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Uni Leipzig und rassistische TweetsJuraprofessor für ein weißes Europa

Studierende protestieren gegen die rassistischen Tweets eines Jura-Professors. Wegen der jüngsten Ausfälle prüft die Uni Leipzig Schritte gegen ihn.

„Nazi-Stalin-Methoden“: Thomas Rauscher in einer „Notwehrsituation“ Foto: Helke Ellersiek

Leipzig taz | Nach offen rassistischen Tweets des Jura-Professors Thomas Rauscher haben Studierende der Uni Leipzig am Donnerstag dessen Entlassung gefordert. Die Studierenden projizierten Tweets von seinem Twitter-Account an die Wand seines Hörsaals und verteilten Flugblätter mit den Worten „Rauscher, rausch ab“. Ein Student forderte seine KommilitonInnen auf, Rauschers Vorlesungen künftig nicht mehr zu besuchen. Rauscher warf den Studierenden daraufhin „Nazi- und Stalin-Methoden“ und Gewalt vor, gegen die er berechtigt sei, sich aus Notwehr zu wehren. Ein Großteil der Anwesenden verließ nach dem Protest den Saal, Rauscher setzte seine Vorlesung fort.

Die Szene am Donnerstagmorgen ist ein Höhepunkt des schon länger schwelenden Streits um den Juristen. Rauscher ist Professor für ausländisches und europäisches Privat- und Verfahrensrecht und nutzte schon länger seinen Twitter-Account für radikale Äußerungen. Diesmal hatte er am Montag einen Artikel über rechtsradikale Demonstrationen in Polen mit den Worten kommentiert: „Polen: ‚Ein weißes Europa brüderlicher Nationen.‘ Für mich ist das ein wunderbares Ziel!“. Tags darauf schrieb er: „Wir schulden den Afrikanern und Arabern nichts. Sie haben ihre Kontinente durch Korruption, Schlendrian, ungehemmte Vermehrung und Stammes- und Religionskriege zerstört und nehmen uns nun weg, was wir mit Fleiß aufgebaut haben.“

Die Tweets machten schnell die Runde, die sächsische Kulturstaatsministerin Eva Maria Stange (SPD) kritisierte Rauschers „ausländerfeindliche Meinung“ scharf. Die Universitätsleitung kündigte disziplinarische Maßnahmen an: „Wir werden nun Untersuchungen einleiten und dienstrechtliche Schritte gegen Herrn Prof. Rauscher prüfen“, so das Rektorat. Die Universität Leipzig verurteile die neuerlichen Äußerungen von Rauscher ausdrücklich.

Bereits Anfang letzten Jahres hatte es eine Welle der Empörung gegen Rauscher gegeben. Im Januar twitterte er: „Es fügt sich nicht, was nicht zusammengehört. Europa den Europäern, Afrika den Afrikanern, Arabien den Arabern. Was ist daran denn falsch?“ Und in einem anderen Tweet: „Es ist natürlich, sich zu wehren, wenn die eigene Kultur untergeht. Die ‚Angst des weißen Mannes‘ sollte wehrhaft werden!“ Und: „Es gibt keinen friedlichen Islam. Dschihad ist der Auftrag dieser Leute. Deutschland wird sich mit dem wohlmeinenden Irrtum selbst zerstören.“

Mehr als eine Rüge wird es nicht geben

Passiert ist daraufhin wenig: Das Rektorat distanzierte sich zwar auch damals schon, die Uni organisierte eine Podiumsdiskussion mit Rauscher über die Grenzen der Meinungsfreiheit. Doch dienstrechtliche Maßnahmen gab es nicht. Die Universitätsleitung verwies auf die Meinungsfreiheit, die Rauscher als Privatperson habe. Er hat nicht als Uniprofessor getwittert, auf seinem Account war auch kein Hinweis auf sein Amt.

Dennoch beziehen Einzelne an der Uni klar Stellung gegen Rauschers, so auch der Dekan der Juristenfakultät, Tim Drygala. Für ihn klingen die jüngsten Tweets nach „Aryan Brotherhood“, sagte er taz: „Ich finde, das ist eine angemessene Form der inhaltlichen Auseinandersetzung mit einem Mann, der sich mit Rechtsradikalen solidarisiert“. Und doch: „Mehr als eine Rüge werden Rauschers Tweets nicht nach sich ziehen. Eine Entfernung aus dem Dienst ist illusorisch, da wohl im Dienst nie etwas vorgefallen ist.“

Viele Studierende fürchten daher eine fatale Außenwirkung. „Wenn so ein Verhalten folgenlos bleibt, führt das zu der Wahrnehmung, Rassismus bekomme Raum an der Uni Leipzig“ sagte Alexander Salling, der im fünften Semester Jura studiert, nach der Vorlesung. „Diese Wahrnehmung hätte drastische Folgen: Nichtweiße Studierende werden abgeschreckt.“ Eine Entscheidung der Universitätsleitung wird voraussichtlich Wochen dauern. Rauscher hat seinen Account am Mittwochabend deaktiviert: „Ich habe nicht vor, ihn weiter zu nutzen“, sagte er nach seiner Vorlesung.

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42 Kommentare

 / 
  • Na da schau her.

     

    "Es ist sehr schwierig, Prof. Rauschers Thesen zu widerlegen, denn wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass er im Grunde recht hat....."

     

    Nu. Schon Hägar der Schreckliche fragte sich - Newahr.

    "Wo liegt das eigentlich - ´Im Grunde`?!

    &

    kurz & Zum abgrundtiefen Rest -

    Wie kommt mann denn auf so ein schmales Brett?

    Geht´s noch?

     

    & nochens

    "...Interessanterweise habe ich deshalb auch nirgendwo eine argumentativ schlüssige Widerlegung seiner Thesen gefunden...."

    Nu. Kein Wunder! Newahr.

    Denn. Wer wollte auch solche "Thesen" "widerlegen" ~>

    Ein „weißes Europa“ sei „genauso wie ein schwarzes Afrika oder ein thailändisches Thailand“ ein „wunderbares Ziel“ " -

    So dess denn möglich wäre - kerr! (Nö - nich!)

     

    kurz - Zu solch Zeugs bleibt doch nur mit

    Robert Gernhardt ~>

    "Außer Prothesen nix gewesen" oder - vollauf Karat ~>

    Jau. "Mit über sieben Krücken will er gehen?!"

     

    Na Mahlzeit!

     

    (ps&btw only - Ja. Gute Besserung - Wollnichwoll!)

  • 9G
    96193 (Profil gelöscht)

    Es ist sehr schwierig, Prof. Rauschers Thesen zu widerlegen, denn wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass er im Grunde recht hat. Sicher pauschalisiert er auch ein wenig, worüber man im Uni-Kontext fair debattieren könnte, aber seine Kernaussagen stimmen und sind, auch wenn man anderer Meinung ist, zumindest als private freie Meinungsäußerung durch das GG gedeckt. Wie man es auch dreht, es gäbe keinen Grund für einen Eklat.

    Interessanterweise habe ich deshalb auch nirgendwo eine argumentativ schlüssige Widerlegung seiner Thesen gefunden.

     

    Daher ist dies aber wieder mal ein trauriges Beispiel dafür, wie in unserem Land das Denunzieren unliebsamer Meinungen, die dem politischen Mainstream entgegenstehen, voranschreitet. Es erinnert an die traurigen Jahre der NS-Politik im vergangen Jahrhundert, in der Träger unliebsamer Überzeugungen gleich inhaftiert wurden. Dies muss der Professor nicht befürchten, aber immerhin droht ihm doch der Entzug seiner beruflichen und wirtschaftlichen Existenz.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Studierende müssen sich an immer mehr Unis solche Vorwürfe gefallen lassen, wenn sie sich gegen die Dumpfheit in den Professor*innenriegen stellen, ob offen oder indem sie ihr verfassungsgemäßes Recht auf anonyme oder pseudonyme Meinungsausübung nutzen, um keine Nachteile bei der Bewertung ihrer Leistungen befürchten zu müssen. Gouvernementalitätskritik tut nötig, nicht nur in den Zurichtungen der Unis selbst. Eloquenz und guter Stil alleine stellen eben noch keine Befähigung zum Lehrauftrag dar, diese Erkenntnis sollte in mehr Fakultäten einziehen als nur in ein paar sozialwissenschaftliche und philosophische Einrichtungen mit kritischer Ausrichtung.

  • Unileitungen sind meistens feige. "Gesicht wahren" nennt sich das ganz euphemistisch. Ich würde mal für "Gesicht zeigen" plädieren. Wo soll sich eigentlich die Kultur der humanistischen Bildung manifestieren, wenn nicht in den Maßnahmen einer Universitätsleitung???

  • Krude Thesen. Wir wissen alle, dass Islam Frieden heißt und Frieden bedeutet. Den wenigen andersdenkenden islamischen Fundametalisten bringen wir das auch noch bei.

     

    Falsch ist die Fragestellung ob wir als Europäer für das offensichtliche Elend in der islamischen Welt/Afrika verantwortlich sind, denn sie bringt niemanden weiter. Richtig ist allerdings die Erkenntnis, dass der Westen die Probleme der islamischen Welt/Afrikas nicht lösen kann. Bei einem Bevölkerungswachstum von 90.000 Menschen am Tag ist die Aufnahme von maximal 3000 Menschen am Tag in Europa ein Tropfen auf den heißen Stein, der den Afrikanern allenfalls die Illusion vermittelt, es könne weitergehen wie bisher. Kann es nicht und wir können nicht helfen weil wir auch nicht wissen, was zu tun ist.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      Solange Konsortien der westlichen Industrienationen die Bodenschätze Afrikas rücksichtslos ausbeuten bzw. ohne die Bevölkerung dort angemessen zu beteiligen, ist Europa bzw. sind die westlichen Industrienationen sehr wohl für das dortige Elend mitverantwortlich. Auch das Freihandelsabkommen mit Afrika belegt, dass dies nur Europa nützt und die einheimischen Produkte durch die hochsubventionierten Produkte aus Europa vollständig verdrängt werden! Zusätzlich werden noch die Küsten vor Afrika leergefischt. Auch die Atommafia nutzt Afrika um ihren Atommüll billig loszuwerden. Die illegalen anderen Müllexporte sind auch ein weiteres Thema. Umweltverschmutzung und Klimaveränderung … ! Mit den Folgekosten wird Afrika allein gelassen! Die Liste ließe sich noch endlos vorsetzen. Afrika wird auch heute noch skrupellos ausgebeutet durch Europa! Neokolonialismus nennt sich das wohl! Wenn das so weitergeht werden sich irgendwann noch mehr Menschen nach Europa auf den Weg machen. Da wird eine bayrische CSU Obergrenze nichts daran ändern.

      Ändern ließe sich das sehr einfach. Aufhören mit dieser Ausbeutung, Rücksichtslosigkeit und Skrupellosigkeit!

      • @2097 (Profil gelöscht):

        "Ändern ließe sich das sehr einfach. Aufhören mit dieser Ausbeutung, Rücksichtslosigkeit und Skrupellosigkeit!"

         

        Völlig einverstanden. Aus dem Westen kommt nichts Gutes für Afrika (Bokoharam). Jede Einmischung und jeder Wertetransfer ist von übel. Afrika soll sich selbst finden. Und wenn Islamismus oder Autokratie dabei rauskommt, dann ist das halt so.

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Warum können denn die Bodenschätze so billig von Europa (und auch von allen anderen Ländern der Welt) gekauft werden? Weil es eben Korrupte Eliten gibt die kein Problem haben sich ohne an ihre Landsleute zu kümmern zu bereichern. Ohne deren Kooperation gehr gar nichts.

        In den Wirtschaftsbereichen in denen keine Subventionierten Produkte importiert werden sieht es übriges auch dunkel aus (Trotzdem bin ich selbstverständlich für eine Abschaffung dieser). z.B. in der Textilbranche können auch die Afrikanischen Betriebe einfach nicht mit den Ostasiatischen konkurrieren. Die Märkte Afrikas sind voll von Ostasiatischen Produkten. Eben weil Afrika ein schlechter Standort ist voll von Korruption und geringer Sicherheit.

        Es lohnt sich auch ein Blick nach Südafrika zu werfen. Ein Land welches sich im freien Fall befindet. Der Lebensstandart der meisten schwarzafrikaner ist in diesem Land gesunken seit die Apartheid abgeschafft wurde. Ich argumentiere hier nicht das sie wieder eingeführt werden sollte, aber man sieht eben was passiert wenn eine angelsächsisch geprägte Gruppe von der Macht vertrieben wird und durch die klassischen schwarzafrikanischen ersetzt wird (ich rede von Kultur nicht von Rasse): Korruption und Misswirtschaft sind eben die Folge und ein Land das trotz weltweitem Boykott Wirtschaftlich gut dastand wird in nur wenigen Jahrzehnten abgewirtschaftet.

        • @DieLinkeIstRechtsGeworden:

          Wenn die europäische Kultur der afrikanischen Kultur so himmelhoch überlegen wäre müsste es ihr ja ein leichtes sein, den afrikanischen Kontinent auf nachhaltige und zukunftsfähige Art und Weise in die Weltwirtschaft zu integrieren und ihn in die Moderne zu führen. Da das nicht geschieht, ist es entweder nicht gewollt oder mit der Überlegenheit nichts.

  • Fordern können die Studierenden viel aber es gibt - noch - Meinungsfreiheit in diesem Land. Die gilt selbst für Meinungen, die nicht mit der eigenen übereinstimmt.

  • Die alten Sozialisten haben unter Internationalismus sicher etwas ganz anderes verstanden, als Teile der Grüne- und Linke-Repräsentanten heute vertreten. Die Arbeiterklasse war national definiert und die Solidarität international. Keiner der linken Philosophen hat es je für möglich gehalten, dass links sich nennende Parteien die eigene Arbeiterschaft verrät, indem sie das Spiel des Kapitals mitmacht und Massen von Billiglöhnern ins Land lotst, die auch noch auf Kosten der hart arbeitenden Steuerknechte durchgefüttert werden. Mich ekelt es einfach nur, wie Humanität geheuchelt wird im Umgang mit Bürgerkriegern aber das inhumane Spiel der systemimmanenten Massenarbeitslosigkeit mit keiner einzigen Initiative bekämpft wird.

    • @Walter Haug:

      Ja, klug gemacht haben sie das, nichtwahr? Nach 2007 ist die offene Predigt von Marktradikalität halt ein bißchen in Verruf geraten, da hat sich so ein moralisiert aufgeladener identitärer No-Border-Diskurs von einigen subkulturellen Linken als wunderbares trojanisches Pferd angeboten und zum staatstragenden Gesellschaftsvertrag der "Anständigen" befördert. So geht strategische Kommunikation...

  • Die Äußerungen von Herrn Raucher gehen weit über das hinaus was ich inhaltlich noch als Beitrag zu einer Diskussion verstehen würde. Das ist tatsächlich mal echter Rassismus. Dennoch bin ich froh das derartige Äußerungen von der Meinungsfreiheit gedeckt sind. Meinungsfreiheit ist ja grade für unpopuläre Minderheitenmeinungen da.

  • Rauscher hat das Ehegattensplitting für eingetragene Lebenspartnerschaften als "Förderung einer die Familie pervertierten Lebensform auf Kosten anderer Steuerzahler" bezeichnet. Gab es in der taz darüber einen Artikel?

  • Recht ekliger "Ethnopluralismus", die da der Unsympath vertritt.

     

    Zu einem Nazierlass (Berufsverbot für Nazis) würde sich der Staat wohl nicht durchringen wollen, was? Wo kämen "wir" denn da hin?

    • @Uranus:

      Gab es da nicht schonmal was? Einen Radikalenerlass? Das war eine tolle Sache! Nur leider heuelt man sich in der taz auch heute noch regelmäßig darüber aus wie fies der doch war, weil ja auch Linke davon betroffen waren. Von mir aus könnte der gerne wieder eingeführt werden.

      • @disenchanted:

        Ja, so etwas gab es. Allerdings wollte ich auf das Staatsphänomen "auf dem rechten Auge blind" hinaus.

  • 8G
    81622 (Profil gelöscht)

    Die Nazis kriechen aus ihren Löchern all überall in diesem Lande, ob als dumpfbackige Professoren oder als Staatsdiener, die einen gefesselten Migranten im Knast verbrennen...und was tut die "wehrhafte Demokratie"?

    • @81622 (Profil gelöscht):

      Die "wehrhafte Demokratie" haut mit dem Hammer nach links... ist doch logisch, oder?

  • Brüder im Geiste

     

    Für Hitler war die die französische Stationierung von „Negerhorden“ im Rheinland Anfang der 20er Jahre nichts anderes als Teil einer infamen Strategie der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung mit dem Ziel, durch die „dadurch zwangsläufig eintretende Bastardierung die ihnen verhaßte weiße Rasse zu zerstören, von ihrer kulturellen und politischen Höhe zu stürzen und selber zu ihren Herren aufzusteigen“. Von Westen her drohe „ein gewaltiges, geschlossenes Siedlungsgebiet vom Rhein bis zum Kongo, ... erfüllt von einer aus dauernder Bastardisierung langsam sich bildenden niederen Rasse.“ (Mein Kampf, S. 357)

     

    Frankreich stehe „heute an der Spitze der Verköterung Europas durch die Schwarzen ... und (ist) somit kaum noch als ein europäischer Staat zu betrachten, vielmehr als ein Ausläufer Afrikas, geführt von den Juden.“ (Alfred Rosenberg, Mythus des 20. Jahrhunderts, S. 647)

  • "Wie oft sind wir geschritten

    Auf schmalem Negerpfad....

    Mit Trägern und Askari

    Heia, heia Safari!"

     

    So schallte es einst den Herero & Nama entgegen in „Deutsch-Südwest“. Die Herrenreiter von Trotha und Lettow-Vorbeck allen voran eifrig dem Kaiser ergebenst dienend.

     

    Ach ja, die Herero & Nama schulden dem Herrn R. bestimmt noch Abbitte für den kleinen Umstand sich den „Schutztruppen“ entgegengestellt zu haben. „Sorry, dass ihr anschließend in Reih und Glied angetreten seid unsere Völker auszurotten!“

     

    An letzteren (Lettow-Vorbeck) erinnerte mich 1980 noch jene Kaserne in der ich mit Bundesminister der Verteidigung zu Seeheim, Hans Apel, an der Wand 12 Monate Zeit verschenkt hatte.

     

    Zum Glück blieb einem dann noch das mehr als heimliche Schlückchen ‚Carstens NS‘ beim großen Bremer Osterdeich-Vereidigungskrawallfestival im Mai 1980 während drinnen im Weserstadion dem Karl und dem Hans der Zapfen gestrichen wurde.

     

    Die weitere Rache folgte 1982 zu Nachrüstungszeiten mit öffentlichem Wehrpassverbrennen und organisiertem „Reservisten“-Coaching als KDV-Beratung wie man sich für alle Zeiten aus Lettow-Vorbeck-Kasernen und anderen Zwangseinrichtungen verabschieden konnte.

     

    Wegtreten! Herr R, mit Verlaub, Sie sind ein A…loch!

    • @esgehtauchanders:

      Ob dem furchtbaren Juristen Rauscher eine Entschuldigung der Herero für die erlittene 'einweilige Erschießung' durch die Kolonialherren ausreicht...?

       

      Vielleicht sollte sich der kleine Hühnerfarmer aus Ghana auch für seinen Sohn entschuldigen, weil der nach Europa rübergemacht hat nachdem die EU mit ihrem tiefgefrorenem Hühnerklein, abgekippt auf jeden lokalen Markt in Westafrika, die dortigen Geflügel-Agrarstrukturen zerstört hatte.

      • @Tom Zwanziger:

        *einstweilige

  • Na da schau her -

     

    "Mit der Wahl am 2. März 2008 zog Rauscher für die FDP in den Kreistag des Landkreises Rosenheim ein.[2] Ebenfalls für die FDP trat Rauscher 2009 als Kandidat für die Europawahl und 2013 für die Bundestagswahl für den Wahlkreis Rosenheim an.[3] Im Dezember 2013 trat Rauscher aus der FDP aus und führte sein Kreistagsmandat fraktionslos weiter.

     

    Nix -Out of Rosenheim - Nö - Wir können auch anders!

    Nu. "Öffentlich bekannt wurde Rauscher insbesondere wegen mehrerer rassistischer Äußerungen auf Twitter in den Jahren 2016 und 2017.

    Unter anderem befürwortete er im November 2017 einen Aufmarsch von Rechtsradikalen in Polen und nannte ein „weißes Europa“ ein „wunderbares Ziel“.

    In anderen Tweets schrieb er von „den Afrikanern und Arabern“, denen „wir“ nichts schuldeten, da diese „ihre Kontinente durch Korruption, Schlendrian, ungehemmte Vermehrung und Stammes- und Religionskriege zerstört“ hätten und nun uns wegnähmen, „was wir mit Fleiß aufgebaut haben“.

    Bereits 2016 hatte er erklärt, dass es „natürlich“ sei, „sich zu wehren, wenn die eigene Kultur untergeht.

    Die ‚Angst des weißen Mannes‘ sollte wehrhaft werden!“

    &

    "Rauscher verteidigte seine Äußerungen 2016 in der Leipziger Volkszeitung[8] sowie 2017 in der

    Huffington Post, nannte den Vorwurf des Rassismus „absolut lächerlich“ und wiederholte seine Äußerungen.

    Ein „weißes Europa“ sei „genauso wie ein schwarzes Afrika oder ein thailändisches Thailand“ ein „wunderbares Ziel“ "

     

    Damit dürfte jederfrauman mehr als klar sein -

    Ludwig Thoma liegt auch hier wieder richtig -

    „Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand“

    Si´cher dat. Da mähtste nix.

    Normal.

    &

    kurz - Ein hohlköpfiger Hohlkopf - ein wunderbares Ziel!

    Na servus. Gelungen.

     

    have a look at ~> http://justillon.de/2015/04/er-war-jurist-und-auch-sonst-von-maessigem-verstand-wie-man-mit-einem-falschen-zitat-einen-rechtsanwalt-beleidigt/

    & https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Rauscher_(Jurist)

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Typische FDP-Karriere. Die AfD ist so gegründet worden.

    • @Lowandorder:

      Die Rosenheimcops...

    • @Lowandorder:

      Ein "thailändisches Thailand"? Ist das so was wie ein katalanisches Katalonien?

      • @Trango:

        Fragen Sie ihn -

         

        Hab herzlich gelacht -

        &

        Gedacht - "klassischer Vollpfostenjurist -

        Repetitor-Kategorie.

        kurz - Schädel voll Müll - Aber nix kapiert!"

        Da mähtste nix.

        Normal. Leider.

  • Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Rauscher ist 1955 im Bayerischen Erlangen geboren, hat bis 1980 in München Mathematik studiert und wurde anschließend durch die juristische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zum Dr.jur. promoviert. Ab 1986 war Rauscher Akademischer Rat und Oberassistent an der Uni München, wo er 1990, gerade rechtzeitig für eine Karriere im wilden Osten, promovierte. Seit 1993 hat der Mann eine C4-Professur an der Uni Leipzig inne, ist Lehrstuhlinhaber und Direktor des Instituts für ausländisches und europäisches Privat- und Verfahrensrecht. Danke, Wikipedia. Ich schulde Dir mal wieder was.

     

    Wer Rauscher für seinen Lehrer-Posten selektiert hat, überliefert mein Lieblingslexikon leider nicht. Dass es ein alter SED-Genosse war, ist aber eher unwahrscheinlich. Die wurden schließlich zu Beginn der 1990er alle fein säuberlich abgesägt von ihren jeweiligen Spitzenposten. Die aktuelle Rektorin jedenfalls entstammt einer „Gelehrtenfamilie“ aus Kassel. Geformt wurde sie u.a. in Ulm, New York, Paris, Marburg, München, Osnabrück – und von der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. (was womöglich irgendwie verpflichtet).

     

    Wie dem auch sei. In den letzten 24 Jahren scheint Rauscher sich jedenfalls stark radikalisiert zu haben unter den vielen rechtsgerichteten Sachsen. Im Westen, schließlich, gibt es keine Nazis, wie man immer wieder hört und liest. Alte nicht und neue auch bloß nicht. Aber vielleicht haben diese Typen sich da auch bloß sehr lange nicht aus ihrer Deckung getraut jenseits des früheren Eisernen Vorhangs. Weil: Mehr oder weniger lautstark protestierende Studenten gab es im Westen schon seit 1968. Im frisch gewendeten Osten sind sie ein eher neumodisches Phänomen, scheint mir.

    • @mowgli:

      Der Odem der Unfreiheit und Staatsvergottung, wie er aus dem preussisch-bolschewistischen Boden steigt, hat den Sinn dieses freiheitsliebenden Westlers schleichend vergiftet und seine gesunden patriotischen Instinkte in die Abgründe des politischen Extremismus geführt.

  • Tja, hätte Europa sich aus den afrikanischen und arabischen Ländern doch mal rausgehalten anstatt dort mit Kolonien und Kriegen durchzutoben.

     

    "Wir schulden den Afrikanern und Arabern nichts. " - Wenn man sich das mal genauer ansieht, wären noch verdammt viele Tote in Europa nötig, bis die Schuld da ausgeglichen ist. Wer DARAUF beharrt, sollte sich mal genau überlegen, was er sagt.

    • @Mustardman:

      Hat Europa irgendetwas gemacht was nicht alle anderen auch gemacht haben? Gabe es keinen arabischen Kolonialismus? Kein Imperium der Han Chinesen? Waren Azteken und Inkas ihren Nachbarn friedlich gegenüber. Haben Zulus ihr Reich durch Diplomatie gewonnen? Haben Polynesier und Cherokee keine Sklaven gefangen?

      Müssen also alle die Ihren jeweiligen Opfern auch Entschädigung bezahlen?

       

      NEIN MÜSSEN SIE NICHT! GENAUSO WENIG WIE WIR!

      Das heißt natürlich nicht das wir nicht dort helfen sollten wo Hilfe vielversprechend ist.

       

      Die Täter all dieser Verbrechen sind Tot und Schuld wird nicht vererbt! Lernen wir aus dieser schrecklichen Vergangenheit und versuchen sie nicht zu wiederholen. Wer permanent die Menschheit in Gruppen aufteilt diesen dann entsprechend Rechte und Pflichten zuordnet die sich aus den Taten ihrer Vorfahren ableiten ist ein Rassist!

       

      Tja, die Linke ist eben Rechts geworden.

      • @DieLinkeIstRechtsGeworden:

        "Tja, die Linke ist eben Rechts geworden."







        Und du nimmst "die rechte Linke" dort mit offenen Armen entgegen [...]







        Nur weil andere Scheiße gebaut haben, ist es ok wenn wir das auch tun? [...]

         

        Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Beleidigungen. Danke, die Moderation

      • @DieLinkeIstRechtsGeworden:

        Man sollte vor allem nicht so einen Schwachsinn von sich geben wie "Europa den Europäern, Afrika den Afrikanern" erst nachdem man Afrika eben nicht den Afrikanern gelassen hat.

         

        Solche Leute sind vor allem eines, nämlich Angst gesteuert und sie wissen ganz genau, wovor sie Angst haben. Nämlich davor, dass es doch sowas wie historische Gerechtigkeit geben könnte.

         

        Und wer laut auf "Schuld wird nicht vererbt!" besteht, der weiß ganz genau, warum er dieses Erbe ausschlagen möchte. Irgendwie sind die Rechten schon unbewusst schicksalsgläubig, denn vor nichts haben sie mehr Angst als davor, dass der industrielle Völkermord der Deutschen vielleicht doch nicht mit Wirtschaftswunder und Schönwetterdemokratie schon abgegolten sein könnte. Wer an das Schicksal glaubt, der muss da ja Angst kriegen.

         

        Kurz: Pfeifen im Walde...

        • @Mustardman:

          Das Prinzip der Historischen Gerechtigkeit ist eben bereits im Kern Rassistisch. Und ja es ist auch rassistisch wenn man sich damit selbst geißelt. In diesem Fall ist man eben nicht nur rassistisch sonder auch doof. Tut mir leid ich finde Rassismus einfach Scheiße, da bin ich so ein bisschen eigen.

           

          Alle die Menschen die versuchen historische Gerechtigkeit durchzusetzen sind dem Weltfrieden (den wir sicher nie in Perfektion haben werden aber du weißt schon: schönes Ziel als Orientierungspunkt) eben im Weg. Weil jede Gruppe einer anderen mal etwas angetan hat (siehe die kleine Beispielsammlung meines letzten Posts). Jetzt könnte man natürlich dafür sorgen das z.B. die Deutschen mal so richtig bestraft werden für die Dinge die die heute lebenden nie gemacht haben, aber das hat mit Gerechtigkeit eben nichts zu tun sonder einfach nur mit Plünderung und wird nur zu einer Fortsetzung von Unfrieden und Feindschaft führen.

           

          Daher nie vergessen, aber eben auch nicht wiederholen und in Zukunft besser machen. Also keine historische Gerechtigkeit, nicht für uns aber eben auch nicht für die Zulu, welche 1-2 Millionen ihrer Nachbarn abgemurkst haben (bei der deutlich geringeren Einwohnerzahl war das eine ganz enorme 'Leistung')

          • @DieLinkeIstRechtsGeworden:

            Sie sind schon gut im Relativieren, was? Wenn Sie die Shoa in ein gleicher Logik hier anführen wollten, sollten Sie vorsichtig sein...

            • @Uranus:

              Alles ist kann nur bewertet werden wenn man es relativ zu anderen Ereignissen sieht. Alles muss daher relativiert werden. Ja auch die Shoa! Nur in diesem Vergleich fällt z.B. der industrialisierte Charakter auf den wir in anderen Völkermorden nicht sehen.

               

              Aber der Hauptpunkt den ich hier argumentiere ist eben dass es falsch ist Menschen für etwas zu bestrafen was sie nie getan haben, wer dem nicht zustimmt (was leider inzwischen eine große Anzahl der Linken tut) ist eben dafür Unrecht einzuführen. Gerechtigkeit gibt es nur auf Individueller Ebene. Jeder der auf anderer Ebene 'Gerechtigkeit' durchsetzen will ist eben ein Faschist. Und ich mag keine Faschisten, nicht die klassischen NSDAP-Faschisten und nicht die SJW-Faschisten. Mit beiden ist ein möglich friedliches zusammenleben eben nicht möglich, da sie permanente Rachefantasien gegen anderen hegen und sie wohl auch umsetzen würden wenn sie an die Macht kommen.

              • @DieLinkeIstRechtsGeworden:

                @DIELINKEISTRECHTSGEWORDEN

                Das ist wirklich eine sehr krude und vor allem einseitige Argumentation. Sie richten ihr Augenmerk einzig auf die Deutschen bzw. Europäer und ihre Schuld oder Unschuld. Aber hier geht es nicht um Schuld sondern um Verantwortung und immer noch stattfindendes Unrecht, welches auf dem früheren Unrecht aufbaut.

                Und dazu muss man eben nach Afrika oder in den Nahen Osten blicken und die Probleme dort analysieren. Es sind nun mal nicht „Korruption, Schlendrian, ungehemmte Vermehrung und Stammes- und Religionskriege“, die die Armut und bittere Not verursachen. Nein, wir als westliche Gesellschaft profitieren von dieser Armut und halten den Status Quo deshalb aufrecht.

                Zum Beispiel mit teilweise erzwungenen Freihandelsabkommen mit afrikanischen Staaten. Diese machen es den afrikanischen Bauern unmöglich den Kaffee vor Ort zu rösten und so höhere Gewinne einzufahren, einfach indem wir so hohe Zölle auf Luxusprodukte schlagen, dass es sich nicht mehr rentiert. Der ungeröstete Kaffee kann dagegen billig exportiert werden und die Gewinne bleiben schön bei Dallmayr und Co. hängen. Und so geht es immer weiter. Wir exportieren zollfrei Hühnerreste nach Afrika, die wir billigst vertreiben und so den ansässigen Geflügelbauern Konkurrenz machen. Und wieder wandern die Gewinne und das Geld der Käufer nach Europa. Und gleichzeitig bildet die deutsche Bundeswehr die libysche Küstenwache aus, damit sie Flüchtlinge im Mittelmeer aufgabelt und zurückbringt - in Lager, in denen laut Amnesty International „KZ-ähnliche Zustände“ herrschen.

                Wir übernehmen dafür genauso wenig Verantwortung wie damals und unser Wohlstand beruht wie eh und je auf der Armut der Anderen.

                • @EmkaD:

                  Korruption, Schlendrian, ...

                  sind nicht die einzigen Gründe, haben aber eine enorm wichtige Stellung.

                   

                  Ein wichtiger selten erwähnter Grund ist zum Beispiel die Tatsache das rein geographisch die Länder eine schlechtere Ausgangsstellung haben. Schlechtere Böden und vor allem tropische Krankheiten und Parasiten sorgen für enorme gesellschaftliche Kosten die im Norden deutlich geringer sind. Diese Kosten können übrigens dank Westlicher Technik und Wissenschaft heute deutlich minimiert werden. (Afrika darf gerne cultural appropriation betreiben)

                   

                  Aber diese Kosten haben auch die Südostasiaten welche sich doch deutlich besser entwickelt haben, oder Indien z.B. wo es noch viel zu tun gibt aber es doch vorwärts geht.

                   

                  Und ja es gibt Dinge die wir nicht tun sollten, z.B die Agrarexportsubventionen sind schrecklich aber zu glauben das die Armut nur darauf beruht ist deppert. Wir sind in erster Linie so reich weil wir auf Adam Smith aufgebaut haben. In erster Linie die Angelsachsen haben eben das beste Wirtschafts- und Gesellschaftssystem aufgebaut, welches dann in den übrigen Europäischen Länder übernommen wurde. Europa war bereits reich (nicht im Verhältnis zu heute aber im damaligen Verhältnis zu anderen Ecken der Erde) bevor Europäer in die Welt aufgebrochen sind.

                   

                  so ich lese das nicht nochmal durch, habe es nur kurz, habe keine Zeit muss weiter, sorry wenn vielleicht etwas unzusammenhängend.

                • @EmkaD:

                  "Wir übernehmen dafür genauso wenig Verantwortung wie damals "

                   

                  Was soll ich dafür Verantwortung übernehmen? Ich hab keine Hühner nach Afrika geschickt.

                   

                  Und "damals" lebte ich nicht...