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Islamfeindliche Pegida-ProtesteVernunft hilft nicht gegen Patrioten

15.000 Menschen kamen zum Pegida-Marsch. Unionspolitiker wünschen sich einen Dialog mit ihnen. Aber Hass ist nicht rational.

„Unsere Regeln, unsere Tradition“. Patriotische Jacke auf einer Ablegerdemonstration der Pegida in Düsseldorf Bild: dpa

Wir müssen reden. Politiker nicht nur aus der Union plädieren für einen Dialog mit den verbissen Schweigenden, die da an jedem Montag ihre Furcht vor dem Islamismus in Dresden kundtun. Zugleich zeigen sich Beobachter von der Tatsache irritiert, dass eine offenkundig fremdenfeindliche Furcht dort auflebt, wo es an Fremden mangelt. Denn lediglich 2,2 Prozent aller Sachsen sind keine Deutschen.

Doch diese Erkenntnis ist nicht überraschend. So wenig es jüdischen Lebens für einen manifesten Antisemitismus bedarf, so unnötig sind Muslime für Ressentiments gegen Muslime. Ja, es scheint fast, dass die Abwesenheit des vermeintlich Bösen die Erzeugung dieses Feindbildes noch begünstigt.

Etwa jeder fünfte Deutsche gilt nach einer Studie für den Deutschen Bundestag als latent oder manifest antisemitisch. Sie oder er hängt der irrationalen Vorstellung an, nach der Juden in welcher Form auch immer eine Bedrohung, ein Ärgernis oder ein Problem darstellen. Nun ist das Äußern antisemitischer Stereotype aus gutem Grund in der Bundesrepublik geächtet. Für antiislamische Vorstellungen gilt dieses Tabu dagegen nicht. Es spricht daher einiges dafür, dass die Zahl der Muslimhasser die der Antisemiten übersteigt. Darauf weisen auch Umfragen hin, in denen rund die Hälfte der Bevölkerung Verständnis für die Pegida-Proteste äußert.

Selbstverständlich verbieten sich Analogien zwischen dem nationalsozialistischen Regime vor 70 Jahren und einigen Tausend Dresdner Demonstranten heute. Das hieße nicht nur, die Opfer der NS-Massenmörder politisch zu instrumentalisieren, sondern auch, der Pegida-Bewegung eine Bedeutung zuzumessen, die sie glücklicherweise nicht besitzt. Allerdings lassen sich zwischen den Dresdner „Wutbürgern“ und antisemitisch geprägten Bewegungen in der Weimarer Politik durchaus Parallelen finden.

Der tiefe Glaube an etwas Irrationales

Beide projizieren ihre offenbaren Ängste vor Veränderungen in die Furcht vor einem vermeintlich allmächtigen Gegner. Das Ergebnis dieser Projektion ist der tiefe Glaube an etwas Irrationales. Anders ausgedrückt: Es ist natürlich Blödsinn, dass Islamisten demnächst in Dresdner Wohnstuben eindringen, genauso wie es absoluter Schwachsinn war (und ist), Juden eine Weltverschwörung anzudichten. Dennoch existiert ein solcher Glaube.

Pegida aktuell

Die Anti-Islam-Bewegung Pegida mobilisiert ungeachtet der Kritik etablierter Parteien an ihren Parolen immer mehr Sympathisanten. Am Montagabend folgten in Dresden rund 15.000 Menschen – mehr als je zuvor – dem Demonstrationsaufruf der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes.

Zeitgleich mit den Pegida-Anhängern gingen in Dresden erneut deren Gegner auf die Straße. Zu Gegenkundgebungen, zu denen die Bündnisse Dresden für alle und Dresden Nazifrei aufgerufen hatten, kamen laut Polizei mehr als 5.600 Menschen. Das waren deutlich weniger als noch vor einer Woche, als 9.000 Gegendemonstranten gezählt wurden.

Unter den Pegida-Demonstranten war auch Alexander Gauland, der AfD-Vorsitzende in Brandenburg. Zuvor hatte der stellvertretende Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Hans-Olaf Henkel, den Mitgliedern seiner Partei noch davon abgeraten, sich an „Demonstrationen von selbst ernannten Islamkritikern“ zu beteiligen.

Beide Gruppen entstammen dem Kleinbürgertum, in dem Abstiegsängste besonders ausgeprägt sind. Tatsächlich ist die Furcht vor Arbeitslosigkeit und Pauperisierung unter diesem nicht unbegründet. Die Kriminalität an der Grenze zu Polen wird von vielen dort Ansässigen als Problem empfunden. Unsinnig sind allerdings die Schlussfolgerungen, die einige der Betroffenen daraus ziehen.

Beide Bewegungen zeichnet ferner die Ablehnung bestehender „etablierter“ Parteien, demokratischer Prozesse und der Medien aus, die als „Systempresse“ verunglimpft wird. Pegida lehnt eine Debatte über ihre Ziele ausdrücklich ab.

Nun hieße es, ein irreales Bedrohungsszenario zu eröffnen, würde man nicht auf die eklatanten Unterschiede zwischen den judenfeindlichen Bewegungen einst und den Muslimhassern heute hinweisen.

Kleine Reste rationalen Denkens

Die Gewaltbereitschaft der Pegida-Bewegung scheint gering ausgeprägt. Der Bewegung fehlt jedwede charismatische Führungsfigur. Vor allem aber glauben die Muslimhasser zumindest indirekt an ein reales Problem anknüpfen zu können. Attentate aus dem islamisch-terroristischen Umfeld sind in der Bundesrepublik durchaus möglich. Das verweist auf kleine Reste rationalen Denkens unter denjenigen, die von einer vermeintlichen Islamisierung ausgehen, während die Antisemiten bis heute ohne jede Ratio auskommen.

Politiker über Pegida

Angela Merkel (CDU) sagte, in Deutschland gilt zwar die Demonstrationsfreiheit, „aber es ist kein Platz für Hetze und Verleumdung von Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen“.

Stephan Mayer (CSU) sieht „redliche Bürger, die durchaus aus redlichen Erwägungen auf die Straße gehen“.

Thomas de Maizière (CDU) sprach sich dagegen aus, die Demonstranten pauschal als rechtsextrem einzustufen.

Heiko Maas (SPD) sagte: „Schande für Deutschland“. Er habe kein Verständnis dafür, dass Menschen auf die Straße gehen, „um ihre Ressentiments auszuleben“. (afp, rtr)

Der Wunsch namentlich von Unionspolitikern nach einem wie immer gearteten Dialog mit den Pegida-Demonstranten speist sich aus der Erkenntnis, dass diese aus der vielzitierten Mitte der Gesellschaft stammen. Diese richtige Diagnose vernebelt aber zugleich die Sinne, geht damit doch die Behauptung einher, die Demonstranten seien nicht rechtsradikal eingestellt. Nur solange man Rechtsradikalismus mit Baseball schwingenden Glatzen identifiziert, mag das stimmen. Doch rechtsradikale und damit antisemitische, rassistische oder muslimfeindliche Einstellungen sind selbstverständlich in dieser Mitte längst angekommen und verbreitet.

Kann man mit Vernunft Pegida etwas anhaben? Da sind angesichts der Irrationalität der Bewegung Zweifel berechtigt. In Deutschland gab es zu Kaisers Zeiten einen „Verein zu Abwehr des Antisemitismus“. Sein honoriges Ziel war es, Antisemiten durch Argumente davon zu überzeugen, dass ihr Glaube nicht den Tatsachen entsprach. Das ging schon damals schief. Der Historiker Theodor Mommsen schrieb schon 1894:

„Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, daß man da überhaupt mit Vernunft etwas machen kann. Ich habe das früher auch gemeint und immer wieder gegen die ungeheure Schmach protestiert, welche Antisemitismus heißt. Aber es nutzt nichts. Es ist alles umsonst. Was ich Ihnen sagen könnte, was man überhaupt in dieser Sache sagen kann, das sind doch immer nur Gründe, logische und sittliche Argumente. Darauf hört doch kein Antisemit. Die hören nur auf den eigenen Haß und den eigenen Neid, auf die schändlichen Instinkte. Alles andere ist ihnen gleich.“

Es steht zu befürchten, dass für die Muslimhasser Ähnliches gilt. Aber reden schadet immerhin nichts, heißt es. Das stimmt – aber nur solange daraus nicht folgt, dass man diese Bewegung salonfähig macht. Wirklich furchtbar aber ist es, wenn Demokraten glauben, sie könnten den Irrsinn damit bekämpfen, den Irrsinnigen politisch entgegenzukommen.

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137 Kommentare

 / 
  • Wenn jemand über seine Angst reden will, kann er das tun ohne dabei Menschen abzuwerten. Sie wollen doch auch nicht, dass man so über Sie redet, wenn man Angst vor Ihnen hat.

     

    Islamfeindlichkeit ist übrigens keine Meinung (sondern eine Form von Menschenfeindlichkeit) und kann daher nicht berechtigt sein, egal wie groß die Anhängerschaft ist.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette..

    • @Dudel Karl:

      Die sind schon am System gescheitert, wenn auch nicht, wie immer behauptet am wirtschaftlichen (Die waren nur ein paar Jahre vor uns pleite, das ist alles.)

       

      Aber deren System hat eben wenig erlaubt, was dazu führen könnte, dass die Menschen sich frei entfalten und eigenständig denken können. 1989 hätte man denen sagen müssen. "Ja, ihr seid ein Volk und wir sind mittlerweile auch eins. Und wenn ihr in 40 Jahren die Entwicklung nachgeholt habt, die wir hinter uns haben und dann noch eine Vereinigung wollt, dann können wir darüber reden."

  • "Breite Schichten der Bevölkerung ..."

    15.000 Dresdner sind also jetzt eine breite Schicht? Aha!

     

    Die skandieren "Wir sind das Volk!" und "..... auf deutschem Boden!". Klingt reichlich völkisch.

     

    Warum skandieren diese Leute nicht "Wir sind a l l e Europäer!", wenn sie angeblich doch sooooo "patriotische" Europäer sind? Hinter diesem Motto sammeln.

  • Auf der Demo "Dresden für alle" gab es u.a. folgendes Schild:

     

    Paranoide

    Elbstädter

    Gehören

    In

    Die

    Anstalt

     

    Das trifft es eigentlich ganz gut :-)

     

    Vielleicht möchten die PEGIDA-Spaziergänger ja zusammen in die angeblich so luxuriösen Flüchtlingsunterkünfte einziehen und dort eine Langzeitgruppentherapie gegen ihre Ängste machen. Derweil könnten sie ihre Wohnungen dezentral den Flüchtlingen überlassen. Denn gegen Ausländer haben sie ja nichts...

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Was hat diese Pegida mit Patriotismus zu tun? Es ist schlicht Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit!

  • Pegida hat mit der wahren Bundesrepublik genauso wenig zu tun wie die Morde der Taliban an den Kindern in Pakistan mit dem Islam.

    Wieso soll hier diese platte Floskel nicht genügen?

    Die Leute, die im Sommer während der Anti-Israel-Demos noch "Jude ab ins Gas" gerufen haben, bezeichnen andere nun als Rassisten und Antisemiten. Das ist was zum Fremdschämen! Das sind die wahren Nazis.

  • Ich schicke voraus: Ich bin KEIN Pegida- Anhänger und auch KEIN Rechter

    Es ist jedoch meiner Meinung nach der falsche Weg, die berechtigten Ängste breiter Schichten der Bevölkerung einfach abzutun und mit der rosaroten Brille der Multi-Kulti - Gläubigen als ungerechtfertigt und nicht relevant abzutun. Die Ängste SIND gerechtfertigt, ein kurzer Blick nach Sydney (gestern) oder heute nach Pakistan reicht.

     

    Die Politik muss diese Ängste verstehen und anfassen, um dem rechten Gesockse das Wasser abzugraben.

    • @Kuddel:

      Ich kann AGE KRÜGER da nur zustimmen.

       

      Und nicht zuletzt streiten sich da schon bei der Kindererziehung die Geister: Ab einem gewissen Punkt lernen auch Kinder schon "Angst" strategisch einzusetzen. Wenn sie merken, immer wenn ich z. B. Mama sage, dass ich Angst vor etwas habe, dann geht sie trotz Babysitter nicht weg oder ich bekomme nach dem Zahnarztbesuch ein Geschenk oder anderes. Auch bei Kindern muss man einschätzen können, ob die Ängste begründet und echt sind oder ob sie vielleicht zwar echt sind, aber instrumentalisiert werden.

       

      Nichtsdestotrotz können die Kinder die Angst dann auch spüren, aber oft ist es auch sinnvoll, diese den Kindern behutsam zu nehmen.

       

      (Teil 2)

    • @Kuddel:

      Diese "Ängste" können nicht verstanden werden, höchstens nachvollzogen werden. Und dann landet man wieder bei den sachlichen Punkten und dem Menschsein und der Psychologie an sich.

       

      Ich denke, dass in Sachsen und sicher auch in Bayern genug Politiker diese Ängste "verstehen", weil sie sie selbst auch haben und entsprechend kommunizieren und in Gesetze formen. Wie sollen die den PEGIDA-Menschen die Ängste denn bitte nehmen? Die können doch nur gemeinsam weiter die Ängste kultivieren und verfestigen.

       

      Was nötig ist, ist eine Politik, die diese "Ängste" erst gar nicht aufkommen lässt und sie vor allem auch nicht zulässt. Denn meines Erachtens sind es nicht wirklich Ängste, sondern Neid und Missgunst. Das Spiel "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" kann ja so tief bei denen als Trauma nicht sitzen, oder?! Zumal wir es als Kinder "nur" lustig fanden und uns nicht ängstigten.

       

      Letztendlich gibt es zig Therapieansätze für Angstpatienten, vor allem für irrationale Ängste. Und auch mit begründeter Angst muss man eher umgehen lernen, als anderen die Schuld dafür zu geben.

       

      Wurde bei mir einmal eingebrochen, kann ich nicht fordern den Rest der Menschheit umbringen zu lassen, damit ich keine Angst mehr vor einem weiteren Einbruch haben muss.

       

      Eine Großtante von mir ist am Stück Brot erstickt. Esse ich noch Brot oder siegt die Angst?

       

      (Teil 1 von weniger als 2.000 Zeichen!)

      • @Hanne:

        @Hanne:

        //Denn meines Erachtens sind es nicht wirklich Ängste, sondern Neid und Missgunst. //

         

        Was hat es bitte mit Neid und Missgunst zu tun, wenn sich Menschen vor Islam-Terror im eigenen Land fürchten und die stetig wachsende Zahl der Salafisten sogar beiden gemäßigten Muslimen Anlass zur Sorge gibt ? Ist die ISIS oder Al-Quaida vielleicht etwas, dass man mit einer am Brot erstickten Großtante vergleichen darf ? Ganz sicher nicht.

        Nochmals: Ich bin weder Pagida-Anhänger und erst recht kein Rechter. Worum es mir geht, ist, dass der ANSATZ falsch ist, wie man diesem Problem begegnet.

        Wenn man Menschen, die wirklich berechtigte Sorgen haben, einreden will, dass sie gar kein Problem haben, dann werden diese dorthin gehen, wo man ihnen vermeintlich zuhört, sprich : zu Pegida.

        Ich verstehe nicht, dass man nicht aus der Geschichte gelernt hat. In der späten Weimarer Republik haben es die demokratischen Parteien versäumt, die Ängste und Probleme der Menschen anzufassen und de Menschen sind in Scharen zu den Nationalsozialisten übergelaufen.

        Hat eigentlich noch niemand erkannt, w sich die Bilder gleichen ?

        • @Kuddel:

          Natürlich können Phobien zu einer Massenpanik führen. Das bestreitet ja keiner.

          Es geht doch nur darum, wie man mit den Ängsten jetzt umgehen soll. Und das fängt eben da an, dass man es erstmal als eine psychische Schwierigkeit desjenigen erkennt, der die Ängste hat. Sie reden jetzt z,B, wieder von "berechtigten" Ängsten ohne darzulegen, wovor Sie eigentlich Angst haben. Die Wahrscheinlichkeit ist wirklich größer, dass meine alte Tante sich morgen verschluckt an etwas und stirbt als dass ihr der Kopf vom einem IS-Kämpfer abgeschlagen wird.

          Um Ängste zu verstehen und sie zu bekämpfen, muss man diese Ängste verstehen können oder zumindest wissen, um was es sich da handelt. Man weiß es weder aus den Stellungnahmen der Pegida-Menschen, die sich einfach nicht äußern noch aus Ihren Ausführungen kann ich erkennen, warum Sie sich so stark gefährdet sehen durch den IS?

      • @Hanne:

        Die Methode von Bercelli soll sehr gut sein. Er setzt es auch bei Kriegstraumatisierten ein und soll dabei sehr erflgreich sein...

        http://www.tre-deutschland.de/

        Wird auch teils bei Missbrauchsopfern eingesetzt. Soll auf Wilhelm Reich zurück gehen, dessen Werk aber sehr von den Amis verunglimpft wurde, Büchervernichtungen usw....

        http://wilhelm-reich-gesellschaft.de/content/reichsche-therapie

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Hmm, dann müssten die Bercelli- bzw. TRE-Therapeuten allerdings nach Sachsen einwandern oder importiert werden, denn die gibt es anscheinend nur in den westlichen Bundesländern (laut dem Link). Vielleicht gibt es dort auch deshalb weniger Ängste vor der Islamisierung? Sind die Bürger in den westlichen Bundesländern etwa schon alle in Therapie? ;-)

          • @Hanne:

            Mhm, ich denke in Westdeutschland sind die Leute einfach bereits daran gewöhnt und da leben ja auch viel mehr aus muslimischen Ländern Man ist zusammen aufgewachsen usw...Konflikte die jetzt Sachsen hat, hatte man in Westdeutschland in gewisser Weise auch einmal. Ressentiments usw. Wobei es damals halt nicht IS usw. gab und die Furcht bei vielen Leuten nicht so vorhanden war. In Sachsen kommt dann wohl wenig bis keine Gewöhnung und IS und Co zusammen was die Leute aufschreckt. Zudem wird das ganze Islamistenzeugs (Entstehung usw.) sehr einseitig in den Medien dargestellt. Egal, diese Bercelli-Therapie finde ich sehr interessant. Ich kenne jemand der seine Ängste/ Trauma damit abbaut. Ich glaube allgemein täten solche Beschäftigungen (ähnlich wie Sport) einer Gesellschaft gut. Leider hat ja die Masse gleich Angst vor "Psychozeugs", aber es sind ja sehr viel Körperübungen.

    • @Kuddel:

      "Die Ängste SIND gerechtfertigt, ein kurzer Blick nach Sydney (gestern) oder heute nach Pakistan reicht."

       

      Das es Ängste gibt, ist evtl. tatsächlich nachvollziehbar, aber ob diese gerechtfertigt sind, ist eine andere Frage. Da machen Sie den zweiten Schritt vor dem ersten.

      Sydney liegt nun wirklich am anderen Ende der Erde, da kann ich nicht mal eben "kurz hinblicken", sondern muss z.B. dann auch sagen, wieso ich meine, dass zum einen dort was extrem schlimmes passiert sein sollte. Drei Tote bei einem Geiseldrama hat es schon öfters in der BRD gegeben ohne dass deshalb bei jedem Menschen Ängste entstanden sind. Ich z.B. habe nach dem damaligen Bottroper Geiseldrama weiterhin öffentliche Busse benutzt und nicht das Gefühl gehabt, dass das meine Sicherheit gefährdet.Die Wahrscheinlichkeit Opfer eines Geiseldramas in einem Bus zu werden ist doch statistisch tausende male geringe als auf dem Weg zur Bushaltestelle überfahren zu werden.

       

      Und bei Pakistan kann ich zwar nicht für Dresden sprechen, aber hier im Ursächsischen Niedersachsen sind die gesellschaftlichen und politischen Zustände doch noch etwas anders wie ich sie in Pakistan vermute. Da müssten Sie mir evtl. weiterhelfen, inwieweit im sächsischen Dresden dort eher pakistanische Zustände herrschen.

       

      Evtl. kann man am besten Ängste relativieren, wenn man den Menschen mal Rationalität beibringt.

      Wahrscheinlich haben Sie insofern Recht, als dass sächsische Schulsystem nicht gerade dafür Sorge trägt, den Menschen dort rationales Denken nahe zu bringen. Tatsächlich wird das in vielen Punkten noch von allen politischen Lagern ignoriert.

      • @Age Krüger:

        "Wahrscheinlich haben Sie insofern Recht, als dass sächsische Schulsystem nicht gerade dafür Sorge trägt, den Menschen dort rationales Denken nahe zu bringen. Tatsächlich wird das in vielen Punkten noch von allen politischen Lagern ignoriert."

         

        Das kann ich so durchaus bestätigen! Es geht hier zumindest an den Schulen, die meine Kinder bisher besuchten - also Grundschule und Gymnasium - nicht um Denken und schon gar nicht um rationales Denken, sondern eher um auswendig Lernen und vor allem auch Lernen, dass alle im Rest der Republik dümmer sind als die Sachsen. (Sie lernen aber nicht, dass die Sachsen am meisten irrationale Ängste in der Republik haben und vermutlich auch die größten Minderwertigkeitskomplexe, das muss ich ihnen dann zuhause erklären ;-)

         

        Meine Kinder lernen zum Beispiel seit der 5. Klasse in Geografie immer nur die Landkarten auswendig: Sachsen, Deutschland, Europa, Afrika etc. Alle Namen, Hauptstädte, Gebirge, Flüsse und das immer wieder (wir sind gerade bei Klasse 10, da wird alles nochmal auswendig gelernt, damit es für das Abitur auch sitzt!) Vielleicht werden meine Kinder so auf mögliche Fluchtwege vorbereitet, aber sicher nicht auf die Länder selbst.

        • @Hanne:

          In Zeiten des Computers und des Internets sollte man eher lernen, wo man die Information findet, wo welcher Fluß liegt und wie welche Stadt heißt,

           

          Haben Sie denn als Eltern keine Möglichkeiten per Schulkonferenz oder so auf solchen Schwachsinn Einfluß zu nehmen? Büffeln muss man für andere Fächer. Ich musste immer bei Fremdsprachen büffeln. Da ist das eventuell angebracht, wenn man auch mal die Menschen in den Ländern verstehen will, über deren Städtenamen man dann was weiß, aber nicht mit denen reden kann.

          • @Age Krüger:

            Noch zum Thema Fremdsprachen:

             

            Die sind entweder total nebensächlich, weil "unwichtig"(er als Mathe) oder man ist auf einem Gymnasium, da wird gleich bilingual unterrichtet und getrimmt. Jedes Gymnasium hat in Sachsen ein "Profil". Nicht jedes Gymnasium bietet (fast) alles an und dann entscheidet man nach Interesse, nein das muss man in Klasse 4 schon entscheiden und dann Glück haben, dass man auf die gewählte Schule auch kommt.

             

            Die Auswahl an Sprachen auf Gymnasien (und den Oberschulen sowieso) ist sehr, sehr beschränkt. Eigentlich werden neben Englisch meist max. zwei Sprachen angeboten, von denen man, wenn man Glück hat, eine weitere auswählen kann. Und wenn man Pech hat, kommt man per Los in Russisch. Die Option auf eine dritte Fremdsprache, die man ggf. auch mit in die Oberstufe nehmen kann, gibt es gar nicht! 1. und 2. Fremdsprache (ab Klasse 5 bzw. 6) müssen bis zum Abitur durchgezogen werden, egal, wie die Auswahlmöglichkeiten und Lehrer waren und auch unabhängig von den sonstigen Neigungen. So macht Sprachen lernen Spaß!

          • @Age Krüger:

            "Haben Sie denn als Eltern keine Möglichkeiten per Schulkonferenz oder so auf solchen Schwachsinn Einfluß zu nehmen?"

             

            Alle Versuche sind bisher kläglich gescheitert. Gerade ganz aktuell gab es eine Schulkonferenz, an der die Eltern wagten Anträge zu stellen...

             

            Allein das Verständnis von Demokratie und das Leben von Demokratie ist hier schier unmöglich, weil nur sehr, sehr wenige damit was anfangen können. Meiner Erfahrung nach fühlen sich viele sogar durch demokratische Verfahren und Regeln angegriffen und eingeschränkt.

             

            Es gibt immer einen oben, der schon alles richtig machen wird und wenn er das nach der Ansicht einiger unten nicht macht, dann gehen sie irgendwann vielleicht mal auf die Straße, weil sie es ihnen so nicht passt. Aber die meiste Zeit leben sie nach dem, wie es sein soll und machen es auch so.

             

            Informationen, Transparenz, Demokratie? Was sollen wir damit, da kümmern sich doch andere drum und hält mich von Arbeiten und der Freizeit ab...

            • @Hanne:

              Okay, nach den Informationen bin ich geneigt, dass nochmal zu überdenken, ob Sachsen wirklich nicht mit Pakistan vergleichbar ist.

              Es erinnert mich an Zeiten der späten 60er Jahre, als ich zum Gymnasium ging und meinen Vater noch überzeugen musste, dass ich nicht wie er an das humanistische staatliche Gymnasium, sondern auf das mathematisch-naturwissenschaftliche wollte, weil ich keine Lust hatte, mut Latein und Alt-Griechisch als Fremdsprachenkenntnisse auszukommen. Ab den 70er Jahren gab es zumindest hier diese Unterschiede nicht mehr.

               

              Und bei Geographie reicht wahrscheinlich aus, wenn die Menschen dann wissen, dass die Erde keine Scheibe ist und deshalb der von @Kuddel gewünschte kurze Blick nach Sydney entferungstechnisch und auch wegen der Erdkrümmung nicht möglich ist.

  • Wir haben hier in Deutschland eine "LINKE", deren Mitglieder mit Antisemiten auf Friedensdemos rennen. Für andere im linken Lager ist es Mode, religiöse Spinnereien und das "Opium fürs Volk" zu verteidigen. Sind die guten alten Pfaffenfresser altersmüde? Da wundere ich mich auch nicht mehr über ein paar Spinner am anderen Rand. Die Grenzen sind eh fließend und der Rand ist oft nur der Rand eines runden Tellers, auf dem sich herrlich im Kreis spazieren lässt.

  • Ein Kommentar der TAZ verdeutlicht mehr wie alles andere den "Clash der Kulturen", der in der PEGIDA zum Ausdruck kommt:

    Sven Jansen nennt die Taliban (die gerade in Pakistan 250 Schulkinder mit automatischen Waffen niedermähten, und die Hälfte davon töteten), "Rebellen" - und vermeidet gezielt das Wort "Terroristen".

    Von genau dieser "Logik", dieser verbalen Verharmlosung haben die PEGIDA-Demonstranten die Schnauze voll.

    Sie wollen nicht von solchen Leuten regiert werden - und sie wollen von solchen Leuten auch nicht verarscht werden.

    Wer die Taliban "Rebellen" nennt, hat ein Rad ab; der disqualifiziert sich für jeden politischen Diskurs. Und er hat KEIN Recht, PEGIDA-Demonstranten "Nazis" zu nennen. Er sollte bei geisteskranken Mördern anfangen, die in Schulen eindringen, und Kinder erschießen. Genau diese Art von Sprache und Verharmlosung wird die nächste PEGIDA-Demo auf 20.000 anwachsen lassen.

    • @Jakob Licht:

      Leider vergessen unsere Medien oftmals zu erwähnen, dass die Taliban und ihre Familien auch Opfer von tödlichen Angriffen seitens USA/Pakistan wurden. Beides sind abscheuliche Verbrechen, aber man sollte schon berichten, was diesem Angriff auf die Militärschule vorausgegangen ist, wenn man objektiv sein möchte.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Jakob Licht:

      Den Pegida-Leuten sind die erschossenen Kinder sch...egal. Außer als Propagandastoff. Sie wären auch nicht bereit, die Verletzten in den sächsischen Krankenhäusern aufzunehmen. Sie könnten dann nämlich vielleicht doch nicht zurückkehren und Moslems sind sie sowieso.

       

      Außerdem, wie boriert man sein muss, wenn man sein Medienbild an der Semantik ausrichtet. Bei Hamas hat sich damals keiner an dem Begriff "Kämpfer" gestört. Obwohl Raketten auf Zivilisten abzuschießen eindeutig Terrorismus ist.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Noch schlimmer ist die Bezeichnung "Freiheitskämpfer" für die Hamas. Aber das ist ein anderes Thema. Allerdings muss ich dem Diskutanten Jakob Licht beipflichten. Die Medien neigen dazu, Sachverhalte zu verharmlosen oder zu verzerren. Bestes Beispiel ist die platte, alles anderes als gelungene taz-Interpretation des Pegida-Positionspapiers.

    • @Jakob Licht:

      Ja gut, ich geb Ihnen recht was die "Rebellen" betrifft. Aber Sie müssen verstehen: das Marketing läuft so, dass man Demokratie und Menschenrechte bringen will. Und da klingt das Wort "Rebellen" eben besser. Wer will nicht ein Rebell sein. Also das Wort verbindet man eher mit etwas Positiven. Rebell hat was Nettes. Und die wurden ja auch immer so dargestellt "och die netten unterdrückten Demokraten" kämpfen für Demokratie. Das macht sich gut, wer will nicht sowas unterstützen? Achso, die machen Demokratie. Wie man in dem NZZ-Artikel über ein Massaker an Zivilisten lesen kann wurde die ISIS seinerzeit 2013 auch als Rebellen gehandelt http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/rebellen-veruebten-massaker-an-zivilisten-1.18165871 Oder beim Stern http://www.stern.de/politik/ausland/massaker-in-syrien-rebellen-toeten-mindestens-190-menschen-2064018.html Die FSA, das sind die moderaten Rebellen, nicht war, also die ganz netten Jungs, die auch mal Massaker an Kurden veranstalten, also die, wo jetzt manch einer behauptet die Nato sei so nett und helfe denen jetzt bei der Staatsgründung...

      http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/pressekurdturk/2013/31/05.htm

      Über die FSA, also die netten moderaten Rebellen für Demokratie kann man sich täglich informieren

      https://twitter.com/freesyrianarmy

      Das sind die Freunde des Westens :-)

       

      Die Problematik dass der Westen teils Kräfte unterstützt die er gleichzeitig bekämpft kommt in dieser Phönixrunde auch heraus https://www.youtube.com/watch?v=h0mNwGuyQBk Gut, da muss man sagen: Hut ab, dass die deutschen Medien jetzt nach Jahren das auch mal diplomatisch erwähnen...

       

      Trotzdem: Pegida, der Name ist Programm... Und Sie betreiben Generalverdacht gegen "den Moslem". Aber viele es kreiden viele Moslems die oben beschriebenen Zustände an, wurden dann aber als Verschwörungstheoretiker diffamiert.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Und wieder mal, wie auch hier in Deinem phoenix-link, ist es der respektabel- unbequeme Michael Lüders, der das "erwähnt".-

         

        Und leider nicht etwa, die hier von Dir mit Anerkennung genannt werden sollenden "deutschen Medien".

         

        Dort kann ich nirgends eine diesbezügliche, selbstkritische Besserung erkennen.

         

        Es geht schließlich immer noch darum:

        Assad weg hauen, Weg frei für den vom Westen anzutreibenden Krieg in den Iran.

         

        Auch dieses wird wiederum von Lüders thematisiert! Und die anderen in der Runde brummeln mehr oder weniger beipflichtend dazu.

         

        Aber Danke für den Link, sowieso

        • @H-G.-S:

          Er drückt sich sehr diplomatisch aus, finde ich gut. Die Frau links finde ich auch sehr gut. Es geht ja eigentlich darum wie das mit der Radikalisierung, Terrortourismus usw. entstehen konnte, die Ängste in der deutschen Bevölkerung, die "den Moslem" ja nur noch als köpfenden Waffenfreak im Fernsehen wahr nehmen (können), seit Jahren etc.; da gehört die Sache ab 9/11 dazu. Die Stigmatisierung. Dass sich Muslime durch all diesen Scheiß eben auch bedroht und verfolgt fühlen, daran denken viele einfach nicht. Dass Moslems auch vom IS oder anderen Terrorftruppen mit westlichen Hightechwaffen fliehen müssen. Auch nicht daran, dass sich keiner als "hallo ich bin Moslem" vorstellt. Die Radikalsierung ist auch eine Gegenreaktion. Und die Religion wird ja seit Jahren wie der Keim für alles hergenommen. Ich bin kein Religionsfreak. Aber Menschen ihren Glauben prinzipiell madig zu machen, es sei böse, schlecht, das ist nicht richtig. Wie die Bibel ist der Koran auch Interpretationssache. So zu tun als würden das alle so interpretieren wie IS ist behindi. Man kann es auch positiv auslegen, ist individuell. Säkulare "Moslems" gibt´s viele. In der moslimischen Welt gab´s wilde und friedliche Zeiten, wie woanders.

          Die Steinzeitler gibt´s halt auch. Drück ich so einem ne Waffe in die Hand, kein Wunder... Das sind halt diese "überall die gleiche Autobahn" (du verstehst das), die das vom Westen her anheizen. Autobahnen sind der Keim für jeden Faschismus :-). Wie beim Adolf...

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Stimmt, diese Lamya Kaddor ist ein Segen für diese Diskussion in Deutschland. Von schlichter und doch sehr stringent überzeugender Intellektualität.Sie hat sich ja von Berufs wegen, täglich mit dieser materiell/spirituellen Schnittstelle junger Muslime auseinander zu setzen (Religionslehrerin). Ein sehr überzeugender Mensch.

             

            Aber wer hört auf die?- Eine ihrer Hauptforderungen ist ja mit Recht, viel mehr Geld in die Jugendarbeit zu stecken und hier vor allem in die Arbeit für junge Deutsche Muslime-die ja immerhin Deutsche sind und von der deutschen Jugendarbeit und –hilfe viel mehr zu partizipieren hätten.-Es sind solche Menschen wie sie, die den deutschen Journalismus neu zu befeuern hätten- aber wie gesagt, welcher Journalist oder Politiker will schon ernsthaft auf solche Leute hören? -

            • @H-G.-S:

              Sie müssen jetzt endlich auch mal wieder solche Leute zu Wort kommen lassen. Das Soziale muss auch einmal wieder Gehör finden. Interkulturelle Kommunikation, ganz wichtig. Aber ich seh schwarz, so wie in der Politik in D...

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Die Pegida wird eben als eine Bewegung, auch bei mir, wahr genommen die sich hauptsächlich gegen den Islam an sich, also jeden Moslem richtet. Steckt ja schon im Namen Pegida drin... Insofern gehe ich davon aus, dass Pegida-Menschen auch Freunde von PI-News sind.

        Die Pi-News betreiben ja den Slogan

         

        "Proamerikanisch · Proisraelisch · Gegen die Islamisierung Europas".

         

        Insofern: ich begreif nicht ganz was Sie wollen, falls sie Pegidaer sind... Dass Terroristen in D als "Rebellen" bezeichnet werden, können Sie nicht "den" Moslems anlasten... Und viele Moslems sehen darin auch ein Problem. Aber diese Terroristen eigneten sich eben gut für das Krieg für Demokratie-Marketing. Dass Sie auch Unterstützung von der CDU/CSU kriegen, also die Pegida-Versteher sind, zeigt auch: Ihr macht keine echte Systemkritik, sondern sucht euch ein Feindbild "der Moslem" und CDU/CSU versteht das, wie auch die Springerpresse Welt.de z.B. die seit 9/11 wöchentlich Hetze gegen Moslems betreiben...

    • @Jakob Licht:

      Wer ist Sven Jansen und wen regiert Sven Jansen?

    • @Jakob Licht:

      Mal ernsthafter. Die Zivilisation, die die Sowjets in Afghanistan verteidigt haben, mag keine besonders dolle gewesen sein; im Vergleich zu dem, was dann danach kam, war sie immerhin noch eine solche. Ohne die religiös-durchgeknallten Irren George W. Bush und Tony Blair hätten wir heute noch im Irak ein abscheuliches, aber säkulares Regime, in dem der IS keinen Platz hätte. Ihr warnt vor den falschen Fundamentalisten!

    • @Jakob Licht:

      Könnten Sie anhand der deutschen Sprachdefinitionen mal erklären, inwieweit sich "Rebell" und "Terrorist" ausschließen.

       

      Ich sehe da keinen Anlass, warum ein Aufständiger (rebellis) nicht auch Gewalt anwenden soll und dadurch Schrecken (terror) verbreiten soll.

      Wäre mir neu, dass sich das für Menschen, die Deutsch als Muttersprache hatten, ausschließt.

    • @Jakob Licht:

      Nicht so respektlos bitte! Kein geringerer als Ronald Reagen hat die Mudjaheddin – die Vorläufer der Taliban unter ihnen ein gewisser bin Laden – noch „moralisches Äquivalent der amerikanischen Gründerväter“ genannt!

  • Wenn diese Blödmänner da sagen, jeder türkische Gemüseladenbesitzer sei Teil eines Masterplans zur Islamisierung des Abendlandes, dann darf ich die auch über einen Kamm scheren und sagen, das sind alles Nazis. Warum mir die Mühe machen, über deren Niveau zu argumentieren?

  • Gut finde ich, dass wenigstens Sie den Diskurs als eindeutig rechts deuten. Alle, die nun dort mitmarschieren, kennen zumindest grob die Argumente und positionieren sich somit auch rechts. Ein Umstand, der Politiker derzeit wenig interessiert. Affig ist deshalb das Distinktionsgehabe der führenden Parteipolitiker. Sie unterscheiden dabei zwischen vermeintlich legitimen Forderungen und rechtsextremen Standpunkten. Krampfhaft versuchen sie die „rechten Rattenfänger“ von Menschen aus der „Mitte der Gesellschaft“ zu trennen. In Zeiten, in denen die AfD offensichtlich als ernstzunehmende Konkurrenz zu gelten scheint, ist nun jedes Mittel recht auch in diesen trüben Diskursgewässern nach Wählerstimmen zu fischen. Dies scheinheilige Getue ist für die abwechselnd regierenden Parteien schon lange kein Widerspruch mehr. Wie sind sonst die Debatten zu interpretieren, wie beispielsweise um sogenannte Armutsflüchtlinge; die jüngste Aberkennung des Anspruchs auf Asyl für Menschen vom Balkan; die permanenten Forderungen von amtierenden Innenministern, Muslime müssten sich hierzulande klar und deutlich vom Terrorismus distanzieren… Mit diesen und ähnlichen Themen versuchen die Parteien quer durch die Bank regelmäßig bei Bundestagswahlen zu punkten. Nun wollen dieselben Politiker angesichts der unliebsamen Proteste nicht wahrhaben, dass sie die eigentlichen Wortführer dieser Proteste sind. Deshalb wohl auch die mühsame Haarspalterei mit denen die Demonstrierenden sondiert werden. Aus diesem Grund kann ich an Ihrem Artikel auch nicht nachvollziehen, weshalb Sie das Übel bei den vermeintlichen Absteigern oder von Abstiegsängsten Geplagten suchen und finden wollen. Dieses Argument greift jedoch zu kurz. Sowohl mit Blick auf historische Analysen zur Machtübernahme der Nazis als auch hinsichtlich der jetzt zu beobachtenden Umstände. Oder befindet sich gerade eine ziemlich mächtige Gruppe von KleinbürgerInnen an der Regierung!?

  • Bei Pegida laufen vorwiegend Leute mit, die zwischen der Kritik an Verhaltensweisen und pauschalen Ressentiments gegen Gruppen nicht unterscheiden können. Wirklich gesteuert wird das Ganze von Leuten, die das Kennenlernen und den Austausch und die Wahrnehmung gemeinsamer Fehler verhindern wollen. Diese Leute sind die eigentliche Gefahr. Dagegen braucht es Aufklärung und Mut zur Selbstkritik auf allen Seiten.

  • "auch die zwangsfinanzierten öffentlich rechtlichen medien sind mit ihrer tendenziösen berichterstattung keine große hilfe. im gegenteil sie verschlimmern die situation nur."

     

    Fühlen Sie sich bei den Ausgeburten von Kapitalismus und Oligarchie, als da wären RT, RTL, NTV etc. besser bedient?

  • kann es denn nicht sein dass dass die teilnehmer dieser veranstaltungen, egal aus welchem lager auch immer von einer diffusen angst über die auswirkungen des kapitalismus getragen sind. die flüchtlingsströme kommen ja nicht von ungefähr. immer nur an den symptomen herumdoktern wird die bürger nicht zufrieden stellen. die politiker in ihren wohl abgesicherten elfenbeintürmen werden diese probleme auf dauer mit wohlfeilen erklärungen niemals lösen können. die telnehmer in spinner, verschwörungstheoretiker, rechte oder linke einzuteilen oder als mischpoke zu besschimpfen sind eigentlich nur ausdrücke von hilflosigkkeit. auch die zwangsfinanzierten öffentlich rechtlichen medien sind mit ihrer tendenziösen berichterstattung keine große hilfe. im gegenteil sie verschlimmern die situation nur. ob dies von den verantwortlichen gewollt ist? oder handeln sie auf weisung. unabhängiger journalismus ginge anders.

  • "Vernunft hilft nicht gegen Patrioten."

     

    Heine vermutlich auch nicht. Trotzdem:

     

    "Fatal ist mir das Lumpenpack,

    Das, um die Herzen zu rühren,

    Den Patriotismus trägt zur Schau

    Mit allen seinen Geschwüren."

     

    - Heinrich Heine, Deutschland, Ein Winter(grusel)märchen, Caput XXIV -

    • @lichtgestalt:

      Jaa! Heinrich Heine beschreibts´..

      Aus Angst geboren

      diese Patrioten oder Nationalisten

      eben:

      " ANGSTBÜRGER "

  • Vernunft hilft bisher auch noch nicht viel gegen eine Tübinger Querfront-Veranstaltung (gestern Abend) mit dem verschwörungsideologischen Daniele Ganser und einem islamophoben, rechtsklerikalen Veranstalter-Umfeld samt PI-Connections: http://sochi2014-nachgefragt.blogspot.com/2014/12/erste-reaktion-auf-rainer-rothfu-goes.html

  • “Das sind Nazis und deren Sympathisantenszene.“

    Klare Aussage.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Welche Vernunft???

     

    "Etwa jeder fünfte Deutsche gilt nach einer Studie für den Deutschen Bundestag als latent oder manifest antisemitisch."

     

    Nur jeder fünfte???

     

    Wo der geistige Stillstand Mensch mit Bildung zu Suppenkaspermentalität für den "freiheitlichen" Wettbewerb MANIFEST funktionalisiert, da ist nicht nur die Schuld- und Sündenbocksuche LATENT!!! :-)

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Rechts ist immer da, wo die Gegendemo links ist!

  • Schade!

     

    Die Debatte wird in eine falsche Richtung von der CDUCSU gedrängt und die taz hängt sich dran. Sie war in der Analyse schon weiter.

    Bevor ich Umfragen verwende, muss wirklich geklärt sein, ob diese korrekt durchgeführt wurde. Das Gleiche gilt bei den Zuordnungen von Begriffen wie "Kleinbürgertum". Was soll ein "Kleinbürgertum" sein in Sachsen? Die Entstehung des Bürgertums in der BRD ist mit historischen Bedingungen verbunden, die mehrmals in der Geschichte auch abrupt unterbrochen worden. In Sachsen wohl auch durch 40 Jahre eines Versuches eine klassenlose Gesellschaft aufzubauen, in der es kein Bürgertum geben sollte.

    Also ist dort eine andere soziologische Schicht vorhanden als in den westlichen Bundesländern.

     

    Und Dresden ist nicht der Mittelpunkt der Republik, sondern äußerste Peripherie! Bitte berücksichtigt auch, dass Versuche ähnliches abzuziehen in Düsseldorf bei 500 Demonstranten endete. Dafür demonstrierten in Köln 15000 Gegendemonstranten. Die dort einmal tätige HoGeSas scheiterten schon kurz darauf in Hannover, das gleiche noch mal abzuziehen. In Dresden werden lt. diesem Artikel die Gegendemonstranten weniger.

     

    Dass die CDUCSU kein Interesse daran hat, die völlig andere soziologische Struktur der neuen Bundesländer mit ihren Auswirkungen auf Fremdenfeindlichkeit und andere Formen der Xenophobie zu berücksichtigen, ist klar. Die taz sollte aber nicht in die Falle gehen und die Ignoranz der CDUCSU einfach zu übernehmen und daraus ein gesamtdeutsches Problem machen, was es offenbar nicht ist.

    • @Age Krüger:

      Nichts ist derart kleinbürgerlich, wie es die DDR war.

      • @Laurenz Kambrück:

        Schätze ich auch, aber als soziologische Kategorie ist das dann missverständlich.

         

        Dann müsste jeder, der daher stammt, per se Kleinbürger sein. Muss man mal drüber nachdenken, ob das zutreffend ist, dass das Kleinbürgertum in der BRD 1989 mit einem Schlag um 18.Mio gewachsen ist und was das dann für das gesellschaftliche Leben in diesem Land damals für Auswirkungen hatte bis heute hin.

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Werbung funktioniert!

     

    In den letzten Tagen wurde aus allen Qualitätsmedien geschossen, dass man die Sorgen dieser Menschen ernst nehmen müsse.

     

    Im Gegensatz zu den "neurechten wirrköpferten Verschwörungstheoretikern" die für Frieden demonstrieren.

    Auch im Gegensatz zu den "asozialen" streikenden Lockführern.

    • @8545 (Profil gelöscht):

      Frieden ist halt eher ein alternatives und "grünes" Thema, Streiks eher sozialdemokratisch und weiter links. Wer regiert? Dann weiß man auch, warum mit wem gesprochen werden muss.

  • Bald kann ich es nicht mehr hören. Da laufen viele Menschen schweigend neben anderen her, die was von "Asylantenschweinen" und ähnliches brüllen. Aber für die Unionsparteien ist klar, dass es ganz normale Bürger seien, mit denen der Dialog zu suchen sei. Und alles so harmlos! Ja. Am besten nicht einmal den Verfassungsschutz drauf ansetzen. Auch nich auf die AfD, die da keine Nazis wahrgenommen haben will.

     

    Die wollen uns einen ganz schönen Bären aufbinden. Die Unionsparteien schonen ihren nächsten Koaltionspartner und nehmen die Medien, in denen sie in Rundfunkräten vertreten sind, an die verbale Kette. Um Himmels willen: Es darf nichts all zu Böses über die Demonstranten gesagt werden. Das ist absout tabu, während immer mehr andere Tabus fallen.

     

    Und ich erlaube mir jetzt noch mal zu sagen: Das sind Nazis und deren Sympathisantenszene. Die Innenpolitik der Unionsparteien tagt aber bekanntermaßen gegen eine solche Mischpoke rein gar nichts.

    • @Celsus:

      ??? Die totale Ignoranz. Selten so viel Unsinn und falsches gelesen. Und die Nazikeule darf natürlich auch nicht fehlen.....armes Deutschland!

      • @Harald Praßl:

        Seien Sie doch mal ehrlich. Wenn neben mir einer demonstriert, der mit klar rechten Symbolen geschmückt ist (und weitere 500 auch), dann laufe ich doch nicht mit. Das sollte uns die Geschichte doch lehren.

        Bitte, wo leben wir denn. Einfach traurig was hier abgeht. (übrigens in anderen Ländern wie zB. Frankreich auch)

         

        Gegen die waren Ursachen der Entwicklung wird nicht demonstriert. Sondern lieber auf schwache nach unten getreten.

         

        Die Menschheit ist einfach zu blöd....

      • @Harald Praßl:

        Die Nazikeule ist ausnahmsweise mal an genau der richtigen Stelle angebracht, denn mit Nazis haben wir es hier zu tun! Celsus kann ich nur beipflichten. Aber vielleicht haben Sie ja auch was zur Diskussion beizusteuern ausser "Unsinn" und "Armes Deutschland"? Wir sind schon gespannt. Übrigens hat der Brandanschlag von Vorra schon gezeigt, in welche Richtung es läuft. Von wegen harmlos. Den Biedermännern folgen die Brandstifter auf dem Fusse.

        • @Konrad Ohneland:

          Welchen Zweck hat denn die Nazi-Keule?

           

          Wenn der Zweck ist, vor Pegida abzuschreicken und den Zulauf zu bremsen, dann hat es ja offensichtlich net ganz funktioniert. Nach einer Woche Nazikeule gabs ein Plus von 50% an Teilnehmern.

           

          Oder folgt die Nazikeule einfach nur einem Selbstzweck?

          • @Incontinentia Popata:

            Da können Sie mal sehen, wie viele Leute sich von diesem Prädikat angesprochen gefühlt haben. "Wie, das sind Nazis die da Demonstrieren. Da gehe ich mit."

            • @anteater:

              Entweder das, oder es geht diesen Leuten schlicht am A...... vorbei, was Politiker und Medien sagen oder wen sie mit der Nazikeule verkloppen. Und zwar, weil sich dieses Instrument durch seine inflationäre Anwendung inzwischen derart abgenutzt hat, dass es keinen mehr juckt.

          • @Incontinentia Popata:

            Dann muss man wohl die Aussage mit 20% rechts korrigieren. Es sind viel mehr. Dank unserer tollen Bildung scheint auch keiner mehr die wahren Zusammenhänge zu erkennen. Ursache -Wirkung. Wir Deutschen sind großenteils zu blöd dazu.

             

            Egal. Ich lerne schon mal weitere Fremdsprachen.

  • Vernunft hilft nicht gegen Patrioten schreibt die TAZ, ja aber was hilft dann, Alternativen habe ich im Artikel vermisst, deshalb hier ein paar Vorschläge:

    a)alle einsperren, am besten in Lager bei Wasser und Brot

    b) alle nach Russland ausweisen

    c) alle in der Wüste aussetzen

    Es sind ja nur ca 3 % der Dredner Bevölkerung, denen müssen wir ja keine Träne hinterherweinen.

    • @peter mueller:

      Entlarvung! Wird ja auch teilweise schon gemacht. Würden mehr Pegidas mit jedweder Presse sprechen, so könnte man mehr entlarven, aber die Veranstalter wissen schon, warum sie davon abraten, mit der Presse zu sprechen. Die meisten entlarven sich dann nämlich selbst.

    • @peter mueller:

      Wenn ich mir die Alternativen so durchlese... vor rund 80 Jahren hättest Du vermutlich eine beeindruckende parteipolitische Kariere in Deutschland hingelegt.

  • Was soll denn der ständige Hinweis, in Dresden bzw. Sachsen gäbe es kaum Muslime ?

     

    Die Nachrichten sind doch voll mit täglichen Gräueltaten von Muslimen.

    Gestern: Geiselnahme in Sydney

    Heute: Hundert Tote durch Taliban.

     

    Sollen wir das ignorieren ?

    Dürfen wir keine Angst haben vor Ehrenmorden, Steinigungen und dem Abschlagen von Köpfen ?

    • @Stechfliege:

      "...voll mit täglichen Gräueltaten von Muslimen."

       

      Da haben wir sie wieder: die Indolenz nicht zwischen Muslimen und Islamisten zu unterscheiden. Aber laut brüllen, wenn - was ich nicht teile - Anhänger der Pegida als pauschal als Nazis bezeichnet werden.

       

      "Was soll denn der ständige Hinweis, in Dresden bzw. Sachsen gäbe es kaum Muslime ?"

       

      Bezieht sich auf das Phänomen, dass Fremdenfeindlichkeit besonders da verbreitet ist, wo es wenig Fremdes gibt.

       

      PS.: Erlaubt Ihnen Ihr Anführer, der redliche Herr Bachmann hier zu schreiben?

    • @Stechfliege:

      Wenn in Australien durch die Förderung von Ölsanden Weltkulturerbe zerstört wird, interessiert Sie das dann auch? Warum ignorieren Sie das? Kommt/Kam auch in den Nachrichten. Hier findet Rosinenpickerei statt. So gut wie alle Themen werden ignoriert, aber sobald es gegen Ausländer geht, da wird der Sachse hellwach und aktiv. (Nein, es sind nicht alle Sachsen so, aber es sind sehr viele, gerade unter jenen, die es nicht in den Westen geschafft haben)

    • @Stechfliege:

      In Sydney wohnen ein paar mehr Muslime als in Sachsen. Und dort, im Land der "Australier", die dieses gestohlen haben von Aborigines, schlägt den Muslimen und allen "Fremden" derzeit auch nicht wenig Ablehnung entgegen ... Frage ist, wer hier vor was Angst haben muss.

    • @Stechfliege:

      Und die Greueltaten der christlich-abendländischen Kultur weltweit? Oftmals subtiler und vor allem längst etabliert, aber deshalb nicht weniger schlimm. Sollen wir die weiterhin ignorieren? Nur weil in erster Linie nicht wir, sondern Menschen in anderen Ländern davor Angst haben müssen?

    • @Stechfliege:

      Sie scheinen hier Islam und Islamismus nicht richtig differenzieren zu können. Aber wer kann Ihnen dies schon verdenken, nachdem die Bildzeitung der Akademiker namens Spiegel, Titelseiten mit Islambezug immer mit schwarzem Hintergrund und bedrohlichen Bildern abdruckte.

      Mit Bezug auf den geringen Anteil an muslimischen Mitbürger/-innen in Sachsen bleibt nur auf die alt verwurzelte Furcht vor dem Fremden zu verweisen. Xenophobie entsteht dort wo die Gesellschaft wenig Diversität aufweist

  • "Der Hitlerismus war nicht eine Verirrung, er war die zentrale Katastrophe des 20. Jahrhunderts, eine Pervertierung der europäischen Kultur in ihrer Totalität. Er unterschied sich von anderen Spielarten des Faschismus nicht nur durch den Grad seiner Brutalität, sondern durch seinen absoluten Nihilismus, durch seine Verneinung aller Werte der Zivilisation. Die Veranlagung zum Bösen -- Sadismus und Genozid -- ist ein Erbteil der Menschheit, seit Kain seinen Bruder Abel tötete. Das Neue am Hitlerismus war des systematische Einsatz moderner technologischer und organisatorischer Methoden, die Paarung der niedrigsten Instinkte mit der höchsten Effizienz. ---

     

    Im Zeitalter der Kernwaffen (das zugleich ein Zeitalter des Nationalismus ist und ein Zeitalter des Obskurantismus zu werden droht) hängt der Fortbestand der Gattung homo sapiens von der Rückkehr zum rationalen Humanismus ab."

     

    Vgl. Keine Zukunft als "Nicht-Arier", in: Von der "Reichskristallnacht" zum Völkermord.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Die Politik kommt dieses dumpfen Rasisten leider immer wieder gerne entgegen. Sachsen hat nun eine Sondereinheit der Polizei gegründet, die sich ausschliesslich mit Straftaten von Asylsuchenden beschäftigt. Die CSU labert herum, man müsse zu Hause deutsch sprechen (erschwert aber mit dem Betreuungsgeld frühklindliche Sprachförderung in der Kita) oder aber Ausländer per Maut stärker abzukassieren als Inländer. Jens Spahn (leider) und Julia Klöckner von der CDU haben erkannt, dass das Tragen einer Burka zu den drängendsten Problemen hierzulande zählt. Und nun kommen all die Rassistenversteher und Stanmmtischdampfplauderer und reden den Leuten nach dem Munde. Maas hat Recht. PEGIDA ist eine Schande. Und die willfährigen Politiker sind es auch.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      sie reden wirr und verdrehen Argumente und Tatsachen! Das Burkaverbot wird am Rande und zu Recht diskutiert. Was soll Ihre Aussage!? Wers jetzt immer noch nicht kapiert ist der wahre Dummkopf: Pegida sind grösstenteil ganz normale Bürger! Die wiederholte Nazi- und Rassistenkeule ist nur noch lächerlich...

      • @Harald Praßl:

        Wie würden Sie ´normal´ definieren?

        Ich nehme mal an Sie sehen ´normale´BürgerInnen als die gesellschaftliche Mitte an. Auch eine gesellschaftliche Mitte muss nicht zwingend demokratisch und tolerant eingestellt sein. Wenn also ausländerfeindliches Gedankengut mehrheitsfähig und somit von `normalen´ BürgerInnen geteilt wird, heißt das noch lange nicht, dass dies akzeptabel ist.

        Was hielten Sie denn von einem Kreuz Verbot oder einem Verbot von Kirchenglocken? ggf. fühlen sich atheistische oder nicht chrstliche BürgerInnen dieses Landes durch diese Symboliken angegriffen...

        • @Arno Nühm:

          In Sachsen ist Xenophobie und die Öffentlichmachung davon leider in der Tat ziemlich normal.

      • 3G
        3784 (Profil gelöscht)
        @Harald Praßl:

        Sie bringen die Angelegenheit auf den Punkt: „das sind normale Bürger“.

         

        Und exakt aus diesem Grund ist wieder einmal in diesem Land es an der Zeit, und jedem Nichtautochthonen (mit oder ohne deutschen Pass) bzw. mit „falscher“ Religion Belasteten (mit oder ohne deutschen Pass) anzuraten, diese unerträgliche und unsägliche „Normalität“ besser nicht zu stören, und sich und seine Familie dort in Sicherheit zu bringen, wo unter „Normalität“ etwas ganz anderes verstanden wird.

        • @3784 (Profil gelöscht):

          Besser kann man es nicht beschreiben. Leider . Wenn das Normal ist ??

           

          Ich lerne schon mal weitere Fremdsprachen.

           

          Ich hoffe andere Länder werden dann mit uns nicht so umgehen.

          • 3G
            3784 (Profil gelöscht)
            @das_m:

            Es zeigt sich mir in DE ein Prozess des Wandels von Unterdrücktem, Unausgesprochenem zum offenen Bekenntnis.

            Worin läge auch Nutzen in einem freundlichem „Grüß Gott“ oder „Guten Tag“, wenn die Gedanken gleichzeitig den Satz „Was hat sowas bei uns verloren“ formulieren. Dies nützt weder dem Grüßenden, noch dem Begrüßten. Schluss damit.

             

            So kann der bedrückenden Ahnung, dass dies Gesicht nicht dies Gesicht sei, befreiendes Wissen folgen.

            Worin läge auch Gewinn für auch nur einen Einzigen, bliebe dessen Sinnen unterdrückt, unausgesprochen, sorgsam getarnt hinter einem unverbindlichen Lächeln, einer Floskel.

            Wäre demgegenüber nicht das offene Panier vorzuziehen?

             

            „Die Vielfalt unserer Herkunft bereichert unsere Gesellschaft“, so der einleitende Satz in einer Präambel einer Verfassung eines Staates. Meines Erachtens eine Äußerung, die der Menschen würdig ist.

            Alles davon Abweichende ist Dumpfheit.

            • @3784 (Profil gelöscht):

              Vielen Dank. Ich sehe, ich bin nicht allein.

               

              Es ist traurig....aber wahr

  • "Selbstverständlich verbieten sich Analogien zwischen dem nationalsozialistischen Regime vor 70 Jahren und einigen Tausend Dresdner Demonstranten heute."

     

    Wenn sich Menschen in Deutschland einen Sündenbock für bestehende Verhältnisse suchen und dabei nicht die "wahren" Schuldigen, sondern Randgruppen, Minderheiten, Asylanten,.. zur Rechenschaft ziehen wollen, dann ist das derselbe Geist, der auch im Dritten Reich sein Unwesen trieb.

     

    Solange sich Rechte, Linke, Ausländer, Nationalisten gegenseitig die Köpfe einschlagen, anstatt Profiteure des Systems verantwortlich zu machen, brauchen sich unsere Millionäre, Milliardäre, deren Interessenvertreter in der Politik, die Besitzer der Medienkonzerne keine Gedanken um ihren Geldbeutel und ihre Macht machen.

     

    Ausbeutung und Menschenverachtung sind wie Kapitalismus und Faschismus. Am Ende steht immer die Vernichtung des Schwächeren.

  • Diskussion zwecklos. Ganz richtig.

  • 1G
    10130 (Profil gelöscht)

    "17. PEGIDA ist GEGEN dieses wahnwitzige "Gender Mainstreaming", auch oft "Genderisierung" genannt, die nahezu schon zwanghafte, politisch korrekte Geschlechtsneutralisierung unserer Sprache!"

    Eine Empfehlung an Pegida: Definition von "Gender Mainstreaming" nachschlagen ist hilfreich bspw. bei bpb: http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/recht-a-z/22249/gendermainstreaming

    Ansonsten wird u.a. auch an diesem Punkt wieder erneut deutlich, wie gefährlich Dummheit in diesem Land ist.

    • @10130 (Profil gelöscht):

      Genderisierung der Sprache ist auch kompletter Schwachsinn! Und die gefährlichste Dummheit kommt von links....

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Harald Praßl:

        Wenn Sie die Definition gelesen hätten, wäre auch Ihnen aufgefallen, dass es darum beim "wahnwitzigen Gender-Mainstreaming" nicht geht, sondern um Antidiskriminierung.

      • @Harald Praßl:

        Muss mensch ja mal sagen dürfen!

  • Thema völlig verfehlt

    Ich habe nach dem lesen dieses Artikels den Eindruck: Entweder die taz – Reporter sind im Tiefschlaf, oder sie versuchen bewusst das zu kommunizieren, was nicht transformiert werden soll: Die Macht der Regierung und der etablierten Parteien.

    „Völlig am Thema vorbei“ ist die alleinige Fokussierung auf Islamfeindlichkeit und die Vermischung mit den Erkenntnissen des Antisemitismus in Deutschland, denn den Demonstranten geht es (mittlerweile) um ganz andere Dinge. Auf den Punkt gebracht: Sie haben die Politik unserer Regierung (zu Recht) satt!

    Nur davon lese ich hier, warum auch immer, nichts.

    Viele Grüße

    • @tommason:

      Bitte? Wer hat sie denn gewählt?

       

      Das Kapital lacht sich in Fäustchen, wie wir uns gegenseitig fertig machen.

       

      Die wahren Probleme will keiner hören oder propagieren. Egal, lieber nach unten treten oder? Man ersetze den Begriff Islamismus durch H4, Rentner, .....

       

      Leute wacht endlich auf.

       

      Momentan ist es mir peinlich Deutscher zu sein.

      • @das_m:

        Zustimmung.

    • @tommason:

      Aha, die Macht einer demokratisch gewählten Regierung soll transformiert werden. In welche Richtung denn bitte?

      • @Dhimitry:

        Was soll das denn heissen!? 2 Kreuze alle vier Jahre machen zu dürfen ist keine echte, gelebte Demokratie. Und die Logik sagt, eine gewählte Regierung ja trotzdem GEGEN das Volk agieren kann und es auch tut!

      • @Dhimitry:

        Interessant, dass bei taz-Kommentatoren plötzlich die "Macht einer demokratisch gewählten Regierung" etwas gilt.

        • @Luise Werner:

          @ HARALS PRASSL @LUISE WERNER

           

          Es gibt sicher noch andere Formen von Machtausübung.

           

          Die repräsentative Demokratie mag ihre Schwächen haben, aber sie ist nach wie vor das beste Verfahren kollektiv verbindliche Entscheidungen zu treffen.

           

          Welche Form der Machtausübung wäre Ihnen denn lieber?

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Welche Vernunft???

  • Zunächst einmal sei festzustellen, dass die Angst vor dem gewalttätigen Islamismus, so wie er uns täglich von Taliban, Al Qaida und dem IS oder den Taten durchgeknallter Einzeltäter vorgeführt wurde/wird, nichts mit "Islamophobie" zu tun hat. Wenn die westlichen Medien und Politiker in diesem unserem Lande allerdings diese Angst vor dem islamischen Terror als Islamophobie auslegen und gar Vergleiche mit dem Antisemitismus herstellen, dann stimmt mit den Medien und der Politik etwas nicht mehr. Dann ist die Kommunikation zwischen oben und unten durchgekappt. Der Antisemitismus ist irrational und beruht auf verschwörungstheoretische, rassistische, religionsfeindliche Vorurteile. Die Angst vor dem Islamismus ist recht rational begründet. Scharia, Dschihad, etc. lauten hier die Stichworte,

    • @Mafalda:

      "Die Angst vor dem Islamismus ist recht rational begründet. Scharia, Dschihad, etc. lauten hier die Stichworte,"...

       

      ...das stimmt auf jeden Fall, sofern Sie in Pakistan leben oder in Nigeria zum Beispiel.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Komisch, mit Russia Today bzw. der heute-show haben viele Pegida Anhänger gerne gesprochen: https://www.youtube.com/watch?v=9EZA293UFZw

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Die junge Frau, die meint "nie alle Kanacken sind schlecht" war auf einer anderen Demo und zwar in Chemnitz (nicht Pegida, sondern, halten Sie sich fest "Deutsche wehrt euch", halt, nein, entschuldigen Sie meine Verwechslung, "Chemnitz wehrt sich"). Der Dialekt allerdings ist eher Dresden/Dresdner Raum als Chemnitz.

  • Da demonstrieren also Ungläubige, wenn man den Zahlen der Glaubenszugehörigkeit im Osten glauben darf, Seite an Seite mit braunen Rattenfänger für die Erhaltung des christlichen Abendlandes. Und den Parteien fällt nichts weiter ein als schnell in diesem Milieu nach Stimmen zu fischen.

    Gänzlich vergessen haben diese "Wutbürger", dass sie diese Demonstrationsfreiheit genau diesem Land und seinen Medien verdanken, welches sie gerade so verteufeln. Verübeln kann man diese Blindheit allerdings keinem, da die Medien, welche wir mit Gebühren finanzieren, eher durch diese selbst im Gespräch sind als wegen ihrer Inhalte. Liebe Dresdner, bitte erinnert euch an eure pol. Kompetenz, als es bei euch noch kein verdummendes TV/Radio gab bzw. ihr dieses zu ignorieren/einzuordnen wusstet. Damals habt ihr euch eure Meinung aus eurem gesunde Menschenverstand gebildet! Und das schreibt kein besserwisserischer Wessi, sondern ein Ossi.

    • @Narrenfell:

      Im Prinzip gebe ich Ihnen recht, aber vielleicht sollte ich daran erinnern, daß die Dresdener Bürger ihre Demonstrationsfreiheit vor allem ihrem Mut und dem Mut vieler anderer DDR-Bürger verdanken, die im Herbst 1989 auf die Straße gegangen sind. :-)

      • @Der_Peter:

        Stimmt. Und, soweit ich nicht irre, waren es tendenziell eher die Bürger des geistig bunteren Leipzig denn jene aus Dresden.

  • Patrioten? Wohl meist eher Idi.... - wobei der Übergang ja fließend ist.

  • Dass "lediglich 2,2 Prozent aller Sachsen keine Deutschen sind", bedeutet nicht, dass "d[a]s vermeintlich Böse[]" wirklich "[a]bwesen[d]" ist im "Tal der Ahnungslosen". Die Leute dort konsumieren schließlich auch die deutschen Medien. Und diese transportieren um der Zahlen willen am aller liebsten Bilder, die zwar nicht die Normalität bzw. den Alltag darstellen, dafür aber das Außergewöhnliche und Spektakuläre. Prügelnde Jungmänne mit Migrationshintergrund etwa, von ihren Brüdern um der Ehre willen gemeuchelte Kopftuchmädchen, rollende Köpfe oder flüchtende Kinder, wenn nicht hier, dann halt im Irak und in Syrien.

     

    Sie haben schließlich eine Informationspflicht, die deutschen Medien von Bildzeitung bis taz, von Spiegel bis DVA, von Reuters bis DPA, sie kommen dieser Pflicht nur all zu gerne nach, in dem sie Leuten wie Thilo Sarrazin oder Heinz Buschkowsky eine Bühne bieten. Welche Folgen das neben der Verbesserung der Kassenlage und dem Erhalt von Arbeitsplätzen in den Druckereien hat, ist ihnen vollkommen egal. Die Waffenproduzenten, schließlich, fragen auch nicht danach, was mit ihren Waffen passiert in den Exportgebieten. Man muss eine Kanone schließlich nicht zum Menschenmorden einsetzen. Man kann auch Gulaschsuppe darin kochen.

     

    Im Übrigen ist ein latenter Antisemitismus deshalb selten manifest, weil er, sofern er sich entsprechend äußert, unter Strafe steht nach deutschem Recht. Islamfeindlichkeit wird längst nicht im gleichen Maß bekämpft mit Hilfe von Gesetzen. Es gab ja auch viel weniger Tote Muslime zwischen 1933 und 1945, als es tote Juden gab. Was also liegt näher, als die eigene abstiegsangstbedingte latente Judenfeindlichkeit umzukostümieren und als manifeste Islamfeindlichkeit ein Bad in der Menge nehmen zu lassen? Es fühlt sich sicher gut an, unter sich zu sein. Ein bisschen wie im Fußballstadion, schätze ich, wenn Deutschland wieder mal gesiegt hat gegen den kleinen Rest der weiten Welt.

    • @mowgli:

      Blödsinn! Die Nazis hatten sehr gute Kontakte zum Islam (gemeinsamer Judenhass), in der Waffen-SS gab es eine reine islamische Division ("Handschar", 20.000 Mann). Nazi = islamfeindlich ist absoluter Blödsinn. Einfach mal informieren, liebes Dschungelkind. Übrigens, der Erfinder/Schriftsteller des Dschungelkindes Mowgli, war ein astreiner Rassist: "White man's burden". Also, nickname wechseln.

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Dass die taz einen Dialog ablehnt ("wie auch? Die reden ja selbst nicht!" "ist eh irrational!"), ist je bereits bekannt. Der Punkt ist nicht neu. Interessant wäre zu wissen, wie der Autor mit radikalen Islamisten umzugehen gedenkt: Reden kann nicht helfen, denn Hass, auch religiöser Hass, ist ja irrational.

    Zudem ignoriert die taz, dass die bislang von Politikern fast aller Couleur gefahrene Strategie der Nazikeule PEGIDA nur weiteren Zulauf zu verschaffen scheint. Meine Vermutung ist, dass sich die Demonstrationen mittlerweile mindestens genauso gegen die Diffamierung als Neonazis durch andere und gegen eine Politik des Wegschauens richtet wie gegen Islamisierung. Da unterscheidet sich PEGIDA gar nicht so sehr von den Protesten gegen Stuttgart21, wo es ebenfalls um viel mehr ging als um einen Bahnhof. Man mag Vergleich unangemessen finden, aber zumindest in diesem Punkt sehe ich Parallelen.

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Offenbar hat Deutschland ein größeres Problem mit Nazis als mit dem Islam. Jedenfalls sehe ich noch keine Zehntausende islamische Demonstranten, die für die Einführung der Scharia demonstrieren und die jährlich 20.000 rechtsradikalen Straftaten sprechen auch für sich.

       

      Also: Erst mal die großen Probleme lösen, ehe man sich an die kleinen macht.

       

      Die Nazikeule muß sein, weil seinerzeit genau jenes bürgerliche Spektrum, das heute Pegida und Hogesa bildet, den Aufstieg der NSDAP ermöglichte.

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Ich weiß nicht ob die Taz einen Dialog ablehnen würde. Es ist doch vielmehr so, dass die Organisatoren von Pegida nicht an einem Dialog intressiert sind.

       

      Das hat einen einfachen Grund. Im Dialog müsste mensch argumentativ über Allgemeinplätze hinaus gehen und konkret sagen was gewünscht wird. Da fehlt es Pegida aber, deshalb würden denen ganz schnell die Leute davon laufen, wenn geprochen würde.

       

      Ich würde sagen, lasst die in Dresden mal laufen. Wenn die Feiertage kommen und die Kameras nicht mehr da sind, erledigt sich der Unsinn von alleine...

  • Angst vor Islamismus und IS wurde und wird den Deutschen durch die von den Demonstranten als "Lügenpresse" bezeichnete veröffentliche Meinung (Deutschland bekleidet im internationalen Ranking von Presse-und Meinungsfreiheit höchst mässige Plätze und Herr Westerwelle forderte ungehört einst Massnahmen zu ihrem Schutz) ebenso wie neue Begeisterung für Kriegsbeteiligungen Deutschlands geradezu eingebläut.

    Antisemitismus, hierzulande angeblich bei 20 % der Einwohner feststellbar, ist einerseits weltweit verbreitet, andererseits in anderen Nationen teils wesentlich stärker ausgeprägt und schliesslich ebenso "normal" wie bspw. die grassierende Deutschenfeindlichkeit im Ausland.

    Dass Pegida mit der "Lügenpresse" nicht kommunizieren mag erscheint mir ebenfalls normal: Sie kann in ihr täglich von ihrer Mediokrität und Irrationalität, von ihrem angeblichen Faschismus und ihrer angeblichen Dämlichkeit lesen.

    Der sozial längst stattgefunden habende Abstieg, die galoppierende Erosion der Mittelschicht, die Enteignung um Rente, Pension, Krankenkassenleistungen u.ä. wird da als "Sorge" davor euphemisiert,

    die auf nur 1 Jahr angedachte Zahlung des Soli nach 25 Jahren auch künftig als notwendig, die Wiedervereinigung gleichwohl aber als geglückt angesehen.

    Dass bspw. auch Politiker ihnen gegenüber kritische Medien meiden, können Sie regelmässig bei Fakt, Monitor, Report und ähnlichen Magazinen erfahren, sie bekommen schlichtweg keine Antwort auf ihre Anfragen, geschweige denn ein Interview. Wo ist also Ihr Problem?

    Vielleicht sollten Sie sich einmal fragen, warum man die Presse als Lügenpresse bezeichnen könnte, das dürfte weiterführen als die bislang veröffentlichte Debatte.

    • @Muck:

      Pegida geht also gegen den Soli auf die Straße, so, so.

       

      Meinen Sie nicht, dass Sie da etwas arg viel in einen Topf werfen?

    • @Muck:

      Das bezeichnen der Presse als Lügenpresse ist ein typisches Anzeichen für Fundamentalismus. So etwas kommt an den Rändern der Gesellschaft vor, wo extreme Meinungen verbreitet sind. Nicht umsonst teilen ganz linke Webseiten wie Indymedia und ganz rechte Webseiten wie Pi-News die selben Verschwörungstheorien den MSM gegenüber.

       

      Möglicherweise hat sich die Berichterstattung der Medien tatsächlich aneinander angenähert. Es gibt einen gewissen Konsens darüber, was Unsinn ist. Rechte Hetzer müssen sich heute auf Blogs ausleben und kommen in den Leitmedien nur noch selten vor.

       

      Im World Press Freedom Index von Reporter ohne Grenzen liegt Deutschland übrigens auf dem 14. von 180 Plätzen.

       

      Quelle: http://rsf.org/index2014/en-index2014.php

      • @Dhimitry:

        Platz 14 weltweit, nicht eben eindrucksvoll für die Exportnation Nr. 1 - 2, für den freihesten Staat, der je auf dt. Boden bestanden haben soll, dessen Bürger angeblich freier sind als fast alle übrigen der Welt.

        Für eine Nation, die sich aufmacht, anderen Nationen die Segnungen der Demokratie mit Waffengewalt aufzuzwingen.

      • @Dhimitry:

        Pressefreiheit hat mit (manipulativer) Meinungsmache durch die Presse nichts zu tun, jedenfalls nicht zwangsläufig.

         

        Und "gelogen" wird bei der Presse wie in allen anderen Bereichen auch, im kleinen wie im großen. Es ist eine ziemlich naive Vorstellung zu glauben, dass die Presse eine Art Insel der Wahrheit sei.

         

        Was glauben Sie, was wir beim Lokalfernsehen damals z.B. gemacht haben, wenn wir keine guten Bilder von der aktuellen Silvesterparty in der Stadt hatten? Dann haben wir halt die vom letzten Jahr gesendet. ;-)

         

        Das waren so die kleinen Lügen - große habe ich aber auch erlebt.

        • @Incontinentia Popata:

          Wo ist denn für Sie der Unterschied zwischen Meinungsmache und manipulativer Meinungmache. Und was hat das mit Pressefreiheit zu tun?

           

          Freiheit impliziert i.d.R. das Recht Blödsinn zu reden.

          • @Dhimitry:

            Meinungsmache ist, wenn eine Meinung propagiert wird. Manipulativ wird es, dass zu diesem Zweck auch noch gelogen wird.

             

            Mir Pressefreiheit hat das erstmal nichts zu tun. Bei der Pressefreiheit geht es um die Unabhängigkeit vom Staat und seiner Repression. Es widerspricht der Pressefreiheit jedoch nicht, wenn die Medien freiwillig Meinungsmache betreiben.

             

            So geschehen etwa in den USA im Vorfeld des Irakkrieges. Als in New York 500.000 Menschen gegen den Irakkrieg demonstrierten, waren das im Fernsehen und auf allen Kanälen nur "ein paar unpatriotische Spinner". Diese Manipulation fand aber nicht auf Druck der US-Regierung statt, nein, die Medien haben das ganz freiwillig gemacht.

            • @Incontinentia Popata:

              Bin ich mit einverstanden. Nur, wo wird gezielt gelogen? Zum Thema Pediga werden Analysen und Kommentare verfasst. Das sind Meinungen, keine Lügen..

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @Muck:

      Ein sehr wichtiger Aspekt: Das Schweigen von PEGIDA ist definitiv ein antwortendes Schweigen.

  • Ines Pohl vermisst Äußerungen zum Abendland und unseren Werten. Die Werte, um die es geht, sind zweifellos Freiheit und Gleichheit, insbesondere Pluralismus, Gleichstellung und Gleichberechtigung. Nicht mehr als auf die Gefährdung derselben durch Teile der muslimischen Minderheit hinzuweisen ist das Anliegen der friedlichen Demonstranten. Ob man sich darauf argumentativ zubewegen sollte ist keine frage politischer Opportunität, sondern eine Frage der Realität.

     

    Die Formel vom "Zuhören und ernstnehmen" ist nicht verkehrt. Sie kann aber nicht funktionieren, wenn man die Äußerungen der Menschen a priori für dumm, falsch, xenophob, gar rassistisch hält (halten will oder halten muss).

  • Die Bedrohung, die bei der Islam-Kritik/-Furcht/was-auch-immer gezeichnet wird, hat mit dem Islamischen Staat in Irak/Syrien ein sehr, sehr reelles, aktuelles vermeintlich bedrohliches Beispiel.

     

    Wo jedoch haben sich im Vorfeld der NS-Machtergreifung jemals die Folgen der Jüdische Weltverschwörung in ihrer ganzen Dramatik gezeigt?

     

    Deshalb ist der Vergleich zwischen Antisemiten der Weimarer Republik und jenen, die sich heute vom Islam bedroht fühlen, völlig abzulehnen.

    • @trippel:

      Antisemitismus ist nicht erst im Vorfeld des 3. Reiches entstanden. Und bevor die Nazis den in der Bevölkerung weit verbreiteten Antisemitismus für ihre Zwecke nutzen konnten, musste er erstmal weit verbreitet sein. Und das geschah Mitte / Ende des 19. Jahrhunderts

       

      Und genau eine solche Phase erleben wir gerade beim Hass auf Muslime. Und deshalb ist der Antisemitismus und die Islamophobie sehr wohl vergleichbar.

      • @Kaboom:

        Aber auch im 19.Jahrhundert gab es keinerlei konkretes Beispiele für eine tatsächliche Jüdische Weltverschwörung. Das ist ja das Irrationale an der Sache.

        Wohingegen man in Bezug auf Islamismus - IS, Abu Sayaf, Boko Haram usw. - man durchaus konkrete Anknüpfungspunkte findet, so man denn welche sucht.

        • @Sophokles:

          Meinen Sie wirklich, dass es den Pegidas und sonstigen Rettern des Abendlandes vor der Islamisierung um "konkrete Anknüpfungspunkte" geht?

          Konkrete Anknüpfungspunkte, hier vor Ort und nicht tausende Kilometer weit weg, gab und gibt es, um sich gegen TTIP oder die Überwachung durch die USA zu positionieren (um nur zwei Beispiele zu nennen). Das hat die Pegidas allerdings kalt gelassen, weil sie ja eh nichts ändern können und/oder nichts zu verbergen haben. Oder weil ihnen das alles scheißegal ist, wenn es aber gegen Ausländer geht, da wird ein Nerv getroffen, da engagiert man sich dann plötzlich, sogar mitten im Dezember.

        • @Sophokles:

          doch...es gab im Sinne der Antisemiten jede Menge "Beweise", denn der Antisemitismus gründete sich damals wie heute vor allem auf wirtschaftliche Macht, Hauptvorwurf war, dass die Banken und Immobilien Juden gehörten und viele Kaufhäuser auch noch. Das heißt: "der Jude" verdiente an allem, was der Mensch zum Leben braucht, Miete, Essen, Kleidung - und wenn er nicht mehr zahlen konnte, auch noch an den Zinsen. So hat man den "Blutsauger" dargestellt und den Hass geschürt.

           

          Insoweit finde ich vor allem interessant, dass genau solche Assozationen ja auch heute wieder populärer werden, der Antisemitismus kann jederzeit wieder offener werden. Die betreffenden Leute gibt es schon, die die Bilder malen und die Texte schreiben, sie sagen zur Zeit nur noch nicht explizit "Juden", sondern vielleicht "Rothschilds" oder ähnliches....

  • Politiker haben eigentlich die Aufgabe den Menschen Visionen und Weltanschauungen vorzuleben. Statt dessen hechelt vor allem der Union allen fundamentalen Rattenfängern hinterher um ein paar Stimmer zu ergattern.

    Damals waren es noch Zeiten als Kohl und Mitterand die besten Erklärer für Europa und für eine hoffnungsvolle Zukunft waren.

    Heute ist die Union nur noch eine Angstmacherpartei und es braucht sich niemand wundern, wenn das auch auf die politischen Rändern überschlägt...

    Heute

  • Ich halte dieses "gegen Islamisierung" von Pegida nur für einen Aufhänger oder Anfangspunkt. Weil wie der Artikel schon sagte, geht es dem Kleinbürgertum um die Abstiegsangst oder generelles Misstrauen in Medien und Politik. Hinzu dürfte auch so ein allgemeines Gefühl kommen, dass das mit der Politik und der Gesellschaft nicht mehr so ganz rund läuft. Da ist es es eben bequem, sich Verschwörungstheorien zu eigen machen und auf eine wöchentliche Großdemo zu gehen, bei der man das Gefühl hat, "auf der richtigen Seite" zu stehen, da es ja so viele Menschen sind.

    • @vøid:

      Ja. Ein weiterer Aspekt ist sicherlich, auch wenn es abgedroschen klingt, die soziale Frage. In irgendeiner Reportage hörte ich, wie ein Demonstrant sinngemäß sagte, er müßte sich wie der der letzte Dreck behandeln lassen auf dem Arbeitsamt und bei der Hartz-4-Antragstellung, und die Asylanten bekämen Zucker in den A.... geblasen. Und auch wenn letzteres nicht stimmt, so bleibt doch bei vielen Bürgern die Wut über ihre mißliche soziale Lage, oder halt zumindest die Angst davor, in eine solche abzurutschen. Und das ist ein idealer Nährboden für den Zulauf zu solchen Demonstrationen. Vergleiche hinken meistens, aber die große Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre brachte damals der NSDAP ebenfalls großen Zulauf. :-(

      • @Der_Peter:

        Dachte irgend jemand, Merkels Austeritätswahn habe keine Effekte? Hier passiert gerade genau dasselbe wie während der Brüning'schen Sparpolitik.

        • @Kaboom:

          Ich bin ein entschiedener Gegner der Politik von Frau Merkel, aber, Ehre wem Ehre gebührt, Hartz-IV ist ein SPD/GRÜNE-Projekt.

  • Herr Hillenbrand hat insoweit recht, als es weder eines gegenwärtigen Juden bedarf, um Antisemitismus zu evozieren, noch eines Muslim, um die Idiotien der Pediga auf den Plan zu rufen. Das Verständnis, was Christdemokraten und andere Konservative für den rassistischen Mob - und um nichts anderes handelt es sich, die Friedfertigkeit, die Herr Hillenbrand an ihm entdeckt, ist provisorischer Art und kann jederzeit in Gewalt umschlagen - aufbringen, ist keineswegs aus der Sorge um das vernünftige Zusammenleben in unserer Gesellschaft erwachsen, sondern der Versuch, mit dem Stammtisch-Rassismus Politik zu machen und die eigenen Ziele, die so weit nicht entfernt sind von Pediga, durchzusetzen. Die AfD geht hier ohne jede Zurückhaltung zu Werke. Ihr Frontmann, Professor Lucke, redete sich am Sonntagabend bei Günter Jauch um Kopf und Kragen. Mit Lucke zu diskutieren, kommt dem Versuch gleich, Pudding an die Wand zu nageln. In dieser Diskussion war für jedermann zu erkennen, dass der deutsche Professor schlicht ein Lügner ist, was zu vertuschen seine bescheidenen Verstandeskräfte nicht zulassen.

  • Unabhängig ob man der poiltischen Analyse des Artikels folgt oder nicht, stellt sich folgende Frage: unterstellt ein Dialog funktioniere wirklich nicht, welche Handlungsalternativen schlägt der Autor vor?

    Ignorieren oder verteufeln? Das hat man probiert, seit dem ist die Zahl der Demonstranten von ein paar hundert auf 15.000 gewachsen...

  • Pegida ist eine Herausforderung für unsere Demokratie genauso wie die Geheimdienstaffäre. Bei beiden geht es um die Frage, was Demokratie ist, was Menschenrechte sind, was der Begriff Freiheit bedeutet. Frei zu sein heißt zum Einen, Optionen im Leben zu haben, zwischen denen ich wählen kann. Freiheit bedeutet aber auch Verantwortung; denn meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit des Schwächeren beginnt.

     

    Aus diesem Grund braucht es Anwaltschaftsarbeit für Menschenrechte auf Grassroots-Level in unserem Land. In Schulen, Berufsschulen, Betrieben... so etwas kostet eine Menge Geld. Natürlich werden wir Radikale mit solch einer Strategie nicht umstimmen können, dabei gebe ich Ihnen Recht. Aber ich glaube nicht, dass alle Pegida-Demonstranten 100% radikal sind. Wie überall in der Gesellschaft gibt es auch bei ihnen Abstufungen. Dort können wir ansetzen.

     

    Was jedenfalls nichts hilft, ist, ihnen vorzuwerfen, sie würden sich nur instrumentalisieren lassen, wie das manche CDU-Politiker tun. Das wird ihre Ablehnung nur noch weiter verstärken. Menschen suchen sich ihre Sicht der Dinge schließlich selber aus. Sie werden dabei natürlich von ihrem Umfeld beeinflusst, aber am Ende bestimmen sie selbst, was sie denken wollen.

    • @Smaragd:

      Ein Zusammenhang zwischen Pegida und der Geheimdienstaffäre ist mir aber auch aufgefallen. Da unsere Sicherheitsbehörden bis jetzt nicht an Aufklärung ihrer korrupten Praktiken interessiert sind, haben sie sich zur Rechtfertigung ihrer Existenz eine neue PR-Strategie ausgedacht. Oft genug lancieren sie Medienbeiträge über Syrien-Rückkehrer, Ausreise von Dschihadisten, Terrorgefahr im Inland... Damit spielen sie natürlich allen Islam(ismus)hassern in die Hände.

       

      Es wird also Zeit, die Geheimdienstaffäre aufzuklären und unseren Geheimdiensten ihre Grenzen aufzuzeigen. Auch was ihre PR anbetrifft. Es mag in diesem Zusammenhang weit hergeholt klingen, und vielleicht ist es das auch. Dennoch möchte ich sagen: Edward Snowden muss endlich in Deutschland aussagen dürfen!

  • Es bräuchte jetzt dringend eine Bewegung gegen die Idiotisierung Europas.

    Aber wie Nestroy schon sagte:

    "Gegen die Dummheit, so war es zeitlebens

    da kämpfen die Götter vergebens"

    Die Demonstranten selbst würden sich übrigens keinesfalls als irrational betrachten, sondern als Anhänger des "Wissenschaftlichen Sarazynismus".

  • Unionspolitiker müssen auch um ihre Stimmen bangen wenn ihnen die Patente auf Rechtspopulismus und damit viele ihrer Stammwähler davonschwimmen.