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Wiederholung der BerlinwahlenWie es doch noch scheitern kann

Am Sonntag wird in Berlin die Wahl von 2021 wiederholt. Ob es dazu wirklich kommen wird, ist unkalkulierbar. Es könnte noch einiges schieflaufen.

Es hat geschneit in Berlin Foto: Stefan Zeitz/imago

Die S-Bahn-Verbindung zwischen Nord und Süd ist unterbrochen, die U2 ist unterbrochen, zwischen Kottbusser Tor und Warschauer Straße ist die U1 unterbrochen. Eine technische Störung sorgt auf der U9 für Stillstand. Am Hauptbahnhof muss eine Bombe entschärft werden. In Niederschöneweide sind Personen im Gleis. Am Ostbahnhof kommt es zu einem Polizeieinsatz. Aufgrund von Bauarbeiten fährt der Aufzug am Hermannplatz (Zwischenebene Zugang Karstadt) erst am 30. Juni.

Es schneit.

Migrantische Jugendliche (mutmaßlich aus Neukölln. Eine Woche später wird rauskommen, dass die Mehrheit nie migriert ist und nicht aus Neukölln kommt) locken Wäh­le­r*in­nen in einen Hinterhalt und bewerfen sie mit Böllern.

Es regnet.

200 Meter Friedrichstraße sind für den Autoverkehr gesperrt. Autofahrer veranstalten am Wahlwiederholungstag einen ganztägigen Korso für die Freiheit. Die Innenstadt wird weiträumig abgeriegelt.

Es ist kalt.

Die CDU schafft es nicht rechtzeitig, die Vornamen aller Berliner Wahlberechtigten zu checken. Mitglieder und Wähler der CDU rufen spontan zum Wahlboykott: „Wenn Mahmut wählt, wählt Hartmut nicht!“

Die Sonne scheint.

Weil die Post streikt, kommen Briefwahlunterlagen nicht an. Der Berliner Verfassungsgerichtshof entscheidet deswegen noch im Februar, dass die Wahlwiederholung wiederholt werden muss. Das Bundesverfassungsgericht entscheidet allerdings im März, dass die erste Wahlwiederholung der Berlinwahl nicht rechtens war.

Der Himmel ist grau.

Ver­tre­te­r*in­nen der Letzten Generation blockieren den Zugang zu den Wahlurnen in 24 von 78 Wahlkreisen. Der Polizei geht der Kleberentferner aus.

Es regnet.

Hertha-BSC-Hools blockieren seit Sonntag früh ein Wahllokal. Wenn bis Anpfiff um 15.30 Uhr ihre Forderungen nicht erfüllt würden, drohen sie mit Eskalation.

Nieselregen in Tegel.

Am Flughafen BER ist Stromausfall. Es findet sich kein Handwerker. Hunderte Passagiere übernachten in Flugzeugen. Der Landeswahlleiter verweigert ihnen die Bitte, ihre Wahlzettel im Flugzeug ausfüllen zu dürfen und von Lieferando abholen zu lassen.

Es ist Graupel angekündigt.

Ein Wahllokal in Friedrichshain verschwindet in der Nacht zum Wahlwiederholungssonntag. Es musste einer BioCompany weichen.

Es ist für einen Februartag ungewöhnlich warm.

Erstwähler verwechseln die Schlange vom Fetischclub KitKat mit der Schlange vor der Wahlurne. Der Türsteher nimmt ihnen die Wahlzettel ab, fordert sie aber zunächst auf, sich unter der Jacke nackt zu machen.

Es droht ein Gewitter.

Einige Wähler verwechseln das Bezirkswahlamt mit dem Bürgeramt. Die Sachbearbeiter nehmen die Wahlzettel entgegen und sagen: „Bearbeitungszeit etwa 6 Wochen. Rufen Sie uns nicht an. Wir melden uns.“

Ein aus dem TV bekannter Wetterfachmann droht mit Windböen in Lichterfelde-West.

Eine Krähe im Görlitzer Park hackt einer anderen ein Auge aus. Das SEK muss ausrücken und nutzt die Gelegenheit für eine Razzia bei den Dealern. Ganz Kreuzberg darf das Haus nicht verlassen. Auch das Rumlungern auf Parkbänken wird für den gesamten Sonntag untersagt.

Wolken über Marzahn-Hellersdorf.

In mehreren Wahlkabinen fehlen Kugelschreiber. Ein Wahlhelfer lässt wissen, dass den Leuten in der Türkei und Syrien ganz andere Sachen fehlten und sagt: „Lassen Sie sich doch einen rüberfaxen.“

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1 Kommentar

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  • Ghostwriter: Douglas Adams. Mensch sieht Arthur Dent im Bademantel und in Pantoffeln schicksalergeben und fröstelnd durchs graue Gegriesel der Kieze streifen. Großartig ! Mehr sowas inne taz, bittebitte. 'Die Wahrheit' künftig auf Seite 1 !!!