US-Reaktionen auf Irans Militärschlag: Solidarität nach Angriff auf Israel
Der iranische Militärschlag auf Israel wurde mit Hilfe Verbündeter abgewehrt. In den USA könnte der Angriff zum Katalysator für Militärhilfen werden.
Laut Angaben des israelischen Militärs wehrten die ausgeklügelten Luftabwehrsysteme Israels und verbündeter Staaten 99 Prozent der abgefeuerten Geschosse ab.
Dem US-Militär gelang es offiziellen Angaben zufolge, mehrere iranische Drohnen abzuschießen. Gleichzeitig beendete US-Präsident Joe Biden seine geplante Wochenendreise zu seinem Strandhaus an der Atlantikküste vorzeitig, um mit Kabinettsmitgliedern und anderen Regierungsberatern die Lage im Nahen Osten zu beraten.
„Die Vereinigten Staaten werden dem israelischen Volk zur Seite stehen und es bei der Verteidigung gegen diese Bedrohungen aus dem Iran unterstützen“, sagte die Pressesprecherin des Nationalen Sicherheitsrates Adrienne Watson in einer Stellungnahme am Samstag. Das Team des Präsidenten befände sich in ständigem Austausch mit israelischen Partnern sowie anderen Verbündeten, hieß es weiter. Am späteren Abend telefonierte Biden länger mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu. „Der Iran – und dessen von Jemen, Syrien und Irak aus operierende Stellvertreter – starteten einen beispiellosen Luftangriff auf militärische Einrichtungen in Israel. Ich verurteile diese Angriffe auf das Schärfste“, so Biden.
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Angriff als Katalysator für US-Militärhilfen
Sein Vorgänger und Präsidentschaftskontrahent, Ex-Präsident Donald Trump, erklärte hingegen in einem Post auf seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social, dass es unter seiner Führung zu solch einem Angriff auf Israel nicht gekommen wäre. „Israel wird angegriffen. Das hätte niemals passieren dürfen – das wäre niemals passiert, wenn ich Präsident wäre!“
Der republikanische Fraktionsführer im US-Senat, Mitch McConnell, sieht den iranischen Angriff auf Israel als einen möglichen Katalysator für das von der Biden-Regierung ausgearbeitete Sicherheitspaket, welches seit Monaten im US-Kongress feststeckt. „Der Kongress muss seinen Beitrag leisten“, sagte der Senator aus Kentucky in einer Pressemitteilung. Neben militärischen Ressourcen für Israel beinhaltet das Paket auch dringend benötigte Leistungen für die Ukraine und US-Verbündete in Asien.
Der republikanische Abgeordnete Steve Scalise erklärte, dass das US-Repräsentantenhaus in der kommenden Woche einen Gesetzesentwurf zur Unterstützung von Israel auf die Agenda setzen wolle. „Das Repräsentantenhaus steht hinter Israel und es muss für diesen grundlos Angriff Konsequenzen geben“, so der Abgeordnete aus Louisiana.
Erster direkter Militärschlag gegen Israel
Der Angriff, der sich über mehrere Stunden hingezogen hatte, konnte – ersten Berichten aus Israel zufolge – größtenteils vereitelt werden. Wie ein Sprecher des israelischen Militärs mitteilte, wurden die meisten Drohnen und Raketen bereits außerhalb des israelischen Luftraums abgefangen. Nur eine „Handvoll“ Raketen sei in Israel eingeschlagen, sagte Daniel Hagari. Leider wurde dabei ein zehnjähriges Mädchen lebensgefährlich verletzt.
Es war das erste Mal, dass der Iran einen direkten Militärschlag gegen Israel unternommen hat und das, obwohl die beiden Länder seit Jahrzehnten auf Kollisionskurs liegen. Der Hamas-Angriff am 7. Oktober, bei dem mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet wurden, und der darauffolgende Krieg im Gazastreifen, der bislang mehr als 33.000 Menschenleben gefordert hat, haben dies nur noch verstärkt.
Als dann am 1. April zwei iranischen Generäle bei einem Luftangriff auf ein iranisches Konsulat in Syrien getötet wurden, kündigte das Regime in Teheran Vergeltung an. Iran beschuldigt Israel für den Anschlag. Tel Aviv hat sich dazu bislang nicht geäußert.
Die Gefahr, dass sich der Gaza-Krieg zu einem größeren regionalen Konflikt ausweiten könnte, bestand von Anfang an. Ob es nun im Anschluss an Irans Angriff zur befürchteten Eskalation kommen wird, bleibt abzuwarten. Präsident Biden will am Sonntag mit den Staatschefs der G7-Länder über eine mögliche Reaktion beraten.
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