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Wissings Verkehrsprognose 2040Auto bleibt wichtigstes Verkehrsmittel

Bis 2040 sollen einer Prognose des Ministeriums zufolge Schienentransporte und E-Mobilität zunehmen – wenn auch nicht genug. Wie kommt man darauf?

Die Bahn ist eine einzige Baustelle: Da guckt Verkehrsminister Wissing! Foto: Andreas Arnold/picture alliance

Berlin taz | In den kommenden 15 Jahren wird der Verkehr in Deutschland weiter kräftig zunehmen. So sagt es jedenfalls die Verkehrsprognose 2040 voraus, die das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse der Studie dienen der Bundesregierung als Grundlage für ihre Infrastrukturplanung – und sie unterscheiden sich dieses Mal teils deutlich von der letzten Prognose für das Jahr 2030. „Das Mobilitätsverhalten hat sich verändert“, stellte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) fest, der die Zahlen am Donnerstag vorstellte.

Zu den Veränderungen haben die jüngsten Krisen viel beigetragen. Corona hat die Arbeit im Homeoffice befördert und Videokonferenzen verbreitet. In der Folge pendeln Arbeitnehmer weniger oder sparen sich Dienstreisen. Und die hohe Zahl an Menschen, die wegen des Ukrainekriegs nach Deutschland geflüchtet sind, hat für eine größere Bevölkerung gesorgt als bei der letzten Prognose angenommen. Dies verursacht zwangsläufig mehr Verkehr.

Wachstum erwarten die Experten weiterhin vor allem im Gütertransport. Der Lkw-Verkehr nimmt der Studie zufolge bis 2040 um 34 Prozent zu und bleibt mit einer Transportleistung von 668 Milliarden Tonnenkilometern im Cargo-Geschäft dominierend. Schienentransporte legen um 35 Prozent zu, rangieren mit einer Leistung von 188 Milliarden Tonnenkilometern aber weiter hinter dem Lkw. Auf ein Minus von 7 Prozent muss sich nur die Schifffahrt einstellen. Durch den Rückzug aus Kohle und Öl verlieren die Binnenschiffer einen wichtigen Teil ihrer Kundschaft.

Im Personenverkehr gibt es ebenfalls teils enorme Zuwächse. Nur die Fahrleistung der Autos nimmt um 1 Prozent auf dann 907 Milliarden Personenkilometer ab. Mit einem Anteil von fast 69 Prozent am Individualverkehr bleibt das Auto aber das vorherrschende Verkehrsmittel. Das größte Wachstum schreiben die Autoren der Studie mit 60 Prozent der Bahn zu. Auch der Busverkehr mit plus 24 Prozent und der Fahrradverkehr mit plus 32 Prozent wachsen demnach. Schließlich erwarten die Experten auch im innerdeutschen Luftverkehr 30 Prozent Zunahme.

Infos nur tröpfchenweise

Die Studie hat das Institut Intraplan im Auftrag des Ministeriums erstellt. Nach Angaben von Geschäftsführer Tobias Kluth wird die bis zu 4.000 Seiten starke Expertise nach und nach veröffentlicht. Sie enthält neben den Annahmen zum Mobilitätsverhalten auch die Analyse des Verkehrsaufkommens in den einzelnen Regionen des Landes. Zum Auftakt hat das Ministerium rund 1.500 Seiten ins Internet gestellt.

Gamechanger hin zu batteriebetriebenen Fahrzeugen könnte der CO2-Preis sein

Die Unterschiede zur letzten Prognose 2014 für das Jahr 2030 und einer Vorausschau aus dem vergangenen Jahr gehen vor allem auf die Aktualität der verwendeten Datensätze zurück. Die neueren stammen aus dem Jahr 2019 und wurden durch die Entwicklungen in den Krisenjahren ergänzt.

Interessant ist ein Blick auf die Annahmen, die der Studie zugrunde liegen. So erwarten die Autoren einen Siegeszug der Elektromobilität im kommenden Jahrzehnt. Fü das Jahr 2040 rechnen sie damit, dass zwei Drittel der Autos batteriebetrieben und weitere fünf Prozent mit Hybridantrieben ausgestattet sind. Nur drei von zehn Fahrzeugen sind dann noch mit Verbrennermotoren unterwegs. Auch bei schweren Nutzfahrzeugen sieht die Studie einen Anteil von 85 Prozent, die elektrisch oder mit Wasserstoff betrieben werden. Für die Bahn unterstellen die Experten sogar eine vollständig klimaneutrale Antriebstechnik.

Gamechanger CO2-Preis

Kluth begründet die Annahmen unter anderem mit dem steigenden CO2-Preis, der das Fahren mit Verbrennermotoren im Vergleich zu Elektroautos teurer machen wird. Etwas optimistisch erscheint die Wachstumsprognose, die dem Gutachten zugrunde liegt. Demnach legt die Wirtschaft in Deutschland bis 2040 um 33 Prozent zu.

Die Prognose wird nun die Grundlage für die Bedarfsplanung in der Infrastruktur. „Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir weiter in alle Verkehrsträger investieren“, folgert Wissing aus den Ergebnissen. Die Ziele seien jetzt schon ambitioniert, etwa weil die Bauwirtschaft gar keine zusätzlichen Kapazitäten für einen schnelleren und umfangreicheren Ausbau der Verkehrswege habe.

Kritik kommt derweil vom Verband Allianz pro Schiene. Er fordert eine Umkehr des Verfahrens. Erst solle die Politik verkehrspolitische Ziele formulieren und diese dann umsetzen, statt sich an einer Bestandsaufnahme des Status quo zu orientieren.

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36 Kommentare

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  • taz: *In den kommenden 15 Jahren wird der Verkehr in Deutschland weiter kräftig zunehmen. So sagt es jedenfalls die Verkehrsprognose 2040 voraus, die das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hat. [...] Die Studie hat das Institut Intraplan im Auftrag des Ministeriums erstellt.*

    Das ist ja toll, dass bei der Verkehrsprognose genau das herauskommt, was die FDP-"Autopartei" sich wohl erhofft hat. In welcher 'Wahrsager-Glaskugel' hat das Institut denn diese Prognose "erblickt"; in der Glaskugel der Autoindustrie-Lobbyisten oder in der 'Glaskugel' der Autobahnbau-Lobbyisten?

    Apropos Prognosen (= Vorhersagen oder Voraussagen). „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“, sagte schon so treffend Mark Twain.

    • @Ricky-13:

      Was soll den an der Prognose "Autopartei" sein. Glauben Sie wirklich dass bei einem "grünen" Verkehrsminister die Zahlen rosig aussehen und die Prognose" Klimawandel" schon gar nicht mehr existiert?

      Und einen wissenschaftlichen Gutachten und den Bearbeitern ohne jegliche Begründung "Glaskugelei" vorzuwerfen ist auch eine sehr schwache Argumentationsführung.

      Die Verkehrsprognose ist extrem wichtig. Sie zeigt, dass noch größere Anstrengungen notwendig sind, um eine Verkehrswende hin zu bekommen. Mit Schönrednerei wird man nur in den Schlaf gewiegelt

  • Die Lobbyisten der Automobilindustrie wird Wissing schon sagen wo es lang geht...

  • Mir tun die Leute Leid, die aktuell in der Autoindustrie arbeiten.



    Ein Verkehrsminister setzt auf ein totes Pferd.



    Egal, in Deutschland mag es 80 Millionen Autofetischisten geben, die nach einem PS-starken Verbrenner fragen, meinetwegen auch nach einem fetten E-Auto.



    Die Welt hat uns längst überholt. Mobilität geht anders.



    Solange fantasielose Minister wie Wissing (FDP) oder aus der CSU sagen, wo es lang gehen soll, ist der Niedergang vorprogrammiert.



    Die deutschen Autokonzerne haben den Trend zusammen mit der Politik verschlafen.

    • @Manzdi:

      "Die Welt hat uns längst überholt. Mobilität geht anders."



      Ja wie denn?



      So etwa wie in den USA, wo europäische SUV's als 'Kleinwagen' durchgehen würden...?



      Oder so wie in Asien, wo sich jede Dekade der Flugverkehr verdoppelt?

      • @Farang:

        Es ist wenig hilfreich, Nationen wie die USA heranzuziehen. Die USA kann von ihren Ressourcen noch aus dem Vollen schöpfen. Der Niedergang zeichnet sich aber ab. In Asien ist der steigende Flugverkehr an einen steigenden Wohlstand gebunden.



        Freiheitsgrade erfordern oft höhere Verbräuche von Ressourcen.



        Moderne Mobilität ist entkoppelt von Besitz und Status. Sie erfolgt on Demand. Das zumindest reduziert die Rohstoffachfrage. Berechnen Sie doch mal allein die Stellfläche für 50 Millionen Autos, die 95% ihrer Lebenszeit nur stehen.



        Blicken Sie mal nach Kopenhagen oder Utrecht. Allein der Radverkehr zeigt, wie es anders geht. Mit elektrischen Antrieben und Leihoptionen bekommt das Konzept auch in ländlicher Umgebung mehr Potenzial.



        Weg vom Status hin zur besitzlosen Nutzung.

    • @Manzdi:

      Die Menschen dort bekamen Jahrzehnte ein hohes Schweigegeld. Der Vorarbeiter ohne höheren Bildungsabschluss o.ä. bei VW dürfte mehr erhalten haben als ein Hochqualifizierter in anderen, sinnvolleren Branchen. Und ab einem frühen Alter.



      Schade gleichwohl, dass Großkapitalministranten da besser rauskommen werden als Anpacker.



      VW hätte längst das Volksfahrrad auf den Markt bringen können, mit und ohne E.

      • @Janix:

        Da ist was dran. :)

  • Warum soll die Politik das alles regeln? Das ist Sache des Marktes und der Verfügbarkeit. Eine alleinerziehende Mutter, die ihren alten Wagen fährt, wird man mit monströsen Kosten kommen. Leisten kann sich den Wandel nur die Reichen mit dem Einfamilienhaus, das die Ladestation direkt in der eigenen Garage hat. Der E-Wagen wird erst als Zweitwagen angeschafft und irgendwann hat man dann eben zwei E-Autos. Die alleinerziehende Mutter mit ihrem kleinen Verbrenner, wird dann eben alles zu Fuß machn müssen.

    Und jetzt frage ich mich wie denn diese Mutter unterstützung finden kann?

    • @Sanni:

      "Warum soll die Politik das alles regeln? Das ist Sache des Marktes und der Verfügbarkeit."



      Also nach meinem Verständnis ist Aufgabe der Politik (und deren gewählte Vertreter*innen) in einer Demokratie, die Belange und Interessen der Bevölkerung zu regeln und zu organisieren und dies eben nicht allein dem Markt zu überlassen. Aber da bin ich wohl nostalgischer Theoretiker, denn praktisch läuft das längst marktorientiert. Schade, dass das gut geheißen wird, denn das kostet uns durchaus gewisse Freiheiten...

    • @Sanni:

      Warum ist die Mutter alleinerziehend? Warum kann sie ihre Wege nicht mit dem Rad oder zu Fuß machen? Warum meinen immer alle ohne Auto geht es nicht?

      • @Gummistiefel:

        Weil die Mutter zum Beispiel im äußeren Bereich einer Großstadt wohnt und in eine 60 km entfernte Kleinstadt pendelt, wo sie schon früh morgens als Ärztin arbeitet. Und ÖPNV (wenn alles ohne Verspätung abläuft) fast 2 h dauern würde und es mit dem Auto - da eine Autobahn in der Nähe ist - es normalerweise unter 45 Minuten dauert.

        Es kann sein, dass man da in Zukunft mit Carsharing oder autonomen „Taxen“ arbeiten kann. Aber es erscheint mir ausgeschlossen, dass man sich jemals 4 h plus Verspätung und Sicherheitszuschläge statt 1,5 h antut.

    • @Sanni:

      ...also die Kategorisierung " alleinerziehende Mutter " ist iwie recht verallgemeinernd .



      Es gibt alleinerziehende Mütter, die mit ihrer qualifizierten Berufsausbildung und ihrem Einkommen sehr gut ihr Lebensmodell verwirklichen - sprich Karriere und Mutter sein gut organisiert bekommen.



      Mutter zu sein ist heutzutage keine Hauptrolle der Frau mehr, wie im 3. Reich und in den 50er Jahren...

  • Diese „weiter so Mentalität“ und Ablehnung einer aktiven Verkehrspolitik die auch lenken will, ist einfach der Kern der Politik der FDP. Das sollte niemanden wundern, da der Markt es schon richten wird, und zwar im Sinne der FDP Wähler*innen. Diese Gruppe ist zwar klein , aber nimmt umso größeren Einfluss auf die Politik in Deutschland. Das können wir uns nicht mehr leisten, deshalb gibt es nur eine Antwort: No FDP! Das sollte doch möglich sein.

    • @Jutta Kodrzynski:

      Verraten Sie mir, auf welcher gesetzlichen Grundlage ein Verkehrsminister den Menschen das Auto fahren verbieten soll? Die Steuer wird schon regelmäßig erhöht, da wird also was getan.



      Verabschieden Sie sich von den grünen Träumen, dass man mit Verboten in diesem Bereich irgendetwas erreichen könnte. Diese phantasielosen Verbotsträume sind einfach nur noch nervig. Es hat einen Grund, warum die Grünen in Umfragen abschmieren

      • @Bommel:

        Bevor ich noch mal solche unverdauten Floskeln lesen muss:



        Verbietet der Staat nicht ständig etwas, von der roten Ampel bis zum Pfusch am Bau?



        Wie sieht ihr Vorschlag aus, das Klimaziel zeitnah zu erreichen, wirklich zu erreichen? Alternativ: die enormen Kosten von Nixtun aufzubringen?

        • @Janix:

          Die genehmigten zu fahrenden Kilometer könnten ganz simpel mit einer App, für privat Personen für z. B. 1.500 km pro Jahr innerhalb Deutschlands , genehmigt werden.



          Berufliche Kfz Nutzer entsprechend Nachweis- entsprechend mehr.

  • Die Ableitung ist einfach: So geht's nicht weiter (Klima, Schäden, Kosten), also wird das Auto verstärkt in die Museen geschoben und das viele Geld (privat wie öffentlich) dafür anders eingesetzt: für eine Infrastruktur wieder für alle (Rad, Fuß, ÖPNV) z.B.



    Kopenhagen hat sich aus finanziellen Gründen so positiv umgebaut. Andere ländliche Ecken aus sozialen Gründen wieder einen besseren ÖPNV gegönnt.

    Der jetzige Retro-Minister schreibt zwar noch seinen Namen ölig-fies in die Bücher, aber gegen die Realität lässt sich schwer auf Dauer agieren.



    Kostensparend wäre, wenn wir möglichst rasch neue Autobahnen und so einen Tinnef stoppen. Das ist das Äquivalent zur neuen Ölheizung.

    • @Janix:

      Genau, die Grünen sind an allem schuld. Nach dieser einfachen Formel wird zur Zeit Politik gemacht. Verschlafene Modernisierungen und Investitionen in die Infrastruktur wurden seit 30 Jahren eingebremst. Statt dessen hat man das Tafelsilber an private Investoren verkauft. Jetzt versucht man das fast unmögliche, die Versäumnisse in wenigen Jahren wieder aufzuholen. Für mich sind die Grünen die einzigen die einen Plan für die Zukunft haben. Das ist für viele unangenehm weil man selber aktiv werden muss. So wählt man vermutlich lieber Merz der uns ins Jahr 1980 zurückversetzen will, weil da ja alles so toll war.

    • @Janix:

      "Kopenhagen hat sich aus finanziellen Gründen so positiv umgebaut. [...] Der jetzige Retro-Minister ..."

      Kopenhagen ist kein Minister sondern eine große Kommune in Dänemark. Wenn man Kopenhagen in DE will, dann muss man die Kommunen in DE antreiben. Sie sind für alle jene Felder verantwortlich, die eine Verkehrswende ausmachen: kommunaler Straßen- und Radwegebau, kommunale Verkehrsplanung und Betrieb der i.d.R. immer kommualen Verkehrsbetriebe.

      Der Verweis auf den Verkehrsminister ist so typisch deutsch. Hier will man immer die eine führende Person haben, die scheinbar alles richten kann. Da muss man sich auch nicht mit der Kommunalpolitik vor der eigenen Haustür auseinander setzen.

  • Es scheint mir bei diese Studie ist der Wunsch Herr des Gedanken. Aktuell erlebe ich unter Kollegen eher, dass sie sich von der Bahn verabschieden, weil deren Unzuverlässigkeit nicht mehr zumutbar ist. Wie sich dieser Zustand jemals bessern soll, wenn die Schiene konstant immer stärker belastet wird ist mir ein Rätsel.

    Auch bei der Prognose innerhalb von 15 Jahren auf 2/3 Vollstromer zu wechseln erscheint utopisch. Das Durchschnittsalter der zugelassenen PKW liegt bei fast zehn Jahren, entsprechend müsste dieser Wandel bis 2030 weitgehend vollzogen sein, was absolut unrealistisch ist.



    Ebenfalls merkwürdig mutet die geringe Zahl der Hybride an. Diese sind gegenwertig deutlich beliebter als Vollstromer, was technisch völlig nachvollziehbar ist. Die Ladeinfrastruktur ist nicht toll und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Da ist es doch verständlich, dass die Menschen lieber zweigleisig fahren.

    • @Julius Anderson:

      Ein Auto bleibt ein Auto, also seltsame 2.000 kg Blech für 80 kg Mensch, also ressourcenfressend.



      Hybrid hieße, zwei Systeme herumschleppen zu müssen. Also richtig ineffizient, sorry, das muss jeder sagen, der auch einen Faden Ingenieursdenken im Leib hat.



      Das E-Reichweitenthema ist ansonsten absehbar gelöst, jedenfalls im zumutbaren Bereich. Insbesondere, wenn man wieder auf normalere Größen und Massen geht.



      Es müssen sich nur noch die Denkschubladen adaptieren.

      Beschleunigen würde sich das, wenn Verbrenner ihre kompletten externen Kosten auch mal tragen würden, anstatt sogar noch belohnt zu werden.

  • Einfach alle anderen Fortbewegungsmittel sabotieren und schon ist das Auto - die heilige Kuh der Deutschen neben Ballermann und Neujahrsknallerei - die einzige verkehrstechnische Lösung. FDP-Politik in a nutshell.

  • "Zu den Veränderungen haben die jüngsten Krisen viel beigetragen. Corona hat die Arbeit im Homeoffice befördert und Videokonferenzen verbreitet. In der Folge pendeln Arbeitnehmer weniger oder sparen sich Dienstreisen. "

    Auf welche Zahlen beruht diese Aussage?

    "Immer mehr Deutsche pendeln zum Arbeitsplatz" vermeldet tagesschau.de 2024 ( www.tagesschau.de/...r-pendler-102.html )

    Die Pendler-Zahl nimmt stärker zu. 2022 sind 20,3 Millionen Menschen gependelt. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Jahr 2012. Die durchschnittliche Pendeldistanz betrug im Jahr 2000 etwa 7 km; heute liegt der Durchschnitt bei fast 18 km. ( www.deutschlandatl...en.html#_s29u2ufvk )

    • @Rudolf Fissner:

      Es arbeiten ja auch mehr (gestiegene Frauenerwerbsquote), das könnte den scheinbaren Widerspruch auflösen.



      Und passen Sie auf bei den Vergleichsjahren als Basis, wenn man die strategisch wählt, kann man immer alles zeigen. Hier ging es um die jüngste Zeit.

      Dass in einem entwickelten Land, das das Geld für Grundinfrastruktur (Rad, ÖPNV) und kompaktere Raumplanung hätte, Menschen immer noch ein Auto haben "müssen" und Pendelkosten sogar von der Steuer abgezogen werden können statt eine Extrasteuer zu erhalten (wegen Straßen- und Umweltbelastung), ist ansonsten wohl einfach ein Anachronismus.

      • @Janix:

        Die Extrasteuer für Autofahrer gibt es schon, es ist die Energiesteuer, früher Mineralölsteuer.

      • @Janix:

        Haben Sie sich die stetig steigenden Zahlen der Anzahl der Pendler und Pendlerdistanzen in den Quellen angeschaut.

        Was da sein muss ist da natürlich nicht draus zu lesen, aber für einen Rückgang des Pendels sprechen die Zahlen ganz und gar nicht. Leider. Man sieht die Realität mit einer rosa Brille, wenn man Homeoffice schon als die Verkehrswende ansieht.

        • @Rudolf Fissner:

          Da bin ich nicht so weit von Ihnen entfernt. Erst immer mal die Daten und Fakten prüfen, bevor man analysiert. Und dann wertetransparent zur Bewertung schreiten.



          Die Tagesschau-Quelle sagte m.E. nicht genau das aus, was Sie schrieben. Aber natürlich auch nicht, dass es schon in Richtung Radelrepublik ginge.



          Wir müssen deutlich mehr tun als jetzt. Ich würde mir wünschen, dass Wissing, in Rheinland-Pfalz noch ganz brauchbar, sich von Lindner emanzipiert und doch noch Verkehrsminister wird.

  • Arbeitsverweigerung im Amt!



    Da legt der Verkehrsminister eine Verkehrsprognose von Wissenschaftlern vor, die aufgeschrieben haben, was passiert, wenn sich "der Verkehr entwickelt, wie er es will", statt zu schauen, was man tun muss, damit es sich anders entwickelt. Denn unter dem Strich kommt noch mehr Verkehr heraus. Damit steigen die CO2-Emissionen. Unsere Lebensbedingungen werden immer schneller zerstört!



    Im einzelnen:



    Der Personenverkehr (in km) soll demnach bis 2040 um 7,9 % steigen, davon der individuelle motorisierte Verkehr (also Auto und Motorrad) 68,6 % ausmachen.



    Aber noch schlimmer beim Gütertransport: Hier soll das Gesamtvolumen bis 2040 in tkm (Tonnenkilometer) um sage und schreibe 31,2 % wachsen. Die Straße, also der LKW, soll auf einen Anteil von 73,9 % anwachsen!



    Und es wird noch schlimmer:



    Denn die Wissenschaftler nehmen sich dann auch der vom Verkehr verursachten CO2-Emissionen an. Sie ermitteln eine Abnahme der Emissionen bis 2040 um 78 %. Sie schreiben aber dazu: "Damit wird das im Klimaschutzgesetz gesetzte Ziel einer Minderung aller THG-Emissionen bis zum Jahr 2040 um 88 % im Verkehrsbereich verfehlt."



    Und nu kommst du, Wissing!

    • @Mark Roach:

      "Und nu kommst du, Wissing!"

      Soll Wissing ihnen das Auto verbieten?

      Die Realität sieht dich völlig anders aus. Verantwortliche gibt es viele und Lösungen können da nicht von einer einem Ministerium getroffen werden

      Beispielsweise ist aufgesetztes Parken auf Bürgersteigen bereits seit langem verboten. Trotzdem scheren sich selbst die rot-rot-grünsten Kommunen und Bundesländer nur wenig um die Gesetzeslage und müssen über Gerichte dazu gezwungen werden Autos von den Gehwegen zu vertreiben.www.zdf.de/nachric...gsgericht-100.html

      Verkehrspolitik als einsame Aufgabe eines Verkehrsministers zu sehen ist gleich zu setzen mit Wegschauen.

  • ".... Bis 2040 sollen einer Prognose des Ministeriums zufolge Schienentransporte und E-Mobilität zunehmen – wenn auch nicht genug. Wie kommt man darauf? ..." In dem man einfach nichts macht?

  • Wer das CO2-Ziel geistig begriffen hat, weiß, das Verbrennerfahrzeuge wie Autos, Lkw, Flugzeuge einer schweren, immer teurer werdenden Zeit entgegengehen.



    Je weniger wir da jetzt noch fehl-zahlen, desto besser volkswirtschaftlich.



    Und Planungen sollten das einplanen wie beschleunigen.



    Wissing sollte die Autoindustrie endlich mal ihre Schäden zahlen lassen, und bevor die auch das Restgeld als Dividende dubiosen Erben rausgeschoben haben.

    • @Janix:

      Die Autoindustrie soll dafür zahlen, dass Sie in der Vergangenheit Verbrenner genutzt haben?

    • @Janix:

      "Je weniger W I R da jetzt noch..."



      Es ist also klar, wer für die Schäden zahlt, und bevor Wissing oder ein sonstiger zuständiger Politiker dagegen etwas tut, erblühen die Telegraphenmasten.

      • @Erfahrungssammler:

        Kaustisch.



        Aber da Wissing sowieso mit der Lindner-FDP aus dem Parlament herausfliegen wird, hilft die Drohung mit der Wählerklatsche kaum noch bzw. ist Lindner so verblendet, die Dosis des Falschen zu erhöhen. Da lockt die Anschlussverwendung beim Bund der Automobilindustrie mehr.



        Doch sind es alles einfach Zyniker, oder sind sie nicht auch mal aus anderen Gründen in die Politik eingestiegen? Ok, nicht Lindner mit seinem Syndrom, aber Wissing vermutlich schon.

    • @Janix:

      Wer den Klimawandel geistig begriffen hat, wird die Zukunft im Amphibienfahrzeug sehen, Wissing übernehmen Sie.