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Wölfe in DeutschlandWolfsjagd soll einfacher werden

Wenn Wölfe Schafe reißen, soll notfalls das ganze Rudel getötet werden können. Umweltverbände kritisieren den neuen Gesetzesentwurf.

Künftig sollen ganze Wolfsrudel erschossen werden dürfen Foto: dpa

Die Bundesregierung will den Abschuss von Wölfen erleichtern, um das Reißen von Weidetieren wie Schafen oder Kälbern zu verhindern. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf, wonach Wölfe auch dann getötet werden dürfen, wenn unklar ist, welches Tier genau zum Beispiel eine Schafherde angegriffen hat. Es sollen so lange Wölfe geschossen werden können, bis es keine Schäden mehr gibt, auch wenn damit ein ganzes Wolfsrudel getötet wird. Die Behörden müssen aber jeden Fall genehmigen, es gibt zeitliche und räumliche Grenzen.

Die Tierart ist im Jahr 2000 nach ihrer Ausrottung vor 150 Jahren dauerhaft nach Deutschland zurückgekehrt. Seitdem wächst der Bestand jährlich um etwa 30 Prozent. Nach Schätzungen des Deutschen Jagdverbands leben hierzulande inzwischen mehr als 1.000 Tiere. Die Zahl der bei Wolfsangriffen getöteten, verletzten oder vermissten Nutztiere ist laut Behörden 2017 um 54 Prozent auf 1.667 gestiegen. Viele Bauern sehen die vergleichsweise tier- und naturfreundliche Viehhaltung auf der Weide gefährdet. Zudem nehmen Sorgen zu, dass Wölfe Menschen angreifen könnten.

Aus diesen Gründen sieht der Entwurf von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) vor, dass künftig schon „ernste“ Schäden für einen Abschuss ausreichen. Sie müssen nicht mehr „erheblich“ sein. Diese Bedingung sehen bisher manche Gerichte erst dann als erfüllt an, wenn die Existenz des betroffenen Hofs gefährdet ist.

Ausdrücklich verbieten will die Regierung nun, wilde Wölfe zu füttern oder anzulocken. So soll verhindert werden, dass sie sich an die Nähe von Menschen gewöhnen. Solche Raubtiere könnten Personen gefährlich werden, heißt es in dem Entwurf. Mischlinge aus Wolf und Hund, sogenannte Hybriden, sollen der Natur „entnommen“ werden, um die Tierart Wolf (Canis Lupus) zu erhalten. Bei erwachsenen Exemplaren komme in der Regel nur der Abschuss in Frage, denn wilde Tiere würden in Gefangenschaft zu stark leiden.

Klöckner will auch so Wölfe töten können

„Hier ist ein vernünftiger Interessensausgleich gelungen, der Herdenschutz und Artenschutz in Einklang bringt“, sagte Umweltministerin Schulze. Agrarressortchefin Julia Klöckner begrüßte den Entwurf „als einen ersten Schritt in die richtige Richtung“. Es müsse aber wie vom EU-Recht erlaubt eine von den Behörden festgesetzte Zahl von Wölfen getötet werden können, auch wenn es noch keine Schäden an Nutztieren gab. Änderungen könnten nun im parlamentarischen Verfahren kommen, teilte die CDU-Politikerin mit. Der Bundestag muss dem Entwurf noch zustimmen.

Umweltschutzverbänden geht schon der jetzige Plan zu weit. „Wenn durch Abschüsse die Rudelstruktur zerstört wird, fremde Wölfe einwandern oder junge Wölfe plötzlich ohne Elterntiere Nahrung jagen müssen, können Nutztierrisse sogar zunehmen“, warnte der BUND. Weidetiere sollten durch Zäune oder Hunde besser geschützt werden. Dafür müssten die Bundesländer den Tierhaltern mehr Geld geben. Der WWF kritisierte, das geplante Gesetz könnte auch die Tötung anderer Tiere wie Biber oder Fischotter erleichtern, die ebenfalls wirtschaftliche Schäden etwa bei Fischern oder Bauern verursachen.

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48 Kommentare

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  • Schlage vor, die Wölfe kaufen sich selbst reichlich Land, zäunen das Land ein und machen dann Jagd auf alles, was über'n Zaun steigt.

  • Fände die Reaktion spannend, wenn z.B. Indien sagen würde, wir jagen in großem Stil Tiger, (welche ja tatsächlich auch Menschen töten).



    Denke hier gäbe es ein Riesengeschrei, wie man sowas machen könne...

  • Spendet lieber Geld an Naturschutzorganisationen, damit Land für Biokorridore gekauft werden kann. Warum der Wald in öffentlicher Hand nach rein kommerziellen Kriterien bewirtrschaftet werden soll, erschließt sich mir absolut nicht:

    "... Das Bundesverfassungsgericht hat bereits im Jahr 1990 ausgeführt: „ Die Bewirtschaftung des Körperschafts- und Staatswaldes dient der Umwelt- und Erholungsfunktion des Waldes, nicht der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die staatliche Forstpolitik fördert im Gegensatz zur Landwirtschaftspolitik weniger die Betriebe und die Absetzbarkeit ihrer Produkte als vielmehr die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts.“ (BVerfG, Urt. v. 31.05.1990, NVwZ 1991, 53)...."

    Für die Landwirtschaft gibt es längst bewährte Lösungen und längerfristig sind Rang und Förderumfang der Landwirtschaft allemal zu überdenken.

  • 9G
    91491 (Profil gelöscht)

    Gegen die Lobby der mordlüsternden ( laut Gerichturteil darf man das sagen) Jäger ist kein Kraut gewachsen.



    Nachdem sich der Bestand der Seehunde bei uns in der Nordsee etwas stabilisiert hatte, ging das Geschreie gleich los.



    Zu viele Seehunde, die fressen unseren Frisch ( dabei fressen Seehunde zum größten Teil, kleine Plattfische, die für die Fischer uninteressant).



    Die Jäger forderten Abschussquoten .

    • @91491 (Profil gelöscht):

      Es sind nicht die Jäger, die sich um Abschussgenehmigungen für Wölfe bemühen sondern die Landwirte und Schäfer. Gerade für die "mordlüsternen" unter den Jagersleit ist die Jagd auf Beutegreifer eher lästige Pflicht als Triebabfuhr. Die stehen auf trophäentragende Paarhufer und sehen im Wolf - wenn überhaupt - allenfalls einen Konkurrenten, keine Beute. Verantwortungsvolle Jäger (das dürfte die deutliche Mehrheit sein) schauen nur, dass er nicht unkontrolliert Bestände bestimmter Beutetiere dezimiert und damit anderen gefährdeten Tieren die Lebensgrundlage wegfrisst - wie beim Fuchs übrigens auch.

      Aber das dürften momentan alles sekundäre Überlegungen sein. Aktuell geht es wirklich um den Schaden an Herdentieren und dessen Kosten für die Tierhalter.

      • 9G
        91491 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Waidmans Heil - Herr Kollege

        • @91491 (Profil gelöscht):

          Ich bin selber kein Jäger, falls Sie das meinen - weder von der trophäengeilen noch von der vernünftigen Sorte. Ich hatte nur mal beruflich mit dem Jagdwesen zu tun, um ein paar Missverständisse zu erkennen..

  • Eine fundamentalistische "Wölfe über alles"-Folklore hilft nicht weiter.



    Man sollte die Besorgnis vieler Schäfer schon etwas ernster nehmen.



    Isegrim-Romantik hin oder her: Wenn die Wolfspopulation überhand nimmt, muss eine maßvolle Regulierung erlaubt sein.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Man muss die Schäfer ,vor allem auch von der Politik,mehr unterstützen, den Wolf auf Abstand zu halten.



      Mehr Herdenhunde ,mehr Elektrozäune und die Schäfer damit ,auch finanziell , nicht alleine lassen.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Wenn die Wolfspopulation überhand nimmt............



      Also ,eigentlich kann das gar nicht passieren, weil die Population sich selbst reguliert. Es ist ja nicht so das erst 2 dann 5,10,20 oder 30 Wölfe ein bestimmtes Gebiet bewohnen. Sondern die Jungwölfe ziehen irgend wann ab und suchen sich ein eigenes Territorium .Also irgendwann ist mal Schluss.



      Man sollte jedoch immer dafür sorgen das der Wolf die Scheu nicht verliert.



      In vielen Ländern klappt das ganz prima.

  • die Politik in diesem Land ist einfach nur beschämend... und eine CDU die AFD Positionen übernimmt und verschärft ist gleichsam verachtenswert.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Einer muss noch raus:

    Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen war heute Morgen zu hören, dass Autofahrer zum Abschuss freigegeben werden. Natürlich nur notfalls.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Und dann kommt der neue Q7 oder der 8er direkt mit BR6-NS Sicherheitsglas und Chobham-Panzerung.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      ... nur die mit Pinneberger Kennzeichen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @jhwh:

        ... aus dem Hessischen hätte ich andere Vorlieben ...

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Und das auch dann, wenn man nicht genau weiß wer von ihnen zu schnell gefahren ist.

      • 0G
        05654 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Keine Bange & nur Geduld ... DIE rotten sich und ihre Spezies über Kurz oder Lang - u.a. infolge permanent zunehmend. Stickoxidwerte & Verkehr als statistisch Größter Verursacher von Globaler Erwärmung & Artensterben ( von weltweiten Kriegen , Hungersnöten & Krankheiten mal ganz abgesehen ) - von ganz alleine aus , ohne im Geschwindigkeitsrausch was davon mitzubekommen !.. Spart auch Munition ...

        • @05654 (Profil gelöscht):

          Blöd nur, dass die Stickoxidwerte seit vielen Jahren fallen und sich in den letzten 20 Jahren praktisch halbiert haben - trotz Mörderdiesel und ohne Fahrverbot:

          www.umweltbundesam...men_2018-09-12.png

          Und nun? Noch mehr weltanschauliche fake news auf Lager?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Da inhaltlich schon vieles Gute und Zustimmungswürdiges geschrieben wurde, hier in aller Kürze: mir schwillt der Kamm.

    Und das liegt nicht nur daran, dass ich WOLF-gang heiße.

  • 0G
    05654 (Profil gelöscht)

    News zum Thema : EU-Ziele zum Artenschutz werden verfehlt ( Quelle : www.faz.net/agentu...ehlt-16201866.html ) .

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Ja - so ist das, wenn man/frau die Begriffe „Naturlandschaft“ und „Kulturlandschaft“ nicht klar hat. Wir leben hier seit Jahrhunderten in einer mehrfach umgebauten Kulturlandschaft, aus der viele Tiere (und Pflanzen) systematisch vertrieben wurden. Jetzt sind sie - gewollt oder nicht - wieder da: Aber die Landschaft fehlt und wir wollen ihnen auch keine geben. Dieser Konflikt wird wieder mit der Ausrottung des Wolfs enden, da bin ich ganz sicher.



    Bienen - auch ein schönes Beispiel. Seit Jahrzehnten sorgen wir in einer ausgeklügelten Landwirtschaft und Flächenvernichtung dafür, dass sie aussterben. Jetzt, kurz vor Toresschluss gibt es ein intellektuell geprägtes „rettet die Bienen“ Programm. Was für ein Quatsch, nur weil wir zu spät die Birne einschalten.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Die Verachtung des Staus Quo ist sehr in Mode - ebenso die romantische Verklärung eines angeblich noch in jüngerer Vergangenheit verbreiteten "Naturzustands". Wenn man das zurückdrehen will, inklusive Deindustrialisierung, dann sollte man sich aber auch mit anderen Naturzuständen wieder anfreunden, wie z.B. einer Lebenserwartung von unter 50 Jahren, und einem Leben in agrarischer und bildungsbefreiter Armut.



      "Flächenvernichtung" ist ein Nebeneffekt, wenn man eine ständig wachsende Gesellschaft (trotz Geburtenquote deutlich unter 2,0 pro Paar...) menschwürdig wohnen lassen will.



      Vermeidet man "Flächenvernichtung" schreien die selben Leute wieder "Urbanisierungsterror" und "Gentrifizierung" und zetern vom Aussterben der Dörfer und den steigenden Mieten im Ballungsraum.

      Man kann den Kreis nicht quadrieren, man sollte schon froh sein, wenn die Exzesse nicht zu heftig sind. Und sowieso sind immer nur die anderen "Flächenvernichter" und Bienenmörder, man selbst hat ja nur ein "Häuschen im Grünen" und lässt da auch ganz ökologisch den Rasen länger wachsen. Für die Bienen und so.

  • Es ist und bleibt wie in grauer u unaufgeklärter Vorzeit. Mit Fackeln und Mistgabeln.



    Man stelle sich vor, 1667 gerissene Schafe, gesamt Bestand in Deutschland 1,57 Millionen.



    Es ist alles so lächerlich, dass man heulen könnte, und sich durch den Wolf drehen möchte. Ich hab mich total gefreut als wir den Wolf wieder ansiedelten, und dachte wir wären von einer gewissen mentalen Reife geprägt. Und jetzt?

    • @Skratchtheitchy:

      Schöne Logik. Bei gut 80 Mio. Bewohnern gab es höchstens ein Dutzend Tote durch Terrorismus in Deutschland letztes Jahr. Wozu Terrorismusbekämpfung? Das Missverhältnis ist da nach Ihrer Logik noch weit größer. Ebenso bei "normaler" Kriminalität - und wir machen so einen Milliarden-Bohei mit Polizei und Justiz...



      Wir haben auch nur rund 3500 Verkehrstote - da lohnt es sich ja offensichtlich nicht das weiter zu verringern.

      Wer so argumentiert wie sie, sollte sich das Wort "geistige Reife" vielleicht nochmal durch den Kopf gehen lassen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Skratchtheitchy:

      Mentale Reife? Der war gut.

      Deutschland 2019 und mentale Reife: ein Widerspruch in sich selbst.

  • Dieser Gesetzentwurf wirft kein gutes Licht auf die Spezies "Mensch". Menschlicher Allmachts-Scheiß.



    Vor allem, wenn das, was @Boidsen, 22.05.2019, 18:30, geschrieben hat, stimmt.



    Armselig.

  • Die Erleichterungen von Tötungen von Wölfen spiegelt Speziesismus wider. Demnach habe der Mensch das Recht, sich über die anderen Tiere zu erheben und deren Interessen am Leben und deren Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden, zu ignorieren. Tierschutz ist in diesem Punkt Heuchelei. Denn der speziesistische Mensch hält die Tiere, die er zu schützen vorgibt - wie bspw. Schafe - nur, weil er sie ausbeuten möchte. Er dürfe sie töten der Wolf aber nicht. Dies nimmt sich der speziesistische Mensch heraus, obgleich der Mensch als Omnivor auf Tierprodukte nicht angewiesen ist und sein Handeln reflektieren kann, der Wolf als Carnivor jedoch zwingend Fleisch essen muss und zudem nicht über diesen Grad an Reflexion verfügt.



    Diese Politik der erleichterten Tötungen dient der Jagd- und Tierausbeutungslobby. Den Tieren dient sie nicht.

    • @Uranus:

      Und erst das Anbauen von Pflanzen - auch noch völlig faschistisch in Reih und Glied! Völlig widernatürlich. Übelster Florismus der speziestistischen Faunisten. Und am Ende steht der Massenmord an den Pflanzen. Man freut sich ja schon über jede Wiederansiedlung von ausgerotteter Pflanzenkrankheiten - das mal eine Ernte ausfällt ist da ja mehr als akzeptabel, die betroffenen Bauern sollen sich mal nicht so haben. Pflanzenzucht und Anbau dient nur unserer Flora-Lobby - der Flora dient sie nicht.

      • @hup:

        Ah, Sie leben frutarisch, dass Sie da so drauf hinweisen? ;)

    • @Uranus:

      Absolut richtig. Hervorragender Kommentar.



      Der Mensch ist Tieren gegenüber völlig ambivalent. Einerseits möchte er Tierschützer sein, wenn es aber um seine egoistischen Fressgelüste nach Tierischem geht, dann ist es schnell vorbei mit der Tierliebe.



      Statt das Gefangenhalten von Schafen zu hinterfragen, die keine Chance zur Flucht haben, ist der böse Wolf der Übeltäter.



      Haushündchen, Hauskätzchen und andere werden geliebkost, während Abermilliarden sogenannte Nutztiere ein erbärmliches, kurzes Leben in Massenställen fristen, um dann in Massenabschlachten hingemetzelt zu werden. Wer ist nun böse ? Der Wolf, der nicht anders kann, oder der Mensch, der sehrwohl anders kann ?

      • @Traverso:

        Ja, wer würde schon (s)einen Hund essen? Das Treten eines Hundes aus Lust heraus soll Tierquälerei sein, das Setzen eines Bolzenschusses bei einem Schwein aber nicht? Wo ist da die Konsistenz in der Argumentation?

        • @Uranus:

          Die Frage nach der Eßbarkeit von Hunden sollte mensch hier im Thüringer Wald nicht in allen Dörfern stellen, wenn als Antwort Nein erwartet wird ;) . Da mussmer noch ned mal nach Asien gehen.



          "Früher" hat der Schäfer mit seinen Hunden seine Schafe auch des nachts bewacht, wenn die draußen geblieben sind, schon allein weils nicht diese praktischen Netzzäune gab in die die abends wie die Sardinen in der Büchse eingepfercht werden.



          Da die Schafshaltung eh zu großen Teilen als Landschaftspflege vom Staat alimentiert wird, kann auch die Nachtbetreuung der Möh-Möhs bezahlt werden.

          • @Hugo:

            Aja? Gibt es da Restaurants die Labradorgeschnetzeltes o.ä. anbieten? ;)

            • @Uranus:

              Leider gibts in D ne Hundefleischprohibition, aber wenn die das im Geheimen machen wohl eher alten Straßenköter stundenlang gekocht, so der Tradition wegen.

              • @Hugo:

                Oha ;D

    • @Uranus:

      Wenn Sie Wölfen das Schafeessen zugestehen, Menschen hingegen nicht, betreiben Sie in meinen Augen selbst Speziesismus. Weil ich hin und wieder gerne Schaf esse, kann ich es den Wölfen nicht verübeln.



      Nichtsdestotrotz stimme ich Ihnen darin zu, dass Abschießen, bevor nicht sämtliche sonstigen Mittel (staatlich gefördert) ausgeschöpft sind (und das ist noch lange nicht der Fall), nicht das richtige Mitttel sein kann.



      Frau Klöckner, die auch das Gegiftel in der Landwirtschaft nicht ernsthaft einschränken möchte, muss laut widersprochen werden, wenn sie den zu weit gehenden Beschluss der Bundesregierung für unzureichend erklärt. Der BUND verdient hingegen Unterstüzung.

      • @Joba:

        "Wenn Sie Wölfen das Schafeessen zugestehen, Menschen hingegen nicht, betreiben Sie in meinen Augen selbst Speziesismus."



        Sie meinen, weil ich Menschen etwas vorschreiben würde, der Wolf dürfe seine Natur ausleben der Mensch nicht ... und das würde den Menschen diskriminieren? Oder ...



        "Weil ich hin und wieder gerne Schaf esse, kann ich es den Wölfen nicht verübeln. "



        Das wäre zumindest eine in sich stimmige Antwort (auch wenn ich nicht mit Ihnen da übereinstimme ;)) bzw. hätte eine gewisse Ehrlichkeit.



        Naja, meine Position ist, Tierausbeutung abzuschaffen. Tiere wären dann kein Eigentum mehr. Es gäbe keinen Grund, zum Schutze des Eigentums Wölfe zu töten. Darüberhinaus müssten Menschen über Tiere wie den Wolf gebildet werden. Wie lebt er? Wie verhalte ich mich gegenüber dem Wolf ...

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          "Wie verhalte ich mich gegenüber dem Wolf "

          Da ich öfter in Brandenburg wandere, würde ich das auch gern wissen.

          Nach meiner Erfahrung sieht man dort öfter Löschhubschrauber als Wölfe, aber sicher kann man natürlich nicht sein.

          Da ich gelenkebedingt als Fluchttier nicht mehr tauge, habe ich sicherheitshalber ein Fahrtenmesser dabei.

          Was ich bisher nur zum schneiden von Salami verwendete, wobei wir wieder bei der Tierausbeutung wären.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            "Da ich gelenkebedingt als Fluchttier nicht mehr tauge, habe ich sicherheitshalber ein Fahrtenmesser dabei."



            Ist doch okay, wenn Ihnen dass ein sicheres Gefühl gibt.



            "Was ich bisher nur zum schneiden von Salami verwendete"



            Wenn die Salami nicht über Nacht am Zelteingang baumelt oder stattdessen Saitan-Chorizo (Gibt's von Wheaty und schmeckt sehr lecker ;)) mitnehmen, lockt es wohl weniger den Wolf an ;)



            An sich kann ich mir aber schon vorstellen, dass Wolfsgeheul in der Nacht einen irritieren und vom Schlaf abhalten kann.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Uranus:

              Ich hatte mal eine Freundin, die Vegetarierin war, da ging es mir so wie Samuel L. Jackson in "Pulp Fiction".

              Sie machte mich zu einer Art Vegetarier:

              www.youtube.com/watch?v=Mnb_3ibUp38

              So kam es, dass ich einen Weihnachtsbraten aus Saitan kochte.



              Der war gar nicht übel.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Was für eine Referenz (Pulp Fiction) :D



                Saitan-DIY? Klingt gut!

        • 9G
          95692 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          "Wie verhalte ich mich gegenüber dem Wolf "



          besonderst dann, wenn er in die Städte zieht da hier das Nahrungsangebot größer ist, wie wir es bereits bei Waschbär, Fuchs und Wildschwein sehen.

          • @95692 (Profil gelöscht):

            Dass Wölfe auf dem Land teils durch Dörfer ziehen, habe ich gelesen. Haben Sie Informationen zu Ihrer Behauptung, es ziehe sie in Städte? An sich ist der Wolf ja ein scheues Tier.



            Zu meiner Frage gehört dann auch, denke ich, Anfüttern zu kritisieren und die Zugänglichkeit von Nahrungsquellen für Wölfe in Siedlungen zu erschweren.

          • @95692 (Profil gelöscht):

            Die Frage stellt sich erst dann, wenn tatsächlich geschehen sollte, was Expert*innen bisher für unwahrscheinlich halten. Abwerhrmaßnahmen sind erst dann gerechtfertigt, wenn Wölfe sich Menschen gegenüber aggressiv verhalten. Kinder sind in den Städten allein durch den Verkehr (von "bösen" Menschen ganzu zu schweigen) so vielen Gefahren ausgesetzt, dass kein Grund für das "Rotkäppchensyndrom" und die Überhöhung eines eher geringen Risikos besteht.

      • @Joba:

        Wölfe sind Fleischfresser und können nicht anders, du allerdings schon

        • @Hampelstielz:

          Das ist Speziesismus, weil Sie erwarten, dass die Spezies Mensch alles, was sie kann, wenn Sie es für richtig halten, auch wollen muss. Sie tragen also den universellen Verhaltensmaßstab in sich? Ich war nie ein besonderer Freund, einer auf kategorischen Imperativen aufbauenden Ethik, weil nicht festgelegt werden kann, wer diese über das Formale hinaus inhaltlich bestimmt. Ihre Motive mögen ehrenwertt sein, bleiben aber bevormundend. Nicht jeder, der Ihre Meinung nicht teilt,denkt nicht ökologisch oder rechtfertigt gar Sauereien wie Massentierhaltung.

    • @Uranus:

      Da hast Du vollkommen Recht - und genau DAS soll sie ja auch!



      Würde man tatsächlich nur Risse von Nutztieren duch Bejagung verhindern wollen, so würde man lediglich einen gezielten Abschuss von einzelnen halbwüchsigen Jungtieren in der Nähe der Nutztierherden fordern. Dieser würde nämlich, nach allem was die Verhaltensforschung über Rudeltiere sagt, das übrige Rudel dazu veranlassen, künftig die Gefahrenstellen zu meiden. Und bei derart intelligenten Tieren, wie Wölfen, wird dieses Vermeidungsverhalten sich nicht primär auf den geographischen Ort beziehen, sondern sie würden einen klaren Bezug zwischen der leichten Beute und der Todesgefahr herstellen und dieses Wissen auch noch über Generationen weitergeben.



      So und nur so wäre dem vorgeblichen Zweck der geforderten Abschusserlaubnisse gedient!

      • @boidsen:

        "Da hast Du vollkommen Recht - und genau DAS soll sie ja auch!"



        Und dagegen bin ich eben. "Die Politik" sollte Tiere und ihre Interessen berücksichtigen.