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Tennisprofi Novak ÐokovićVisum ungültig

Einwanderungsminister Hawke das Visum von Tennisprofi Novak Ðoković für ungültig erklärt. Am Sonntag soll ein Bundesgericht endgültig entscheiden.

Novak Ðoković darf jetzt wohl doch nicht bei den Australian Open spielen Foto: Mark Baker/ap

Sydney taz | Der Streit zwischen Australiens Regierung und dem Weltklasse­tennis­spieler Novak Đo­ko­vić um sein Einreisevisum geht weiter. Ein Bundesgericht soll am Sonntag eine endgültige Entscheidung im Fall des ungeimpften Serben treffen. Am Freitag wurde ihm zum zweiten Mal das Visum entzogen, doch gingen seine Anwälte erneut in Berufung. Für Montag ist eigentlich das Auftaktspiel des Weltranglisten-Ersten beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne geplant. Der 34-Jährige ist Titelverteidiger.

Einwanderungsminister Alex Hawke annullierte am Freitag persönlich das Visum des Serben, wozu der Minister gesetzlich befugt ist. Đoković hatte am Montag eine erste Berufung gegen die vorherige Annullierung seines Visums aufgrund eines Formfehlers der Behörden gewonnen. Hawke sagte, er entziehe das Visum „aus Gründen der Gesundheit und der allgemeinen Ordnung auf Grundlage des öffentlichen Interesses“. Die Regierung von Premierminister Scott Morrison sei „fest entschlossen, die Grenzen Australiens zu schützen, insbesondere in Bezug auf die COVID-19-Pandemie“. Wegen seiner erneuten Berufung muss der prominente Sportler nicht erneut in Abschiebehaft.

Đoković hatte eine medizinische Ausnahmegenehmigung für die Einreise beantragt, da er nicht gegen Covid geimpft ist. Er hatte argumentiert, er sollte von der Impfpflicht befreit werden, weil er Mitte Dezember positiv auf Covid-19 getestet worden war. Obwohl ihm diese Befreiung von den Gesundheitsgremien des australischen Tennisverbands wie der Regierung des Bundesstaats Victoria gewährt worden war, wurde er bei der Ankunft in Melbourne am 5. Januar von der Grenzpolizei festgenommen. Stunden später wurde sein Visum mit der Begründung annulliert, er erfülle nicht die Einreisevoraussetzung, doppelt geimpft zu sein.

Seitdem sind auch einige Details bekannt geworden, die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Angaben des Sportlers geweckt haben. Nach Meinung von Experten sei jetzt zudem unklar, ob er am Montag zur Australian Open antreten könnte – selbst wenn das Gericht zu seinen Gunsten entscheidet. Ihm wurde für die erste Runde sein serbischer Landsmann Miomir Kec­ma­nović als Gegner zugelost. Hawkes Entscheid kam für viele in Australien nicht überraschend. Ein Fernsehreporter meinte, es hätte „wohl einen Volks­aufstand gegeben“, hätte der Minister das Visum nicht annulliert. Die öffentliche Meinung hat die Regierung klar auf ihrer Seite.

Auch der konservative Premier Scott Morrison begründete den Entscheid mit dem Schutz der Bevölkerung. „Diese Pandemie war für jeden Australier unglaublich schwierig, aber wir haben zusammengehalten und Leben und Lebensgrundlagen gerettet“, sagte er. „Die Australier haben während dieser Pandemie viele Opfer gebracht und erwarten zu Recht, dass das Ergebnis dieser Opfer geschützt wird. Das ist es, was der Minister mit seiner heutigen Maßnahme tut.“ Der Entscheid sei „Teil unserer strengen Grenzschutzpolitik.“

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5 Kommentare

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  • "Money, money, money, must be funny .."



    Der Herr Dokovic hat sich wohl diesen Song von Abba zu sehr zu Herzen genommen. "I'd fool around and have a ball" hat er ja wirklich profihaft umgesetzt. "I have to go to Monaco" ist ihm ebenfalls gelungen. Und nun das. Diese australischen Deppen. Wenn die Australien Open in Belgrad abgehalten würde, dann gäbe es diesen Stress nicht.



    Ansonnten kann man nur staunen wie er, sein Team und seine so sympatische Familie ein fulminantes PR Desaster vor den Augen aller hingelegt haben. Weniger ist mehr. Und Bescheidenheit und Einsicht standen jedem schon immer gut zu Gesicht.

  • Wer gegen eindeutige Regeln verstößt und falsche Angaben macht, hat zu Recht sein Aufenthaltsrecht verwirkt und gehört ausgewiesen. Das gilt auch und gerade für Mister Sonderwurst.

  • Ðoković "Greenwashing" in dieser Sache...könnte m/w/d auch als "4G+" bezeichnen... und das jemand in dem Haifischbecken der oberen Tenniselite jetzt von "menschlichen Fehler" und „als verletzend und beunruhigend für meine Familie“ spricht, empfinde ich - sorry - als zynisch und "fake-emotions".

    • @Zeuge14:

      Ist es auch. Bei einem (realen oder angeblichen) Kriegsflüchtling aus Myanmar wäre in so einem multiplen Betrugsfall ein Pushback fällig gewesen.

      Ðoković kann ja mal beim tschetschenischen Diktator vorstellig werden, der kann mit einem Fingerschnipps Privat-Events organisieren lassen, und er ist ein großer Sportsfreund (wenn er auch eher auf Fußball und damnatio ad bestias steht).

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Gute Entscheidung!