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Zeitung sucht Hitlers linke VergangenheitHufeisenweitwurf mit der „Welt“

Die „Welt“ lässt ihren Haushistoriker aus dem Bunker – und plötzlich ist Adolf Hitler ein Linker. Das ist keine zufällige Schnurre, sondern Ideologie.

Adolf Hitler (links!) meditiert über Pläne zur Weltrevolution Foto: ap

Die Welt muss an der Frontlinie zur bolschewistischen Vorhölle, wo Enteignung, Dieselverbote, Zwangsvegetarismus und Genderhalbwesen drohen, auch theoretisch vorlegen. Diese Aufgabe übernimmt der Geschichtsredakteur der Zeitung mit einer These so steil, dass die Titanic fast Tantiemen verlangen könnte.

Adolf Hitlers kurzes Engagement in einem Soldatenrat der Münchner Räterepublik wird als Beleg genommen, dass der spätere Reichskanzler mal linksextrem und, zumindest zu diesem Zeitpunkt, keineswegs Antisemit gewesen sei.

Mal ganz unabhängig davon, ob einzelne jüdische Köpfe der Räterepublik, wie in dem Beitrag insinuiert, ihre Anhänger*innen des Antisemitismus wirklich unverdächtig machen, ist der Versuch, Hitler und den Nationalsozialismus im Wortsinne auszubürgern, doch sehr durchschaubar. Schlagen die Rechten über die Stränge (Weltkrieg, Holocaust), sind sie eigentlich verkappte Linke und haben bei Stalin ihr Handwerk gelernt. Was wiederum allem Linken mindestens eine 8 auf der nach oben offenen Hitler-Skala zuordnet.

Die Hufeisentheorie, nach der politische Einstellungen sich an ihren extremen Enden links und rechts so ähnlich sind, dass sie sich beinahe berühren, hat schon so manche krude Blüte getrieben. Herausragende Floristin an diesem Beet ist Erika Steinbach, die gern betont, dass es schließlich NationalSOZIALISMUS heiße.

Delegitimierung des Linken

Zweifellos war der deutsche Faschismus auch eine Wohlfahrtsdiktatur. Die ständigen Versuche, alles Linke durch die bizarrsten Vergleiche zu delegitimieren, tragen aber weder zur Erklärung vergangener noch gegenwärtiger Phänomene bei. Das ist auch nicht der Sinn solcher Rhetorik. Die soll einzig und allein alle Kritik an den gegebenen Verhältnissen vernebeln und für generell unzulässig erklären.

Darf man aber Hitler einen Linken nennen, wie es die Welt nun ganz kühn behauptet? Gewiss, man darf das. Man muss es sogar, wenn es darum geht, das politische Koordinatensystem für künftige Verteilungskämpfe zu präparieren.

Die gewollte Unschärfe in der Beschreibung von links und rechts definiert mit Hitler als Kontaktpunkt der Hufei­senenden die politische „Mitte“ als neutralen Beobachtungspunkt. Dort lässt sich dann bequem ein Hochsitz zur Jagd auf jeden Dissens zum Status quo einrichten. Waidmanns Heil, liebe Kolleg*innen!

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80 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Der gute Herr Kellerhoff scheint überhaupt ein merkwürdiges 'Geschichtsverständnis' zu haben:



    uebermedien.de/329...t-welt-geschichte/



    Wenn der BGH von Mord spricht, bezeichnet Herr Kellerhoff das einfach mal als "Rechtsbeugung". Da hat doch jemand nicht alle Tassen im Schrank.

  • Den Nationalsozialismus mit Wohlfahrt in Verbindung zu bringen, ist absurd! Kaum eine Regierung hat ihren Bürgern so sehr geschadet, wie die Hitler-Regierung, und zwar auch jenen, die nicht vernichtet wurden. Dafür ist angesichts der Entsetzlichkeit des Holocausts meist kein Raum mehr. Dass die Jugendlichen, die in Stalingrad verheizt wurden, selbst schuld an ihrer Situation waren, wird man wohl kaum behaupten können. Aufschwung und Arbeit gab es allenfalls in den Anfängen.

  • Ein - na ja: - perspektivloser junger Mann schaut, ob er bei der Revolution etwas werden kann, und wechselt dann, als diese von Sozialdemokraten und Reaktionären blutig niedergeschlagen wurde, zur Konterrevolution. Nichts Ungewöhnliches, ungewöhnlich ist nur, dass der Herr später zur Sehnsuchtsfigur der Deutschen wurde.

  • Das Ergebnis nach ca. 1000 Jahren ähnelte dann aber doch sehr dem Sozialismus. Wer vorher wohlhabend war, war es nachher oft nicht mehr. Wer arm war, war es nachher erst recht.

    • @meerwind7:

      Das ist falsch. Die Industriekonzerne häuften durch Hitlers Waffenkäufe enorme Gewinne an und durften sie mit Abschlag mit in die Währungsreform mitnehmen. Die Vermögen bestimmter Oligarchenclans wie der Quandts gründeten sich erst auf Arisierungsgewinnen im NS. Aber für die Armen änderte sich nicht viel, außer dass Papa im Massengrab in Russland lag und man in Nissenhütten statt in Mietskasernen hauste.

      • @El-ahrairah:

        + Zwangsarbeiter



        + Raubgold

        Kennen Sie da Grafiken, welche das veranschaulichen?



        Zu Krupp, den Chemie- und Baukonzernen ist das weitläufig bekannt.



        Bei Autobauern hingegen wurde das nicht so aufgearbeitet.

  • Fragt sich, ob der von Hitler in seiner Zeit in Wien erlebte Wohlstand anderer, an dem er nicht teilhaben konnte, gewisse Enteignungsgelueste und Ressentimejts verursacht oder bestaerkt hat.

  • Hab nun endlich mal Zeit gefunden beide Artikel zu lesen.

    Dass Hitler links sei, weil er Räterepublikbubi war, ist dem Welt-Artikel nicht zu entnehmen.



    Dass er Kumpane von Toller, Mühsam und Landauer war is natürlich hartes Brot. Wer will was schon verdauen, wenn In der Verwandschaft plötzlich ein Addi Heil Thorsten zu dir sagt.

    Nicht einmal von Hufeisen ist dort die Rede. Kein Rede von Pferden, wo das linke Huf mit dem rechten Huf ein gemeinsames ChaChaCha trammpelt.

    Ich sehe nur ne interessante Story (wann wird das verfilmt? Ist Dan Brown schon am schreiben) und ne Menge Hufeisen die theoretisch aufgeregt durcheinander gewirbelt werden.

    Also locker bleiben. & und die revisionistische Linke hat mit „dem“ RL-Theoriegedöns und Hitler als 2’te Wahl der Friends der Räte im Sowjetsinne (ups Teekesselchen) Gott sei dank eh nüscht an den Hacken.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Das ist, wie Chomski es schon beschreibt, die totalitäre Kultur in der sog. offenen Gesellschaft. Im Kalten Krieg hätten die sich das nicht getraut.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Im Kalten Krieg hatten sie ja noch Angst. Jetzt lachen sie über uns.

  • Mal ein paar Kostproben aus "Mein Kampf" 281. – 285. Auflage, München 1938

    S. 501



    "Genies außerordentlicher Art lassen keine Rücksicht auf die normale Menschheit zu.“

    S. 312



    „Der Stärkere hat zu herrschen und sich nicht mit dem Schwächeren zu verschmelzen, um so die eigene Größe zu opfern. Nur der geborene Schwächling kann dies als grausam empfinden, dafür aber ist er auch nur ein schwacher und beschränkter Mensch.“

    S. 312/313



    „Der Kampf um das tägliche Brot läßt alles Schwache und Kränkliche, weniger Entschlossene unterliegen …“

    S. 317



    „Wer leben will, der kämpfe also, und wer nicht streiten will in dieser Welt des ewigen Ringens, verdient das Leben nicht.“

    Aggressivster Sozialdarwinismus, keine Ahnung, wie da irgendwas Linkes reingedeutelt werden soll. Der Neoliberalismus kommt da schon eher ran.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Margit Englert:

      Kontextlose Zitate sagen nichts aus.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Margit Englert:

      Don't feed the troll, please.

    • @Margit Englert:

      Im Februar 1920 stellte die NSDAP das 25-Punkte-Programm auf. Hitler hatte bereits großen Einfluss in der Kleinstpartei.

      Man schaue sich die Punkte 13-17 an. Da ist viel von Enteignung und Wohlfahrtsstaat die Rede. Klingt doch irgendwie links, oder?

      www.documentarchiv...sdap-programm.html

      • @Marius:

        Hitler hatte viel Einfluss, aber gerade diese Punkte waren dann doch die Eingaben des tatsächlich national-sozialistischen Flügels. Das wurde aber später fallen gelassen bzw. bedeutungslos, nachdem Goebbels Hitler im Richtungsstreit unterlag.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Frage aus dem Off: Wo hat es dieses Teufelszeug (flüssig oder zum Rauchen) gegeben? Auch will. Quelle nennen.

    Bitte an taz: Nächstes Stöckchen!

  • ... in diesem Zusammenhang wird von seinen nicht wenigen Biographen auch immer noch erwähnt, dass er Vegetarier war und zumindest in seiner frühen, d.h.Wiener Zeit homoerotische Beziehungen pflegte.

  • Gesellschaftlich gesehen ist der Nationalsozialismus natürlich ziemlich maximal rechts durch Ausgrenzung einer Minderheitsgruppe.



    Ökonomisch hat er sich ursprünglich, und auch sehr widersprüchlich, als sozialistisch ausgegeben (mit zumindest einer sozialistischen Fraktion).

    Diese wurden im Röhm-Putsch jedoch beseitigt mit leider bis jetzt noch unklaren geschichtswissenschaflichen Untersuchungen zu den Machtverhältnissen und Begründungen.



    Konkreter wurde nie aufgeklärt, wie hoch der Anteil der Sozialisten tatsächlich war und wie Hitler diese überzeugen konnte.



    [Für die eigene Identität der Sozialisten fände ich es jedoch wichtig zu verstehen, wie das passieren konnte]

  • Also die Quandts, Flicks und die anderen Großindustriellen sind mit Hitler hervorragend zurechtgekommen, haben ihn gefördert und unterstützt und der NSDAP mit Finanzunterstützung an die Macht gebracht!



    Karl Marx wurde nur von einem Industriellen unterstützt und finanziert. Alle anderen haben ihn bekämpft! Lenin und Konsorten waren auch nicht gerade gern gesehen auf der Seite der Industriellen!



    Ergo: Adolf Hitler ein Linker? Auf dem Niveau zu diskutieren sollte Herrn Gauland und Höcke überlassen werden!

    • @Frederik Andersen:

      Auch wenn die These der 'Welt' recht fragwürdig ist, sollte man schon beachten, dass es um den Hitler von 1918/19 geht, nicht den von 1932/33 ;-).

      • @Marius:

        Ist allgemeines Brillenverlegen - keine Möhren vor Ostern^?* (oder hamse schon mal nen Hasen mit Brille…eben!;)

        Aber die WeltRückkopplung steht doch schon in der Überschrift! Wollnichwoll.



        (;) …🙏 für den Assist!;) - Otze machet;)

  • "Darf man aber Hitler einen Linken nennen, wie es die Welt nun ganz kühn behauptet? Gewiss, man darf das. Man muss es sogar, wenn es darum geht, das politische Koordinatensystem für künftige Verteilungskämpfe zu präparieren."

    Bitte was?

    Hr. Kretschmar; das ist doch Quatsch. Denn damit würde man zugleich das Volumen eines politisch LEGITIMEN Rechts extrem ausweiten und ein ilegitimes Rechts gäbe es praktisch nicht mehr.

    Anlässlich der zurückliegenden Monate stelle ich mir aber die Frage, war und ist es legitim, S. Wagenknecht mit ihren Vorschlägen so zu verdammen und insgesamt krampfhaft wirkend im rechten Lager verorten zu wollen?



    NEIN! Das war und ist es meiner Meinung nach nicht. Denn A. Hilter ist genauso wenig ein Linker, wie S. Wagenknecht eine Rechte ist!

  • Ach wie Lustig, während bei der Springer-WELT einstige Linke ihre neurechte 'Heimat' gefunden haben, macht man sich bei der Taz auch keine Mühe zu recherchieren. Thomas Weber schildert in seinem lesenswerten Buch "Hitlers Erster Krieg", das dieser 1918 politisch desorientiert in München ankam.Hitler ist auf einem Film und Fotos bei der Beerdigung Eisners zu sehen - mit roter Binde am Arm. Nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik durch die Freikorps, diente sich Hitler als V-Mann den Siegern an und denunzierte Kameraden. Er arbeitet für die Propagandaabteilung der Reichswehr in München. In diesem Zusammenhang wurde er im September 1919 zur Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei - aus der die NSDAP entstand - geschickt. Sie wurde seine neue politische Heimat.



    Im Jahr 2013 berichtete dieselbe WELT, die jetzt aus Hitler einen Linken machen will, über zwei Bücher über Hitlers Zeit in München 1919. Demnach war Hitler während der Rätezeit zwar Soldatenrat, aber deshalb trotzdem kein Linker gewesen: www.welt.de/geschi...-im-Jahr-1919.html

    • @Philippe Ressing:

      "Hitler ist auf einem Film und Fotos bei der Beerdigung Eisners zu sehen - mit roter Binde am Arm." (Philppe Ressing)



      Oh mei, oh mei: Springers WELT und Geschichte, das ist so ne Geschichte..!



      Schwarz-Weiß-Fotos und Filme belegen da plötzlich dass Hitler eine rote Armbinde getragen hätte. Was glauben Sie wie eine rote Armbinde oder Fahne in einem Schwarz-Weiß-Medium rüberkommt? Richtig: Schwarz. Und diese Binde trug er bei einer Beerdigung !!!



      Mit Verlaub: Ich weiß natürlich nicht welche Farbe diese Binde tatsächlich hatte, aber ich weiß dass es bis heute üblich ist schwarze Armbinden zu solchen Anlässen zu tragen, wenn man keine angemessene Kleidung zur Verfügung hat.



      Und weiter im Text der WELT:



      "Vor wenigen Jahren erst hat der Journalist und Goebbels-Biograf Ralf-Georg Reuth ein wichtiges Buch vorgelegt, indem er die bekannten Quellen zu Hitlers 1919/20 gegen den Strich bürstete und zu bemerkenswerten neuen Einsichten kam. Kern seiner Interpretation war, dass Hitler während der Niederschlagung der Münchner Räterepublik im Frühjahr 1919 zum Antisemiten geworden sei."



      Dabei steht heute eigentlich fest, dass Hitler bereits während seiner Schülerzeit in Linz begeisterter Anhänger des Georg Ritter von Schönerer und seiner Alldeutschen Bewegung war. Schönerer war glühender Deutschnationaler und wütender Antisemit der bereits 1900 einen Antrag ins Wiener Parlament einbrachte nach dem Juden in Österreich zum Abschuß freigegeben werden sollten. Schönerer, der sich damals schon mit "Heil Schönerer" titulieren ließ, war einer der prägendsten Gestalten in Hitlers Jugend und gilt als einer seiner wichtigsten Ideengeber.

  • Hmmm. Weil es NationalSOZIALISMUS hiess, warden die deutschen Faschos gemäß Frau Steinbach also links. Nach der gleichen "Logik" ist Nordkorea unzweifelhaft demokratisch. schliesslich handelt es sich um die "Demokratische Volkrepublik Nordkorea". Aber Frau Steinbach war ja noch nie die hellste Lampe am Baum, gell?

    • @Kaboom:

      Die SPD führt ja auch "sozialdemokratisch" im Namen. "Wer nicht arbeitet, soll nicht essen", hat mit "sozialdemokratisch" allerdings nichts zu tun. Bankenrettungen auch nicht.

    • @Kaboom:

      Hollala: „sind dann also links“

      Wollen Sie das Hufeisen noch weiter werfen als Frau Steinbach? :-)

      • @Rudolf Fissner:

        Booey. Noch sone helle Lampe im Raum - wa^¿^

        kurz - Alles auf Birne^!^ Ei jòò Normal:



        'Es klappert der Huf am Stege…' Liggers

        • @Lowandorder:

          Omgy. Auch son Vertreter der HufeisenNochWeitetWerfTheorie? Ist das eigentlich normal dass beim Aufzeigen von irgendwelchen Ähnlichkeiten Pseuolinke gleich als gleichgesetzt empfinden? Immer diese Trennungsangst in Punkto Josef Wassilionowitsch.

          • @Rudolf Fissner:

            Ach herm. Ehr nu wieder _^_^_^_^_ ff

            Jung. Gut - daß ich die aussichtslose öh Wartung ehrn Hirnwindungssalat nich



            oppe Tell hebb. Puuuh & Schwitz*¡*

            Echt nich to glöben & Njorp.



            Liggers. “Ein Narr schüttet seine Weisheit auf einmal aus. Ein Weiser hält an sich!“ Normal - Schonn. Gelle.

            Shiit nur:Wenn dee Schütt so leer - kerr



            Ooch wieder wahr.

    • @Kaboom:

      Wie der Sozialismus in den Namen der Bewegung kam, ist allerdings erklärungsbedürftig. Es dürfte gerade in der Anfangszeit keine Maskerade gewesen sein.

      Für Interessierte sei hier das Büchlein 'Die faschistische Ideologie von Zeev Sternhell empfohlen. Er weist überzeugend Ursprünge faschistischer Bewegungen im kommunistischen bzw. sozialistischen Gedankengut nach. Er bezieht sich jedoch hauptsächlich auf französische und italienische Erscheinungen.

      • @Marius:

        Nö wie der Sozialismus in den Namen kam ist absolut geklärt, findet sich u.a. in Wiki. Und dort findet sich auch, dass Hitler bereits Mitte der 20er seine ganz persönliche "Interpretation" des Begriffes hatte.

        "Ich verstehe unter Sozialismus: höchster Dienst an meinem Volke, Aufgeben des persönlichen Vorteils im Interesse der Gesamtheit. […] Der Nutzen der Gesamtheit ist das Wesentliche. Der Begriff Nationalismus bedeutet am Ende auch nichts anderes als Hingabe und Liebe zu meinem Volk"

        Was man ganz schlicht als GröMaZ bezeichnen kann. Größter Mumpitz aller Zeiten.

        • @Kaboom:

          Hitler hat ja nun nicht die Deutungshoheit über die Geschichte der NSDAP. Und auf die Verbindungen der Nationalsozialisten zum Sozialismus wurde hier im Forum schon verschiedentlich hingewiesen.

  • Hitler war nach Kriegsende sicherlich noch auf der Suche nach seiner politischen Überzeugung. Doch dass der so tiefsitzende und radikale Antisemitismus, der auch in dieser Zeit bereits nachweisbar ist, auch dann erst entstanden sein soll, ist kaum vorstellbar.

    Immer gern hervorgeholt ist auch eine Äußerung von Goebbbels, dass die Nationalsozialisten eigentlich eine linke Bewegung seien, weil sie das nationale Besitzbürgertum verachteten. Tatsächlich gab es solche Strömungen, denen neben Goebbels auch Straßer angehörte. Radikale Antisemiten waren sie natürlich trotzdem.

    Diese Episode zeigt, dass die Verortungen links/rechts immer nur für bestimmte Bereiche gelten, aber kaum global. Und schon gar nicht als Hilfsmittel zur Unterscheidung von gut und böse.

  • Stichwort „Räterepublik“. Da fällt mir doch eine andere Stilblüte der Linken ein.

    In Bremen wirkte dabei Karl Radeck mit. Er war zusammen mit Rosa Luxemburg im linken Flügel der SPD und später in der KPD. de.wikipedia.org/wiki/Karl_Radek

    Er gilt als Erfinder des Begriffs „Nationalbolschewismus“. Dabei wurde Nationalismus und Sozialismus als untrennbar miteinander verbunden betrachtet.



    Teile des Nationalbolschewismus waren laut Wikigedöns auch in der NSDAP beheimatet oder standen deren linkem Flügel nahe. de.wikipedia.org/w...ionalbolschewismus

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Die Querfront hat ja auch mal zusammen gestreikt. War aber wohl ein Solitär:

      de.wikipedia.org/w...sgesellschaft_1932

      Und mit Röhm und den Strasser-Brüdern hatte die NSDAP auch einen linken Flügel.

      Hat dem Führer aber gar nicht gefallen.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Bin ich mir nicht so sicher ich glaube die Ermordung Röhms und die Ausschaltung der SA hatte vorallem machtpolitische Gründe im Bezug auf Reichswehr und konservatives Bürgertum und nicht ideologische.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @83379 (Profil gelöscht):

          Wäre möglich, aber das eine muss ja das andere nicht ausschließen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        „Hat dem Führer aber gar nicht gefallen.“

        Mir weißes Wumpe ob dem Föhrer gefiel. Aber höre ich da ihrerseits ein Bedauern heraus?

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Nein, nein, ich mag weder den Führer noch die anderen Knallchargen.

        • @Rudolf Fissner:

          Weißes blödes Handy 👿

          • @Rudolf Fissner:

            Ey - das wär doch was btw für Sie - wa!

            In Finnland gabs - Nokia sei‘s gedankt.



            Mal ne WM 🏟 für handy-Weitwurf:

            Kommense einfach mal inne Hufe kerr

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Realität trifft Fantasie:

              Nö, nö, auch wenn Nokia aus Finnland kommen mag, die WM gab es damals im Baltikum (Lettland oder Litauen).

            • @Lowandorder:

              Handyweizwurf mit Autokorrektur? Cool 😎

              • @Rudolf Fissner:

                Na! Sehnse nen Weizen zu viel. Liggers.

                Ja - da liegt kein Segen auf & die Länge iss dann auch nicht so ganz die Längste



                Mist aber auch - wa.



                Normal.

                • @Lowandorder:

                  By the easy und weiß isses ja nur weil esses so will. Aber ihr Handy hinter ihren sieben Bergen isses/weiß es noch viel krasser als Mainz. Woher haben Sie ihre exzeptionelle Autokorrektur her?

                  • @Rudolf Fissner:

                    Schimmelsoftware

                    • @Lowandorder:

                      Wollen Sie, um den Weg zurück zum Thema zu finden, das Hufeisen übberbiegen und Nokia zu linker Schimmelsoftware erklären?

                      • @Rudolf Fissner:

                        Schon der olle Jöhten wußtes

                        Legst du‘s nicht aus - leg doch was unter!

                        Aber - Übberbiegen? - Mach Bosse.



                        Als alter Schrauber weiß ich doch:



                        Nach fest kommt - loose - wa!



                        &



                        Hufeisen^¿* - Ein Schelm - wer‘s denkt



                        Wie Fissi. Da war doch mal der planlos Auf-Geht’s BademeisterScharpi. Ja wie?



                        Glatter Schuß ins von glänzend Ruhm sei Knie.

                        Nö. Ich halt‘s allein damit wie Niels Bohr.



                        Es soll helfen - auch wenn mann nicht dran glaubt! Kam mir zu Ohr.

                        Auf das ich mich jetzt hab gern gelegt:



                        So schmunzelnd & so guuuut gepflegt.



                        &



                        Dabei gern & griemelnd bin am denken



                        Sei Sorge - tät ich gern ihm schenken.

                        💤💤💤 😈

  • Der NS-Staat war kein Wohlfahrtsstaat – so gern die Nazis das suggerieren wollten. Es gibt darüber genug Fakten, die solche Theorien als Hohn erscheinen lassen Profitieren konnten nur Parteimitglieder – menschen die im Sinne des Systems funktionierten. Das hat mit Wohlfahrt nichts zu tun.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @cat:

      Die Deutschen haben als Kollektiv in diesem Sinne funktioniert.

      Wer hat den Widerstand geleistet? Ein paar Studenten, ein paar Kirchleute, Kommunisten und eine Handvoll Militärs.

      Natürlich ist so etwas lebensgefährlich, aber das war es in anderen Ländern auch.

    • @cat:

      Danke!



      Und auch einfache Parteimitglieder, die aber auf Lohnarbeit, Hausarbeit und Mietwohnung angewiesen waren, mussten mit niedrigen Löhnen, verlängerten Arbeitszeiten, reduziertem Wohnungsbau klarkommen. Nur wer sich in einer der NS-Organisationen hochdiente oder einen der gutbezahlten, Rüstungsjobs hatte oder Wirtschaftsförderung zur Rüstungsproduktion kassierte,, konnte einen steigenden Lebensstandard haben, dann aber bei ausgeweiteten Arbeitszeiten.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Margit Englert:

        Die armen Volksgenossen. Hat sich der Führer wirklich so schlecht um sie gekümmert? Die müssen ja regelrecht gelitten haben.

        Herr Aly, und nicht nur der, behautptet schlankweg das Gegenteil:

        www.deutschlandfun...:article_id=102431

        Die Deutschen haben profitiert und waren zufrieden. Mürrisch wurden sie erst, als der Krieg nach Deutschland kam. Dann wurde es ungemütlich.

        Trotzdem haben die wenigsten die Niederlage als Befreiung empfunden.

        Oder wüssten Sie, wo man Bilder findet, auf denen zu sehen ist, wie die Befreier bejubelt werden? Wie man sie etwas aus Paris kennt.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ihre Polemik ist unterstellend und unpassend. Mir tut kein einziger "Volksgenosse" leid, ganz im Gegenteil. Die Verlängerung der Arbeitszeiten, die staatlichen Lohnfestsetzungen auf niedrigem Niveau, den Rückgang des Wohnungsbaus können Sie einschlägiger Literatur und wenn Sie´s nicht glauben, den zugrunde liegenden Statistiken entnehmen. Von "Wohlfahrt" also keine Spur. Das heißt ja noch lange nicht, dass die Leute nicht trotzdem Nazis /Mitläufer gewesen sein können und sich an der Verfolgung beteiligt haben. Mensch bringt halt Opfer für Führer und Reich. Oder kuscht einfach und macht was gefordert wird. Ich finde Goldhagens Arbeit da sehr überzeugend. Dennoch, je angepasster einer lebte, umso besser ging es ihm/ ihr. Bspw. konnte man in der SS Karriere machen und es sich gut gehen lassen, während Menschen, die als "asozial" eingestuft wurden, sei es weil sie arm waren oder sich irgendwie unangepasst verhielten, verfolgt und ermordet wurden. Beispiele für die Verfolgung sogenannter "Asozialer" sind die Bettlerrazzien ab 1933 oder die "Aktion arbeitsscheu Reich" im Jahr 1938. Diese Menschen haben nicht "profitiert und waren zufrieden".

          (Aly ist ein anderes Thema)

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Moinmoin - alter Insulaner & friend of



          Vive la difference - Vierschrot Götz Aly:

          www.freitag.de/aut...s-wohlfuhldiktatur

          unterm——btw only Rudolph Walther -



          www.freitag.de/aut...ht-aus-der-empirie



          (& tazelwurm.de/?s=G%C3%B6tz+aly - in aller Bescheidenheit-;) —& Däh! —



          www.taz.de/!5013146/

          (ps es gibt bei allem Wohlwollen - eine vernichtende profunde wirtschaftswissenschaftliche Kritik von einem ausgewiesenen britischen Wirtschaftswissenschaftler.



          Wonach dem geschätzten Götz Aly schlicht & final - das erforderliche Handwerkszeug fehlt. Kann ich grad aber nicht finden. Schade.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            So ist das manchmal. Und ich habe auf die Schnelle keinen anderen als Aly gefunden.

            Vielleicht Goldhagen.

            Mir ging nur dieses "den einfachen Leuten ging es nicht gut" gegen den Strich. Gegen, nicht unterm.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Liebe Freunde der Autobahngeschichte, es auch völlig schniegendiegle, wie gut genau die Kartoffeln im Keller es seinerzeit gehabt haben. Die Lorbeeren dafür haben eh nicht die Nazis angebaut.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Liggers - anschließe mich.

              • @Lowandorder:

                &! noch dess - Finger waren zu schnell

                Daß Götz Aly et al. - so falsch aber auch nicht liegen: - kl. Reminiszenz -

                Mein großes Bruderherz - grad 80 - wurde - Kinder hatten freiPassier zw den Zonen - zu den bäuerlichen Verwandten im Lauenburgischen geschickt, um plattdütsch to lehrn Däh:



                “Die leben hier ja wie im Krieg!“ O-Ton.

                unterm—-;)



                (Außerdem mit einem astreinen oxspreißisch - werr trüch: - waren die Höfe doch gesteckt voll mit Flüchtlings-



                Kindern.;)(

  • Hitler war weder links noch rechts! Er war einfach nur ein abscheulicher Verbrecher und Massenmörder. Und natürlich Antisemit.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @taz#222:

      Ja, nö, ne? Er war schon auch so ein wenig Politiker, der demokratisch gewählt worden war. Was es noch viel schlimmer macht.

      • @970 (Profil gelöscht):

        Ich dachte er kam vom Mond, wurden die Deutschen und ihre Geschichte nicht absolut überrascht und konnten nichts dafür?

        • @Anarchie-Jetzt:

          „Die Deutschen“ wieder. Wollen se nicht wenigstens die deutschen Anarchisten von aller Schuld reinwaschen?



          Immerhin haben die doch die Weimarer Demokratie bekämpft! Ok. Die Nazis auch, aber ...

  • Was hat eine Räterepublik mit Linksextremismus zu tun? Was für ein Blödsinn.

    • @Andreas J:

      Stimmt, es handelt sich hier um Linksradikale! Nie wieder Extremismustheorie!

  • Natürlich haben Links- und Rechtsextreme diverse Gemeinsamkeiten. Ihre Gedankenwelten (starker Staat, keine bzw. wenig Toleranz ggü. Andersdenkenden, Ablehnung bürgerlicher und wirtschaftlicher Freiheiten) sind sich definitiv ähnlicher als die Gedankenwelten der Linken/Rechten und der bürgerlichen liberalen Mitte.

    • @Lockenkopf:

      Warum haben Links- und Rechtsextreme angeblich den starken Staat als Ideologie gemeinsam? Wo stehen z.B. die Anarchisten (links, aber antiautoritär)?



      Bitte, das eindimensionale Linksrechtsschema ist Müll und wird vollends Blödsinn, wenn es die sich "mittig" fühlenden Deutungshoheitler zum bekannten Hufeisen rundbiegen.



      Ein Minimum an Differenzierung braucht mindestens zwei Dimensionen im politischen Koordinatensystem. Der berühmte "politische Kompaß" unterscheidet da neben der klassischen Linksrechts-Achse dann zwischen autoritär und antiautoritär/libertär. So wird ein Schuh draus.

      • @Da Hias:

        Die Libertären waren beim Kampf gegen den Hitlerfaschismus nahezu nicht vertreten. Auch nicht bei den östlichen friedlichen Revolution, die das Ende der Diktaturen des Proletariats bezeichneten.

        Das wurde auf dem Rücken der Liberalen, des Liberalismus ausgetragen.

      • @Da Hias:

        Die entscheidende Gemeinsamkeit ist das Denken in kollektivistischen Kategorien. Bei den Rechten steht mehr der völkische Aspekt im Vordergrund, bei den Linken der soziale Aspekt (Kampf der Arbeiter gg den Kapitalusmus). Beide Denkrichtungen enden in Ausgrenzung, Gewalt und Vernichtung, wie das letzte Jahrhundert eindrucksvoll gezeigt hat.

        • @Lockenkopf:

          Mal weiter gedacht:



          Der Kapitalismus kann den Vorwurf der Menschenverachtung heutzutage kaum vermeiden.



          Der Klimawandel wird als Nebenwirkung akzeptiert, die Suche nach den billigen Arbeitskräften führt zu Sklavereibedingungen; Brandschutzmaßnahmen in Hochhäusern und Sicherheitssoftware für Flugzeuge werden mal eben weggespart; Marktverehrung und Privateigentum werden über Grundrechte gestellt.

          Wer mit der Hufeisen-Keule ankommt, zeigt typischerweise null Bewusstsein für strukturelle Gewalt.Wer den Bolschewismus wegen Stalin für gescheitert erklärt, kann dem Kapitalismus auch keinen Erfolg zusprechen.



          Die Ideologie der Mitte ist blutbefleckt.

          • @Euryale:

            Zur Machtsicherung muss der Kapitalismus Nihilismus in Menschen erzeugen, was Depressionen erzeugt, unglücklich macht etc.



            [Ansonsten wird der Status des Kapitalisten durch Gruppenideen gefährdet]

            Nihilismus macht die Menschen zu einem willenlosen, unfähig zu denkendem Menschen, welcher alles schlechtredet.



            Er definiert sich durch keine Ziele (wer da wohl Gemeinsamkeiten finden mag), keine Ideen und keine Freude (reine Angstpolitik).

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lockenkopf:

          Bringen wir zur Abwechslung mal eine andere Kategorie ins Spiel: Interesse.

          Wer hat daran Interesse, rechts und links ohne Rücksicht auf Verluste gleichzustellen? Wo bleibt dabei der Unterschied zwischen bestehenden Nuancierungen zwischen links-liberal, links-freiheitlich, links-extremistisch und analogen Begriffen mit 'rechts'?

          So wird am Ende locker eine sprachliche Gleichsetzung von links-liberal mit rechts-extremistisch möglich. Und was sagt die Realität dazu???







          Meine frühere Deutschlehrerin hätte darunter geschrieben: Thema leider verfehlt. 5. Mit mehr möchte ich einstweilen nicht beunruhigen.

          Btw.: Ich unterscheide. Auch zwischen @Lockenkopf und @Normalo. Dabei könnte ich mir das locker-flockig ersparen.

    • @Lockenkopf:

      Aiaiai!



      Bitte lesen so unqualifizierte Kommentare zeigen das politische Niveau in Deutschland, bitte lesen:



      m.bpb.de/politik/e...-extremismusmodell

      • @Anarchie-Jetzt:

        Radikalismus ist sinnvoll, da man hierbei die absolute Ablehnung von alternativen Ideen mit Menschengruppen ausdrückt.



        [ist sogar sehr gängig zB Marktradikalisten lehnen Soziales/Sozialistisches ab sowie jegliches Rechte, Rechtsradikale alles Linke und Minderheitsgruppen, Linksradikale alles Rechte und Marktbefürworter]

        Bei Extremismus stellt man nur Verfassungsfeindlichkeit dar.



        Ich sehe das Problem nicht.

        Verwende für radikal die mathematische Bedeutung:



        "die Wurzel (6) betreffend"



        lateinisch extremus = der äußerste



        (also eben nicht nur die Wurzel angehend jedes Mittel rechtfertigend)

        extremistisch - gegen die FDGO



        radikal - die Wurzel/Ursache beseitigend

  • Hitler war links! Das ist doch logisch. Rechts ist jetzt nämlich gut, links ist aber schlecht. Hitler war schlecht, also war er links!



    Eine bessere Erklärung ist mir bislang noch nicht eingefallen.

  • Die Mär vom Wohlstand im NS - und auch von Hitler als Linkem - hat vor 20 Jahren ein anderer Redakteur der WELT verbreitet: Rainer Zitelmann, 1987 mit der Arbeit „Hitler, Selbstverständnis eines Revolutionärs“ promoviert, baute in den 1990ern bei der WELT das Immobilienressort auf. Die Kontakte zu Wirtschaft und Politik aus dieser Zeit nutze er anschließend, um zu Deutschlands führendem Investitionsberater in Sachen Immobilien aufzusteigen. Christoph Groener, Michael Schick, Jakob Mähren und viele andere ließen sich von Zitelmann in Sachen Investitionsstrategien beraten. Zitelmann vereint also in seiner Person neurechte Geschichtsschreibung, Rhetorik und Politik als ideologische Waffen für Verteilungskampfe von rechts oben mit der praktischen Umsetzung dieser Kämpfe in der Immobilienwirtschaft. Inzwischen ist er selbst Immobilienmillionär, schreibt Bücher wie „Reich werden mit Immobilien“ und berät im Maklerbüro von Michael Schick, seines Zeichens Vorsitzender des Immobilienverbands Deutschland, Family Offices und andere verschwiegene Investoren in Sachen Geldanlage. Zitelmann ist Mitglied der FDP.



    An Personen wie Zitelmann und Kellerhoff zeigt sich, dass Neoliberalismus und Neue Rechte keine voneinander getrennten, gar gegnerischen Phänomene sind. Im Gegenteil liefert die Neue Rechte die ideologischen Waffen für die Strategen und Profiteure des Neoliberalismus.



    Das Ergebnis sehen wir vor uns, in Form von Wohnungsnot, Existenzangst und Vertreibung.

  • Inwiefern war der Nationalsozialismus eine Wohlfahrtsdiktatur? Der Wohnungsbau wurde zurückgefahren, die wenigen noch öffentlich geförderten Wohnungen wurden mit kleineren Grundrissen gebaut als in der Weimarer Zeit, die Wohnungslosigkeit stieg, Obdachlose wurden von der Straße weg in Gefängnisse, Arbeitshäuser und KZ´s verschleppt, was viele nicht überlebten. Die Löhne sanken für fast alle Arbeiterinnen, eine Ausnahme bildeten nur die rüstungsrelevanten Branchen. Sozialen Aufstieg und Erleichterungen gegenüber der Weimarer Zeit gab es nur für die, die sich in einer nationalsozialistischen Organisation hochgedient haben und sich an Verfolgung und Mord beteiligt haben, oder für gutausgebildete und angepasste Rüstungsarbeiter, dann aber bei immens verlängerten Arbeitszeiten.

  • Den Beitrag aus der „Welt“ kenne ich nicht. Aber bekannt ist: Adof H. war keineswegs der Einzige, der sich zeitweilig in seiner – ich nenn’s mal „Selbstfindungsphase“ – in linksradikalen bis kommunistischen Kreisen bewegte, bevor er sie als seine „Feinde“ erkannte. Goebbels und Freisler gehören auch dazu. Insbesondere Freisler hielt sich längere Zeit nach seiner Kriegsgefangenschaft 1918 in Sowjetrussland auf, bevor er zurückkehrte, um später seine „Erkenntnisse“ im faschistischen Justizsystem anzuwenden. Wikipedia kennt noch weitere Beispiele!

  • Das Ding in der Welt habe ich heute morgen gelesen und keine Minute darüber weiter nachgedacht. Leute driften im laufe der Zeit doch sehr oft von einer politischen Ecke in die andere - vor allem, wenn es ihnen möglicherweise grundsätzlich eher um Ablehnung mühsamer Konsensarbeit und dem Wunsch nach autoritären Strukturen geht. Horst Mahler war ja mal zweifelsfrei "links", Alexander Gauland war einst der liberale frankfurter Stadtreferent vom kuscheligen Flügel der CDU - warum kann dann Hitler nicht mal kurz die Räterepublik fein gefunden haben? Mehr wird da ja auch nicht behauptet.



    Da einen Hintergedanken zu unterstellen ist wahrscheinlich etwas voreilig. Hitler ist halt ungebrochen bester Clickbait, zumindest hierzulande.

    • @Wurstprofessor:

      Na Herr Brodfresser zu Worscht -

      Wiederfielmannmal die Brille verlegt - wa^?^ …oder lassen der Herr ala



      Unter den Axeln zu Springer&Friede



      Lesen?

      Start “Am 19. April 1919 wurde in München ein gewisser „Hittler“ zum stellvertretenden Soldatenrat gewählt. Es war seine erste politische Aktivität. Hier dürften die Wurzeln seines Rassenwahns liegen.“

      Mehr könnte verunsichern.

      unterm——-



      www.welt.de/geschi...ksextremismus.html

      & Däh!



      “Stand: 15.04.2019 | Lesedauer: 6 Minuten“ - in Worten sex -



      Na dann. Newahr. Da mähtste nix.



      Normal - kerr. Liggers - HH MM



      &



      Na Mahlzeit 🥘