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Pestizide auf Obst und GemüseWenn waschen nicht reicht

Immer wieder finden sich Pestizide auf konventioneller Ware. Was tun, um sie zu entfernen? Und warum gibt es noch keine App zur Erkennung?

Lecker. Direkt in den Mund? Besser nicht Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Berlin taz | Man kann sie nicht sehen. Nicht riechen, nicht schmecken und auch nicht fühlen. Und trotzdem sind sie häufig auf Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau zu finden, das im Laden oder auf dem Marktstand liegt: Pestizide.

Natürlich wäre es das Beste, zu Bio-Ware zu greifen, um weniger Schadstoffe aufzunehmen. Doch es gibt manchmal auch Gründe, die dagegen sprechen: Etwa dass das Geld nicht reicht, dass die Biogurke in Plastik verpackt ist, die konventionelle aber nicht und Plastikvermeidung in der eigenen Prioritätenliste weiter oben steht. Oder dass der Bioapfel aus Neuseeland kommt und der konventionelle aus Norddeutschland.

Nachdem Greenpeace im Mai in 70 untersuchten Proben von aus Brasilien importiertem Obst 59 belastete Stücke fand, stellt sich daher die Frage: Was tun mit Gurke, Apfel oder Melone, damit die Pestizide trotzdem nicht im Körper landen?

Gertrud Winkler, Professorin im Bereich Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, gibt zunächst einmal vorsichtig Entwarnung: Für eine Studie, die sie an der Hochschule durchführen wollte, sei es schwierig gewesen, überhaupt stark belastete Ware zu finden. Tatsächlich zeigt beispielsweise auch der Pestizidreport des Landes NRW etwa bei Erdbeeren, einer Obstsorte, die tendenziell stark belastet ist: Höchstmengenüberschreitungen sind selten. Seit 2019 wurden 389 Proben von Erdbeeren aus konventionellem Anbau genommen. Nur eine davon überschritt die zugelassene Höchstmenge.

Allerdings: In 93 Prozent der Proben wurden Pestizide gefunden, in 90 Prozent gleich mehrere. Die Zahl lag zwischen 2 und 14. Das erhöht die Menge der aufgenommenen Pestizide, auch ohne dass Höchstmengen überschritten werden. Dass wer regional kauft, hier nicht unbedingt auf der sicheren Seite ist, zeigt das Land, aus denen die über die Höchstmenge hinaus belasteten Erdbeeren kamen: Deutschland.

Waschen, reiben, trocknen

Ein Teil dieser Pestizide wirkt systemisch. Die Substanz ist also nicht nur auf der Oberfläche, sondern dringt in das Produkt ein. Winkler sagt daher: „Das Minimale, das drauf ist, kann man nur minimal verringern.“ Das bekannte Mittel sei dabei das beste: Waschen und Reiben unter fließendem Wasser, anschließend mit einem Tuch trocknen. Das Abreiben ist wichtig, weil viele Pestizide heute quasi wasserfest sind – sie sollen durch Regenwasser nicht vom Produkt abgewaschen werden. Der Vorteil davon ist, dass sich so die Menge an Pestiziden reduzieren lässt, die insgesamt eingesetzt wird. Der Nachteil, dass davon aber potenziell mehr bei den Ver­brau­che­r:in­nen ankommt.

Winkler rät, auch konventionelles Obst, das geschält werden muss, zu waschen – besonders wenn etwa ein Kind die Banane in die Hand nehmen soll. Oder zumindest nach dem Schälen und vor dem Essen die Finger zu reinigen, damit Rückstände nicht an die Fruchtstücke oder direkt von den Fingern in den Mund geraten.

US-Forscher:innen untersuchten weitere Möglichkeiten, Pestizidrückstände zu entfernen. So ließen sie fließendes Wasser, ein Chlorbad und eine Lösung aus Natriumhydrogencarbonat, das beispielsweise in Backpulver enthalten ist, gegeneinander antreten. Das Ergebnis: Ein 15-minütiges Bad in der Natriumhydrogencarbonat-Lösung entfernte 80 Prozent des Pestizids Thio­ben­da­zol und 96 Prozent des Pestizids Phosmet.

Das Problem: Ein Teil der Substanzen befand sich bereits 24 Stunden nach dem Auftragen in der Schale. Bei Thiobendazol war es bis zu 80 Mikrometer tief vorgedrungen. Durch Schälen ließen sich weitere Rückstände entfernen, aber man würde damit auch wichtige Nährstoffe wegschälen.

Winkler sieht die Untersuchung ohnehin skeptisch: „Der Mix aus unterschiedlichen Substanzen, der heute üblicherweise verwendet wird, reagiert auch unterschiedlich auf Oberflächenbehandlungen.“ Darauf verlassen, dass nach dem Waschen auch alles weg ist, kann man sich also nicht.

Die App-Idee

Dabei gäbe es theoretisch einen Weg für Verbraucher:innen, zumindest zu erkennen, ob Pestizide auf der Oberfläche sind. „Die Möglichkeit, das mit dem Smartphone zu machen, ist da“, sagt Friedrich Melchert. Er ist Geschäftsführer von specTelligence, einer Firma, die sich aus dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) ausgegründet hat.

Am IFF hatten For­sche­r:in­nen 2017 eine Technik entwickelt, die mittels Smartphone-Kamera beurteilen kann, ob beispielsweise ein Apfel mit Pestiziden belastet ist. „Wir können mit dieser Technologie nicht die Pestizidrückstände direkt erkennen, sondern die Veränderungen, die etwa auf einem Apfel durch die Pestizide entstehen“, erklärt Melchert.

Spektralanalyse ist das Stichwort. Eigentlich braucht man dafür eine Hyperspektralkamera. Sie ermittelt, wie viel Licht welcher Farbe ein Objekt zurückwirft. Die Fraunhofer-Forscher:innen tricksten und beleuchteten den Gegenstand mit dem Handydisplay kurz in unterschiedlichen Farben. Intelligente Auswertalgorithmen sollen die mangelnde Qualität von Smartphone-Kameras ausgleichen.

Das Problem ist laut Melchert: „Wir haben für eine Pestizid-Erkennung keinen Partner gefunden.“ Denn die Entwicklungskosten sind hoch. Nicht für die App an sich, sondern für den Aufbau der Datenbank, die für ihren Einsatz nötig ist. Ausreichend belastete und unbelastete Proben müssen gefunden und zunächst im Labor analysiert werden, um den Grad der Belastung zu bestimmen. Mit diesen Werten muss die Anwendung dann lernen, was ein belastetes Stück Obst oder Gemüse von einem unbelasteten unterscheidet – und zwar für jede Sorte einzeln.

Steigendes Bewusstsein bei Ver­brau­che­r:in­nen

Und wer sollte diese Investitionskosten aufbringen? Die Supermärkte? Melchert winkt ab. „Für eine Supermarkt-Kette kommt da nichts Positives bei raus.“ Entweder melde die App keine oder eine niedrige Belastung, das sei im Rahmen dessen, was die Kun­d:in­nen erwarteten. Oder eine hohe Belastung oder eine bei einem Bio-Produkt – das schlage sich negativ nieder.

Immerhin: Die Supermärkte scheinen das Pestizid-Problem mittlerweile zu sehen. Viele Ketten definieren Grenzen, die noch unter den gesetzlich festgelegten Höchstwerten liegen. So schreibt etwa Lidl seinen Lieferanten vor, dass Obst und Gemüse nur ein Drittel der Rückstände aufweisen darf, die gesetzlich erlaubt sind. Die Summe aller Rückstände darf den Wert von 80 Prozent der gesetzlichen Höchstgesamtmenge nicht überschreiten und von maximal 5 Substanzen stammen.

Christiane Huxdorff, Greenpeace-Expertin für nachhaltige Landwirtschaft, sieht auch bei Ver­brau­che­r:in­nen ein steigendes Bewusstsein: „Das Wissen über Pestizide hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.“ Sie vermutet: Wer Wert darauf lege, möglichst wenig davon zu sich zu nehmen, kaufe eben doch bio.

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38 Kommentare

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  • Also eine App soll mit hohem Aufwand und großer Unsicherheit etwas rausfinden, was andere Menschen (nämlich die Produzenten) bereits genau wissen. Wäre es da nicht einfacher, die Information selbst an die VerbraucherInnen durchzureichen?

    Sieht Mal wieder nach einem Versuch aus, ein soziales Problem rein technisch zu lösen. Das funktioniert in den seltensten Fällen.

  • Warum wird im Artikel zwar in von Greenpeace untersuchten 70 Proben von Obst aus Brasilien von 59 beanstandeten Proben gesprochen, hier jedoch weder genannt, um welche Rückstände es handelt, noch welche Grenzwerte überschritten wurden ( brasilianische oder EU ). Zur Sorgfaltspflicht zu diesem Thema gehört das meines Erachtens dazu.

    Zur Beschreibung, was ein 15-minütiges Bad in Natriumhydrogencarbonat bewirkt möchte ich noch anmerken, daß das genannte Thiobendazol als Wirkstoff in Deutschland nur noch in Wundverschlussmitteln für Bäume und als Saatgutbehandlungsmittel in Kombination mit anderen Wirkstoffen zugelassen ist. Es findet sonst seinen Einsatz nur in der Behandlung von Zitrusfrüchten und Bananen, um die Bildung von Schimmelpilzen zu verhindern.



    Das ebenso genannte Phosmet ist als Pflanzenschutzmittel in Deutschland nicht zugelassen. Es kann sein, daß es noch Verwendung bei der Behandlung von Ektoparasiten ( Flöhe, Läuse, Zecken, etc. ) bei Rindern, Schweinen, Hunden und Katzen findet, da bin ich mir nicht sicher.

    Das Nennen von Wirkstoffen ohne Bezug zum Thema bringt in meinen Augen nichts, wenn man an einer sachlichen Aufarbeitung des Themas interessiert ist.

  • Wieder mal ein Beitrag der TAZ über Lebensmittel ohne jegliche Aussagekraft !!



    Alleine das Bio nicht gleich Bio ist sollte man erwähnen, ob nun nachdem Alibi EU- Bio Siegel oder bis zum Hardcore Programm von Demeter erzeugt wird, sind in Deutschland unterschiede wie Tag und Nacht. Nun nehmen wir noch die "Bio" Produkte aus dem Ausland, die auf Bio getrimmt werden weil sie sich nach Deutschland gut verkaufen lassen.



    Wenn man schon von Rückständen von Pflanzenschutzmitteln spricht muss man dann nicht auch Zahlen nennen ?? Nehme ich eine schädliche Dosis auf wenn ich z.B. jetzt eine Erdbeere esse, oder muss ich über 30 Jahre täglich 5 kg essen ?? Mann kann heute ein Stück Würfelzucker im Bodensee nachweisen, ist der Bodensee deshalb überzuckert ?



    Also wenn man was anprangert dann bitte mit Zahlen !!

    • @Günter Witte:

      Dem stimme ich zu. Es ist wie damals als man Glyphosat in Muttermilch nachweisen konnte.



      Niemand hat erklärt das ein Säugling 100 Liter Muttermilch PRO TAG trinken müsste um sich zu belasten.



      Was nun Obst und Gemüse angeht ist es simple: am besten deutsches kaufen, da bei uns extrem strenge Regeln und Richtwerte herrschen.

  • Hier sind ja wieder "Experten" unterwegs.



    Erstmal vorweg heißt es Biozid, nicht Pestizid.



    Zweitens bedeutet "Bio" das biologische Spritzmittel verwendet werden, nicht das es ungespritzt ist (viele biologischen Biozide sind gefährlicher als künstlich hergestellte).



    Drittens könnten wir reine Bio-Lebensmittel weder produzieren noch bezahlen.



    Und Spritzmittel die unfruchtbar machen gibt es schon ewig nicht, in der ganzen EU.



    Und da man sich an Grenzwerte etc hält auch keine die krebserregend sind.

  • Nun ja, Bio-Knoblauch aus China, Bio-Kartoffel aus Ägypten, Bio-Fleisch aus Argentinien. Ich verweigere Bio.



    Nicht weil ich die Idee für falsch halte - im Gegenteil. Sondern weil mir das Bio-Gedöns von Anfang an unglaubwürdig erscheint. Der beste Biobauer kann nicht verhindern, dass die "Chemischen Helferlein" des Nachbarn auch auf sein Biofeld geweht und gespült werden. Wir müssen da ausmisten - in der Politik, in der Lobbymeile, in unseren Ansprüchen.......



    Wir müssen uns darauf verlassen können, dass, egal was als Lebensmittel angeboten wird, es keine gesundheitlichen Gefahren birgt. Alle bisherigen Ansätze sind dem überbordenden Gewinnstreben zum Opfer gefallen.



    Ja, schon klar - die anfallenden Behandlungskosten trägt ja die Allgemeinheit.

    • @m.d.bichlmeier:

      "Der beste Biobauer kann nicht verhindern, dass die "Chemischen Helferlein" des Nachbarn auch auf sein Biofeld geweht und gespült werden."

      Es macht schlicht einen gewaltigen Unterschied ob Sie die 100% Pestizide des Nachbarfeldes futtern wo außer der einen Frucht sonst nichts wächst, kreucht oder fleucht oder ob Sie vom Bioacker futtern, wo 0,1 % hin verweht wurden und wo zudem auch noch ander eePflanzen und Tiere eine Chance haben.

    • @m.d.bichlmeier:

      @M.D.BICHLMEIER Wieso dann nicht die Bio-Vorgaben einfach für ALLE Lebensmittel verbindlich machen?

      Schon wäre mit dem Bio-Gedöns schluss und wir könnten und darauf verlassen dass alle Lebensmittel die angeboten werden keine gesundheitlichen Gefahren bringen :)

      • @Sonderzeichen:

        Weil H4 Empfänger bei dem dann geltenden Preisniveau verhungern würden - und der Rest sich darüber beschwert, dass alles dreimal so teuer ist.

        Unser Problem ist, dass wir industriell auf so einem hohen Wohlstandsniveau stehen, das für uns selbstverständlich ist, dass wir denken, wir können alles anders machen und am Wohlstand würde sich nichts ändern.

        Doch würde es. Massiv und schnell - und zwar nach unten. Und das würde wer als erstes und am stärksten abbekommen? Richtig, die Prekären. Und das lässt sich nicht mit Transfer auffangen, denn zu transferieren gibt es dann auch weniger - da kann man bestenfalls alle solidarisch am Elend beteiligen. Das selbe gilt für Mobilität und Klimakosten - die Frage ist immer: wieviel Änderung hält eine Gesellschaft aus? Kippt sie, kippen auch die Reformen - und mit etwas Pech das ganze (demokratische) System.

    • @m.d.bichlmeier:

      " Wir müssen da ausmisten - in der Politik, in der Lobbymeile, in unseren Ansprüchen..."



      Weitgehende Zustimmung, sonders beim letzten Punkt, denn:

      Würden alle ökologisch angebaute Nahrungsmittel und Bio-baumwoll-Kleidung kaufen, dann gäbe es keinen



      Landwirt mehr dessen Gift aus Nachbarfeld verweht würden!

      Außerdem:



      Verwehungen machen bei weitem nicht so viel aus, wie direkt auf das Feld spritzen!

      Schlussfolgerung:



      Dumm und ignorant ist es, wenn das als Alibi gegen ökologisch angebaute Nahrungsmittel genommen wird.

    • @m.d.bichlmeier:

      So pauschal würde ich das nicht sagen.

      Klar kommt da auch was auf den Acker des Nachbarn, aber das sind Spuren im Vergleich zu dem was auf dem eigenen Feld Landet.

      Weckspülen lässt sich das Dreckszeug ja auch nicht mehr vom Regen wie es scheint.

      Auf Bio Label kann man dennoch getrost pfeifen, wenn man den regionalen kleinbauern kennt, der nicht sprüht, aber sich das aufwendige und teure Zertifikat nicht leisten kann.

      Und auch keines bekommen würde.

      Es wir nämlich nur Agrar Monokultur zertifiziert, wer zu viel Sortenvielfalt hat, fällt durchs Raster.

      Ansonsten werden die Unterschiede in der Belastung und daher auch Unbedenklichkeit schon sehr gravierend sein zwischen herkömmlichen Anbau und Bio.

      Das wichtigste aber ist, das Mensch sich nicht von Fertigprodukten ernährt und weniger Fisch und Fleisch und viel Obst und Gemüse isst, sowie Zucker meidet. Ich denke das macht weitaus mehr aus, für die Gesundheit, als Bio, antelle von herkömmlichen.

      • @Obscuritas:

        Ihre Worte treffen den Pudels-Kern aber die Grünen wollen diese nicht wahrhaben.



        "Das wichtigste aber ist, das Mensch sich nicht von Fertigprodukten ernährt und weniger Fisch und Fleisch und viel Obst und Gemüse isst, sowie Zucker meidet. Ich denke das macht weitaus mehr aus, für die Gesundheit, als Bio, anstelle von herkömmlichen."

        • @Andersdenkender:

          Ja lieber Andersdenker, da muss man Unterscheiden ob es um den Umweltschutz oder die körperliche Auswirkung der zu sich genommenen Nahrung geht - schon weiß man dass die Grünen in erster Linie das eine, eine gesundere Ernährung in erster Linie das andere zum Ziel hat.

          Und schon sind wir bei des Pudels Kern.

          Viele Leute verwechseln oder vermischen diese beiden Zielsetzungen zu gerne miteinander und versuchen sie manchmal sogar aus irgendeinem Grund gegeneinander auszuspielen und damit "Widersprüche" offenzulegen.

          Ob aus schlichter Unwissenheit oder absichtlichem Mißverständnis - das weiß ich beim besten Willen nicht zu sagen. Möge sich jeder sein eigenes Urteil und seinen nächsten weiterbilden...

        • @Andersdenkender:

          Einspruch!

          Das ist zu kurz gedacht!

          Bio- Nahrungmittel sind auf jeden Fall wichtig und besser, denn konvetionelle Pestizide sind einfach viel übler, reichern sich in Grundwasser an und die Krebsrate in jungem Lebensalter steigt, und wegen der hormonellen Wirkung dieser Spritzmittel werden viele Menschen auch unfruchtbar.

          Obscuritas schreibt:



          "...Auf Bio Label kann man dennoch getrost pfeifen, wenn man den regionalen kleinbauern kennt, der nicht sprüht,..."

          Ich denke:



          Dass es kleinere Betriebe gibt, die nicht sprühen, halte ich für ein romantisches modernes Märchen! Typisches "Geiz-Alibi"

          Anbau von Nachrungsmittel ist ein Kampf. Ich weiß wovon ich rede. Wer nicht spritzen will, muss mit der Hand ran, dann kostet ein Kilogramm Nahrungsmittel aber, kann ich nicht wirklich wissen, aber je Art werden es schon 10 Euro bis 20 Euro sein, dann ist bei den Meisten aber Schluss mit "Plunder -Shopping", (Fern-) Reisen, Protzkutsche, U-Elektronik usw. usw.



          ....ja, und deswegen gibt es auch die vielen Märchen, die da lauten: "Bio ist auch nicht besser!"

  • Eine App? Echt? Eine einfache Kennzeichnung der Ware ist nicht möglich?

    • @Elena Levi:

      Möglich ja, politisch gewollt nein. Siehe Kennzeichnung von Inhaltsstoffen wie Zucker, Fett und Salz. Von den ganz bösen Zusatzstoffen ganz zu schweigen. Und die so genannten zulässigen Höchstwerte? Richtig - von den Lobbyisten vorgegeben. Das Bundesamt für Risikobewertung spiel dabei eine untergeordnete Rolle.

  • Schäbig.

    Fast jeder Mensch möchte billige Nahrungmittel und bekommt sie dann auch.

    Aber eben auch ein mit Pestiziden, Herbiziden, Isektiziden verunreinigtes Grundwasser, Krebs in jungem Lebensalter, und manchmal einfach keine Kinder, wegen der hormonellen Wirkung dieser Spritzmittel.

    Schäbig, diese Ignoranz und diese Gier nach möglichst billigen Nahrungmittel



    um für Plunder und Luxus zu sparen.

    • @tsitra:

      Dein Kommentar ist menschenverachtend und arrogant! Es gibt eine sehr große Anzahl Menschen die finanziell einfach gar nicht in der Lage sind, sich biologisch oder regional zu ernähren ohne dass sie für "Plunder und Luxus" sparen! Ich lebe von 940 EUR Rente, mach mir mal vor, wie ich davon für einen Wochenendeinkauf locker 100 EUR und mehr im Bio-Markt auf den Tisch legen soll!

  • Stellen Fliegenmaden im Obst eigentlich auch eine gesundheitliche Gefahr dar?

    In vielen der ungespritzten Bio-Himbeeren in unserem Garten finden wir kleine, weisse Würmer, wahrscheinlich die Maden von Schmeissfliegen. Natürlich essen wir diese Maden nicht mit. Aber könnten in den von den Maden hinterlassenen Exkrementen in den Himbeeren gesundheitsschädliche Bakterien enthalten sein oder kann man die noch essen?

    Bei wurmstichigen Äpfeln ist es wohl ähnlich. Und selbst in günstig angebotenen Bio-Kartoffeln haben wir mal unzählige mit Wurmlöchern gefunden, die nicht mehr geniessbar waren.

    • RS
      Ria Sauter
      @VanessaH:

      Seit über 35 Jahren esse ich ausschliesslich Bioprodukte. Die Umstellung erfolgte nach einer Krebsdiagnose. Ich lebe noch, sehr gut sogar und das ohne Krebs.

  • ich als chemiker bin echt geplättet. da sind meine trottel von kollegen in den zertifizierten analyselabors mit viel aufwand dabei, spurenanalytik zu betreiben, dabei würds eine simple handy-app genauso tun...

    echt jetzt, liebe fraunhofers?

    • @petronius_arbiter:

      Die Wirklichkeit ist viel zu real. Handys tun es doch aus.

  • Gerne möchte ich sehen wie eine Himbeere aussieht, nachdem sie gründlich trocken gerubbelt wurde oder wie eine Erdbeere schmecken soll, der nach einem 15-minütigem Bad mit Backpulver nicht nur die Pestizide sondern auch sämtliche Aromen weg-geschwemmt wurden. Die Ratschläge entbehren doch einer gewissen Realitätsnähe. Vielleicht arrangiert man sich besser mit dem Gedanken, zum Ende seines Lebens derart viele Giftstoffe (Medikamente, Pestizide...) aufgenommen zu haben, dass man nach dem Biss ins Gras nur noch als Sonder- / Giftmüll betrachtet werden kann. Ist man also gewillt auch beim Abtreten noch für die Umwelt einzutreten, wäre eine Feuerbestattung vermutlich der ökologischste Weg.

    • @Ceridwen:

      Ja, sich einfach damit abfinden war schon immer die beste Option.

      Warum auch etwas an einem schlechten Umstand ändern wenn man einfach darauf warten kann dass man stirbt?



      Dann ist ja eh alles vorbei...

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Deswegen kaufe ich schon lange keine Erdbeeren mehr aus Spanien oder gar Weintrauben, die fast alle gespritzt sind.



    Verbraucherschutz funktioniert nicht in Deutschland, trotz oder gar wegen der Ex-Weinkönigin.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Wer sein Smartphone sauber hält



    kann den ganzen Dreck der Welt



    schnell analysieren.



    Einfach nur das Handelsgut



    kurz fotografieren



    und danach mit frischem Mut



    das Bild schwarz/weiß reproduzieren.



    Dann kurz in Salpeter tauchen -



    Und es ist nicht mehr zu gebrauchen.

    Auch Knoblauchfahnen kann mensch messen,



    Nach Gyros-mit-Tsatsiki-Essen.



    taz.de/Der-junge-A...-Laschet/!5786306/

  • Als erstes wäre es angebracht das Bio-Lebensmittel ohne Pestizide angebaut werden.



    Bei den hörenden Preisen von Bio ist es unverständlich das Verbrauchern diese Gifte bei Bio zugemutet werden.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wer Obst aus den Tropen kauft kann ruhig die Pestizide schlucken, denn sein CO2 ist unser...

  • Gut das es noch Bio gibt.

    • @Bredzi:

      Bio Anbauer setzen auch Pestizide ein

      • @Bernhard Hellweg:

        Tatsächlich?

        Es gibt wohl auch ökologische Pestizide.

        Pestizid ist nicht gleich Pestizid.

        Und:



        Werden Sie konkreter und geben Sie Quellen an!

        • 8G
          83191 (Profil gelöscht)
          @tsitra:

          Es gibt bei den Fungiziden im Biobereich eine sehr geringe Auswahl. Der Großteil verwendet Kupfersalze. Also Schwermetallsalze. Die reichern sich schön an und machen auch langfristig den Boden kaputt. Die Wirkung auf den Menschen ist nochmal was anderes..

          Bio Bauern können ebenfalls Pestizide u.ä. Einsetzen. Deren Herkunft muss nur eben Bio sein. Denn Bio muss weder nachhaltig noch schadstofffrei sein (das geht auch mit den modernen zuchtpflanzen und geplanten Erträgen nicht mehr). Es sind halt nur andere Stoffe, meistens weniger riskante.

          • @83191 (Profil gelöscht):

            "Es sind halt nur andere Stoffe, meistens weniger riskante."

            Das wäre doch schon mal was.

            Und das wäre doch schon mal sehr viel, wenn diese Stoffe weit weniger riskant wären!

        • @tsitra:

          Hier die Liste des Bundesamtes für Verbraucherschutz vom Juli 2021, also ziemlich aktuell :



          bvl.bund.de/Shared...ob=publicationFile

          • @Günter Witte:

            Für den hyperlink bedanke ich mich!

            Ich denke, dass das eine recht seriöse Quelle ist.

            Wieder neue Pestizide kennengelernt:



            Außer Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden, gibt es noch Molluskizide, Akarizide, Bakterizide, Wachstumsregler und Reppelents

            "Als Pestizid nach heutigem Verständnis werden sämtliche Pflanzenschutzmittel und sonstige Mittel zur Schädlingsbekämpfung aufgefasst."



            (Wikipedia)