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UN-Klimaziele vor dem ScheiternRichtung 2,7 Grad Erderwärmung

Alarm bei der UNO: Die Klimapolitik ist weit vom 1,5-Grad-Ziel entfernt. Die G20 könnten viel bewirken, sind aber zu langsam.

Der Wald im Amazonas brennt weiter, die Klimaziele werden verfehlt Foto: Bruno Kelly/reuters

Berlin taz | Wenn am Montag in New York die diesjährige Vollversammlung der Vereinten Nationen beginnt, haben die Staaten der Welt ihr aktuelles Versagen in der Klimapolitik schwarz auf weiß: Anstatt die klimaschädlichen Treibhausgase bis 2030 zu reduzieren, führt die momentane Politik der UN-Staaten zu einer Zunahme der Emissionen um 16 Prozent.

Das wiederum verursacht bis 2100 eine Erderwärmung von 2,7 Grad Celsius – weit mehr als die „deutlich unter 2 Grad“, die dieselben Staaten 2015 im Pariser Abkommen beschlossen haben. Das sind die Kernaussagen des „NDC-Berichts“, den das Klimasekretariat UNFCCC am Wochenende vorgestellt hat. „Der Bericht zeigt, dass die Welt auf einem katastrophalen Weg zu 2,7 Grad Erwärmung ist“, warnte UN-Generalsekretär Antonio Guterres. „Das ist der Bruch des Versprechens von 1,5 Grad aus dem Pariser Abkommen.“

2015 hatten 191 Unterzeichner gelobt, alle fünf Jahre neue und verbesserte nationale Klimapläne (NDC) vorzustellen. Bisher haben das nur 113 Länder getan – für die Chefin des UN-Klimaprogramms UNFCCC, Patricia Espinosa, immerhin ein „Hoffnungsschimmer“. Denn rechnet man diese Zahlen zusammen, kommt man für 2030 auf eine Reduktion von 12 Prozent der Emissionen durch diese Staaten.

Doch das ist weit entfernt von den minus 45 Prozent, die 2030 gegenüber 2010 nach Berechnungen des UN-Klimarats IPCC weltweit nötig sind, um das 1,5-Grad-Ziel zu halten. Das ist für Espinosa dann auch „ernüchternd“, erklärte sie vor JournalistInnen: „Obwohl manche Nationen Fortschritte machen, gehen die NDC insgesamt in die falsche Richtung.“

Katastrophen als Folge

Bei der UN-Generalversammlung wird das Klima auf der Tagesordnung stehen. Doch das Pariser Abkommen sieht kaum Folgen für die Länder vor, die ihren Pflichten zu ehrgeizigen NDC-Plänen nicht nachkommen. „Die schwerste Konsequenz daraus, das Abkommen nicht zu erfüllen, sind Katastrophen, wie wir sie gerade überall gesehen haben“, meinte Espinosa.

Selbst im besten Fall liegen nach den bisherigen Planungen die weltweiten Emissionen 2030 um 20 bis 23 Milliarden Tonnen CO2 (Deutschland: etwa 0,8 Milliarden Tonnen pro Jahr) zu hoch, um die Erwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. Das ergibt eine aktuelle Detailanalyse der vorgelegten NDC-Pläne durch die Thinktanks Climate Analytics und New Climate Institute: Es gebe „ein paar einsame Vorreiter, aber die Ziele und Aktionen der meisten Regierungen bleiben höchst oder deutlich ungenügend“, heißt es.

Zu den Musterschülern gehören Gambia, Costa Rica, Kenia, Äthiopien und Nepal, dazu auch Großbritannien. Deutschland, Norwegen und die EU kommen nahe an ein „fast ausreichend“ heran – es fehlen ein schnelleres Kohle-Aus und mehr Finanzhilfen für die armen Staaten. Diese sollten laut Pariser Abkommen ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar betragen, lagen aber 2019 nach Schätzungen der OECD nur bei etwa 80 Milliarden.

Die Thinktank-Analyse erkennt an, dass die EU und die USA ihre Ziele angehoben haben und 70 Länder bis 2050 klimaneutral sein wollen. Doch diese Ziele seien zu vage, es fehle ein Pfad zur Emissionssenkung, schreiben die Experten: „Das wichtigste Datum ist 2030, wo die globalen Emissionen um 50 Prozent gekappt sein müssen“, warnt der Bericht, „aber die Regierungen sind nicht einmal nahe dran an diesem Ziel“.

Australien, Mexiko, Russland schneiden schlecht ab

Besonders schlecht schneiden die Regierungen von Australien, Mexiko, Russland, Indonesien, Vietnam, Brasilien, Neuseeland, Singapur und der Schweiz ab, die die „gleichen oder schwächere Klimapläne als 2015 vorgelegt haben“.

Dabei könnten gerade viele dieser Länder einen großen Unterschied machen, findet eine andere Analyse der Denkfabriken World Ressource Institute und Climate Analytics: Sie sind zum großen Teil G20-Staaten, die weltweit für 75 Prozent der Emissionen verantwortlich sind. Mit ehrgeizigen Klimazielen könnten sie die Erderhitzung noch auf 1,7 Grad bis 2100 begrenzen, ergibt die Untersuchung.

Ihre jetzige Politik verurteile die Welt allerdings zu 2,4 Grad mehr, und auch die bislang angekündigten Verbesserung brächten das nur auf 2,1 Grad. „Die G20 sind verantwortich für die überweigende Mehrheit der CO2-Emissionen, wir brauchen die gemeinsame Anstrengung der reichsten Länder, um die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen“, sagte Bill Hare von Climate Analytics.

„Handeln oder Nichthandeln der G20-Länder wird hauptsächlich darüber entscheiden, ob wir die gefährlichsten und teuersten Folgen des Klimawandels verhindern können“, meinte Helen Mountford vom WRI. Ende Oktober wird das offensichtlich: Auf das G20-Treffen in Rom folgt gleich am nächsten Tag der Klimagipfel in Glasgow.

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36 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Man wird dem Klimawandel nicht mit deutschem Klein Klein begegnen können, wo endlose Debatten über diesen oder jenen regionalen Fusselkram und Wäldchen geführt werden und Kommunikation über Jogurthbecher von Baumhaus zu Baumhaus abläuft.

    Klimapolitik ist eine internationale Aufgabe. Die internationale Politik kam in den letzten Jahren viel zu kurz und hat im Wahlkampf kaum eine Rolle gespielt. Auch die Medien gehören da zum Schweigen im Walde.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich stimme Ihnen natürlich zu. Aber wollen Sie warten, bis die grossen verschmutzenden Nationen in sich und international vorangehen? Im Planen und Verkünden sind besonders wir Deutsche wohl mit den besten Gaben ausgestattet. Machen uns diese aber auch gleich zu weltweit den ambitioniertesten Klimarettern?

      Aber Ihre Argumentation könnte auch dazu verführen, erst mal wie hier bei uns zu verkünden, wie klein der mögliche deutsche Anteil am CO2-Ausstoss überhaupt sei. Und überhaupt sei Deutschland ja so klein, also flächen- und einwohnermässig total vernachlässigbar und daher wenig von Einfluss! Erstaunlich, diese Wendigkeit und plötzliche stellenweise Bescheidenheit, nicht wahr!

      Wer sich mit derart "sachlichen" Argumenten herumschlagen darf, der weiss oft gar nicht, womit er beginnen soll, diesen, auch von Politikern verzapften, unterirdischen Schwachsinn zu zerpflücken und zurechtzurücken. Der schlimmste und gefährlichste Unsinn ist immer noch der, der in kleineren Dosen aus richtigen und im Rest aus falschen oder undurchsichtigen Behauptungen besteht.

      Ein grosser Fehler dürfte in jedem Fall sein, grosse Töne zu spucken und anführen zu wollen, um am Ende zu den schweigsamen kleinlauten Schlusslichtern zu gehören, wenn es an die Fakten geht.

      Schon seltsam: wir Deutsche sind sonst weltbekannt für unsere 'german diseases'. Aber da, wo sie ihre Berechtigung hätten, sind sie plötzlich anderen Prioriäten so untergeordnet, dass sie schon fast verdächtig unwichtig erscheinen.

      Nur keine Panik auf der Titanic!

  • "Mit ehrgeizigen Klimazielen könnten sie..."



    Sie hätten seit Jahrzehnten gekonnt! Wenn da nicht das Wachstumsdogma wie eine Brandmauer zwischen der Gegenward und der Zukunft stehen würde!



    Es gehört ja mittlerweile zum guten Ton vom "menschengemachten Klimawandel" zu reden, aber im selben Atemzug, die Ursache, den Zwang zu wirtschaftlichem Wachstum, als Lösung zu verkaufen. Sie muss nur modern, neu und innovativ klingen, und "nachhaltig" Bequemlichkeit, Rentabilität und den Erhalt des Status quo für alle garantieren. Gerade im Wahlkampf.



    Auf diese Weise können mit dem gegenwärtigen Energiemix neue Industrien in CO2 Senken (Wälder und unversiegelte Flächen) entstehen. Aber nur Geld entsteht aus dem Nichts!



    Die o.g. Zahlen zeigen nachdrücklich, dass der Zusammenhang zwischen globalem Temperaturanstieg und wirtschaftlichem Wachstum überall verdrängt oder ignoriert wird. Und da wäre ja auch noch die Coronaverschuldung. Um sie abzubauen wird ebenfalls auf Wachstum gesetzt. Die staatlichen Rettungsbillionen für die Verursacher des Klimawandels müssen ja irgendwie wieder ausgeglichen werden. Sie sind eine Garantie für das Weiter-so.



    Absehbar ist allein schon deswegen, dass bis 2030 die CO2 Emissonen bei uns und weltweit dramatisch ansteigen werden. Und nichts deutet darauf hin, dass auf der politischen Ebene der Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Klimawandel offen anerkannt werden wird.



    Um die CO2 Emissionen auf das Niveau des Jahres 1990 zu drücken, könnte man ja versuchen auf das Konsumniveau, den Energieverbrauch und die Wirschaftsleistung von 1990 zu kommen. Aber wer will das schon? Man redet doch lieber über Klimaschutz Illusionen, die nachhaltig Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung versprechen. Wahlkampf ist schließlich immer!

    • @Drabiniok Dieter:

      Genau richtig 1990 ging es vielen in D deutlich besser. Komisch, dass von der ganzen Steigerung des BIP nichts bei der Bevölkerung angekommen ist.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Rio de Janeiro 1992 und Tokio 1997 waren die Gelegenheiten ernsthaft die Weichen zu stellen.

    Niemand kann sagen, man hat es nicht gewusst...

    Und konsequenterweise sind dann Ereignisse, wie die immer stärker werdenden Hurricanes in den USA oder auch die Ahrtalflut einfach nur die absehbare und gerechte Konsequenz - und nicht Strafe zu sagen - für die maßlose Gier der Konzerne.

    Eigentlich sollten die Betroffenen im Ahrtal direkt Fritze Merz und Blackrock, aber auch Shell oder VW auf Schadenersatz verklagen...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Sie jetzt? Erst ein SUV von VW kaufen und dann VW verklagen? 🤔 ... 🤪



      Ist das so eine Art Gelbwestenpopolismus?

  • Deutschland steht deutlich besser da, als es in den Medien dargestellt wird. Grund: Die CO2-Bilanz ist negativ. "Wie effektiv ist der deutsche Wald als Klimasenke? Das haben nun Forscher im Rahmen der sogenannten Kohlenstoffinventur ermittelt. Demnach speichern unsere Waldflächen rund 1,23 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in der lebenden Biomasse – Tendenz steigend. Dadurch entzieht der Wald der Atmosphäre jährlich um 62 Millionen Tonnen CO2 – das entspricht sieben Prozent der gesamten deutschen Treibhausgas-Emissionen, wie die Forscher berichten."www.wissenschaft.d...deutschen-waelder/

    • @Gast100100:

      In Wirklichkeit steht Deutschland wesentlich SCHLECHTER da, als in den Medien dargestellt. Denn signifikante Anteile der Reduktion der CO2-Produktion beruhen auf dem Zusammenbruch der Wirtschaft in den NBL nach der Wiedervereinigung und der damit einhergehenden Abschaltung der Dreckschleudern im Osten.



      Achja, und Wald gibt es nicht nur in Deutschland. Entsprechend ist der Kontext, den Sie herzustellen versuchen, ganz schlicht Unsinn.

    • @Gast100100:

      Das ist Desinformation. Der Wald entzieht der Atmosphäre ja nicht dauerhaft CO2, sondern sobald die organische Materie zerfällt, kommt praktisch das gesamte CO2 wieder in die Luft. Das passiert teilweise schon im Herbst, spätestens aber wenn der Baum stirbt und das Holz biologisch abgebaut wird. Auch bei Holzmöbeln wird das in hundert Jahren der Fall sein, bei Verwendungen wie Papier viel früher. Um die Freisetzung von CO2 aus Öl, Gas und Kohle zu kompensieren, müsste man so lange warten, bis die entsprechende Menge an CO2 wieder als fossiles organisches Material dauerhaft im Untergrund gelandet ist. Das dauert hunderte von Millionen Jahren.

      Und deswegen ist auch die sogenannte "Kompensation" von Emissionen beim Fliegen Beschiß. So viel Wald gibt es gar nicht auf der Erde, dass der Millionen von Tonnen CO2 jährlich in Kohle umwandeln könnte.

      • @jox:

        Fangen wir doch einfach mal damit an, dass die D Braunkohle wie die Steinkohle im Boden bleibt, und auch in D kein Öl und Gas mehr gefördert wird. Solange noch fossile Energieträger gebraucht werden kann man die zukaufen (NS2, ...). Wichtig ist, damit auch effizient umzugehen. Güter auf die Bahn und lokale Arbeitsplätze sind eine weitere Maßnahme. All das ist mit einfachen politischen Entscheidungen auch ohne Subventionen zu machen.

      • @jox:

        Nach ihrer Theorie wäre dann die Abholzung von Wald nicht klimarelevant

        Sie vergessen das neuer Wald, solange er bestehen bleibt kontinuierlich auch als offenes System bis zu einem gewissen Maximum Co2 speichert.

        Lesense mal: www.thuenen.de/de/...-entgolten-werden/

      • @jox:

        Hier noch als kleine Illustration die Keeling-Kurve:

        de.wikipedia.org/wiki/Keeling-Kurve

        Sie sehen, dass der mittlere CO2-Gehalt der Atmosphäre im Sommer runter geht, wenn die Blätter an den Bäumen wachsen. Und im Winter geht er wieder hoch, wenn die Blätter runter fallen und verrotten. Insgesamt geht der CO2-Gehalt hoch, nicht runter.

        Wenn Sie etwas genauer hin sehen, sehen sie, dass nach zwei bis drei Jahren das lokale Sommer-Minimum der Kurve *über* dem vorherigen Winter-Maximum liegt. Mit anderen Worten, die Menschen fügen so viel CO2 hinzu, dass es nach etwa drei Jahren den Effekt der *gesamten* Biomasse auf der Nordhalbkugel übersteigt.

        Und daher ist "CO2-Kompensation mit Baumpflanzungen" Beschiss - auch wenn es sinnvoll ist, Wälder nicht abzuholzen.

        • @jox:

          Na ja. Ich habe noch keinen Wald gesehen, in dem fette dicke Bäume jedes Jahr neu mit ein paar Metern Umfang aus dem Boden schießen 🤣

          Die Keeling Kurve beschreibt die monatlichen Variationen im Jahresmittel. Die Variationen können bei unterschiedlichen CO2 in CO2 Senken nahezu gleich verlaufen. Die Kurve sagt nüscht über die Menge des irgendwo gebundenen Co2 aus.

    • @Gast100100:

      Aus dem verlinkten Text:



      "Denn die Bäume entziehen der Atmosphäre dadurch jährlich rund 62 Millionen Tonnen CO2. Diese Menge an Treibhausgasen liegt nur knapp unter dem Jahres-CO2-Ausstoß der deutschen Industrie, wie die Forscher berichten."



      Bilanziert nicht negativ, und das wohlgemerkt nur zu Industrie-Emissionen.

  • @SINULOG

    Und darüber sollen wir uns freuen?

    Machen was geht. Das ist die Devise. Für wieviel es reicht, das werden wir schon sehen. Die Modelle sind ohnehin nicht hundertprozentig.

    Wenn Sie gerade gegen die Wand fahren, dann treten sie auch auf die Bremse und hören nicht damit auf weil "es könnte ja jetzt reichen".

    Sondern erst wenn Sie wissen, dass es reicht.

    Jedes Zehntel Grad lohnt (buchstäblich) die Investition -- je weiter oben, desto teurer werden sie. So viel steht fest.

  • "Zu den Musterschülern gehören Gambia, Costa Rica, Kenia, Äthiopien und Nepal, dazu auch Großbritannien. Deutschland, Norwegen ..."

    Norwegen ?? da wird wohl das Erdöl und Erdgas das die exportieren um damit die e-Autos zu finanzieren nicht mitgerechnet..

    • @Gerald Müller:

      Der Verbrauch wird gerechnet, bzw die CO2 Erzeugung, nicht die Förderung, sonst stünde D phantastisch da mit Gas aus Russland, Öl aus SA, Kohle teils aus Australien...

    • @Gerald Müller:

      ...und GB, das Energie-intensive Industrieprozesse weitgehend ausgelagert hat.



      Mich stört an solchen Bestenlisten, das darin einige auf teufelkommraus ihre Zahlen runtergebracht haben; Dann aber aus bspw. China den ganzen Konsumkrempel importieren. Der Konsum aus Importen bleibt da unbehelligt.

      • @zeroton :

        Das wäre gar nicht mal so verkehrt. Warum sollte D Aluwerke betreiben, die über die EEG-Umlagen von Privathaushalten gesponsort werden. D hat weder eigenes Bauxit, noch zu viel Strom. Da könnte man die Produktion doch eigentlich gut in die Sahel Zone verlegen, wo die Solarenergie viel reichliche vorhanden ist, und man die Aluwerke direkt neben die Solarkraftwerke bauen kann. Warum sollten die Länder der Sahelzone nicht auch wirtschaftsgüter produzieren dürfen, in Bereichen, wo sie klare Vorteile haben?

        • @Martin_25:

          Aber nur unter diesen Umständen. Dahingehend ist technologisch nichts am Start. Den CO²-Ausstoß am Konsum auszurichten halte ich trotz allem für sinnvoll.

  • Riesen transnationale Steuerungsaufgabe. Es sollte verbindliche UN-Beschlüsse geben. Eine task-force sollte Bolsonaro verhaften.



    Tja, Weltregierung und Weltparlament. Mit Stimmrecht der Regenwaldbewohner.



    Überschwemmungen: das iranische Regime schneidet auch schlecht ab!



    Die Betroffenen aller Länder würden vielleicht mehr auf die Reihe kriegen in einem Weltparlament.

    • @nzuli sana:

      Ja klar : mehr zwingende Entscheidungsautorität zur UNO... aber wie?



      Energiesparen? Die industrielle Fertigung reduzieren? Autoverkehr reduzieren? Das Fliegen reduzieren?



      Fossile Verbrennung verbieten?



      Mehr Öko essen, ohne Fleisch?



      Den Begriff "FREIHEIT" neu definieren (?)... da die 'Freiheit des Konsumierens' an die "GRENZEN DES WACHSTUMS" stösst? Aufhören mit dem Gelalle um grünes Wachstum?



      Zivilisation neu Denken?



      Der Herr Pötter hats drauf...

  • außer ein paar deutschen Medien redet niemand mehr von 1,5 Grad das Thema ist gegessen, das Ziel heißt unter 2 Grad und da ist Deutschland sehr gut dabei….

  • Nichts für ungut, aber dieses 1,5°C Ziel war nur eine theoretisch machbare Zahl, die aber nix mit der realpolitischen Lage auf der Welt zu tun hat. Um 1,5°C zu erreichen, müsste man akut die Wirtschaft auf globaler Skala schrumpfen - was politisch nicht erreichbar ist.

    Realistischer wäre es von vornherein mit 3°C zu arbeiten, und dafür aber strikte und restriktive Wirtschaftssanktionen auf Ebene d. UN zu beschließen. Das würde zwar bedeuten, dass man sich aktiv überlegen müsste wie man mit 3°C umgeht für die Zeitspanne wo das CO² in der Atmosphäre hängt, aber es wäre zumindest politisch durchsetzbar, auch mit einem gemäßigterem Kurs.

    Nun ja, egal wie die Menschheit sich entscheidet, De-Growth wird ohnehin kommen, egal was irgendwelche Politiker entscheiden. Mit der Natur kann man nicht verhandeln. Würd mich aber auch nicht wundern, wenn die Bevölkerung auf diesem Planeten runter auf ein paar Millionen in 150-200 Jahren gehen sollte.

    • @Shasu:

      Die Wissenschaftler sagen, dass 1.5 °C mit Anstrengungen erreichbar sind. Dieses Ziel aufzugeben, könnte ein tödlicher Irrtum sein, weil das gesamte Klimasystem mit seinen Kippelementen um so instabler wird, je weiter die Erwärmung voranschreitet. Es ist dann aufgrund der komplexen nichtlinearen Wechselwirkung der Subsysteme nicht mehr vorhersagbar, was dann wirklich passiert, recht wahrscheinlich auch nicht mehr kontrollierbar.

      Ein Beispiel: Das Meereis in der Arktis schmilzt ohnehin ab. Eis reflektiert mehr Sonnenlicht als offenes Meer (Albedo), deswegen kühlt das Eis und das Schmelzen trägt weiter zur Erwärmung bei. Das ist ein relativ gut verstandener und in Modellen berücksichtigter Effekt.

      Nun haben wir aber auch Brände in Sibirien, und die Russ- und Aschepartikel gelangen auch in die Arktis, landen auf dem Eis, machen es dunkler, und beschleunigen das Schmelzen. Diesen Effekt können die Modelle gar nicht berücksichtigen, weil die Entwicklung in Sibirien viel früher eingetroffen ist als man dachte.

      Die Modelle sind in vieler Hinsicht also noch optimistische Vorhersagen. Und in der Realität ist die wirkliche Entwicklung schneller und schlechter als vorhergesagt.

      Das ist der Grund, warum 1.5 Grad so wichtig ist.

    • @Shasu:

      "Realistischer wäre es von vornherein mit 3°C zu arbeiten"



      Mit +3° lässt sich nicht realistisch arbeiten, die Grenze bis zu der Anpassungen noch möglich sind liegt bei maximal(!) 2° C.



      "für die Zeitspanne wo das CO² in der Atmosphäre hängt"



      Dabei geht es um Zeiträume von mehreren hundert Jahren.

      • @Ingo Bernable:

        Mich brauchen Sie nicht zu überzeugen. Mit "realistischer" waren auch nicht die globalen Auswirkungen d. Klimakatastrophe gemeint, sondern die aktuellen politischen Bedingungen auf der Welt.

        Wenn der UN-Generalsekretär schont warnt, dann kann man das eigentlich als Eingeständnis deuten, dass wir uns auf diesem Pfad befinden, und da man die Synergie-und Rückkopplungseffekte d. Klimasystems nicht genau abschätzen kann bei 1,5° oder 2°, bleibt zu befürchten, dass sich das Ganze verselbständigen wird. Daher scheint es mir sinnvoller jetzt über 3° C zu sprechen, um das als absolute Marke zu setzen (auch Geoengineering beinhaltend), anstatt auf 1,5°C od. 2°C zu hoffen, nur um dann enttäuscht zu sein, wenn diese Ziele gerissen werden, was im Moment absehbar ist.

        Ich glaube kaum, dass sich die meisten Menschen bewusst sind was ein 1,5°C oder 2°C Ziel eigentlich bedeutet. Mit Verbrenner verbieten, und etwas weniger Fliegen ist das lange noch nicht getan. Und da sprechen wir über Deutschland, wo die Bevölkerung dem gegenüber verhältnismäßig aufgeschlossen ist (und trotzdem über 40% Parteien wählen wollen, die dagegen arbeiten).

        • @Shasu:

          Das Problem an Der geschichte ist, dass jenseits Der 2° große Teile des Planeten unbewohnbar werden. Die derzeitigen Verwalter müssten sich eingestehen, dass die anderen Recht hatten, also wird weggeguckt. Man müsste sich eingestehen, dass man nicht besides haben kann, weiter so und keine Flüchtlinge. Man müsste eingestehen nicht nur nichts getan zu haben, sondern aktiv dagegen gearbeitet zu haben. Parteien Wie CDU und FDP müssten zugeben, dass die ideologie, welcher sie unterschrieben haben, nie hätte funktionieren können. Sie müssten zugeben die Situation aktiv befeuert zu haben.

          Wir stehen an einem historischen Scheideweg vor einem Systemwechsel. Hayecks ideologie hat das geschafft, wofür sie erdacht wurde, die Beibehaltung feudaler Strukturen unter dem Schein der Beteiligung. Konnte halt niemand vor hundert Jahren ahnen, dass der Aristokratie ihre öffentliche Informationskontrolle entglitten kommt, so geschickt die 150 Jahre zuvor aufgebaut. Da mussten halt ein paar anarchistische Wissenschaftler dieses Internet erfinden und die ganze mühe war umsonst. Entweder unsere (globalen und derzeit Immer Noch sehr mächtigen) Reaktionären Verwalter des modernen Feudalismus lernen das selbst, Oder werden bald wieder mithilfe Von Fallbeilen überzeugt. Der derzeitige Scheinfrieden in der gesellschaft wird nicht mehr Lange währen (global). Selbst wenn die nächsten Reaktionären ein kurzfristiges weiterso einleiten, gibt die Realität des Klimawandels zero fucks (almanisiert für die Sprachfaschos: keinen Beischlaf.). Es ist jetzt schon klar, dass ein weiterso zu wirtschaftlichen Einbrüchen führen wird. In den letzten zwei Jahren Habe ich die Hoffnung auf einen friedlichen Wandel aufgegeben. Die Frage ist wann und nicht ob. Selbst die grünen scheinen nur interesse am Reaktionären Verwalten zu haben.

          • @Beskar:

            "Es ist jetzt schon klar, dass ein weiterso zu wirtschaftlichen Einbrüchen führen wird. In den letzten zwei Jahren Habe ich die Hoffnung auf einen friedlichen Wandel aufgegeben. Die Frage ist wann und nicht ob."

            Damit gehen wir aber vollkommen überein. Meine Anmerkung war nur, dass die politische Lage global irgendwelche Pariser Ziele nicht hergibt. Das kann man auch auf Deutschland runterbrechen, wo keine der Parteien gewillt ist die notwendigen Änderungen in der Härte anzusetzen wie sie notwendig wären, auch nicht die Grünen.

            Übrigens, ein Planet mit 2°C wird bewohnbar sein, nur halt nicht überall. Sprich, es wird zu Verteilungskämpfen und/oder massiven Fluchtbewegungen kommen. Auf der positiven Seite: Je schlimmer es wird, umso drastischer wird der CO²-Ausstoss runtergehen heh.

          • @Beskar:

            "Da mussten halt ein paar anarchistische Wissenschaftler dieses Internet erfinden"



            Schön wär´s ja, aber wenn ich mich recht erinnere war es die DARPA, ergo das US-Militär.

            • @Ingo Bernable:

              Arpanet ja, die Technologie für die Infrastruktur, und das war nicht das "Militär" sondern darüber ging Der staatliche Geldfluss zunächst primär. Dem kalten Krieg sei dank. Das Heute gemeinläufige Internet hat allerdings recht wenig mit arpanet gemeinsam und wurde am CERN mit dem ersten Browser erdacht.



              Genau mit dem Grundsatz Der freien zugänglichkeit Von Informationen, von einem gewissen Tim Berners-Lee. Der hatte sich auch sehr kritisch vor nicht allzu Langer Zeit zur Verunstaltung seines Baby's geäußert.

              • @Beskar:

                "das war nicht das "Militär" sondern darüber ging "



                Ziel war durch die redundante Vernetzung die Zweitschlagskapazität sicherzustellen.



                Das WWW ist aber nicht das Internet sondern lediglich eines von sehr vielen Protokollen das darüber übertragen wird und auch Berners-Lee wäre mir bisher nicht durch öffentlich bekannte Sympathien für den Anarchismus aufgefallen.

  • Ausser Self-Management gibt es aus meiner Sicht momentan wenig starke Einflussmöglichkeiten. Da hilft das schönste Speakers Corner nichts.

    Aber in einer Woche haben wir Einfluss! Den zu nutzen, um für die Zukunft in erträglichem Klima und vor allem für die Künder und Enkel zu retten, das sollte uns alle zu dem Schluss führen, dass nicht unser individueller Weihnachtswunschzettel all dessen zum Ziel der erfolgreichst möglichen Annäherung führt, was wir am Wichtigsten halten.

    Wir müssen uns schonungslos vor Augen halten, wie groß voraussichtlich die Chancen einer kleinen, aber ambitionierten Öko-Partei sein könnte, überhaupt die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen. Also keine naiven Wunschträume mehr!

    Dann müssen wir uns klar machen, dass technikorientierte Ingenieurs- und Konstruktionsleistungen bis zur Realisierung jahrelange Vorarbeiten erfordern, die das vorhandene Zeitfenster einfach nicht mehr hergibt.

    Zuletzt haben wir nur den resignierenden Rückblick auf die Merkeljahre, in denen nicht Wenige naiv darauf hofften, dass die Dringlichkeit des Handelns von einer Physikerin und ehemaligen Umweltministerin erkannt und in Angriff genommen werden würden.

    Tragisch, wie viele Jahre vergeudet wurden mit vergeblichen Hoffnungen, in denen die GROKO auf Weiter-So setzte und in trauter Gemeinsamkeit mit der SPD den immer noch naiv-überheblichen Wähler mitnehmen möchte in eine Zukunft, die weder die Nachkommen mitnimmt noch das Versprechen eines grenzenlosen Wirtschaftswachstums einlösen können wird. Wer sich bei den Wahlen darauf verlässt, der wird verlassen und das erst merken, wenn ihn die gigantischen künftigen Umweltprobleme einholen.

    Aus meiner Sicht gibt es nur noch eine Möglichkeit, die Probleme zumindest in Angriff zu nehmen:

    Die derzeit größte deutsche Umweltpartei gegen alle möglichen persönlichen Bedenken eindeutig zu stärken und damit auch die eigene Zukunft positiv zu beeinflussen, soweit es noch geht!

    Für unser aller Zukunft!

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @noevil:

      Bin ich dabei.. allerdings nicht mit der Zweitstimme, denn werden die Grünen zu stark, könnten sie der Versuchung einer schwarz-grünen Koalition erliegen. Aus dem gleichen Grund sollte man nicht die SPD wählen.

      Strategisch gedacht bedeutet das, die Erststimme für den grünen Kandidaten, vor allem in den Städten. Die Zweitstimme jedoch für das linke Lager - also die Linke.

      Nur dann haben wir die geringe Chance, die Union für eine Legislaturperiode aus der Regierung zu bekommen. Und die Pest, die dieses Land im Würgegriff hält, ist schwarz.

      Ich glaube allerdings auch, dass die Chance schon vertan ist und die Union weiter dieses Land und dann Europa ruinieren wird.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Die Linkspartei kommt duesmal nicht über 5%. Jede Stimme dort ist versenkt 🤪

        • @Rudolf Fissner:

          Wunsch Vater des Gedanken?