Entwicklungsindex setzt auf Klimaschutz: Costa Rica und Sri Lanka ganz vorne

Bei gängigen Entwicklungsrankings landet der Globale Norden oft ganz oben. Doch was passiert, wenn man den Ressourcenverbrauch mitrechnet?

Ein Regenbogen spannt sich über einem Gemüse- und Obststand an einer Straße

Hochentwickelt – Costa Rica schneidet wegen der Nutzung erneuerbarer Energien sehr gut ab Foto: Juan Carlos Ulate/reuters

BERLIN taz | Geht ein hoher wirtschaftlicher Entwicklungsstandard mit hohem Konsum einher? Viele gängige Entwicklungsindizes legen diese Vorstellung nahe. Fast ausnahmslos stehen dort Länder aus Europa und Nordamerika ganz oben im Ranking – obwohl diese Länder häufig weit mehr Ressourcen verbrauchen als nachhaltig ist und mit ihren Emissionen die Klimakrise weiter vorantreiben.

Der Sustainable Development Index (SDI), entwickelt von dem Anthropologen Jason Hickel, stellt solche Rankings auf den Kopf. Auf den ersten Plätzen landen Costa Rica, Sri Lanka, Georgien, Armenien und Albanien – Länder wie Deutschland oder die USA, die beim Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen auf den Plätzen 6 und 17 landen, sind hier auf den hinteren Plätzen 134 und 160 zu finden.

Hickels SDI soll eine Weiterentwicklung des HDI darstellen. In den HDI fließen Bewertungen des Einkommens, der Lebenserwartung und der Bildungsjahre ein. Beim SDI werden diese Werte aber noch mal durch den materiellen Fußabdruck des Landes und der Treibhausgasemissionen geteilt.

So landet Costa Rica beim SDI weit oben im Ranking, weil es einen hohen Entwicklungsstand hat und zudem den eigenen ökologischen Fußabdruck durch die Nutzung erneuerbarer Energien stark reduziert. Auch Sri Lanka landet weit vorn. Im Gegensatz zu Costa Rica hat es die sehr hohe Platzierung nicht durch ökologische Maßnahmen, sondern durch die nichtintensive Wirtschaft erreicht

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Was kann man also von den Ländern ganz oben im Ranking lernen? Diese Länder weisen in der Regel einen relativ hohen ökonomischen Entwicklungsstandard bei niedrigem Ressourcenverbrauch auf und können laut Hickel als Vorbilder für ärmere Länder dienen, Entwicklung und Konsum voneinander zu entkoppeln. Für reichere Länder ist der Weg nach oben im Ranking dagegen, Emissionen und Konsum stark zu reduzieren.

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