piwik no script img

Krisengipfel zu GriechenlandDas Diktat aus Brüssel

Eric Bonse
Kommentar von Eric Bonse

Deutschlands Bedingungen an Griechenland sind so hart, dass sie an einen Krieg erinnern. Aus den Beschlüssen spricht der Wunsch nach Rache.

Der neue griechische Finanzminister Tsakalatos beim Krisengipfel in Brüssel. Foto: dpa

D ie Franzosen haben wenigstens noch Sinn für die europäische Geschichte. Nach dem massenhaften „Ochi“ aus Griechenland erinnerte der französische Finanzminister Emmanuel Macron an den ersten Weltkrieg – und an die harten, letztlich überharten Auflagen der Siegermächte gegen Deutschland. Einen „neuen Versailler Vertrag der Eurozone“ dürfe es nicht geben, forderte Macron.

Doch genau das bahnt sich nun an: Der Krisengipfel der Euroländer hat alle Lehren der Vergangenheit in den Wind geschlagen und den Grundstein für ein neues „Diktat aus Brüssel“ gelegt. Ausgerechnet Deutschland, die neue Siegermacht der Eurokrise, hat die Bedingungen vorgeschrieben. Sie sind so hart, dass sie durchaus an Krieg erinnern – an einen Wirtschaftskrieg um den Euro.

Bereits heute soll Premier Alexis Tsipras einen neuen Hilfsantrag in Brüssel vorlegen. Am Donnerstag soll ein neues Spar- und Reformprogramm stehen. Sollten die Konditionen nicht bis ins Detail bis Freitag Morgen um 8.30 Uhr erfüllt werden, werde man Griechenland aus dem Euro werfen, droht EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Der Grexit sei schon bis ins Detail vorbereitet.

So spricht man nicht mit Partnern, sondern mit Feinden. Aus diesen Beschlüssen spricht keine historische Vernunft, sondern der Wunsch nach Rache – dafür, dass sich Tsipras über den Willen der Euro-Granden hinweggesetzt und sein Volk zu einem „Nein“ hingerissen hat. Es sollte ein „Nein“ zu Ultimaten und Pressionen aus Brüssel sein - Brüssel antwortet mit neuen Ultimaten.

Gutes kann aus dieser Politik nicht erwachsen. Schon gar keine „Rettung“ Griechenlands. Denn der „Rettungsplan“, den die Euro-Granden nun in kürzester Zeit einfordern, wird nur formal in Athen geschrieben. In der Substanz dürfte er sich kaum vom letzten, von den Griechen mit großer Mehrheit abgelehnten Memorandum unterscheiden. Und einen Schuldenschnitt wird es auch nicht geben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Eric Bonse
EU-Korrespondent
Europäer aus dem Rheinland, EU-Experte wider Willen (es ist kompliziert...). Hat in Hamburg Politikwissenschaft studiert, ging danach als freier Journalist nach Paris und Brüssel. Eric Bonse betreibt den Blog „Lost in EUrope“ (lostineu.eu). Die besten Beiträge erscheinen auch auf seinem taz-Blog
Mehr zum Thema

95 Kommentare

 / 
  • Upps: Gerade in den NEWS:

    das griechische Militär bereitet sich vor auf evtlle. Bürgerkriegszustände in einer art `Notfallplan´ "NEMESIS" ...

    -------------

    Bürgerkrieg in Griechenland ? Will IWF, EU, GSM das etwa verantworten ?

  • Tja Herr Bonse .. (seufz*) .. das, was sie hier beschreiben.. "die Wirklichkeit" in der gegenwärtigen EU...

    ..ist eine Darstellung der Phænomene von `Entsolidarisierung´ in der EU Gemeinschaft!

    ..Und: diese `Entsolidarisierung´ der Familien im Europäischen Haus.. (ein in etwa Zitat des ZDF Morgen TV Interviews vom GRÜNEN MEP Hrn. Daniel Cohn Bendit, heute, 9.7.2015) ist m.E. die eigentliche Krise der EU!

    ------------

    Und diese Krise wurde m.E. provoziert durch ideologisierung der Økonomien: Austeritæt und neoliberalismus, Bankenmacht, dumme Abgrenzung gegen Russland, TTIP, erneuerten Kalten Krieg..

    SYRIZA hat es vermocht, den "Geist der Solidarität und der Demokratie" zu erneuern: ein hoffnungsvolles Signal für die ganze EU..

    Klar, die Økonomie Hellas ist kaputt.. und Bedarf der Hilfe !

    Aber? Nun, im Namen ideologisierter Økonomien der EU, im Namen der Macht des kalten Mammons.. den Geist notwendiger Erneuerung aus Hellas zu negligieren..

    ..das kann der Beginn des `Untergangs´ der EU bedeuten, das `europæische Haus´ droht `unbewohnbar´ zu werden!

  • Klar, dass jetzt schon die Dolchstosslegende vorbereitet wird - "im Felde unbesiegt".

     

    Warum sollte die politische Linke auch nach vielen Jahrzehnten kontinuierlichem politischen Irrtum plötzlich Umdenken?

  • Der Klügere gibt nach ! Klingt "old school", ist es auch, aber nicht so schlecht in diesem Fall. Über einen gedemütigten Tsirpas kann man vielleicht noch spotten aber keinenHohn mehr ergießen. Und Not leidende Griechen lösen jetzt schon Hilfereflexe sogar in der EU-Politikerschaft aus. Die griechische Regierung kann auch mit geringen Mitteln aus solchen schon angebotenen Programmen viele Erleichterungen schaffen, die Zeit nutzen, um diesmal wirklich die vielbeschworenen "Strukturreformen" anzugehen; die anderen Parteien müssen diesmal, wollen sie sich nicht ganz unglaubwürdig machen, mitziehen. Und umgekehrt, speziell Merkel, die wohl immer noch eigentlich ratlos ist in der Greichenlandfrage, gewinnt durch ihren jetzigen "Triumpf" den Freiheitsgrad - ein Stück mehr Autonomie - , sich mit dem Antrag auf ESM-Hilfen freundlicher zu beschäftigen, vieleicht sogar zu fördern.

  • Guter Kommentar. Sehr lesenswert, in der taz leider nicht zu finden - warum? -: http://www.tagesspiegel.de/politik/offener-brief-von-oekonomen-an-angela-merkel-jetzt-ist-der-zeitpunkt-die-gescheiterte-sparpolitik-zu-ueberdenken/12021886.html

    Für alle, die anderes glauben: Schäubles Sprecher Martin Jäger hat gerade heute hat einen Schuldenschnitt, eine Schuldenumstrukturierung, - restrukturierung und alles ähnlich wirkende ausgeschlossen. So wird Merkel zu Totengräberin Europas mit den Griechen als erstem von ihr maßgeblich mit ihrer falschen Austeritätspolitik mit verursachten Trauerfall.

  • irgendwie schreibt die taz fast wie das griechische Staatsfernsehen: schuld sind immer die anderen, die EZB soll einfach unbegrenzt Kredite geben, die Friste sind zu kurz (dass seit Monaten auf Vorschläge gewartet wird, die ein bißchen Substanz haben und nicht nur Mondbuchungen sind - höhere Steuereinnahmen, wo laut Varoufakis das Land gar nicht in der Lage ist, Steuern einzutreiben), spielt da wohl keine Rolle mehr.

    Auch die Lügen vor der Abstimmung - nach 2 Tagen haben wir eine Einigung, die Banken machen wieder auf, das Geld reicht noch ganz lange - sind kein Thema, man fragt sich nur warum? War nicht alles absehbar, was jetzt passiert, konnte man wirklich erwarten, dass die Gläubiger sagen: "ja, wenn die Griechen keine Auflagen wollen, dann geben wir ihne das Geld eben ohne...- ist ja Demokratie". Dann bitte voran, liebe Taz-Journalisten. Man bekommt zur Zeit sehr günstig griechische Anliehen, allerdings wird mal politisch korrekt sicher den Nominalwert überweisen bzw. die Differenz an den gr. Staat.

    • @Dr. McSchreck:

      Nein, die EZB soll nicht unbegrenzt Kredite geben, dass hat keiner aus griechischen Regierung gefordert, das behauptet nur Hetzer Zeitungen wie die Bild.

       

      Und die griechische Regierung hat konkrete Vorschläge gemacht, nur belasten diese zum größten Teil die Reichen und nicht den - schon zum größten Teil verarmten - Rest, was von der Troika nicht zugelassen und schulmeisterhaft mit "rot" zusammengestrichen wurde.

       

      Die griechische Regierung will Reformen, aber nicht die Art Reformen, die seit 5 Jahren via Diktat aus Brüssel kommen und das Land fast komplett ruiniert haben. Über 50% Jugendarbeitslosigkeit, 33% Arbeitslosigkeit insg. Schulden von 120% auf 180% rauf, eine Säuglingssterblichkeitsrate von 40%!!!!! Wer von den Griechen weiterhin verlangt diese mörderische Politik durchzuziehen hat entweder komplett den Bezug zur Realität verloren oder ist dermaßen von Hass zerfressen, dass ihm Menschenleben egal sind.

      • @Frank Fischer:

        die Regierung hat vor allem Reformen zurückgedreht, den Staatsfunk wieder eröffnet, Kürzungen zurückgenommen. Einschnitte bei der Rente lehnt sie ab, obwohl diese unvermeidlich sind, weil es zu viele Rentner mit zu hohen Renten gibt, wegen zahlloser Frühpensionierungen in der Vergangenheit. Von den Beamten wurden nur die entlassen, die arbeiteten, die wegen Vetternwirtschaft eingestellten dürfen bleiben.

        Die einzige Lösung ist tatsächlich: das Land muss pleite gehen, eine neue Währung eingeführt, Hilfe gibt es für die Armen nicht vom gr. Staat, sondern vom Roten Kreuz o.ä. und der Staat wird komplett neu struktueriert. Das alte System ist so marode, dass es nicht reformierbar ist.

  • Trotz sich wiederholender Vergleiche hat das EU-Angebot rein gar nichts mit dem Versailler Vertrag zu tun. Bei Versailles ging es um Reparationszahlungen eines ausgebluteten Landes und Kriegsverlierers an die Siegermächte. Heute geht es bei der Grichenlandkrise um einen Vertrag zur Sanierung eines Staatshaushaltes. Griechenland hat Jahrzehnte Zeit, die Schulden zurückzuzahlen und quasi alle EU-Politiker sind sich einig, dass es früher oder später einen Schuldenschnitt geben wird. Hätte Tsipras unterschrieben, dann hätte Griechenland jetzt wieder Geld, die Banken wären geöffnet und die Wirtschaft würde laufen. Aber er hat die Griechen über den Inhalt des EU-Angebotes belogen. Ich verstehe nicht mehr, wie man als Linker heute noch zu Tsipras halten kann, der dabei ist, der griechischen Wirtschaft den Todesstoss zu versetzen.

  • Großartiger Kommentar im SPIEGEL: "Wer Vetternwirtschaft, Rückwärtsgewandtheit und Arroganz für Wesensmerkmale linker Politik hält, darf Alexis Tsipras und seine Koalition gerne weiter eine "linke" Regierung nennen. (...) Ihr Verhalten in der Eurokrise ist eine Beleidigung linker Werte wie Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Brüderlichkeit." http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-tsipras-ist-nicht-links-kommentar-a-1042561.html

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @2A1ZA:

      Bis jetzt war mir der SPIEGEL nicht gerade als linke Kampfpostille bekannt. Daran hat sich nach der Lektüre des Kommentars nichts geändert. Was an ihm großartig sein soll, ist mir rätselhaft geblieben. Offenbar kann dies nur jemand beurteilen, dessen politische Heimat sehr weit von linken Werten entfernt ist.

       

      Jedem halbwegs gedankenklaren Menschen, einerlei ob links oder rechts, ist bekannt, dass auch nach Amtsantritt von Syriza Fehler gemacht wurden und noch immer gemacht werden. Wie es aussieht, auch einige haarsträubende.

       

      Aber: erstens ist das Prinzip der Unfehlbarkeit in Vatikanstadt zuhause - und nicht in Athen.

       

      Zweitens gilt demzufolge das "Errare humanum est" für ALLE beteiligten Akteure, nicht nur für die zum Teil stümperhaften Fehler der EU und

       

      drittens ist meine Sympathie stets auf Seiten der Schwächeren und nicht der Macht. Dies gilt auch trotz meines Unverständnisses über bestimmte Maßnahmen der Tsipras-Regierung.

       

      Diese Regierung ist unerfahren und noch nicht sechs Monate im Amt. Über die ersten sechs Monate der GroKo legen wir lieber den dicken Mantel barmherzigen Schweigens.

       

      Das Herz schlägt links ... und wird dies immer tun.

  • Nein Herr Bonse,

     

    Diktat aus Brüssel, Versailler Vertrag, Deutschlands Bedingungen? Also da geht doch gehörig etwas durcheinander.Bisher gibt es überhaupt keine Forderungen an Griechenland, und diktiert aus Deutschland auch nicht.

     

    Fakt ist: Die griechische Regierung ist ohne ein konkretes Konzept nach Brüssel gereist. Die Forderung, daß Tsipras etwas vorlegen muß, ist doch völlig legitim, nachdem das Referendum abgehalten und vorehr die Verhandlungen beendet wurden.

     

    Die zeitlichen Zwänge ergeben sich einerseits aus dem ohnehin vorhandenen Druck bei Griechenland und andererseits an dem zeitplan bis zur Tagung am Sonntag.

     

    Was soll das für ein deutsches Diktat sein? Welche Bedingungen soll Deutschland da vorgegeben haben?

     

    Hören Sie O-Töne diverser Finanzminister und Präsidenten. Simpelformuliert waren die meisten stinksauer, daß ein griecvhischer Ministerpräsident ohne konkretes Konzept auftaucht. Ich halte das für verständlich, dann irgend einen Plan sollte die griechische Regierung schon haben. Und den ESM-Antrag auf einer Seite hätte er auch noch kürzer formulieren können: Brauche Geld!

     

    Man kann ja einiges kritisieren an der deutschen Politik, aber dieser Vorwurf hier geht ja nun völlig an der Sache vorbei.

  • Die Forderung mit den 400 Mio kam im wesentlichen vom IWF. Zumeist werden die als US-hörig dargestellt.

  • Kommt also der Bundeswehreinsatz schon am Montag.

    Prima. Also Bodentruppen marsch.

     

    Noch nicht genug gemordet?

    Kriegsschuldreparationen für die Verbrechen im 2. WK stehen aus.

     

    Negative Handelsbilanzen Griechenlands durch subventionierte deutsche Exporte: und sie sollen immer weniger konsumieren und trotzdem immer mehr kaufen?

    Der unlogische Absatzmarkt Eurozone.

     

    Jaja, dann schmeißt mal schön raus und jubelt über euer Eigentor, ihr Diktatoren.

    • @nzuli sana:

      In was für einer Welt leben sie denn: Kommt also der Bundeswehreinsatz schon am Montag. Griechenlands negative Handelsbilanzen durch subventionierte Exporte Deutschlands entstanden. Wenn ihre Ansichten unter der sogenannten Linken Konsens sind, braucht man sich nicht zu wundern, dass die in der Geschichte der Menschheit noch nie etwas auf die Reihe gebracht haben

  • deutschland, also wir hat nach dem 2ten weltkrieg, nach all den unmenschlichen verbrechen die gnade der welt gesehen und wurde mit dem marshallplan "belohnt". das war richtig und die einzige möglichkeit D nicht in ein tal der jammernden nazis zu verwandeln.

    ausgerechnet wir, das D, das daraus erwachsen ist, ist nun nicht bereit "gnade" (dieser begriff ist völlig unangebracht, aber in den augen der Regierung wäre es wohl so) zu zeigen.

    griechenland hat in der finanzpolitik fehler gemacht...mehr nicht!

    Schande!

    • @nutzer:

      Ganz so einfach ist es leider nicht. Griechenland hat sich viel zu schnell und viel zu hoch verschuldet und zwar überwiegend für Konsum, weniger für Investitionen. Die Produktivität des Landes stand in keinem Verhältnis mehr zu seinen Ausgaben. Das kann man nicht mit "haben in der Finanzpolitik halt Fehler gemacht...mehr nicht!" abtun. Letztendlich bezahlen für diese "Fehler" nämlich die anderen Euro-Mitgliedstaaten, die die Hilfen für Griechenland ihrerseits wiederum über Einsparungen oder (noch größere) Schulden finanzieren müssen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin für Solidarität in Europa und zittere mit Griechenland, weil ich um die Folgen für das griechische Volk bei einem Grexit weiß. Trotzdem darf die Signalwirkung einer Rettung Griechenlands nicht die sein, dass Haushaltsdisziplin was für Idioten ist. Zur Demokratie gehört nämlich auch Eigenverantwortlichkeit und ich meine mich daran zu erinnern, dass auch die Regierungen, die das griechische Desaster angerichtet haben, vom Volk gewählt wurden und sich nicht an die Macht geputscht haben.

    • @nutzer:

      Das ist zum Teil richtig, sicher meinen Sie wie viele andere auch das Londoner Schuldenabkommen, dabei darf aber nicht vergessen werden, dass diese Segnungen auch nur im Rahmen einer Teilsouveränität (Stichwort: alliierte Kontrollrechte, auch wenn Adenauer das anders sah) gewährt wurden und diese Teilsouveränität im Grunde erst mit der Wiedervereinigung 1990 zur vollen Souveränität erstarkte.

  • Es gehört zu den größten Irrtümern der griechischen Regierung, aber auch großen Teilen der deutschen Öffentlichkeit, zu glauben, Deutschland oder gar das Duo Merkel/Schäuble hätten die Macht, über Griechenlands Schicksal zu entscheiden. Über weitere milliardenschwere Hilfsprogramme entscheiden in den meisten Eurostaaten die Parlamente und es ist bereits jetzt absehbar, dass es in kaum einem dieser Parlamente eine Mehrheit für Hilfsprogramme geben wird, die über den letzten Vorschlag der Eurogruppe hinausgehen, den Griechenland in einer souveränen Entscheidung per Referendum abgelehnt hat. Was für Griechenland viel wichtiger wäre, als das Feilschen um Bedingungen für weitere, fragwürdige und schuldenfinanzierte Hilfsmilliarden, wäre ein konkretes Investitionsprogramm für die griechische Wirtschaft unter Einbeziehung europäischer Unternehmen sowie die Entsendung von europäischen Fachleuten (nur bitte nicht aus Deutschland!), die die griechische Regierung bei der Neustrukturierung der Verwaltung, des Steuerwesens, der Einführung eines Katasteramtes usw. usw. unterstützen. Eine Initiative für Partnerschaften zwischen europäischen und griechischen Kommunen, Schulen und Hochschulen, die Einrichtung einer Europäischen Universität in Athen mit Forschungscampus etc. Es muss hier eine nachhaltige Hilfestellung für ein völlig am Boden liegendes Land geben, das die Menschen in Europa und Griechenland einander näher bringt anstatt sie durch Vorurteile; Neid und Missgunst immer weiter voneinander zu entfernen. Es ist beängstigend, dass Europa weder für Griechenland noch für andere dringende Probleme (Flüchtlingspolitik!) Lösungen findet. Das Europäische Projekt droht am Nationalismus und Egoismus seiner Mitgliedstaaten zu scheitern, und das ist das eigentliche Tragödie.

    • @kme-martin:

      Hallo KME-Martin,

      sehr gute Meinung, die ich teile, insbes. die Investitionsvorschläge. Das nennt man europ. Solidaritätsprinzip

      Mit solid. Grüßen

      Thomas

  • 6G
    628 (Profil gelöscht)

    Evtl. schon mal was vom Versailler Vertrag, dem Marshallplan und dem Schuldenerlass für Deutschland nach dem 2. Weltkrieg (Londoner Schuldenabkommen) gehört. Wenn nicht, einfach mal nachlesen, könnte erhellend für Sie sein.

  • Eigentlich wäre es leicht gewesen, Griechenland in den vergangenen 5 Jahren aus der Krise zu helfen und das wäre es – bei weniger Starrsinn seitens der Euro-Zone - auch jetzt noch – ohne Sparsamkeitsprogramm: Es ist doch klar, dass wer sparen muss, wenig kaufen kann – wenn eine Bevölkerung wenig kaufen kann, müssen dort Produzenten und Dienstleister ihre Angebote zurückfahren und Menschen in die Arbeitslosigkeit entlassen, die dann auch kein Geld mehr haben und damit das Geschehen zu einem Teufelskreis werden lassen. Tatsächlich haben ja auch wir in Deutschland keineswegs wegen Schäubles Sparsamkeit aus der Krise herausgefunden, sondern wegen der niedrigen Zinsen, die einerseits dafür gesorgt haben, dass sich Sparen nicht lohnt: Menschen haben also gekauft, statt zu sparen. Andere haben die niedrigen Zinsen zum Anlass genommen, Kredite aufzunehmen und Schulden zu machen: Genau das Gegenteil also, was man von Griechenland verlangt hat. Und auch das ist klar: Die, die sich brav an Sparprogramme gehalten haben (Spanien und Portugal und unter früheren Regierungen auch Griechenland) haben das mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 50 % bezahlt. Die Gründe dafür, dass europäische Politiker diese sicher auch ihnen bekannten Zusammenhänge nicht in ihre Politik einfließen lassen? Will man Griechenland zwar als Absatzmarkt erhalten, ohne es aber zu einer potenziellen Konkurrenz werden zu lassen? Schauen die meisten Politiker nur nach der Meinung der Stammtische und beweisen damit wenig Rückgrat? Will man einer linken Regierung auf keinen Fall einen Erfolg gönnen? Will man mit aller Macht künftig Volksabstimmungen verhindern, die den Eurokraten in Brüssel das Alleinregieren schwer machen? Ist Schäuble inzwischen so alt, dass er nichts Neues mehr denken kann? Sind Merkel und andere zu unsicher, um die einzig richtige Entscheidung zu treffen?

    • @stph:

      Eine Frage, was ist den die einzig richtige Entscheidung?

  • Die Syriza-Regierung darf sich nicht dem Diktat aus Brüssel beugen, denn sie kann das Volk nicht zwingen, den ohnehin schon eng geschnallten Gürtel noch enger zu schnallen und sich selbst zu strangulieren.

    Mit der leider auch von den "Qualitätsmedien" hierzulande befeuerten Hetze gegen Griechenland im Allgemeinen und die Syriza-Regierung im Besonderen ist ein Feindbild installiert worden, das in erschreckender Weise an altbekannte Propaganda erinnert – fast so, als befänden wir uns mit Griechenland im Krieg – und jetzt als Blitzableiter für die strukturellen Probleme der EU dient. Da werden die GriechInnen einerseits als frech und undankbar beschimpft, andererseits wird ihnen gegenüber Mitleid geheuchelt. Als wüssten sie nicht, worauf sie sich eingelassen haben. Ich denke, dass es ihnen bewusst ist, wie hart die nächste Zeit für sie wird. Wie sagte doch eine leidensfähige griechische Rentnerin vor laufender Fernsehkamera sinngemäß: »Wir haben die Weltkriege, den Bürgerkrieg und die Militärdiktatur überlebt, also werden wir auch diese Krise überstehen.«

    Wie viele Menschen in Europa wünschen sich die GriechInnen mehrheitlich eine neue, solidarische Politik – nicht nur in Athen, sondern in der ganzen EU, weil sie eingesehen haben, dass es keine Alternative gibt. Syriza ist nicht gewählt worden, um die Politik der Vorgängerregierungen fortzuführen, sondern um einen Politikwechsel herbeizuführen. Vor diesem Hintergrund wirbt Tsipras für ein Umdenken auch in Brüssel, was die EU natürlich als Affront empfindet.

    Ich wünsche mir für den EU-Gipfel Grundsatzreden zumindest von Merkel und Hollande, in denen Verständnis für die griechische Verhandlungsposition zum Ausdruck kommt, Fehler der EU eingeräumt werden und eine Debatte über die Erneuerung der EU angestoßen wird, denn unabhängig davon, wie es in Griechenland weitergeht, muss sich die EU die Notwendigkeit einer Strukturreform eingestehen.

  • 3G
    3784 (Profil gelöscht)

    Die Fakten benennen eindeutig den tatsächlichen Verursacher der „Krise“:

    http://www.vox.com/2015/7/7/8901837/greek-incomes?utm_campaign=vox&utm_content=chorus&utm_medium=social&utm_source=twitter

     

    Gebe gerne Nachhilfestunden im Lesen von Graphen für den Fall, einer lese aus dem Graph heraus, dass die Griechen der EU die „Krise“ eingebrockt hätten, da die Griechen …. ich muss nun wirklich nicht den Schwachsinn aufzählen, den Halbgebildete nicht müde werden auszubreiten, weil sie auf die dreisten Lügen ihrer Politiker hereingefallen sind. Besonders perfide ist Lüge, es würde mit Steuergeldern der EU den Griechen geholfen. Jeder halbwegs mit Intelligenz begabte Mensch weiß, dass Banken Institute sind, die bei Sonnenschein Regenschirme verteilen und diese bei Regen wieder einziehen. Weniger bekannt dürfte sein, dass Banken auch gerne mal Regen machen, da auch daraus Gewinne erzielt werden können. Verfügen die Banken doch für den Fall, die Regenschirme könnten wegen Regen nicht zurückgegeben werden, über eine besondere Inkassostelle, die viel mehr Möglichkeiten als eine Bank hat, denn in dieser Inkassostelle sitzen – sogenannte „Regierende“. Nun leiht die Bank der Inkassostelle Regenschirme, die gibt die Regenschirme dem zahlungsunfähigen Kunden der Bank, und der zahlungsunfähige Kunde gibt diese Regenschirme wieder der Bank. Ein höchst lukratives Karussell. Und dreimal darf geraten werden, für wen.

    • @3784 (Profil gelöscht):

      Mal immer schön der Reihe nach. Die Regierungspartei Syriza versuchte seit Beginn des Wahlkampfes und bis heute, die Welt glauben zu machen, dass die Griechen eines Tages aufwachten und unerwartet die (damals noch) „Troika“ vor der Tür stand, um sie zu schurigeln.

      Leider sind auch Sie darauf hereingefallen. Denn sie verlieren kein Wort über die Vorgeschichte!

       

      Die Ursache der Schuldenkrise begann unbemerkt schon vor Jahren, als die früheren Regierungen die Staatsausgaben zunehmend auf Pump finanzierten – und es war ja so leicht, an neue Kredite heranzukommen! Aber wer zwang eigentlich den Griechen die Bank-Kredite auf? Dass sie nicht geschenkt waren, sondern vertragsgemäß mit Zinsen zurückgezahlt werden müssen, war von vornherein klar und ist kein Verbrechen!

      Aber irgendwann ging es nicht mehr, und seitdem ist Heulen und Zähneklappern.

       

      Griechenland bekäme zwar noch Kredite auf dem „freien“ Markt, aber zu unbezahlbaren Konditionen.

      Also haben sich die „Troika-Institutionen“ entschlossen, nach langem Zögern und entgegen den einschlägigen Verträgen und vor allem, um Ansteckungseffekte zu vermeiden, Hilfszahlungen zu leisten. Aber diese Zahlungen kommen nicht mehr von den Banken, sondern von den o.g. Steuerzahlern in der Eurozone. Und die wollen wissen, was mit dem Geld geschieht!

       

      Syriza wurde gewählt, um das Land aus dem Schuldensumpf zu führen. Es zwang sie niemand, sich zur Wahl zu stellen!

      • 3G
        3784 (Profil gelöscht)
        @Pfanni:

        Es hat mich sehr gefreut, dass Sie meine Ausführungen in allen Punkten bestätigen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @3784 (Profil gelöscht):

      Als Sahnehäubchen auf Ihre wunderbaren Ausführungen zum Bankenunwesen:

       

      "Nur Amateure überfallen eine Bank. Profis gründen eine." (ich glaube von Bert Brecht)

      • 3G
        3784 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Die Pointe des Karussells ist, dasss die Banken die Regenschirme gar nicht haben, die sie gegen gutes Geld verleihen, und dass dies alle wissen.

         

        Was die Frage erklärt, die Wolfgang Streeck stellt: „Vielleicht ist Griechenland nur einer der immer zahlreicher werdenden Plätze am Rande des Imperiums, wo das Kartenhaus der leeren, in immer neuen "Finanzinnovationen" verbrieften Versprechungen, auf das unser Wohlstand gebaut ist, zusammenzubrechen beginnt?“

  • Die Schlange

     

    Unendliche Schlange

    am Geldautomaten

    Blinzelt das Lichtlein

    Passcode eingeben

     

    Es wird immer waermer

    Die Sonne steigt auf

    die Schlange klappert

    Das Geld geht aus

     

    Kalt laeuft's im Ruecken

    steht Nachschub denn an?

    Der Juli wird Winter

    Russland klopft an

     

    Unendliche steppen

    eroeffnen sich jetzt

    es wird immer kaelter

    (Nachschub steckt fest)

     

    die Schlange stolpert

    einige fallen

    sie bleiben nur liegen

    auf dem Rueckzugsstreifen

     

    Die Schlange verweht

    minus vierzig Grad

    die Sonne wird Schnee

    AthenStalingrad.

  • @Per Nachname

    Der dicke Gabriel und sein Spießgeselle Schulz als verlängerter Arm von Berlin, sprich Deutsch-Europa in Brüssel als die wahren Linken?

    Wen interessiert warum man als Linker Griechenland kritisch-solidarisch unterstützen sollte, empfehle ich die Artikel von Slavoj Zizek und Jürgen Habermas: http://www.zeit.de/2015/27/griechische-schulden-griechenland-europaeische-union

    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/europa-sand-im-getriebe-1.2532119

  • Den von Herrn Bonse bei den Franzosen erkannten Sinn für europäische Geschichte kann ich nicht entdecken. Es ist doch hanebüchener Unsinn, die Forderungen an die griechische Regierung seitens der EU, endlich im eigenen Land aufzuräumen, mit dem "Diktat von Versailles" zu vergleichen. Und wie lange soll man mit einem Partner verhandeln, der gar kein Interesse hat, die berechtigten Forderungen seiner Gläubiger zu erfüllen, und die Verhandlungspartner von einem Termin zum anderen vertröstet und letzten Endes doch nur verscheißert? Irgendwann ist schluss mit lustig.

  • Deutschland kam nur wenige jahre nach dem 2.wk, in dem es bekannterweise große teile europas zerstört hat, 1952 in den großzügigen genuss eines schuldenschnittes.Dies zur erinnerung!

    Im übrigen denke ich, dass sie im forum der bildzeitung möglicherweise eher zuhause wären.

  • Ach Gott, wieder die armen Griechen und die bösen Europäer.

    Merkel und Schäuble sind natürlich noch böser als böse. Wie könnte es auch anders sein.

    Wer kennt eigentlich im Detail die Forderungen der Europäer an die Griechen?

  • Griechenland ist offenbar nicht systemrelevant - wenn es systemrelevant wäre, wäre es ja kein Land, sondern 'ne Bank.

     

    Kurze Zwischenfrage: Gibt es eigentlich noch irgendjemanden, der die SPD im Parteienspektrum wenigstens in Sichtweite von "links" verortet?

  • Die Zugehörigkeit zum Euro-Raum ist doch nur dann sinnvoll, wenn in einer Gesellschaft und Staat der Wille besteht, nach dessen ordoliberalem Regelwerk zu Wirtschaften und notwendige Modernisierungsprozesse anzupacken. Eben das scheint aber in Griechenland nicht der Fall zu sein, diesem Eindruck kann man sich nach all den Jahren nicht mehr ernsthaft verschließen. Eine der anschaulichsten Schilderungen dazu ist der Artikel "Auf der Suche nach dem Katasteramt" aus dem Cicero von 2012: http://www.cicero.de/weltbuehne/auf-der-suche-nach-dem-katasteramt/52211

     

    Das Schulden-Thema lenkt doch letztlich nur ab von dem wesentlichen Punkt. Offenbar will man in Griechenland auch künftig und auf Dauer in etwas anderem Geiste Wirtschaften als nach dem ordoliberalen Regelwerk des Euro-Raumes. Warum dann nicht den entsprechenden Rahmen schaffen durch eigene Währung?

    • @2A1ZA:

      Herr Gabriel hat man Montag beiläufig die Summe von 1,5 BILLIONEN Euro genannt, die jährlich durch Steuerflucht der Konzerne in der EU verschwinden.

      Wer hält sich da an Ihr gepriesenes "ordoliberales Regelwerk"?

      Von den maßlosen Geschenken an die Banken (bzw. deren Besitzer) durch die Giralgeldschöpfung ganz zu schweigen...

    • @2A1ZA:

      Finde den Fehler....

       

      da ist er: "ordoliberales Regelwerk". Was die Institutionen von Griechenland verlangen ist nicht "ordoliberal", das ist Anarchokapitalismus in Reinkultur, bzw. ich nenne es einfach mal feindliche Übernahme durch den Kapitalfaschismus.

      • @Da Hias:

        Was wäre denn so gefordert an Modernisierungs-Reformen von Griechenland?

         

        - Schaffung eines Katasterwesens

        - funktionierende Finanzverwaltung

        - konsequente Verfolgung von Schwarzgeld in der Schweiz

        - effektive Korruptionsbekämpfung

        - Beschäftigung im öffentlichen Dienst auf das europäische Niveau herunterhalbieren

        - Renteneintritt nicht vor 65

         

        Das ist doch weder "Anarchokapitalismus" noch "Kapitalfaschismus". Die meisten der vorgenannten Maßnahmen hätten doch mit etwas gutem Willen selbst Marx und Lenin mitgetragen.

        • @2A1ZA:

          Ja, d'accord, aber diese Maßnahmen kann niemand in 160 Tagen umsetzen, und noch weniger, wenn währenddessen wegen akut drohender Zahlungsunfähigkeit das gesamte Sozialsystem schlichtweg komplett zum Erliegen kommt, die Infrastruktur vor die Hunde geht, sämtliches Tafelsilber verramscht werden soll, und die Hauptforderung, bitte zackzack ein reales Wachstum ohne Schulden hinzubekommen, dank erfolgreich abgwürgter Binnennachfrage einfach völlig illusorisch ist. Wenn man sich das Pingpong von Forderung, Gegenvorschlag, Ablehnung, nachgelegten immer unerfüllbaren Forderungen ansieht, war das Ziel in Brüssel und v.a. Berlin, diese böse Linksregierung egal wie und egal mit welchen Folgen wegzubekommen. Das ist noch nicht gelungen, und jetzt wird sturmreif geschossen.

        • @2A1ZA:

          Wenn Sie sich bemühen, selbst etwas zu recherchieren, statt fremde Argumente nachzubeten, dann werden Sie feststellen:

          - Das Katasterwesen war schon vor 3 Jharen zu 70% fertig, für den Rest rechnete man bis spätestens 2020 (die alte 80/20-Regel). Die Info kommt aus übrigens der Werbung eines Immobilienverkäufers

          - Das Schwarzgeld in der Schweiz ist bereits in über 40 Fällen abgearbeitet - bereits im März wurde die Zusammenarbeit mit der Schweiz aufgenommen.

          - Was nützt ein Rentenalter 65, wenn eh 25% der Leute arbeitslos sind - ist doch nur eine weitere Rentenkürzung...

          - Wenn die Troika ein Drittel der Finsanzbeamten rausschmeißt, zwecks "Sparen", dann fördert das die Wirksamkeit der Finanzvewaltung ungemein...

          - Wenn die öffentliche Daseinsvorsorge in staatlichen statt privaten Händen ist, dann braucht es dafür öffentliches Personal. Dass Neoliberale gern die Gewinne der Daseinsvorsorge privatisieren möchten, dafü die Kosten "sozialisieren", haben wir schon gelernt

          • @Achtsamer:

            Entweder schreiben sie absichtlich Unsinn oder sie wissen es nicht besser.

            1.Kataster: 94 gab EU 100 Mio zum Aufbau eines Katasters, 2011 waren 17% der Ommobilien und 6% des Landes registriert, 2015 sind immer noch über 60% der Liegenschaften nicht registriert

            2 Schwarzgeld: Griechenland verhandelt mit der Schweiz, dass ist etwas anderes als zusammenarbeiten.

            Und die Lagarde Liste umfasst über 2000 Namen, da sind 40 abgearbeitete ja eine tolle Leistung 2%.

            3. Wo haben sie den die Info, dass die troika fordert 1/3 der Finanzbeamten zu entlassen? diese forderung gibt es nicht.

        • @2A1ZA:

          Wenn wir schon so anfangen, dann zählen Sie bitte auch die ganzen Einschnitte in das Sozialsystem auf, das viele Griechen in die Armut oder an deren Rand treiben wird oder schon getrieben hat.

           

          Ein Vorschlag der griechischen Regierung, den Milliardenschwerden Militäretat zu kürzen, wurde hingegen von den Gläubigern abgelehnt. Tja raten Sie mal, woher Griechenland einen Großteil seiner Waffen bezieht.

          • @Jan Berger:

            Das ist ja der totale Unsinn, den sie von sich geben. "Ein Vorschlag der griechischen Regierung, den Milliardenschwerden Militäretat zu kürzen, wurde hingegen von den Gläubigern abgelehnt"

            Es weiss ja nun fast jeder dass die Troika eine Kürzung der militärausgaben um 400 Mio gefordert hat, aber Griechenland nur um 200 Mio kürzen wollte.

            • @hansen hansen:

              ... während USA und NATO-Stoltenberg lautstark (und von Mutti & Co mit der deutschen Rüstungsindustrie im Hintergrund unwidersprochen) fordern, ja nur nicht bei den Rüstungsausgaben zu kürzen, sondern im Gegenteil aufzustocken.

  • Jeder den Grexit in Erwägung zieht, ist für einen 100% Schuldenschnitt..... und für einen endgültigen Zusammenbruch des europäischen Bankensystems....

     

    Aber das kalkuliert Merkel wohl in ihrer Strategie dieses Syste,kampfes mit ein.

     

    Wer sich zuerst bewegt verliert.....

    • @robby:

      Der wesentliche Gläubiger Griechenlands ist mittlerweile die EZB. Selbst bei einem hundertprozentigen Ausfall des Schuldendienstes durch Griechenland würde dem Finanzsystem Europas keine Apokalypse mehr drohen. Zahlreiche Maßnahmen seit 2010 hatten ja auch gerade das Ziel, das System für solche Fälle robust und stabil zu machen.

  • natürlic h haben die Experten ob in Berlin, Brüssel oder anderswo durchgerechnet, was ein Austritt Gr aus dem €uro kostet. längst hat man rund um den Globus alle Szenarien durchgespielt, am Monatg war man erstaunt, dass die MÄRKTE so ruhig aufs Referendum reagierten, na klar, die haben alle Plan b-c-d in der Schublade, was man uns erspielt, ist eben das Thema mit Variationen, büssen werden es zuerst die armen Leute in Giechnland, sicher ist schon eine Aktion CARE Pakete für Athen geplant!

  • GR wäre auch ohne Finanzkrise irgendwann pleite gegangen, aber diese hat die aktuelle Krise verschärft.

    Problem: Tsipras macht genau dasselbe wie seine Vorgänger, u.a.:

    - er betreibt Vetternwirtschaft

    - er verschont die Reichen

    - er sorgt nicht für ein anständig funktionierendes Staatswesen (Finanzämter, Katasterwesen etc.)

    Das ist nicht heldenhaft, sondern verabscheuungswürde und alles andere als linke Politik. Trotz allem ist er mir noch sympathischer als seine (konservativen und soz.dem.) Vorgänger, da er wenigstens sagt, dass er nichts machen wird.

    • @Emmo:

      Das, was Sie hier von sich geben, ist doch nur Propaganda der CDU/CSU/SPD.

      • @Fotohochladen:

        Nun ja, das mit der Vetternwirtschaft lässt sich leicht belegen...

        Aber wie gesagt: wenigstens sorgt Tsipras dafür, dass man mit den Lebenslügen innerhalb der EU und der EUR-Zone aufräumt. Das ist schon mal viel mehr als seine Vorgänger erreicht haben...

        • @Emmo:

          Ach Ja, wie Erich es in der DDR gemacht hat. Bis die Pleite waren.

           

          Das ist die Griechische "DDR-Format" Lebenslüge. Und die Klugen Linken, die daraus nichts aber gar nichts gelernt haben, schwätzen weiter.

  • Eric Bonse hat seiner Kanzlerin nicht richtig zugehört denke ich. Die nämlich soll gerade gestern erst gesagt haben, ein Schuldenschnitt käme höchstens dann infrage, wenn die Griechen aus dem Euro austreten (nicht ausgetreten werden). Das verstehe ich sogar. Der Schuldenschnitt ist dann nämlich quasi alternativlos. Weil: Nach dem Austritt haben DIE Griechen gar keine Euros mehr, die sie zurückzahlen könnten. Sie haben dann höchstens noch Drachmen. Und ob die einer haben will...?

  • Liebe Griechen,

     

    lasst euch nicht von den Marionetten des Kapitals erpressen!

    Rausschmeißen aus der EU können die euch nicht/nie!

    Also, wenn euro Bedingungen nicht zu 100% erfüllt werden, könnt ihr so viele EUROs drucken -wie ihr wollt- und damit die Schulden tilgen und der Bevölkerung Griechenlands EUROS verteilen und damit etwas Gutes tun.

  • So ein Quatsch. DIE GRIECHEN SIND AM ZUG mit einem Vorschlag. Und Herr Bonse hat nichts Besseres zu tun als einen "Kriegserklärung" zu konstruieren.

     

    Haben Sie wirklich nichts aus die letzten Wochen gelernt?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ein kluger Artikel von Eric Bonse, der historische Zusammenhänge herstellt, die viele nicht hören und nicht sehen wollen und lieber wortreich wegreden.

     

    Mit zunehmendem Schrecken verfolge ich hier die zahlreichen Kommentare der Griechenbasher und -hetzer, die auch vor vor diesem Forum nicht Halt machen.

     

    Einige Anmerkungen zum Nachdenken:

     

    * Warum mehren sich wohl die Stimmen aus den USA, die die EU (und nicht Griechenland) zur Mäßigung aufrufen?

     

    * Wieso schickt gerade jetzt die Obama- Administration Hillary Clinton nach Europa, um eine weitere Zuspitzung des Konflikts zu verhindern?

     

    * Was haltet Ihr mainstreamer davon, dass immer mehr führende Ökonomen zu einem baldigen Schuldenschnitt Griechenlands anraten? Als Fachleute kennen sie die Materie, über die sie reden. Anders als das Gros der kritikfreien EU-Claqueure.

     

    Fazit: der ganze Konflikt nähert sich einer Tragödie. Einer europäischen, nicht nur einer griechischen. Auf der Strecke bleiben schon jetzt die Armen, Kranken und Alten in Griechenland. Bald auch anderswo. Welche eine Irrationalität, die unter dem Diktat Deutschlands und der Kern-EU Land und Leute einer Ökonomie opfert, die sich aus purer Menschenverachtung speist! Ekelerregend!

     

    Für mich sind diese Vorgänge nur noch mit Begriffen aus der Psychopathologie zu erfassen.

     

    Welch eine kranke Welt!!!

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Warum wohl ist die USA aktiv, weil Griechenland in der Nato eine wichtige Rolle an der Flanke zu Rußland spielt. Die Menschen Griechenlands sind den USA egal.

      Führende Ökonomen, es gibt auch immer mehr, die genau das Gegenteil sagen, nämlich kein Schuldenschnitt ohne tiefgreifende Reformen.

      "Land und Leute einer Ökonomie opfert, die sich aus purer Menschenverachtung speist"

      Geht es nicht ein paar Nummern kleiner? es zwingt die Griechen im übrigen niemand, Geld von der EU zu nehmen, nur sind das die Einzigen, die Griechenland überhaupt noch Geld geben, siehe EZB Notkredite.

      Also total an der Wirklichkeit vorbei ihr Kommentar, typisch .

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @hansen hansen:

        Ihre Generalabrechnung mit meinem Kommentar zeigt mir, dass Sie außer Plattitüden und Mutmaßungen offenbar nichts zur Erhellung beizutragen haben.

         

        Dass Sie die Schicksale alter, armer und kranker griechischer Bürger in irgendeiner Form interessiert, ist in ihren Äußerungen nicht erkennbar. Drückt sich so Anteilnahme in der nirgends existenten europäischen Solidargemeinschaft aus?

         

        Danke dafür. DANKE FÜR NICHTS.

    • 6G
      628 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Insbesondere erkennt man auch deutlich, dass die Deutschen aus ihrer Geschichte nichts, wirklich rein gar nichts, gelernt haben. Sonst müssten gerade aus Deutschland Stimmen der Mäßigung kommen. Und das ist in der Tat sehr beschämend.

      • @628 (Profil gelöscht):

        Keine Ahnung auf welche Geschichte der Deutschen Sie sich beziehen und was die mit der von Griechenland selbst verschuldeten Griechenland-Finanzkrise zu tun hat.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Monsieur Soquette:

          Selbstverschuldete Finanzkrise Griechenlands ... und wovon träumen Sie nachts?

  • Ich kann das Thema Griechenland nicht mehr hören. Als ich vor 40 Jahren meine Ausbildung machte, hatte ich einen Kollegen in der Berufsschule, der aus Griechenland stammte. Er konnte gar nicht verstehen, warum man in Deutschland Steuern zahlen müsse. In Griechenland würden die Menschen keine Steuern zahlen. Daran hat sich offensichtlich bis heute nichts geändert.

     

    Moderation: Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    • @Rohloffbiker:

      Angesteckt von der Bild-Griechenland-Hetze?

    • @Rohloffbiker:

      Sagen Sie bitte, lieber ROHLOFFBIKER: Dieser Grieche damals vor 40 Jahren - der hieß nicht etwa Uli Hoeneß?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rohloffbiker:

      Ein Lob für jeden, der mitbekommt, dass die Welt heute nicht mehr die von vor vierzig Jahren ist! Auf Griechenland bezogen: dies war die Zeit der Militärjunta ... ein kleiner Unterschied zu heute.

       

      Wenn Sie ein Freund körperlicher Züchtigungen sind, empfehle ich Ihnen eine Auswanderung nach Saudi-Arabien. Da kommen Sie ganz auf Ihre Kosten!

    • @Rohloffbiker:

      Ich glaube die Menschen in einer Hand voll Bundesstaaten der USA fragen sich auch, warum man anderswo Einkommenssteuer zahlen muss ... wer bestimmt denn was gut und richtig ist? Ich glaube das muss jedes Land selbst entscheiden dürfen - das nennt sich Souveränität!

    • @Rohloffbiker:

      SInd wohl auch sonst auf dem Stand vor 40 Jahren.

      • @Karl Sonnenschein:

        Ob ich auf dem Stand von vor 40 Jahren bin, kann ich nicht sagen. Tatsache ist, dass der Lebensstandard in Griechenland nicht niedriger ist, als in Albanien, Bulgarien oder Rumänien. Tatsache ist, dass die Griechen über ihre Verhältnisse gelebt haben, und bis heute nicht für nötig gehalten haben, eine vernünftige Steuerverwaltung aufzubauen. Es kann doch nicht sein, dass in Athen unzählige Porsche Panamera herumfahren, deren Besitzer angeblich ein Jahreseinkommen von 16000 bis 18000 € haben. ( kein Witz ). Auf der anderen Seite ist der griechische Rentner verzweifelt, weil er an lebensnotwendige Medikamente kaum mehr rankommt. Da hätte ich gerade von einem "linken" Regierungschef erwartet, dass er mal klare Kante zeigt, was Steuergerechtigkeit angeht. Ich bin gern bereit, notleidenden Menschenzu helfen. Den Griechen kann man aber leider nicht helfen, und dann bin ich im Gegenzug nicht bereit, Geld in ein Fass ohne Boden zu kippen.

  • Nur mal ein kurze Anregung:

     

    Griechenland ist in der Schuldenkrise, welche durch die Finanz - bzw. Bankenkrise ausgelöst wurde. Griechenland hat quasi seinen kompletten Staatshaushalt in die Banken geführt um diese zu retten. Wie übrigens Deutschland und viele anderen EU länder ebenfalls...

    http://www.tagesschau.de/wirtschaft/rettungsplanfaq102.html

     

    (Zeigt mir heute mal einen Vorstand der Banken der nur 500.000 verdient

    Oder das mitreden der Politik in den Bankgeschäften!!)

     

    Warum werden nun endlich nicht die Banken in die Pflicht genommen ihre Schulden zu begleichen?

     

    Hier wurde geschickt aus der Finanzkrise der Welt eine Schuldenkrise Griechenlands gemacht. Ich verstehe die Welt echt nicht mehr!!!

  • Um der Stärke des Euros willen soll an Griechenland ein Exempel statuiert werden. Wehe einem anderen Land, das sich diese "Eskapaden" leisten will. Es wird dann ebenfalls diesen "griechischen Weg" (Exit) gehen müssen. Es sind nicht nur die deutschen Vertreter, die diese Politik durchsetzen, sondern auch die Niederländer, Finnen, Slowaken, Esten, Litauer ...

  • Wenn die Griechen aus dem Euro ausscheiden, würde es, wie ich jetzt auf ner anderen Seite gelesen habe, zu einer Hyperinflation kommen, weil Tsipras sich der Notenbank bemächtigen und massenweise Geld drucken würde. Ein bißchen weit hergeholt finde ich. Was meint ihr dazu?

    http://finanzmarktwelt.de/grexit-ungezuegeltes-gelddrucken-wuerde-ein-grosses-problem-mit-sich-bringen-14729/

  • Interessant. Lese ich die Leserkommentare hier, so ist die Wirkung der “Pleite-Griechen”-Kampagne der Bildzeitung klar zu erkennen.

     

    Beim Kommentar von Eric Bonse jedoch kann man jeden Satz unterschreiben.

    • @Volker Birk:

      Danke, Volker Birk. Den Gedanken hatte ich auch!

  • So spricht man nicht mit einem Partner, sondern nur mit einem Feind? Ist Griechenland denn überhaupt noch ein Partner, nachdem es den anderen Euroländern Erpressung und Terrorismus vorgeworfen hat? Nein, mit der höchst konfrontrativen Strategie hat Tsipras Griechenland einen Bärendienst erwiesen. Stattdessen hätte er hart, aber wertschätzend verhandeln sollen. So wäre sicherlich mehr möglich gewesen. Aber selbst unter den gegebenen Umständen gab es genügend Situationen, in denen Tsipras den gefundenen Kompromiss als Erfolg hätte verkünden können.

     

    Stattdessen hat er weiter auf totale Konfrontation gesetzt. Angefeuert von einer illustren Gruppe aus den verschiedensten Lagern. Die Chinesen hatten Angst um ihren Zugang zur EU, für den sie in Griechenland viel investiert haben. Die Amerikaner hatten entweder Angst um das NATO-Mitglied Griechenland oder gehörten der gleichen Schule von Ökonomen an wie Varoufakis. Allen gemeinsam ist, dass nicht sie das Geld aufbringen mussten. Zahlen muss ja, so auch Varoufakis, sowieso Deutschland.

     

    Besonders erschütternd finde ich aber die Kommentare von Journalisten, die immer noch Öl ins Feuer gegossen und Tsipras Konfrontationskurs verteidigt haben. Ich hoffe, den Verfassern ist bewusst, dass sie zu der ausweglosen Situation, in der sich Griechenland mittlerweile befindet, beigetragen haben. Hier wurde auf dem Rücken des griechischen Volkes versucht, die Weltrevolution herbeizuschreiben.

     

    Tsipras hat gerade heute im europäischen Parlament gesagt, er wolle keine Konfrontation mit Europa, sondern mit dem griechischen Establishment betreiben. Das Gegenteil aber war in den letzten Monaten der Fall. Ständige Konfrontation mit Europa, null Maßnahmen gegen das griechische Establishment.

     

    Und wer wirklich glaubt, Tsipras müsse als Linker unterstützt werden, dem empfehle ich den nachfolgenden Kommentar.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-tsipras-ist-nicht-links-kommentar-a-1042561.html

    • 6G
      628 (Profil gelöscht)
      @Per Nachname:

      Jo, die 5% Kommentare, in denen die griechische Regierung und deren Kurs nicht in hetzerischer Manier als sinnlos böse dargestellt wurde, vornehmlich veröffentlicht in linken Nischenzeitungen, die eh kein Schwein liest, haben natürlich Öl ins Feuer gegossen. Is' klar.

      Mit Presse- und Meinungsvielfalt haben Sie es offenbar nicht so.

    • @Per Nachname:

      Das ist die richtige Antwort auf diesen blöden Kommentar von Herrn Bonde, ich weiß nicht, warum viele gerade bei diesem Thema so wenig differenzieren und nur Schwarz-Weiss Malerei betreiben bzw. ihre Rechts-Links Vorurteile bedienen müssen. Wenn es so einfach wäre..

  • Vollkommener Blödsinn! Deutschland führt keinen Wirtschaftskrieg gegen Griechenland. Die Griechen haben sich über alle Maßen verschuldet, wollen und können nicht zurückzahlen und nun werden alle maßlos beschimpft die ihnen kein Geld schenken wollen. Aber am allerschlimmsten ist das die griechische Regierung ihr eigenes Volk als Geisel her nimmt. Seht her dem armen Rentner geht es schlecht. Vergessen wird aber das es den Reichen immer noch gut geht. Und niemand hat den Arsch in der Hose daran zu rütteln. Wie überall soll der kleine Mann die ganze Last tragen. Das ist unerträglich! Ach ja, und die Deutschen haben Schuld, weil Deutschland immer Schuld hat? Ich glaube hier handelt es sich doch wohl um ein griechisches Problem.

    • 6G
      628 (Profil gelöscht)
      @Jürgen Schütte:

      Jo, und Deutschland und die Troika haben natürlich nicht gefordert, dass Griechenland beim kleinen Rentner noch weiter kürzt. Zumindest laut Juncker, dem alten Wahrheitsfanatiker.

    • @Jürgen Schütte:

      Deutschland führt als Exportweltmeister einen Wirtschaftskrieg an vielen Fronten, es will nur keiner wahrhaben; unsere Granden in Politik und Wirtschaft pissen sich jedesmal ein vor Freude über unsere Handelsbilanzüberschüsse.

    • @Jürgen Schütte:

      1. Wenn man Ihnen mit einem Hundert Euro Schein vor der Nase herumwedelt und Ihnen sagt, dass die Rückzahlung nicht so wichtig wäre, dass Sie sich darüber keinen Kopf machen müssten, Sie würden ihn natürlich nicht nehmen. Die EU agiert wie ein Drogendealer: der erste Schuss ist gratis, der kommt in Form von Strukturhilfe, Billigkrediten, Irgendwasfonds. Und dann, wenn alle schön angefixt sind, dann ist Zahltag.

      2. Hat man hierzulande die Eier, denjenigen, die von der ganzen Krise profitieren und nachweislich in den letzten 10 Jahren reichlich vermögen dazu gewonnen haben, zur Kasse zu bitten?

      • @produster:

        zu1: Das läuft doch tagtäglich im Deutschen Werbefernsehen. Wer auf die 0% Finanzierung herein fällt ist doch selber Schuld.

         

        zu2: Auch hier zu Lande keine Eier, denn selbst die $PD hat das Thema Vermögenssteuer aufgegeben und die Erbschaftssteuer bietet zu viele Schlupflöcher.

  • Sie behaupten: 'Deutschlands Bedingungen an Griechenland sind so hart, dass sie an einen Krieg erinnern. Aus den Beschlüssen spricht der Wunsch nach Rache.' Das ist falsch. Zur Erinnerung: der Vertrag zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsmechanismus ist von den Mitgliedsstaaten des Euro-Währungsgebiets, also auch der Hellenischen Republik beschlossen worden. Die daraus resultierenden Regeln sind nicht deutsch, sie sind europäisch. Sowohl die hellenische Regierung, als auch der Autor dieses Artikels könnten es sich und anderen einfacher machen und einfach mal nachlesen: http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Europa/Stabilisierung_des_Euro/Finanzhilfemechanismen/2012-01-27-esm-anl.pdf?__blob=publicationFile&

  • "So spricht man nicht mit Partnern, sondern mit Feinden."







    Ich habe einen derartigen Kommentar vermisst als schon vor langem ersten Versuche unternommen wurden Merkel in die Nähe des Dritten Reiches zu drücken.



    Oder als Schäuble von der "Nein"-Fraktion als Blutsauger "beworben" wurde.



    Oder als Varoufakis mit einem Terrorismus-Vorwurf kam.







    Messen Sie mit zweierlei Maß?







    Wo ist da ein Ansinnen auf Rache zu sehen? Die EU könnte sich auch von dieser Politik zurückziehen und die Position der USA, Russlands, Chinas und aller anderen einnehmen und einfach sagen "Von uns gibt es außer guter Ratschläge nichts, egal was ihr anbietet", wäre das humaner?







    Kommentar bearbeitet. Bitte beschränken Sie sich auf die Diskussion.

  • was genau hat die eurogruppe eigentlich zu verlieren, wenn sie die vorschlaege von tsipras annaehme?

    • @the real günni:

      Das Gesicht. Materiell gar nichts, im Gegenteil würde man profiltioeren wenn man Griechenland die Möglichkeit böte sich im Sinne einer funktionierenden Verwaltung zu reformieren.

      Aber hier geht es ja nicht mehr um Realitäten.

      • @useher:

        Man hat in Griechenland den grössten öffentlichen Dienst (pro Kopf gemessen) in der gesamten EU.

         

        Warum hat man damit noch nicht mal sowas wie eine funktionierende Verwaltung?

         

        Tsipras erkennt doch selber das Problem, aber er sagt nicht wie er es lösen will und wir sind aussen vor, das haben wir nach dem 'nein' doch gelernt.

         

        Ich verstehe auch nicht die Linke wie sie hier zujubeln. Es ist völlig Realitätsfern. Andererseits ist auch die linke Partei völlig Realitätsfern und würde ein ähnlich korruptes System gutheißen. Von daher...

      • @useher:

        Wenn man erneut Geld gibt, besteht natürlich die Möglichkeit, dass man auch das Geld verliert. Ob es evtl. einen Vorschlag geben könnte, der es Wert ist das Risiko einzugehen, muss man abwarten. Da aber in Griechenland die staatlichen Strukturen selbst das Hauptproblem sind, stehen die Chancen das ‚Primat der Bürokratie‘ zu brechen, nicht besonders gut.

      • @useher:

        Was hat Griechenland denn bisher daran gehindert, eine funktionierende Verwaltung aufzubauen?

         

        Nix. Und genau hier liegt die Ursache aller Probleme.

        • @athens2020:

          Jahre unter Regierungen, die von diversen Exportweltmeistern gepampert und gepäppelt wurden, und jetzt bekommt die böse Linke wieviel Zeit zugestanden, Reformen zu machen?

          • @Da Hias:

            na ja, die ersten 6 Monate haben sie nur palavert oder haben sie was getan?

            • @Claus Brandstetter:

              Im Kabinett Tsipras sitzen nur noch halb so viele Minister wie in den Vorgängerregierungen z.B.

              Man hat versucht, mit Nachlässen auf die bisherige Steuerschuld, Steuerschuldner zum Bezahlen zu bekommen. Sie hat die Privatisierungen gestoppt von allen Projekten, die für den Staat gewinnbringend sein könnten. Sie hat den gekürzten Mindestlohn wieder rückgängig gemacht.

              Sie hat die Zuzahlungen für Kranke bei Rezepten und Krankenhausbesuchen abgeschafft.

              Da ist noch einiges mehr, was man aufzählen könnte.

              • @Age Krüger:

                Krüger, genau das ist das Problem, Tsipras hat, wie vor der Wahl versprochen, mit vollen Händen Geld ausgegeben, jedoch ohne sich darum zu kümmern, wie Geld reinkommt. Jetzt ist Feierabend mit Syriza.

                • @bouleazero:

                  Wieso mit Syriza?

                   

                  Wohl eher sollte Feierabend mit den idiotischen Geldgebern sein, die zu blöd waren, zu wissen, dass man kein Geld zurückbekommt, wenn man es konsumiert statt investiert.

                   

                  Weg mit Merkel, Draghi, Schäuble und deren Wählern, die mein Geld aus dem Fenster geschmissen haben.