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AfD-Politikerin dampft aus Talkshow abDer rechte Trick mit der Opferrolle

Alice Weidel verlässt vorzeitig einen Live-Politiktalk im ZDF. Alles riecht nach Inszenierung: Schon wieder ist die AfD in der Opferrolle.

Alice Weidel von der AfD schmollt hier noch im ZDF-Studio Foto: dpa

„Rücken Sie ein wenig auf?“, fragt Moderatorin Marietta Slomka, Die Runde lacht und schließt rasch die Lücke, die sich vor wenigen Momenten aufgetan hat. Ein Bild wie 2013. Die gute alte Zeit, als die parteipolitische Landschaft in Deutschland noch in Ordnung war. Von links nach rechts am Pult stehen nun also Katja Suding (FDP), Heiko Maas (SPD), Jürgen Trittin (Grüne), Andreas Scheuer (CSU), Katja Kipping (Linke) und Ursula von der Leyen (CDU). Es fehlt: Alice Weidel, Spitzenkandidaten der AfD und seit Tagen Dauergast im Polit-TV. Denn die hatte nach etwa einer Stunde ZDF-Livetalk – Titel: „Wie geht’s, Deutschland?“ – am Dienstagabend das Studio vorzeitig verlassen.

Was war geschehen? CSU-Generalsekretär Scheuer sagt Altbekanntes über Flüchtlinge, als Weidel ihm ins Wort fällt und ihm vorwirft, er wolle illegale Einwanderung legalisieren. Scheuer fordert sie im Gegenzug dazu auf, sich von Gauland und Höcke zu distanzieren. Höcke sei für ihn „einfach ein Rechtsradikaler“. Weidel murmelt noch einmal genervt „illegale Einwanderung“ vor sich hin, sammelt ihre Blätter zusammen – und verlässt die Runde. Applaus im Publikum. „Gehen Sie jetzt?“ fragt Moderatorin Slomka ungläubig. Weidel winkt ab, die verbliebenen Politiker blicken ihr erstaunt hinterher.

Im Verlauf der Sendung wurde Weidel vor allem von Heiko Maas und Jürgen Trittin immer wieder hart angegangen. Doch ausgerechnet ein CSUler vermag es, sie aus dem Studio zu treiben? Durchaus amüsant, wenn es nicht so ernst wäre. Zumal Weidel nicht bekannt ist als Unterstützerin von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke.

Weidels durchchoreographierter Abgang wirkt wie eine inszenierte Eskalation, ein PR-Manöver, das der AfD neue Schlagzeilen bringt. Kann ja nicht schaden im Wahlkampf. Denn die Spitzenkandidatin muss in Sachen Bekanntheitsgrad noch ordentlich aufholen. Und auch Wähler, die der AfD durchaus positiv gegenüber stehen, können sich jetzt ihrer Sache noch einmal gewiss werden: Seht her, die AfD, Opfer des Staatsfunks und der etablierten Parteien! Rein in die Opferrolle. Ein bekannter Trick von Rechten, der immer wieder funktioniert.

Ist es die AfD nicht selbst, die sich durch plumpe Inszenierung als Opfer von wem oder was auch immer stilisiert, dann helfen Medien, wenn sie der AfD eine Extrabehandlung zukommen lassen. Dann helfen Stadtverwaltungen, die AfD-Politikern Auftrittsverbot erteilen oder andere Parteien, die sich direkten Diskussionen mit der AfD verweigern. Es ist ein Dilemma. Einerseits will man die AfD nicht zur normalen Partei erheben, andererseits spielt man ihr damit immer wieder in die Karten.

Minuten später die Pressemitteilung

Minuten nach Weidels Abgang verschickt die AfD eine Pressemitteilung. Kein Wort darin von Scheuer. Stattdessen greift Weidel darin Moderatorin Slomka an. Diese habe sich als „parteiisch und vollkommen unprofessionell geoutet“, heißt es. Sie habe sich mit den „frechen Intoleranz“ und den „plumpen Argumentation“ von SPD und Grünen gemein gemacht. „Ein weiterer Grund, die Zahlungen des Rundfunkbeitrags zu verweigern“. Und schwupps, gleich noch eine zentrale Wahlkampfforderung untergebracht. Als hätte man es von langer Hand geplant.

„Ich bedanke mich bei ihnen, die Sie alle geblieben sind bei dieser Sendung, um sich der Diskussion zu stellen“, schließt Slomka die Sendung am Dienstagabend. Die Verbliebenen lächeln.

Slomka wirkte im Vergleich zu anderen TV-Moderatoren der vergangenen Wochen und Tage ausgewogen, auch wenn sie Weidel mal ins Wort fiel, vielleicht etwas barscher als sonst. Über den Umgang von Journalisten mit der AfD lässt sich durchaus streiten. Sollen sie unterbrechen, korrigieren, ihre persönliche Abneigung durchscheinen lassen? Gilt nicht das Ideal der journalistischen Unabhängigkeit? Oder ist das im Umgang mit der AfD überholt? Darüber muss diskutiert werden.

Besonders weil am Dienstag auch der Tag war, an dem sich das Parlament zum letzten Mal in dieser Legislaturperiode im Paradies wähnen konnte, so ganz ohne die AfD. In wenigen Wochen wird sich das ändern. Dann werden Rechtsextreme im Bundestag sitzen. Und den werden die AfDler freiwillig so schnell nicht wieder verlassen wie Weidel ein TV-Studio.

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56 Kommentare

 / 
  • "Über den Umgang von Journalisten mit der AfD lässt sich durchaus streiten. Sollen sie unterbrechen, korrigieren, ihre persönliche Abneigung durchscheinen lassen? Gilt nicht das Ideal der journalistischen Unabhängigkeit? ... Darüber muss diskutiert werden."

    100 % korrekt und Ihrer Meinung.

     

    Ich halte es für geradezu dümmlich, dass man der AfD ständig ins Wort fällt, da das deren Klienetl bestätigt, dass man "Wahrheiten" unterdrücken will; Fake News, gelenkte Presse, usw..

     

    Aussprechen lassen, die Regie soll im Hintergrund deren Zahlen checken, dann wird mit Fakten begegnet.

     

    Machogehabe desw Herrn Scheuer hilft dann der CSU UND der AfD. Dass das wie im Falle Slomka dann der CSU wurscht ist.. . klar.

  • die letzte Bundestagsdebatte vorgestern ist wirklich empfehlenswert anszusehen, um herauszufinden, welche Partei man wählen möchte: https://www.youtube.com/watch?v=TfuDRcwJNgU (Phoenix-Kanal)

    Man bekommt einen lebendigen Eindruck von den Politikern aus ihrem Arbeitleben und ihrem sozialen Verhalten. In den ganzen TV-Wahlsendungen kommt das nicht so rüber, auch weil die Politiker ständig abgewürgt werden, sobald sie mal in Fahrt kommen!

     

    Bitte weiter empfehlen!

  • Die Wahlkampftaktik der AfD und Frau Alice Weidel sind evident. Die AFD fährt ähnliche Strategie wie D. Trump, alles Fake News was Medien über Haltung und Ziele der AFD verbreiten und die Anhänger der AFD fühlen sich als Opfer…“die ärmste“ wurde wieder einmal gemoppt, das bringt Stimmen im Wahlkampf und den ersten Platz bei Google nach dem Namen von Alice Weidel… wenn’s nicht so traurig wäre, Kompliment an die AFD, wie sie versteht die Klaviatur der Berichterstattung zu ihren Gunsten zu gestalten.

  • Talkshow-Escaping ist doch spätestens seit Kinski 1985 Mainstream. Damit wird man heute keinen Fisch mehr vom Teller ziehen können.

    Waren Kinskis Wutausbrüche noch untrennbarer Teil seiner Schauspielerpersönlichkeit, so war Bosbachs Abgang kürzlich bei Maischberger eher auf eingeschlafene Füsse zurückzuführen.

    Weidel ist als Politikerin nicht nur indiskutabel, sie ist auch völlig diskussionsunfähig. Jede Umgebung, in der man ihren Hirnfürzen nicht frenetischen Beifall spendet, empfindet sie folglich sofort als unzumutbare Situation, aus der es irgendwie zu flüchten gilt. Wahrscheinlich kriegt man dafür auch noch reichlich Geld. Die Sender sollten in Zukunft besser Figuren gar nicht erst einladen, die nicht einmal den ohnehin recht niedrigen Mindestanforderungen einer Talkrunde gewachsen sind.

     

    Kinski 1985 bei SAT1: https://www.youtube.com/watch?v=AxaOr7L7tyk

     

    Kinski live und unzensiert: https://www.youtube.com/watch?v=Iuie740BAa8

  • Das Auftreten der AfD und der Umgang der anderen Parteien mit dieser erinnert mich sehr stark an das Aufkommen der Grünen vor 35 bis 40 Jahren. Nicht zu selten spielten diese damals ebenso das alternative enfant terrible. Die anderen Parteien gaben damals ebenfalls äußerst ungern sicher geglaubte Mandate an diese neue Partei ab. Auch heute versuchen natürlich alle anderen Parteien ihre Pfründe zu bewahren.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Aber eins sei Ihnen prophezeit:

      Die Berührungsängste von damals waren erheblich größer als die heutigen gegenüber der AfD.

      Noch etwas Geduld - bald wird sie koalieren.

      • @571 (Profil gelöscht):

        ... Mit den Grünen ?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          ... Welcher Logik folgend?

          • @571 (Profil gelöscht):

            ... einer durch und durch bürgerlich-konservativen ?

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Nikolai Nikitin:

              ...dann ist es unwahrscheinlich...

              • @74450 (Profil gelöscht):

                CDU, CSU, REP, AfD, Grüne, ÖDP, REPs ... alles Opernpublikum ;-)

  • Wovon lebt diese Frau eigentlich? Laut Eigendarstellung ist sie "Unternehmensberaterin". Mit wem berät Frau Weidel sich denn? Abgesehen davon: ihr Lebensmittelpunkt scheint sich im schweizerischen Biel zu befinden. Angeblich zahlt Alice Weidel dort auch Steuern http://www.tagesspiegel.de/politik/alice-weidel-afd-spitzenkandidatin-zahlt-offenbar-steuern-in-der-schweiz/19740340.html Ist das eigentlich schon einmal überprüft worden?

     

    Und: inwieweit kooperiert Frau Weidel mit Mitgliedern der SVP?

  • Bei so mancher "Drama-Queen" gibt es einen ernsten Hintergrund https://de.wikipedia.org/wiki/Histrionische_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung

  • Ich fand den Weggang unnötig... solche Angriffe wie von Scheuer ("distanzieren Sie sich"), sind normal in der Politik, gerade in Wahlkampfzeiten.

     

    Allerdings hat das ZDF an einer Stelle auch nicht ganz fair gespielt: Einen 30 Jahre hier lebenden christlichen ehemaligen Flüchtling ausführlich herauszupicken, ohne eine Quote zu nennen, wieviele der aktuelleren Flüchtlinge denn überhaupt in Arbeit kommen, ist doch ziemlich suggestiv.

    • @Kapiert:

      Die Quote bzw. Zahl wurde mehrfach genannt.

      • @Norbert Laser:

        Nein. Es wurde keine Quote genannt. Bitte sonst hier nennen. Interessieren würde mich das nämlich sehr.

  • Den AFD'lern wird Niemand gerecht , da sie nach anderem Recht streben ! Für mich fühlt es sich an wie ein " Amoklauf in den Bundestag" ! Wenn es uns Deutschen Wirtschaftlich nicht so gut gehen würde, wie jetzt, müssten wir sogar davon ausgehen das die AFD zu beängstigenden Mehrheiten käme ( siehe Frankreich , Front National ) . Mir fehlt bei der derzeitigen Gemengelage in der Parteienlandschaft ein klarer Blick ohne Einlullungsfaktor ! Niemand kann es allen Bundesbürgern recht machen , und das ist auch gut so ! Nur verlieren alle großen Parteien eine menge Wähler da sie sich selbst nicht mehr die treue halten und nicht zu dem stehen was sie einmal stark gemacht hat....Die Grünen haben sich zu sehr in alle Richtungen verzettelt und sind dabei sich selbst abzuschaffen . Die SPD ist nicht mehr als eine Regierungsbeihilfepartei geworden. Die CDU hat einige der SPD Ideale für sich entdeckt . Die FDP hat mit Lindner, rein äußerlich, zumindest einen attraktiven Vertreter der allerdings meist im AFD- Wählerbecken Netze auszuwerfen vermag. Uns geht es gut! Aber zu welchem Preis ? Und wird es immer so bleiben ? Die Armen klofpen in Europa zu hauf an die Tür , egal ob wir uns verbarrikadieren oder nicht .... Wer in den Geschichtsbücher zurück blättert , könnte zu einem Wahrsager werden ...

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Es würde mich nicht wundern, wenn die Partei bald zugibt: Wir haben Alice ferngesteuert! Mehr Realsatire als diese Holzpuppe geht nicht! :D

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Vielleicht war ja auch nur wieder Böhmermann am Werke ...warten wir´s ab ;-)

      • @Daniel L:

        ach nein, Böhmermann muss erstmal die Angie verklagen, es ist doch Wahlkampf !

    • @74450 (Profil gelöscht):

      "...wenn die Partei bald zugibt"

       

      DIE PARTEI oder die Partei?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Es gibt nur eine Partei. Alles andere sind Politikdarsteller*innen!

  • Auch die Kommentar hier folgen überwiegend dem üblichen medalen Empörungsschema , das der AfD in die Händ spielt. Spannende Frage, ob und wann Linke (oder solche, die sich nur dafür halten) endlich bgerifen, dass die ganze moralische-empörte Ausgrentung und das geetsmühlenartige Bemühen der Rechtsdaikalen-Keule gegenüber langweiligen Bürgerlichen wie Frau Weidel der Rechte nur in die Hände spielt? Intelligente Kommunikation geht anders!

  • Die altbekannte Möllemanntaktik: Hauptsache man bekommt Presse. Ob gute oder schlechte ist erstmal nebensächlich.

  • "... Moderatorin Slomka (...) als „parteiisch und vollkommen unprofessionell geoutet“ (...) mit der „frechen Intoleranz“ und den „plumpen Argumentation“ von SPD und Grünen gemein gemacht."

     

    Naja, die "links-grün-versifften" öffentlich-rechtlichen Sender mal wieder. Vor allem das ZDF. So eine "Argumentation" für Verschwörungstheoretiker und anderweitig Zurückgebliebene ist eigentlich kaum noch zu toppen.

     

    Die wird aber gerade noch rechts aussen überholt von der steilen These, das deutsch-französische Gemeinschaftsprogramm arte sei "in Wahrheit" eine Art Fluchtpunkt des neonazistischen Widerstands gegen die Moderne und der Inbegriff der von den öffentlich-rechtlichen Medien im heimlichen Auftrag von Politik und Kirchen gesteuerten Infiltration mit antisemitischen Hassbotschaften zum Zwecke der schleichenden Umerziehung.

     

    Klingt nicht nur genauso bescheuert, ist es auch.

  • Ich denke, der Abgang von Weidel ist von vornherein geplant gewesen, genauso wie er auf ein Wortgefecht mit CSU- Scheuer erfolgte, hat doch die CSU auch immer wieder mal am rechten Ufer angelegt. Genau da denkt die AfD den tiefen Graben ziehen zu müssen; Nicht da, wo sie sich am deutlichsten von einer Partei unterscheidet. Die AfD spaltet, sie separiert ihre Wähler. Nicht zuletzt, wenn sie bspw Frau Wagenknecht als einzig vernünftige Politikerin der Linken darstellt. Strategie der AfD ist Zersetzung der Konkurrenten und schärfste Abgrenzung von den Ähnlichen. Taktisch hinsichtlich der Skandalösität sehr klug, sind doch AfD- Anhänger Trotzköpfe in Opferhaltung. Mit denen reden wir nicht mehr, hat schon beim Trump-Wahlkampf zum Erfolg geführt. So was ist leicht durchschaubar, aber es funktioniert.

  • Als es nach der vergangenen Bundestagswahl den Oppositionsparteien gelang, Vorteile in der Geschäftsordnung für sich herauszuschinden (z. B. Redezeit), feierten sie das als „großartigen Erfolg“.

    Falls nun auch die AfD in den Bundestag kommt, werden ihr selbstverständlich die gleichen Rechte zustehen, und niemand kann sie daran hindern, diese zu nutzen.

     

    Dann war es wohl doch eher ein Pyrrhus-Sieg!

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Weidel ist eine krasse Fehlbesetzung. Sie wirkt hölzern und alles andere als intelligent, irgendwie wie die weibliche Wiedergängerin der CDU-Schlaftablette Pofalla. Da kann frau dann in Ermangelung eigener Befähigung und jeglichen Esprits ja schon mal die Reißleine ziehen, um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen. Nach ihrem letzten ebenso peinlich-tumben Auftritt im Ersten habe ich deshalb auch an einen geplanten Abgang gedacht.

     

    Diese Frau gehört auf den Müllhaufen der AfD-Geschichte mitsamt der "Partei", der sie angehört.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      "Diese Frau gehört auf den Müllhaufen der AfD-Geschichte mitsamt der "Partei", der sie angehört."

      Da sind sie doch längst.

      Oder ist noch was übrig von der einstigen Lucke-Partei? Na, also.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Was übrig ist, kommt dann leider in den Bundestag. :-(

  • ...was mich am meisten graut, solche Leute, denen die Kälte und Brutalität aus den Augen schaut, leiten unsere Wirtschaft, bestimmen über das Leben tausender Menschen. Mit Stiefelnazis kommt man klar, das hier aber sind Ingenieure des humanen Untergangs. Man lese mal in der letzten ZEIT den Artikel über die Zöglinge aus Salem....

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      Weidel ist ein kleiner Fisch, hat es nirgends lange ausgehalten oder wurde nirgends lange ausgehalten. Dass ihr die Adenauer-Stiftung allerdings weiland ein Promotionsstipendium spendiert hatte, ist bedauerlich. Offenbar hatte sie ihre Gesinnung geschickt verborgen. Jedenfalls hätten die zu meiner Zeit eine solche hellbraune Socke bestimmt nicht genommen.

    • @Philippe Ressing:

      Allerdings !

       

      ...den Artikel hab ich auch eben gelesen und...es erschreckt mich

       

      nicht der Reichtum der Kiddis und ihrer Eltern oder meinen aufkommenden Neid (auch wenn er sich in Grenzen hält) - sondern eher das durch den gesellschaftlichen Diskurs der sich immer nur um klein-klein dreht - wichtiges und diskutiernswertes unter den Tisch fällt

       

      ....und da nehme ich mich nicht aus

  • „Ein weiterer Grund, die Zahlungen des Rundfunkbeitrags zu verweigern“, sagt Weidel.

    Wenn das mal nicht eine Aufforderung zum Rechtsbruch ist. Per Pressemitteilung.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Dann werden Rechtsextreme im Bundestag sitzen. Und den werden die AfDler freiwillig so schnell nicht wieder verlassen wie Weidel ein TV-Studio"

     

    Und aller Voraussicht nach dort genauso weiter plärren, sich als Opfer gerieren, jedes Thema mit Migration und Flucht in Verbindung bringen, ab und an Original-Nazi-Sprech verlautbaren lassen und sonst nichts reissen.

     

    Es ist ja immerhin eine Hoffnung, dass sich dieses Elend durch seine Anwesenheit im Parlament von selbst erledigt.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      "Es ist ja immerhin eine Hoffnung, dass sich dieses Elend durch seine Anwesenheit im Parlament von selbst erledigt."

      Einen Vorgeschmack hat es schon in Bawü geliefert, indem das Elend den Landtag mit allerlei Tricks (bspw. 2 Fraktionen) unter Ausnutzung der parlamentarisch möglichen Lücken nervte. Erledigt ist es noch nicht.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Da haben Sie schon recht. Aber welcher Eindruck ist dabei entstanden? Dass diese Partei sich extrem schwer tut, selbst einen beinharten Antisemiten wie Gedeon raus zu werfen.

         

        Und dass sie eben durch Ausnutzen von Lücken trickst.

         

        Und was fällt einem sonst so ein, wenn man an die AfD-Fraktion in BaWü denkt?

         

        Eben. "Z'domm zom a Loch in dr Schnee brunze"

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Die Schwaben sagen: "Z'Domm, omm" , aber Sie als Amerikaner, Herr Hawkins, können diese Feinheiten nicht wissen. Immerhin, Sie bemühen sich...

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @Karl Bauer15:

            In Schduddgard sagese "Zu dumm zum ...".

             

            JIM HAWKINS pflichte ich als Ostälbler (Familie seit 1648 hier ansässig!) ganz klar ohne Wenn ond Abr bei.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @571 (Profil gelöscht):

              Schwobaseggl indrnationahl!

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Karl Bauer15:

            Anscheinend sind eher Sie nicht mit den regionalen Besonderheiten vertraut.

             

            Ich bin ein gebürtiger Oberschwabe und da wo ich herkomme, sagt man das so.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Sie sind Oberschwabe und heißen Jim Hawkins? Das nenn ich Globalisierung!

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Karl Bauer15:

                Vielleicht liegt diese Wahrnehmung ja auch an ihrem Horizont?

                 

                Besonders lesefreudig scheint es in ihrem Dorf, oder wo Sie auch sonst wohnen, ja nicht gerade zuzugehen.

                 

                Stevenson, der Autor der Schatzinsel, in der Jim Hawkins eine der Hauptfiguren ist, war Schotte.

                 

                So gesehen spielt sich das alles in der EU ab. Und wenn es nach den Schotten geht, soll es ja auch dabei bleiben.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Immerhin repräsentiert sie (die AfD) einen nicht unerheblichen Wähleranteil, der besser bei den Nichtwählern geblieben wäre.

          "Z'domm zom a Loch in dr Schnee brunze", aber a Kreizle bei der Partei mit dem A goht noh.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @571 (Profil gelöscht):

            Da haben Sie bedauerlicherweise recht. In meinem alten Heimatwahlkreis hatte die Bagage fast 18%. Damit waren sie die drittstärkste Partei.

             

            Die Grünen hatten allerdings fast das doppelte. Wegen Kretsch eben.

  • wir haben eine pluralistische gesellschaft.

    wir haben auch ein pluralistisches parlament.

     

    wir werden den einzug der rechten unsere demokratische volksvertretung am 24.09. nicht verhindern können, jedoch im praxistest überstehen.

    • @adagiobarber:

      "...jedoch im praxistest überstehen."

      Ihr Wort in Gottes Ohr!

  • "Weidels durchchoreographierter Abgang wirkt wie eine inszenierte Eskalation, ein PR-Manöver, das der AfD neue Schlagzeilen bringt. "

     

    Danke, eigentlich reicht dieser Satz, um dieses Ritual der AfD zusammenzufassen. Alles weitere bitte nachlesen im Ende 2016 geleakten AfD-Strategiepapier zur Wahlkampftaktik ("Provozieren und eskalieren, um in die Schlagzeilen zu kommen!"

     

    Wie der Umgang mit AfD-Positionen auch in solchen Formaten erfolgen kann, hatte Sarah Wagenknecht am Vorabend in der ARD-Runde aufgezeigt beim Thema Wohnungsbau:

     

    Während Weidel das uralte Märchen von der "unsichtbaren Hand" der Marktkräfte bemühte, nachdem "Geld seinen Weg selber findet" (meinte sie das eigene Konto mit ihrem schweizer Einkommensteuersparmodell?) hatte Wagenknecht zur Recht die Forderung nach Wiederaufname des sozialen Wohnungsbaus aufgestellt und Finanzhaie auf dem Wohnungsmarkt angeprangert.

     

    Da weiß der/die sozial Schwache doch, was er von der selbsternannten "Volkspartei" und vom "sozialen Kümmerer" AfD zu erwarten hat (wenn er / sie überhaupt zugehört hat, was zu bezweifeln ist).

     

    So gelingt Entlarvung der AfD als das, was sie wirtschafts- und sozialpolitisch ist: ultra-neoliberaler Casinokapitalismus auf Meth.

  • Alle fragen sich immer was der richtige Umgang währe...nun es ist relativ einfach -

     

    kein Fußbreit den Faschisten...auch der Csu/Cdu gegenüber die in der Vergangenheit immer wieder mit dementsprechenden Aussagen und vor allem mit ihrer Politik dadurch auffällt

    • @Pepe le Pew:

      Si, so sieht es aus!

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Weidels durchchoreographierter Abgang wirkt wie eine inszenierte Eskalation, ein PR-Manöver, das der AfD neue Schlagzeilen bringt. Kann ja nicht schaden im Wahlkampf."

     

    ... und alle, alle machen mit, inkl. tazzis!

    • 7G
      78110 (Profil gelöscht)
      @571 (Profil gelöscht):

      Einerseits: korrekt, andererseits: nö.

      Aus zwei Gründen: Erstens _vermute_ ich, dass in der taz immer noch Schlagzeilen und Berichte über die AfD nicht sonderlich zu deren Stimmenfang beitragen.

      Zweitens, und das ist mir anhand dieses Artikels wichtiger, wird hier nicht der - ich kann das Wort in Artikeln, "Skandal!", förmlich bereits lesen! - Vorgang innerhalb der Fernsehsendung thematisiert, sondern der naheliegend von langer Hand geplante Ablauf der Folgezeit derselben. Mit dieser Verschiebung des Schwerpunktes bin ich als Leser durchaus einverstanden, denn als Nicht-Beobachter dieser Sendungen erreicht mich wenigstens eine Interpretation derselben, die ich andernfalls nicht mitbekommen hätte.

      • @78110 (Profil gelöscht):

        Das frage ich mich auch. Wie viele taz-Leser werden wohl potentielle AfD-Wähler sein ? 0,01 oder 0,00001 % ?

        • @Nikolai Nikitin:

          Nach Meinung vieler Kommentatoren schon einige. Ansonsten würden sie die Afd-Keule nicht so oft schwingen

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @78110 (Profil gelöscht):

        Schon klar.

        Mich stört halt der Widerspruch in diesem einen Satz.