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Eine Wespe fliegt an den Haaren einer Teilnehmerin des globalen Klimastreiks von Fridays for Future (FFF) in der Innenstadt vorbei
Eine Teilnehmerin des globalen Klimastreiks von Fridays for Future in Hamburg Foto: Marcus Brandt/dpa

taz-Podcast „klima update°“ Die Klima-News der Woche

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Fridays for Future protestiert weltweit. Deutschland fackelt Biogas ungenutzt ab. Klimaforscher fordert mehr Naturschutz.

Berlin taz | Diesen Freitag geht Fridays for Future wieder weltweit auf die Straße. In Deutschland fordern die Protestierenden von der Bundesregierung ein Sondervermögen für den Klimaschutz von 100 Milliarden Euro – so wie es auch für die Bundeswehr in Windeseile organisiert wurde. Darüber sprechen Verena Kern und Sandra Kirchner vom Online-Magazin klimareporter°, mit dem die taz beim klima update° kooperiert.

Außerdem: In Deutschland wird trotz Energiekrise immer mehr Biogas ungenutzt abgefackelt. Das ist Gas, das nicht nach Jahrmillionen aus dem Boden gebohrt, sondern durch die Vergärung von Pflanzen, Gülle oder Müll hergestellt wird. Der ökologische Nutzen des Energieträgers ist wegen des hohen Flächenverbrauchs beim Anbau von Pflanzen umstritten. Umso ärgerlicher, wenn das Biogas einfach abgefackelt wird, ohne die Energie zu nutzen. Genau dazu kommt es aber durch die Überlastung des Stromnetzes.

Der Klimaforscher Johan Rockström, Chef des renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, hat sich mit einem Appell an die Öffentlichkeit gewandt: Er fordert eine Abkehr von klimaschädlicher Landbewirtschaftung – und deutlich mehr Naturschutz. Ein Weckruf: Es reicht nicht, dauerhaft auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Weil wir große Teile der Natur in Agrarland, Städte und Straßen verwandelt haben, verlieren Ökosysteme ihre Fähigkeit, CO2 im großen Stil zu binden.

„klima update°“ Der Podcast zu Klimapolitik, Energiewende und Klimaforschung. In Kooperation mit dem Onlinemagazin klimareporter° und der taz Panter Stiftung. Immer auf taz.de, Spotify, Deezer, iTunes und überall, wo es sonst noch Podcasts gibt.

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12 Kommentare

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  • Menschenschutz geht vor:

    Ich fordere ein 100 Mrd. Euro Programm zur Versorgung und Integration von Geflüchteten in Deutschland. Das wäre ein Zeichen in die Welt, dass wir es endlich ernst meinen mit unserer humanitären Verpflichtung. Stattdessen gibt es diese Bilder von Gewaltausbrücken gegen wehrlose Menschen an den Grenzen und "Straf"-Lager für Minderjährige Migranten (KINDER!!!!!!) in Deutschland

  • Hab mal im verlinkten Artikel über das abgefackelte Biogas nachgelesen:



    Kann mir jemand verraten, warum eine Abgeregelte Anlage zwar das Gas verbrennen kann, dabei aber keine Wärme gewinnt?



    Angeblich müssen die Betreiber fossiles Gas verbrennen, um Wärme liefern zu können, wenn das Biogas nicht zur Stromerzeugung genutzt werden darf.



    Da muss doch einfach nur die Biogasfackel an eine andere Stelle gesetzt werden, damit die Wärme ohne Fossilgas weiterfließen kann.

  • Wenn man wegen Biogas jemanden an den Pranger stellt, dann sollten es nicht die Landwirte sein, sondern die Rot/Grüne Regierung unter Schröder die diese Anlagen mit Unsummen gefördert hat.



    8% der Deutschen Treibhausgase stammen aus der Landwirtschaft, diese erzeugt dabei :



    Lebensmittel für 83 Millionen Bürger



    Tiernahrung für 34,7 Millionen Haustiere



    Futter für 212 Millionen Nutztiere



    32 400 GWh Strom aus Biogas



    Da ist es logisch, hier den Hebel anzusetzen, und nicht bei den anderen 92 %

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    „Er fordert eine Abkehr von klimaschädlicher Landbewirtschaftung – und deutlich mehr Naturschutz. Ein Weckruf: Es reicht nicht, dauerhaft auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Weil wir große Teile der Natur in Agrarland, Städte und Straßen verwandelt haben, verlieren Ökosysteme ihre Fähigkeit, CO2 im großen Stil zu binden.“

    Das sollte das PIK selbst auch beherzigen und nun nicht auch noch durch die von dort direkt betriebene Forcierung der Holzbauweise und damit indirekt beförderte maschinenintensive Forstwirtschaft die Ökossystemschäden in den Forsten verschärfen.



    Weder den Böden, der Wasserbilanz, der Dürreresilienz und der Brandvorbeugung ist damit gedient.

  • Wegen Tierausbeutung und Nutztierhaltung verlieren Ökosysteme die Fähigkeit, CO2 zu binden und produzieren stattdessen Methan.

    Die bizarre Diskussion um fossile Energien ohne Ausstieg aus der Nutztierhaltung sollte beendet werden, denn sie lenkt von den Hauptverursachern ab, selbst wenn Kohlekraftwerke nicht aufgebaut, sondern abgebaut werden würden.

    • @PolitDiscussion:

      Wegen Tierausbeutung produzieren Ökosysteme Methan? Sie meinen Kühe?

  • "In Deutschland wird trotz Energiekrise immer mehr Biogas ungenutzt abgefackelt."

    Vor allen sind die unendlichen Weiten der Biogasmaisäcker, die mittlerweile 15% der Ackerflächen ausmachen, massiv mit verantwortlich für den Artenrückgang.

    Klimaschutz in DE ist Wirtschaftsschutz, nicht Artenschutz.

  • Ja, seit unsere Stadtwerker eine Biogasanlage haben, muss das Fernwärmenetz auch im Sommer durchlaufen, damit die Abwärme der BHKW's (ca. 6MW) nicht komplett weggekühlt werden muss. Ist zwar nicht direkt abfackeln, aber kommt dem Vorwurf sehr nahe. Hoffentlich sind die 20 Jahre Förderung für die Biogasanlage bald rum, damit der Irrsinn aufhört.

    btw: Im Winter, wenn man mehr Gas von der Biogasanlage gebrauchen könnte, kommt von der aber deutlich weniger, weil viel Energie zum Warmhalten der Gärbehälter gebraucht wird.

  • "... Biogas einfach abgefackelt wird, ohne die Energie zu nutzen. Genau dazu kommt es aber durch die Überlastung des Stromnetzes."



    Überlastung des Stromnetzes ?



    Gleichzeitig fordern die ewig gestrigen Politiker den Weiterbetrieb von Kohle-, Öl-, Erdgas- und Atomstromkraftwerken!



    Wie blöd ist das denn? Oder ist diese Aussage im Artikel falsch?

    • @Sonnenhaus:

      Die TAZ Artikel werden immer oberflächlicher: Hier gibt’s Näheres:



      www.klimareporter....and-fackelt-gas-ab



      allerdings wird auch nicht ganz klar warum nicht erst andere Stromlieferanten (konventionelle Gaskraftwerke etwa) gedrosselt werden.

    • @Sonnenhaus:

      Wenn ordentlich Wind bläst und/oder kräftig die Sonne. scheint haben wir gerade im Sommerhalbjahr öfters mal viel zu viel Strom…im Winter bei Dunkelheit und/oder Flaute sieht’s halt leider noch mangels ausreichender Speichermöglichkeiten komplett anders aus…

    • @Sonnenhaus:

      Weil die Bürger keine Stromtrasse von Nord nach Süddeutschland wollen.



      Windkraftanlagen stehen auch dumm rum.



      Solaranlagen ebenso.