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Kommentar Rettungsschiff „Lifeline“Menschlichkeit ist kein Gnadenakt

Bernd Pickert
Kommentar von Bernd Pickert

Europa lässt die rund 230 Geflüchteten auf dem Rettungsschiff „Lifeline“ nun nicht auf See sterben. Doch der Kontinent ist nicht wiederzuerkennen.

Schiffe wie die „Lifeline“ retten die Menschen vor dem Ertrinken – und dem Vergessenwerden Foto: dpa

E uropa, was auch immer das eigentlich noch ist, hat sich offenbar entschieden, die rund 230 geflüchteten Menschen auf dem Rettungsschiff „Lifeline“ doch nicht auf See sterben zu lassen. Wie weit ist es gekommen, dass so eine humanitäre Selbstverständlichkeit schon eine gute Nachricht ist?

Noch am Nachmittag wusste die Besatzung der „Lifeline“ nicht offiziell, dass oder wann sie in Malta anlegen darf. Auch, welche europäischen Länder sich nun doch bereit erklären, die Menschen aufzunehmen, war zunächst unklar. Sicher ist aber: Es gibt von keinem einzigen europäischen Land mehr eine entschiedene Unterstützung für die zivilen Rettungsschiffe im Mittelmeer. Sie werden als Schleppergehilfen diffamiert, an der Arbeit gehindert, womöglich gar noch angeklagt.

Die Logik dahinter sprechen die Hetzkommentatoren in den „sozialen“ Medien aus, und Europas Regierungen setzen sie stillschweigend um: statuiert Exempel, lasst die Leute ertrinken, lasst die Milizen der sogenannten libyschen Küstenwache sie einsperren, foltern, als Sklaven verkaufen – nur so werden sie lernen, sich nicht nach Europa aufzumachen.

Wenn alles so weit gut geht, ist das unmittelbare Leiden der Menschen auf der „Lifeline“ jetzt erst einmal zu Ende. Sie erhalten hoffentlich etwas zu essen, ein Bett, medizinische Versorgung, mit viel Glück vielleicht sogar ein faires Asylverfahren. Das alles bekommen sie aber nur, weil die Rettungsschiffe dort unterwegs sind. Denn „Aquarius“, „Sea Watch“ oder eben „Lifeline“ retten die Menschen nicht nur vor dem Ertrinken, sondern auch vor dem Vergessenwerden. Nur deshalb haben sie überhaupt eine Chance.

Europa auf Abschottungskurs

Es scheint, als habe die Bereitschaft einiger Regionen, Bundesländer, Städte und Gemeinden dazu beigetragen, die Situation der „Lifeline“ zu lösen. Das ist gut. Aber es ändert nichts daran, dass Europa auf Abschottungskurs bleibt.

„Wir müssen lernen, solche Bilder auszuhalten“, diese entsetzliche Maxime des ehemaligen Bundesinnenministers Thomas de Maizière (CDU) hat offenbar aufs Furchtbarste funktioniert. Menschlichkeit gilt inzwischen als realitätsfern, das Einklagen von Rechten als unbotmäßig, das Einlösen derselben Rechte als generöser Gnadenakt, rechte Hetze als Volkswille.

Und selbst die Linke meint ernsthaft darüber debattieren zu müssen, dass „Europa doch nicht alle aufnehmen“ könne, statt die sozialen Probleme auf die Tagesordnung zu setzen, die die neoliberale staatliche Selbstaufgabe seit den frühen 90ern geschaffen hat.

Europa ist nicht wiederzuerkennen. Und das liegt nicht an den Geflüchteten.

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Bernd Pickert
Auslandsredakteur
Jahrgang 1965, seit 1994 in der taz-Auslandsredaktion. Spezialgebiete USA, Lateinamerika, Menschenrechte. 2000 bis 2012 Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft, seit Juli 2023 im Moderationsteam des taz-Podcasts Bundestalk. Bluesky: @berndpickert.bsky.social In seiner Freizeit aktiv bei www.geschichte-hat-zukunft.org

55 Kommentare

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  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Was muss ich eigentich tun, damit mir dieser Artikel nicht mehr als meistkommentiert angezeigt wird? Liegt das an meinem Browser oder geht das anderen auch so?

    • Bruno , Moderator
      @74450 (Profil gelöscht):

      Mit diesem Kommentar, geht dein Wunsch in Erfüllung.



      Mal im Ernst, vielen Dank. Wir hatten nach der Umstellung vergessen, die Funktion wieder zu aktivieren.

  • Wenn man den nationalen Egoismus betrachtet, mit dem Europa ohne Rücksicht auf Menschenleben seine Grenzen dichthält, muss man von einem Unrechtsstaatenbund sprechen. Das perfide ist, dass die anerkannten Staatsbürger kaum darunter leiden, sondern fast nur die, die man zu Außenseitern macht. Das gab es schon einmal.

    Rechtens im Sinne der Menschlichkeit wäre es, die Staaten Europas würden - am besten gemeinsam, zur Not auch einzeln - Flotten von Rettungsbooten schicken, so lange noch Flüchtlinge auf dem Meer unterwegs sind. Daneben muss, um den Fluchtweg übers Meer unnötig zu machen, jedem die Möglichkeit geschaffen werden, zu reisen, wohin er will. Nicht unkontrolliert, aber unbeschränkt. Außerdem muss der Reichtum umverteilt werden. Eine gerechtere Welt bietet auch weniger Anlass zu Flucht und Migration.

    • @Ein alter Kauz:

      Letzteres ja, unbedingt. Und vielleicht ließen sich dafür sogar Mehrheiten gewinnen, würde man es klug genug anstellen.

      Unbeschränkte Reisefreiheit ist dagegen chancenlos. Derzeit würde keine EU-Regierung, die so etwas einführt, beim nächsten mal wiedergewählt werden, ganz egal wie sie es dem Volk begründet.

      • @Ruhig Blut:

        Ich behaupte nicht, dass es möglich wäre, so etwas von heute auf morgen stabil einzuführen. Deshalb wird man vorerst noch Rettungsboote brauchen.

        Es muss aber auf die Dauer an der Reisefreiheit gearbeitet werden. Sie wäre der beste Garant für die Umverteilung der Güter, weil die Leute sich einfach abholen würden, was ihnen gerechterweise zusteht.

        Natürlich will die Mehrheit der Europäer das nicht, weil sie ihren Reichtum für sich behalten will, auch auf Kosten anderer. Menschen sind nunmal egoistisch, vor allem, wenn sie die Leidtragenden nicht sehen.

        Ich denke aber, wenn man kleinschrittig in die Richtung arbeitet, Stück für Stück Reisemöglichkeiten erleichtert, könnte es machbar sein.

        Eine Serie kleiner Veränderungen wird weniger Aufsehen erregen als eine radikale Veränderung auf einen Schlag, und sie wird wahrscheinlich auch mehr Akzeptanz finden. Womöglich werden dann in fünfzig Jahren junge Leute, die damit aufwachsen und nichts anderes kennen, schockiert sein, dass es einmal Zeiten gab, in denen es keine Reisefreiheit gab.

        Natürlich wäre es schöner, es ginge schneller, aber das sehe ich schon ein, dass das kaum machbar ist.

        Man muss derweil auch an anderen Enden arbeiten. Sinnvolle Formen der Entwicklungshilfe massiv ausbauen, eine Art globalen Soli einführen, ausbeuterische Konzerne sanktionieren. Wer der Armut vorbeugt, beugt auch Krieg, Bildungsmangel und Diktatur vor. Leute, denen es gut geht, sind weniger anfällig für Volksverhetzer aller Art.

        Schulische Austauschprogramme mit ärmeren Ländern könnten auch eine Maßnahme sein, die kommende Generationen für die Probleme zu sensibilisieren und für Lösungen zu begeistern.

  • "Und selbst die Linke meint ernsthaft darüber debattieren zu müssen, dass „Europa doch nicht alle aufnehmen“ könne, statt die sozialen Probleme auf die Tagesordnung zu setzen, die die neoliberale staatliche Selbstaufgabe seit den frühen 90ern geschaffen hat."

    Staatliche Selbstaufgabe, viele Linke schreien doch gerne "No Nation". Nur sind damit eben viele nicht einverstanden.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)
  • "Und selbst die Linke meint ernsthaft darüber debattieren zu müssen, dass „Europa doch nicht alle aufnehmen“ könne, statt die sozialen Probleme auf die Tagesordnung zu setzen, die die neoliberale staatliche Selbstaufgabe seit den frühen 90ern geschaffen hat."

    Endlich, die Ursache ist ie neoliberale marktgerechte Demokratie ala Merkel und Co. Nun werden ein paar Symptome behandelt. Nur, das Problem, die Unmenschlichkeit der globalen Ausbeutung überall auf der Welt, kommt bei all dne Diskussionen zu kurz.

    Diese Diskussion wäre ja auf Grund der eigenen bedingten Wirkungsmöglichkeit und dem Unwillen, sich zu organisieren schmerzhaft. Und dann wäre auch die tolle EU nicht mehr so toll. Und Deutschland wäre eben nicht mehr unter den Guten. Und mann müsste endlich auch hier die ganzen Ungerechtigkeiten und Ausbeutungen angehen.

    Schade aber auch.

  • Kommentar und Link entfernt. Bitte verlinken Sie nur seriöse Webseiten. Danke, die Moderation

    • @Nicky Arnstein:

      @Moderation

      Mag ja sein das hier eine Verschwörungstheoretiker Seite verlinkt wurde, aber auch die Leser der Taz können selbst denken.

      Und das die Mondlandung real war, das es leider einen menschengemachten Klimawandel gibt und das dass soziale Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist das kann der mündige Leser auch gut selbst erkennen.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Den Artikel habe ich angeklickt, als der Link noch da war. Auf derselben Seite etwas über eine "gemeinsame Erklärung" gefunden. Und schon war ich raus...

    • @Nicky Arnstein:

      Bestens, Herr Arnstein. Der Artikel war überfällig.

    • @Nicky Arnstein:

      Es läuft wohl alles auf die Einführung von Transitzonen an den deutschen, insbesondere südlichen und südöstlichen bayerischen Grenzen hinaus. Wie diese dann letztendlich benannt werden, steht wohl noch nicht fest. Hierzu sollten Vorschläge aus dem Bundesinnenministerium kommen und zur Abstimmung in den Koalitionsausschuss gegeben werden.

    • @Nicky Arnstein:

      Vielen Dank, Herr Arnstein. Dieser Artikel ist sehr zutreffend und aufschlussreich.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Da freut sich aber einer!

        Im Sinne des Pluralismus ist es gut, wenn in der Taz auch die Position von "Defend Europe" dargestellt werden kann. Auch wenn es sich dabei um widerliches Geschwafel handelt. :)

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Ihre Reaktion nennt man also Toleranz anderer politischer Standpunkte, aha.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Ja, die Quelle ist durchaus diskussionswürdig, es ändert aber nichts daran, dass dort recht gute Argumente enthalten sind, welche gerade in der TAZ nicht zu hören sind.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Liberal:

            Welches Argument aus dem Artikel fanden Sie denn diskussionswürdig?

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Europa lässt die rund 230 Geflüchteten auf dem Rettungsschiff „Lifeline“ nun nicht auf See sterben. " Das ist eine etwas verzerrte Darstellung. Die nächsten Häfen liegen an der nordafrikanischen Küste und es gibt da nicht nur Libyen. Wenn es wirklich nur um das Retten von Leben ginge, würden die Schiffe direkt den nächsten Hafen ansteuern anstatt Zeit mit der Passage nach Italien zu vertrödeln.

    • 8G
      81622 (Profil gelöscht)
      @83492 (Profil gelöscht):

      Genau:

      1. zurück nach Libyen, dem Land vor dessen Sklavenhandel und KZs sie gerade geflohen sind,

      2. nach Tunesien, das es ablehnt, Flüchtligen aufzunehmen,

      3. Malta, das eh nie Flüchtlinge aufnimmt..

      4. Italien, das mit der rechten Regierung dicht macht.

       

      Welchen "nächsten Hafen" haben Sie da noch so im Auge?

      • @81622 (Profil gelöscht):

        [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation.

  • "Europa, was auch immer das eigentlich noch ist, ..."

    Späte und doch richtig platzierte Einsicht.

  • Super, die taz unterstützt im letzten Absatz also endlich vehement eine andere Umverteilung. Treffend analysiert, die Linke hat hier ja gänzlich versagt und nichts erreicht, um die staatliche Selbstaufgabe zu stoppen. Schon die Umverteilung innerhalb der Bevölkerung eines Landes funktioniert also nicht gerade mehr sozial gerecht aufgrund der zunehmenden staatlichen Selbstaufgabe. Wieso sollte das dann mit einem mehr an Menschen besser werden und wieso sollte die Aufnahmebereitschaft groß sein, wenn die staatliche Selbstaufgabe immer weiter voranschreitet. Nur die Linke wird das nicht aufhalten können. SPD und Grüne haben auch nichts Besseres zu tun gehabt, als diese staatliche Selbstaufgabe mit Agenda 2010 / Hartz 4 noch zu forcieren. Ich habe ja hier immer aufgrund einiger sehr wirtschaftsliberaler taz Artikel und der offenkundigen Sympathie der taz Redaktion für eine der Agenda 2010 und Hartz 4 Parteien daran gezweifelt, dass die taz tatsächlich für eine sozialere Umverteilungspolitik ist. Endlich heißt es also in der taz „Proletarier und Flüchtlinge aller Länder vereinigt euch“. Dann liebe taz lasst mal Euren Worten auch Taten folgen! Die Revolution wartet, denn die Einkommens-/Vermögens- und Machtverhältnisse lassen sich kurzfristig nur noch so verändern aufgrund des Rechtsrucks in Europa! Also raus aus der taz Wohlstandsblase! Endlich auch das ausbeuterische Freihandelsabkommen Europas mit Afrikas sofort abschaffen, Waffenexporte sofort komplett verbieten, die europäische Fischfangflotte, die vor Afrika die Meere leerfischt, sofort versenken und die europäische Müll- und Atommafia, die vor Afrikas Küsten den Atommüll versenkt und sonstige Katastrophen in Afrika verschuldet, umgehend einsperren! Kein Zögern mehr, es gibt viel zu tun!

  • Die banalität des bösen!

  • "Europa lässt die rund 230 Geflüchteten auf dem Rettungsschiff „Lifeline“ nun nicht auf See sterben."

     

    War das geplant?

     

    Doch der Kontinent ist nicht wiederzuerkennen.

     

    Weil das Problem geordnet mit vielen uninteressierten Beteiligten gelöst werden muss?

  • "Und selbst die Linke meint ernsthaft darüber debattieren zu müssen, dass „Europa doch nicht alle aufnehmen“ könne, statt die sozialen Probleme auf die Tagesordnung zu setzen, die die neoliberale staatliche Selbstaufgabe seit den frühen 90ern geschaffen hat."

     

    Das ist meiner Meinung nach genau das was die Linke und DIE LINKE machen, zumindest in meinem Kreisverband.

     

    Das Problem sind irgendwelche Dummschwätzer die meinen dass man trotz der Probleme die der neoliberale Kahlschlag ausgelöst hat und die durch mehr und mehr Menschen in den unteren 40-50% der Gesellschaft immer offenkundiger werden, ungelöst bleiben und auch nicht kurzfristig lösbar sind, trotzdem jedermann aufnehmen müsste.

     

    Ein Land das seit spätestens 1982 und eigentlich schon seit Schmidt, den eigenen Status der Zugehörigkeit zur ersten Welt abbaut, sprich den Sozialstaat und somit auf das Grundgesetz scheißt, wird neben der Arbeitlosigkeit die es nach Europa exportiert, auch den Tod vermehrt in die restliche Welt teilen, wenn diese keine Macht hat sich davor zu schützen.

     

    Schlechterdings alles finanzkapitalistische Logik.

     

    Ergo, wer verhindern will das Menschen auf dem Mittelmeer ersaufen, muss endlich anfangen zuhause die Fehler der letzten rund 40 Jahre auszubügeln.

     

    Das geht genau nur leider genau so wenig kurzfristig, weswegen man endlich durchstarten muss.

     

    Man gucke einfach einmal in seiner Stadt in die Kleinanzeigen wie viele Leute dort schon mit eigenen Anzeigen eine Wohnung suchen, teils verzweifelt.

     

    Eine Methode natürlich um mehr Menschen aufzunehmen wäre endlich den verdammten Königssteiner Schlüssel zu ändern, sodass die Aufgenommenen dann halt nicht dahin verteilt werden, wo der Wohnraum eh schon knapp ist.

    • @Pleb:

      "Ein Land das seit spätestens 1982 und eigentlich schon seit Schmidt, den eigenen Status der Zugehörigkeit zur ersten Welt abbaut" - das ist doch Blödsinn. Sie sitzen hier immer noch mitten im fetten und bequemen Zentrum der ersten Welt, mit sozialer Absicherung und Sicherheit, die sie sonst kaum irgendwo auf der Welt noch einmal finden.

       

      Und ja, in den begehrten Städten ist der Wohnraum knapp. Das liegt daran, dass sie begehrt sind. Jeder kann aber notfalls ausweichen in eine andere Stadt, wo man die gleiche Sprache spricht und die selben Gesetze gelten und wohin man nicht mit einem Schlauchboot über das Meer fahren muss.

       

      Das sind doch alles Luxusprobleme fetter und satter Wohlstandsbürger, die ihr Land noch nie verlassen haben. 90% der Einwohner dieses Planeten würden ihre Probleme gerne gegen Ihre Probleme tauschen.

       

      Und man muss nun wahrlich nicht jedermann aufnehmen. Ein Einwanderungsgesetz mit klaren Kriterien muss her, Asyl muss gewährt werden, wo es nötig ist und dafür darf man dann gerne Kriminelle rauswerfen. Wer damit kommt, hätte gewonnen, aber alle streiten sich nur noch über Immigranten, und ob sie alle gut sind oder alle schlecht und ob man alle aufnehmen soll oder keinen.

       

      Irrsinn. Und alle machen mit.

      • @Mustardman:

        Naja, es gbt immer mehr nicht satte Bürger und die Durchlässigkeit der Gesellschaft ist nahezu bei Null.

        Ja, 90% würden tauschen. Nur sollte das obere Prozent, das an den Zuständen wirklich profitiert, zur Lösung herangezogen werden.

        Alles andere ist Sozialismus in einer Klasse und das ist systemerhaltend.

      • @Mustardman:

        "Das sind doch alles Luxusprobleme fetter und satter Wohlstandsbürger, die ihr Land noch nie verlassen haben. 90% der Einwohner dieses Planeten würden ihre Probleme gerne gegen Ihre Probleme tauschen."

         

        Leider nein! Wahrscheinlich haben sie noch nie eine Phase mit Hartz4 gehabt. Jede Stelle annehmen zu müssen, egal wie weit weg, aber keine Unterstützung für die Fahrkosten. Wenn nicht dann folgen SANKTIONEN. Umzug muss bewilligt werden, und kostet. Die Sätze reichen noch nicht mal für die Stromkosten, so dass das ebenfalls aus dem Budget für Nahrungsmittel getragn werden muss. Natürlich bei einer teueren Wohnung mit Energiesparmaßnahmen mag es reichen, aber nicht bei Wohnungen im Preisniveau das von der ARGE akzeptiert wird, und mit Elektrogeräten der unteren Preisklassen.

         

        Soviel zu ihren Luxusproblemen

  • Das Ausmaß der Befähigung zum Fallenlassen etwaiger moralischer oder schlicht menschlicher Bedenken ist und war schon immer der alleinige Gradmesser für den Erfolg rechter Politik.

     

    Die Zynischsten und Unmenschlichsten bekommen dann den größten Zuspruch. Und da geht noch was! Wer sich mit dem Militär an der Grenze gegen wehrlose Flüchtlinge verteidigen will, der ist nicht mehr weit vom grenzsichernden Todesschuss entfernt und vom Versenken von Schlauchbooten auch nicht.

     

    Innenpolitisch mag man sich daran erinnern, dass unser aktueller Innenminister schon 2013 wörtlich sagte "Wir werden uns gegen Einwanderung in unser Sozialsystem verteidigen bis zur letzten Patrone".

     

    Immerhin, dass die Patronen nicht ausreichen werden, schien er damals schon gewusst zu haben. Immerhin.

  • Schon vor über 300 Jahren verschleppten Sklavenhändler Millionen von Schwarzafrikanern in Ketten in die Neue Welt. Die modernen Schlepperorganisationen sparen sich gleich die lange Überfahrt nach Amerika und entledigen sich auf skrupellose Art u. Weise ihrer menschlichen Frachten an Europas Küsten oder gleich im Mittelmeer. Ob Frontex dagegen überhaupt etwas ausrichten kann, bleibt fragwürdig.

    • @Nikolai Nikitin:

      Die Sklaverei ist leider wesentlich älter als nur 300 Jahre.

  • Es geht weiter, die Welt steht nicht still, nur weil die EU kein Bock mehr auf Flüchtlinge hat:

     

    //http://www.tagesschau.de/ausland/syrien-kaempfe-111.html

     

    "Die syrische Armee hat ihre Offensive gegen Rebellen ausgeweitet und damit Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben. Der Südwesten Syriens ist eine von zwei verbliebenen Rebellenhochburgen."

  • Der/die durchschnittliche tax-leser/in ist wohl tatsächlich das exakte Gegenteil eines Harley-Fahrers.

    • @Nikolai Nikitin:

      ?

  • Es ist wirklich erschreckend wie abgestumpft und erbarmungslos das Land oder eher gesagt der ganze Kontinent inzwischen ist. Es muss eine neue Willkommenskultur geben! Dafür würde es sich lohnen auf die Straße zu gehen

    • @Nobodys Hero:

      Warum muss es die geben, ich habe mich schon der ersten nicht angeschlossen.

  • Europa ist nicht wiederzuerkennen? Was wir jetzt miterleben müssen, ist doch nur die konsequente Weiterführung der politik der letzten Jahre. Und es wird noch schlimmer werden.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...aber Leute, was erwartet ihr von Politikern wie Seehofer, Söder, Dobrindt, Merkel, Scholz, Göring-Eckardt, Özdemir, Lindner etc. etc.?

    Die taz spricht doch auch von einer 'Achse München-Wien-Budapest'?!

    Ihr habt euch doch selber damit abgefunden, mit diesem neuen, deutschen Faschismus, oder nicht?

    Nach dem Motto 'Merkel macht wenigsten was'. Und was hat sie gemacht?!

    Nichts.

    Und jetzt sprecht ihr von "Menschlichkeit".

    DAS ALLES war absehbar.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Was Frau Merkel machte war, dass sie es im Jahr 2015 tausenden Flüchtlingen ermöglichte, nach Deutschland zu gelangen.

       

      Das ist ihr historischer Verdienst. Mittlerweile ist der Käse allerdings gegessen.

       

      Und es vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis alles so geregelt ist, dass wir kaum noch mit Situationen wie jetzt mit der "Lifeline" konfrontiert werden.

       

      Es wird die Ausnahme sein und es geht um ein paar hundert oder tausend Leute. Der Rest verreckt still irgendwo vor sich hin.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Was Frau Merkel machte war, dass sie aus Sparsamkeitsgründen die Zahlungen and das UNHCR halbiert hat. Sie hat die Sanktionen gegen Syrien getragen, wohl wissend, dass das die Probleme innerhalb Syriens verschärft. Sie hat Handelsvereinbarungen zugestimmt, die die Länder Afrikas verarmen und Menschen in Not stürzen. Sie ist mit verantwortlich für die Flucht vieler menschen. Davon spricht leider niemand.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Was Merkel 2015 machte, war blauäugig, selbstgerecht und unsolidarisch gegenüber dem Rest Europas. Sie hat Hunderttausende unabgestimmt ins Land geholt und dann, als sie ihr selbst zu viel geworden waren, versucht auf andere europäische Länder zu verteilen. Gehen Sie mal in die Kneipe, bestellen Sie drei Runden Tequila für alle und lassen Sie dann die Leute bezahlen, die sich früh um halb drei noch im Lokal befinden.

        • @Nikolai Nikitin:

          Na ihr Beitrag strotz nur so wieder von Falschmeldungen und Lügen, wie üblich. Ich hoffe Sie werden wenigstens gut bezahlt dafür.

           

          Ich bin es Leid diese grässlichen Rechter-Spinnereien zu lesen. Auf Dauer ist dieser Schwachsinn nur noch nervig.

           

          Lieber Hr. Nikitin: Wären Sie bitte so freundlich uns zu erklären, wann und wie M. je Flüchtlinge ins Land geholt hat?

           

          Wären Sie weiterhin so freundlich uns zu erklären, was die Alternative zu offenen Grenzen gewesen wäre? Wie wäre diese denn überhaupt umzusetzen?

           

          Vielleicht erklären Sie auch, was dies für Einschränkungen für alle Reisenden und damit für für jeden Bürger bedeutet hätte?

           

          Und vor allen Dingen welche radikalen Konsequenzen dies für unsere Wirtschaft und unser allen Wohlstand bedeutet hätte?

           

          Sie wollen M. vorwerfen, dass Sie diesen Wahnsinn, der noch dazu unmöglich umzusetzen gewesen wäre nicht macht hat?

           

          Ja seien Sie bloß froh, dass zu diesem Zeitpunkt M. an der Macht war und kein rechter Spinner! Geht's noch?

           

          Ihr völlig von Logik befreite Aussage, das weil die Grenzen nicht 'geschlossen' wurden, hat jetzt Ungarn ein Flüchtlingsproblem, ist schon ein reife geistige Leistung.

           

          Schon mal darüber nachgedacht, dass wenn die Grenzen zu gewesen wären, dann wäre die Flüchtlinge bei ihrem Diktator-Freund in Ungarn geblieben?

        • @Nikolai Nikitin:

          In der Kneipe bin ich kein Staatenverbund, der u.a. ein Schengenabkommen hat. Außerdem bin ich auch nicht der, der am nächsten an der Kasse sitzt und daher laut (absurder) Vereibarung zahlen muss. Das aber waren und sind nach aktuellem Abkommen immer noch Italien und Griechenland und jetzt auch Spanien. Und das war von Anfang an falsch, die Verteilung auf die EU-Länder ist richtig und logisch und kein Kostenabwälzen auf andere.

          • @Hanne:

            Hier liegen Sie falsch. Das Schengener Abkommen enthält keinerlei Vereinbarungen über eine Flüchtlingsverteilung. Eine solche rechtskräftige Vereinbarung gibt es schlichtweg nicht. Merkel hat auf eigene Faust gehandelt und als sie feststellte, dass die Lawine, die sie ausgelöst hatte, nicht mehr zu stoppen ist, hat sie die anderen europäischen Staaten dazu verpflichten wollen, Flüchtlinge auch gegen deren Willen aufzunehmen. Sie wollte die Visegrád-Staaten Polen, Ungarn, Tschechen und die Slowakei, die sich weigerten Flüchtlinge aufzunehmen, isolieren, und hat dadurch einen Keil durch Europa getrieben.

            • @Nikolai Nikitin:

              Genau das habe ich geschrieben, dass das Schengener Abkommen nicht fair ist gegenüber den Mittelmeerstaaten in der EU, die Verteilung aber schon.

              • @Hanne:

                Es geht im grunde um dasDublin-Abkommen. Da hatte sich Angela Merkel sehr bequem hinter eingerichtet. Italien Griechenland, etc. sollten es richten. Daran rütteln war nicht.



                Erst als sie des Thema nicht mehr Herrin wurde, kam sie auf den Gedanken, dass jetzt doch bitte Europa (also die EU) solidarisch sein sollte.



                Wie würden Sie solch ein Verhalten nennen?

              • @Hanne:

                Können sie das mal erleutern, schliesslich hat NRW mehr Flüchtlinge als Italien und Berlin mehr als ganz Griechenland. Wo, genau haben die Mittelmeerstaaten ein Problem und nicht Deutschland?

              • @Hanne:

                Es gibt kein rechtskräftiges Abkommen über eine Verteilung von Flüchtlingen in Europa und Merkel wird ein solches auch nicht gegen den Widerstand anderer europäischer Länder durchsetzen können.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Ich denke man sollte die positiven Seiten von all dem mehr herausstellen. All die Schicksale wo sich Träume verwirklicht haben. Es wird zu viel über negative Begleiterscheinungen geredet und zu wenig darüber dass in jedem Menschen der mit leeren Augen auf einem seeuntauglichen Boot sitzt ein Mensch sitzt mit Hoffnungen und Wünschen

        • @Nobodys Hero:

          Hoffnungen und Wünsche haben wir alle. Auch im schwierigen Kiez und bei zunehmend undurchlässiger Gesellschaft.

        • @Nobodys Hero:

          Die Schlepper machen mit den (wenigen) Schicksalen die sich Ihre Träume verwirklicht haben, schon effektiv Marketing. Da brauchen Sie sich keine Sorgen machen.