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Krieg in der UkraineIm Dienste des Kreml

Russlands politische Elite schert sich nicht mehr darum, wie der Westen sie wahrnimmt. Ein Blick in die Gesichter der russischen Macht.

Außenminister Sergei Lawrow Foto: Vahid Salemi/ap

Sie pöbeln, beleidigen, hetzen. „Wir sind, wie wir sind, und zeigen es auch“, das scheint nun die Haltung zu sein. Ihre Sprache ist ähnlich verroht wie das politische System des Landes. Der einstige Witz des Außenministers Sergei Lawrow ist genauso verschwunden wie die Freiheit aus den Reden des ehemaligen Präsidenten Dmitri Medwedew. Ein Blick in die Gesichter der russischen Macht

Der Anti-Diplomat

Wie ein eitler Gekränkter hatte Sergei Lawrow kürzlich das Treffen der Au­ßen­mi­nis­te­r*in­nen der G20-Staaten auf Bali verlassen. So manche Di­plo­ma­t*in­nen hatten demonstrativ einen Bogen um den 72-Jährigen gemacht. Der einst geschätzte russische Chefdiplomat beklagte sich darüber, dass auf Bali lediglich über „Russlands angebliche Verbrechen“ gesprochen werde – und zog von dannen, ohne sich weitere Reden anzuhören.

Bereits einen Monat zuvor schäumte er, weil „Undenkbares“ passiert sei. Das „Undenkbare“ war nach Lawrow natürlich nicht der Krieg in der Ukraine, das „Undenkbare“ war für ihn die Luftraumsperre für seinen Besuch in Serbien. Der Moskauer war am Boden geblieben, hatte der Nato und der EU „niederträchtige Methoden“ vorgeworfen und sich darüber beschwert, dass der Westen Russland wieder einmal das Recht nehme, die eigenen Interessen zu verteidigen.

Lawrow, seit 2004 auf seinem Posten, hat stets die Vorstellung Russlands als Imperium vertreten. Seine harte Rhetorik galt bei Di­plo­ma­t*in­nen in der ganzen Welt als legendär. Seinen Witz aber hat er über die Jahre verloren, oder er hat ihn bewusst aufgegeben. Was für ihn zählt, sind nur noch die Machtinteressen Russlands.

Der Hobbyruderer ist das Spiegelbild russischer Außenpolitik. Nach seinem Studium am Moskauer Institut für Internationale Beziehungen, der Kaderschmiede für Diplomaten, arbeitete er bereits als 22-Jähriger an der sowjetischen Botschaft in Sri Lanka, bis er nach einigen Jahren in Moskau zur UN-Vertretung in New York wechselte. Hier zeigte er sich selbstbewusst und scherzte gern. Bei einer Sitzung soll er auf einem Zettel das Wortspiel gekritzelt haben: „Diplomacy – deep, low, messy“ (Diplomatie – unergründlich, heruntergekommen, chaotisch). Als der BBC-Korrespondent Steve Rosenberg ihn im Juni bei einem Interview auf das Tun russischer Soldaten in der Ukraine ansprach, schaute der Anti-Diplomat fast schon diabolisch in die Kamera und sagte unbeirrt, ja stolz: „Russland ist, was es ist. Und wir schämen uns nicht zu zeigen, wer wir sind.“

Die Einpeitscherin

Sie kocht gern und postet dazu bei Instagram – in Russland als „extremistisch“ eingestuft – ihre Lieblingsrezepte. Amerikanische Suppe, Carpaccio, mexikanischer Salat – die ganze Welt findet Platz am Küchentisch von Margarita Simonjan. Doch mit der Welt hat die 42-jährige Chefin des russischen Auslandssenders RT ein Hühnchen zu rupfen. Vor allem mit dem Westen, und dort in erster Linie mit den USA.

Margarita Simonjan, Chefin des russischen Auslandssenders RT Foto: Nikolai Petrov/TASS/imago

Amerika, wo sie als Jugendliche ein Austauschjahr in New Hampshire verbrachte, sei schuld am Übel in der Welt. Das Land, das in ihren Augen jedem anderen Land Dinge aufzuzwingen versuche, die es nicht brauche, pflege selbst keine Werte, sagt sie bei jedem ihrer Auftritte. Weil Propaganda-Politshows seit Februar um ein Vielfaches zugenommen haben, ist Simonjan nun Dauergast im Staatsfernsehen. Und ihre Sicht der Dinge lässt sie auch bei RT verbreiten und nennt es „alternativer Blick zum westlichen Mainstream“.

Simonjan wurde im südrussischen Krasnodar als Tochter armenischer Eltern geboren. Immer wieder verweist sie auf ihre ärmliche Herkunft. In der Schule bekam sie Bestnoten, studierte Journalismus und wurde durch die Berichterstattung über die Geiselnahme von Beslan 2004 bekannt, bei deren Erstürmung durch russische Einsatzkräfte mehr als 300 Menschen starben. Simonjan stieg schnell auf, wurde mit 25 Jahren zur Chefin von RT ernannt, später auch zur Chefredakteurin des staatlichen Medienunternehmens Rossija Sewodnja.

Mit mehr als 2.000 Mit­ar­bei­ter*in­nen verbreitete RT jahrelang Nachrichten in Englisch, Arabisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Simonjan sieht den Sender als „Verteidigungsministerium“ samt Mediensoldaten, bereit für einen Krieg. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat die EU Sendeverbot für RT erteilt. Simonjan poltert und sieht die Pressefreiheit bedroht. Für Russland fordert die Einpeitscherin, die Putin als „Woschd“ (Führer) bezeichnet – wie Stalin –, hingegen, das Verbot der Zensur aus der Verfassung zu streichen. „Ohne die Kontrolle über Informationen kann ein großer Staat nicht existieren“, sagt sie und hat, nicht zuletzt durch ihre derben Sprüche, eine große Fangemeinde.

Der Sprecher

Die „Spezialoperation“ stifte „Frieden“ in der Ukraine, der Westen müsse Russland Schadensersatz wegen der verhängten Sanktionen zahlen, überhaupt müssten die USA der ganzen Welt Kompensationen wegen des Coronavirus zahlen, und für die ukrainischen Kriegsgefangenen – auch wenn offiziell gar kein Krieg herrscht – müsse die Todesstrafe her. Wenn der Duma-Sprecher Wjatscheslaw Wolodin seine Positionen zum Besten gibt, klingt er noch konservativer und autokratischer als Wladimir Putin.

Duma-Sprecher Wjatscheslaw Wolodin Foto: Sergei Savostyanov/TASS/imago

Der Ultrapatriot versteht es bestens, die Wünsche des Präsidenten zu erraten, und versucht, diesem durch seine abgeklärten Auftritte zu gefallen. Wolodin, sagen manche, sei kein Mensch, sondern ein Bioroboter, der die Launen des Präsidenten riechen könne. Der aus der Region Saratow an der Wolga stammende Mechaniker, der später als Jurist promovierte, machte seine ersten politischen Schritte in der KPdSU. Später war er Vizepremier unter Putin, wechselte unter Dmitri Medwedew in die Präsidialverwaltung und blieb dort, als Putin wieder Präsident wurde. Wohl unwillig wurde er 2016 zum Vorsitzenden des russischen Parlaments ernannt. Hier lässt er seine Untergebenen einen Eid auf sich ablegen und handelt nach dem Motto: „Ich bin der Chef, du bist der Dumme.“

Vor Putin agiert er ähnlich: „Du bist der Chef, ich bin der Dumme“, und beweist so seine absolute Ergebenheit. „Ohne Putin kein Russland“, sagte der heute 58-Jährige 2014 – und 2020: „Nach Putin kommt Putin.“

Der Musterschüler

Kaum war die Nachricht um die Trennung von seiner Ehefrau aufgetaucht, stellte sich Dmitri Medwedew vor die Kameras und erklärte: „Ich gratuliere dir, Swetlana, zu diesem Feiertag der Familie, der Liebe, der Treue.“ Es war ein Feiertag, den Russland erst kürzlich erschaffen hatte, um die „Werte der Familie“ zu stärken – und gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen zu agitieren. Medwedews Frau Swetlana, steif neben ihm stehend, lächelte kurz, nickte noch kürzer, fertig war der Videoclip, der dem ehemaligen russischen Präsidenten und langjährigen russischen Premier lediglich Häme einbrachte. Da war er wieder, mehr Lachnummer als Staatsmann.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Medwedew hat es nie geschafft, aus dem Schatten seines politischen Ziehvaters Wladimir Putin zu treten. Mit dem Ausspruch „Freiheit ist besser als Unfreiheit“ versuchte er sich ab 2008 als liberaler Nachfolger Putins, samt dem „Neustart“ in den russisch-amerikanischen Beziehungen, einem „Europa von Lissabon bis Wladiwostok“ und schaffte ein gewisses politisches Tauwetter, auch wenn der zweite Prozess gegen den einstigen Öl-Tycoon Michail Chodorkowski und auch der Fünftagekrieg gegen Georgien in seine Amtszeit fiel.

Dmitri Medwedew, Vize-Vorsitzenden des Sicherheitsrates Foto: Yulia Zyryanova/SNA/imago

Das Experiment Medwedew brach Putin mit der Rochade von 2011 ab. Zuletzt war der unterwürfige 56-Jährige auf dem extra für ihn geschaffenen Posten des Vize-Vorsitzenden des Sicherheitsrates (Vorsitzender ist Putin) von der Bildfläche verschwunden. Mitsamt Russlands „militärischer Spezialoperation“ tauchte er nach dem 24. Februar gewandelt auf: als scharfzüngiger Kriegstreiber, musterschülerhaft wie eh und je. In seinem Telegram-Kanal lästert, pöbelt und beleidigt er. Er ist ein digitaler Testballon, wenn es um die Wiedereinführung der Todesstrafe geht, um Strafen für „Verräter“ (Menschen, die Russland kritisieren), um die Beurteilung westlicher Sanktionen. Der einstige Hoffnungsträger ist längst zu einem Hetzer geworden. Er will nicht nur Putin zeigen, dass es ihn noch gibt. Sondern sich selbst beweisen, wie wichtig er noch ist.

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33 Kommentare

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  • Das Wichtigste fehlt:



    Die Silowiki sind hier aufgeführt: in Catherine Belton, in Golineh Atai und hier



    de.wikipedia.org/wiki/Silowiki



    Der wichtigste ist Nikolai Patruschew. Nicht zum engeren Kreis gehört Lawrow.



    Die Silowiki haben sich kleptokratisch die wichtigsten Reichtümer Russlands angeeignet, mit den Methoden der Petersburger Mafia.



    Die westliche Wahrnehmung ist zu sehr von der Vorstellung von Vertragspartnern und Ver-handlungen bestimmt. Die gibt es nicht solange das FSB-Regime existiert. Das Regime herrscht als Personengruppe untrennbar von "Ämtern" oder "Mandaten" über ein Reich, keinen Staat. Ein Reich beherrscht vom organisierten Verbrechen, so Alexander Litvinenko, der 2006 ermordet wurde. Aus dem Gulag heraus ist die Mafia entstanden: Wory w zakone und die prägt die politische Kultur. Erpressen, gefügig machen sind die Mittel der Wahl.



    vgl.



    de.wikipedia.org/wiki/Russische_Mafia: „Das Aufkommen der organisierten Kriminalität (OK) in Russland und den Nachfolgestaaten der UdSSR ist eng mit der sowjetischen Gefängnis- und Lagerkultur verbunden. -



    Weil die politischen Häftlinge als potentielle Unruhestifter galten, begannen die Sicherheitsdienste mit den professionellen Verbrechern zusam-menzuarbeiten, damit diese im Lager Ordnung und Disziplin gewährleisteten. ... Dies zwang den sowjetischen Staat, die Zusammenarbeit mit den Verbrechern weiterzuführen.

  • Hier von Gesichtern zu ist schon sehr treffend.

    ..denn all die Damen und Herren haben ihr Gesicht verloren...oder besser sie haben es selber vernichtet.

    Ich jedenfalls empfinde mittlerweile nur noch Ekel und Abscheu, wenn Putins Konterfei auf dem Bildschirm erscheint. Grund genug sofort umzuschalten.

    Und fürchte, wenn das noch lange so weiter geht, wird sich der Ekel auch auf Russland ausweiten. Denn auch wenn man die eingeschüchterten Schlafschafe der russischen Gesellschaft nicht beschuldigen kann...Grund genug sich zu schämen hätten sie...

    ..dabei war Russland mal ein so stolzes Land.

    ..das waren noch Zeiten...

  • Man muss es mal so sehen: warum sollte sich denn ausgerechnet Russlands Elite noch groß darum scheren wollen, wie der Westen sie wahrnimmt?

    Aus russischer Warte ist doch die einzige Konstante, wie dort der Westen wahrgenommen wird, der Verrat. Wasser predigen und Wein saufen.

    Das beginnt mit der Zeit unter Jelzin, als viel in Richtung Westen ausverkauft wurde. Das stoppte dann ja Putin.

    Und ansonsten die weiteren Sachen, wie NATO-Osterweiterung. Man weiß ja inzwischen, dass in der Tat anfangs dies von Diplomaten ausgeschlossen wurde. Die Russen haben das immer kritisiert, wurde immer als lächerlich abgetan. Das ändert aber nichts daran, wie das in Russland aufgenommen wird.

    Dann weiter eine ganze Reihe von Abrüstungsabkommen, die von den USA aufgekündigt wurden, wie Open Skies, der INF-Vertrag (Verzicht auf nukleare Mittelstreckenwaffen) u.v.m. - das kam sicher da auch nicht gut an.

    Da ist es wirklich kein Wunder, dass nach dieser Serie von Enttäuschungen Russlands Elite sich nicht mehr wirklich darum schwert, was der Westen von ihr hält.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Och, die aaaarmen Herzchen von der russischen Elite! Da wollten sie dem Westen doch trauen, waren demokratisch und unkorrumpiert und ganz auf Frieden und Menschenrechte ausgerichtet, und dann kam der zynische, wortbrüchige Westen und hat sie soooo enttäuscht. Klar, das man dann schon mal ein Nachbarland überfällt und vernichten will.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Aha eine lange Wiederholung des russischen Narrativs und schon steht fest: Russland konnte gar nicht anders, wurde praktisch vom Westen dazu gezwungen, die Ukraine anzugreifen und deren Städte, Kultur und Einwohner zu vernichten! Sehr überzeugend!

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Die Osterweiterung fand in enger Abstimmung und mit Zustimmung Russlands statt. Eigens dafür wurde der NATO-Russland-Rat als ständige Institution gegründet.



      "Man weiß ja inzwischen, dass in der Tat anfangs dies von Diplomaten ausgeschlossen wurde."



      Die Absprachen im Rahmen des 2-4-Vertrags betrafen das Gebiet der neuen Bundesländer in einem Szenario bei dem man von einem Fortbestehen der UdSSR ausging um zu verhindern, dass sich NATO und Rote Armee an der Oder gegenüberstehen. Dass Polen unabhängig werden und souveräne Entscheidungen würde treffen wollen war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht berücksichtigt. Den Beitrittswunsch der ehemaligen Ostblockstaaten auf dieser Grundlage abzulehnen würde bedeuten sie noch immer als Satelliten Moskaus zu behandeln.



      Der INF-Vertrag wurde auch schon vor der Kündigung durch Trump, die sicher ein Fehler war, durch Russland gebrochen.



      russlandverstehen....ung-russland-nato/

      • @Ingo Bernable:

        Es ist schon lustig, was hier alles mal wieder sofort rein interpretiert wird, was ich so nicht geschrieben habe. Das ist ein gutes Zeichen dafür, was aktuell im öffentlichen Diskurs falsch läuft.

        Nein, man ist noch lange kein Befürworter Putins/Russlands, nur weil man auch Gründe bei der eigenen Seite sucht. Und die gibt es in der Tat. Vor allem aber hat man nicht wirklich mit Russland geredet, auch das ist ein Grund dazu.

        • @Herbert Eisenbeiß:

          Sagen Sie uns bitte, wann genau der Westen nicht mit Russland geredet hat. Das Wiederholen von Lügen macht diese nicht überzeugendet!

  • Ach ja,die Gesichter



    Auch Mordgehilfen und Mörder selbst können sympathisch erscheinen,sind gut gekleidet.. haben seltsamen Humor vielleicht,lassen im Iran,wie Sacharowa ,den Minirock und die "Strapse"unter dem geschlitzten Mantel rausgucken und die Religionspolizei schaut zu und greift da nicht durch.



    Ich fasse es nicht,wie auch schon die Kommentarfunktion der TAZ hier von Trollen Russlands,der AFD auch und der stalinistischen Linken durchseucht ist,den hiesigen Agenten Putins.



    Meine Güte,"Kriege" der Nato,von UN beschlossene Kampfeinsätze,die viel eher zu Recht "Spezielle Operationen" genannt werden durften,also nicht im Entferntesten mit den vom Kreml zu verantworteten Greueln ,Vergiftungen,Kriegen,von Tschetschenien ueber Syrien bis Ukraine,zu vergleichen sind,hier von einzelnen Trollen stereotyp lesen zu müssen ist doch lachhaft .



    Es wird Zeit,dass es gelingen wird,am besten durch deren Völker,die mittelalterlich gepraegten Diktatur en von Russland ueber Syrien bis Iran zu beseitigen,diese Folter- und Gewaltregimes,diese Führerstaaten!



    Sehr gerne saehe ich es,wenn bald so Maennchen wie Medwedew und Putin statt im Massanzug im gestreiften Dress hinter Gittern zu erblicken waeren und das nicht wie nun unter dem Portrait Putins die eingebuchteten Oppositionellen sitzend ,sondern im Arbeitslager frisch, fromm,froehlich am Werk .

  • Toller Artikel.



    leider etwas eingeeengt.



    Dumme Politiker gibts überall.



    Zum Beispiel würde sich J. Assange über kluge und solidarische Politiker bei uns freuen.



    Achso, ist langweilig.

  • 6G
    656279 (Profil gelöscht)

    Maria Sacharowa nicht zu vergessen; und vom Witz ähnlich wie Lawrow. Ich halte sie durchaus für eine ernsthafte Kandidatin in der Nachfolge von Putin

  • So, und jetzt noch wegen der Ausgewogenheit einen Bericht mit den Bildern von Fücks, Hofreiter, Strack-Zimmermann, Baerbock und Lanz. Natürlich als die Guten.

    • 8G
      83635 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Sehr richtig!

    • @Rolf B.:

      Hat einer von denen schon mit glänzenden Augen über einen Atomkrieg fantasiert (Simonyan) oder analog zu Medwedew auf Telegram zum besten gegeben, dass er die Russen hasse, dass sie Bastarde seien? Hat einer von denen auch nur einen Bruchteil so viel gelogen wie Lawrow? Hat einer von denen einen Angriffskrieg begonnen?

    • @Rolf B.:

      ohjeh. das übliche Tu-quoque-Argument darf hier natürlich nicht fehlen. Entschuldigung aber da habe ich wohl verpasst, wie Hofreiter, Baerbock und Co mit Lügen, Repressionen, Drohungen mit atomarer Zerstörung anderer Länder und Co Politik machen.

      Verstehen Sie mich nicht falsch - es ist ganz sicher nicht so "da die Bösen, hier die Guten". Es ist nie schwarz und weiß. Und auch hier ist bei Weitem nicht alles Perfekt, nehmen wir nur mal die populistische Politik der FDP in der aktuellen Regierung. Aber Ihr quasi-Vergleich hinkt wirklich gewaltig.

      • @docklugscheiss:

        "Verstehen Sie mich nicht falsch ...."

        Vielleicht haben Sie mich falsh verstanden. Vielleicht konnte ich meine Absicht nicht deutlich machen. Und die war, meinen Ekel vor dieser Art von Feindpropaganda mit Rücksicht auf die Nettiquette freundlich zu verpacken.

        Die Liste von Politverbrechern ist ja wesentlich länger. Sie wird meistens totalitär abgebügelt mit dem vermeintlichen Argument des Whataboutism.

        • @Rolf B.:

          Was ist denn nun falsch an den Aussagen des Artikels?

          Tatsachen sind nur für die Propaganda, denen sie ungelegen kommen.

      • @docklugscheiss:

        Das von dir angesprochene Tu-quoque-Argument zeigt nur, dass ROLF B. ein merkwürdiges Verständnis von "Ausgewogenheit" im Journalismus hat. Das liest man so ähnlich lautend immer wieder auch in Leserbriefen, dabei regional-direktional gehäuft (ähem). Diese Menschen wünschen sich tatsächlich Propaganda an dem einem Tag, am nächsten Tag wohl eine um 180° gedrehte Gegenpropaganda, nicht jedoch journalistische Arbeit.

        • @pickyAudiophile:

          Wir haben ein unterschiedliches Verständnis von Journalismus. Ich möchte informiert werden. Kritisch und distanzier. Und ich kann betreutes Denken nicht ab. Vielleicht bin ich da schon aus der Zeit gefallen.

          • @Rolf B.:

            Nein, Sie wollen eine falsche Ausgewogenheit, die die Realität schlicht nicht hergibt. Googeln Sie mal "false balance".

  • "Ihre Sprache ist ähnlich verroht wie das politische System des Landes."



    Ich habe den Verdacht, dass man in den Staaten, die auf der westlichen Abschußliste standen und stehen, ähnlich über unsere Drohungen denkt... aber um mich nicht nur an der Doppelmoral abzuarbeiten: dass die politische Führung in Moskau sich nicht mehr um diplomatische Formen im Umgang mit dem Westen bemüht, kann man moralisch empörend finden; es ist aber vor allem auch ein Zeichen eines verschobenen Machtgefälles - man meint im Kreml nicht mehr auf gutes Beziehungen mit der EU und den USA angewiesen zu sein. Und die Weigerung eines Großteils der Welt, sich an den westlichen Sanktionen zu beteiligen, lässt vermuten, dass diese Einschätzung nicht verkehrt ist. Die Zeit, in der man vor Brüssel und Washington einen Diener machen musste, ist vorbei. Zum Glück. Ich würde mir nur wünschen, dass auch Deutschland daraus Konsequenzen ziehen und zu einer unabhängigeren Außenpolitik finden würde.

    • @O.F.:

      Es geht hier im Artikel vor allem um die Einstellung der dargestellten Personen zum Krieg gegen die Ukraine und zu Putin. Dabei arbeitet er sehr kurz und knapp heraus, dass zwei Dinge bei diesen vorherschen: Skrupellosigkeit und Unterwürfigkeit. Ein System Putin, bei der in autokratischer Manier alle wichtigen Positionen durch Lakeien besetzt sind, die ihm absolut ergeben sind. Sie könnten diese Dinge jetzt kritisieren, eine Gegenthese aufstellen, dafür Argumente und Quellen liefern. Stattdessen nennen Sie eine Doppelmoral, ohne diese zu erklären. Gehen auf die "diplomatischen Formen" Moskaus ein, aber: es geht nicht um diplomatische Formen, es geht darum einen brutalen Vernichtungskrieg zu unterstützen und dabei den Westen als Verursacher darzustellen. Diesen Angriffskrieg haben übrigens 141 Staaten verurteilt, 35 enthielten sich, nur 5 stimmten dagegen, was auch ihre Sanktionsthese widerlegt. Dass Staaten noch Handel mit Russland treiben beruht auf wirtschaftlichen Abhängigkeiten, die wir sogar in Deutschland trotz unseres Reichtums kaum ersetzen können.



      Noch eine Frage hätte ich: Was meinen Sie mit einer unabhängigen deutschen Außenpolitik? Wie soll diese aussehen?

    • @O.F.:

      ' ... Ich würde mir nur wünschen, dass auch Deutschland daraus Konsequenzen ziehen und zu einer unabhängigeren Außenpolitik finden würde. ...'



      Dass fände ich auch gut. Wir sehen ja, in welche Situation uns die fahrlässig eingegangene Abhängigkeit von Russland und die idealistisch vorbildliche Strategie der Merkel’schen Äquidistanz gebracht haben.



      Dass viele Staaten, die zwischen den Blöcken stehen, nun merken, dass sie (wie die FDP) das Zünglein an der Waage und damit einflussreicher als vorher sein können, sehe ich durchaus als schwierige aber positive Herausforderung an unsere Außenpolitik. Und dass diese Länder, wie wir, eben auch nicht 'die Guten' sind, sondern knallhart ihre eigenen Interessen vertreten, ist doch wohl auch klar. Oder?



      Oder gehen Sie davon aus, dass der ‚Globale Süden‘ et al die ethisch besseren Menschen, die besseren Lösungen, die bessere Konfliktlösungskompetenz hat und bessere Politik machen würde, wenn er dafür durchsetzungsfähig wäre? Würde er nicht vor denselben Herausforderungen und Begrenztheiten stehen wie wir?



      Speaking of ‚unabhängiger‘, was ja jeder gerne ist: da es Unabhängigkeit in Reinform bekanntlich nicht gibt, wie sähe denn eine ‚unabhängigere Außenpolitik‘ in der realen Welt konkret und realisierbar für Sie aus? Unter Berücksichtigung aller real existierenden politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, ethischen, historischen, ethnischen und militärischen Gegebenheiten und Bedingungen?

  • „Unter einem argumentum ad hominem (lateinisch, „argumentum“ wörtlich für sich: „Beweis[-Führung oder -Rede]“ sowie „ad hominem“: „zum Menschen“, sinngemäß als Gesamtbegriff „Rede gegen den Menschen“) wird ein Scheinargument (Red Herring) verstanden, in dem die Position oder These eines Streitgegners durch Angriff auf dessen persönliche Umstände oder Eigenschaften angefochten wird. Dies geschieht meistens in der Absicht, wie bei einem argumentum ad populum, die Position und ihren Vertreter bei einem Publikum oder in der öffentlichen Meinung in Misskredit zu bringen und eine echte Diskussion zu vermeiden. In der Rhetorik kann ein argumentum ad hominem bewusst als polemische und unter Umständen auch rabulistische Strategie eingesetzt werden.“

    • @guzman:

      Und? Meinen Sie, eine Frau wie die Simonyan, die mit geradezu erregtem Grinsen sagt, die globale Hungersnot sei das beste, was Russland passieren könne, weil dann “alle einsehen werden, dass sie unsere Freunde sein müssen”, sei ein guter Mensch? Meinen Sie, dass ein Medwedew, der, gefragt nach seiner Hetze über den Westen, antwortet “weil ich sie (die Menschen im Westen) hasse, weil sie bastarde sind”, sollte Macht haben?

  • Schon seltsam: früher war die USA der gemeinsame Feind aller Linken, nun ist es plötzlich Russland. Zumindest in Deutschland.

    • @Gambitus:

      Manche Linke sind eben lernfähig und erkennen Faschismus auch, wenn er im russischen Gewand auftritt.

  • Alle diese Leute gehören vor ein Tribunal. Am besten sperrt man sie für den Rest ihres Lebens in eine gemeinsame Zelle. Da können sie sich dann gegenseitig mit ihrer Bösartigkeit und ihrer Gehässigkeit vergiften.

    Es fehlt übrigens noch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie ist eine der populärsten Bloggerinnen Russlands und sprüht geradezu vor Zynismus und Häme.

  • die liste der elitären, öffentlichen ...

    kriegstreiber ist schier überlang.



    ein weiterer, bsonderer name: eugen popov (mitglied der duma und nachrichtenmoderator)

    was werden die enkel einmal über ihre großväter und -mütter denken ?



    werden sie überhaupt an die denken wollen ß



    wir wissen es nicht.