piwik no script img

SpaceX-Start zur ISS geglücktNasa kriegt wieder einen hoch

Bei der Nasa und bei SpaceX knallen die Sektkorken. Jetzt sollen Flüge ins All aus den USA wieder zur Normalität werden. Zwei Präsidenten gratulieren.

Flüge ins All von den USA aus sollen wieder zur Normalität werden Foto: RTR

Cape Canaveral rtr/dpa | Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX des Tesla-Gründers Elon Musk ist in der Nacht zum Montag mit vier Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Die neu gestaltete Crew-Dragon-Kapsel startete um 19.27 Uhr (Ortszeit) mit Hilfe einer SpaceX-Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof der US-Raumfahrtbehörde Nasa in Cape Canaveral, Florida.

An Bord waren Kommandant Mike Hopkins, Pilot Victor Glover, Physikerin Shannon Walker und der japanische Astronaut Soichi Noguchi. Ein Luftleck verursachte weniger als zwei Stunden vor dem Start einen unerwarteten Abfall des Drucks, sagten NASA-Beamte. Nach der Überprüfung der Dichtigkeit konnte die Startsequenz wie geplant durchgeführt werden.

Unmittelbar nach dem Start gratulierte der gewählte US-Präsident Joe Biden auf Twitter. Der Start sei ein Beleg für die Kraft der Wissenschaft „und für das, was wir erreichen können, wenn wir unsere Innovation, Einfallsreichtum und Entschlossenheit zäumen“. Der amtierende US-Präsident Donald Trump feierte erst später den „großartigen Start“ auf Twitter. Die Nasa sei bei seiner Machtübernahme ein Desaster gewesen, inzwischen sei die Raumfahrtagentur wieder zum „heißesten und fortgeschrittensten Weltraumzentrum der Welt bei Weitem geworden“, schrieb Trump.

Der 27-stündige Flug zur ISS, die in etwa 400 Kilometer Höhe um die Erde kreist, sollte ursprünglich am Samstag beginnen. Der Start wurde jedoch aufgrund von Vorhersagen von böigen Winden infolge des Tropensturms „Eta“ um einen Tag verschoben, da dies eine Landung der wiederverwendbaren Antriebsrakete des Falcon 9 erschwert hätte, sagten Nasa-Mietarbeiter.

Es ist bereits die zweite bemannte Mission der Nasa, die mit dem privaten Unternehmen Astronauten ins All schickt. Ein Testflug des SpaceX Crew Dragon im August mit nur zwei Astronauten zur und von der Raumstation war die erste Weltraummission der Nasa seit neun Jahren, die nach dem Ende des Spaceshuttle-Programms im Jahr 2011 von amerikanischem Boden abhob. In den vergangenen Jahren mussten US-Astronauten mit dem russischen Sojus-Raumschiff in die Umlaufbahn gebracht werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

21 Kommentare

 / 
  • Ich finde die Überschrift lustig. UND NUR DAS ZÄHLT!!

  • Mal ne Frage zum Schluss: Warum ist der Raumfahrtartikel in der Öko-Schublade?

  • Die NASA hatte also eine erektile Dysfunktion.

    Im Konzept des penetrativen Sex würde das auf die weibliche Seite übertragen, wohl heißen:

    Die NASA ist wieder feucht.

    OK, das Bild stimmt dann nicht mehr.

  • Interessant wäre doch die Analyse, welchen Anteil die staatliche Behörde NASA und welchen Anteil die privatwirtschaftliche SpaceX an diesem Erfolg trägt.

    Die NASA hatte seit der Planung der ISS keine echte Strategie und Vision mehr. Ob das Space Race der 60er Jahre ein gesunder Wettbewerb war, da kann man sich streiten. Immerhin war es ein friedlicher Wettbewerb.

    • @Winnetaz:

      Sie sprechen ganz richtig die ernsthaften und furchtbar ernsten Seiten er „Artikel-Medaille“ an. Da führt der Artikel ja auch hin.

      Ich denke, zuletzt war das Space Race kein gesunder Wettbewerb. Konnte es nicht sein und es blieb buchstäblich nur zum Glück, durch Zufall, friedlich. Die Atom- und Raketentechnologie bedeuteten ja „materiell“ auch das sog. „Gleichgewicht des Schreckens“, das es den beiden System-Antagonisten und Supermächten auf eine schon eigentlich wahnsinnige Weise (fast) verunmöglichte, direkt Krieg gegeneinander zu führen. Die Schrecken entluden sich in schrecklichen Stellvertreterkriegen, er zeigte sich öffentlicher in der Kuba-Krise. Aber blieb fast im Verborgenen da, wo der Zufall wortwörtlich regierte. Da, wo ein Offizier, ein einzelner Offizier der einen oder anderen Seite anhand zweier oder dreier Punkte auf dem Radarschirm über die Vernichtung der Menschheit dahingehend ganz allein zu entscheiden hatte, ob das die Raketen der anderen seien oder eben nur Punkte. Das ist so geschehen.

      Ist es heute besser? Nein anders. Und auch, wenn das wortwörtlich eine furchtbar lustige Seite hat. Eher furchtbar ist die, wenn heute die eine Seite noch von einem regiert wird, dem die Hauptsache ist, wenn er immer und überall das größte von allem haben muss. Am Ende brüstet der sich noch, den größten Weltfrieden von allen begonnen zu haben, nur weil er keinen Krieg angefangen hat. Ich weiß es nicht, höre ich da vom Nachfolger mehr Besonnenheit heraus? Hoffentlich.

    • @Winnetaz:

      Der englische Wikipedia-Artikel zum Commercial Crew Program beschreibt das sehr gut. Zusammengefasst: SpaceX hat mit dem Geld der NASA sowohl die Falcon 9 als auch die Dragon und Dragon 2 Raumschiffe entwickelt. Zum CCP gehören auch Boeing (Starliner) und Sierra Nevada Corporation (Dream Chaser), ebenfalls finanziert durch die NASA.



      en.wikipedia.org/w...rcial_Crew_Program

  • 8G
    8786 (Profil gelöscht)

    Erbärmliche Überschrift.



    Aber scheint so eine feministische Denkweise zu sein, "die Jungs sollen sich nicht so anstellen".



    Umgekehrt gäb's einen Riesen-Shitstorm.

  • Ach – ihr Tatzen. Bringt ihr mich so mir nichts dir nichts zum schmunzeln – ohne dass ich zuvor noch um „kritische Reflexion“ bemüht sein kann, die linke Stirn zu runzeln. Darüber, ob das denn alles so gendermäßig und politisch korrekt zu geht mit dieser headline.

    Was erwarte ich mir von der taz? Klar, prankenstarke Schlagzeilen und krallenscharfe Analysen. „Es ist ein Mädchen“ zum Kanzlerinnenantritt ist da die legendärste headline. Warum ist sie prankenstark? Weil sie intelligent ist. Sie Kohlscher Kontext.

    Die hier finde ich, so-gut-es-geht-männlich oder muss ich sagen cis-hetero, so irgendwie gar nicht sexistisch. Einfach nur lustig und originell. Warum?

    Nun weil auch die Anregung zur Analyse stimmt. Vergleichen wir mal.



    Jo Biden: Der Start sei ein Beleg für die Kraft der Wissenschaft „und für das, was wir erreichen können, wenn wir unsere Innovation, Einfallsreichtum und Entschlossenheit zäumen“. Mit dem Satz, vor allem in dem Geist, kann er auch starten, um wieder zur Weltklimakonferenz zurück zukehren.

    Und der Donald: Die Nasa sei bei seiner Machtübernahme ein Desaster gewesen, inzwischen sei die Raumfahrtagentur wieder zum „heißesten und fortgeschrittensten Weltraumzentrum der Welt bei Weitem geworden“



    Und wer hat denn wohl dieses Desaster total great über wunden? Na klar…

    Wer von den beiden Kerlen ballert hier „phallischer“? Der ist der Verlierer, weil die phallische Phase in der psycho-sexuellen Entwicklung noch durch eine folgende abgelöst werden muss, um den Manne zur Reife zu genügen. Irgendwie Freud und so… So, jetzt dürft ihr alle meckern…

  • Classy.

  • Wenn die Diskussion sich nicht um den Inhalt, sondern um die Formulierung dreht, ist irgendwas schiefgelaufen...



    Vielleicht ist es gut, sachliche Themen sachlich zu formulieren. Interessanter ist, dass die Amis vom Start zur ISS immer noch mehr als einen ganzen Erdentag brauchen, während die Russen das in drei Stunden hinbekommen.

    • @Luftfahrer:

      Russische Uhren sind (schon immer..) die schnellsten der Welt!

    • @Luftfahrer:

      Die Russen waren ja auch die ersten, die einen Impfstoff gegen Corona hatten.

      • @Jim Hawkins:

        Vielleicht habens die Russen eiliger, weil die Soyuz-Raumschiffe so extrem eng sind...

  • Hier habt Ihr aber wohl mit Eurem Titel daneben gegriffen, sonst seit Ihr doch euch gegen Sexismus. Oder gilt das nur gegen den weiblichen!

  • Blöde Überschrift.

    Was soll "einen" sein? Die Rakete ist feminin. Ein Satelit wurde nicht befödert. An Bord waren vier Personen (Mehrzahl). Was ist also "einen"?

    Ganz offensichtlich kamen dem Autor/ der Autorin beim Anblick des Bildes ganz andere Gedanken.

    • @DiMa:

      Sprachlich gesehen schon, nicht aber wenn sie als Phallussymbol betrachtet wird und die Geschichte der Raumfahrt war doch schon immer eine Art Schwanzvergleich...

      • @NIELS_ON:

        Ja. Und in einem verdammt kalten Krieg ein verdammt gefährlicher.

  • Eine ziemlich blöde Artikel-Headline - und auch überflüssig.

    • @Stefan L.:

      So ein richtiger höhö Schenkelklopfer Humor.

    • @Stefan L.:

      Genauso überflüssig wie diese erwartbare Antwort. Ich habe die headline gelesen, und wusste sofort das so ein Kommentar hier stehen wird. Die headline schrie aber auch danach.