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Trumps Forderungen und die BundeswehrAus lauter Angst

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Fast alle Parteien versprechen mehr Geld für die Verteidigung. Aber wie seriös sind ihre Zahlen, und woher soll das Geld kommen?

Wer hat Angst vor der schwarzen Null? Die Bundeswehr auf jeden Fall nicht Foto: Kira Hofmann/imago

D ass das 2-Prozent-Ziel der Nato nicht mehr ausreichend sei, da sind sich mit Ausnahme der Linken und des BSW alle im Bundestag vertretenen Parteien einig. Während SPD und CDU mehr fürs Militär ausgeben wollen, aber vor der Wahl nichts Genaueres verraten, plädieren CSU und FDP für Ausgaben in Höhe von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck packt noch ein halbes Prozent drauf, und AfD-Chefin Alice Weidel hat viel Verständnis dafür, wenn US-Präsident Trump mehr als 5 Prozent fordert.

Dabei war bereits das 2-Prozent-Ziel von der Nato willkürlich gesetzt, denn es sagt nichts über den realen Bedarf aus, um notwendig erachtete militärische Fähigkeiten finanzieren zu können. Aber wen interessiert das schon angesichts der angstgetriebenen Diskussion? Willfährig werden sich Deutschland wie auch die anderen europäischen Nato-Staaten jetzt nach dem Amtsantritt Trumps dazu bereit erklären, ihre Militärausgaben weiter deutlich zu erhöhen.

Was bedeuten all die Prozentzahlen? Das deutsche BIP lag 2024 bei 4.306,4 Milliarden Euro. 3 Prozent davon wären rund 129 Milliarden Euro pro Jahr, Habecks 3,5 Prozent rund 150 und 5 Prozent etwa 215 Milliarden Euro. Das wären mehr als 44 Prozent des gesamten Bundeshaushalts von 2024. Schon die etwa 2,1 Prozent, die die BRD im vergangenen Jahr der Nato gemeldet hat, summieren sich auf rund 90 Milliarden Euro.

Nun argumentiert das Kieler Institut für Weltwirtschaft – kurz IfW –, das gerne als vermeintlich seriöse Quelle zur Propagierung des gegenwärtigen Aufrüstungswahns bemüht wird, dass in den Zeiten des Kalten Krieges die jährlichen Verteidigungsausgaben der Bundesrepublik auch oft um die 3 und manchmal bis zu knapp 5 Prozent betragen hätten. Von daher solle man sich nicht so anstellen, wenn’s jetzt wieder steil nach oben gehe. Doch das ist ein billiger Taschenspielertrick.

Nicht auf Kosten der breiten Masse

Zum einen: So verständlich es erscheint, dass nach Mauerbau und Kuba-Krise die Regierung Konrad Adenauers die Militärausgaben 1963 auf ein Allzeithoch von 4,9 Prozent des BIP schraubte, sagt das noch nichts über die Notwendigkeit aus. Dass während der Kanzlerschaft Willy Brandts mehr als 3 Prozent des BIP fürs Militär ausgegeben wurden, war auch vor allem Ausdruck des Zeitgeistes und nicht unbedingt der realen Bedrohungslage geschuldet – wobei die zu Unrecht heute kritisierte Entspannungspolitik Brandts maßgeblich dazu beigetragen hat, diesen Geist zu verändern.

Zum anderen lässt nicht nur das Kieler IfW unerwähnt, dass zu Zeiten der alten Bundesrepublik zwar der Wehretat (zu) hoch war, aber dies wenigstens nicht auf Kosten der breiten Masse der Bevölkerung ging. Denn damals waren, von der Miete angefangen, die Lebenshaltungskosten wesentlich niedriger als heute.

Beispielsweise lag die Mehrwertsteuer bei ihrer Einführung 1968 noch bei 10 Prozent, der ermäßigte Steuersatz bei 5 Prozent. Heute sind es 19 und 7 Prozent. Dafür gab es eine Vermögensteuer, eine höhere Körperschaftsteuer und einen Spitzensteuersatz, der zwischen 1975 und 1989 56 Prozent betrug. Inzwischen liegt er nur noch bei 42 Prozent.

Die Nato ist Russland schon jetzt klar überlegen. Da bedarf es keiner weiteren Steigerung der Militärausgaben

Steuererhöhungen für diejenigen, die es sich leisten könnten, lehnt das IfW jedoch ab. Das gilt ebenso für die Union, die FDP und die AfD, die laut ihren Wahlprogrammen den Wohlhabenden in diesem Land sogar noch mehr zuschustern wollen. Und dass SPD und Grüne zur Finanzierung höherer Militärausgaben tatsächlich an den Reichtum der Reichen gehen würden, kann ebenfalls nicht ernsthaft behauptet werden. Dann ist jedoch klar, wer dafür wird zahlen müssen.

Frontlinie geht nicht mehr durch Deutschland

Wie auch die Grünen will das Kieler IfW zunächst vor allem über neue Kredite die Steigerung der Militärausgaben finanzieren. „Kurzfristig“ seien Kürzungen im Sozialbereich zwar noch „kontraproduktiv“, aber mittel- und langfristig werde es ohne diese nicht gehen. So ist die Forderung des IfW, die Ausgaben sollten „vom Konsum auf Investitionen in Sicherheit und Innovation für die Verteidigung verlagert“ werden, nur eine harmlos klingende Formulierung für die Befürwortung gesellschaftlicher Verarmung. Wobei es naiv wäre, zu glauben, nur im Sozialbereich würden Kürzungen drohen. Auch für eine ernsthafte Klimaschutzpolitik würde das Geld fehlen.

Ja, Putin ist ein übler autokratischer Herrscher mit imperialistischen Ambitionen. Aber er ist weder ein Napoleon noch ein Hitler, der ganz Europa erobern will. Putin strebt nach alter großrussischer Zarenherrlichkeit. Für alle Länder, die aus der Sowjetunion entstanden sind, ist das eine ganz reale Bedrohung, für Deutschland jedoch nicht. Anders als zu Zeiten des Kalten Krieges geht die Frontlinie zwischen (mehr oder weniger) Gut und (mehr oder weniger) Böse auch weiterhin nicht mehr quer durch Deutschland. Die Bundesrepublik ist nach wie vor „umzingelt von Freunden“. Daran hat sich seit dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes nichts geändert.

Zur Verteidigung des Völkerrechts ist es geboten, der Ukraine die militärische Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigt, damit Russland sie nicht besiegen kann. Auch müssen sich die baltischen Staaten auf den Beistand Deutschlands, der EU und der Nato verlassen können. Aber dafür ist es irrelevant, ob die BRD für sich selbst „verteidigungsfähig“ ist. Die Frage ist vielmehr, ob es die Nato als Verteidigungsbündnis ist. Und das lässt sich nicht bestreiten.

Selbst ohne die USA gibt es schon jetzt eine deutliche konventionelle militärische Überlegenheit, die abschreckend genug wirken dürfte. Da bedarf es keiner weiteren Steigerung der Militärausgaben. Alles andere ist eine verzerrte Wahrnehmung der Realität. Sie wird die Menschen in Deutschland teuer zu stehen kommen. Und das ist gefährlich. Denn aus Angst vor der Bedrohung von außen den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Inneren und damit letzlich die Demokratie zu gefährden, ist keine gute Idee.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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19 Kommentare

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  • 1. In den 60ger und 70ger Jahren war die Integration der Weltwirtschaft noch nicht so weit gedien. Heute können Reiche und internationale Handelsherren sich der Besteuerung entziehen, sodass das für Besteuerung verfügbare BIP viel kleiner ist als das gesamte BIP. Beim Streit über mangelnde Bündnistreue könnte man auch Fairness und steuerliche Zusammenarbeit thematisieren.



    2. Ob die Ausrüstung der Nato wirklich gut genug ist, möchte ich anzweifeln! Mangel an Ersatzteilen, Reparaturen, hat man zumindest vor Jahren öfter mal gehört. Aus dem Ukraine- Krieg hört man, die Reparatur von beschädigen Leopold 2 Panzern dauert zu lange, Ersatzteile für eine intensive Nutzung sind knapp.

  • "Für alle Länder, die aus der Sowjetunion entstanden sind, ist das eine ganz reale Bedrohung, für Deutschland jedoch nicht. "

    Na sowas. Und war doch glatt der Meinung das Deutschland Teil der NATO ist und im Bündnisfall auch für die Partner einstehen muss, die aus der Sowjetunion entstanden sind.

  • Gute Analyse. Aber was sagt es über die Grünen, wenn Habeck das stockkonservative Kieler Institut für Weltwirtschaft als Grundlage seine Analyse wählt? Es geht darum, unbedingt mit der CDU eine Regierung zu bilden. Verschwiegen wird in dem Zusammenhang auch, dass mehr Arbeitsplätze nur mit einem Wirtschaftswachstum von 5 Prozent zu erreichen sind.



    3,5 des BIP in dem Zusammenhang in den nächsten Jahren in Verteidigung stecken zu wollen, ist ökonomischer Selbstmord, wird aber von Habeck und Baerbock abgefeiert wie nichts Gutes.

    Dabei ist die Bundeswehr ein bürokratischer Moloch, aufgewachsen über Jahrzehnte. Offiziere in Leitungsebenen sind überproportinal vorhanden.



    Jetzt Milliarden und Milliarden in eine nicht reformierte Bundeswehr zu stecken, ist der reinste Wahnsinn!

  • In der Diskussion um die hohen Verteidigungsausgaben der USA wurde bislang der Einwand erhoben, die NATO-Führungsmacht rechne auch Ausgaben etwa für "Heimatschutz" zu ihren Verteidigungsaufgaben. Dies wurden unter George W. Bush eingeführt. Wenn wir ehrlich sind, haben wir zur Verteidigung des Landes und des NATO-Bündnisses die Bundeswehr. Die 2% sind an deren Bedürfnissen zu berechnen und an nichts anderem. Alles andere wäre berechnende Lüge. Dann sind dauerhaft 2% des BIP schon sehr viel!!!!

    Es war die CSU bzw. ihr Vorzeigepolitiker Karl-Theodor zu Guttenberg, der die Misere der Bundeswehr perfektionierte. Schon immer litt sie unter Materialmangel. Zu Manövern von Soldaten bestimmter Standorte musste im Material von anderen Standorten ausgeliehen werden. Da das zentrale Beschaffungswesen nicht funktionierte, basierte die Wehrbereitschaft nur auf dem Beschaffungswesen jeder einzelnen Kompanie, das von pfiffigen Ausleihkünstlern bewerkstelligt werden musste. Die NATO ermöglichte auch Materialausleihe von NATO-Partnern.

    Es wäre gut, wenn Pistorius nächster Verteidigungsminister würde, und zwar mit der Lizenz, 2% des BIP auszugeben, wobei der Bundesrechnungshof streng kontrolliere.

  • Auf die Nato kann man so nicht mehr zählen. Und ich wundere mich auch wie naiv man sein kann, mann schliesst einen Natovertrag mit 2% vom BIP ab und hält es über Jahre nicht ein, will aber dennoch den Schutz? Jetzt ist es an der Zeit, endlich den Vertrag zu erfüllen und die USA haben recht wenn Sie sagen und das was ihr die ganzen Jahren gespart habt müsst Ihr auch einzahlen. Geld ist da , wenn wir 63 Mrd pro Jahr in die Entwicklungshilfe stecken, pro kopf die höchsten Ausgaben der Welt! könnte man locker auch das Geld nehmen und 50 mrd pro Jahr in die Sicherheit von uns und Europa stecken. Was hat die Entwicklungshilfe uns den gebracht? nichts- gibt es weniger Flüchtlinge, nein - ist ein Land aus der Armut hervorgekommen? Müssen wir an Indien Entwicklungshilfe zahlen, die waren auf dem Mond -also quasi ein typisches Entwicklungsland, oder? wir haben das Geld , geben es aber lieber für sinnlose Fahrradwege und Kühlschränke aus.

  • "Aber dafür ist es irrelevant, ob die BRD für sich selbst „verteidigungsfähig“ ist."

    Das war die BRD keinen einzigen Tag ihrer Existenz. Als das zuletzt der Fall war hieß der Laden noch Wehrmacht und der Chef hatte dieses lustige Bärtchen unter der Nase.



    Das ist auch zukünftig nicht geplant, aber es fehlt ja schon für die Bündnisverteidigung an allem was man zugunsten der internat. Krisen- und Interverntionsfähigkeit verzichtet hatte.

    So muss zB die Heeresfliegerabwehr komplett neu aufgestellt werden, weil man die ganz aufgegeben hatte (welche Flieger hätten auch das deutsche Heer angreifen sollen?), die Artillerie reicht rein rechnerisch gerade noch dazu aus um einen Warlord erschrecken zu können, usw.

    Man kann es aber auch machen wie im Kalten Krieg und die konventionelle Unterlegenheit der Europäer mit taktischen US-Atomwaffen kompensieren. Das war schon früher billiger...

  • „Die NATO ist Russland schon jetzt klar überlegen.“ eine Aussage die der Autor belegen sollte und zwar nicht mit Geldaufzählungen, sondern in dem er eine Rechnung aufmacht wieviele Kampfbereite Regimenter Europa hat und wieviele Russland, und erklärt wie er den Faktor Kampferfahrung auf russischer Seite und die Anpassung an den modernen Krieg (Dronen, etc.) Einkalkuliert was bei den europäische NATO Mitgliedern keines hat. Andernfalls ist das eine beleglose Behauptung die genauso ohne Belege verworfen werden kann.

  • Das letzte mal als ich auf die Karte geschaut habe, waren Estland, Litauen und Letland in der Nato, wo sich Länder wie auch Deutschland bereit erklären für diese Einzustehen.

    Man kann sich nicht herausreden mit "Für alle Länder, die aus der Sowjetunion entstanden sind, ist das eine ganz reale Bedrohung, für Deutschland jedoch nicht.", denn wenn der "Nicht Napoleon/Nicht Hitler" sich diese Staaten schnappt kann sich DE nicht aus der Verantwortung ziehen, zumindest mit Stark genug zu sein, dass bis die USA da ist, verteidigungsfähig für seine Freunde zu sein.

  • Europas Wehrfähigkeit muss gesichert werden, richtig. Genauso richtig ist an dem Artikel, dass willkürliche Zahlen nicht helfen.

    Es sollte auch darum gehen, gewisse Investitionen - und da reichen vielleicht auch schon das bisherige Ziel von zwei Prozent - effizienter einzusetzen. Mehr Zusammenarbeit in Prozessen, Beschaffung und Umsetzung zum Beispiel.

    • @Ciro:

      Richtig - wichtig ist, dass kein Geld mehr in den Sand gesetzt wird. Auch das Profitdenken müsste zum Wohl der Sache mal etwas gedämpft werden.

  • Zitat: „Die NATO ist Russland schon jetzt klar überlegen.“

    Dieses Zitat stammt aus einer Greenpeace-„Studie“, die sich wie eine politische Milchmädchenrechnung liest. Rechnet man USA, Türkei und Griechenland heraus, zeigt sich: Mitteleuropa wäre Russland nicht überlegen – sondern deutlich unterlegen!

    • @Benzo:

      und warum rechnet man diese drei Staaten raus? Weil Russland dann überlegen ist?



      Hört sich nach Milchmädchen an...



      Rechnet man die Staaten wieder dazu, dann reichts wieder...



      Was für eine Nicht-Aussage... man man man...

      • @Köppen Robert:

        Warum diese drei Staaten herausrechnen?

        Es geht um die Verteidigungsfähigkeit Mitteleuropas, denn hier (!) würde ein Krieg stattfinden.

        Die Türkei verfügt über ein großes Militär, getrieben von Großmachtambitionen, während Griechenland hohe Rüstungsausgaben hauptsächlich aus Angst vor der Türkei hat. Beide Länder stellen zwar einen bedeutenden Teil der NATO-Streitkräfte, doch ihre Truppen würden kaum eine signifikante Rolle in Mitteleuropa spielen. Der zweite große Block sind die USA, die zwar militärisch eingreifen könnten, jedoch – wie wir seit Trump wissen – nicht unbedingt zuverlässig sind.

        Ohne diese drei „Wackelkandidaten“ ist die Behauptung, die NATO sei Russland klar überlegen, schlicht falsch – egal, was Greenpeace sich erträumt.

        Oder anders ausgedrückt: Die USA garantieren im Moment die Verteidigungsfähigkeit Mitteleuropas. Wollen wir dies?

      • @Köppen Robert:

        Als Worst Case Szenario. Trump hat mit Austritt gedroht, die Türkei ist manchmal recht Russlandnah.

  • "Selbst ohne die USA gibt es schon jetzt eine deutliche konventionelle militärische Überlegenheit, die abschreckend genug wirken dürfte. Da bedarf es keiner weiteren Steigerung der Militärausgaben."



    Möglicherweise ist mit einer durch Technik gesteigerten Effizienz u. einer organisatorisch verbesserten Kooperation sowie einer erweiterten territorialen Präsenz im Bündnis an neuer, exponierter Stelle auch eine angedachte Option zur Begrenzung der "Kostenexplosion im Verteidigunswesen" gegeben, denn Finnland u. Schweden sind jetzt im Bündnis Partner.



    Auch das Bestellwesen für Neuanschaffungen darf aktuell erneut sehr kritisch überprüft werden, bislang gibt es hier eine vergleichsweise einseitige Ausrichtung auf die USA u. ihre Rüstungskonzerne.



    www.bmvg.de/de/akt...uro-kaufen-5540934



    Nukleare Teilhabe ist ganz sicher nicht in Stein gemeißelt:



    Bei greenpeace.de



    "Wie Deutschland sich zur Zielscheibe eines Atomangriffs macht



    Mindestens 20 amerikanische Atombomben lagern in Deutschland. Im Kriegsfall sollen deutsche Piloten sie ans Ziel fliegen. Das nennt man die nukleare Teilhabe."



    Verhandlungen sind immer priorisierte Option

  • Der beste Artikel, den ich bisher zu diesem Thema lesen durfte. Endlich wird auch einmal der Prozentsatz des BIP dem Haushalt gegenübergestellt. Bisher wird ja so getan, als seien die geforderten x% ein Anteil dessen, was dem Bund zum Verteilen zur Verfügung steht. Das Ausmaß derartiger Rüstungsausgaben und der Belastung des Staates wird hier endlich einmal beziffert und dem Leser vor Augen geführt, welche sozialen Folgen ins Haus stünden.



    Danke TAZ!

    • @Henne Solo:

      Denke ich auch oft, was hat das BIP mit dem Staatshaushalt zu tun. Klar, die Steuereinnahmen laufen grundsätzlich analog, aber direkte finanzielle Vorteile hat ein Staat nicht davon.

  • Es ist eigentlich relativ einfach.



    Wir können und müssen das stemmen.



    Das wird auch finanzierbar sein - einfach durch eine Kombination aus a) Reformation des Bürgergeldes, b) Abkehr von der bisherigen Migrationspolitik, c) Abkehr von der bisherigen moral- und nicht sachorientierten Aussen- und Entwicklungshilfepolitik und allen voran d) Abkehr von der wirtschaftsfeindlichen Politik im Wirtschaftsministerium

    • @Andere Meinung:

      Meine Güte!



      a) "Reformation" des Bürgergeldes. Wenn es ein Wortspiel war, war es gut, aber ich befürchte nicht... jede seriöse Quelle sagt: das Einsparpotential wird überschätzt und ist letztlich ein argumentativer Strohmann der Rechten. Bürgergeldempfänger*innen sind und bleiben Rechtssubjekte, kein Sachen. b) Die demographische Katastrophe macht bestimmt besonders wehrhaft und wirtschaftlich leistungsfähig genug, um zukünftig höhere Militärausgaben zu stemmen. c) Die Etats von AA und BMZ sind sehr klein und fallen angesichts der finanziellen Größenordnungen, die im Beitrag aufgerufen werden kaum ins Gewicht. d) Im BMWK hat wenigstens der Minister verstanden (ohne dass alles gelungen wäre, was aus dem Haus kommt), dass die größte Wirtschaftsfeindlichkeit darin besteht, alles so weiterlaufen zu lassen wie es lief (die Bedingungen des Wirtschaftens haben sich geändert: Klima & Demographie) und, dass "der Markt"/"die Wirtschaft" die Art von Investitionen, die für die notwendige sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft benötigt werden nicht ohne veränderte und strenge Ordnungspolitik (und damit auch Investitionssicherheit) aufbringen kann.