gegen Parlamentarier oder Neonazis zu recherchieren und zu veröffentlichen, der hat es jetzt deutlich schwerer.



    Und es gibt mehr Versuche, Manipulationen zu machen, gerade die AfD hat lange soziale Medien wie eine Waffe gegen Gegner und Kritiker eingesetzt. Durchaus mit Erfolg - großartige Kontrollen gab es nicht. Wenn jeder Inhalte an die Öffentlichkeit richten kann, wenn die Kontrolle und Überprüfung durch andere fehlt, dann sieht es mies aus.

  • "Die Ursprungssituation ist die, dass es eine gesellschaftliche Institution gibt, die im Namen der Sachlichkeit gegründet ist. Das ist der Journalismus“



    Diese Ursprungssituation ist aber leider längst tot. Jede, wirklich jede Zeitung, hat mittlerweile eine politische Agenda der sie nachstrebt - und bei 99% erkennt man das auch direkt, ja die meisten posaunen das sogar freimütig hinaus, zum Beispiel auch die taz: Stichwort Gegenöffentlichkeit oder Gegen den Strom...



    taz.de/Sonderausga...tlichkeit/!164335/



    Bei allen Zeitungen habe ich das Gefühl, dass es nur noch sekundär ums Informieren geht. Primär will sich jede Zeitung einen Leserstamm akquirieren. Einen Leserstamm der ihr die Fahne hält no matter what. Einnahmen first, Information second.



    Genau durch dieses Modell gelingt:



    "Auf Sachlichkeit zu verzichten, muss man sich jedenfalls erst mal leisten können"



    Ideologie statt Information. Den geneigten Leserstamm bei Laune halten.



    Verlässlichkeit nicht mehr im Sinne von Unabhängigkeit, sondern tatsächlich im Sinne von verlässlich was und wie berichtet wird.



    Der klassische Journalismus hat sich kannibalisiert. Darum wenden sich auch immer mehr Menschen ab.

  • "Oder wie wollen Sie ihrem Kind erklären, dass man früher einen „Film“ in eine „Kamera“ – echt jetzt, wer braucht so ein single function device!? – „einlegen“ und die ganze Sache dann auch noch „entwickeln“ musste? Das klingt wirklich nach einem Dunkelkammerjahrhundert!"



    Im Museum ist ein richtiger Platz für interaktive Verortung v. Dingen, die der Alltagswelt entschwunden sind, aber einige Gegenstände wie der Plattenspieler erfreuen sich einer Renaissance; der analoge Vorgang des Musikhörens kann als "Bild" u. Beispiel gut herhalten. Vielleicht braucht es mehr lebendige Widerständigkeit.



    "Denn Medien sind nicht zuletzt als Wohlfühl- und Bestätigungsräume gegründet worden. Möglicherweise nimmt dieser Trend zur meckernden Muffigkeit in einer Epoche, in der der Wahrheit auch immer etwas Katastrophisches anhaftet, sogar zu."



    Dafür ein Rezept: Satire zur Erklärung, am Wochenende geballt o. täglich in "Wahrheit" dosiert.



    "Wie funktioniert Satire, wenn Politiker sich selbst wie Comedians aufführen? Warum es mittlerweile fast unmöglich ist, der Realität etwas Subversiv-Aufklärerisches entgegenzusetzen – und Humor trotzdem überlebenswichtig ist."



    b. sueddeutsche.de



    Avanti Jahresrückblicke!

  • Seit wann sind denn Journalisten sachlich? Der Autor hat wohl noch nie die Bild gelesen, oder auch so manchen taz Beitrag. Sachlich zu sein und zu "sagen was ist", das behaupten viele von sich. Wahrheit entsteht, wenn man sich der Vielfalt von Informationen aussetzt, und den Mut hat selber zu denken. Nur auf Journalisten, die von sich selber sagen sie seien die Guten, würde ich mich nicht verlassen.

  • Mich interessieren weder Social-Media-Portale noch Podcasts, YouTube, Instagram, Telegramm, TikTok & Co. schon gar nicht. Diese Dinger sind eine Art Kriegsführung um Menschen dümmer und manipulierbarer zu machen. Nachweislich bilden sich bestimmte Hirnregionen zurück.

    Das ganze Zeugs was da unterwegs ist, ist lückenhaft, mehrfach verdreht und eher für die Brainrot-Generation gedacht.

    Journalismus gehören sicherlich zu den wichtigsten Berufen der Welt.

    Eine Art Mediziner für kranke, korrupte Gesellschaften. Und unterhaltsam noch dazu.

    Die natürlich im Gegenzug diese Gesellschaften noch furchtbarer machen können.

    Persönlich habe ich ein Zeitungsabo. Nicht mehr die SZ, die ich jahrelang als beste deutsche Tageszeitung empfand. Was sich ab 2016 geändert hat. Ebenso wie ich die Berichterstattung von ARD und ZDF mittlerweile (seit dem Gaza-Krieg) als ziemlich miserabel empfinde. Fernsehen schaue ich fast gar nicht mehr.

    Mein Lieblingssatz für Medien ist weiterhin Rosa Luxemburgs



    „Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat“.

    Danke an die Journalisten der taz (auch wenn meine Kommentare so manchen auf den Geist gehen).

    Ein gutes 2026!

    • @shantivanille:

      Auch Kommentare sollten dazu dienen, zu "sagen, was ist."



      Kommentare, die "so manchen" auf den Geist gehen, sind unbequem, weil oft wahr. Und Wahrheiten kommen immer weniger gut an.

  • "Auf Sachlichkeit zu verzichten, muss man sich jedenfalls erst mal leisten können."

    Mein Eindruck ist, dass Journalismus auf Sachlichkeit verzichtet. Wenn ich bei einem Artikel oder einer Zeitung sofort weiß, ob sie rechts oder links ist, finde ich das falsch. Ich meine, dass es früher mehr Artikel und Medien gab, die beide/alle Seiten beleuchteten bzw. beide/alle Seiten zu Wort kommen ließen und "irgendwie" neutraler waren.

    Talkshows im Fernsehen sind auch eine Form des Journalismus. Ich selbst sehe nicht fern, auch keine Talkshows, aber diese Art von Journalismus scheint ebenso wenig sachlich zu sein und die Teilnehmer dürfen/können nicht einmal ausreden oder Sätze beenden.

    Es gibt Beispiele für gute Journalisten, u.a. Stefan Aust, Erich Böhme und mir fällt es schwer zu verstehen, dass Journalisten nicht mehr so sein bzw. deren Werte teilen wollen.

    Vielleicht täusche ich mich auch oder bin zu alt.

  • Zeitungen sind weiterhin ein hohes Gut. Finde es schade, dass man auch im öffentlich Bereich immer weniger Zeitungen beim Bäcker, im Cafe oder Freizeiteinrichtungen in der Auslage zum kostenlosen Lesen findet. Hat ja jeder ein Handy, wo es kostenlos Nachrichten gibt. Dass man häufig nur noch gefilterte und personalisierte Nachrichten mit viel Werbeunterbrechungen bekommt stört viele Menschen gar nicht mehr. Einen Überblick über die "Weltlage" erhält man meistens nicht mehr, aber die neusten Hacks werden immer wieder neugierig angeklickt. Traurige Entwicklung.

    • @KLaus Hartmann:

      Journalismus findet heute nicht mehr in "etablierten" Medien statt, zumindest nicht in Deutschland.

      Wer gefilterte Nachrichten aus den Edelfeder-Medien des deutschen Mittelpunkt-Kosmos liest, der will das eindeutig so. Das ist ok, soll jeder machen wie er will, sollte sich dann aber nicht wider besseren Wissens beschweren.

      Wer das nicht will findet Mittel und Wege und wenn es bei Anna ihrem Archiv ist. Ausländische Zeitungen haben mittlerweile einen besseren Blick auf das Schland (automatische Übersetzung ist - falls man die Sprache nicht kann - mittlerweile Gut genug). Gegen Werbung gibt es technische Hilfsmittel.

      Das kann man traurig finden, aber ich finde es nur folgerichtig und gut so. Wer sich - wie der deutsche Journalismus - nicht anpasst und sich für das Zentrum des Wahren und moralisch Richtigen findet (egal ob rechts / links) geht halt unter & wird bedeutungslos.

      Ich habe einen gut gefüllten, weltweiten RSS Feed und kann gar nicht so viel lesen wie der mir liefert. Selber nachdenken und einordnen ist halt dann aber notwendig und teil des Spaßes.

    • @KLaus Hartmann:

      Ich stimme ihren Ausführungen zu.

  • “Die Süddeutsche Zeitung etwa hat keine Krise als journalistisches Produkt – im Gegenteil: Qualität, Zuspruch und auch die Zahlen stimmen"

    Kann man auch anders sehen. Die SZ hat eine hohe Auflage. Allerdings werden es auch da jährlich 3 bis 4 % weniger. Da muss man sich schon Gedanken machen, wenn Lohn, Miete, Heizung, Druck etc. teurer werden, aber die Auflage in 20 Jahren hochgerechnet bei nur noch der Hälfte ist.

    Insofern ist der Investor vielleicht kein böser Pfennigfuchser, sondern Realist mit (nicht mal so großem) Weitblick.

  • "Auf Sachlichkeit zu verzichten, muss man sich jedenfalls erst mal leisten können. "



    Leisten sie sich doch auch täglich.



    Oder finden sie ihre Darstellung der Flüchtlingsströme und deren Probleme etwa sachlich? Wir haben aber große Probleme mit der unregulierten Zuwanderung die man sich nicht wirklich zu äußern traut, um nicht in diese Ecke gestellt zu werden. Leider versteht die AfD dies zu ihren Gunsten auszunutzen. Ich behaupte sogar, dass die linken Medien am Erstarken der AfD wegen der oft unsachlichen, die wahren Probleme nicht benennenden Art, mitschuldig sind. Es macht mir Angst, dass die AfD immer stärker wird und ihr macht auf "die heiligen 10 Gebote der Moral".

    • @Hans Dampf:

      Die wahren Probleme sind m.E. andere als die von Ihnen benannten. Flüchtlingsbewegungen sind die Folge von Klimawandel, Armut und Krieg.



      Solange diese Ursachen ignoriert oder sogar gefördert werden, wird die Welt nicht besser werden.



      Mein Dank geht an die taz, diese wirklich großen Probleme immer wieder zu benennen.

    • @Hans Dampf:

      Was ist denn an sachlicher Darstellung der Ursachen von Fluchtbewegungen zu kritisieren ? Wir sollten uns eher einmal die Frage stellen, warum wir vor Ort - also in den Herkunftsländern der Flüchtlinge nicht für Verbesserungen der Lebensqualität sorgen, stattdessen sogar oftmals Mitverantwortlich für die Fluchtbewegungen sind.

      • @Alex_der_Wunderer:

        An einer sachlichen Darstellung ist nie etwas zu kritisieren. Im Gegenteil, das erwarte ich von seriösen Medien. Finden Sie die Berichterstattungen zur Flüchtlingsthematik hier immer seriös und neutral? Ich nicht, aber auch nicht bei fast allen anderen Medien. Jeder redet es sich so hin, wie es dem eigenen Medium gerecht ist.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Was hat das Ablenkungsmanöver Fluchursachen mit den Problemen hier zu tun?

        Aber versuchen wir es:



        Erst einmal: wir wählen ein Regierung für Deutschland=> Einfluss in den Fluchtländern logischerweise sehr gering.

        Zweitens: es ist doch im Interesse der Herrschenden Unzufriedenheit zu exportieren. Das zementiert deren Herrschaft. Wenn Frankreich 1789 die Unzufriedenen/Hungrigen hätte exportieren können, hätten wir heute Louis XXXV.



        Wir wollen Veränderung in den betroffenen Ländern? Bringt die Menschen dort dazu für Veränderung zu sorgen.

  • Gut informiert zu sein ist ein hohes Gut, das aber viele gar nicht anstreben, letztendlich, weil es ihnen inzwischen auch zu teuer geworden ist. Gut informiert zu sein heißt auch: Man liest gerne die TAZ, aber auch die FAZ, die FR und die Süddeutsche und die Zeit sowieso. Und um die "dunkle Seite" des Journalismus zu kennen, auch die Welt. Den Spiegel sowieso. Pflichlektüre. So. Wer kann sich das leisten? Heute? Kostenreduzierung durch online-Präsenz? Funktioniert. Ist aber immer noch zu teuer. Gerade für die, die ohnehin schon kaum über die Runden kommen. Aber gerade die bräuchten Information. Z.B. darüber, warum sie eventuell in der Misere stecken. Online sind heute viele, allein um irgendwo Schnäppchen zu finden. Dabei werden sie nebenbei geflutet, von shit. Eine schier auswegslose Situation. Und noch nicht erwähnt, die speziellen Wünsche, Vorstellungen und Absichten der Zeitungsverleger.

    • @shitstormcowboy:

      "Gut informiert zu sein ist ein hohes Gut..."

      Idealerweise nutze ich möglichst vielfältige Quellen, um mir ein Bild zu machen. Dazu gehören auch in- uns ausländische Presse von ganz links bis ganz rechts.







      Mein Ziel ist es einen einigermaßen guten Informationsstand zu erlangen, soweit es mein Geldbeutel und meine Zeit es erlauben.







      Leider sind die Nachrichten in der Presse häufig "Meinungsnachrichten", ausgewogene Darstellungen sind so gut wie gar nicht vorhanden. D.h., dass ich bei vielen Artikeln noch selbst nach recherchieren müßte, um zu einer halbwegs klaren Aussage zu kommen. Die von Ihnen genannten Medien machen leider hier keine Ausnahme.

      • @Black & White:

        Das wichtige hier ist eine Mischung.

        Die Medien fokussieren sich meist auf eine Sichtweise. Ich lese auch Welt / Taz/ FAZ



        Legt man das übereinander, komm man schon recht weit.



        Eine Zeitung alleine reicht leider wegen der absolut einseitigen Blickwinkel nicht mehr

      • @Black & White:

        Geht auch einfacher: Ich lese nur "Bild" und "taz". Damit ist das Spektrum gut abgedeckt.



        Spiegel, Zeit und die lokale Presse hat nur noch irrelevante Information vor der Bezahlschranke die nur Seiten füllen, ohne wirklich zu informieren.