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Wann kommt die Wärmewende?Geheizt wird munter weiter

Heute bekommt man ein Zimmer mit weniger Energie warm als früher. Trotzdem verbrauchen die Deutschen ähnlich viel wie zuvor. Das hat Gründe.

Ein Lichtblick für Energiesparfreudige, ein Horror für viele Mieter: energetische Haussanierung Foto: dpa

Freiburg taz | Es klingt gut, stimmt aber so nicht: „Deutsche benötigen immer weniger Energie zum Heizen“, so fasste die Deutsche Presseagentur am Mittwoch den aktuellen „Wärmemonitor“ des Deutschen Insituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zusammen. Dieser stützt sich auf die Abrechnungsdaten des Wärmedienstleisters Ista, die Daten wurden um Witterungseinflüsse bereinigt.

Der Heizenergiebedarf von Mehrfamilienhäusern sei seit 2003 um 18 Prozent gesunken, schreiben die Autoren. Doch sie beziehen sich auf den Quadratmeter Wohnfläche. Da die Wohnfläche pro Kopf aber im gleichen Zeitraum um 14 Prozent zunahm, sind die absoluten Einsparungen an Heizenergie am Ende gering. Der Fortschritt aus Sicht des Klimaschutzes ist also entsprechend dürftig.

Zudem können nicht einmal die Fortschritte beim relativen Verbrauch darüber hinwegtäuschen, dass die Gebäudesanierung in Deutschland nur schleppend vorangeht.

Die Sanierungsquote dümpelt bei etwa einem Prozent des Bestandes. Das heißt: Im Mittel wird ein Gebäude nur alle 100 Jahre umfassend auf Vordermann gebracht. Mit einem solchen Wert ist das Ziel der Bundesregierung nicht zu erreichen, dass der Energiebedarf im Gebäudesektor spätestens 2050 80 Prozent niedriger liegen soll als 2008.

Alle 100 Jahre mal eine Sanierung

Hinzu kommt: Die derzeit niedrigen Preise für Heizenergie werden die Aktivität der Hauseigentümer weiter bremsen. Aktuell wird der Liter Öl für rund 50 Cent verkauft, vor einem Jahr kostete er noch 56 Cent, vor zwei Jahren 79 Cent und vor vier sogar 94 Cent. Beim Erdgas war der Rückgang zwar deutlich schwächer, aber auch das wurde zuletzt billiger.

Die Bereitschaft für Investitionen in energetische Sanierungen sei schon in der jüngsten Vergangenheit durch die gesunkenen Energiepreise gedämpft worden, schreibt das DIW. Es bedürfe daher „eines zusätzlichen Schubs“, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Große Wohnungsunternehmen trügen bereits heute „maßgeblich“ zur energetischen Sanierung des Gebäudebestands bei. Für den Erfolg der Energiewende sei es aber ebenso wichtig, auch kleine Unternehmen und private Einzeleigentümer verstärkt für die Sanierung ihrer Objekte zu gewinnen.

Als Instrument, um Energieeffizienzinvestitionen zu finanzieren, propagiert das DIW auch das sogenannte Contracting. Dabei investieren externe Unternehmen in die Verbesserung der Energieeffizienz und erhalten für einen bestimmten Zeitraum einen Teil der eingesparten Energiekosten ausbezahlt. „Idealerweise wird in einem derartigen Modell niemand schlechter gestellt als zuvor, während der Energieverbrauch reduziert wird“, schreibt das DIW.

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40 Kommentare

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  • In den Kommentaren ist mir eindeutig zu viel Skepsis und Unwissenheit drin:

    Aus Klimaschutzgründen ist es dringend geboten Häuser vernünftig zu dämmen. Die Dämmstoffwahl inkl. Energie- und Entsorgungsaufwand hierfür, die fachgerechte Bauausführung, aber auch begleitende Maßnahmen, wie Fenstertausch etc sind in Ihrer Gesamtheit zu sehen. Klar ist aber auch, dass der Mieter/Eigenheimnutzer die Heizenergieeinsparungen nicht durch ein mehr an beheiztem Wohnraum oder höhere Temperaturen zunichte macht.

    Auch muss man sich klar machen, regelmäßig manuell zu lüften oder wer nicht kann/will automatisch lüften zu lassen. Allemal besser als wenn es unkontrolliert durch die Fenster zieht.

    Zum Atmen der Häuser!

    Luftaustausch durch eine Wand fand vor der Dämmung nicht statt und danach auch nicht. Bei der Feuchtigkeit geht es ebenfalls gegen Null.

    Luftaustausch findet vorwiegend durch alte Fenster und Türen statt. Auf dieses "Atmen" kann ich gut verzichten. Zur Feuchtigkeitsregulation ist ein guter Kalkputz an der Innenwand zusammen mit dem Lüftungsverhalten viel entscheidender.

     

    Ob und wie Vermieter eine Energie-Einsparungsmaßnahme an die Mieter weitergeben ist eine ganz andere Sache. Die Gier eben...

    Wenn Energieeinsparungen nach Sanierungen zunichte gemacht werden durch " hochsommer(liches) hochfahren nder Heizungsanlagen" (Rainer B.) dann liegt das am falschen System "wer viel verbraucht, bekommt einen günstigen Preis" und gehört dringend geändert (z.B. begleitende gesetzgeberische Komponente).

    Ich warte dringend auf Heizölpreise >1 €/Liter, dann freut sich ein Gros der Mieter in gedämmten Häusern.

    • @Robert Bauer:

      Die Freude dürfte sich doch in sehr engen Grenzen bewegen, weil dann auch der Rollsaft an den Tankstellen schnell nachzieht.

  • Alternativen zur Styropor-Fassadendämmung gibt es mittlerweile auch mehr als genug. Das muss nicht zwingend teurer sein, es ist nur entsprechende Aufklärung und ggf. Schulung bei den Handwerksfirmen nötig.

    • @Khaled Chaabouté:

      Klar! Man kann schließlich auch aus Kuhscheiße Bremsklötze pressen, die sehr hochwertig aussehen.

      • @Rainer B.:

        Ja, Bremsklötze aus Kuhscheiße sind sehr hochwertig, aber wichtig ist dabei, dass die Kuh sich natürlich und artgerecht ernährt hat.

         

        Wir konnten jedenfalls unsere historische Fassade retten, indem Holzweichfaserplatten-Innendämmung in Kombination mit Wandheizung und Lehmputz eingestzt wurde.

         

        Ob die Wohnung nun "atmet" kann ich nicht beurteilen, aber die Raumluft ist definitiv besser als in den luftdicht unter Styropor verpackten Buden und die Energieeinsparung enorm.

        • @Khaled Chaabouté:

          Das freut mich für Sie. Eine luftdichte Dämmung - egal aus welchem Material - führt unweigerlich zum "Absaufen" der Wände, wenn sich davor keine Lüftungsschicht befindet, über die die Luftfeuchtigkeit aus den Innenräumen abgeleitet werden kann. Lehmputz ist ja ein seit Jahrhunderten bewährter Baustoff, aber ob er in großem Stil in den meist mehrstöckigen Häusern der Wohnungsgesellschaften eingesetzt werden kann, bezweifle ich einfach mal.

  • Ich habe nichts gegen eine gut gedämmte Wohnung, aber atmen muss sie schon noch.

     

    Und ob alle "Bürger" das Geld dazu haben, die Investitionen zu tätigen, ist mehr als fraglich.

    • @Hanne:

      Naja, bei einer aktiven Wohnraumlueftung ist die Luftwechselrate deutlich hoeher als wenn man ab und an im Winter das Fenster oeffnet.

  • "Gerade bei den großen Wohnungsgesellschaften kann sich gar keine Energieeinsparung einstellen."

     

    Das Problem ist, dass bei Wohnungsbaugesellschaften und bei Fernwärmeunternehmen - oft - niemand fachlich in der Lage ist, die Heizungssteuerung sinnvoll und energiesparend einzustellen. Auf diese Weise wird Energie regelrecht verschleudert.Deswegen sind die Heizkosten für Mieter oft erheblich höher, als für EFH-Besitzer.

    • @A. Müllermilch:

      Angebliche Probleme mit der Heizungssteuerung sind eine gern genutzte Ausrede, wenn es um gezielte Verbrauchsanpassungen nach oben geht.

      Installation und Wartung der Steuerungsanlagen werden von den Wohnunggesellschaften so gut wie immer an externe Fachfirmen vergeben. Wenn die Murks abliefern, oder die Standards nicht einhalten, sind die ganz schnell raus und dürfen auch Schadensersatz leisten.

      • @Rainer B.:

        "Installation und Wartung der Steuerungsanlagen werden von den Wohnunggesellschaften so gut wie immer an externe Fachfirmen vergeben."

         

        Heizungsmmonteure, die Steuerungsanlagen sinnvoll programmieren können, sind zumindest sehr rar. Eigene Erfahrung mit von Stadtwerken "gewarteten" Fernwärme-Heizungssteuerrungen: absolut inkompetent.

        • @A. Müllermilch:

          Welches Interesse sollten Fernwärmeunternehmen auch an Energieeinsparungen ihrer Kunden haben?

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Bevor ich mir so einen Plastikscheiß vor die Fassade kleben lasse, verbrauche ich die dafür aufzuwendenden Energie- und Entsorgungskosten lieber in Form behaglichen und vertretbaren Energieverlustes durch meine Fachwerk-Außenwände.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Es gibt es durchaus ökologisch verträgliche alternative Wärmedämmungen zu Polystyrol, bei Sichtmauerwerken und Sichtfachwerken auch in Form von Innendämmungen.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Neuerdings sehe ich an großen Baustellen diesen Dämmmüll (aus nicht natürlichen Stoffen) in der Farbe babyrosa.

      • 3G
        32795 (Profil gelöscht)
        @Hanne:

        Was Sie da sehen ist vermutlich Phenolharzschaum (ist gerade stark im Kommen). Der wird für gewöhnlich in babyrosa eingefärbt.

         

        Wer Polystyrol mag wird Phenolharz lieben...

  • Energieeinsparungen durch sogenannte "energetische Sanierungen" sind vielfach nur minimal. Sie werden trotzdem durchgezogen, weil es dafür Zuschüsse gibt und man hinterher die Miete anheben kann. Der Staat hilft also den Eigentümern, den Wert ihrer Objekte zu steigern und die Mieter zu schröpfen, denn die haben davon i.d.R. nichts bzw. nur Unannehmlichkeiten und Mehrkosten.

    Gerade bei den großen Wohnungsgesellschaften kann sich gar keine Energieeinsparung einstellen, weil diese langfristig nur dann weiter günstig Energie einkaufen können, wenn sie auch bestimmte Mengen davon abnehmen. Das führt dann vielfach dazu, dass selbst im Hochsommer die Heizungsanlagen hochgefahren werden, wo früher bis zum Beginn der Heizperiode die Heizungsrohre kalt blieben.

    Dazu kommt noch, dass etwa der beliebte Austausch von "alten" Holzfenstern gegen neue Kunstofffenster mit Dreifachverglasung das Raumklima verschlechtern und zusätzliche Maßnahmen der Be- und Entlüftung erforderlich machen, die die energetisch aufgeheizte Luft über elektrisch betriebene Ventilationssysteme direkt nutzlos dem Weltraum zuführen. Es ist festzustellen, dass "energetische Sanierungen" auch deshalb so gefördert werden, weil sie zur Absatzsicherung der Energieversorger beitragen.

  • Ist doch alles kein Problem. Die Grünen sagen doch auch, wir können 20 Milliarden Menschen ernähren. Also warum sollte man nicht auch 20 Milliarden Wohnungen beheizen können?

  • Ja nun, die ganze Energiewende ist ein ökokapitalistischer Treppenwitz voller technologischem Unsinn, politischem Dilettantismus und sinnloser Bürokratie.

     

    Ich heize, wenn´s kalt ist und wenn die Grünen wollen, dass ich mein Haus dämme, sollen sie erst dafür sorgen, dass mein Einkommen steigt.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Das sind sicher nicht hauptsächlich DIE GRÜNEN, oder?

       

      Energiekonzerne haben doch in der Regel auch andere "wichtigere" Kontakte.

       

      Lasse mich da aber gerne aufklären, wie es politisch zu diesen umwelt- und gesundheitsschädlichen Pflichtmaßnahmen kam.

  • Ich kann die Kritik an Wärmedämmung nicht nachvollziehen. Ich habe mein Haus vor 4 Jahren dämmen lassen, und bin mehr als zufrieden. Der Vorteil liegt gar nicht mal in der Energieeinsparung. Der Vorteil ist, dass es im Sommer nicht so warm wird. Ich habe die Schlafzimmer nach Süden raus. Im Sommer hatte ich schon mal 25°C im Schlafzimmer, an Schlaf war nicht zu denken. Mit Dämmung sind es 20°C. Da kann man erholsam schlafen. Zudem ist das Klima in einem gedämmten Haus viel angenehmer. Die Wände speichern die Wärme, und geben sie langsam wieder an den Raum ab. Die Vorlauftemperatur der Heizung liegt noch bei max. 45°C, so dass ich den Brennwerteffekt besser nutzen kann.Da ich seit 15 Jahren Solarkollektoren auf dem Dach habe, ist durch die Dämmung und den dadurch geringeren Wärmebedarf die solare Deckung höher. Ich brauche im Jahr 120m³ Gas ( in Worten einhundertzwanzig), und zahle dafür 21€ im Monat. Den Rest erledigte ich mit 5 Raummetern Fichtenholz. Ich fahre ein kleines,sparsames Auto, da übe ich gern Bescheidenheit, aber auf den Luxus in einem gedämmten Haus zu wohnen, möchte ich nicht mehr verzichten.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @Rohloffbiker:

      Ich vermute Sie sind Eigentümer des von Ihnen bewohnten Hauses?

       

      Wären Sie Mieter des Hauses dürfte der Vermieter 11% der Kosten der energetischen Sanierung auf die Jahresmiete draufschlagen. Das bedeutet für Mieter sie bezahlen im Laufe einer zB. 40-jährigen Mietzeit 440% der Kosten der energetischen Sanierung...

       

      Es gibt noch viele weitere Kritikpunkte, aber der hier ist wohl (zumindest in Ballungsgebieten) der Hauptkritikpunkt.

    • @Rohloffbiker:

      Es gibt nun mal verschiedene Menschen. Der eine friert schon bei 20 Grad, der andere kann es bei höheren Temperaturen nicht aushalten. Ihre ganz persönliche Wohlfühlsituation haben Sie jetzt hergestellt. Aber wo viele verschiedene Leute in einem Haus zusammenwohnen, ist das nicht immer so leicht. Da muss schon mehr geheizt werden, damit auch z.B. Kleinkinder und Senioren nicht frieren. - Oft sind auch die Hausfassaden nicht geeignet, um sie hermetisch abzudichten. Sie saugen sich dann mit der Feuchtigkeit aus den Innenräumen voll und bleiben dauerhaft nass und kalt. Und last not least - nicht jeder Haushalt verfügt über einen Kamin. Wäre auch schlimm für unsere Wälder.

  • ja klar ... die haussanierungen müssen unbedingt beschleunigt werden, damit die mietpreise noch schneller und kräftiger steigen und der finanzschwache arme pöbel nicht länger wertvolle spekulations-masse belegt.

     

    Auch sonst bringt die übliche sanierungspraxis vorteile - wie z. b. extrem leicht entflammbare hausfassaden oder heftigen schimmelbefall und gammel ... der wahnsinn hat schließlich methode

  • Ich denke, mir persönlich wäre es zu wenig, nicht schlechtere gestellt zu werden – wenn andere viel besser gestellt werden als ich.

     

    Die Leute sparen Energie und belohnen sich anschließend dafür mit einem Mehr an Wohnkomfort. Dem DIW ist das egal. Sein Protegé ist ja auch nicht der Mieter oder Häuslebauer, sondern "die Wirtschaft", deshalb heißt es so.

     

    Beim Contracting bekommen die Unternehmen, die bereits einen ökonomischen Gewinn aus der energetischen Sanierung schöpfen, den Gewinn, der durch die Einsparung entsteht, noch obendrauf.

     

    Wenn ich das nicht ganz falsch verstanden haben, ist das so nicht gedacht gewesen von den diversen Schöpfern der sozialen Marktwirtschaft. Es sollten nicht allein die Unternehmer profitieren, sondern auch die, die diese Leute mit den Aufträgen betrauen.

     

    Die Unternehmen sollen künftig, wenn es nach dem DIW geht, nicht nur ihre Beschäftigten ausbeuten, sondern auch noch ihre Kunden. Die hingegen haben rein gar nichts mehr von der eventuellen Selbstbeschränkung.

     

    Wo soll denn da die Motivation herkommen? Ein Umbau macht doch immer auch ne ganze Menge Dreck und Unannehmlichkeiten. Mir fiele es ja gar nicht ein, dem DIW-Vorschlag noch zu befürworten! Ist aber sicher auch nicht notwendig. Das DIW hat ganz bestimmt ganz viele sprachbegabte "Klinkenputzer", die die Politiker leicht überzeugen können.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      "Die Leute sparen Energie

      und belohnen sich anschließend" mit einem Essjuvieh.

  • Ganz andere Dinge spielen auch noch eine erhebliche Rolle.

     

    Ein gut isoliertes Haus spart Energie - theoretisch. Praktisch bleibt schon dann kaum etwas davon übrig, wenn man nun 5 mal oder mehr am Tag eine Durchzugs-Lüftung starten muß, damit die Wohnung nicht naß wird.

     

    Tut man das nicht, dann werden die Wände feucht, und die Wände werden zum Kühlschrank.

     

    Hinzu kommen die drastischen Verbesserungen bei Elekto-Geräten und Glühbirnen. Auch diese Geräte geben Wärme ab, und je mehr Strom eingespart wird, desto mehr wird geheizt, um auf die gleiche Raumtemperatur wie vordem zu kommen.

     

    Auch veränderte Ernährungs-Gewohnheiten spielen eine Rolle. Wo früher gekocht, gebraten und gebacken wurde, da ist heute überwiegend Anwärmen angesagt. Das spart Zeit und Strom, erfordert aber ebenfalls mehr Heizenergie.

    • @wxyz:

      nach modernsten standards werden neubauten heute energetisch völlig abgedichtet - und dann muss zum ausgleich eine zwangsbelüftung eingebaut werden ...

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @wxyz:

      Ihr Punkt oben scheint mir wichtig. Die Leute wohnen heute häufig in Häusern in denen ich mich extrem unwohl fühle.

      Betrifft beide, Neubauten und nach modernen Vorgaben sanierter Wohnraum.

       

      Alles nur subjektiv oder tatsächlich ungesund?

       

      Ich vermute Letzteres.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ich fühle mich in den "neuen" Wohnungen auch nicht wohl, genauso wenig wie in alten Häusern, in denen man sich nach der Sanierung wie in einer Plastikdose vorkommt.

         

        Aber meistens drehen wirklich die Menschen in diesen Wohnungen die Heizungen so hoch und lüften nicht, dass ich nicht verstehen kann, wie die das dort bei der Arbeit und/oder zuhause aushalten.

         

        Und eine Kochküche mit Herd und Menschen ist auf alle Fälle auch etwas anderes als eine Mikrowellenküche mit Energiesparlampe. Da wird einem ja schon kalt, wenn man nur dran denkt, oder?

  • Und dann gibts ja auch noch die Helden denen es in der neu gedämmten Wohnung zu warm ist und erst mal die Fenster aufmachen. Der Heizkörper ist halt noch der Alte und nun völlig überdimensioniert.

    • @Amie:

      Die Dimension spielt keine Rolle, wenn da ein Thermostat-Regler dran ist. Nur ungünstig, wenn die Vorlauftemperatur nicht gedrosselt wird.

  • Wenn es doch dank Klimaveränderungen hier immer wärmer wird gibt es doch gar keine Notwendigkeit für Investitionen in Heizmittelersparnis.

    Wenn es nur noch wenige Frosttage im Jahr gibt ist halt ein warmer Pullover weit kostengünstiger (und CO2 sparender!).

  • Wenn sich die Investition nicht amortisiert wird sie nun mal nicht getätigt. Woher sollen die Bürger bitte das Geld nehmen, bei seit Jahrzehnten inflationsbereinigt stagnierenden Löhnen.

    • @insLot:

      Zumal, wenn die Hausbesitzer schon gesetzlich gezwungen wurden, vor 1985 eingebaute Öl- und Gasheizkessel auf eigene Kosten auszutauschen, auch wenn deren Abgaswerte in Ordnung waren.

  • Also her mit der Wohnungssteuer ! Wer mehr als 18 qm/Person bewohnt, wird mit x% für weiteres besteuert, ob Mietwohnung oder Eigenheim.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @lions:

      Habe mir gerade die 36 m² vorgestellt.

       

      Nein Danke, da kann ich ja gleich Zelten.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Campen ? Gute Idee ! Wohnwagen 3x12m, herrlich.

        Ich wohne mit 3 Kindern auf 73 qm. Etwas über 18 qm, aber noch komfortabel,

    • @lions:

      sein Sie bitte nicht so verschwenderisch! 12,38549 qm pro person sind mehr als ausreichend!

      • @christian hilleprandt:

        Nein, ich mache gleich Nägel mit Köpfen und die 18 ist von einem FDP- Wahlkampf entliehen, als strategische Zahl, eben nur 18 minus.