Verhaftete Palästinenserin in Israel: Zwölfjährige kommt früher frei
Eine minderjährige Palästinenserin wird frühzeitig aus der Haft in Israel entlassen. Sie hatte gestanden, eine Messerattacke gegen Israelis ausführen zu wollen.
Der Fall der Zwölfjährigen aus dem Ort Halhul nahe Hebron hatte die israelische Militärjustiz in eine schwierige Lage gebracht. Zudem lenkte er den Blick auf die beiden in dem von Israel seit 1967 besetzten Westjordanland geltenden Rechtssysteme. Danach können palästinensische Verdächtige bereits mit zwölf Jahren Gefängnisstrafen bekommen, dort lebende israelische Siedler oder Staatsbürger nach dem für sie geltenden Zivilrecht hingegen erst mit 14 Jahren.
Das Mädchen war am 9. Februar außerhalb einer jüdischen Siedlung mit einem unter dem T-Shirt versteckten Messer festgenommen worden. Es hatte gestanden, es habe eine Messerattacke ausführen wollen und war dafür zu viereinhalb Monaten Haft verurteilt worden. Die Entscheidung der vorzeitigen Freilassung habe mit dem „jungen Alter“ des Mädchens zu tun, sagte ein Sprecher der Gefängnisbehörde.
Seit Mitte September haben palästinensische Angreifer im Zuge einer neuen Gewaltwelle 28 Israelis und zwei Amerikaner getötet. Im gleichen Zeitraum wurden mindestens 188 Palästinenser von israelischen Soldaten und Polizisten erschossen. Palästinenser sehen die Gewalt als Ausdruck der Frustration über die seit fast 50 Jahren währende Herrschaft Israels über das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Für Israel ist das Blutvergießen das Ergebnis einer palästinensischen Kampagne der Lügen und Aufwiegelung. Viele der palästinensischen Attentäter waren Teenager oder junge Leute um die 20.
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