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Streit mit Saudi-ArabienKatar tritt aus Opec aus

Vor etwa einem Jahr verhängten Saudi-Arabien und Verbündete eine Blockade über Katar. Nun tritt das Land aus dem Ölkartell aus – und konzentriert sich aufs Gas.

Gasanlagen von Ras Laffan bei Doha Foto: dpa

Berlin taz | Die Opec schrumpft. „Katar hat entschieden, seine Mitgliedschaft in der Organisation erdölexportierender Länder zurückzuziehen“, sagte Energieminister Sa’ad Scherida al-Ka’abi am Montag auf einer Pressekonferenz in Doha. Das Golf-Emirat werde die Opec bereits zum Ende des Jahres verlassen. Zwei Gründe führte al-Ka’abi für die Entscheidung an: Katars Ölproduktion, die ohnehin nicht sonderlich hoch ist, sowie die Förderung von Erdgas, auf die sich das Land konzentrieren wolle.

Katar ist seit 1961 Mitglied der Opec. Innerhalb der Organisation wie auch auf dem weltweiten Ölmarkt war das Land allerdings stets ein unbedeutender Spieler. „Katar ist auf dem Ölmarkt eher ein Zwerg“, sagt Energieexpertin Kirsten Westphal von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Weniger als 2 Prozent des von Opec-Staaten insgesamt geförderten Öls kommen aus Katar.

Anders sieht es im Bereich der Gasförderung aus: Mit einem weltweiten Marktanteil von 30 Prozent ist der kleine Golfstaat der weltweit größte Exporteur von Flüssiggas (LNG). Bei der Methode wird das Gas stark heruntergekühlt. Im flüssigen Zustand hat es dann ein rund 600fach geringeres Volumen und kann gut transportiert werden, etwa auf Tankern.

Förderabsprachen mit gasexportierenden Ländern wie Iran und Russland dürften für Katar daher künftig bedeutsamer sein als die Opec, in der das Land ohnehin wenig mitzureden hat.

Den Unmut über die Machtlosigkeit innerhalb der Opec brachte al-Ka’abi am Montag deutlich zum Ausdruck: „Wir sagen nicht, dass wir aus dem Ölgeschäft aussteigen, aber dieses wird von einer Organisation kontrolliert, die von einem einzelnen Land geführt wird“, sagte er in Hinblick auf den großen Nachbarn Saudi-Arabien, ohne das Land beim Namen zu nennen. Allerdings, so al-Ka’abi, habe die Entscheidung nichts mit dem diplomatischen Zerwürfnis zwischen Katar und Saudi-Arabien zu tun.

Dennoch kommt die Ankündigung, dem Ölkartell und somit den anderen Golfstaaten den Rücken zu kehren, nicht in einem politischen Vakuum. Seit vergangenem Sommer blockieren unter anderem die Opec-Mitglieder Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate ihren Nachbarn aus geopolitischen Gründen. Vor diesem Hintergrund will sich Doha offenbar nicht länger an die Absprachen der saudisch dominierten Opec halten.

Opec verliert an Bedetung

Nach dem Ausstieg Katars ver­bleiben 14 Staaten in der Opec. Die Macht der Organisation hängt davon ab, wie hoch der Anteil ihrer Mitgliedstaaten am weltweiten Rohölmarkt ist. In Anbetracht der geringen Fördermenge Katars dürfte die Opec dessen Ausstieg also verkraften.

„Allerdings ist die Entscheidung von Symbolkraft“, sagt Westphal, „einmal mit Blick auf das Zerwürfnis mit den Nachbarn im Golfkooperationsrat, zum anderen aber vor allem auch, weil der Opec kaum mehr Marktmacht beigemessen wird“. Denn die Entscheidung Katars setzt einen Trend fort: Die Opec verliert immer mehr an Bedeutung. Große Förderländer wie Russland sind ohnehin nicht Opec-Mitglied, auch Norwegen will dem Kartell nicht beitreten. Indonesien hat seine Mitgliedschaft vor zwei Jahren ausgesetzt. Mit Katar tritt nun erstmals ein nahöstliches Land aus.

Am Donnerstag und Freitag treffen sich die Opec-Staaten mit anderen wichtigen Ölförderländern in Wien. Es wird erwartet, dass sie dort eine vor zwei Jahren gemeinsam beschlossene Förderkürzung verlängern und eventuell verschärfen, um auf den Preisverfall der vergangenen Wochen zu reagieren. Trotz der jüngsten Entscheidung will Katar an dem Treffen wie geplant teilnehmen.

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2 Kommentare

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  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...Katar?



    Wie geht's eigentlich den Arbeitssklaven auf den Baustellen für die Fußball-Weltmeisterschaft?!

  • Ein paar afrikanische Staaten, wie Äquatorialguinea, Kongo (Brazzaville) und Gabun (alle ab 2016) sind der OPEC beigetreten - mag sein, dass es keine Eintrittswelle ist, aber von Schrumpung kann man auch nicht sprechen. 500.000 Barrel pro Tag sind auch nicht wenig, Tunesien förderte unter Ben Ali 80.000 Barrel - Syrien produzierte von 1992-1998 um die 500.000 Barrel pro Tag und das machte für die Entwicklung einen Unterschied.