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Wahlkampfauftritt in WuppertalEierwurf auf Außenministerin

Annalena Baerbock wurde bei einem Wahlkampfauftritt der Grünen in Wuppertal mit einem rohen Ei beworfen. Die Politikerin reagierte gelassen.

Aus diesen Reihen soll laut Polizei das Ei auf Baerbock geflogen sein Foto: Simone Bahrmann/dpa

Wuppertal dpa/taz | Bei einem Wahlkampfauftritt für die Grünen in Nordrhein-Westfalen wurde Bundesaußenministerin Annalena Baerbock aus dem Publikum mit einem rohen Ei beworfen. Bei der Veranstaltung am Sonntagnachmittag in Wuppertal habe das Ei sein Ziel verfehlt, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Die Personalien der Eierwerferin seien aufgenommen und es sei eine Strafanzeige ausgestellt worden. Zuvor hatten Spiegel und der WDR berichtet.

Wie ein im Internet kursierendes Video zeigt, reagierte die Politikerin gelassen. „Ihr könnt so viele Eier werfen, wie ihr wollt“, sagte sie direkt nach dem Wurf. „Wenn ihr meint, davor haben wir Angst …“ Sicherheitsbeamte liefen auf die Bühne, um die Ministerin abzuschirmen. Die Politikerin setzte ihren Auftritt fort und hielt der Werferin vor, beim Recht auf Meinungsfreiheit einen zweifelhaften Weg zu gehen. „Was glaubt ihr denn, was eure Kinder meinen? Dass sie morgen in der Schule einen Stein schmeißen können? Solche Vorbilder braucht, glaube ich, niemand in unserem Land“, sagte Baerbock.

Die Bundesregierung steht in Kreisen von Friedensaktivisten und auch in anderen Teilen der Bevölkerung in der Kritik, weil sie die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland in die Ukraine befürwortet. Die Grünen waren jahrzehntelang gegen Waffenlieferungen. Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg hat bei führenden Grünen-Vertretern zu einem Umdenken geführt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) musste Ende April bei einem Wahlkampfauftritt in Bielefeld ein Pfeifkonzert über sich ergehen lassen. In Lübeck konnte Annalena Baerbock am 1. Mai einen Auftritt nicht wahrnehmen, weil auf der Bühne Buttersäure verteilt worden war. Auch auf Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey war bei der DGB-Kundgebung am 1. Mai ein Ei geworfen worden.

In Nordrhein-Westfalen wird am kommenden Sonntag (15. Mai) ein neuer Landtag gewählt.

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2 Kommentare

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  • Besser immer hinter einer Plexiglasscheibe reden. Zumal in diesem Fall der hohle Mob sicher nicht blitzartig aus dem Nichts aufgetaucht ist.

  • RS
    Ria Sauter

    Eierwerfen bringt doch nichts.



    Nur Ärger!



    Ausserdem wird es auf Dauer zu teuer!