G7-Gipfel in Elmau 2022 als taz-Spezial : Sind die G7 jetzt etwa die Guten?
Es ist Gipfel-Saison! Die Bundesregierung lädt zum G7-Treffen in Elmau und alle kommen – Spitzenpolitik, Spitzenaktivist:innen und die taz natürlich.
Von TANJA TRICARICO und BEATE WILLMS
taz Info, 22.06.22 | Schloss Elmau – da war doch was? Ja, und da ist etwas. Vom 26. - 28. Juni treffen sich die Staatenlenker:innen der sieben wichtigsten Industrienationen vor dem bayerischen Alpenpanorama zum G7-Gipfel.
Kanzler Olaf Scholz hat den Vorsitz inne – und zusätzlich zu den G7-Partnern Gäste aus Argentinien, Indien, Indonesien, Senegal und Südafrika eingeladen. Auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski soll live zugeschaltet werden.
Vom 26. bis 28. Juni findet der G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern statt. Wir berichten in der gedruckten taz und auf den taz-Social-Media-Kanälen, kritisch und aus nächster Nähe über die Themen, die die reichsten Staatenlenker:innen besprechen wollen oder sollten: Klimakrise, soziale Gerechtigkeit, die Transformation, Schuldenerlass für die ärmsten Staaten dieser Welt. ➡︎ taz Schwerpunkt G7 Gipfel in Elmau
Die Kulissen werden ähnliche sein wie 2015, als die Gruppe schon einmal hier zusammen kam. Auch damals ging es um große Themen: Die UN-Konferenzen zu Klima (Paris!) und zur Post-SDG-Agenda (SDG ≈ Ziele nachhaltiger Entwicklung) standen an – und die Bewegung hatte das Treffen zum Höhepunkt ihrer Proteste ausgerufen, für die die sich zunächst im Umfeld der Münchner Sicherheitskonferenz und bei den Blockupy-Protesten warm gelaufen hatten.
Gigantische Umzäunung des illustren Kreises
Zwar kamen letztlich schon nicht mehr so viele Teilnehmer:innen wie bei den Protesten gegen den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm, als Russland noch mit zum illustren Kreis zählte. Trotzdem gab es spannende Konfrontationen – vor allem mit der hochaufgerüsteten Polizei, die Gipfelteilnehmenden selbst verschwanden hinter gigantisch weit gezogenen Zäunen.
2022 gehören Klimakrise, Hunger und Armut immer noch zu den Themen, die G7 und Aktivist:innen bewegen. Aber es gibt auch den Krieg gegen die Ukraine. Und irgendwas ist nun anders: Die Staats- und Regierungschef:innen scheinen sich einig wie nie zuvor, die Aufrufe der Bewegung klingen weniger martialisch.
Das macht den Gipfel besonders spannend: Werden ausgerechnet die G7 – also Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, USA, England plötzlich zu den „good guys"? Leiten sie eine neue Weltordnung ein, die sich im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine abzeichnet?
Wir schauen kritisch und aus nächster Nähe auf den Gipfel
Was heißt das für die Aktivist:innen, die sich für Klimagerechtigkeit, für den Weltfrieden, gegen Ungleichheit einsetzen – und wissen, dass ihre Forderungen trotz allen Wandels höchstens in winzigen Ansätzen erfüllt werden können?
Die taz wird sich das Gipfelgeschehen kritisch und aus nächster Nähe ansehen, beobachten, Fragen stellen, analyisieren. Dafür ist sie mit einem starken Team vor Ort und auf allen Kanälen vertreten.
In Elmau sind Parlamentsbüroleiterin Anna Lehmann, Klimaredakteurin Susanne Schwarz, Weltwirtschaftsexperte Felix Lee, Lena Wrba aus dem Klimahub und natürlich unser Bayern-Korrespondent Dominik Baur.
Klimakrise und soziale Gerechtigkeit
Von dort aus und aus verschiedenen Teilen der Welt schaut die taz auf die Themen, die die reichsten Staatenlenker:innen besprechen wollen oder sollten: Klimakrise, soziale Gerechtigkeit, die Transformation, Schuldenerlass für die ärmsten Staaten dieser Welt.
Aber auch die irren Sicherheitsvorkehrungen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sollen Gegenstand der Berichte sein – und auch Kuriositäten wie der ominöse Braunbär, der ausgerechnet jetzt die Gegend unsicher macht.
Und natürlich liegt ein Fokus auf den Aktivist:innen und darauf, welche Zeichen sie an Scholz und Co. senden. In der werktäglichen taz gedruckt und in der App, in der taz am Wochenende, auf den taz-Social-Media-Kanälen und natürlich auf taz.de.