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Wölfe in BayernWenn ich den erwische

Julia Klöckner fordert den gezielten Abschuss von Wölfen. Den Biobauern Konrad Leibold aus Franken freut das: Der Wolf war in seinem Kuhstall.

Jungwölfe im Veldensteiner Forst Foto: picture alliance/dpa

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Angriff kommt. Darüber sind sich alle einig: Bürgermeister, Bauer und Förster. Unabhängig davon, was sie sonst so über den Wolf denken. Von dem Rudel im Veldensteiner Forst haben ja alle gewusst. Seit 2018 leben wieder Wölfe in dem Waldgebiet im Nordosten Bayerns.

Drei Jahre lang waren die Wölfe für die meisten Anwohnenden des Forsts geheimnisvolle, unsichtbare Nachbarn, mehr nicht. Das hat sich geändert. Der Wolf hat in der fränkischen Provinz eine emotionale Debatte ausgelöst: Bis zu welchem Punkt ist Natur schützenswert? Und wer bestimmt darüber?

Nach Schätzungen des Deutschen Jagdverbands lebten im Frühjahr 2020 rund 1.800 Wölfe in Deutschland. Ex­per­t:in­nen sagen, dass die Population jährlich um circa 30 Prozent wächst. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung hat berechnet, dass hierzulande Platz für mehr als 1.000 Wolfsrudel wäre.

In dieser Woche forderte Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) erstmals öffentlich den gezielten Abschuss von Wölfen in einigen Bundesländern wie Niedersachsen, sprach von „regionalem Bestandsmanagement“.

Einige Rinder stehen eng gedrängt in einer Ecke, die Köpfe voller Blut. Eine Kuh hat sich das Horn abgerissen

Am Veldensteiner Forst ging alles mit einem getöteten Schaf los. Anfang Februar, am Nordrand des Walds. Der gleiche Wolf war drei Wochen darauf bei einem Angriff auf ein eingezäuntes Wildgatter dabei. Eine Gruppe Wölfe riss sieben Hirsche und sieben Mufflons.

In der gleichen Woche wird Konrad Leibold um kurz nach Mitternacht geweckt. Nicht von einem kurzen Muh, wie es manchmal einer träumenden Kuh im etwa 50 Meter entfernten Stall entfährt. Die Tiere brüllen. Was der 44 Jahre alte Biobauer in der Nacht im Stall sieht, lässt ihn seither nicht mehr schlafen.

Einige Rinder stehen eng gedrängt in einer Ecke, die Köpfe voller Blut. Eine Kuh hat sich das Horn abgerissen, vermutlich blieb sie in Panik in einem der Stahltore hängen. Was Leibold bereits ahnt, bestätigt ein Jäger, der am nächsten Tag einige Spuren entdeckt: Ein Wolf war im Stall.

Wenige Tage später töteten Wölfe zwei Orte weiter 13 trächtige Damhirsche sowie fünf Kitze. Schnell machten Bilder von Traktorschaufeln voller Kadaver, viele mit durchgebissener Kehle, auf Whatsapp die Runde. Spätestens als der Nordbayerische Kurier von einem „Blutbad in der Idylle“ schreibt, ist der Wolf das Gesprächsthema zwischen Nürnberg und Bayreuth.

Seit über 300 Jahren gehören der Familie von Konrad Leibold die Äcker und Waldgebiete rund um Henneberg. Bewaldete Hügel und saftige Wiesen betten das Dörfchen in die Fränkische Alb ein. Insgesamt vier Generationen wohnen hier, die jüngste, fünf und sechs Jahre alt, saust gerade auf dem gepflasterten Hof herum.

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Konrad Leibold klettert die Steigleiter des Getreidesilos hinunter und schiebt seine ausgeblichene John-Deere-Kappe zurecht. Aus dem Metallrohr spritzen tonnenweise Gerste und Hafer auf die Ladefläche eines Anhängers. Es dröhnt wie bei einem Flugzeugstart.

Leibold hat zwei Nachtsichtkameras gekauft, die er neben dem Kuhstall aufhängen möchte. Doch der Bauer sorgt sich nicht nur um seine 70 Rinder, er sorgt sich auch um seine Familie.

Seine Frau kommt von der Arbeit als Schulleiterin einer Grundschule nach Hause und legt ihm eine Hand auf die Schulter. „Wenn ein Wolf dem Menschen zu nah kommt, gehört er abgeschossen“, sagt sie.

In Bayern endeten die Begegnungen zwischen Menschen und Wölfen bislang nur für eine Seite tödlich. Im Februar wurden zwei junge Rüden aus dem oberpfälzischen Rudel überfahren. In den vergangenen 18 Jahren gab es in der EU keinen einzigen tödlichen Wolfsangriff auf Menschen, fand das Norwegische Institut für Naturforschung heraus. Das Risiko eines Wolfsangriffs ist winzig, so der wissenschaftliche Konsens. Aber wenig ist rational, wenn es um den Wolf geht. Die Kinder der Leibolds dürfen nicht ohne einen Erwachsenen außerhalb des Dorfs spielen.

Vier Rudel in ganz Bayern

Über 100 Jahre lang waren die Wölfe im Tiergarten Nürnberg, eine halbe Stunde Autofahrt südlich vom Hof der Leibolds, die einzigen in der Gegend. Im 19. Jahrhundert rotteten die Menschen den Wolf in Deutschland systematisch aus. Erst mit der Jahrtausendwende wanderte der Wolf wieder aus Polen ein. Zunächst verblieben die Wölfe in Ost- und Norddeutschland, bis heute leben die meisten Rudel in Sachsen und Brandenburg. Dort ins­trumentalisiert die AfD den Wolf seit Jahren als unerwünschten Migranten, fordert eine „Obergrenze“.

In Bayern wurden 2006 erstmals wieder Wölfe auf Reviersuche entdeckt. Heute leben in acht verschiedenen Regionen Bayerns Wölfe. Es gibt einzelne Tiere in den Allgäuer Alpen und der Rhön, aber auch vier Rudel. Zwei davon sind im Bayerischen Wald beheimatet, eines in der Oberpfalz und eines im Veldensteiner Forst.

„Ich habe den Wolf nicht gerufen“, sagt Claus Meyer und zuckt mit den Schultern. Der ehrenamtliche Bürgermeister sitzt auf einer Holzbank vor dem Rathaus in Betzenstein, einem Städtchen direkt neben der A9.

Zwei der Wolfsattacken ereigneten sich in Meyers Gemeinde. Danach habe er den 62 Seiten langen „Aktionsplan Wolf“ des Freistaats gleich zweimal durchgelesen. Wie man zwischen denen, die gegen Wölfe sind, und denen, die dafür sind, vermittelt, steht nicht darin. Meyer lud Parteifreund und Umweltminister Thorsten Glauber von den Freien Wählern ein. Glauber, selbst Oberfranke, kam, versprach den aufgebrachten Land­wir­t:in­nen Unterstützung und brauste wieder ab.

Eine Umfrage im Auftrag des Nabu und des Landesbunds für Vogelschutz ergab, dass 76 Prozent der befragten Baye­r:in­nen die Rückkehr des Wolfs begrüßen. Nur 15 Prozent sehen den Wolf als Bedrohung. Wie ist das zu erklären? Vielleicht mit dem Sankt-Florian-Prinzip: Solange der Wolf nicht in meiner unmittelbaren Umgebung auftritt, habe ich kein Problem mit ihm. Aber wehe, er spaziert durch meinen Garten.

Leibolds Großvater gehörte zu den ersten hundert Demeter-Landwirten in Deutschland. Seit 1952 bewirtschaftet die Familie ihr Land nach den strengen Öko-Regeln. Jetzt kommt mit dem Wolf eine neue Variable dazu.

Abschuss als Ultima Ratio

Viele Menschen haben Wölfe über Jahrhunderte als Bedrohung empfunden: Märchen und Fabeln über den „bösen Wolf“ hatten ihn zum Menschenfresser mystifiziert. Dieses Zerrbild ist im kulturellen Langzeitgedächtnis geblieben. Andere sehen den Wolf als Symbol für die Erholung der Natur. Sie werten seine Rückkehr als Hoffnungszeichen.

Im Veldensteiner Forst leben derzeit acht bis zehn Wölfe. Wie viele es genau sind, das wisse niemand, sagt Sebastian Bäumler. Der Förster lehnt an der Tür seines staubigen Pickups. Vor dem Hauseingang thront ein Hirschgeweih, im Blumentopf daneben blühen Schlüsselblumen.

„Der Wolf machd hald a weng mehr Arbeid“, sagt Bäumler in weichem Fränkisch und nippt an einer Flasche Apfelschorle. Entdeckt der Förster bei seiner Arbeit die Überreste getöteter Tiere oder Hinterlassenschaften, muss er Proben nehmen, Abstriche machen.

Warum aber töteten die Wölfe jetzt das erste Mal eingezäunte Tiere? Das Rudel sei schon immer außerhalb des Forsts unterwegs gewesen, sagt Bäumler. Der Wald mache nur ein Drittel ihres Streifgebiets aus. Auch der Hunger kann es nicht gewesen sein, der Forst sei auf keinen Fall leer gefressen, sagt er.

Nach den Angriffen in Betzenstein forderte Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) bereits im März, die rechtlichen Schutzvorgaben für den Abschuss von Wölfen in Bayern weiter zu senken. Mit ihrer Aussage hat Bundesagrarministerin Julia Klöckner die Forderung bekräftigt.

Erst im Februar hatte die Bundesregierung das Naturschutzgesetz geändert – zum Nachteil des Wolfs. Im bayerischen Aktionsplan ist der Abschuss von „Problemwölfen“ als Ultima Ratio festgehalten. Im rot-schwarz regierten Niedersachsen wurden in diesem Jahr drei Wölfe mit richterlicher Ausnahmegenehmigung erschossen.

Ohne Regulierung gehe es nicht

„Niemand will die Wölfe ausrotten“, sagt Biobauer Leibold und vergräbt seine Hände in den Hosentaschen. Er findet die Aussagen Klöckners gut: „Wir müssen ins Jagdrecht rein, damit wieder ein Gleichgewicht zwischen Wolf und Mensch da ist.“ Ohne Regulierung gehe es nicht, denn für Kleinbauern wie ihn würden die bisherigen Maßnahmen zum Schutz vor dem Wolf nicht ausreichen.

Weil der Großteil seiner Rinder älter als zwei Jahre ist, bekommt Leibold keine finanzielle Unterstützung für einen Elektrozaun auf seinen Weiden, so sind die Regeln. Der Aktionsplan empfiehlt außerdem die Haltung von Herdenschutzhunden. Aber die müssten mehrere Monaten ausgebildet werden, das könne sein Zweimannbetrieb nicht stemmen, sagt Leibold.

In den vergangenen Monaten gab es keine Wolfsangriffe mehr, die Aufregung in Ober- und Mittelfranken hat sich wieder etwas gelegt. Im Sommer stehen Leibolds Rinder fast 24 Stunden auf der Weide – neue Zäune hat er nicht aufgestellt.

Aber er sagt: „Wenn ich den Wolf in meinem Stall erwische, kommt er nicht mehr raus.“ Förster Bäumler hat eine andere Perspektive auf die Dinge: „Ich finde es spannend, wie sich der Wolf seinen Lebensraum zurückerobert“, sagt er.

Und was sagt Bürgermeister Claus Meyer? „Der Wolf ist nun mal da, und wir müssen das jetzt managen.“

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27 Kommentare

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  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Ergänzend zu meinem vorherigen Kommentar: Wennn ein Fuchs, besser noch, ein Marder, in einen Hühnerstall eindringen kann, wird er alles, was sich bewegt reißen. Nicht weil er ein Killer ist, sondern weil er in seiner Wirklichkeit niemals damit rechnen kann, daß außer dem von ihm anvisierten Opfer alle anderen nicht fliehen können. Solange sich etwas bewegt, ist er auf der Jagd.



    "Der Wald ist noch nicht leergefressen" sagt der Förster (leider hat er nicht gesagt), denn nur ein totes Reh ist ein gutes Reh. Gilt um so mehr für Rotwild (Hirsch). Es sei denn, man wird auf einen Kronenhirsch eingeladen (zum Abschuß).



    Ich als Jäger sage: Laßt den Dingen ihren Lauf. Laßt es wieder interessant sein. Was ist Jagd, wenn ich mit "MEINEM BOCK" per Du bin.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Laßt den Kühen wieder Hörner wachsen und mindestens soviel Freiheit, daß sie sich einmal um sich selber drehen können ...



    Stieren allemal ...



    fertig !

  • taz: "Der Wolf war in seinem Kuhstall."

    Oha, die Wölfe werden also immer schlauer und sind jetzt sogar schon in der Lage abgesperrte Kuhställe zu öffnen. Wahrscheinlich gibt es in jedem Wolfsrudel einen professionellen Kuhstalleinbrecher, denn sonst kann man diese Geschichte kaum glauben. Dazu muss man jetzt eigentlich nur noch das Musikmärchen "Peter und der Wolf" von Sergei Prokofjew aufführen.

    Zum Glück hat die "Jäger-Lobby" die 'Deutsche Weinkönigin' aber als Verbündete gegen den Wolf gewinnen können. Mit dem Wolf kann man natürlich auch sehr gut von Glyphosat ablenken, denn die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) möchte uns wohl gerne weismachen, dass der Wolf gefährlich und das Glyphosat harmlos ist.

    • @Ricky-13:

      " in jedem Wolfsrudel einen professionellen Kuhstalleinbrecher (...) Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) möchte uns wohl gerne weismachen, dass der Wolf gefährlich und das Glyphosat harmlos ist." (Ricky-13)



      Graue Räuber mit schwarzem Parteibuch?



      Jetzt wieder weg von der artgerechten Weidetierhaltung zurück in den Stall?



      Fällt wirklich keinem auf, dass im Veldensteiner Forst ein Wolfsrudel aktiv ist das in rund zwei Monaten 1 Schaf, 7 Hirsche, 7 Mufflons, 13 trächtige Dammhirsche und 5 Kitze gerissen hat und dann auch noch in jenen Kuhstall eingedrungen ist? Ist das nicht ein wenig arg viel für ein Rudel von 8-10 Wölfen?



      Nein, diese Angaben möchte ich nicht in Zweifel ziehen. Vielmehr drängt sich mir die Frage auf: Was ist denn mit diesem Rudel eigentlich los? Wieso erlegt es ganz erheblich mehr Beute als es zur eigenen Ernährung brauchen würde? Spielt also bei diesem Rudel nicht vielmehr ein außergewöhnlicher Jagdtrieb eine wichtige Rolle?



      "Das Rudel sei schon immer außerhalb des Forsts unterwegs gewesen, sagt (Förster) Bäumler. Der Wald mache nur ein Drittel ihres Streifgebiets aus. Auch der Hunger kann es nicht gewesen sein, der Forst sei auf keinen Fall leer gefressen, sagt er."



      Mit vereinfachenden Schwarz/Weiß-Denkmustern (böse Frau Klöckner!) kommen wir hier wohl nicht viel weiter.

      • @LittleRedRooster:

        "Ist das nicht ein wenig arg viel für ein Rudel von 8-10 Wölfen?"

        Da haben Sie vollkommen recht, dass das ein bisschen sehr arg ist. Dass sieht mir auch eher nach einer "Geschichte" aus, damit man die lästige Konkurrenz (Wolf, Luchs) im Wald wieder loswerden kann. Die Anzahl der Jagdscheininhaber nahm seit der letzten Jahrhundertwende kontinuierlich zu. Im Jagdjahr 2019/2020 waren etwa 384.000 aller Jagdscheininhaber als Jäger in Deutschland tätig - davon sind aber nur 500 Berufsjäger, die anderen sind "Hobbyjäger". Über 380.000 Jäger, die sicherlich alle "stramm konservativ" wählen, lässt man als CDU-Ministerin bestimmt nicht in Stich, besonders wenn der Wolf Rehe reißt, die dadurch nicht mehr vor die Flinte der passionierten Jäger kommen. Und schon wäscht eine Hand die andere, denn die Jäger machen ihr Kreuz bei der Union und freuen sich auf viele "Abschüsse", und die Union hat dann schon mal 380.000 Wähler im Sack und kann sich dann auch noch als Beschützerin der Bauern aufspielen, die ihre Felder dann wohl aus Dankbarkeit mit Glyphosat "berieseln" werden. Wahrscheinlich geht es ohnehin in erster Linie nur darum, dass man mit dem Wolf von dem Glyphosat ablenken kann, denn der Fokus richtet sich ja seit Monaten nur noch auf das Vieh der Bauern und Schäfer, die vom Wolf bedroht werden. Und wer hat kein Mitleid mit einem Lamm, das im Magen eines "bösen Wolfes" endet? Das kleine Lämmchen wünscht sich sicherlich auch nichts sehnlicher, als "hübsch garniert" als Lammbraten auf dem Grill des netten und freundlichen Homo sapiens zu landen, anstatt im Magen von Isegrim.

        Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd übrigens seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität dort größer – und die Wildtierbestände regulieren sich von selbst. Es ist übrigens auch wahrscheinlicher durch eine verirrte Jägerkugel in Deutschland tödlich getroffen zu werden, als vom "bösen Wolf" gefressen zu werden - aber Rotkäppchen würde da sicherlich eine andere Geschichte erzählen.

        • @Ricky-13:

          "Dass sieht mir auch eher nach einer "Geschichte" aus, damit man die lästige Konkurrenz (Wolf, Luchs) im Wald wieder loswerden kann." (Ricky-13)



          Extremer hätten Sie mich gar nicht mißverstehen können, lieber Ricky. Meine Denkanstöße als Grundlage für Ihre alberne Verschwörungstheorie zu nehmen, ist für mich schon sehr herbe. Ich distanziere mich von Ihren krausen Assoziationssaltos so weit ich nur kann.

          • @LittleRedRooster:

            Da machen Sie sich mal keine Gedanken, denn ich hatte Sie von Anfang an richtig verstanden und wie man jetzt auch gut erkennt, auch sofort richtig eingeordnet.

    • @Ricky-13:

      Wenn Sie nicht mal wissen wie Ställe heute aussehen ist es sicherlich besser wenn Sie keinen Kommentar darüber abgeben. Die Ställe sind auf vier Seiten offen und die Rinder werden nur durch Stangen darin begrenzt. Ein Wolf kann unter oder auch leicht über diese Stangen sich bewegen. Aber WARUM damit befassen wenn man seine festgefahrene ( falsche ) Meinung hat.

      • @Günter Witte:

        Die Bauern wissen doch, dass der Wolf seit Jahren wieder im Land ist, aber trotzdem lassen sie ihr Vieh in Ställen die nicht nach allen Seiten gut geschlossen sind? Das wäre ja so, als ob man morgens zur Arbeit geht, die Haustür auflässt und noch einen Brief an die Tür hängt, mit dem Hinweis wo sich das Geld und der Schmuck im Haus befindet. Was glauben Sie, wird die Polizei und die Versicherung Ihnen erzählen?

  • Ich denke mir der Wolf ist letztlich ein "lupus oeconomicus". Das Raubtier greift sich die Beute die am Einfachsten zu erjagen ist. So eine Kuh die gerade auf der Weide verfügbar wird genauso als Beute angesehen wie das auf der Wiese spielende Kleinkind.



    Das kann man nicht verklären oder wegdiskutieren. Der Wolf ist ein Raubtier und lebt von der Jagd. Also müssen Maßnahmen ergriffen werden um Schäden zu vermeiden.



    Hier sollte der Versicherungsschutz erweitert werden ohne das Prämien steigen, will man den Wolf aus ökologischen Gründen weiter halten. Auch die EU könnte mehr machen um den Wolf in den Naturschutz per Subventionen und Prämien in Programme zu integrieren.

  • Mal ehrlich und egoistisch: Ich als Naturbenutzer (Wandern,Zelten,also Erholung) finde es eigentlich ganz okay das die meisten Teile Europas ,insbesondere Mitteleuropa, von großen Raubtieren frei sind. In Gegenden wo bspw. Pumas,Bären,Wölfe etc. leben(USA,Kanada) gibt es auch schon immer wieder "Zwischenfälle". Da ist wenigstens Bearspray(Pfeffergas) als Bewaffnung angesagt und mehr Um -und Vorsicht beim Aufenthalt in der Natur. Außerdem ist Europa, außer in Skandinavien und Nordrussland, dicht besiedelt und die Naturlandschaften seit vielen Jahrhunderten bis Jahrtausenden kein echte Wildnis ,sondern von Menschen geprägte Kulturlandschaften. Das fing im Grunde mit den spätsteinzeitlichen Ackerbauern an ,ab dem Mittelalter gab es einen enormen Entwicklungsschub,der bis heute nachwirkt. Im Grunde ist außerhalb von umgrenzten Reservaten nur für ein großes Raubtier Platz: Homo sapiens. Natürlich ist diese Art völlig überrepräsentiert ,doch trotz einiger halbherziger Reduzierungsbemühungen (bspw. Weltkrieg 1 und 2, diverse Infektionskrankheiten,Hungerkatastrophen) nimmt die Population ständig zu.Auch ist es eher verpönt über eine Begrenzung der Art zu reden.Also ...

  • OH Gott, der Mensch muss sich mit der Natur auseinandersetzen. Dann schnell zum Gewehr greifen!

  • Die ganze Wolfsdiskussion ist Emotional zu stark aufgeladen. Städter, ohne jegliche Ahnung über Tierhaltung oder Landwirtschaft, finden den Wolf toll, ist ja so ein liebes Tier. Menschen, deren Tiere von Wölfen gerissen werden, finden den Wolf nicht mehr so toll. Darum gehören Entscheidungen die das Land betreffen auf dem Land getroffen und nicht durch Städter die sich so, ohne jemals betroffen zu sein, Moralisch ihr Gewissen reinigen.

  • Warum werden Artikel wie dieser nicht mit Fotos der durch Wölfe verletzten oder getöteten Tiere illustriert?

    Ein sterbendes Schaf, dem die Eingeweide heraus hängen, ist zwar kein schöner Anblick, zeigt aber, was passiert, wenn Wölfe eine grössere Herde angreifen: Sie beissen instinktiv so lange zu, solange sich etwas bewegt, statt sich mit einem einzelnen Tier zufrieden zu geben.

    • @VanessaH:

      Warum setzt man keine Herdenschutzhunde 24/7 ein, so wie es auch in anderen Ländern mit Wölfen seit Jahrhunderten gemacht wird?



      Selbstverständlich sollten diese Kosten dann auch vom Bund zu 100% übernommen werden.



      Ein Freund von mir ist Schäfer im Fränkischen. Er hat seit Jahren schon Herdenschutzhunde im Einsatz und auch die Stallungen sind abgesichert. Bisherige Wolfsprobleme? 0

  • Der Wolf hat über Jahrhunderte neben den Menschen gelebt, wurde aber durch Jagd auf Abstand gehalten. Dieses Gleichgewicht wird sich nicht durch nette und aufgeklärte Gespräche oder Artikel in Zeitungen wieder einstellen.

    Valeries Geist hat die Eskalationsstufen zwischen Wolf und Mensch gut beschrieben. Demnach stehen diese Vorfälle mit großen (!) Weidetieren wie Rindern am Anfang, irgendwann wird auch der Mensch mal Opfer von Attacken.

    Anm. der Redaktion: Link entfernt, bitte PDF Downloads als solche markieren. Danke.

  • Ich sag mal im Stall ist das „Abschießen“ ok, wenn du als Einzelwolf in der Bärenhöhle an den Kühlschrank gehst, wirst du ja auch in der unberührten Natur schnell zum Snack. Das Hauptproblem sind doch wieder sich bis zum Erbrechen in fieselige Details ergehende Verordnungen, mit denen sich Politik, Behörde und ja, auch Aktivist:Innen freischreiben können, aber auf die recht konkreten Probleme dieses Landwirtes keine Antwort wissen und auch nicht wollen. Also Hosen runter, wie soll der Mann seine Demeter Kühe mit Wolf auf die Weide bringen?

  • Ich habe absolutes Verständnis für den Bauern.

  • natur ist nicht schützenswert, das würde eine eigenständige bedeutet implizieren, sondern ein gefährliches objekt das es zu unterwerfen gilt.

  • Wie ist der Wolf in den Stall gekommen?

    • @Ruediger:

      Weil in Deutschland die Ställe nicht abgesichert sind. Es gibt zum Teil halb offene Unterstände. Denn bisher waren Raubtiere in den letzten Jahrzehnten kein Problem bei uns.



      Wir müssten wieder umdenken und die Uhren 100 Jahre zurückdrehen.



      Ställe müssten wieder abgesichert werden. Wir müssten wieder Herdenschutzhunde einsetzen.



      Das aber bedeutet Mehraufwand und Kosten.



      Es wäre Schön, wenn der Bund diese dann auch zu 100% übernehmen würde......

      • @Thorsten Kluge:

        Hier ist von einem Stall die Rede, nicht von einem "halboffenem Unterstand", das ist mindestens unpräzise.



        Im Kapitalismus sollten weiterhin die Unternehmer für die Absicherung ihrer betrieblichen Risiken zuständig sein, und nicht der Steuerzahler aka "der Bund".

    • @Ruediger:

      Sie fragen "Wie ist der Wolf in den Stall gekommen?" Ganz einfach, denn der Wolf hatte einen Dietrich. Ein Dietrich ist ein Werkzeug zum gewaltfreien Öffnen bestimmter Schlösser.

      Wenn die Jägerlobby den Wolf wieder erfolgreich ausgerottet hat, dann steht danach bestimmt der Luchs auf der Abschussliste der Jäger. Konkurrenz im Wald mag der Jäger nämlich nicht, denn Rehe töten darf nur der Homo sapiens mit seiner Flinte, aber nicht die natürlichen Jäger (Wolf, Luchs), die von der Natur dafür eigentlich extra erschaffen wurden. Dass es hier auch nicht um ein paar Schafe oder um eine Kuh geht, die ein einzelner Wolf ohnehin nicht anfallen würde, scheint dem Bürger immer noch nicht klar zu sein.

    • @Ruediger:

      "Wie ist der Wolf in den Stall gekommen?" (Rüdiger)

      Naja - Möglicherweise absichtlich ?

      • @LittleRedRooster:

        Das kann gut sein. Aber selbst im Märchen braucht der Wolf eine Liste, um durch die Stalltür zu kommen - und ohne Ahnung von Wölfen oder Kühen zu haben bezweifle ich dass die List, die er bei den sieben Geißlein angewandt hat bei einem echten Wolf und echten Kühen funktionieren würde. Für mich klingt das eher nach Fahrlässigkeit des Bauern

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    ... fordert den GEZIELTEN Abschuss ...



    Die neue VerteidigungsMinisterin ?

    • @82286 (Profil gelöscht):

      Hahahaha...... wenn die Bundeswehr zum "Abschuss" der Wölfe eingesetzt wird, dann haben die Wölfe ja nichts zu Befürchten.



      Gewehre die nicht treffen, Panzer die wegen Softwarefehler liegen bleiben, Kampfflugzeuge die wegen fehlender Ersatzteile nicht in die Luft können.....