piwik no script img

Bezos zensiert seine „Washington Post“Demokratie stirbt in der Dunkelheit

Barbara Junge
Kommentar von Barbara Junge

Im Watergate-Skandal setzte die „Washington Post“ einst den Goldstandard für unabhängigen Journalismus. Jetzt ist sie das Werkzeug eines rückgratlosen Milliardärs.

Mitten unter Milliardären: Jeff Bezos kurz vor der Vereidigung von Donald Trump als US-Präsident am 24. Januar in Washington Foto: Julia Demaree Nikhinson/ap/dpa

I st das noch Anschmiegen an die neuen Herren im Weißen Haus oder ist das schon Unterwerfung? Gerade hat der Eigentümer der Washington Post, Jeff Bezos, seiner Belegschaft eröffnet, die Zeitung werde künftig nur noch ein eingeschränktes Themenspektrum kommentieren dürfen: persönliche Freiheiten und freie Märkte. „Standpunkte, die diesen Säulen widersprechen“, werde man „anderen zur Veröffentlichung überlassen“. Der bisherige Meinungschef, David Shipley, den er sehr bewundere, trete im Zuge dessen zurück.

Was für Shipley persönlich – im Spektrum zwischen Anschmiegen und Unterwerfung – vorgesehen war, ließ wenig Interpretationsspielraum. Er müsse „Hell yes“ zum neuen Kurs sagen, hatte Jeff Bezos ihn aufgefordert, oder es sei ein „No“. Doch wie weit ist Bezos selbst auf dem Weg in Richtung Unterwerfung?

Kurz vor der Wahl im November, das Endorsement für Kamala Harris war schon geschrieben, wies Bezos die Post an, keine jener in den US-Medien üblichen Wahlempfehlungen abzugeben. Der Eingriff in die redaktionelle Unabhängigkeit kostete die Post Abonnements in sechsstelliger Höhe. Dafür durfte Bezos die Amtseinführung Donald Trumps im Januar 2025 aus nächster Nähe erleben.

Das Ticket ins Kapitol war auch sonst teuer genug. Eine Million Dollar hatte der Amazon-Boss für das Privileg gespendet, mit anderen Milliardären neben dem zukünftigen Präsidenten zu stehen. Selbst der Amazon-Produktionsvertrag für einen Dokumentarfilm über Melania Trump, der seit Dezember 24 entsteht, könnte mit viel gutem Willen noch als persönliches Anschmiegen gedeutet werden.

Eine der besten Redaktionen der Welt

Die Post hat noch immer eine der besten und wichtigsten Redaktionen der Welt. Im Watergate-Skandal setzte sie einst den Goldstandard für leidenschaftlichen, unabhängigen Journalismus. Aber mit dem neuen, verengten Meinungsspektrum macht Bezos die Zeitung zu seinem Werkzeug.

Bezos’ Verständnis der „persönlichen Freiheiten“, darf man vermuten, ist ein eingeschränktes, es richtet die Post aus am neuen Zeitgeist in Washington, am Kulturkampf für die Rechte des unterdrückten Weißen Mannes, gegen MeToo, Diversität oder Transgenderrechte.

Zugleich bedient Bezos den von Elons Musk angeführten neoliberalen Kreuzzug gegen Marktregulierung, für Zerschlagung des Staates und dessen Überführung in die Hände von Milliardären (aka freie Märkte). Was vor der Wahl mit einem anschmiegsamen Verbot einer Wahlempfehlung begann, ist in eine politische Unterwerfung Bezos’ gemündet: vor dem Zeitgeist, vor Donald Trump, vor Elon Musk.

Bedingungsloses Bekenntnis zum freien Markt

Das bedingungslose Bekenntnis zum freien Markt passt, was für ein Zufall, nicht nur punktgenau zu den Geschäftsinteressen von Amazon. Es trifft sich auch mit Bezos’ Ambitionen in der Raumfahrt. Mit seiner Firma Blue Origin will Bezos, nicht anders als Elon Musk, die Galaxie kolonialisieren. Wie schön, dass die Trump-Administration gerade dabei ist, die staatliche Raumfahrtbehörde Nasa zu zerschlagen, und so auf wundersame Weise ein paar Milliardenaufträge frei werden.

Vor acht Jahren, einen Monat nach der ersten Amtsübernahme von Donald Trump, hatte sich die Washington Post, damals schon im Besitz von Jeff Bezos, das Motto „Democracy dies in darkness“ gegeben, Demokratie stirbt in der Dunkelheit. Es avancierte zum Sinnbild der düsteren demokratischen Verzweiflung ob des national-autoritären Präsidenten und wurde global als medialer Widerstand gegen Donald Trump gefeiert.

Der Spruch soll intern schon vor dem Aufstieg Trumps als Motto diskutiert worden sein. Bereits im Mai 2016 hatte Bezos ihn in einem Interview mit dem damaligen Post-Chefredakteur Marty Baron zitiert, um zu begründen, warum er die Zeitung gekauft habe. „Ich habe immer geglaubt, dass die Demokratie in der Dunkelheit stirbt und dass bestimmte Institutionen eine sehr wichtige Rolle dabei spielen, dafür zu sorgen, dass es Licht gibt. Und ich denke, die Washington Post hat dabei eine wichtige Rolle.“

Das alte Motto hat ausgedient

Bezos hat sich seitdem nicht wirklich entschieden gegen die damals verkaufsfördernde Interpretation als Widerstandsparole gewehrt. Heute müsste unter dem Namensschriftzug der Washington Post besser „Democracy dies in broad daylight“ stehen. Das alte Motto hat ausgedient.

Niemand muss in Trumps Amerika mehr den Schutz der Dunkelheit suchen, um sich von demokratischen Werten zurückzuziehen. Jeff Bezos buchstabiert das gerade für alle Welt sichtbar aus. Er überlässt den Job, politisches Rückgrat zu zeigen, (weniger werdenden) anderen.

Donald Trump hat die demokratischen Institutionen geschleift. Beide Kammern des Kongresses buhlen um seine Gunst, das Oberste Gericht hat er mit gleichgesinnten Männern und Frauen besetzt, und statt Präsident nennt sich Trump jetzt auch schon mal König. Die letzten Bastionen der Demokratie sind einige Bundesgerichte – und die freien Medien. Mit der Washington Post fällt eine der stärksten Kräfte der sogenannten vierten Gewalt. Das ging schnell, schneller als erwartet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Barbara Junge
Chefredakteurin
taz-Chefredakteurin, Initiatorin der taz-Klima-Offensive und des taz Klimahubs. Ehemals US-Korrespondentin des Tagesspiegel in Washington.
Mehr zum Thema

24 Kommentare

 / 
  • "Demokratie stirbt in der Dunkelheit"



    Aber diesmal live vor unseren Augen, nicht im Hinterzimmer, und noch ohne einen jetzt dringend notwendigen konzertierten Aufschrei derjenigen, die die Tragweite der Akkumulation und Konzentration von Macht seit Jahrzehnten kritisieren.



    taz.de/Pressefreih...stralien/!5634746/



    Es sind hier bereits ähnliche Strukturen etabliert worden.

  • Zum Glück gibts in Deutschland ja die taz :) Aber auch hierzulande gibts zu viel Medienkonzentration in der Hand weniger Millionäre / Millionärsfamilien. Die wichtigsten sind hier aufgelistet:



    de.statista.com/in...er-nach-vermoegen/



    Man muss leider davon ausgehen, dass diese, die wie in den USA kritischen Journalismus als reines Geschäftsmodell (mehr Klicks, mehr Abos) fördern solange es schick und gefragt ist, als erste umkippen, weil sie noch nie mediale demokratische Kontrolle an sich als unabdingbar sahen, sondern eben nur als Geschäftsmodell. "Die Welt" (Springer) hat sich ohne Not diesseits des Atlantiks King Trump und seiner multimilliardärsschweren Hofschranze Elon Musk an den Hals geschmissen. Da brauchen wir eigentlich jetzt eine staatliche Förderung für den Aufbau unabhängiger, auch lokaler Medien. Oder reiche, progressive Investoren, die Risikokapital für mehr unabhängige Medien, auch lokale ausgeben, um Informationen jenseits populistischer Meinungsmache zu gewährleisten.

    • @Nina Janovich:

      Bezos galt damals auch als "reicher, progressiver Investor" - das Sein beeinflusst aber bekanntlich das Bewusstsein.

  • taz: *Doch wie weit ist Bezos selbst auf dem Weg in Richtung Unterwerfung?*

    Ich denke nicht, dass das eine Unterwerfung ist, denn die Multimilliardäre haben jetzt endlich ihren US-Präsidenten, der ihnen noch mehr Geld (und damit auch Macht) verschafft. Viel Geld ist ja immer mit Macht verbunden, denn wer sich (fast) alles kaufen kann, der interessiert sich irgendwann nur noch für die Macht. Die Frage lautet also, ob die Multimilliardäre sich Trump wirklich unterwerfen, oder ihn als Politikmarionette für ihre Interessen instrumentalisieren. Ich denke, das Letztere wird wohl der Fall sein. Und das Jeff Bezos schon vor Jahren die „Washington Post“ gekauft hat, um diese berühmte Zeitung schon mal im Vorfeld 'auszuschalten', passt da doch auch sehr gut ins Bild.

  • Puh, selbst in macchiavellistischen Aspekten auch noch ein Fehler, statt sich ein Druckmittel zu halten, sofort einzuknicken!

    Ein Unternehmen, das so unverhohlen aufs Monopol zustrebte, und dann noch wie ein BWL-Erstsemester an einen "freien Markt" glauben??

  • Und noch ein Grund, die Macht der Presse in Trumps Interesse zu brechen:



    "Kommentare zum Hype um seine Person und Entschuldigungen von chinesischen Kollegen: US-Medien haben E-Mails des Virenexperten Anthony Fauci veröffentlicht – sie geben Einblick in die Wirren zu Beginn der Coronakrise."



    Anthony Fauci hatte kooperiert und den Präsidenten blamiert.



    "Auf 866 Seiten hat die »Washington Post« E-Mails ausgedruckt, die der US-Virenexperte Anthony Fauci im März und April 2020 erhalten und selbst geschrieben hat. Die Zeitung bekam Zugang zu dem Schriftverkehr unter dem sogenannten Freedom of Information Act, einem Gesetz, das Zugang zu Dokumenten von staatlichen Behörden gewährleisten soll. Auch »BuzzFeed« liegen die E-Mails vor"



    /



    Der Niedergang wird durch den Mangel an Zivilcourage beschleunigt, wenn Jasager übernehmen, kann es weitergehen wie bei Bush.



    taz.de:



    "Und niemand kann die US-AmerikanerInnen davon abhalten, George W. Bush zum nächsten Präsidenten zu machen, den in außenpolitischen Fragen gänzlich unterbelichteten Gouverneur des Hinrichtungsstaates Texas. Er vereinigt in seiner Person alles, was die großen UN-Konferenzen der 90er-Jahre als Hemmnis einer nachhaltigen..."



    Eben!

  • Beim selbsternannten deutschen Flaggschiff der Demokratie, dem Spiegel, ist es nicht viel besser.

    Denn dort wurde gerade ein Artikel der Strafrechtsprofessorin Frauke Rostalski veröffentlicht, die dafür wirbt, die Brandmauer zur AFD einzureißen, ohne zu thematisieren, dass die AFD an keiner "Debatte" interessiert ist, sondern Demagogie betreibt.

    Headline "Eine Brandmauer löst keine Probleme: Die AFD und ihre Wähler auszuschließen, ist undemokratisch und schwächt das Gemeinwesen".

    Genau wie bei der Washington Post muss dafür die angeblich eingeschränkte Meinungsfreiheit herhalten.

    Rostalski, Mitglied der deutschen Ethikrates, nennt als Beispiel Anzeigen von Politikern (natürlich Habeck) gegen Hass und Hetze von Usern im Internet, die angeblich nur geringfügig die Bagatellgrenze überschreiten würden, lediglich eine "Zumutung" seien.

    Es komme hier lediglich ein starkes Element des Meinens zum Ausdruck, das von der Meinungsfreiheit gedeckt sei.



    Die Professorin wirbt dafür, die AFD und ihre Politiker nicht vom Diskurs auszuschließen und diffamiert zudem subtil Anti-AfD-Demos in dem Zusammenhang.

    Skandalös, dass der Spiegel dem Abbau der Brandmauer zwei Seiten Raum gibt.

    • @Lindenberg:

      Einer, wie ich finden, abseitigen Meinung einen Platz in einem Magazin wie "Der Spiegel" einzuräumen, ist doch etwas völlig anderes als der Redaktion vorzugeben worüber und wie berichtet wird. Dann wären wir bei Döpfner und dem Springer-Verlag.



      Bei der WP wäre zu wünschen, dass es Bezos dort trifft, wo es ihm am meisten wehtut, beim Geld. Wenn sich die Zeitung nicht mehr verkauft, ist er die investierte Kohle los.

  • Die Ursachen wurden seit längerem annonciert:



    2013 b. spiegel.de



    "Die Wahrheit starb zuerst



    Mit der Irak-Invasion wurden viele amerikanische Journalisten zu unkritischen Kriegstrommlern. Das beschleunigte den Niedergang der US-Medien. Der Krieg verhalf Online-Medien und Bloggern zum Durchbruch - etablierte Marken verlieren seither an Wirtschaftskraft und Einfluss."



    Weiter steht dort:



    "Zwischen August 2002 und dem Kriegsbeginn am 19. März 2003 platzierte die "Washington Post" auf ihrer Titelseite nicht weniger als 140 Artikel mit Argumenten der Bush-Regierung für einen Einmarsch im Zweistromland. Nach dem berüchtigten Auftritt von Außenminister Colin Powell vor den Vereinten Nationen schrieb "Post"-Kolumnist Richard Cohen, nur Scharlatane - oder Franzosen - könnten nun noch an den Beweisen für die Bedrohung durch den Irak zweifeln."



    taz.de 2003



    "Doch den bislang einzigen Ausweg sieht die US-Regierung im stoischen Leugnen der Realität. Selbst Kommentatoren, die sich bislang nicht als Bush-Kritiker hervorgetan haben, wie George Will von der Washington Post, scheinen zu verzweifeln. „Warum ist es so schwer, einzugestehen, dass sie mit ihren Geheimdienstdaten falsch lagen?“, fragt er."

  • Ich denke die Midterm Wahlen werden für die Republikaner schlecht laufen und kurz danach werden dann die Musk Bots und Rechten Vor"-Denker" erzählen das Amerika ja ein Imperium sei und deswegen einen Imperator braucht.

    • @Machiavelli:

      "Ich denke die Midterm Wahlen werden für die Republikaner schlecht laufen [...]"

      Wirklich? Nachdem die sogenannten "sozialen" Medien bzw. deren Oligarchen nun freie Bahn in den USA haben und die schwerbewaffneten und zu allem bereiten MAGA-Faschisten kaum noch Gegenwehr von Sicherheitsorganen und Justiz befürchten müssen? Das erscheint mir zu optimistisch.

  • Da kann man wohl nur darauf setzen, dass sich der Alterskrebs auf der anderen Seite des Atlantiks zügig und nachhaltig verhält.

    • @Gerhard Krause:

      Hierzulande dürfte jemand bei der 'Welt' auch nicht Netanyahu zu frontal angehen, den Marxismus predigen, die Fossilbranche entlarven, ...



      Achten wir auch darauf, was hier noch abgehen könnte, wenn Magnaten sich mal bei Regionalzeitungsverbünden einkaufen und ihren politischen Einfluss versilbern (das Steuerprivileg für die Zeitungsausträger, die Steuerfreiheit beim Döpfner/Springer-Fall).

  • Fehlt noch Google, das wohl bald anfangen wird, seine Plattform YouTube zu zensieren. Zwei freie Trump kritische Journalisten mussten sich bereits zurückziehen, weil sie mit Klagen seitens Trump überzogen werden. Also ja, die amerikanische Demokratie wird in rasender Eile umgebaut. Überraschend ist das aber nur für die, die Trumps erste Amtszeit als nicht bedrohlich gesehen haben.

  • Man muss sich jetzt schon entscheiden, möchte man Kapitalismus mit allen Konsequenzen, d.h. auch mit der Tendenz zum Imperialismus oder möchte man etwas anderes. Das ist doch nichts, worüber man sich wundern müsste. Weshalb ist Bezos rückgratlos? Er verfolgt einfach seine Ziele und das augenscheinlich, ohne vom eigenen Kurs abzukommen.

  • Ich lese, seit Trump mit seinem Kumpel im Weißen Haus sitzt, Artikel in der Washington Post. Die Artikel und Kommentare sind sehr kritisch und oft abwertend gegenüber der Regierung. Mag sein, dass es vorher noch schärfer war, aber vielleicht hat Bezos seinen eigenen Plan unabhängig von Musk?

  • Jeff Bezos Reichtum gibt es nur, weil es uns gibt, die treuen Konsumenten von Amazon. Unsere Bequemlichkeit und unser Geiz sind der Grundstock für seinen Reichtum. Aber wie jetzt bei Tesla, kann man auch umschwenken. Kauft keine Teslas mehr und verschrottet euren Alten. Kauft nicht mehr bei Amazon und zahlt nicht mehr mit PayPal. Wenn das sehr viele täten, würde das die größten Schurken ziemlich schmerzen. Also - seid konsequent!

  • Ich sehe da Parallelen zwischen der Wahl Trumps und dem Erstarken der Reaktionäre hierzulande: Ein politisch überforderter Dealmaker Trump, der sich alle Kriegskosten (mit denen bisher so etwas wie westliche Werte geschützt wurden) vom Leibe halten möchte und sich einbildet, Putin überzeugen zu können, ja sogar in Kürze mit Russland wunderbar Geschäfte machen zu können (russische Bodenschätze sind billiger zu fördern als in Grönland) bildet sich ein, mit ökonomischer Stärke Trumphieren zu können (im Gegenteil, die USA sind schwächer als eine EU und China!) und betreibt mit diesem blinden Vorstoß Putins Geschäft, der nur Zuschauen muß, wie sich ein 'Westen' gerade zerlegt. Auch den CDU- Granden sei das Phoenix- Interview mit Rötgen empfohlen, der dort deutlich macht, dass die günstigen Momente deutscher (Wirtschafts-) Politik, billige Rohstoffe aus Russland, Ausweitung des Wirtschaftsraum Richtung Fernost und alles unter US-Schutzschirm gerade verloren gehen und Europa -zumindest die Wirtschaft als Garantie für eine 'Demokratie'- sich auf eigene Stärken verlassen muss. Da gibt es viel zu Lernen, wobei ich nicht erkennen kann, wie sich diese Wachstumsökonomie weiter durchsetzen kann!

  • Aber mit dem neuen, verengten Meinungsspektrum macht Bezos die Zeitung zu seinem Werkzeug.

    Und? Warum soll die Post das nicht machen? Euer Meinungsspektrum ist auch sehr eng.

    Das hier ist ja auch nicht ernst gemein:



    Herzlich willkommen.



    Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.

  • Ich denke nicht, dass es schneller ging als erwartet,sondern es liegt genau im Erwartungshorizont. Das Problem ist, dass wir fest im Glauben verharren, dass nicht passiert, was nicht passieren darf. Es braucht einen mentalen Umschwung, um schneller handlungsfähig zu werden.

    • @poesietotal:

      Wir verharren nicht in dem Glauben, es würde nix passieren.



      Es wurde von unserer Regierung versucht uns, durch eine unsägliche Migrantendebatte glauben zu machen, es würde nichts passieren.



      Bürger / Wähler werden allzu gerne von ihren Volksvertretern für blöd gehalten.

    • @poesietotal:

      ... Kapitalismus kann man wohlwollend als "Motor der Innovation" bezeichnen. Man kann ihn auch kritisch als zerstörendes Element sehen.



      Richtig wiederwärtig sind die im Artikel erwähnten rückratlosen Turbokapitalisten. Eklige Menschen, denen ihre Geldgier über alles geht.



      Gruß Fritze

    • @poesietotal:

      Ja, der Umschwung weg von materiellen Wohlstand zu immateriellen Wohlstand. Wo nicht Menschen konkurrieren, wer mehr Geld, Edelmetalle oder andere Besitztümer hat, sondern wer mehr Demokratie, Pressefreiheit und Frauenrechte hat.

      Doch Amazon, Google, Tesla oder Meta stehen auch für den Konsum, auf den der Bürger hierzulande nicht verzichten will.



      Eine sichere Bank, viele Menschen werden es daher nicht übel nehmen oder garnicht merken, wenn die Demokratie mal hier geschleift wird, und Kritik an Oligarchen oder Techfaschisten mal dort unterdrückt wurde.