Walter-Borjans will SPD-Vorsitz abgeben: „Jetzt sollen mal Jüngere ran“
Norbert Walter-Borjans will beim Parteitag im Dezember nicht erneut kandidieren. Er spricht sich gegen Parteivorsitzende als Regierungsmitglieder aus.
Walter-Borjans hatte zusammen mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Saskia Esken die Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz 2019 gewonnen. Dabei hatte sich das Duo gegen Vizekanzler Olaf Scholz durchgesetzt, der mit der Abgeordneten Klara Geywitz angetreten war. Dessen ungeachtet wurde Scholz zum Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl gekürt und ist nun kurz davor, die Nachfolge von Angela Merkel anzutreten.
Er gehe mit dem „gutem Gefühl, zwei Jahre die SPD mitgeprägt zu haben“, sagte Walter-Borjans. „Wir haben in dieser Zeit gezeigt, dass wir zusammenhalten und mit sozialdemokratischer Politik erfolgreich sein können.“
Entgegen des langanhaltenden Umfragetiefs war die SPD aus der Wahl vom 26. September als stärkste Kraft hervorgegangen. Derzeit verhandeln die Sozialdemokraten mit Grünen und FDP über die Bildung einer Ampel-Koalition. Walter-Borjans und Esken gehören zum Führungsteam der SPD in den Gesprächen.
Zu seiner Nachfolge wollte sich Walter-Borjans nicht äußern. Er sei aber dagegen, dass die Parteiführung in ein neues Kabinett gehe. „Ein Regierungsmitglied als Parteichefin oder Parteichef ist notwendigerweise immer ein Stück Regierungssprecher“, sagte er. Die bisherige Arbeitsteilung – Parteivorsitz auf der einen und Regierungsamt auf der anderen Seite – habe sich bewährt.
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