Strategien gegen Klimawandel: Breite Bewegung wird gebraucht

Die Klimakrise unterscheidet nicht zwischen Bundestagsrede oder Baggerbesetzung. Wer sich für eine klimagerechte Welt einsetzt, ist Teil der Bewegung.

Aktivisten in hellen Schutzanzügen rennen in die Braunkohlegrube Garzweiler

AktivistInnen in der Grube des Tagebaus Garzweiler Foto: Christian Mang

Die Bundestagskandidaturen einiger Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen sorgten zuletzt für Aufregung: Sollte die Klimabewegung ins Parlament wechseln oder kann radikaler Klimaschutz nur auf der Straße eingefordert werden? Wir brauchen selbstverständlich beides. Parlamentarische Kontrolle innerhalb des Parlaments, kreative und kompromisslose Proteste außerhalb. Beim Konjunkturpaket haben wir schon gezeigt, was das heißt: Die Verhinderung der Autoprämie war ein Vorgeschmack auf das, was gemeinsam möglich ist.

Vor knapp einem Jahr haben wir am 20. 9. erlebt, wie krass die Erwartungen der Klimabewegung vom müden Klimapäckchen der Bundesregierung enttäuscht wurden. Die Groko hat die Klimabewegung selbst politisiert und dafür gesorgt, dass auch im nächsten Parlament noch viel mehr starke grüne Stimmen sitzen wollen und werden.

Die so lange monierte Politikverdrossenheit der Jugend wurde auf der Straße niedergestreikt und in den deutschen Tagebaugruben weggehüpft. So hatten sich das die Boomer mit der Politisierung junger Leute vielleicht nicht gewünscht, sollte es da doch besser um vorausschauende Altersvorsorge oder Leidenschaft für eine schlanke Steuerreform gehen. Es geht aber – mal wieder – um alles.

Das Gefühl kenne ich als Grüne nur zu gut. Den Wunsch, alles zu verändern und endlich mitzugestalten, um ein ökologisch und ökonomisch wahnsinniges System grundlegend aufzuräumen. Das Anketten am Castor-Transport und das Anketten vor dem Autolobbyverband sprechen da die gleiche Sprache. Als parlamentarische Beobachterin habe ich viele Aktionen der Klimabewegung begleitet und erinnere mich besonders gern an eine Nacht mit Ende Gelände in der Grube des Tagebaus Garzweiler. Dort habe ich erlebt, wie Ak­ti­vis­t*in­nen heute genauso wie vor 40 Jahren für das Gleiche brennen: eine lebenswerte Welt.

Die Klimakrise unterscheidet nicht zwischen Bundestagsrede, Schulstreik oder Baggerbesetzung. Wer sich für eine klimagerechte Welt einsetzt, ist Teil der Bewegung.

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Lisa Badum ist Sprecherin für Klimapolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

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