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E-Roller sollen auf Auto-ParkplätzeTryin' to catch me ridin' dirty

Endlich hat der E-Scooter seine Bestimmung gefunden: Er drängt die Autos aus der Stadt. Ist der Ärger um die Tretroller in Berlin bald vergessen?

Ordentlich aufgereiht statt weit verteilt: E-Roller sollen zukünftig von den Gehwegen verschwinden Foto: reuters

„They see me rollin’ “, rappt der US-amerikanische Musiker Chamillionaire in seinem größten Hit „Ridin’ “. „They hatin’ “, geht es textlich weiter. Sie sehen ihn rollen, und sie ärgern sich darüber. Wäre der Song nicht schon über zehn Jahre alt, könnte man meinen, Chamillionaire sei regelmäßig auf einem Leih-E-Tretroller in Berlin unterwegs und scoote die Gehwege der Friedrichstraße entlang.

Die Berliner Verkehrssenatorin Regine Günther hat sich in dieser Woche mit der Polizeipräsidentin Barbara Slowik, den drei BezirksbürgermeisterInnen von Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg und Vertretern der Anbieter zusammengesetzt. Eines der Ergebnisse des Gesprächs: Die Roller sollen runter von den Gehwegen der Stadt. Da sind sie, trotz Verbots, ärgerlich oft unterwegs – und werden noch öfter dort geparkt.

Regelbrechern wie Chamil­lio­naire will der Senat nicht mit polizeilichen Kontrollen an den Kragen. Stattdessen soll ein Verantwortungsbewusstsein erreicht werden: Bislang mussten NutzerInnen in den Apps der Verleiher einen einzigen Haken hinter eine Übersicht der geltenden Sicherheitsregeln setzen. Nicht alkoholisiert, nicht mit mehreren Personen gleichzeitig und nicht auf Gehwegen dürfen die Roller gefahren werden. In Zukunft müssen NutzerInnen jeden Punkt einzeln akzeptieren. Bleibt die Frage, ob dieser Aufwand jemanden wie Chamillionaire davon abhält, cool durch die Straßen zu rollen.

Konkreter ist jene erdachte Lösung, die bislang auf Gehwegen parkende Scooter betrifft. In Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte seien mehr als genug Parkplätze für ­Autos vorhanden, sagt Verkehrssenatorin Günther. Diese Parkplätze wolle man nun teilweise in Parkplätze für E-Tretroller umwandeln.

In der Innenstadt parkende Autos gibt es in Berlin mehr als genug. Seit Jahren arbeitet der Senat verhalten daran, diese Autos loszuwerden. Die Parkraumbewirtschaftung greift langsam, aber sicher immer weiter um sich. Der Senat kann nun ein Zeichen setzen: Wir halten die E-Scooter für sinnvoll, deshalb räumen wir ihnen Platz ein.

Gleichzeitig wollen wir vom Autoverkehr wegkommen. Es gäbe in Zukunft weniger parkende Autos und mehr Platz für die E-Tretroller, die Berlin so schnell eh nicht mehr loswird. Zumindest würden sie dann nicht mehr die Gehwege der Stadt blockieren und dort Fußgänger behindern.

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10 Kommentare

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  • Ist nicht sowieso längst dass man einen öffentlichen Parkplatz mit jedem Fahrzeug nutzen darf solange man platzsparend parkt?

  • "Bislang mussten NutzerInnen in den Apps der Verleiher einen einzigen Haken hinter eine Übersicht der geltenden Sicherheitsregeln setzen. In Zukunft müssen NutzerInnen jeden Punkt einzeln akzeptieren."

    Das wird helfen :-)

  • Ein ziemlich gewollte Zusammenführung von E- Scooter- Terror und moderner Verkehrspolitik. Die Scooter erweisen sich doch gerade eindeutig als Freizeitvergnügen und nicht als Verkehrsmittel. Die Autos vertreiben sie auch nicht. Sie waren auch nie so gedacht, sondern immer nur als Spielzeuge, zum Beleg reicht eigentlich ein Name: Scheuer. Falls sich in Berlin oder anderen Großstädten die Politik dazu durchringen könnte den Autoverkehr unattraktiver zu machen, dann könnte sich vielleicht etwas an der Rolle der E- Scooter ändern. Im Moment ist das aber reine Illusion. Und vielen Dank noch für den Musiktipp! Selbstbesoffen und beschallt über die Gehwege, nur so machts richtig Spaß.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Das ist ein Kinderspielzeug und nachdem die erste Oma tot auf dem Bürgersteig liegt, wird es reguliert werden.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      Leider wird da eine Oma nicht reichen.

  • Das ist eine Geschäftsidee - ein Absatzmarkt für ein neues Produkt.



    Es wird gehypt und was nach dem Kauf passiert ist den Herstellern egal.



    Hauptsache Gewinne gemacht.

  • So wie wir die Radfahrer vom Gehweg fernhalten, werden wir die Roller vom Gehweg fernzuhalten.



    Oder auch nicht.



    Die Blauäugigkeit dieses Wunschdenkens ist unglaublich. Vielleicht muß erst die DUH mal den Senat abmahnen, die Gehwege freizuhalten.

  • Der E-Roller-Müll verschmutzt inzwischen die Innenstädte. Überall liegt das Zeug herum. Benutzt werden die Fahrzeuge fast ohne Auflage von Touristen. Auf Fußwegen. Zwei Leute auf einem Roller. Kinder. Absteigen und liegenlassen. Mit Öko hat das nix zutun. Die ursprüngliche Idee "letzter Weg zwischen ÖPNV und zuhause" würde nur funktionieren, wenn die Roller in den Randgebieten der Städte stünden. Aber dann stimmt bei den Anbietern der Profit nicht mehr.

  • Mindestens in einer Parkbucht zusätzlich einen Boxring aufbauen, in dem die Meinungsverschiedenheiten argumentativ zwischen ÖKO-E-Roller FahrerInnen und ÖKO-E-Mobil.SUV FahrerInnen gelöst werden können. Passende Boxhandschuhe in verschieden Größen in die Ringecken hängen!



    Der Eintritt kann mit einer ÖKO-Deppenkappe (mit grünem Knopf) eingesammelt werden. Für den Latte danach!

  • Auch Fahrradparkplätze sollten auf Autostellflächen eingerichtet werden.