piwik no script img

Streit um die BrieftaubeDie um ihr Leben fliegen

Millionen Tauben werden in Deutschland aufwendig für Wettflüge trainiert. Laut Tierrechtsaktivist:innen ist das für die Tiere oft tödlich.

Opfer oder Sportler? Die Fronten sind verhärtet Foto: Andreas Teichmann/laif

„Die Tauben müssen mir gehorchen“, sagt Herr D., 62, in seinem Taubenschlag in Berlin-Zehlendorf, wenige Meter von der Grenze zu Brandenburg entfernt. Er möge keine scheuen Tauben – die Vögel haben zahm zu sein und sollen auf ihn hören, sonst lasse er sie schon mal einschläfern. Er versuche zwar das nicht massenhaft zu tun, aber manchmal sei es schlichtweg notwendig: „Das ist die unangenehme Seite des Hobbys.“ Wir haben uns entschlossen, Herrn D. nicht bei seinem vollem Namen zu nennen.

Tauben sind treue Tiere. Werden sie von Partner:in, Nachwuchs oder ihrem Zuhause getrennt, fliegen sie bis zu 120 Kilometer pro Stunde und finden durch ihren Orientierungssinn über Tausende Kilometer zurück. Genau das nutzen Taubenhalter:innen wie Herr D. weltweit für ihr Hobby aus und lassen die Vögel an Wettflügen teilnehmen, die sie laut Tierrechtsaktivist:innen über ihre Leistungsfähigkeit hinaustreiben.

Viele Tiere sollen an Flüssigkeitsmangel, Erschöpfung oder Verletzungen sterben oder in Städten stranden. Laut einer Studie von Tau­ben­ex­per­t:in­nen gebe es bei diesen Wettflügen eine Verlustrate von durchschnittlich 53 Prozent. Eine Studie aus der Schweiz kommt auf 75 Prozent, eine Recherche von Peta USA wiederum sogar auf eine Rate von bis zu 90 Prozent.

Herr D. ist einer von vielen Menschen in Deutschland, die Tauben züchten, bei Wettflügen einsetzen und dies als Hobby, ja Sport bezeichnen. Er besitzt knapp 90 Vögel, insgesamt leben deutschlandweit laut Schätzungen der tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz 2,5 Millionen Tiere, die zu diesem Zweck gezüchtet, gehalten und trainiert werden.

Herr D. hält seine Tauben in Käfigen in einem Verein für Klein­züch­te­r:innen, wo er täglich vier bis fünf Stunden verbringt. Von morgens bis nachmittags arbeite er als Taxi­fahrer, danach kümmere er sich um seine Vögel – er wolle schließlich, dass sie bei den Wettflügen bestmöglich abschneiden. Dieses Jahr sei er mit 38 Tieren bei den Wettflügen angetreten, am Ende seien noch 26 übrig gewesen.

„Ich kenne keinen Vogel, der nicht fliegen möchte“

Die Wettflüge werden von Regionalverbänden deutschlandweit organisiert. Die angemeldeten Tauben werden von den Züchter:innen zu einem Transporter gebracht, in Käfige gesteckt und anschließend zu einem festgelegten Startort gefahren, der häufig auch außerhalb Deutschlands liegt. Am Ziel angekommen, beginnt der Wettflug, nachdem alle Tauben zur gleichen Zeit freigelassen wurden. Kommen die Tauben dann wieder in ihrem Schlag an, werden sie durch einen Chip in einem Ring, den sie für die Wettflüge erhalten, von einem Computersystem registriert, das am Eingang der Käfige angebracht ist.

Der Verband deutscher Brieftaubenzüchter ist in diesen Kreisen dabei so etwas wie der DFB für den Brieftaubensport. Bereits zum zweiten Mal bemüht sich der Verband darum, Brieftaubensport als immaterielles Kulturerbe anerkennen zu lassen – die Entscheidung fällt voraussichtlich im Dezember 2020. Die einzelnen Regionalverbände sind ihm untergeordnet, die wiederum in Reisevereinen organisiert sind und regionale Wettflüge veranstalten.

Pressesprecherin Elena Finke versteht die Kritik vieler Tierrechtsorganisationen nicht: „Wir tun alles dafür, dass es den Tauben gut geht.“ Die hohen Verlustraten der Studien könne sie nicht nachvollziehen. Zwar komme es immer wieder zu einzelnen Verlusten, diese seien aber nicht zu verhindern: „Es kommt schon mal vor, dass eine Brieftaube von einem Greifvogel angegriffen wird, dabei kann aber nicht von Tierquälerei gesprochen werden.“ Die Wettflüge seien tierrechtlich unbedenklich, auf die Möglichkeiten der Tauben angepasst und kein Problem für die Tiere: „Ich kenne keinen Vogel, der nicht fliegen möchte.“

„Im Brieftaubensport ist es gängige Praxis, dass Züchter:innen den leistungsschwachen Tieren bei vollem Bewusstsein den Kopf abreißen oder den Hals umdrehen“, sagt Nadja Michler, 41. Sie arbeitet als Fachreferentin für Wildtiere bei der Tierrechtsorganisation Peta und bekam bereits mehrfach Videos zugespielt, die zeigen, wie vermeintliche Züchter:innen ihre Tauben töten. Nadja Michler setzt sich deshalb mit der Tierrechtsorganisation für ein komplettes Verbot der Taubenzucht und Wettflüge ein: „Die Tiere sind normalerweise standorttreu, werden für die Wettflüge von Partner, Gelege und Schlag getrennt und fliegen so schnell, weil sie panisch den Weg nach Hause suchen.“

Interne Ehrengerichte

Tierquälerisches Verhalten dulde der Verband deutscher Brieftauben laut Pressesprecherin Elena Finke nicht. Sollten Fälle wie die hier erwähnten bekannt und dem Verband angezeigt werden, tage ein internes Ehrengericht, das solche Züchter:innen des Verbandes verweisen kann. Es gebe aber auch Züch­te­r:in­nen, die Teile ihres Taubenschlags an Tierparks für Adlerwarten spenden oder zum eigenen Verzehr töten: „Wir haben gegen Schlachtungen, die mit dem Tierrechtsgesetz vereinbar sind, nichts einzuwenden.“

Brieftauben und Menschen verbindet eine lange Geschichte, die bis 2.000 vor Christus zurückgehen soll. In ihrer Anfangszeit Mitte des 19. Jahrhunderts nutzte sogar die Nachrichtenagentur Reuters Brieftauben für ihren Dienst. Im Krieg wurden die Tiere ebenfalls zur Nachrichtenübermittlung genutzt. Die US-Armee hatte während des Zweiten Weltkrieges eine Abteilung, die sich mit der Ausbildung und dem Einsatz von Brieftauben zum militärischen Zweck beschäftigte, den United States Army Pigeon Service. Die Taube G. I. Joe, die wohl berühmteste ihrer Art, soll durch ihre Übermittlung von Nachrichten Tausenden von Menschen das Leben gerettet haben.

Während der Wettkampfphase, die für ältere Tiere von Mai bis August läuft, sehen Herrn D.s Tauben ihre Partner immer nur wenige Stunden nach dem Wettflug. „Wenn sie länger zusammenbleiben, würden sie sich eventuell fortpflanzen“, sagt er. Das aber kann er während der heißen Phase des Sports nicht gebrauchen. „Eine schwangere Frau kann schließlich auch keine 100 Meter in 11 Sekunden laufen“, sagt er. Die Vorbereitungen auf die Flüge scheinen dabei ziemlich kompliziert. Die richtige Ernährung spiele eine wichtige Rolle, zudem überschneide sich die Mauserzeit, also die Zeit, in der Tauben ihre Federn wechseln, normalerweise mit der Wettkampfphase. Um den natürlichen Vorgang hinauszuzögern, verändere Herr D. den Biorhythmus der Tiere durch das Licht in den Käfigen. „Die Tiere brauchen ihr Topgefieder für die Wettkämpfe.“

In seiner Jugend habe er Fußball und Tischtennis gespielt, sagt Herr D., sein Körper habe irgendwann aber nicht mehr so mitgemacht, wie er es wollte. Deshalb habe er nach einer sportlichen Betätigung gesucht, der er unabhängig von seiner körperlichen Verfassung nachgehen könne. „Du kannst in jedem Alter an Brieftaubenwettflügen teilnehmen“, sagt er. Bei den Flügen gehe es nicht um Geld, ihn motiviere der Sieg und die Ehrung in einem Vereinsmagazin. „Ich bin Besitzer, Betreuer und Trainer in einer Person und kann am Wochenende immer sehen, ob sich meine Mühe lohnt.“

Die Taubenbörse

Erfolgreiche Tauben werden laut Nadja Michler von der Tierrechtsorganisation Peta von Züchter:innen häufig auf Auktionsplattformen teuer verkauft. Die Zucht der Tiere fordere deshalb bereits vor den Wettflügen Opfer: „Es wird lediglich mit besonders leistungsstarken Tauben weitergezüchtet“, sagt Michler. „Das Wohlbefinden der Tiere spielt dabei keine Rolle.“ Letztes Jahr wurde dabei ein Rekordpreis von 1,25 Millionen Euro für eine belgische Brieftaube gezahlt. Bei einigen Tauben­züch­te­r:innen scheint diese Tätigkeit also viel mehr als ein Hobby zu sein, es ginge dabei um viel Geld: „Diese Veranstaltungen sind wie eine Taubenbörse.“

Beim Brieftaubensport zeigt sich eine grundsätzliche, ethische Diskussion über den richtigen Umgang mit Tieren in unserer Gesellschaft. Die Fronten sind dabei verhärtet, bei Tier­rechts­akti­vis­t:innen wie auch bei Tau­ben­züch­te­r:innen. Beide Seiten beanspruchen für sich, das Beste für die Tiere zu wollen.

„Wenn Züchtung schon eine Tierquälerei darstellen soll, dürfte es auch keine Haustiere geben“, sagt Elena Finke, auf Vorwürfe der Tierrechtsorganisation Peta angesprochen. Herr D. hält von den Bemühungen der Aktivist:innen nichts: „Der Brieftaubensport hat eine lange Tradition und gehört zu Deutschland.“ Tier­rechts­akti­vis­t:in­nen wie Nadja Michler von Peta sehen das anders. Laut Tierschutzgesetz dürfe ein Tier erst gar nicht über die eigene Leistungsfähigkeit getrieben werden. Genau das passiere bei Brieftaubenflügen aber laut Nadja Michler: „Diese Wettflüge sind de facto illegal, die Taubenzüchter:innen ignorieren das Gesetz.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

25 Kommentare

 / 
  • Ein IMHO ziemlich einseitiger, reißerischer Artikel. Über PETA äussere ich mich besser nicht, frage mich nur wieso die immer noch als gemeinnützig gelten. Aber zum Artikel:



    Ja wie überall gibt es sicher auch unter Brieftaubenbesitzer den ein oder anderen Deppen der, in diesem Fall, besser keine Tiere halten sollte.



    Und wie bei vielen Sportarten gibt es sicherlich Dinge zu verbessern.

    Aber wer von 50% oder wie PETA von 90% "Verlusten" spricht der hat schlicht und einfach keine Ahnung oder will Stimmung machen.



    Ein Brieftaubenzüchter hat ja nicht den ganzen "Stall" voller Leistungsträger und kann drauf sch... ob die alle nicht zurück kommen weil er hat ja "genug". Wenn nicht kauft er sich halt für ein paar Millionen ein paar neue.

    1,25 Millionen für einen mehrfach Sieger und Rekordhalter auch International ist eher der Ausreisser (von einem Chinesischen Milionär ersteigert).



    Normale Preise, liegen eher bei 300 bis 1000 Euro, da müssen aber auch schon einige Siege dabei gewesen sein. Das schaffen sie "natürlich" alle bei einer Chance von 9 zu 1 bei einer Reise drauf zu gehen.

    @Alex-White: Schon mal mit Orientierung von Tauben beschäftigt? Sicht ist da nur ein sehr kleiner Teil

    BTW: Dr. Warzecha ist oder war selbst erfolgreicher (Brief)Taubenzüchter

    @Zinaida: Tausende verirrter Brieftauben in unseren Innenstädten ???



    Echt jetzt ? Und 90% haben sich ihre Sklavenringe von einer Untergrundtaube entfernen lassen um in Armut aber dafür Frei zu Leben

    ....und nein ich bin kein Taubenzüchter

  • Es ist unverständlich, dass wir uns zivilisierte Gesellschaft nennen und diese tierquelerische Praxis (vom Sport kann keine Rede sein: es ist so, als würde sich jemand, der vom Sofa aus Fußball anschaut, Fußballer nennen) weiterhin zulassen! Tausende Brieftauben, die nicht mehr nach Hause finden, landen in den deutschen Innenstädten, wo sie kaum überlebensfähig sind weil sie es nicht gewohnt sind, für sich zu sorgen. Die Bewohner der Städte fühlen sich belästigt von den Tauben, die zwischen den Füßen nach Abfällen suchen um zu überleben. Die Tauben selbst können nichts dafür: Sie folgen nur ihrem Überlebensinstinkt. Es fängt ein Überlebenskampf vor unseren Augen an, der dem geschuldet ist, dass sich einige Menschen "aufgewertet und ihren Namen in den Vereinszeitschrift lesen möchten "! Unglaublich, dass wir es zulassen, dass dieser unwürdiger Brauch immer noch stattfindet.

    • @Zinaida Nabulsi Nabulsi:

      Ein Überlebenskampf ist doch aber typisch für freilebende Tiere.

      Vor meinen Augen sehe ich jeden Tag den Überlebenskampf von Spatzen und Krähen, von Möwen (nein, ich wohne nicht an der Küste) und Ringeltauben, Enten und verwilderten Haustauben, deren Vorfahren alle mal aus irgendeinem Taubenschlag entkommen sind.

      Und im Müll der Innenstädte wühlen die auch fast alle, zusammen mit Füchsen, Ratten, Waschbären, Mäusen und mehrere anderen Säugetieren.

      Sind Sie sich sicher, dass die Tauben an ihrem freien Leben nicht mehr Spaß haben als an dem in einer kleinen Voliere oder in einem kleinen Käfig?

  • Die Verlustrate ist leider richtig wiedergegeben. Und alle Taubenzüchter in unserem Land müssen sie kennen, sie wurde nämlich vom Autor der Studie, Dr. Warzecha, an alle Regionalverbände des Brieftaubensportverbandes verschickt. Die dramatischen Verlustraten von über 50 % führt die Studie auf schlechte Auflassbedinungen zurück, also bedeckter Himmel, große Hitze, aufkommende Gewitter, querfliegende Schwärme etc. Das hat im Verband aber nur eine Handvoll Züchter interessiert. So weit kann es also mit der Tierliebe dort nicht sein.

    Und direkt vor Augen hatte ich das Elend vor vier Wochen in einem kleinen Ort bei Lüneburg: 4 Kabinentransporter voller Tauben (3 aus Polen, einer aus Zwickau). Der Himmel seit dem Morgengrauen komplett bedeckt. Trotzdem mussten die ersten 1000 Tauben um 5:30 Uhr starten und flogen minutenlang über dem Platz im Kreis. Keine Orientierung nirgendwo. Die anderen 3500 Tauben startetenum 8 Uhr. Der Himmel weiterhin komplett dicht.

    Zwei Wochen davor sagt der Wetterbericht 33° C für Samstag und Sonntag voraus. Bei dieser Hitze dürfen weder Jung- noch Alttauben fliegen. Ein befreundetet Taubenzüchter schafft es dem Verband nahezulegen, die Flüge fürs Wochenende zu streichen. Wunderbar: deutschlandweit Startverbot. Die beiden Wochenenden darauf die gleiche Wetterprognosen – diesmal kein Einwand und kein Stopp der Flüge.

    Und wenn Sie, Herr Smeno, gestrandete Brieftauben sehen wollen, kommen Sie einfach hier in Lüneburg vorbei. In jedem unserer Futterschwärme zeigen wir Ihnen Brieftauben.

    • @alex-white:

      Da habe ich mich jetzt mal belesen. Die Studie erfassst nur wieviele Tauben im ersten Rennen teilnehmen im Vergleich zum Rennen 4 Wochen später und am Saisonende.



      Das bedeutet nicht, dass die Tauben nicht nach Hause gekommen sind. Nur, dass sie nicht weiter antreten.

      Außerdem rechnen sie bitte mal nach. Wenn sie mit 1000 Tauben starten und jeweils ca.50% Verlust hätten, wären nach 7 Rennen nur noch 15 Tauben übrig.

  • Den Peta Standpunkt hier so einseitig abzudrucken ist eine schwache Leistung.



    Es gibt doch kaum Haustiere, die besser gehalten werden, als Brieftauben. So ziemlich alles was die Tiere quälen würde, schadet den Wettkampfergebnissen. Gestresste, dehydrierte und kranke Tauben sind alles Faktoren, die es zu vermeiden gilt.



    Die Zucht ist auch nicht ausschließlich auf höchste Fluggeschwindigkeit ausgelegt. Eine schnelle Taube nützt nichts, wenn sie nicht zahm, vermehrungsfreudig und gesund ist.

    Die Verlustraten die hier erwähnt werden sind völlig falsch dargestellt. Was wäre das für ein Wahnsinn wenn durchschnittlich nur 50% der Tauben nach Hause kommen würden. Die machen ja nicht nur einen Flug im Jahr. Man schickt ja nur seine besten Tauben auf die Reise, da wäre man am Ende der Saison schnell bei 90% Verlust.



    Außerdem kommen verlorene Tiere meist in fremden Schlägen unter und setzen die Reise später fort. Und sie können ja mal versuchen eine beringte Stadttaube zu finden. Ich habe noch nie eine gesehen.

    Nur um das Schlachten von einzelnen Tauben kommt man nicht herum. Aber bis dahin hatten sie ein gutes Leben.

    • @Smeno:

      "Es gibt doch kaum Haustiere, die besser gehalten werden, als Brieftauben."

      Sie von ihren Partnern zu trennen, de Mauserzeitpunkt durch Verschiebung ihres Biorythmus zu manipulieren und durch Entfernung vom Lebensraum zur Teilnahme einem Wettkampf zu bewegen, klingt nicht sonderlich gut. Tiere wie potentielle Trophäen statt wie Lebewesen zu behandeln, spricht nicht generell für bestmögliche Haltung.

      • @Devil's Advocate:

        Natürlich ist es keine gleichberechtigte Beziehung zwischen Taube und Züchter.







        Die Tauben sind das Spielzeug des Züchters. Taubenrennen werden sogar als "Spiel" bezeichnet. Es geht sogar soweit, dass das ganze Lebewesen mit Physis und Charakter ein Produkt des Züchters nach seinem Willen ist. Das kann man moralisch verwerflich finden, hat aber nichts mit Tierqual zu tun.



        Die Manipulationen die Sie erwähnen fügen den Tieren kein Leid zu. Die Tauben würden auch ohne Witwer nach Hause fliegen.



        Die Tiere sind gezüchtet um zu fliegen. Auch beim Freiflug am Taubenschlag fliegen sie freiwillig stundenlang und mit sichtbarer Lust. Nur fressen lieben sie noch mehr.

    • @Smeno:

      Thanx

  • PETA sucht und findet immer wieder Verbindungen zwischen Mensch und Tier, die - oh Wunder - der Mensch dominiert.

    Ist es gerechtfertigt das Glück der Menschen hinter ein vermutetes Glück der Tiere zu stellen?

    • @TazTiz:

      Was ist denn das für eine interessante Definition von Glück, das auf der Schädigung der Dominierten in einer Beziehung beruht?



      Dieser unbestrittenen Dominanz sollte nach meinem Verständnis Fürsorge und Verständnis für die legitimen Bedürfnisse der Beziehungspartner*in innewohnen.



      Eine Zusammenarbeit zum beiderseitigen Frommem ist nur bei der nötigen Empathie des mächtigeren Teils möglich und wünschenswert.



      Oder finden Sie, Hahnen-, Hunde- und sonstige Tierkämpfe sollten doch im Hinblick auf menschliches "Glück" wieder stattfinden dürfen?

    • @TazTiz:

      Ihre frage ist völlig falsch gestellt.wer tiere unterdrückt ausbeutet und quält oder gar tötet fördert damit mitnichten ihr*/ sein glück als menschliches wesen.



      sondern schadet diesem vielmehr.



      die gewöhnung an grausamkeit verdirbt die menschliche natur und trübt und verfinstert das menschliche bewusstsein

      • @satgurupseudologos:

        Also Brieftauben-Rennen ähneln eher Pferde- oder Hunderennen als irgendwelchen Tierkämpfen.

        Zudem sind Tierbesitzer vielleicht nicht immer die größten Tierfreunde, aber das geht quer durch die Gesellschaft. Die großen Hunde oder kleine Ratten von Punks sind genauso artfremd gehalten wie Goldfische im Gartenteich. Aber es ist eben auch ein Teil unserer menschlichen Kultur.

  • der handel mit tieren sollte verboten werden.mehr ist dazu nicht zu sagen.nach der revolution die den kapitalismus hinwegfegen wird,sollen alle die sich an tierquälerei beteiligt haben dafür streng bestraft werden.

    • @satgurupseudologos:

      "nach der revolution die den kapitalismus hinwegfegen wird"

      Wie ominös. Schließt man sich da dann mit den Nazis zusammen, um über die Mehrheit hinweg zu entscheiden und anschließend um das Trümmerfeld zu kämpfen?

      • @Devil's Advocate:

        antikapitalistische linke tolerieren keine ideologie der ungleichheit



        .der kampf gegen den faschismus und der kampf gegen den kapitalismus sind ein und derselbe kampf-denn der faschismus ist ein mittel dessen sich das prokapitalistische lager bedient-wenn die herrschaft des kapitals ernsthaft in frage gestellt wird.

        was die mehrheit meint-ist uns im zweifelsfall egal.sowohl in italien als auch in deutschland kam der faschismus mit einer parlamentarischen mehrheit an die macht



        parlamentarische demokratie schützt nicht vor faschismus.das hat die geschichte zur genüge bewiesen

        • @satgurupseudologos:

          "antikapitalistische linke tolerieren keine ideologie der ungleichheit

          .der kampf gegen den faschismus und der kampf gegen den kapitalismus sind ein und derselbe kampf-denn der faschismus ist ein mittel dessen sich das prokapitalistische lager bedient-wenn die herrschaft des kapitals ernsthaft in frage gestellt wird."

          Das liest sich wie ein RAF Bekennerschreiben. Gruselig aber irgendwie auch amüsant, weil es so dämlich ist. Auch die antikapitalistische Linke wird irgendwann feststellen müssen, dass es da keine Massen für irgendeine Revolution gibt. Die Wahrheit ist nämlich, die Mehrheit der Bevölkerung, nicht nur in Deutschland, hat einfach Bock auf Kapitalismus. Ist eben so...

          • @charly_paganini:

            "Auch die antikapitalistische Linke wird irgendwann feststellen müssen, dass es da keine Massen für irgendeine Revolution gibt."

            global betrachtet gibt es sie,auch in einigen ländern europas gibt es sie.das in deutschland keine soziale revolution möglich ist -weil es kein potentielles revolutionäres subjekt gibt,ist mir klar .aber was interessiert uns deutschland.es ist vergangenheit und war für uns linke nie eine gute.wir haben in deutschland immer wieder verloren.die deutsche geschichte seit der gründung des deutschen reiches bis heute besteht aus einer kette der siege und triümpfe der reaktion.darum verbünden wir uns in europa und der welt immer mit kräften und mächten die gegen die interessen der in deutschland herrschenden kreise sind .viele linke und insbesondere auch grosse teile der deutschen linken mögen das deutsche volk und die idee einer deutschen nation und alles wofür deutschland in der geschichte stand und steht nicht.



            schon Karl MARX erklärte den reaktionnären verhältnissen in preussen-deutschland den krieg.



            deutschland ist vom europäischen markt in hohem masse abhängig.



            nachdem die soziale revolution in einigen westlichen und südlichen lädern europas und insbesondere auch in frankreich die schwelle zur macht genommen hat,kann man das ausnutzen um die reaktionären verhältnisse in deutschland zu destabilisieren .dabei darf der deutsche nationalstaat gerne untergehen.

        • @satgurupseudologos:

          "was die mehrheit meint-ist uns im zweifelsfall egal"

          Da ist man doch dankbar für einen Verfassungsschutz, der Linksextremismus ernst nimmt. Sollte nur beim Rechtsextremismus auch so sein. Beide Seiten fanatisch bis zum geht nicht mehr und absolut nicht willkommen in diesem Land.

          • @Devil's Advocate:

            1.)nicht nur linken sondern allen menschen die einen moralischen kompass haben ist es im zweifelsfall egal was die mehrheit oder deren parlamentarische repräsentanz meint.



            nehmen wir mal Charles de Gaulle-als beispiel der ganz bestimmt kein linker war.als er sich zur fortsetzung des kampfes gegen das faschistische deutschland entschloss tat er dies ohne eine parlamentarische legitimation.die bürgerliche demokratie frankreichs hatte sich mit der deutschen besatzungsmacht arrangiert



            2).nichts ist so typisch für die postfaschistische mentalität grosser teile der bundesrepublikanischen gesellschaft wie die auch von Ihnen vertretene extremismus-theorie



            die nsdap war eine volkspartei und insbesondere auch eine volkspartei der mitte:



            3.)auch der verfassungsschutz begann wie alle bundesrepublikanischen behörden mit faschistisch vorbelasteten personal .

    • @satgurupseudologos:

      Klingt vernünftig, am besten wir fangen mit Brillenträgern an.

    • @satgurupseudologos:

      Da fehlt irgendwie der Ironiesmiley...

      Welche Revolution ist denn genau gemeint? Ich seh da nix!

    • @satgurupseudologos:

      Tierhandel verbieten? Ganz Ihrer Meinung. Hoffen auf die Revolution? D'accord. Aber Leute für etwas bestrafen, das legal war, als sie es taten? Das öffnet Tür und Tor dafür, jeden hinter Gitter zu bringen. Wer soll dann die postrevolutionären Zeiten genießen? Besser ist es, den Tätern klarzumachen, wie falsch ihr Tun ist. Einen Saulus zum Paulus machen ist besser und billiger, als ihn einzubuchten.

      • @Patricia Winter:

        das grösste unrecht jeder zeit hatte die legalität immer auf seiner seite.diese ist also kein gültiges kriterium für die beurteilung von taten und täter*innen



        dass man den täter*innen klar machen sollte wie falsch ihr tun ist-erscheint mir aber als ein vernünftiger grundsatz .

    • @satgurupseudologos:

      "nach der revolution die den kapitalismus hinwegfegen wird,sollen alle die sich an tierquälerei beteiligt haben dafür streng bestraft werden."

      Ich würde damit jetzt nicht so lange warten wollen.



      Bleibt aber halt immer noch die Frage der Definition von Tierquälerei.