piwik no script img

Kommentar Organspende-DebatteWarum Jens Spahn diesmal Recht hat

Johanna Roth
Kommentar von Johanna Roth

Niemand sollte sich genötigt fühlen, nach seinem Tod Organe zu spenden. Doch die Politik kann verlangen, dass sich alle mit dem Thema beschäftigen.

Bei Spahns Widerspruchslösung sollen Menschen der Entnahme ihrer Organe aktiv widersprechen Foto: unsplash/ v2osk

W ir reden zu wenig übers Sterben. Davon zeugen nicht nur Fälle wie der gerade vor dem Bundesgerichtshof beschiedene, bei denen alte Menschen mangels Patientenverfügung mit Magensonden künstlich am Leben gehalten – man möchte sagen: ins Leben gesperrt – werden. Davon zeugt auch die aktuelle Debatte über Organspenden.

Die sogenannte Widerspruchslösung, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einführen möchte, kann dazu beitragen, dass sich das endlich ändert. Natürlich ist es, wie Spahn ganz richtig sagt, ein Eingriff in die Freiheit eines Menschen, von ihm zu verlangen, der Entnahme seiner Organe nach seinem Hirntod aktiv zu widersprechen oder sie ansonsten durch Nichtäußerung der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Aber drunter wird es leider nicht gehen.

Es müsse weiterhin die Freiheit geben, sich mit dieser Frage nicht zu beschäftigen, argumentierte taz-Autorin Barbara Dribbusch in ihrem Kommentar. Aber zu welchem Preis wird diese Freiheit genutzt? Es kann nicht sein, dass das Unbehagen von Millionen gegenüber dem Thema Tod dazu beiträgt, dass jeden Tag drei Menschen sterben, die auf ein Spenderorgan gewartet haben.

Niemand sollte sich genötigt fühlen zu spenden. Aber die Politik kann im gesellschaftlichen Interesse verlangen, dass sich alle der Auseinandersetzung mit der Thematik verpflichtet fühlen. Freundliches Nachfragen beim Behördengang oder Arztbesuch allein wird das nicht gewährleisten. Die Notwendigkeit aktiven Widerspruchs samt Ultimatum hingegen schon.

Wir alle können plötzlich auf ein Spenderorgan angewiesen sein, genau wie wir von heute auf morgen zu Pflegefällen werden oder den Hirntod erleiden können. Für diese Fälle entschieden vorzusorgen, ist nicht nur im eigenen Interesse. Es nimmt auch eine – vorher, in Zeiten des Glücks, unvorstellbare – Last von Partnern und der Familie, die sonst unter zeitlichem und moralischem Druck stellvertretend handeln müssen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Johanna Roth
taz-Autorin
ist freie Korrespondentin in den USA und war bis Anfang 2020 taz-Redakteurin im Ressort Meinung+Diskussion. Davor: Deutsche Journalistenschule, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag, Literatur- und Politikstudium in Bamberg, Paris und Berlin, längerer Aufenthalt in Istanbul.
Mehr zum Thema

104 Kommentare

 / 
  • Sehe ich ganz anders: Widerspruchslösung löst kein einziges Problem, eröffnet aber Mißbrauch Tür und Tor, denn auch diese Lösung wird den Bedarf bei Weitem nicht decken.



    Der Hirntod ist schwierig zu diagnostizieren und wird zuweilen willkürlich festgelegt.

    • @Unvernunft:

      Es ist irgendwie merkwürdig, dass gerade im Zeitalter der Dechiffrierung von Genpool und 3D-Druck von Organen die Widerspruchslösung akut werden soll.

  • Hirntod ist nicht tot.

  • Ich bin zu einhundet Prozent für die Regelung von Herrn Spahn und die Regelung, wie sie auch in Belgien schon seit Jahrzehnten gilt. Es verändert sich eigentlich nichts: Heute entscheide ich mich und haben einen Organspendeausweis. In Zukunft entscheide ich mich, und kann meinen Widerspruch einlegen! Es ist jedes Mal eine Entscheidung. Und wenn ich zu faul bin, mich zu entscheiden, gilt die Belgische Regelung. Es liegt an dem Einzelnen, eine Entscheidung zu treffen. Vorher und auch nachher. Kein großes Ding, möchte ich meinen.

    • @Wilfried Bergmann:

      Nein, das sehen Sie m. E. falsch. Das "nicht Organspender sein" muss das normale sein, um das ich mich nicht gesondert kümmern müssen muss. Es muss eine aktive Entscheidung FÜR etwas – in diesem Falle die Zustimmung zur Organspende – getroffen werden, das ist mit dem GG vereinbar. Andernfalls gilt für mich das Prinzip der Unversehrtheit.



      Das was Sie da befürworten wollen, ist in meinen Augen eine "Überrumpelungs-Taktik", die einer demokratischen Regierung unwürdig ist. Ich gehe davon aus, dass das BVerG dieses Gesetz, sollte es verabschiedet werden, kippen wird.

  • Es gibt in der Praxis in Spanien keine Widerspruchsregelung: Wenn der Mensch nicht widersprochen hat, entscheiden die Angehörigen:

    www.aerztezeitung....g-erfolgreich.html

    • @Margit Englert:

      Danke dafür!



      Hier wird leider gern auf der Grundlage von Unwissen und Halbwissen diskutiert. Kein Wunder, dass Leute wie Jens Spahn mit ihren wenig hilfreichen Profilierungsversuchen meistens dann doch wieder durchkommen.

  • 9G
    91491 (Profil gelöscht)

    Wir reden zu wenig übers sterben.



    Sicher ist die Wiederspruchslösung ein Schritt in die richtige Richtung ,dann sprechen wir aber bitte auch ,über das von den C Parteien ( Dank kirchlicher Lobby) boykottierte Thema der Sterbehilfe.



    Viele Menschen sterben unter Bedingungen, die selbst als unwürdig empfinden.Ausgerechnet in ihrer letzten Lebensphase werden sie oft im Stich gelassen.Es ist an der Zeit an der Zeit diesen Missstand zu beheben.



    Ich bin überzeugt: So wie es ein Recht auf Erste Hilfe gibt,das dafür sorgt,dass unser Leben im Notfall gerettet wird, sollte es auch ein Recht auf letzte Hilfe geben, das garantiert,dass wir unser Leben in Würde beschließen können.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @91491 (Profil gelöscht):

      Ich habe nie verstanden warum die Pfaffen es vorziehen ihre Schäfchen besonders lange leiden zu lassen,anstatt sie möglich schnell ist Jenseits zu befördern.

  • Die Spanier machen vor, wie man mehr Leben rettet:



    www.neues-deutschl...r-organspende.html



    Wer sich krampfhaft gegen die bewährte Widerspruchslösung stellt, nimmt tausende unnötige Tode zynisch in Kauf.

    • @Linksman:

      Die Spanier haben diesen Erfolg zwei klugen Maßnahmen zu verdanken. Zum einen wurde wie Sie schon sagen die Widerspruchslösung eingeführt. Zum anderen wurde die Organspende und -verteilung komplett unter staatliche Kontrolle gestellt. Das hat bei den Bürgern Vertrauen geschaffen und dem Geraune über die Bereicherung von wahlweise Organhandelmafia, Pharmaindustrie, Illuminati oder Klingonen den Boden entzogen.

    • @Linksman:

      Was für ein Unfug!

      Warum muß es unbedingt eine ätzende Widerspruchslösung sein?

      Die USA haben über die Führerscheinmethode (Beantwortung einer Frage) über 50% Spenderbereichtschaft bekommen!

  • Was vermutlich nicht nur mich stört, ist die Kommerzialisierung der Organtransplantation. Mehr Organspenden bedeuten nun einmal mehr Umsatz, mehr Gewinn, und es stört mich, wenn die Öffentlichkeitsarbeit immer auf Kinder verweist, die auf ein neues Herz warten, während der Organmangel sich in Wirklichkeit auf Nieren konzentriert:



    de.statista.com/st...penden-nach-organ/



    Die Empfänger sind dann meist älter und haben möglicherweise auch ungesund gelebt, zudem gibt es Dialyse. Damit lässt sich nicht derselbe moralische Druck aufbauen, also schweigt man.



    Wichtiger ist jedoch, dass es auch schon Bestrebungen gab, den Hirntod als Kriterium durch den Kreislaufstillstand zu ersetzen, wie in anderen EU-Staaten, deren höhere Transplantationszahlen ungeniert als Vorbild genannt werden. In Spanien, Frankreich oder England werden Organe entnommen, wo in Deutschland noch reanimiert wird. Da dort überall die Widerspruchslösung gilt, können allen EU-Bürgern, die einen Herzstillstand haben, Organe entnommen werden, wenn nicht in einem zentralen Register explizit widersprochen wurde.



    Wir sollten das Thema entkommerzialisieren, über die Arten von Betroffenen sprechen und daran denken, dass jede*r Organspender*in ein Mensch ist, deren/dessen Tod zu verhindern (Verkehrssicherheit, Medizin) ebenso unsere Aufgabe war, was uns aber nicht gelungen war. In einer idealen Welt gäbe es nun einmal keine Spenderorgane, es sei denn von Lebenden (was nur bei Nieren geht).

    • @BUBU:

      Lebendspenden sehe ich noch kritischer:



      www.nierenlebendsp...icksale/hilferufe/

      • @Frau Kirschgrün:

        Immerhin liegt ihnen eine bewußte Entscheidung zugrunde.

        • @Rainer B.:

          Das stimmt wohl, aber auch bei Lebendspenden scheint nicht die komplette Aufklärung und wirkliche Information über ALLE Risiken und Komplikationen, die auftreten können, vorher besprochen zu werden… DAS ist unterirdisch.



          Dieses Informations-Defizit (um nicht von Lügen zu sprechen) scheint auch massiv bei den angeblichen Hirntod-Diagnosen vorzuliegen.

    • @BUBU:

      Lebendspenden geht durchaus auch mit Lebern, weil die Leberzellen sehr regenerativ sind. Die sogenannte „Split-liver-Transplantation“ geht auf Professor Rudolf Pichlmayer an der medizinischen Hochschule Hannover zurück, der auch den Begriff „Transplantationsmedizin“ geprägt hat.

      de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Pichlmayr

  • Ich denke eine Generalabfrage macht viel mehr Sinn.

    Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, dass hier davon gesprochen wird zumindest so sterben zu können wie man möchte.



    Angesichts der Tatsache eine Beerdigung abhalten, einen Grabstein und Sarg kaufen muss, gibt es diese schon sehr lange nicht mehr.



    Es spricht an sich auch nciths dagegen, davon auszugehen, dass die Menschen keine komplett Egomann sind und spenenden möchten.

    Da es aber ein pratikable Lösung ohne Zwang gibt, die den gleichen Nutzen stiftet, ist diese ALternative der aufwendigeren vorzuziehen

  • Datenpool und lernende Krankenkassen sind sicher auch ein wichtiger Aspekt bei diesem Thema.



    Das Vorhaben Spahns wird als übergriffig empfunden.

  • 6G
    65522 (Profil gelöscht)

    Ich wurde in der DDR geboren und überlebe jetzt in Deutschland. Ich musste viele wahre und unwahre Behauptungen über mein Geburtsland ertragen, wurde beruflich entwurzelt, als Mensch erniedrigt. Was blieb war die Freiheit irgendwie zurecht zu kommen und für jemanden für den Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit, der sich für areligiös aufgeklärt hält war Organspende nie ein Tabuthema. Das weiß meine Ehefrau und auch die Familie.



    Was jedoch Herr Spahn und seine Gefolgsleute hier vorhaben verschlägt mir die Sprache und bestätigt meinen Blick auf diese elitäre Kaste, deren Entscheidungen ich ausgeliefert bin.



    Und noch eins, haben sie sich schon einmal damit beschäftigt welch ein Datenpool hier entstehen soll, der nut etwas taugt wenn er auch mit Informationen gefüllt wird, in Friedens wie in Kriegszeiten.

  • Das als Normalfall ist Barbarei und kann in einer zivilisierten Gesellschaft nicht sein.



    So wie man stirbt begraben zu werden DAS MUSS der Normalfall sein.



    Wenn ich das je NICHT will schaffe ich mir einen Organspendeausweis an.



    Besonders perfide find ich die ganz offene Spekulation dahinter - man geht davon aus, dass sich so die zur Verfügung stehenden Organspende erhöhen, weil Leute zu faul sind, oder es nicht blicken, aus anderen Gründen keinen Widerspruch abgeben, bis es auf einmal zu spät ist.



    Man zielt ganz bewusst NICHT auf MEHR Zustimmung, auf mehr Organe via Überzeugung, sonder mehr Organe via Unterlassen eines Widerspruchs, was einfach nicht das Gleiche ist.



    Man spekuliert und instrumentalisiert bewusst die Entscheidungsträgheit der Menschen und deren Unbehagen sich mit dem Tode auseinanderzusetzen. Wer denkt schon gern daran.

    Möglicherweise wollten dann die Widerspruchsunterlasser gar keine Organe spenden, haben jetzt aber keine Möglichkeit zu widersprechen, wenn ihnen plötzlich ein Stein auf den Kopp fällt, das ist alles superperfide.

    Zumal der Bundestag erst vor 6 Jahren nach ner intensiven Diskussion die jetzige Zustimmungslösung beschlossen hat.



    Kann nicht sein das Grundsatz-Beschlüsse des Parlaments ne Halbwertszeit von 6 Jahren haben, wenn sie bestimmten Leuten nicht passen und in Frage gestellt werden, wenn ein neuer Bundesgesundheitsminister ins Amt kommt.



    Kann mir nicht vorstellen dass das Realität, Gesetz wird.

    Alle Umfragen sagen eindeutig, dass die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist und die Union weiß das auch.



    Dann gibts auch zig Datenschutzfragen, wer darf sehen ob ich Spender bin, wo wird das gespeichert, die Stigmatisierung als Verweigerer, das kann alles nicht wahr sein.



    Sollte DAS durchgehen, hagelt es Verfassungsklagen.

    Die die spenden, schaffen sich einen Organspendeausweis an, ganz EINFACH!

    Es ist gut, dass es zu so einem brutalen Eingriff eine AKTIVE Handlung brauch, so dass man wirklich sichergehen kann, des jener,

    • @DanDelgi:

      Resultat von 20 Sekunden googeln:







      "BZgA-Repräsentativbefragung 2018

      Die positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende ist in Deutschland derzeit mit 84 Prozent so hoch wie nie zuvor. Auch besitzen immer mehr Menschen einen Organspendeausweis: Waren es 2012 noch 22 Prozent, sind es im Jahr 2018 bereits 36 Prozent."

  • 47 Minuten nach Herzstillstand reanimiert! Gerettet wurde der Mensch, weil Mediziner ihn nicht aufgaben und es kalt im Raum war.

    www.weltderwunder....t-wenn-wir-sterben

    In Spanien leider wird viel zu früh mit der Organentnahme angefangen.

    Was wollen wir in Deutschland haben?

    Eine Medizin die Früherkennung und Prävention vernachlässigt und wie in Spanien sich auf Organentnahme konzentriert, oder eine Medizin, die die Widerbelebung verbessert und bei Früherkennung und Prävention benutzt?

  • Debatte im Bundestag vom 28.11.2018.

    Alle Parteien, abgesehen von der CDU und CSU, waren gegen die Lösung von Herrn Spahn.

    Ein Kompromissvorschlag aus der Feder von Linken-Chefin Katja Kipping und der Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock lautet deshalb: Bei jeder Beantragung eines Führerscheins oder Personalausweises soll es künftig auch eine verbindliche Abfrage nach der Organspendebereitschaft geben. Mit dazugehöriger Speicherung in ein Register. Allerdings: Wer sich nicht entscheiden möchte, müsse das auch dort nicht tun. Die Lösungen von den beiden Parteien verstoßen nicht gegen das Grundgesetz. Hier muss die Politik daran erinnert werden, welchen Stellenwert das Grundgesetz in Deutschland hart, und warum es in Deutschland eingeführt wurde. Aber darüber wird nicht diskutiert.

    Es ist klar wie der Tag, dass sehr viele Menschen keinen Widerspruch von sich aus machen werden, weil sie schlicht die Politik nicht verfolgen und das nicht wissen. Und das ist eine sehr schlechte Entwicklung in Bezug auf Menschenrechte. Anscheinend haben wir aus der Vergangenheit nichts gelernt!

    • @Stefan Mustermann:

      FULL ACK

      Ich kann diesen Alternativ-Vorschlag (ähnlich dem amerikanischen Führersschein-Prinzip) nur unterstützen.

      Im Endeffekt wird man nicht weniger Spender (u.U. sogar mehr) gewinnen, gewinnt aber wesentlich noch dazu:

      - Keine Zwangsmitgliedschaft in einem Register (Ggf. sogar noch erweiterbar, wenn man die Daten nach Aufdruck auf Ausweis/Führerschein einfach sowieso löscht. Bei Neuantrag wird halt wieder gefragt - ein paar Spenden werden zwar verloren gehen weil die Karte im Falle das Falles nicht auffindbar ist, dafür wird es aber bei Datenschutzskeptikern eine deutlich höhere Spendebereitschaft geben)

      - Es bleibt eine echte Frage und keine von oben herab definierte Voreinstellung, der man widersprechen muß

      Auch der Verwaltungsaufwand wird bei beiden Lösungen nicht groß differieren.

      Es gibt wirklich überhaupt keinen seriösen Grund für das Spahn-Model, wenn man das selbe Ziel auch wesentlich BürgerInnen-freundlicher erreichen kann. Ich versteh seit Tagen ehrlich gesagt nicht, wie man da überhaupt diskutieren kann.

      Dieser Vorstoß von Spahn zeigt nur mal wieder, wie weltfremd hier Politiker eigentlich arbeiten. Gerade das Thema "Organspende" ist gelinde gesagt sensibel, aber Herr Spahn muß ja mal wieder mit einem Panzer auf Sliks in den Porzelanladen donnern.

      So ein unnötiges Gedöns ist Wasser auf den Mühlen der ganzen sich vom Staat verfolgten, derer es leider verdammt viele gibt.

  • „Aber zu welchem Preis wird diese Freiheit genutzt? Es kann nicht sein, dass das Unbehagen von Millionen gegenüber dem Thema Tod dazu beiträgt, dass jeden Tag drei Menschen sterben, die auf ein Spenderorgan gewartet haben.“

    Warum spricht Herr Spahn über Prävention bei Krebs jedoch nicht bei Transplantationen bzw. Organversagen? Hat das eventuell mit der Öffentlichkeitsarbeit in der Politik bzw. Anzahl der WähleriInnen zu tun? Außerdem Stand die Prävention nicht im Koalitionsvertrag. Zudem würde diese das Problem besser lösen. Aber dafür braucht man viel mehr Zeit und Mühe. Und das bringt nicht schnell Wählerschaft. Und es werden alternative Lösungen (künstliche Organe), was teuer ist, nicht diskutiert. Denn Prävention funktioniert in beiden Fällen.

    Ein Bespiel: Leberversagen.



    Leberversagen: Vorbeugen



    Um einem Leberversagen vorzubeugen, ist es wichtig, die Risikofaktoren für verschiedene Lebererkrankungen und Vergiftungen einzudämmen. Hierzu sind folgende Maßnahmen sinnvoll:



    •Achten Sie auf einen maßvollen Alkoholkonsum.



    •Verzichten Sie auf übermäßig viel Zucker und Fett in Ihrer Ernährung.



    •Lassen Sie chronische Erkrankungen (wie Diabetes) immer richtig behandeln und einstellen.



    •Verzichten Sie auf Drogen; achten Sie gegebenenfalls auf die Verwendung steriler Nadeln.



    •Schützen Sie sich beim Geschlechtsverkehr mit Kondomen, wenn Sie über mögliche Infektionen des Sexualpartners keine Gewissheit haben.



    •Achten Sie vor Reisen ins Ausland auf einen ausreichenden Impfschutz (etwa gegen Hepatitis A und B).



    •Beherzigen Sie besonders auf Auslandsreisen die Regeln zur Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene.



    •Halten Sie sich genau an die empfohlenen Dosierungen, wenn Sie Medikamente einnehmen. Bewahren Sie diese außerhalb der Reichweite von Kindern auf.



    •Verzichten Sie auf den Verzehr von Pilzen und Pflanzen, deren Art und Herkunft Sie nicht sicher kennen. Eine Vergiftung kann ein akutes Leberversagen auslösen.

    www.netdoktor.de/k...ten/leberversagen/

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Da mein Leben schon bestimmten Zwängen ausgesetzt ist, möchte ich wenigstens alleine über meinen Tod und die damit einhergehende Behandlung entscheiden dürfen.



    Und dies, ohne mich vorher auf einem Amt, dafür zu rechtfertigen und vorstellig zu werden!



    Das geht gar nicht und ist unwürdig.

  • „Es kann nicht sein, dass ... jeden Tag drei Menschen sterben, die auf ein Spenderorgan gewartet haben.“

    Die Zahl derer, die jeden Tag sterben ohne auf ein Spenderorgan gewartet haben, ist vermutlich deutlich größer.

    Es kann doch nicht sein, das jeden Tag 10 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen.

    Lasst uns gemeinsam zu den diversen Göttern beten, dass dieses unsinnige Sterben von Menschen endlich aufhört. Es geht doch sicher auch anders.

  • Es geht eigentlich um Menschenleben auf der einen Seite und um die sterblichen (verstorbenen) Überreste eines anderen Menschen. Welche Religion oder welche Weltanschauung stellt denn Zweitgenanntes über das Erste?

    Ich möchte es weniger pietätvoll ausdrücken: Es geht Leichen. Wenige Tage nach dem Tod wird der Körper schon völlig verändert sein. Er wird bald verfaulen und schon in kurzer Zeit ist nichts mehr als Knochen und Zähne vorhanden. Zählt da nicht Menschenleben mehr?

    • @fvaderno:

      Nein, es geht nicht um Leichen. Das Organ einer Leiche kann man nicht transplantieren, es kann tatsächlich nur noch verfaulen. Sondern es geht hier um sogenannte hirntote Menschen, deren Körper mit Herz-Lungen-Maschinen am Leben gehalten werden. Ob aber jemand hirntot ist oder in einem tiefen Koma, zB nach Schädel-Hirn-Trauma, aus dem er wieder ins Leben zurückkehren kann, ist nicht leicht zu diagnostizieren. Hierbei treten Fehler auf, sind Ergebnisse zu interpretieren, wird vor allem den Patient*innen durch die Tests selbst geschadet, so dass sie an ihnen sterben können. Was man erst überprüfen möchte, den Tod, tritt dann durch den Test erst ein (Apnoetest).



      Gleichzeitig sollen Transplantationen durch höhere Einnahmen der Kliniken gefördert werden. Das heißt, je mehr nicht mehr ansprechbare Menschen für hirntot erklärt werden, umso höher der Gewinn der Klinik.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @fvaderno:

      Dann wäre auch gegen Kannibalismus nichts einzuwenden. Keine Weltanschauung steht über dem Leben und keine Religion, das hatten wir schon.

    • @fvaderno:

      Also - eigentlich geht es doch darum, dass der Gesetzgeber Ihr und mein Leben grundsätzlich als sein Eigentum und seine Verfügungsmasse ansieht, undzwar noch über den Tod hinaus. Das Ganze unter dem scheinheiligen Vorwand, damit Leben retten zu wollen.

      • @Rainer B.:

        Ach Gott ja der Staat, is echt immer pöse, pöse.

        Warum genau sollte der Staat Ihrer Meinung nach an Organspenden interessiert sein.

        Und komme mir ja niemand mit "Geld" da gäbs eine ganze Fantastilliarde an effizienteren Möglichkeiten.

        • @Nachtvogel:

          „Der Staat sind wir“, der Gesetzgeber ist aber doch nicht dasselbe wie „wir“.

      • @Rainer B.:

        Yap.

  • „Es kann nicht sein, dass das Unbehagen von Millionen gegenüber dem Thema Tod dazu beiträgt, dass jeden Tag drei Menschen sterben, die auf ein Spenderorgan gewartet haben.“



    Und warum kann das nicht sein? Der Mensch ist nicht Mittel zum Zweck.



    de.wikipedia.org/w...orischer_Imperativ



    Kant: „Er gebietet allen endlichen vernunftbegabten Wesen und damit allen Menschen, ihre Handlungen darauf zu prüfen, ob sie einer für alle, jederzeit und ohne Ausnahme geltenden Maxime folgen und ob dabei das Recht aller betroffenen Menschen, auch als Selbstzweck, also nicht als bloßes Mittel zu einem anderen Zweck behandelt zu werden, berücksichtigt wird.“ Die Menschen sind nicht per se dazu verpflichtet, anderen mit den eigenen Organen zu „helfen“, wobei sie selbst unbekannten und eventuell schmerzhaften Situationen in den letzten Stunden|Tagen ihres Lebens ausgesetzt sein können.







    „Wir alle können plötzlich auf ein Spenderorgan angewiesen sein, genau wie wir von heute auf morgen zu Pflegefällen werden oder den Hirntod erleiden können. Für diese Fälle entschieden vorzusorgen, ist nicht nur im eigenen Interesse.“



    Und deswegen ist es so wichtig eine Patientenverfügung zu haben.



    In meiner steht, dass ich KEIN Spender-Organ empfangen will, dass KEINE lebensverlängernden Massnahmen ergriffen werden sollen, dass KEINE künstliche Ernährung angewendet werden soll.



    Kein Mensch sollte ohne eine ·a k t i v e· Zustimmung zur Organ-Spende zur Verfügung stehen „müssen“. Die Würde des Menschen ist unantastbar (GG), Art.1. Der sog. Hirntod ist m. W. nicht zweifelsfrei feststellbar.

    Jeder Mensch muss zu seiner Bereitschaft Organe zu spenden persönlich gefragt und am besten auch ärztlich beraten werden, wegen der ungeklärten Behauptung, der Hirntod sei der Tod eines Menschen. Denn dann wäre dieser Mensch ein Leichnam.

    • @Frau Kirschgrün:

      Solidarität ist halt nicht so Ihrs. Sie können ja ablehnen, wenn Sie gefragt werden. Kein Grund andere von einer Zustimmung abzuhalten.

      • @TazTiz:

        Was bitte hat jetzt meine vorhandene oder – nach Ihrer Meinung – nicht vorhandene Solidarität damit zu tun?



        Gar nichts?



        Es geht um die fragwürdige Diagnose des angeblichgen Hirntods, um die Unversehrtheit und die Würde des Menschen und um einen Schutz der freien Willensäußerung – nicht der erzwungenen Unwillensäußerung.



        Wenn Solidarität heißt, dass ich unwissend und von einem Arzt nicht umfassend beraten und aufgeklärt in der Zwischenwelt von Leben und Tod "ausgeschlachtet" werden soll, ja, dann lehne ich das ab.



        Und enthalten Sie sich doch bitte zweifelhafter Bewertungen gegenüber anderen Teilnehmer*innen des Kommentariats. Danke.

      • @TazTiz:

        Sie verwechseln Solidarität mit Altruismus!

        • @insLot:

          Wenn die Solidargemeinschaft eine superteure, letztlich erfolglose Behandlung im Krankenhaus bis zum Tod* bezahlt, dann sollte am Ende auch die Solidarität des Toten angenommen werden dürfen.

          Altruismus wäre eine Lebendspende aus völliger Gesundheit heraus. Das ist aber nicht gemeint.

          • @TazTiz:

            Als Spender kommen nur diejenigen in Frage, die zuvor intensivmedizinisch behandelt wurden. Wer solche böse Medizin nicht in Anspruch nimmt, hat auch nix zu befürchten.

            • @TazTiz:

              Das ist ein (wohl absichtlich) weit verbreiteter Irrtum! Die meisten intensivmedizinisch behandelten stehen der Entnahme eben nicht mehr zur Verfügung, weil dann Medikamente eingesetzt werden müssen, die die Organspende ausschließen - da der Empfänger dann entsprechende Grunderkrankungen mitbekommt. Es würde sich auf Unfallopfer reduzieren - und dazu gibt es mehrere Spielfilme und auch reale Kriminalfälle, die belegen, dass da auch schon Mal nachgeholfen wurde!

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    recht haben ist eine steinzeitliche kategorie. die komplexität aktueller diskurse lässt sich damit nicht abbilden.

  • Was macht Sie so sicher, werte Johanna Roth, dass es das „Unbehagen von Millionen gegenüber dem Thema Tod“ ist, dass die Leute hindert, ihre Organe zur Selbstbedienung auszuschreiben? Haben Sie eine Studie dazu erstellt? Haben Sie wenigstens eine Statistik darüber gelesen? Oder ist Ihnen diese Erkenntnis einfach so über Nacht gekommen, als eine Art göttliche Eingebung quasi?

    Wann „wir“ uns unbehaglich fühlen, weiß ich nicht. Aber ich weiß immerhin, wann ich es tue. Ich fühle mich unbehaglich, wenn „sprechen“ nichts anderes meint als „lügen“. Ich fühle mich unbehaglich, wenn wildfremde Mensche glauben, über mich bestimmen zu dürfen im Namen anderer, ebenfalls wildfremder Menschen. Und ich fühle mich unbehaglich, wenn ich annehmen muss, dass es Typen wie Jens Spahn im Grunde nicht einmal um diese Anderen geht, sondern bloß darum, mit meiner Hilfe den Heiland geben zu können.

    Nein, der Mann hat nicht recht. Und Sie, werte Johanna Roth auch nicht. Denn Jens Spahn hat gar nicht verlangt, dass ich mich auseinandersetze nit dem Thema Tod ( was ich im Übrigen gewiss öfter und intensiver getan habe, als Sie und viele andere taz-Journalisten). Er hat verlangt von mir, dass ich mich WEHRE. Und zwar gegen einen demokratisch gewählten SPD- Politiker.

    Wie blöd kann man eigentlich sein als Führungskraft einer 20%-Partei und angeblicher Volksvertreter?

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Ihr Kommentar trifft genau den Punkt!

  • Die Leute dazu "nötigen" mal wirklich nachzudenken, ist sicher wichtig, aber ...

    Ich sehe nicht ein, warum eine Zwangsregistrierung mit einem Defaultwert nötig ist.

    Ist zu Trumps Zeiten schwer zu glauben, aber die USA haben da ganze Arbeit geleistet. Bei jeder Führerscheinausstellung wird erfragt ob man sich zur Organspende äußern will. Falls dem so ist und falls die Antwort auch noch "Ja" lautet steht dies auf dem jeweils neuen Führerschein:

    deffland.de/blog/w...(4)%20(Medium).JPG

    Man beachte, daß in den USA - dem Land, das quasi in Verschwörungsglauben zu versinken droht - fast 50% dadurch Spender geworden sind!

    Dmait werden gleich mehrere Fliegen mit eienr Klappe geschlagen:

    - Kein Opt-Out Defaultwert, der ein "Geschmäckle" für Verweigerer hinterläßt



    - Kein direktes Gefühl der Bevormundung



    - Praktisch jeder wird mit dieser Frage konfrontiert, mehrmals im Leben



    - Datenschutztechnisch könnte man das sogar soweit treiben, nach Scheinerstellung diese Entscheidung NICHT zu speichern (für ganz Mißtrauische)

    Natürlich könnte es auch ein anderes Dokument sein, ich sehe das eher als Beispiel

    Ähnlich ist ja der Vorschlag von den Linken/Grünen.

    Ich sehe überall generelle Diskussionen zur Organspende, aber kaum einen scheint zu interessieren, daß es wesentlich weniger invasive Methoden gibt.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Nachtvogel:

      Also von Amerika lernen, heißt siegen lernen. Da bin ich dabei.

      Aber was ist gleich nochmal dieser "Opt-Out Defaultwert"?

      Und was meinen Sie mit weniger invasiven Methoden?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Der "gute" Defaultwert ist "Spender" - ohne je wirklich gefragt zu haben. Das mag manchen egal sein, manchen stößt es nun mal auf., weil es von oben herab erfolgt und halt auch einen Sollwert impliziert, gefühlt "es ist nicht gut wenn Du den Default nicht willst" und einen opt-out machst.

        Die beiden Alternnativlösungen (USA oder der deutsche Gegenvorschlag der wohl noch in Arbeit ist) klopfen zwar auch an, aber es ist nach wie vor eine frei zu entscheidende Frage, die ggf, auch gar nicht beantwortet werden muß, wenn man nicht will.

        Beide Lösungen führen zu deutlich mehr Spendern und dann verstehe ich beim besten Willen nicht warum man eine Lösung wählen sollte die ein "Zwangsgefühl" vermittelt.

        Man muß ja bedenken, daß das eigentlich win-win wäre, denn die, denen das egal ist, werden ja nicht beeinträchtigt. Das Hauptproblem ist ja, daß sich die meisten einfach nie mit dieser Entscheidung beschäftigen. Und das ist auch mit den Alternativlösungen gut vom Tisch.

        Die Idee die Daten im "Ja"-Fall zwar bei Erstellung aufzudrucken aber eben nicht zentral zu speichern (was halt manchen mißfällt), finde ich persöhnlich interessant.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Nachtvogel:

          Alles klar, danke.

          Gut ist ja, dass die Sache jetzt in Bewegung kommt.

          Und natürlich gibt es dann auch jede Menge Wortmeldungen von Zeitgenossen, die in Medizin und Pharmazie organisiertes Verbrechen sehen.

          Deren Dienste aber natürlich trotzdem gern in Anspruch nehmen.

          Hoffen wir mal auf ein gutes Ergebnis.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Polemik reißt es jetzt doch auch nicht mehr raus.

            • @Rainer B.:

              Naja, seine Polemik ist nur allzu wahr ...

              • @Nachtvogel:

                Polemik ist nie wahr, sondern nur oberflächlich.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Rainer B.:

              Macht aber Spaß.

  • Danke.



    Wer will der soll Spender werden, freiwillig.

    Inhaltlich stehe ich dem verlinkten Essay sehr nah.



    Das Gehirnn besteht aus mehreren Teilen. Eines der ältesten Teile ist das Kleinhirn, auch Reptilienhirn genannt. Dieser Teil des Gehirns arbeitet auch bei sogenannten Hirntoten immer noch. Nicht umsonst werden Spender angeschnallt und in anderen Staaten sogar narkotisiert.

    www.taz.de/Archiv-...042&s=Organspende/

    • @Landlady:

      Haben Sie schon mal einen Hirntoten gesehen?

      Scheintote sind eine Angst des 19. Jahrhundert s . Es gab sogar Särge mit Klingeln ... moderne Medizin lässt keine Zweifel.

      Wirklich schlimm ist das Fragen der Angehörigen am Totenbett. Das sollte besser zu gesunden Lebzeiten erfolgen.

      • @TazTiz:

        "... moderne Medizin lässt keine Zweifel."

        Was für eine verwegene Aussage.

        • @A. Müllermilch:

          Nö. Nicht verwegen. Von innerer Kenntnis und Überzeugung geprägt.

          Fehler einzelner Mediziner und einzelne Fehlbehandlungen rechtfertigen keine esoterische Skepsis.

          • @TazTiz:

            "Fehler" und "keine Zweifel" sind Antagonisten, die sich nicht harmonisieren lassen.



            Soviel Logik sollte einem Mediziner eigen sein, sonst......

  • Im Grunde ist es doch einfach. Die einen, die sich hier so engagiert beschweren, sind sicherlich bei den ersten, die ihren Widerspruch registrieren lassen. Die ganze Angelegenheit berührt sie demnach nicht bzw. nur symbolisch. Ihr Motiv ist unklar, aber sie fühlen sich offenbar abstrakt bedroht oder haben Angst vor der eigenen Untätigkeit.

    All die anderen, die sich nicht beschweren und die sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht werden registrieren lassen, fühlen sich offenbar nicht hinreichend motiviert durch die (äußerst unwahrscheinliche) Aussicht, im Falle eines Hirntods Organe zu spenden.

    Da die anderen sich nicht betroffen fühlen, und die einen es nicht sind, ist offenbar niemand von einer Neuregelung betroffen.

    Also viel Lärm um nichts.

  • Wieder mehr müssen müssen - mit Spahnkraft-Forte®

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Das mit der Denkfaulheit kann ich bestätigen.

    In meinem Freundes- und Bekanntenkreis bin ich der einzige, der sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Und das ist noch geprahlt.

    In meinem weiteren Umfeld war jemand gestorben, weil es kein Spenderorgan gab.

    Da dachte ich mir eben, vielleicht kann ich das ja mal verhindern.

    Und wäre dann ein Held, ein toter Held, aber ein Held.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Ernsthaft? Hirntote Helden braucht das Land!?

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Naja für die, die dank der Spende weiterleben können, vielleicht schon.

        Aber das wird hier ja verhandelt, als würde jemand behaupten, diese Chemtrails würden nicht eingesetzt, um unser Denken zu manipulieren.

        Verrückt, oder?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ein Leben mit Spenderorgan nichts mehr mit dem Leben vorher zu tun hat, ausser dass man vielleicht noch ein paar Monate länger einkaufen und zum Anstieg der Aktienkurse der Pharmaindustrie beitragen kann. Jedem Leben sind natürliche Grenzen gesetzt. Es macht letztlich überhaupt keinen Sinn, sie kollektiv leugnen zu wollen und so zu tun, als gäbe es dieses tolle Ersatzteillager, in dem man sich zur Lebensverlängerung notfalls nur zu bedienen braucht. Organtransplantationen machen aus meiner Sicht generell nur Sinn bei Lebendspenden - etwa wenn ein Kind giftige Pilze gegessen hat und die halbe Leber des Vaters oder der Mutter das Kind noch retten können. Sonst nicht. Punkt.

          • @Rainer B.:

            Das ist aber arg pauschal. Es hängt vom Fall, Alter, Organ und sonst noch was ab. Hinzu kommen inzwischen große Fortschritte, was die individuelle Unterdrückung der Abstossung betrifft.

            Das können durchaus auch viele viele Jahre sein.

            Spendernieren können inzwischen weit über 20 Jahre halten. Ich müßte jetzt nachlesen, aber ich glaube bei etwa 20 Jahren liegt der Punkt wo 50% noch gut funktionieren.



            Denkt man an die, nicht so lange zurückliegenden, Anfangszeiten der Transplantation , so ist das wirklich ein gewaltiger Fortschritt.

            • @Nachtvogel:

              Die pauschalisierende Vorgehensweise des Gesundheitsminister stört Sie dagegen gar nicht?

              • @Rainer B.:

                Bitte? Haben Sie nicht mitbekommen, daß ich den Spahnvorschlag ablehne?

                Davon abgesehen, hat das eine mit dem anderen direkt nichts zu tun. Was Sie da oben schreiben ist schlicht und ergreifend falsch und verwirrt Unwissende.

                • @Nachtvogel:

                  Was daran soll falsch sein?

                  • @Rainer B.:

                    Was an Ihrer Aussage falsch ist? Hab ich Ihnen doch oben geschrieben.

                    • @Nachtvogel:

                      Sie schreiben - dies kann sein und das könnte auch sein und überhaupt der Fortschritt. Ist mir ein bisschen zu dünn und macht meins doch auch in keiner Weise falsch.

            • @Nachtvogel:

              Das mag ja vielen wie ein Fortschritt vorkommen, aber dieser Fortschritt hat einen sehr hohen Preis - für die Betroffenen selbst und für die jetzt schon immer älter werdende Gesellschaft insgesamt auch, aber darüber wird dann natürlich erst wieder später geredet werden dürfen.

          • @Rainer B.:

            So gesehen ist die Medizin allgemein sinnlos. Lassen wir doch den Dingen ihren Lauf, gell?

            • @Professor Wagstaff:

              Wenn Sie richtig gelesen hätten, wäre Ihnen vielleicht aufgefallen, dass ich solches hier gar nicht vertreten habe.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Rainer B.:

            Naja, dann lassen Sie es einfach.

            www.ds.mpg.de/203518/16

            Hier steht zwar was anderes, aber was wissen die schon. Sind sicher Büttel der Pharmaindustrie.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Da steht doch auch nichts anderes. Patienten mit einem Spenderorgan sind ohne die Pharmaindustrie schlicht nicht mehr lebensfähig.



              Ich hab jetzt Ärzte zwar nicht als „Büttel der Pharmaindustrie“ bezeichnet, aber wenn Sie das so sehen wollen, bitte gerne doch. Argumente, die diese These stützen würden, gibt's ja durchaus.

              • @Rainer B.:

                Ja, Transplantierte sind medikamentenpflichtig. Genauso wie z.B.HIV-infizierte, Zucker- oder Krebskranke.



                Und ? Möchten Sie deshalb, daß die Behandlung dieser Personengruppen eingestellt wird ?

                • @jhwh:

                  Ihr Vergleich ist doch gar keiner, denn für HIV-infizierte, Zucker- oder Krebskranke muss doch niemand gewaltsam am Sterben gehindert werden.

                  • @Rainer B.:

                    Warum führen Sie die Medikamentenpflicht dann als Argument an ?

                    • @jhwh:

                      Weil sie eine unvermeidbare Folge der Organtransplantation ist. Viele nehmen irrtümlich an, mit dem Austausch des Organs ist die Sache dann erledigt und der Motor läuft wieder.

                      • @Rainer B.:

                        Hm. Diese "Vielen" habe ich nie kennengelernt. Aber welche Konsequenz wollen Sie daraus ziehen ? Den knapp 10.000 auf den Wartelisten die lebensverlängernde Transplantation verweigern ?

                        • @jhwh:

                          Ebenso alberne Gegenfrage: Wäre ich dann etwa gar kein „Gutmensch“ mehr?

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Rainer B.:

                So gesehen wäre es wohl besser gewesen, Barnard hätte mit diesem Unsinn gar nicht erst angefangen.

                • @88181 (Profil gelöscht):

                  Kann man durchaus so sehen. Im übrigen war Christian Barnard nur ein karrieregeiler Trittbrettfahrer, der sich die Forschungsergebnisse des Südafrikaners Hamilton Naki, die dieser in Tierversuchen gewonnen hatte, einfach unter den Nagel gerissen hat.



                  Als Schwarzer wurde der damals im Zuge der Apartheid in der Fachliteratur nämlich gar nicht erst erwähnt. Wie bei allen Leuten, die gerne Gott spielen wollen, geht es doch nie um Humanismus, sondern in erster Linie um persönliche Eitelkeiten.

                  • 8G
                    88181 (Profil gelöscht)
                    @Rainer B.:

                    Da sitzen wir also und alles ist schlecht und doch werden wir immer älter und immer mehr Krankheiten können immer besser behandelt werden.

                    Leider ist das ein Privileg der Industrienationen. Jemand aus dem Senegal hätte wohl für die Kritik, die hier so geäußert wird, eher weniger Verständnis.

                    Neulich hat mich ein mazedonischer Taxifahrer gefahren. Was der so über das dortige Gesundheitssystem erzählte, war ziemlich gruselig. Er ist froh, dass seine Kinder hier zur Welt kamen.

                    • @88181 (Profil gelöscht):

                      Ist doch eine ganz andere Baustelle. Sie schweifen ab.

                      • 8G
                        88181 (Profil gelöscht)
                        @Rainer B.:

                        Kann sein, ich versteh einfach den ganzen Wirbel nicht.

                        Ich muss nicht dauernd allem auf den Grund gehen. Ich habe keine Angst vor Elektrosmog, ich lese nie die Beipackzettel und im Supermarkt vergleiche ich keine Preise. Ich esse gern fetten Camembert und ab und zu ein Grillhähnchen. Ich fürchte mich nicht vor Windrädern und bin kein Freund des St. Florianprinzips.

                        Jetzt bin ich noch weiter abgeschweift.

                        Ich bin wahrscheinlich einfach nicht der Richtige für dieses Thema.

                        • @88181 (Profil gelöscht):

                          So kann's geh'n. Eben saßen Sie noch da und alles war schlecht und jetzt das. Da versteh' einer Ihre Welt - ich bin raus.

  • So ein moralischer Impetus wie in diesem Beitrag macht auf nahezu natürliche Weise einen schlanken Fuss, ohne sich komplexen Zusammenhängen des Themas Organentnahme am lebenden Organismus, die durch die Widerpsruchslösung n. m. E. nicht vereinfacht sondern komplizierter werden, weiter widmen zu müssen.

    Verstörend ist für mich allerdings, dass die Autorin gestriges Bundesgerichtshof Urteil zitiert auf aktuelle Organentnahme Widerspruchslösung münzt "...mangels Patientenverfügung mit Magensonden künstlich am Leben gehalten – man möchte sagen: ins Leben gesperrt – werden".

    Wer wird denn durch Organentnahme, mangels fehlendem Widerpsruchs, ins Leben gesperrt?

    Neben des Vorteils von Spenderausweisen aufgrund deren Freiwilligkeit, gibt es weiteren. Denn anders als bei Organentnahme beliebiger Personen nach Hirntod, mangels Widerspruch, einen Identitätsnachweis des Spenders, deren Vorlage, angesichts globalen Organhandels mit Organen unbekannter Anlässe, Herkunft z. B. aus Haftanstalten nach Todesurteil vor dessen Vollstrecken, Psychiatrien von Diktaturen wie immer noch in China?, nicht ohne Relevanz im Für oder Wider sein sollte.

    Gegenwärtig stehen in Deutschland 80 000 Personen unter gesetzlicher Betreuung, jene in Haftanstalten nicht gerechnet, denen das Wahlrecht in Bund, Ländern, Kommunen entzogen ist. Da ist es fraglich, ob deren Widespruch, wenn sie denn geistig kulturtechnisch dazu fähig sind, überhaupt anerkannt wird, weil diesen ein persönlicher Willen nicht zugebilligt, oder, weil gesetzliche Betreuung im Einzelfall überfordert, versäumt diesen weiterzureichen, diese unterdrückt, oder an deren Statt eine andere Entscheidung trifft?

  • "die Politik kann im gesellschaftlichen Interesse verlangen, dass sich alle der Auseinandersetzung mit der Thematik verpflichtet fühlen. "

    Andersrum wird es richtig: Ein Gesundheitsminister - und auch eine taz-Journalistin - kann es einfach mal unterlassen, den Menschen in überheblicher Manier Denkfaulheit zu unterstellen. Und die Gesellschaft kann verlangen, dass ein Gesundheitsminister eine sachliche, aufklärende Debatte führt. Genau das tut Jens Spahn nicht. Was er tut, ist einseitige Stimmungmache. Wenn er an einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Interesse hätte, würde er vor allem die Unsicherheit der Hirntoddiagnose aufgreifen. Ebenso würde er die Transplantation (und natürlich nicht nur die) nicht dem Profitstreben unterwerfen. Hier soll eine "Behandlung" stärker honoriert werden, die den Tod eines Menschen zur Voraussetzung hat!



    Ich bin sehr froh, dass so viele Menschen da ein gesundes Misstrauen haben. Mir tun die Menschen Leid, die durch diese profitgetriebene Politik eben gerade kein Spenderorgan bekommen, weil potentielle Spender*innen aus berechtigter Angst vor den neoliberalen Strategen ihre Zustimmung nicht geben, oder eben ihre Ablehnung bekunden müssen.

    • @Margit Englert:

      Radikale Neolibs wie Jens Spahn, die z.B. eine Klinik nach Kriterien der Profitmaximierung bewerten, sind gewiß für derlei Aktionen moralisch



      u. ethisch hoch qualifiziert.

    • @Margit Englert:

      Genau das passiert in unserer Gesellschaft nicht. Trotz aller Diskusionen, aller Kampagnen wollen sich nur die Wenigsten mit dem Thema Tod und Organspende auseinandersetzten. Die eigene Vergänglichkeit wird verdrängt, die Möglichkeit mit der Organspende über Tod hinaus zu helfen wird nicht in Erwägung gezogen. Der Spahnvorschlag hilft dabei, für sich eine Entscheidung zu treffen. Aktiv ablehnen dürfte auch für die/den desinteresiertesten Mitbürger/in nicht zu viel sein. Alle anderen Vorschläge sind wieder bürokratisch, kompliziert und setzten das grundsätzliche Interesse eines Jeden/einer Jeden voraus. Das vorauszusetzten ist naiv.

      • @Heinz Kurtenbach:

        Vielleicht könnte aber auch einfach darauf verzichtet werden, dass alles, was machbar ist, auch gleich den Menschen per "Überrumpelungs-Beschluss" auf's Auge gedrückt wird.



        Menschen sterben nunmal. Es besteht kein Recht darauf, zu überleben auf Kosten eines anderen Menschen.



        Nur eine aktive Zustimmung darf da gelten.



        Über die Problematik, dass ein Mensch entweder tot oder lebendig ist, es ein drittes, wie "ein bißchen tot" (das ist für mich der angebliche Hirntod), aber nicht gibt, gehen Sie "großzügig" hinweg.

  • Dann haben doch eher die Grünen Recht. Zusätzlich zur Organspende kann dann auch jeder gleich festlegen was sonst so bei schwerer Krankheit oder ähnlichem passieren soll.

    Ob das unbedingt alles in eine Datenbank soll oder wie auch immer, kann man nochmal drüber nachdenken.

  • Unterstellt, die genannten Kommentar-Argumente würden stimmen, so hätte dennoch NICHT "Jens Spahn (mit seinem Vorstoß) Recht".



    Denn dies würde voraussetzen, dass die in der Argumentation genannte Notlage nicht auf andere Weise angegangen und gelöst werden könnte; z.B. über den Vorschlag der Grünen.

    Es ist zutiefst menschlich, dass eine solche Debatte sofort anders geführt wird, wenn man selbst betroffen ist. Dennoch geht es deutlich zu weit, wenn, angeführt von einem J. Spahn, der doch bislang nicht wirklich was auf die Reihe gebracht hat, nun plötzlich die Organspende zur staatlich verordneten Pflicht(!) wird; egal wie man i.Ü. zu dem Thema Organspende persönlich steht!

    Aus meiner Sicht sind vielmehr gesellschaftlich einige Fragen zu lösen.



    I. Absolute Transparenz (und regelmäßige Kontrollen) in Sachen Organspenden-Organisation.



    II. Sicherstellung der absoluten Gleichbehandlung hinsichtlich auf Geber- wie auf Empfängerseite. Der bekannte Skandal darf sich nicht wiederholen.



    III. Deutliche Aufklärung bezüglich des Zeitraums: Kurz vor der Todesfeststellung bis zum Abschluss der Organentnahme. Plus respektvoller Umgang mit der "Leiche".



    IV. Für manche Bürger sind sicherlich zudem auch noch klärende Aussagen ihrer jeweiligen Religionen sehr erwünscht.

    Werden diese Themen sauber abgearbeitet und für die große Mehrheit zufriedenstellend und glaubhaft gelöst, DANN kann man hinsichtlich der "Pflicht" zur Organspende etwas forscher herangehen. Aber eben auch erst dann, Herr Spahn!

    • @tazeline:

      Und was auch unbedingt auf diese Liste gehört:



      V. Die kritische Gegenseite, die sagt, dass der Hirntod wohl eine Illusion ist, muss auch ausgiebig zu Worte kommen.



      Landlady, 03.04.2019, 16:10, weiter oben:



      "Das Gehirnn besteht aus mehreren Teilen. Eines der ältesten Teile ist das Kleinhirn, auch Reptilienhirn genannt. Dieser Teil des Gehirns arbeitet auch bei sogenannten Hirntoten immer noch. Nicht umsonst werden Spender angeschnallt und in anderen Staaten sogar narkotisiert."

  • Selbstverständlich kann " die Politik"



    nicht kategorisch verlangen, sich mit



    einer Thematik auseinanderzusetzen.



    Viele, die "die Politik" in ihrem Sinne



    zugerichtet hat, sind dazu nicht in der Lage.



    Die Annahme, man hätte es mit aufgeklärten, entscheidungsfähigen Bürgern zu tun, ist lächerlich.

  • Ich sehe es nicht so, dass sich jeder mit dem Thema Organspende beschäftigen muss, also was alles, außer dem Standard Beerdigen, mit seinem Körper getan werden kann. Wieso denn?



    Nur weil ich ggf. eine neue Niere erhalten kann....?



    Was bekomme ich denn nicht alles vom Staat vorenthalten und damit von meinen Mitmenschen, obwohl ich anständig Steuern zahle. Oder umgekehrt, was erhalten andere alles über dem Mindestsatz, ohne Gegenleistung dafür.



    So wird der Staat immer mehr zur Krake, immer weniger notwendige Verbote aber immer mehr überflüssige Gebote.Zieht sich durch alle Bereich. Wann darf ich nur dies noch denken, geht in Richtung China, nur etwas eleganter. Warum sollen die Menschen nicht gleich sein, wenn es um Macht und Geld und Protzerei geht, in China und bei uns.

  • Erstens die Politik hat gar nichts vom Bürger zu verlangen. Allenfalls die Gesellschaft kann dies in einem gewissen Maße tun.

    Wenn ich per Gesetz zum Organdepot auf Widerruf definiert werde, zeigt dies für mich allenfalls die ethische Verkommenheit der Gesellschaft. In der Mensch offenkundig vollumfänglich als Ressource wahr genommen wird!

    Eine Spende ist ein freiwilliger Akt Frau Roth und nichts was verfügt wird! Mit dieser Gesetzänderung sind wir nicht mehr Spender, sondern Objekte von denen nach Bedarf genommen wird!

  • Freilich habe ich mch mit der Problematik auseinandergesetzt, was ich gern auch schriftlich dokumentiere. ABER ICH WÜNSCHE, DASS MEINE ENTSCHEIDUNG PRO ODER CONTRA ORGANSPENDE ERST NACH MEINEM TOD BEKANNT WIRD!!!

    • @JLloyd:

      Kann ich verstehen. Man hat sonst doch das Gefühl, dass nicht alles menschenmögliche getan wird, um einen zu retten, nur weil da jemand auf ein Organ wartet. Ich habe einen Ausweis, aber so 10%ig wohl fühle ich mich nicht damit.

    • @JLloyd:

      Wer wäre schon nicht gerne eine Wundertüte?

  • Überwiegend d'accord, aber...

    die aktuelle Zettellösung ist anerkanntermaßen nicht besonders praktikabel.

    Man hätte es durchaus auch erst einmal mit einem funktionierenden Positiv-Register versuchen können, bevor man die moralisch heiklere doppelte Widerspruchslösung implementiert.

    Daher: Ob man sich mit dieser Frage wirklich beschäftigen MUSS oder ob eventuell KANN auch ausreicht, wurde nicht ernsthaft ausgelotet.