Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Tausende Fans sollen ins EM-Stadion

Bayern lockert: Bis zu 14.000 Menschen sollen in München die Fußball-EM im Stadion sehen können. Ein Fünftel der Deutschen ist vollständig geimpft.

Leere Ränge in der Allianz-Arena München

Bald sind die Ränge wieder gefüllter – 14.000 Fans sind im Stadion für die EM 2021 erlaubt Foto: Andreas Gebert/reuters

Sicherheitslücke: Datenleck bei Schnelltestanbieter

Durch eine Sicherheitslücke in der Software eines Corona-Schnelltestanbieters mit Stationen in München und Berlin konnten Unbefugte auf Testergebnisse und andere sensible Daten zugreifen. Entdeckt wurde die Schwachstelle durch das Hackerkollektiv „Zerforschung“. Der betroffene Anbieter, die MyDerma GmbH mit Sitz in Berlin, teilte am Freitag mit, die „mögliche Schwachstelle“ habe einige Tage lang bestanden, sei aber, „wie wir sehen können, von niemandem genutzt“ worden.

Nach Angaben des Hackerkollektivs waren rund 17.500 Testergebnisse des Berliner Anbieters von der Sicherheitslücke betroffen. Wie viele davon aus der Münchner Station kamen, wisse man nicht, hieß es von der Gruppe auf Nachfrage. Unter anderem seien aber Namen, Adressen und Telefonnummern „mit vertretbarem Aufwand“ zugänglich gewesen. Eine solche Sicherheitslücke habe man auch bei drei weiteren Anbietern in Berlin und im Großraum Ravensburg gefunden. Der Umgang der Firmen mit Gesundheitsdaten sei „extrem verantwortungslos“.

Die MyDerma GmbH betonte dagegen, bis auf die Hackergruppe habe niemand Zugang zu den Daten gehabt: „Entsprechend sind auch keine Daten in die Hände unbefugter Dritter gelangt.“ Das verwendete System weise nun aber „eine nochmals deutlich höhere Sicherheitsstufe“ auf, teilte die Firma mit. Details nannte sie dazu nicht. (dpa)

Bayern lockert – Fans dürfen ins EM-Stadion
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Bayern lockert die Coronarestriktionen ab kommender Woche spürbar. So dürften sich künftig wieder mehr Menschen treffen, bei privaten Veranstaltungen wie Hochzeiten seien deutlich mehr Gäste erlaubt, sagt Ministerpräsident Markus Söder. Bei Sport- oder Kulturveranstaltungen dürften im Freien bis zu 500 Menschen teilnehmen. „Es ist an der Zeit, bei den sinkenden Inzidenzen und steigenden Impfungen mehr Möglichkeiten zu schaffen.“

Die Lockerungen haben auch Einfluss auf die Spiele der Fußball-Europameisterschaft der Männer in München. Dort dürfen bis zu 14.000 Fans ins Stadion in München, wie Söder mitteilte. Das entspreche 20 Prozent der Kapazität der Allianz-Arena, einer der Spielstätten. „Die Fußball-EM ist eine Sondersituation, die wir haben.“ Voraussetzung sei, dass alle Zu­schaue­r*in­nen negativ getestet seien und eine Maske trügen. (rtr)

Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung vollständig geimpft

In Deutschland ist inzwischen ein Fünftel der Bevölkerung geimpft. Über 16,7 Millionen Personen haben beide Impfdosen erhalten, wie aus Daten der Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.

Über 37,4 Millionen Menschen hätten eine Impfdosis erhalten, das entspreche 45 Prozent der Bevölkerung. Am 3. Juni seien landesweit 614.111 Impfdosen verabreicht worden. (rtr)

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Russland: Ab Juli soll Impftourismus möglich sein

Ausländer sollen sich künftig in Russland gegen Bezahlung mit dem Impfstoff Sputnik V gegen Corona impfen lassen können. Das teilt Präsident Wladimir Putin während einer Wirtschaftskonferenz in St. Petersburg mit. Er habe die Behörden bereits angewiesen, mit den entsprechenden Vorbereitungen zu beginnen. Ab Juli soll das Angebot bereitstehen. (rtr/dpa)

Berlin: Wahlhelfer wandern nach Impfbescheinigung ab

Wahlhelfer in Berlin haben Anspruch auf eine Corona-Impfung. Einige der Freiwilligen sagten nun ab, unmittelbar nach Erhalt der Bescheinigung für die Spritze. Das ruft das Wahlamt auf den Plan.

60 Menschen haben im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg nach Angaben des Bezirksamtes kurz nach oder im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Erhalt einer Impfbescheinigung ihre Bereitschaft als Wahlhelfer zurückgezogen. Das Wahlamt prüfe die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahren, sagte die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte der Tagesspiegel darüber berichtet. Wahlhelfer haben Anspruch auf eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus, sie gehören zur Prioritätsgruppe drei.

Stadträtin Heiß kritisierte das Verhalten: „Eine Absage führt nicht nur zu Mehraufwand, sondern gefährdet gegebenenfalls auch die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl.“ Absagen dürften nur unter bestimmten Gründen erfolgen, wie familiäre oder berufliche Verpflichtungen. Reicht die Begründung für die Absage nicht aus, ist dies eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis 500 Euro geahndet werden kann, sagte Heiß.

Auch in anderen Bezirken der Hauptstadt haben sich Wahlhelfer abgemeldet. Aus Steglitz-Zehlendorf hieß es, dass bei den bislang 20 Abmeldungen kein erkennbarer Zusammenhang mit der Impfbescheinigung bestehe. Nach Angaben der Landeswahlleitung handele es sich um ein „Randphänomen“. „Leute, die einen Impftermin haben wollen, kann es in Einzelfällen geben“, sagte der Leiter der Geschäftsstelle, Geert Baasen. Weil für die anstehenden Wahlen sehr viele Wahlhelfer benötigt werden, sei die Suche früh gestartet worden. „Deshalb kommt es vor, dass Leute absagen“, sagte Baasen. (dpa)

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Stiko: Wohl keine generelle Impfempfehlung für Kinder

Die Ständige Impfkommission (Stiko) wird voraussichtlich keine generelle Empfehlung für die Impfung von Kindern aussprechen. Eltern, die unbedingt wollten, dass ihre Kinder geimpft werden, könnten das erreichen, sagte Stiko-Chef Thomas Mertens im ZDF.

Für eine generelle Empfehlung, alle gesunden Kinder zu impfen, lieferten die untersuchten Daten allerdings nicht die nötigen Argumente. Eine offizielle Entscheidung stellte Mertens in ein bis zwei Tagen in Aussicht. Die Stiko hatte schon nach der EU-Zulassung eines Impfstoffs für Kinder und Jugendliche vor rund einer Woche erklärt, allenfalls bei Vorerkrankungen die Impfung zu empfehlen. (rtr)

Bundesweit: Sieben-Tage-Inzidenz bei 29,7

In Deutschland ist die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit Mitte Oktober wieder unter den Wert von 30 gesunken. Sie liegt nun bei 29,7, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Am Vortag belief sie sich noch auf 34,1. Einen Wert unter 30 gab es den Statistiken des RKI zufolge bundesweit das letzte Mal am 13. Oktober mit 29,6.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Der Wert gilt als Maßstab für Auflagen im Kampf gegen die Pandemie. Am Donnerstag war in mehreren Bundesländern anlässlich Fronleichnam ein Feiertag, an dem möglicherweise weniger getestet und weniger Fälle gemeldet wurden.

Baden-Württemberg verzeichnet laut RKI mit 37,0 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz, Mecklenburg-Vorpommern mit 11,1 die niedrigste. Neben Baden-Württemberg liegen auch noch das Saarland (36,6), Hessen (35,7), Nordrhein-Westfalen (34,3), Thüringen (33,2) und Bremen (31,1) über der Marke von 30. Auf Landkreis-Ebene reicht das Spektrum von 115,5 im thüringischen Hildburghausen über Salzgitter in Niedersachsen, das auf den Bundesdurchschnitt von 29,7 kommt, bis hin zu Vorpommern-Rügen mit einer Inzidenz von 1,3.

Bundesweit meldete das RKI am Freitag 3.165 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 4.215 Fälle weniger als eine Woche zuvor. 86 weitere Menschen starben. Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.026. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,69 Millionen Coronatests positiv aus. Stand Donnerstag waren knapp ein Fünftel der Bevölkerung (19,6 Prozent) vollständig geimpft, 44,6 Prozent erhielten mindestens eine Impfdosis. (rtr)

Impfung bei Kindern ohne Einwilligung der Eltern möglich

Kinder und Jugendliche können sich auch gegen den Willen ihrer Eltern gegen das Coronavirus impfen lassen. „Wenn mir ein 14-Jähriger klar erklären kann, warum er geimpft werden will und das Thema auch versteht, dann ist eine Impfung ohne Einwilligung der Eltern möglich“, sagte Jakob Maske, Bundespressesprecher vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge.

Eine Empfehlung an Ärzte, Kinder und Jugendliche ohne Einwilligung der Eltern zu impfen, wollte Maske aber nicht aussprechen. Der goldene Weg sei, die Eltern mit ins Boot zu holen. (rtr)

Japan will Taiwan mit Impfstoff beschenken

Japan will Taiwan 1,24 Millionen Impfdosen von AstraZeneca kostenlos zur Verfügung stellen. Wie der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi bestätigte, soll die Lieferung noch heute erfolgen. „Die Beziehung zwischen Taiwan und Japan war schon immer sehr eng, und unsere Freundschaft ist fest und tief“, sagte Taiwans Außenministerium in einer Erklärung. Taiwan kämpft mit einem Anstieg der Infektionen und hat weniger als drei Prozent seiner Bevölkerung geimpft. (rtr)

Antibiotika-Verschreibungen gingen 2020 zurück

Laut einer Auswertung der Arzneimittelverordnungen der Techniker Krankenkasse (TK) sind im vergangenen Jahr offenbar wesentlich weniger Antibiotika verschrieben worden als in den Jahren davor.

Die Auswertung, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut einem Vorabbericht vorliegt, zeigt, dass im Vergleich zu 2019 Antibiotika-Verschreibungen um fast 24 Prozent zurückgegangen sind. Besonders stark waren die Rückgänge zu Beginn der Pandemie im April 2020 mit einem Minus von knapp 44 Prozent.

„Hier spielt neben der Einhaltung der Hygieneregeln, die für deutlich weniger Infektionen insgesamt gesorgt haben, sicher auch eine Rolle, dass weniger Versicherte überhaupt zur Ärztin oder zum Arzt gegangen sind und zum Beispiel die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung genutzt haben“, sagte TK-Arzneimittelexperte Tim Steimle dem RND. Dadurch seien auch weniger Arzneimittel verordnet worden. (rtr)

USA: Ungenutzter Impfstoff soll an Covax-Programm gehen

Die Vereinigten Staaten werden einen Großteil ihrer nicht genutzten Impfstoffe gegen das Coronavirus mit Hilfe des internationalen Covax-Programms an arme Länder weitergeben. Das Weiße Haus teilte am Donnerstag mit, drei Viertel der ersten 25 Millionen überzähligen Dosen werde Covax verteilen. Ein Viertel werde für Notfälle zurückgehalten oder direkt Verbündeten und Partnern zur Verfügung gestellt.

„Solange die Pandemie irgendwo in der Welt noch wütet, werden die Amerikaner noch verwundbar sein“, erklärte US-Präsident Joe Biden in einer Stellungnahme. „Und die USA verpflichten sich, die gleiche Dringlichkeit in die internationalen Impfbemühungen einzubringen, die wir zu Hause gezeigt haben.“ Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, bis Ende Juni 80 Millionen Impfdosen abzugeben.

Von der ersten Tranche von 25 Millionen Dosen sollen dem Weißen Haus zufolge 19 Millionen an Covax gehen. Sechs Millionen davon werden nach Süd- und Mittelamerika geliefert, sieben Millionen nach Asien und fünf Millionen nach Afrika. Die Herausgabe stellt einen deutlichen Fortschritt für Covax dar, das bisher insgesamt nur 76 Millionen Dosen verteilen konnte. Covax ist eine Initiative für die Verteilung von Impfstoffen und wird von den Vereinten Nationen unterstützt.

Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, erklärte, die USA behielten die Kontrolle darüber, wo Covax die Impfdosen verteile. Die USA verlangten dafür keine Zugeständnisse und stellten auch keine Bedingungen auf, wie andere Länder das täten, betonte er. Es handelte sich um Spenden mit dem einzigen Zweck, die öffentliche Gesundheit zu verbessern und dabei zu helfen, die Pandemie zu beenden.

Die restlichen sechs Millionen Dosen werden vom Weißen Haus an Verbündete und Partner weitergegeben, darunter Mexiko, Kanada, Südkorea und Indien, aber auch das Westjordanland und der Gazastreifen, Jemen und Irak. Biden hat zugesagt, auch alle 60 Millionen in den USA hergestellten Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca ans Ausland zu liefern. Der Impfstoff ist in den USA noch nicht zugelassen.

In den USA haben mehr als 63 Prozent der Erwachsenen bereits mindestens eine Dosis erhalten, und die dortige Nachfrage nach Impfungen hat nachgelassen. Zahlreiche Länder haben die Vereinigten Staaten um Hilfe bei ihrer Impfkampagne gebeten, bisher haben aber nur Mexiko und Kanada zusammen 4,5 Millionen Dosen erhalten. (ap)

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