piwik no script img

US-Schlag gegen den IranDurst nach Rache

Soleimani war nicht irgendein General, sondern der Mann hinter Irans Einfluss in der Region. Teherans Optionen sind nun schier unbegrenzt.

Soleimani, hier 2016 auf der jährlichen Kundgebung zum Jahrestag der Revolution von 1979 Foto: ap

Kairo taz | Die Ermordung des iranischen Generals Qasim Soleimani bei einem US-Luftangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad hat eine Dimension, deren Folgen sich nur schwer abschätzen lassen – aber sie werden massiv sein. Es handelt sich um eine direkte Kriegserklärung der USA an die iranischen Revolutionsgarden und deren Al-Kuds-Elitetruppen, denen Soleimani als Kommandeur vorstand.

US-Drohnen beschossen Soleimanis Konvoi in der Nacht zu Freitag nach dessen Ankunft am Flughafen in Bagdad mit Raketen. Die Order kam von US-Präsident Donald Trump persönlich, der damit offenbar kurzfristig seinen Rachedurst gestillt hat.

Trump sieht in dem Angriff eine Antwort auf die Stürmung der US-Botschaft in Bagdad durch Demonstranten am Dienstag. Sie gehörten der Kataib-Hisbollah an, einer der schiitischen Milizen im Irak, die vom Iran unterstützt und gelenkt werden. Diese paramilitärischen Gruppen wiederum hatten darauf reagiert, dass die US-Luftwaffe am Sonntag ihre Stellungen im Irak bombardiert hatte.

Das Pentagon rechtfertigte den jüngsten Schlag damit, dass Soleimani aktiv an Plänen gearbeitet habe, US-amerikanische Diplomaten und Einsatzkräfte im Irak und anderen Ländern der Region zu attackieren.

Die weitere Eskalation ist nun praktisch vorgezeichnet, denn Soleimani war nicht irgendein General. Er galt unter den iranischen Revolutionsgarden als Held und unterstand direkt dem Revolutionsführer Ajatollah Chamenei.

Darüber hinaus war Soleimani der Architekt der iranischen Strategie, die zum Ziel hatte, in der gesamten Region ein Netzwerk irantreuer schiitischer Milizen aufzubauen. Damit hat der 62-Jährige es nicht nur geschafft, die iranische Einflusssphäre im Nahen Osten abzusichern und auszuweiten, sondern hat auch Akteure geschaffen, die militärisch und politisch als ferngesteuerte iranische Satelliten agieren können.

Die prominenteste dieser Milizen ist die Hisbollah im Libanon, aber es gibt auch zahlreiche schiitische Milizen und deren Parteien, die die Politik im Irak bestimmen. Soleimanis ferngesteuerte Truppen kämpfen auch auf Seiten Baschar al-Assads in Syrien und haben dem Diktator entscheidend zu dessen militärischen Siegen der letzten Jahre verholfen. Auch die Huthi-Rebellen im Jemen sind Teil der Soleimani-Strategie.

Ein Krieg fände nicht nur im Iran statt

Dieses von Soleimani geschaffene Konstrukt macht die jetzige Lage so gefährlich. Der General hat viele Fronten geschaffen, an denen der Iran nun zurückschlagen kann. Anders als bei bisherigen Konflikten in der Region – etwa beim Irakkrieg 2003 oder dem Afghanistankonflikt seit 2001 – wäre eine militärische Konfrontation mit dem Iran nicht auf dessen Landesgrenzen beschränkt. Das ist die wichtigste Hinterlassenschaft Soleimanis.

Die erste Front wird dabei wahrscheinlich im Irak verlaufen: zwischen den schiitischen Milizen und den verbliebenen US-Truppen. Das Gros der Iraker, die nicht den schiitischen Milizen angehören, wird bei diesem Konflikt nur zusehen können – auch die seit Oktober entstandene Protestbewegung, die auf den Straßen Bagdads nun Soleimanis Tod feiert.

Auch in allen anderen Ländern mit schiitischen Milizen sind US-Botschaften und US-Interessen angreifbar. Die Iraner können außerdem das Netzwerk der Milizen einsetzen, um US-Verbündeten in der Region wie Israel oder Saudi-Arabien das Leben schwer zu machen.

Ölanlagen und Tanker können erneut Ziel von Angriffen werden. Im vergangenen Jahr hat der Iran mehrmals unter Beweis gestellt, wie verwundbar die saudische Ölindustrie und damit der globale Ölmarkt ist. Nach Drohnenangriffen auf zwei Ölanlangen des saudischen Staatskonzerns Aramco im September mussten die Saudis über Nacht ihre Ölproduktion um die Hälfte herunterfahren.

Da Saudi-Arabien 10 Prozent des weltweit vermarkteten Öls produziert, bedeutete das, dass der globale Ölmarkt mit einem Schlag 5 Prozent der Versorgung mit dem schwarzen Gold verloren hatte. Kein Wunder also, dass nun die Nachricht von Soleimanis Ermordung dazu führt, dass sich der Ölpreis erhöht.

Unbegrenztes Eskalationspotenzial

Dass eine iranische Antwort nicht ausbleiben wird, hat die iranische Führung bereits unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. „Soleimanis Weg wird auch ohne ihn weitergeführt, aber die Kriminellen erwartet eine schwere Rache,“ schrieb Chamenei in einem Beileidsschreiben, das im iranischen Staatsfernsehen verbreitet wurde. „Die Ermordung General Soleimanis ist extrem gefährlich und eine dumme Eskalation“, twitterte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Ein Sprecher der iranischen Regierung kündigte an, dass sich der Sicherheitsapparat in wenigen Stunden zusammensetzen wird, um die möglichen iranischen Antworten zu besprechen. Mit einer dreitägigen Staatstrauer hat sich die iranische Führung erst einmal eine Atempause geschaffen, um sich zu überlegen, wo und wann sie zuschlagen lässt und wo es den USA oder der Weltwirtschaft am meisten wehtut. Irans Möglichkeiten der Eskalation sind dabei schier unbegrenzt.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

52 Kommentare

 / 
  • „Wer auf Rache sinnt, der grabe gleich zwei Gräber.“ (Konfuzius)

  • ein ehemals verbündeter entglitt der beherrschung ...

    in eine falle gelockt und getötet.

  • Also irgendwie wünsche ich mir gerade Reza Pahlavi zurück. Das Schah-Regime war bestimmt auch nicht so ganz ohne, aber immerhin war damals das selbstgesteckte Ziel bis zum Jahr 2000 eine moderne wohlhabende westliche Demokratie zu entwickeln. Es kam ja bekanntlich anders und die Mullahs sind jetzt im Jahr 2020 immer noch genauso menschenverachtend drauf wie bereits vor vierzig Jahren.

    • @Saile:

      kann ruhig mal so nebenbei erwähnt werden. Danke

    • @Saile:

      Warum sollte man sich einen mörderischen Diktator zurück wünschen, der erst den Weg zum Mullah-Regime geebnet hat, weil er das Volk dermaßen brutal unterdrückt hat, das es zur Revolution kam?



      Wenn schon dann Mohammad Mossadegh. Der Iran war mal eine Demokratie. Mossadegh, demokratisch gewählter Präsident, hatte die Ölförderung verstaatlicht, weil das Öl und die Gewinne dem Iranischen Volk gehören sollte, welches vorher unter der Kontrolle amerikanischer und britischer Öl-Konzerne stand. Amerikanische und britische Geheimdienste beteiligten sich darauf hin an einem Putsch. Mossadegh wurde ermordet und Reza Pahlavi wurde als Schah eingesetzt., der sein Volk brutal unterdrückt hat. Im Gegenzug hatten die Konzerne wieder Zugang zum ÖL. Die ganze Scheiße haben die USA und Großbritannien angezettelt. Das ist auch der Grund warum die USA den Irak in zwei brutalen Kriegen gegen den Iran unterstützten, der ca. eine Million Opfer forderte. Es wurde sogar Giftgas eingesetzt. Deshalb ist die iranische Bevölkerung verständlicher weise auch ziemlich USA-Feindlich eingestellt, was wiederum das Mullah-Regime stärkt.

      • @Andreas J:

        Bin durcheinander gekommen:: Mossadegh wurde zum Tode verurteilt aber begnadigt und ging ins Exil.

  • Soleimani wahr ein Topterrorist unter der Führung des Irans, Titel hin oder her. Und er wurde wie Bin Laden aus dem Verkehr gezogen. Bei Bin Laden schaute ein Friedens Nobelpreisträger Live zu, ändert das was an der Sache ?

    • @Günter Witte:

      davon gibt es auch viele unter der amerikanische Flagge.... und nun?

  • Teil II

    Ziel der US-Strategie seit 1979 irgendwann ganz hinter der Hecke als Waffen System- , Truppenausrüster kriegsführender Länder, Gruppen, Privatarmeen wie Blackwater, Armeni, Hallibourten, Beckel zu entschwinden, während die Golf Region vor Europas Toren in Flammen steht?

    -Dazu verhalf im Verlauf, vorne weg unabgestimmtes USA Projekt Nato out of Area Strategie durch Fall Berliner Mauer 9.11.1989, deutsche Einheit im „Zwei plus Vier-Format“ im Sauseschritt statt Friedensvertrag Deutschlands mit ehemals 53 kriegführenden Ländern –



    -



    2003 hat sich Deutschland unter rotgrüner Bundesregierung Schröder/Fischer gegen Opposition der UNION im Bundestag unter Führung heutiger Bundeskanzlerin Angela Merkels, der Allianz williger Vollstrecker im Irakkrieg noch verweigert, inzwischen bildet die Bundeswehr im Irak dortiges Militärpersonal an deutschen Waffensystemen aus, im Rüstungsexport vor Ort in der Region vorne mitzumarschieren und will, trotz aktueller Eskalation, ohne robustes Mandat wie im Niger durch den Bundestag dort ausharren.



    Warum? wenn ja, mit Verweis auf kommenden Nato Ernstfall durch Donald Trump verkündet, Fakten zu schaffen, Bündnistreue zu demonstrieren mit nacheilend durchgewunkenem Bundestag Beschluss unter innenpolitischer Lage des Ausnahmezustandes?

    Während Russland China vor Eskalation warnen, Irans territoriale Integrität garantieren, Deeskalation in UNO Sicherheitsrat einfordern, wie die doppelgleisig fahrend verbal aufgeschlossene Bundesregierung ohne Handlungskonzept?

    Wo bleibt Ruf der Opposition im Bundestag nach Deeskalation, Coming Home Bundeswehr, Befriedung der Region mit wirtschaftlichen Mitteln, öffentlicher Aufschrei in Berlin, Brüssel, Paris, London, Warschau, Prag, Budapest, Baltikum, Wien, Bern, Rom, Athen, Madrid auf der Straße koordiniert gegen Krieg am Golf, atomare Aufrüstung, für ICAN UNO Atomwaffenverbot 2017 zu demonstrieren, Pariser Klimazielen Chance zu wahren?

    • @Joachim Petrick:

      Glaskugel ?

  • Teil I

    Seit 1979 suchen US Präsidenten, beginnend mit Jimmy Carter (1977- 20.1.1981 Präsident), auf Anraten dessen Sicherheitsberater Zbigniew Kazimierz Brzeziński (1928-2017) durch Abkehr vom Schah Regime, Rückkehr des im Pariser Exil lebenden Ayatollah Chomeini nach Teheran, die UdSSR durch den Ruf der US Good Guy Eule hochgerüsteten Bin Ladin an den Hindukusch zu einer Afghanistan Invasion zu verleiten, muslimisch dominierte Autonome Kaukasus UdSSR Republiken vor Ansteckung durch die iranische Ayatollah Revolution zu bewahren, was Dezember 1979 gelang.

    Worauf Ronald Reagan (1981- 20.1.1989) aus der Hinterhand Iraks Saddam Hussein 1982-1988 als US Good Guy in nicht zu gewinnenden Krieg gegen Iran lockte, der 1991 desorientiert durch US Botschafterin in Bagdad über die Weltlage nach Ende Kalten Krieges Invasion in Kuwait startete, sich durch dessen Annexion halbwegs durch den Irak-Iran Krieg auferlegter Schuldenwalze auf US Dollar Basis zu entkommen. Worauf US Präsident George Bush senior in einer Allianz Williger, Great Britain immer dabei, Saddam Hussein zum US Bad Boy Schurken mutiert aus Kuwait vertrieb mit verheerenden Sanktionen für die Zivilgesellschaft belegte, 100000zende Kinder verstarben an Unterernährung, ausbleibend medizinischer Versorgung, weil es die US Good Guys in Saudi Arabien so erzwangen mit Verweis auf die USA als Sicherheitsgaranten in der Region seit einem Öl Joint Venture des US Öl Multis Standard Oil später Aramco in diplomatischer Mission US Präsident Franklin W. Roosevelt 1936, den USA sicheren Zugang zu Ölquellen durch Schürfrechte am Golf zu sichern.

    Stets ging es US Präsidenten seit 1979 über das Ende Kalten Krieges hinaus, Garantenlasten in der Region zunächst auf die UdSSR seit deren Implosion 1991 direkt auf willige Länder inner- oder außerhalb der Nato out of Area in Europa, Australien, Japan, Kanada zu übertragen eigene Truppen, soweit möglich zurückzuziehen US GIs Coming Home Kampagnen zu fahren,

    Teil II folgt

  • Ob Drohnenmorde oder andere Formen des Terrorismus, die Revolverhelden dieser Welt verachten das Völkerrecht.

    Seit dem Umsturz der demokratischen Regierung des Iran 1954 durch die USA kommt dieses Land nicht mehr zur Ruhe. Und immer sind es die gleichen Motive. Die Gier nach Ressourcen. Die USA haben zur Sicherung dieser Ressourcen einen der schlimmsten Despoten installiert, nämlich Reza Pahlavi.

    Vieler Länder im nahen Osten sind gefolgt. Zuletzt Irak, dann Libyen. Überall Verwüstung, Verarmung, Chaos.



    In Libyen streiten marodierende Banden um die Gunst des Westens.



    Das waren einmal relativ wohlhabende Länder.

    Und wir, die Guten im Westen, mit unserer sehr Interessen geleiteten Sicht der Dinge, wissen natürlich genau, wo und wer das Böse ist. Wir wissen, dass es gute und schlechte Tote gibt, gute und schlechte Kugeln, Raketen, Drohnen usw. Und wir Deutsche, die Weltbesserwisser, leisten uns ein paar Maulhelden, die mahnend ihre Worte ins Nichts richten, faseln von der Gefahr der Eskalation und liefern gleichzeitig die Waffen dafür oder die Infrastruktur für den Drohnenterrorismus.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Durst nach Rache"" im Sinne von Karim El-Gawhary klingt nach einem furchtbar Verprügelten dessen Gegenwehr zu einem Zeitpunkt, als er schon blutüberströmt am Boden liegt, als Rache kolportiert wird.

    Das lässt lediglich den Schluss zu das El-Gawhary keinen blassen Schimmer hat wer Quasim Suleimani eigentlich war und für welche verbrecherische Politik über Jahrzehnte er verantwortlich ist.

    Er war wichtiger als der Präsident, hatte einen direkten Draht zur obersten Führung und war für die Regionalpolitik des Iran verantwortlich.Wichtiger und einflussreicher geht nicht mehr.

    Suleimani hat den Aufstieg der Terrororganisation Hisbollah organisiert, der mächtigsten Streitmacht im Libanon; er steht hinter Irans entschlossenem Eingreifen, um den Massenmörder und Schlächter Baschar al-Assad im syrischen Bürgerkrieg zu stützen; Suleimani ist der Stratege hinter den Houthi-Milizen Jemens gegen Saudi-Arabien und Suleimani war der Superstratege hinter dem jahrelangen Terror im Iraq - und im gesamten Nahen Osten.

    Erst nach dem Angriff Suleimanis auf amerikanische Truppen im Iraq mit einem toten US Soladaten hat es ihn getroffen. -

    Es wird Jahre dauern bis die furchtbare und schreckliche Blutspur, die Suleimani hinterlässt, im Westen aufgearbeitet ist.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Entschuldigung, aber verwechseln Sie da nicht etwas?



      'Suleimani war der Superstratege hinter dem jahrelangen Terror im Iraq - und im gesamten Nahen Osten'



      Die allermeisten Terroranschläge in dieser Weltengegend waren von SUNNITISCHEN Gruppen GEGEN die Schiiten gerichtet. Suleimani war auf der schiitischen Seite...

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @dodolino:

        Du Sunniten wußten im Jahr 2010 noch nicht einmal was eine Terrorgruppe ist - geschweige denn das sie selbst eine unterhalten und finanziert hätten .

        Da hatten die iranischen Hizsbollahi und die iranischen Pasdaran seit 1979 schon eine Terror Blutspur durch die Welt gezogen - unter anderem auch in Berlin.

        de.wikipedia.org/wiki/Hisbollah

        de.wikipedia.org/wiki/Mykonos-Attentat

        de.wikipedia.org/w...uf_Rafiq_al-Hariri

        • @06438 (Profil gelöscht):

          "Du Sunniten wußten im Jahr 2010 noch nicht einmal was eine Terrorgruppe ist - geschweige denn das sie selbst eine unterhalten und finanziert hätten ."

          Was ist denn Al Qaida? Eine Wohlfahrtsorganisation?

  • Mein Gott , sie haben Geoge Cloony getötet.

    Sorry , diesen weichgespülten Artikel der TAZ kann ich nicht ernst nehmen.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @lulu schlawiner:

      Der war gut.

      Und es stimmt ja auch. Der Mann war ja eher ein Terrorist größten Kalibers und für die Menschheit ist es besser, dass er tot ist.

      Im Nahen Osten gibt es Demonstrationen, die das feiern. In der taz wird mit verhaltener Freude analysiert, wie groß die Anzahl der Möglichkeiten ist, die der Iran nun hat, um sich zu rächen.

      Er wird sich warm anziehen müssen. Was immer er auch tut.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Ich halte Trump für einen der grossen Terroristen dieser Erde, der diese Welt an Rand eines Krieges bringt (China, Russland, Korea, jetzt Iran).



        Es wäre auch besser für die Menschheit, wenn er nicht da wäre, wo er ist. Trotzdem halte ich NICHT für Korrekt ihn deswegen zu liquidieren.

  • In Wahrheit sind Irans Optionen ziemlich limitiert. Die iranische Wirtschaft ist aufgrund der Sanktionen nach wie vor schwer geschwächt, innenpolitisch steht die Führung - wie die letzten Proteste gezeigt haben - mit dem Rücken zur Wand.



    Einen offenen Konflikt mit den USA wird man weiterhin scheuen, zumal die Botschaft Trumps klar war: Eure Top Dogs sind unsere Ziele.



    Das wahrscheinlichste ist, dass Iran zivile US-Ziele wie Flugzeuge oder Clubs mit Bomben versehen wird, also seiner perfiden aber seit den 70er Jahren erprobten Strategie des Staatsterrorismus treu bleiben wird.

    • @jayb:

      'innenpolitisch steht die Führung - wie die letzten Proteste gezeigt haben - mit dem Rücken zur Wand'



      Das dürfte sich ja, dank Onkel Donalds heldenhaftem Raketenangriff, mittlerweile geändert haben. Ein Beispiel kluger Entscheidungen, nicht wahr?

    • @jayb:

      Warum soll man Staatsterrorismus nicht mit Staatsterrorismus kontern?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Man muss schon einen besonders tumben 70er-Jahre-Antiamerikanismus verinnerlicht haben, um den Unterschied zwischen dem Angriff auf einem General auf Truppenbesuch einerseits und einem Bombenanschlag auf ein Zivilflugzeug oder ein Café andererseits nicht anerkennen zu wollen.

        • @jayb:

          Danke gern.

          Da sich die USA und Iran (noch) nicht im Krieg befinden, gibt es für die USA keinen legalen Grund, für den Mord. Es ist ein Terroranschlag. In meinem "tumben 70er-Jahre-Antiamerikanismus" ist für mich Terror gleich Terror. Und ein Verbrechen ist ein Verbrechen. Um so mehr, als dieses einen Krieg provozieren könnte. Und in diesem wird es dann Berge an toten Zivilisten geben.

          PS: Ein iranisches Zivilflugzeug haben die USA schon abgeschossen. Die Rechnung stet noch aus. In den USA wurden die Täter übrigens mit Orden geehrt. Die Unterschiede unter Verbrechern sind also minimal.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Die USA befinden sich seit Jahren in Stellvertreterkriegen mit dem Iran im gesamten Nahen und Mittleren Osten. In Syrien, wo insb im Iran rekrutierte afghanische "Freiwillige" unter iranischen Offizieren mit Hizbollah und anderen für Assad kämpfen; im Jemen, wo Iran Waffen liefert und iranische "Berater" die sogenannten "Huthi-Rebellen" gegen die von den USA ausgerüsteten Saudis unterstützen; und natürlich im Irak, wo Iran schiitisch-irakische Milizen logistisch unterstützt und in ihrem Kampf gegen die von den USA gestützte -übrigens immerhin in freien Wahlen gewählte- Regierung "berät", inklusive des ein oder anderen Angriffs auf US-Einrichtungen.



            Das alles kann man überall im Netz, selbst auf taz.de, in unterschiedlichem Detailgrad nachlesen - wenn man denn will. Einfacher ist natürlich die Mär vom bösen Amerikaner, der terroristisch durch die Welt wütet und ohne Rechtfertigung verdiente iranische Militärkommandeure im Irak ermordet.

            • @jayb:

              "Die USA befinden sich seit Jahren in Stellvertreterkriegen mit dem Iran im gesamten Nahen und Mittleren Osten."

              Welcher Teil der USA liegt im Nahen Osten?

              Und nett, dass Sie Aufzählen, was der Iran so alles macht. Sie haben aber vergessen, die Verbrecher mit aufzuzählen, die von den USA bewaffnet werden.

              Auch Sie versuchen verzweifelt unter lauter Verbrechern die "Guten" zu finden. Es gibt sie aber nicht.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @jayb:

              So ist das eben. Für manche taz-Leser ist die Welt eben so, wie sie im Grunde noch nie war.

              Und daran halten sie fest und kollaborieren zur Not auch mit den übelsten Schlächter-Regimen.

              Und sei es nur, indem sie niemals auch nur den leisesten Ton über deren Verbrechen verlauten lassen.

              Im Grunde ist diese Weltsicht kompatibel mit der der Islamisten:

              USA großer Teufel, Israel kleiner Teufel.

              Nur die Terminologie ist eine andere.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                "...Und daran halten sie fest und kollaborieren zur Not auch mit den übelsten Schlächter-Regimen...."

                Sogar Israel kollaboriert zur Not mit Saudi-Arabien... ;-)

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Nein. 

                Iran UND die USA haben im Irak nichts verloren. Und keiner von Beiden hat in dem Land irgendjemanden umzubringen. Wird dafür Sprengstoff eingesetzt, bezeichnet man das im Allgemeinen als Terror. Wenn ein Staat dahinter steckt, als Staatsterror.

                Sie suchen in diesem Konflikt nach gut und böse. Ich kann beim Betrachten von Trump und Chamenei nichts Gutes erkennen.

                Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.



                Die Moderation

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Ich finde, es geht bei Ihrer Argumentation einiges durcheinander. Es geht ja nicht um die Personen Trump und Chamenei, die beide grauenvoll sind. Die USA hatten im Irak nichts verloren, der dritte Golfkrieg war ein Angriffskrieg, auch das ist richtig. Jetzt aber sitzt da eine demokratisch gewählte Regierung und gestattet den Amerikanern ein, dort weiter militärisch aktiv zu sein. Die Iraner hingegen haben sie dazu nicht eingeladen. Das ist ein ganz grundsätzlicher Unterschied.



                  Die Verbrechen der USA in anderen Situationen gegenüber anderen Ländern schließlich spielen für die Beurteilung des konkreten Konflikts mit dem Iran keine Rolle.

                  • @jayb:

                    ... "Die Verbrechen der USA in anderen Situationen gegenüber anderen Ländern schließlich spielen für die Beurteilung des konkreten Konflikts mit dem Iran keine Rolle."

                    Aber das ist es doch gerade, was Sie ausführen um die Liquidierung rechtfertigen... :-o

                  • @jayb:

                    "Jetzt aber sitzt da eine demokratisch gewählte Regierung..."

                    Ein Witz?

                    "Die Iraner hingegen haben sie dazu nicht eingeladen."

                    Stimmt nicht ganz. Die irakische Regierung hatte nichts dagegen, dass der Iran bei der Abwehr des IS tatkräftig geholfen hat. Besonders, weil die "Schutzmacht" USA anfangs nur zuschaute. Der General hat sich auch nicht über die Grenze geschlichen. Er kam an Flughafen an.

                    PS: Glauben Sie, die irakische Regierung wäre in der Lage, die Eroberer aus Übersee auszuladen?

                • 8G
                  88181 (Profil gelöscht)
                  @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Muss es wieder persönlich werden.

                  Na ja, meine dumme Weltsicht hatten wir schon mal.

                  Warum geben Sie sich eigentlich überhaupt mit einem Dummkopf wie mir ab?

                  • @88181 (Profil gelöscht):

                    Das Frage ich mich auch manchmal. Wahrscheinlich habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben...

                    • 8G
                      88181 (Profil gelöscht)
                      @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Na dann, viel Spaß dabei.

                      Und passen Sie auf, dass Sie nicht versehentlich Ihren Horizont erweitern.

                      • @88181 (Profil gelöscht):

                        Mache ich ständig. Deshalb ist er ja auch wesentlich weiter als Ihrer.

                        (Wer austeilt, muss auch einstecken können :-))

  • Die Leute in Frieden leben lassen. Das muss aber irgendjemand der Hisbolla mal genau erklären.

  • Die Satzbausteine wirken schon sehr irritierend, die international verwendeten Begrifflichkeiten sowieso.



    Durst nach Rache, kurzfristige Rachestillung, Möglichkeiten der Eskalation unbegrenzt... usw. und dann die ferngesteuerten Truppen an mehreren Fronten und der "Sicherheitsapparat" in Teheran der wohl eher Konfliktschürapparat genannt werden sollte.



    Man kann doch somit nur kontstatieren: Warum so lange zugeschaut oder ganz sicher das Falsche getan? Gleichwohl auch ich nicht weiß was das Richtige gewesen wäre. Was eine Scheiße mal wieder.



    Warum lässt man die Leute nicht enfach in Frieden leben, warum finden die aus der sog. ersten Reihe ihre Schwanzvergleiche so toll ?

  • Hier ist ein sehr ausführliches Porträt von Suleimani:

    www.newyorker.com/...e-shadow-commander

  • Dass dann auch noch der tweet des iranischen Außenminsters zitiert wird, setzt dem Ganzen noch das Krönchen auf. Ich kann mir das nur mit einem liebgewonnen Anti-Amerikanismus erklären.

    • @schon ok:

      Sie können's ja mit etwas Pro-Amerikanismus versuchen...

  • Es ist bezeichnend, dass zwar einerseits eingeräumt wird, Soleymani sei der Kopf der aus Teheran geführten Militäraktionen in der gesamten Region. Aber erst sein Tod führt zu einer Eskalation? Welche Erwartungshaltung steckt denn bitte hinter so einer irrationalen Argumentation? Die islamische Republik exportiert Terror und schürt Unruhe in der gesamten Region,und niemand soll bloß etwas dagegen unternehmen, weil das ja nur eskalierend wirke?

    Es macht mich sprachlos und wütend, dass hier der Eindruck erweckt wird, erst die USA habe nun mit dieser Aktion eine Eskalation in Gang gesetzt. Die Verbrechen der islamischen Republik werden damit verharmlost und gewissermaßen in Kauf genommen.

    • @schon ok:

      Darf der Trump denn das, einfach iranische Politiker töten, wo und wann es ihm gefällt?



      Der Iran darf ja nun offensichtlich keine Amerikaner töten...



      Soll der Iran jetzt einfach stillhalten, nach dem Bruch der Atomvertrages durch die USA und den Sanktionen? Und jetzt der Mord?



      Ich hoffe nur dass es da nicht zu einem ausgewachsenen Krieg kommt

    • @schon ok:

      ...und mich macht sprachlos, wie oft über us-amerikanische Übertretung von Menschen- und Völkerrecht hinweggesehen wird. Bei dem Drohnenangriff handelt es sich um eine kriegerische Handlung in einem souveränen Staat. Bitte nicht vergessen!

  • ein 10.000facher Mörder wird auf eurem Foto wie ein gutmütiger Rentner dargestellt.

    In der Echokammer fragt man sich jetzt:

    Wie konnte der pöööhse Präsident Trump diesen freundlich lächenden mann abschiessen?

    • @Franz Vege:

      Ich fordere sofortige wirtschaftliche Sanktionen gegen der USA, so wie damals gegen Russland im Fall Skripal...

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Franz Vege:

      Er tat es, weil er es konnte - es bleibt jedoch die Tötung eines Menschen aus Rachsucht oder politischem Kalkül, beides niedere Beweggründe.

      • 7G
        75064 (Profil gelöscht)
        @75064 (Profil gelöscht):

        Und unterstellt, wäre ein Mörder gewesen: Wer gibt irgendeinem anderen Staat das Recht, diesen Mörder nun umzubringen - ohne Krieg (da darf man gegnerische Soldaten leider töten) und ohne Prozess oder irgendein Mandat einer überstaatlichen Organisation?

        • 7G
          75064 (Profil gelöscht)
          @75064 (Profil gelöscht):

          ...unterstellt, er wäre...

  • Vermutlich kein Racheakt des "real Donald Trump", sondern Ausdruck einer strategischen Kehrwende, wie sie sich mit der Bombardierung der iranischen Brigaden im Irak, dem Abzug aus Kurdistan und viel früher mit der Absage an den jahrzehntelang ausgehandelten Vertrag mit dem Iran andeutete.



    Aber die Interpretation dieser Wende liegt jetzt nicht mehr in den Händen der USA alleine. Sie wird von den Akteuren in der Region mitbestimmt. Und warum sollte diese Strategie jetzt zum Erfolg führen, wo fast alles, was die USA dort gemacht haben, gescheitert ist, vom zeitweiligen Erfolg gegen den IS abgesehen, den ja gerade die Kurden und schiitische Kräfte geführt haben?



    Diese Wende bedeutet Krieg und wie oben erklärt, vermutlich ein Kleinkrieg an vielen Fronten.



    Auch hier zeigt sich wieder die Zweischneidigkeit der US-Strategie: Einige dieser pro-iranischen Gruppierungen waren unerlässlich im Kampf gegen den Islamischen Staat, andererseits leidet das iranische Volk an einer sehr schwierigen Wirtschaftssituation, von Demokratie und Menschenrechten ganz zu schweigen. Und Souleimani war vermutlich der strategische Denker par excellence der schiitischen Khameini-Theokratie.



    Sollte Trump in diesem Krieg auf die Unterstützung seiner Wähler hoffen, so wird er sie bei hohen Verlusten eigener Soldaten vermutlich sogar kriegen: Also braucht er mehr als Kleinkrieg. Seine Strategie gegenüber Hillary Clinton beruhte jedoch auf dem Versprechen, die Truppen nach Hause zu bringen, was er ja weitestgehend umgesetzt hatte. Ich bin kein Nahostspezialist, aber schon die obigen Widersprüche bringen mich um den Schlaf.

  • Ein kleiner Terrorangriff auf den Zivilflughafen kann wahlentscheidend sein.



    Wenn man "die Mullahs" noch ein wenig reizt, klappt es vielleicht auch mit einem kleinen Krieg dort.



    Wir haben zwar keine Strategie, aber eine Rakete war noch übrig.



    .



    Ist schon überraschend, wenn man nicht mehr in der Lage ist, die Akteure dort zu unterscheiden.



    Aber, wer Demokratie, Freiheit & Menschenrechte (für U-SAmerikanischen Politiker) verteidigen will, darf nicht zimperlich sein!



    .



    Brummt Sikasuu



    .



    Ps. Schlimm scheint, dass die Wähler in U-SA sowas vielleicht noch gut finden werden.



    "Wir schicken die US-Kavallerie!" hat aber zum letzten Mal bei den Indianern( American Nativs) geklappt. Danach wurde es sehr blutig, bzw. ging in den 70 Jahren nach dem WKII total schief!

  • Man kann ja nur ahnen, was da unten so los ist. Aber sicher ist, dass Trump weiterhin nach einer Möglichkeit sucht, mit dem Iran einen Krieg anzufachen. Nach Atomabkommen, Öltanker etc. jetzt die Ermordung dieses hochrangigen Mannes des Iran scheint das ja wohl klar. Rache muss und wird jetzt kommen. Iran hat ein Gesicht zu verlieren und wird antworten. Darauf freut sich Herr Trump. Dann kann man ja richtig loslegen. Seine Waffenkumpels freuen sich auch. Diese Amis sind die eigentlichen Terroristen dieser Welt!